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Wissenschaftliches Institut
                                                                           der AOK
                                                             HAUSANSCHRIFT Rosenthaler Str. 31
Pressemitteilung                                                           10178 Berlin
                                                             POSTANSCHRIFT Postfach 11 02 46
                                                                          10832 Berlin
                                                                  TELEFON +49 30 34646-2393
                                                                      FAX +49 30 34646-2144
                                                                 INTERNET www.wido.de
Berlin, 16. August 2011                                            E-MAIL wido@wido.bv.aok.de




Fehlzeiten-Report 2011

Mit dem Chef als Partner sind Mitarbeiter gesünder
Berlin. Mehr Einsatz für die Mitarbeiter, mehr Feedback und öfter mal ein Lob für gute Arbeit –
das wünschen sich Beschäftigte von ihrer Führungskraft. Dieser Einsatz lohnt sich, bestätigt
der aktuell veröffentlichte Fehlzeiten-Report 2011. Danach haben Mitarbeiter, die von ihren
Führungskräften gut informiert werden und Anerkennung erfahren, weniger gesundheitliche
Beschwerden und identifizieren sich häufiger mit ihrem Unternehmen. Das erhöht auch den
Unternehmenserfolg. „Doch viele Chefs verhalten sich nicht entsprechend. Selbst kleine
Selbstverständlichkeiten, wie ein Lob bei guter Leistung, erhalten mehr als die Hälfte der
Mitarbeiter nicht von ihrem Chef“, so Helmut Schröder, Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports
2011, der vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) in Kooperation mit der Universität
Bielefeld und der Beuth Hochschule für Technik Berlin publiziert wird.

Im Mittelpunkt des diesjährigen Fehlzeiten-Reports steht die „Führungsaufgabe Gesundheit“ – dazu
wurden auch Mitarbeiterbefragungen von 147 Unternehmen mit insgesamt 28.223 Teilnehmern analy-
siert. Demnach nehmen 54,5 Prozent der befragten Mitarbeiter Lob von ihrem Vorgesetzten nur selten
bzw. nie wahr. 41,5 Prozent sagen aus, dass ihre Meinung vom Vorgesetzten bei wichtigen Entschei-
dungen nicht beachtet würde. Gleichzeitig ist jedoch mehr als ein Drittel (35,5 Prozent) der Befragten
überzeugt, dass durch mehr Einsatz des Vorgesetzten für die Mitarbeiter die gesundheitliche Situation
am Arbeitsplatz verbessert werden kann. „Ein gesundheitsfördernder Führungsstil beeinflusst das
Befinden der Mitarbeiter positiv und hilft auch die Fluktuation im Unternehmen gering zu halten“, sagt
Helmut Schröder, Mitglied der Geschäftsführung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).
„Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels spielt der Führungsstil eine immer wich-
tigere Rolle.“

Doch auch die Führungskräfte selbst stehen unter Druck. Vor allem in unteren und mittleren
Führungsebenen leiden sie unter starkem Zeitdruck und hoher Arbeitsdichte. So gaben
Führungskräfte in einer im Fehlzeiten-Report vorgestellten Befragung an, nur an durchschnittlich 4,8
Tagen im Jahr krank gewesen zu sein. Andere Erhebungen zeigen hingegen, dass Führungskräfte im
Gegenzug an 8,3 Tagen trotz Krankheit zur Arbeit gingen und sich bei Krankheit nicht angemessen
erholten oder zu früh an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten.
Was kann von den Erkenntnissen aus der Forschung in die Praxis übertragen werden? Der Fehlzei-
ten-Report 2011 berichtet aus Unternehmen wie Deutsche Bahn, Bertelsmann Stiftung, REWE,
SIEMENS, VW sowie von erfolgreichen Projekten des AOK-Service „Gesunde Unternehmen“ und
zeigt Wege auf, wie gesundheitsfördernde Führung im Betrieb aussehen kann. So können Angebote



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zur gesundheitsgerechten Mitarbeiterführung den Führungskräften helfen, sich sowohl ihres Einflus-
ses auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter wie auch ihrer eigenen Gesundheit bewusst zu werden.

