Es handelt sich um die gekürzten Unterlagen des Seminars "Strategisches Fundraising-Management" im Studiengang Cultural Engineering der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU). Der Dozent ist Jörg Eisfeld-Reschke von ikosom - Institut für Kommunikation in sozialen Medien. Stand: November 2015
3. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 3
Jörg Eisfeld-Reschke
Public Management (BA)
Public Policy (MA)
ikosom - Institut für Kommunikation
in sozialen Medien
Fachgruppe Digitales Fundraising
im Deutschen Fundraising Verband
Autor, Speaker und Berater
9. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 9
Definitionen
● Was ist eine Spende?
● „Unter einer Spende versteht man eine freiwillige finanzielle,
Dienst- oder Sachleistung, die nicht mit einer konkreten
Gegenleistung seitens des Spendenempfängers
(Begünstigten) verknüpft ist und keiner rechtlichen
Verpflichtung unterliegt. Auch kann eine Spende nicht
zurückgefordert werden.“
Quelle:http://www.fundraising-wiki.de/s/Spende
10. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 10
Definitionen
● Was ist eine Spende?
Quelle:http://www.fundraising-wiki.de/s/Spende
Nach Gegenstand
● Geldspende
● Sachspende
● Leistungsspende
● Nutzungspende
● Arbeitsspende
● Zeitspende
Nach Art
● monetär
● Nicht-monetär
Nach Steuern
● abzugsfähig
● nicht-abzugsfähig
Nach Spendenweg
● Spende
● Barspende
● Scheck
● Überweisung
● Lastschrift
● Telefonspende
● Online-Spende
● Kollekte
11. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 11
Definitionen
● Was ist eine Spende im steuerlichen Sinne?
● Die Abgabenordnung regelt die Zwecke zur
Steuerbegünstigung
– § 52 Gemeinnützige Zwecke
– § 53 Mildtätige Zwecke
– § 54 Kirchliche Zwecke
Quelle:http://www.fundraising-wiki.de/s/Spende
12. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 12
Definitionen
● Was ist gemeinnützig?
● Eine Körperschaft verfolgt gemeinnützige Zwecke, wenn
ihre Tätigkeit darauf gerichtet ist, die Allgemeinheit auf
materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos zu
fördern. Eine Förderung der Allgemeinheit ist nicht
gegeben, wenn der Kreis der Personen [...] dauernd nur
klein sein kann.
● u.a. die Förderung von Wissenschaft und Forschung;
die Förderung des Schutzes von Ehe und Familie;
die Förderung des Tierschutzes;
die Förderung der Religion;
Quelle:Abgabenordnung§52GemeinnützigeZwecke
13. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 13
Definitionen
● Was ist mildtätig?
● Eine Körperschaft verfolgt mildtätige Zwecke, wenn ihre
Tätigkeit darauf gerichtet ist, Personen selbstlos zu
unterstützen,
1. die infolge ihres körperlichen, geistigen oder
seelischen Zustandes auf die Hilfe anderer
angewiesen sind oder
2. deren Bezüge nicht höher sind als das Vierfache
des Regelsatzes der Sozialhilfe im Sinne des § 28
des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch;
[...]
Quelle:Abgabenordnung§53MildtätigeZwecke
14. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 14
Definitionen
● Was ist kirchlich?
● Eine Körperschaft verfolgt kirchliche Zwecke, wenn ihre
Tätigkeit darauf gerichtet ist, eine Religionsgemeinschaft,
die Körperschaft des öffentlichen Rechts ist, selbstlos zu
fördern.
● Zu diesen Zwecken gehören insbesondere die Errichtung,
Ausschmückung und Unterhaltung von Gotteshäusern und
kirchlichen Gemeindehäusern, die Abhaltung von
Gottesdiensten, die Ausbildung von Geistlichen, [...] ferner
die Verwaltung des Kirchenvermögens, die Besoldung der
Geistlichen, Kirchenbeamten und Kirchendiener, die Alters-
und Behindertenversorgung für diese Personen [...].