Darüber hinaus informiert der Report über die Ausfalltage der deutschen Wirtschaft insgesamt:
Obwohl der Krankenstand 2010 im Vergleich zum Vorjahr bei 4,8 Prozent stagniert, hat die Zahl der
Krankheitstage erneut leicht zugenommen. Ein Trend, der sich auch im ersten Halbjahr 2011 fortsetzt.
Im Durchschnitt dauerte 2010 eine Arbeitsunfähigkeit 17,6 Tage. Die Daten basieren auf den
Fehlzeiten der mehr als 10 Millionen bei der AOK versicherten Erwerbstätigen. Die meisten
Krankheitstage entfielen 2010 auf die Gruppe der Muskel- und Skeletterkrankungen (24,2 Prozent).
Darauf folgen akute Verletzungen (12,9 Prozent), Atemwegserkrankungen (12 Prozent) und
psychische Erkrankungen (9,3 Prozent). Der Trend der Zunahme psychischer Erkrankungen setzt sich
nach wie vor fort: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund dieser
Erkrankung      um     0,7    Prozentpunkte       angestiegen.      Insgesamt   ist   seit   1994   bei   den
Arbeitsunfähigkeitsfällen ein Anstieg der psychischen Erkrankungen von mehr als 100 Prozent, bei
den Arbeitsunfähigkeitstagen um nahezu 90 Prozent zu verzeichnen.

Die Fehlzeiten unterscheiden sich deutlich nach Branchen und Tätigkeiten. 2010 wurde in vielen
Branchen ein Anstieg des Krankenstandes festgestellt. Der höchste Krankenstand war in der Branche
„Energie, Wasser, Entsorgung und Bergbau“ mit 5,9 Prozent zu finden. Ebenfalls hohe Krankenstände
verzeichneten die Branchen „Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung“ (5,5 Prozent), „Verkehr
und Transport“ (5,5 Prozent) sowie das Baugewerbe (5,1 Prozent). Die Branche „Banken und Versi-
cherungen“ konnte mit 3,3 Prozent den niedrigsten Krankenstand verzeichnen.

Die Berufsgruppen mit den meisten Ausfalltagen waren im Jahr 2010 vor allem in körperlich stark
beanspruchenden Berufen zu finden, wie etwa bei Straßenreinigern und Abfallbeseitigern (30,0 Tage),
Halbzeugputzern (27,4 Tage) und Waldarbeitern (25,8 Tage). Die niedrigsten Krankenstände waren
bei Hochschullehrern und Dozenten (4,8 Tage) zu verzeichnen.

Diese und weitere Ergebnisse zum Schwerpunktthema „Führung und Gesundheit“ wie auch aktuelle
Daten und Analysen zu den krankheitsbedingten Fehlzeiten in der deutschen Wirtschaft finden sich im
soeben erschienen Fehlzeiten-Report 2011.

Badura/Ducki/Schröder/Klose/Macco (Hrsg.): Fehlzeiten-Report 2011, Schwerpunktthema: Füh-
rung und Gesundheit; Berlin 2011; 450 Seiten; broschiert, 49,95 €; ISBN 978-3-642-21654-1.

Mehr Infos im Internet: http://wido.de/fzr_2011.html

Pressekontakt                 E-Mail                                     Telefon/Fax
Markus Meyer                  bgf@wido.bv.aok.de                         Tel.: 030/34646-2393
                                                                         Fax.: 030/34646-2144
Rezensionsexemplar            E-Mail
Uschi Kidane                  uschi.kidane@springer.com                  Tel.: 06221/487-8166
                                                                         Fax.: 06221/487-68166
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Mehr Beschwerden bei schlechtem Führungsverhalten
Abbildung 1: Führungsverhalten und Häufigkeit gesundheitlicher Beschwerden

           Bekommen Sie von Ihrem Vorgesetzten Rückmeldung?                                         62,4
              Erkennt Ihr Vorgesetzter gute Leistungen lobend an?                            54,5
                          Beachtet Ihr Vorgesetzter Ihre Meinung?                     41,5
  Bespricht Ihr Vorgesetzter Ihre Aufgaben ausreichend mit Ihnen?                   36,2
     Sorgt Ihr Vorgesetzter dafür, dass die Arbeit gut geplant wird?               34,6
   Nimmt sich Ihr Vorgesetzter ausreichend Zeit für Ihre Anliegen?                32,4
               Kümmert sich Ihr Vorgesetzter um Schwierigkeiten?                  31,5
       Informiert Ihr Vorgesetzter Sie rechtzeitig und ausreichend?            31,2
     Ist Ihr Vorgesetzter auf Probleme bei der Arbeit ansprechbar?            28,3
                                Nimmt Ihr Vorgesetzter Rücksicht?             28,1
       Fühlen Sie sich von Ihrem Vorgesetzten gerecht behandelt?            25,1
Ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern kollegial?           21,4
                                                                    0         20      40       60        80      100
                                                                           Antwortkategorie „selten“/ „nie“ in %


                                                                                         Antwortkategorie"
                                                                                             „Ja“           „Nein“
           Bekommen Sie von Ihrem Vorgesetzten Rückmeldung?

              Erkennt Ihr Vorgesetzter gute Leistungen lobend an?
                           Beachtet Ihr Vorgesetzter Ihre Meinung?

  Bespricht Ihr Vorgesetzter Ihre Aufgaben ausreichend mit Ihnen?
     Sorgt Ihr Vorgesetzter dafür, dass die Arbeit gut geplant wird?

   Nimmt sich Ihr Vorgesetzter ausreichend Zeit für Ihre Anliegen?

               Kümmert sich Ihr Vorgesetzter um Schwierigkeiten?

       Informiert Ihr Vorgesetzter Sie rechtzeitig und ausreichend?
     Ist Ihr Vorgesetzter auf Probleme bei der Arbeit ansprechbar?

                                 Nimmt Ihr Vorgesetzter Rücksicht?
       Fühlen Sie sich von Ihrem Vorgesetzten gerecht behandelt?

 Ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern kollegial?
                                                                      60       65          70          75            80   85
                                                                           Anteil der Befragten, die über Gesundheits-
                                                                                   beschwerden berichten in %

Quelle: Fehlzeiten-Report 2011                                                                                 © WIdO 2011
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Stagnierender Krankenstand, im Osten leicht höher
Tabelle 1: Krankenstandskennzahlen 2010 im Vergleich zum Vorjahr, AOK-Mitglieder
            Krankenstand           Arbeitsunfähigkeiten je 100 AOK-Mitglieder                Tage       Veränd. z. AU-Quote*
                in %                                                                        je Fall     Vorj. in %   in %
                                    Fälle     Veränd. z.        Tage         Veränd. z.
                                              Vorj. in %                     Vorj. in %

West                 4,8           152,5          -0,1         1.754,6          1,2         11,5           0,9             52,7

Ost                  4,9           150,3          5,2          1.780,4          2,2         11,8           -3,3            53,1

Bund                 4,8           152,1          0,8          1.758,9          1,4         11,6           0,9             52,8

* Anteil der AOK-Mitglieder mit einem oder mehreren Arbeitsunfähigkeitsfällen
                                                                                                                       © WIdO 2011




Insgesamt steigender Krankenstand seit 2007
Abbildung 2: Krankenstand zwischen 1994 und 2010, AOK-Mitglieder
              Krankenstand in %
        6,0



        5,5



        5,0



        4,5



        4,0



        3,5
              1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
      West     5,9     6,0   5,5     5,1    5,2   5,4    5,4    5,3    5,2     4,9    4,5   4,4   4,3    4,6     4,7     4,8   4,8
      Ost      5,1     5,7   5,4     5,0    5,0   5,5    5,4    5,4    5,2     4,8    4,3   4,1   4,0    4,3     4,5     4,8   4,9
      Bund     5,7     5,9   5,5     5,1    5,2   5,4    5,4    5,3    5,2     4,9    4,5   4,4   4,2    4,5     4,6     4,8   4,8