Quelle:Abgabenordnung§54KirchlicheZwecke
15. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 15
Definitionen
● Was ist Fundraising? (weite Definition)
● „Fundraising beschreibt die systematische Analyse,
Planung, Durchführung und Kontrolle sämtlicher
Aktivitäten einer steuerbegünstigten Organisation, die
darauf abzielen, alle für die Erfüllung des
Satzungszwecks benötigten Ressourcen (Geld-, Sach-
und Dienstleistungen) durch eine konsequente
Ausrichtung an den Bedürfnissen der
Ressourcenbereitsteller (Privatpersonen, Unternehmen,
Stiftungen und öffentliche Institutionen) zu möglichst
geringen Kosten zu beschaffen.“
● von Michael Urselmann (2012)
Quelle:Urselmann,Michael(2012):ProfessionelleMittelbeschaffungfür
steuerbegünstigteOrganisationen5.Auflage.HauptVerlag,Bern,Stuttgart,
16. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 16
Definitionen
● Was ist Fundraising? (enge Definition)
● „Beim Fundraising geht es um die Erstellung einer
Kommunikationsstrategie für die Beschaffung von
Finanzmitteln, und zwar vor allen Dingen für Mittel,
die nicht nach klaren Förderkriterien vergeben
werden und nicht regelmäßig fließen“
● von Marita Haibach (2002)
Quelle:Haibach,Marita(2002).:HandbuchFundraising.Frankfurt.
InderaktuellenAuflage(2012)führtauchHaibacheineweiteDefinitionan
18. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 18
Spendenmarkt: Finanzierung
● Johns-Hopkins-Projekt untersucht die
Finanzierung des dritten Sektors:
● 47% aus Gebühren für Leistungen
● 42% aus Zuwendungen des öffentlichen Sektors
● 11% aus philantrophischen Mitteln
Quelle:Centerforcivilsocietystudies(1999)
http://www.ccss.jhu.edu/index.php?section=content&view
19. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 19
Spendenmarkt: Finanzierung
● Johns-Hopkins-Projekt untersucht die
Finanzierung des dritten Sektors:
● 47% aus Gebühren für Leistungen
● 42% aus Zuwendungen des öffentlichen Sektors
● 11% aus philantrophischen Mitteln
● In Deutschland zeigt sich ein anderes Bild
● 32% aus Gebühren für Leistungen
● 64% aus Zuwendungen des öffentlichen Sektors
● 03% aus philantrophischen Mitteln
Quelle:Centerforcivilsocietystudies(1999)
http://www.ccss.jhu.edu/index.php?section=content&view
20. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 20
Spendenmarkt: Empfänger
● Nach den Regeln der Abgabenordnung
steuerlich begünstigt sind
● 500.000 Vereine
● 19.000 Stiftungen
● Damit sind 88% aller eingetragenen Vereine
(566.171) und 86% aller Stiftungen in
Deutschland gemeinnützig.
● etwa 280.000 Vereine sammeln Spenden
Quelle:AntwortderBundesregierung,Drucksache17/1712
23. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 23
Spendenmarkt: Volumen
● Lediglich zwei Langzeitstudien
● Unterschiedliche Methodik
● Unterschiedliche Erfassungszeiträume
● Deutlich abweichende Ergebnisse
● Achtung: GfK hat 2011 Methodik geändert
● Nachträgliche Abweichungen um 88% und 101%
zu den veröffentlichten Werten der Vorjahre
● Das exakte Volumen des Spendenmarkts
ist weiterhin unbekannt (Vgl. Urselmann)
Quelle:AntwortderBundesregierung,Drucksache17/1712
31. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 31
Steuerrecht
● Wer kann als gemeinnützig anerkannt werden?
● gemeinnützige Kapitalgesellschaften
(§1 Abs. 1 Nr. 1 KStG)
● Juristische Personen des privaten Rechts
(§1 Abs. 1 Nr. 4 KStG)
● andere Zweckvermögen des privaten Rechts
(§1 Abs. 1 Nr. 5 KStG)
– nicht rechtsfähige Vereine
– nicht rechtsfähige Stiftungen
32. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 32
Steuerrecht
● Voraussetzung für die Anerkennung
● Selbstlosigkeit (§ 55 AO)
– nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke
– keine zweckfremde Bevorteilung der Mitglieder
● Unmittelbarkeit (§ 56 AO)
– Verfolgung der steuerbegünstigten Satzungszwecke
● Ausschließlichkeit (57 AO)
– Verwirklichung der Zwecke selbst
– oder durch eine Hilfsperson
– oder durch einen Dachverband
33. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 33
Steuerrecht
ideeller Bereich ZweckbetriebVermögens-
verwaltung
Wirtschaftlicher
Geschäftsbetrieb
Ausgaben:
alle Tätigkeiten,
die unmittelbar den
gemeinnützigen
Satzungszwecken
der Körperschaft
dienen
Einnahmen:
Spenden,
Mitgliedsbeiträge,
Fördermittel,
Zuwendungen etc.