Quelle: Fehlzeiten-Report 2011                                                                                         © WIdO 2011
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Anstieg bei Verletzungen, Muskel-Skelett- und
psychischen Erkrankungen
Abbildung 3: Arbeitsunfähigkeitstage nach Krankheitsarten 2010 im Vergleich zum
             Vorjahr, AOK-Mitglieder
                      Anteil in %
             100

                                29,2                           29,1
                                                                               Sonstige
                80

                                    5,8                         6,2            Verdauung
                60                  6,6                         6,8            Herz/Kreislauf
                                    9,3                         8,6            Psyche
                                12,0                           14,0            Atemwege
                40
                                12,9                           12,3            Verletzungen
                20
                                24,2                           23,0
                                                                               Muskel/Skelett
                0
                                2010                           2009
Quelle: Fehlzeiten-Report 2011                                                                    © WIdO 2011



Ältere seltener als Jüngere krank, dafür aber länger
Abbildung 4: Arbeitsunfähigkeit nach Altersgruppen 2010, AOK-Mitglieder
           AU-Fälle je 100 Versicherte                                                            Tage je Fall
 300                                                                                                             25



 250
                                                                                                                 20


 200
                                                                                                                 15

 150

                                                                                                                 10
 100


                                                                                                                 5
  50


        260,5        217,1    154,0       138,9     138,6      134,4   134,0   138,9      148,6      143,0
   0                                                                                                             0
        15–19        20–24    25–29       30–34    35–39      40–44    45–49   50–54      55–59     60–64
                                                   Altersgruppen in Jahren
Quelle: Fehlzeiten-Report 2011                                                                    © WIdO 2011
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Deutliche Unterschiede zwischen den Branchen
Abbildung 5: Krankenstand nach Branchen 2010 im Vergleich zum Vorjahr, AOK-
             Mitglieder
                                                                                                                                       2010             2009
                                                                                                                                                         5,9
  Energie/Wasser/Entsorgung/Bergbau                                                                                                                       5,7
                                                                                                                                                       5,5
Öffentl. Verwaltung/Sozialversicherung                                                                                                               5,4
                                                                                                                                                     5,5
                      Verkehr/Transport                                                                                                           5,3
                                                                                                                                               5,1
                           Baugewerbe                                                                                                          5,1
                                                                                                                                                 5,2
               Verarbeitendes Gewerbe                                                                                                         5,0
                                                                                                                                 4,5
                       Dienstleistungen
                                                                                                                                 4,5
                                                                                                                           4,3
                                 Handel                                                                                   4,2
                                                                                                                           4,2
              Land- und Forstwirtschaft                                                                                 4,0
                                                                                               3,3
                Banken/Versicherungen                                                          3,3

                                          0           1                       2           3                         4                    5                      6
                                                                                   Krankenstand in %
Quelle: Fehlzeiten-Report 2011                                                                                                          © WIdO 2011



Deutliche Unterschiede zwischen Berufsgruppen
Abbildung 6: Berufsgruppen mit hohen und niedrigen Fehlzeiten 2010, AOK-Mitglieder
             Straßenreiniger, Abfallbeseitiger                                                                                                          30,0
                              Halbzeugputzer                                                                                                   27,4
                    Waldarbeiter, Waldnutzer                                                                                            25,8
                             Papierverarbeiter                                                                                         25,5
                  Helfer in der Krankenpflege                                                                                          25,5
                Gummihersteller, -verarbeiter                                                                                          25,2
               Blechpresser, -zieher, -stanzer                                                                                     25,0
              Fleisch-, Wurstwarenhersteller                                                                                       24,8
                              Bauhilfsarbeiter                                                                                   24,3
                                 Gerüstbauer                                                                                     24,2