steuerbefreit
Ausgaben:
Nutzung des
Kapital- und
unbeweglichen
Vermögens
Einnahmen:
Kapitalverzinsung,
Vergabe von
Rechten
z.T. steuerbefreit
n. Freibetrag 7%
34. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 34
Steuerrecht
ideeller Bereich ZweckbetriebVermögens-
verwaltung
Wirtschaftlicher
Geschäftsbetrieb
Ausgaben:
alle Tätigkeiten,
die unmittelbar den
gemeinnützigen
Satzungszwecken
der Körperschaft
dienen
Einnahmen:
Spenden,
Mitgliedsbeiträge,
Fördermittel,
Zuwendungen etc.
steuerbefreit
Ausgaben:
Nutzung des
Kapital- und
unbeweglichen
Vermölgens
Einnahmen:
Kapitalverzinsung,
Vergabe von
Rechten
z.T. steuerbefreit
n. Freibetrag 7%
Geschäftsbetrieb
zur Verwirklichung
d. Satzungszweck
steht eher nicht im
Wettbewerb
z.B. Krankenhäuser
(§ 67 AO).
Altenheime (§ 68
AO)
z.T. steuerbefreit
Einnahmen oder
andere
wirtschaftliche
Vorteile erzielende
selbstständige
Tätigkeit
Eine Absicht zur
Gewinnerzielung
ist nicht erforderlich
steuerpflichtig
W ir tschaftlicher
Geschäftsbetrieb
35. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 35
Erbschaftssteuerrecht
● Freibeträge und Versorgungsfreibetrag bei
Erbschaft im Verwandschaftsverhältnis
● Im Erbfall fällt nach Abzug der Freibeträge
grundsätzlich Erbschaftssteuer an
● Gemeinnützige Einrichtungen sind von der
Schenkungs- und Erbschaftssteuer befreit
● Regelung erfolgt durch das Erbschaftssteuer-
und Schenkungsteuergesetz
36. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 36
Sammlungsrecht
● Haus- und Straßensammlungen
● Sammlungen sind erlaubnisbedürftig
● außer in Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen
● Regelung erfolgt durch Landesgesetzgebung
Achtung: Altkleider- und Schuhsammlungen oft kommerziell
37. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 37
Stiftungsrecht
● Stiftungszweck (gemäß Stifterwille)
● hat Organe, keine Mitglieder
● rechtsfähige Stiftungen
● z.B. Stiftung, Kirchliche Stiftungen, Privatstiftung
● nicht rechtsfähige Stiftungen
● z.B. Treuhandstiftung
● Regelung erfolgt durch Landesgesetzgebung
Achtung: Nicht in jeder Stiftung ist auch eine Stiftung drin!
38. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 38
Datenschutz
● Daten dürfen gespeichert werden, so dies zur
Wahrung der Interessen erforderlich ist
● allgemein zugängliche Quellen
● Speicherung von Daten aus dem Direktkontakt
● Verpflichtung zur sparsamen Datenspeicherung
● Daten müssen gegen Unbefugte gesichert sein
● Der Umgang mit personenbezogenen Daten
wird im Bundesdatenschutzgesetz geregelt
46. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 46
Fundraising-Zielgruppen
● Privatpersonen
Transaktionsbeziehung I (kommerziell)
Unternehmen Kunde
Leistungen und Güter
Geld
Quelle:Vgl.Bruhn2005
47. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 47
Fundraising-Zielgruppen
● Privatpersonen
Transaktionsbeziehung II (Mitgliedschaft)
Kirche Kunde
Gottesdienst, Spiritualität
Kirchenbeitrag, Mitwirkung
Quelle:Vgl.Bruhn2005
49. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 49
Fundraising-Zielgruppen
● Richter und Staatsanwälte
● schätzungsweise 30.000 Richter und Staatsanwälte in
Amts-, Land- und Oberlandesgerichten
● Verzeichnis der zu berücksichtigenden Organisationen
● Bearbeitung von Zuweisungen und entsprechende
Berichtspflicht
● Beliebte Werbemittel sind Kugelschreiber, Zahlungsträger
und Aufkleber
50. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 50
Fundraising-Zielgruppen
● Staat
● Projekt- und Strukturförderung auf Antrag
– Einmalig
– Mehrjährig
● Zuschüsse auf Antrag
– Zu konkreten Projektvorhaben
● Leistungsentgelte von Ländern und Kommunen
– z.B. für den Betrieb von Kindertagesstätten und Schulen,
Beratungsstellen und Fallpauschalen
51. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 51
Fundraising-Zielgruppen
● Stiftungen
● Inhaltlicher Schwerpunkt ergibt sich aus Satzungszweck
● „Förderstiftungen geben und operative Stiftungen nehmen“
● Orientierung an Förderrichtlinien und Programmschwerpunkt
● Antragstellung
● Überblick z.B. über den Bundesverband Deutscher
Stiftungen oder die Maecenata-Datenbank
52. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 52
Fundraising-Zielgruppen
● Unternehmen
● Sponsoring und Corporate Social Responsibility (CSR)
● Leistungen des Sponsors
– z.B. Geld, Dienstleistungen, Sachleistungen, PR
● Leistungen des Sponsoringnehmers
– z.B. Erwähnung des Sponsors, Platzierung des Logos,
Anzeigenwerbung, Infostand, Sponsorentreffen
● Sponsoring ist umsatzsteuerpflichtig
Achtung: Beim Sponsoring erfolgt eine Gegenleistung ( ≠ Spende)
54. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 54
Spender-Lebenszyklus
Phasen
Ertrag und Grad
der Beziehung
Interessierte
Quelle:Vgl.Urselmann(2007),S.58ff.
55. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 55
Spender-Lebenszyklus
Phasen
Ertrag und Grad
der Beziehung
Interessierte
● Interessierte sind potentielle Spender
● Kostenintensive Neuspendergewinnung
● Erfassung von Kontaktdaten
● Niedrige Kontaktschwelle
Quelle:Vgl.Urselmann(2007),S.58ff.
56. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 56
Spender-Lebenszyklus
Phasen
Ertrag und Grad
der Beziehung
Interessierte
● z.B. über Fremdadress-Mailing
● Beginn der Spenderbeziehung
● Danksagung durch die Organisation
● Datenrecherche zur Person
● Möglichkeit zur erneuten Spende geben
Erstspender
Quelle:Vgl.Urselmann(2007),S.58ff.
57. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 57
Spender-Lebenszyklus
Phasen
Ertrag und Grad
der Beziehung
● Regelmäßiger Erhalt von Mailings
● Upgrading-Angebote unterbreiten
● Bedürfnisse und Interesse des
Spenders in Erfahrung bringen
● Möglichkeit zur Dauerspende geben
Quelle:Vgl.Urselmann(2007),S.58ff.
Interessierte Erstspender Mehrfach-
spender
58. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 58
Spender-Lebenszyklus
Phasen
Ertrag und Grad
der Beziehung
● Spendenzusage bis auf Widerruf
● zum Beispiel Fördermitgliedschaft
● Upgrading-Angebote unterbreiten
● Wiedergewinnung inaktiver Spender
Quelle:Vgl.Urselmann(2007),S.58ff.
Interessierte Erstspender Mehrfach-
spender
Dauer-
spender
59. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 59
Spender-Lebenszyklus
Phasen
Ertrag und Grad
der Beziehung
● Festlegung von Schwellenwerten
● High Donor, Major Donor, Top Donor
● individuelle Spenderbetreuung
● Capital Campaign
● Spenderbefragungen
Quelle:Vgl.Urselmann(2007),S.58ff.
Interessierte Erstspender Mehrfach-
spender
Dauer-
spender
Großspender
60. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 60
Testament-
spender
Spender-Lebenszyklus
Phasen
Ertrag und Grad
der Beziehung
Interessierte Erstspender Mehrfach-
spender
Dauer-
spender
Großspender
● Passive Informationsbereitstellung
● beruht auf intensiver Spenderbeziehung
● Spitze der Fundraisingpyramide
Quelle:Vgl.Urselmann(2007),S.58ff.
63. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 63
Transparenz
● DZI-Spendensiegel
● Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (Stift.öff.R.)
● Wird auf Antrag geprüft und verliehen
● Ab 25.000 Euro Geldspenden
● Die Prüfung umfasst folgende Bereiche
– Zielsetzung, Leitung und Aufsicht, Werbung und
Öffentlichkeitsarbeit, Mittelverwendung, Vergütungen,
Rechnungslegung und Prüfung sowie Transparenz
● Prüfungsgebühr:
– 500 Euro zzgl. 0,035% der Gesamteinnahmen
– maximal 12.000 Euro (zzgl. Mehrwertsteuer)
65. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 65
Transparenz
● Deutscher Spendenrat
● Eingetragener Verein
– Dachverband Spenden sammelnder gemeinnütziger
Organisationen
● Instrument der freiwilligen Selbstkontrolle
● Selbstverpflichtungserklärung umfasst folgende Bereiche
– Spendenwerbung, Ethik, Werbung und
Öffentlichkeitsarbeit, Mittelverwendung,
Rechnungslegung und Prüfung, Transparenz
● Aktuell 65 Mitgliedsorganisationen (Stand: 26.11.2015)
66. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 66
Transparenz
● Initiative Transparente Zivilgesellschaft
● Trägerkreis besteht u.a. aus Transparency Deutschland,
DZI, Bundesverband Deutscher Stiftungen, Deutscher
Fundraising Verband, Deutscher Spendenrat
● Instrument der freiwilligen Selbstkontrolle
● Selbstverpflichtungserklärung legt zehn Informationen fest,
die jede gemeinnützige Organisation veröffentlichen soll
● Einhaltung der Selbstverpflichtung durch gegenseitige
Kontrolle der beteiligten Organisationen sowie
stichprobenartige Prüfung des Trägerkreises
● Aktuell 709 Mitgliedsorganisationen (Stand: 26.11.2015)
69. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 69
Transparenz
● Erinnern Sie sich an den „UNICEF-Skandal“?
● 2007: Verstoße gegen interne Regelungen und fehlende
schriftliche Verträge wurden in einem anonymen
Brief an die Frankfurter Rundschau öffentlich
● Wirtschaftsprüfer bestätigten die Vorwürfe
● Rücktritt der Vorsitzenden und des Geschäftsführers
● Vorwürfe der Verschwendung bestätigten sich nicht
● 2008 UNICEF wurde das DZI-Spendensiegel aberkannt
● November 2010 wurde das DZI-Spendensiegel wieder erteilt
● Dezember 2010 gewinnt UNICEF den Transparenzpreis
70. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 70
Transparenz
● Erinnern Sie sich an den Greenpeace und die
„verzockten Spender-Millionen?
● Oder an den „Pakt mit dem Panda“ des WWF?
72. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 72
Fundraising-Organisation
● Strukturelle Voraussetzungen für Fundraising
● Organisations- und Umfeldanalyse
● Überzeugender Organisationszweck
● Öffentliches Ansehen und Profil
● Bedarf, Fördergründe und Fundraising-Zielbild
● Spenderbasis und potenzielle Förderer
● Personelle Ressourcen
● Budget für Fundraising-Aktivitäten
● Förderer-Datenbank
Quelle:Haibach(2006):OrganisatorischeVoraussetzungen.,
In:Fundraising-Akademie:Fundraising.
73. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 73
Fundraising-Organisation
● Diskussion
● Braucht eine NPO eine eigene Fundraising-Abteilung?
74. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 74
Fundraising-Organisation
● Diskussion
● Braucht eine NPO eine eigene Fundraising-Abteilung?
● Wo sollte die Fundraising-Abteilung angedockt werden?
● Hat Fundraising mehr mit Marketing oder
Öffentlichkeitsarbeit zu tun?
75. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 75
Fundraising-Organisation
● Fragen, die sich für die Fundraising-
Organisation ergeben
● Welchen Stellenwert erhält das Fundraising?
● Wie gut ist das Fundraising entwickelt?
● Wie viel Personaleinsatz?
● Ehrenamtliche oder freiwillige Mitarbeit?
● Welche Unterstützung und Ressourcen werden
für das Fundraising bereitgestellt?
76. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 76
Fundraising-Organisation
● Mit welchen Abteilungen einer Organisation
ist das Fundraising verbunden?
● Fundraising umfasst Verwaltungsdienste
● Fundraising umfasst Aktivitäten der Medien- und
Öffentlichkeitsarbeit
● Fundraising ist eine Leitungsaufgabe
77. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 77
Fundraising-Organisation
● Mit welchen Abteilungen einer Organisation
ist das Fundraising verbunden?
● Fundraising umfasst Verwaltungsdienste
● Fundraising umfasst Aktivitäten der Medien- und
Öffentlichkeitsarbeit
● Fundraising ist eine Leitungsaufgabe
● Die Fundraising-Organisation benötigt
adäquate Organisationsstrukturen
78. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 78
Fundraising-Organisation
● Fundraising bringt nicht nur Geld
● Die Einführung von Fundraising verändert die Organisation
● Spender haben Ansprüche und Erwartungen
● Fundraising ist Teil der Organisationsstrategie
● Fundraising ist Organisationsentwicklung
● Institutional Readiness
79. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 79
Aufgabe
● Maximal drei Rollenspiele
● Ein Förderer- und ein Fundraiser-Paar
● Beobachter
● Ablauf (morgen)
● 10-15min Rollenspiel
● 10min Auswertung
84. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 84
Spendenmarkt II
● 1 % der spendensammelnden Organisationen
sind bundesweit positioniert und teilen 85 %
des Spendenaufkommens unter sich auf.
● Etwa 80% aller Spenden sind Kleinspenden
von Privatpersonen.
● 20% der Spenden sind Großspenden
● Die Bedeutung von Erbschaften und
Großspenden nimmt zu.
● Geldauflagen leicht rückläufig
85. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 85
Spendenmarkt II
● In der vergangenen Dekade hat sich das reale,
durch Inflation bereinigte Spendenaufkommen
der großen Organisationen kaum verändert
● Ausreißer bei Katastrophen: Das höchste
Spendenergebnis in Deutschland für die Opfer
der Tsunami-Katastrophe (670 Mio. Euro)
● Zunehmender Verdrängungswettbewerb auf
dem stagnierenden Spendenmarkt
86. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 86
Spendenmarkt II
● Folgen für die Organisationen
● Es wird schwieriger und teurer Neuspender zu gewinnen
● Die bestehenden Spender müssen intensiver betreut werden
● Neue Zielsetzungen
● Neue Maßnahmen zur Neuspendergewinnung (Innovation)
● Bestehende Spender spenden häufiger (Frequency)
● Bestehende Spender geben mehr (Upgrading)
114. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 114
Multi-Channel-Fundraising
● Ziel ist die integrierte Kommunikation
● Zusammenspiel aller Kommunikations- und
Fundraisinginstrumente
● Einsatz der Kommunikationskanäle je nach
● Reichweite
● Kosteneinsatz
● Grad der Emotionalisierung
115. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 115
Multi-Channel-Fundraising
● Was motiviert zum Spenden?
● adressierter Spendenaufruf 39%
● Spender gibt regelmäßig 26%
● Aufruf durch Kirche/Kollekte 22%
● persönlich angesprochen 21%
● Hinweis von Freunden 10%
● Mitglied der Charity-Organisation 10%
● Artikel in Zeitung/Zeitschrift 6%
● Info-Veranstaltung 6%
Quelle:GfK2009
148. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 148
Ethik im Fundraising
● Diskussion:
● Der Besitzer eines Sexshop spendet einen Geldbetrag
an ein Projekt, das sexuell missbrauchen Mädchen hilft
● Können Sie als Fundraiser die Spende annehmen?
157. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 157
Credit Points
● Pflichtleistungen (3 Credit Points)
● Einseitiges Abstract
– Textverteilung im Doodle (geschützt)
– Abgabefrist: 24. November 2015
– Aktive Teilnahme an der Vorlesung
– Anwesenheit und aktive Mitarbeit
● Optionale Leistungen (2-3 Credit Points)
● Essay oder Case Study
– Abgabefrist: 21. Januar 2015 (8 Wochen)
158. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universtität Magdeburg 158
Leistungsnachweis: Essay (2-3 CP)
● Anfertigen eines Essay
● 15.000 Zeichen (+/- 1.000 Zeichen)
● Wissenschaftliches Arbeiten
● Kurzes Exposé/Strukturvorschlag vorher abstimmen
– Fragestellung konkretisieren
– Stand der Quellenrecherche
● Abgabetermin Exposé: 18. Dezember 2015
● Abgabetermin Essay: 15. Februar 2016
159. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universtität Magdeburg 159
Leistungsnachweis: Essay (2 CP)
● Vorgehensweisen zur Entwicklung der Institutional
Readiness
● Institutional Readiness im Hochschul-Fundraising
● Regulierungsansätze für das Fundraising in Deutschland
● Rechtliche Rahmenbedingungen für politisches Fundraising
● Bestandsaufnahme Nachlass-Fundraising im
deutschsprachigen Raum
● Bestandsaufnahme und Potential Mobile Fundraising
● Spendenpotential junger Menschen im Internet
● Spendenpotential älterer Menschen im Internet
160. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universtität Magdeburg 160
Leistungsnachweis: Essay (2 CP)
● Risiken im Umgang mit Unternehmenssponsoring
● Einfluss der allgemeinen Wirtschaftslage auf den
Fundraisingerfolg
● Diskussion der Positionierung des Fundraisings in der
Aufbauorganisation
● Zusammenhang zwischen Markenbekanntheit und
Fundraisingleistung
● Strategien zur Identifikation von Großspendern in der
eigenen Spenderdatei
● Strategien zur Regionalisierung des Fundraising in
mitgliedsbasierten Organisationen
161. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universtität Magdeburg 161
Leistungsnachweis: Essay (3 CP)
● Kritische Bestandsaufnahme von Transparenz-Siegeln und
-Initiativen
● Kritische Bestandsaufnahme des Online-Fundraisings
● Kritische Bestandsaufnahme des Face2Face-Fundraisings
● Kritische Bestandsaufnahme des Altkleidersammlung-
Fundraisings
● Vergleich von Transparenz-Siegel im In- und Ausland
● Institutionsökonomische Analyse der Mitgliedschaft in
einem Fundraisingverband
● Handlungsansätze für die Online-Spenderbindung
● Ethik-Dimensionen im Online-Fundraising
162. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universtität Magdeburg 162
Leistungsnachweis: Essay (3 CP)
● Anwendung der Warwick-Strategien auf Online-Fundraising
● Produktmarketing im Spendenwesen mit Spendenshops
● Chancen und Risiken von Testimonals im Online-
Fundraising
● Analyse der Aussagekraft von Kennzahlen im Fundraising
● Untersuchung der Anwendbarkeit von Qualitätsmanagement
im Fundraising
● Einfluss der Werte und Einstellungen der Babyboomer
Generation auf das zukünftige Spendenverhalten
163. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universtität Magdeburg 163
Leistungsnachweis: Case Study (2 CP)
● Analyse eines Projekts oder einer Nonprofit-Organisation
● Rahmenbedingungen
● Ressourcensituation
● Institutional Readiness
● Fundraisingpotential und geeignete Instrumente
● Wissenschaftliches Arbeiten für eine Case Study
● Fragenkatalog bearbeiten
● Quellen offenlegen und dokumentieren
164. Strategisches Fundraising Management, Otto-von-Guericke-Universtität Magdeburg 164
Leistungsnachweis: Studie (3 CP)
● „Transparenz im Spendenwesen“
● Grundsätzliches zu Berichtspflicht und Transparenz
● Bestandsaufnahme der Siegel und Kontrollinstanzen
● Analyse von Transparenzmechanismen im Ausland
● Kollaboratives Arbeiten im Team (mindestens 5 Personen)
● Veröffentlichung Mitte 2016 anstreben