               Datenverarbeitungsfachleute                                   9,0
                        Diätassistenten, PTA                              8,4
                                  Ingenieure                            8,2
            Wirtschaftsprüfer, Steuerberater                           8,0
                 Architekten, Bauingenieure                            7,8
     Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler                           7,4
                                       Ärzte
                                                                                                       Bund: 17,6




                                                                    7,1
                           Elektroingenieure                    6,5
Ingenieure des Maschinen- und Fahrzeubaus                       6,2
                 Hochschullehrer, Dozenten                4,8

                                                 0              5            10         15         20         25                                             30
                                                                      Arbeitsunfähigkeitstage je AOK-Mitglied

Quelle: Fehlzeiten-Report 2011                                                                                                          © WIdO 2011
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Deutliche Zunahme psychischer Erkrankungen seit
1994
Abbildung 7: Arbeitsunfähigkeitsfälle durch psychische Erkrankungen 1994–2010
             (Indexdarstellung), AOK-Mitglieder
              Krankenstand in %
       230


       200


       170


       140


       110


        80


        50
              1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
      Fälle    100    104,7   97,7 102,3 111,6      123,3 146,5 165,1 174,4 173,4 174,5 166,5 167,4 179,4 188,0 197,4 209,2
      Tage     100    103,5   98,4    94,3   99,7   106,3 122,4 131,9 136,7 132,1 144,7 142,0 142,4 155,4 162,7 172,1 188,0

Quelle: Fehlzeiten-Report 2011
© WIdO 2011


Psychische Erkrankungen verursachen längste
Ausfallzeiten
Abbildung 8: Arbeitsunfähigkeitsfälle und Dauer nach Krankheitsarten 2010, AOK-
             Mitglieder
                                     AU-Fälle je 100 AOK-Mitglieder                                  AU-Tage je Fall

              Atemwege                       42,4                                           6,4


      Muskel/Skelett                                 33,4                                           16,3


              Verdauung                                         20,2                        6,5


        Verletzungen                                              17,8                              16,3


                     Psyche                                               9,1                              23,4


      Herz/Kreislauf                                                       8,1                       18,6

                                60                   40             20               0              20                40
                                                                                 Anteil in %
Quelle: Fehlzeiten-Report 2011                                                                                    © WIdO 2011
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Deutliche Unterschiede: Krankenstand nach Regionen
Abbildung 9: Krankenstand nach Regionen 2010, AOK-Mitglieder

                         5,2 %                               5,7 %


                     4,9 %                                              5,2 %


     4,9 %
                                                                              5,6 %
          5,3 %
                                                                                  5,4 %
    5,1 %
                                                                                4,6 %


 5,2 %
                                                                     5,3 %


    5,6 %                                                                     5,1 %

                5,4 %



                     4,6 %                                            4,2 %

                                         Bundesdurchschnitt: 4,8 %
Quelle: Fehlzeiten-Report 2011                                                  © WIdO 2011

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  • 1. Wissenschaftliches Institut der AOK HAUSANSCHRIFT Rosenthaler Str. 31 Pressemitteilung 10178 Berlin POSTANSCHRIFT Postfach 11 02 46 10832 Berlin TELEFON +49 30 34646-2393 FAX +49 30 34646-2144 INTERNET www.wido.de Berlin, 16. August 2011 E-MAIL wido@wido.bv.aok.de Fehlzeiten-Report 2011 Mit dem Chef als Partner sind Mitarbeiter gesünder Berlin. Mehr Einsatz für die Mitarbeiter, mehr Feedback und öfter mal ein Lob für gute Arbeit – das wünschen sich Beschäftigte von ihrer Führungskraft. Dieser Einsatz lohnt sich, bestätigt der aktuell veröffentlichte Fehlzeiten-Report 2011. Danach haben Mitarbeiter, die von ihren Führungskräften gut informiert werden und Anerkennung erfahren, weniger gesundheitliche Beschwerden und identifizieren sich häufiger mit ihrem Unternehmen. Das erhöht auch den Unternehmenserfolg. „Doch viele Chefs verhalten sich nicht entsprechend. Selbst kleine Selbstverständlichkeiten, wie ein Lob bei guter Leistung, erhalten mehr als die Hälfte der Mitarbeiter nicht von ihrem Chef“, so Helmut Schröder, Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports 2011, der vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) in Kooperation mit der Universität Bielefeld und der Beuth Hochschule für Technik Berlin publiziert wird. Im Mittelpunkt des diesjährigen Fehlzeiten-Reports steht die „Führungsaufgabe Gesundheit“ – dazu wurden auch Mitarbeiterbefragungen von 147 Unternehmen mit insgesamt 28.223 Teilnehmern analy- siert. Demnach nehmen 54,5 Prozent der befragten Mitarbeiter Lob von ihrem Vorgesetzten nur selten bzw. nie wahr. 41,5 Prozent sagen aus, dass ihre Meinung vom Vorgesetzten bei wichtigen Entschei- dungen nicht beachtet würde. Gleichzeitig ist jedoch mehr als ein Drittel (35,5 Prozent) der Befragten überzeugt, dass durch mehr Einsatz des Vorgesetzten für die Mitarbeiter die gesundheitliche Situation am Arbeitsplatz verbessert werden kann. „Ein gesundheitsfördernder Führungsstil beeinflusst das Befinden der Mitarbeiter positiv und hilft auch die Fluktuation im Unternehmen gering zu halten“, sagt Helmut Schröder, Mitglied der Geschäftsführung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). „Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels spielt der Führungsstil eine immer wich- tigere Rolle.“ Doch auch die Führungskräfte selbst stehen unter Druck. Vor allem in unteren und mittleren Führungsebenen leiden sie unter starkem Zeitdruck und hoher Arbeitsdichte. So gaben Führungskräfte in einer im Fehlzeiten-Report vorgestellten Befragung an, nur an durchschnittlich 4,8 Tagen im Jahr krank gewesen zu sein. Andere Erhebungen zeigen hingegen, dass Führungskräfte im Gegenzug an 8,3 Tagen trotz Krankheit zur Arbeit gingen und sich bei Krankheit nicht angemessen erholten oder zu früh an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten. Was kann von den Erkenntnissen aus der Forschung in die Praxis übertragen werden? Der Fehlzei- ten-Report 2011 berichtet aus Unternehmen wie Deutsche Bahn, Bertelsmann Stiftung, REWE, SIEMENS, VW sowie von erfolgreichen Projekten des AOK-Service „Gesunde Unternehmen“ und zeigt Wege auf, wie gesundheitsfördernde Führung im Betrieb aussehen kann. So können Angebote Seite 1 von 8
  • 2. W is s en s ch af t li ch e s I n st it u t d e r AO K ( W Id O ) Seite 2 von 8 P re s se mit t e ilu n g v o m 16 . Au g u st 2 0 1 1 zur gesundheitsgerechten Mitarbeiterführung den Führungskräften helfen, sich sowohl ihres Einflus- ses auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter wie auch ihrer eigenen Gesundheit bewusst zu werden. Darüber hinaus informiert der Report über die Ausfalltage der deutschen Wirtschaft insgesamt: Obwohl der Krankenstand 2010 im Vergleich zum Vorjahr bei 4,8 Prozent stagniert, hat die Zahl der Krankheitstage erneut leicht zugenommen. Ein Trend, der sich auch im ersten Halbjahr 2011 fortsetzt. Im Durchschnitt dauerte 2010 eine Arbeitsunfähigkeit 17,6 Tage. Die Daten basieren auf den Fehlzeiten der mehr als 10 Millionen bei der AOK versicherten Erwerbstätigen. Die meisten Krankheitstage entfielen 2010 auf die Gruppe der Muskel- und Skeletterkrankungen (24,2 Prozent). Darauf folgen akute Verletzungen (12,9 Prozent), Atemwegserkrankungen (12 Prozent) und psychische Erkrankungen (9,3 Prozent). Der Trend der Zunahme psychischer Erkrankungen setzt sich nach wie vor fort: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund dieser Erkrankung um 0,7 Prozentpunkte angestiegen. Insgesamt ist seit 1994 bei den Arbeitsunfähigkeitsfällen ein Anstieg der psychischen Erkrankungen von mehr als 100 Prozent, bei den Arbeitsunfähigkeitstagen um nahezu 90 Prozent zu verzeichnen. Die Fehlzeiten unterscheiden sich deutlich nach Branchen und Tätigkeiten. 2010 wurde in vielen Branchen ein Anstieg des Krankenstandes festgestellt. Der höchste Krankenstand war in der Branche „Energie, Wasser, Entsorgung und Bergbau“ mit 5,9 Prozent zu finden. Ebenfalls hohe Krankenstände verzeichneten die Branchen „Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung“ (5,5 Prozent), „Verkehr und Transport“ (5,5 Prozent) sowie das Baugewerbe (5,1 Prozent). Die Branche „Banken und Versi- cherungen“ konnte mit 3,3 Prozent den niedrigsten Krankenstand verzeichnen. Die Berufsgruppen mit den meisten Ausfalltagen waren im Jahr 2010 vor allem in körperlich stark beanspruchenden Berufen zu finden, wie etwa bei Straßenreinigern und Abfallbeseitigern (30,0 Tage), Halbzeugputzern (27,4 Tage) und Waldarbeitern (25,8 Tage). Die niedrigsten Krankenstände waren bei Hochschullehrern und Dozenten (4,8 Tage) zu verzeichnen. Diese und weitere Ergebnisse zum Schwerpunktthema „Führung und Gesundheit“ wie auch aktuelle Daten und Analysen zu den krankheitsbedingten Fehlzeiten in der deutschen Wirtschaft finden sich im soeben erschienen Fehlzeiten-Report 2011. Badura/Ducki/Schröder/Klose/Macco (Hrsg.): Fehlzeiten-Report 2011, Schwerpunktthema: Füh- rung und Gesundheit; Berlin 2011; 450 Seiten; broschiert, 49,95 €; ISBN 978-3-642-21654-1. Mehr Infos im Internet: http://wido.de/fzr_2011.html Pressekontakt E-Mail Telefon/Fax Markus Meyer bgf@wido.bv.aok.de Tel.: 030/34646-2393 Fax.: 030/34646-2144 Rezensionsexemplar E-Mail Uschi Kidane uschi.kidane@springer.com Tel.: 06221/487-8166 Fax.: 06221/487-68166
  • 3. W is s en s ch af t li ch e s I n st it u t d e r AO K ( W Id O ) Seite 3 von 8 P re s se mit t e ilu n g v o m 16 . Au g u st 2 0 1 1 Mehr Beschwerden bei schlechtem Führungsverhalten Abbildung 1: Führungsverhalten und Häufigkeit gesundheitlicher Beschwerden Bekommen Sie von Ihrem Vorgesetzten Rückmeldung? 62,4 Erkennt Ihr Vorgesetzter gute Leistungen lobend an? 54,5 Beachtet Ihr Vorgesetzter Ihre Meinung? 41,5 Bespricht Ihr Vorgesetzter Ihre Aufgaben ausreichend mit Ihnen? 36,2 Sorgt Ihr Vorgesetzter dafür, dass die Arbeit gut geplant wird? 34,6 Nimmt sich Ihr Vorgesetzter ausreichend Zeit für Ihre Anliegen? 32,4 Kümmert sich Ihr Vorgesetzter um Schwierigkeiten? 31,5 Informiert Ihr Vorgesetzter Sie rechtzeitig und ausreichend? 31,2 Ist Ihr Vorgesetzter auf Probleme bei der Arbeit ansprechbar? 28,3 Nimmt Ihr Vorgesetzter Rücksicht? 28,1 Fühlen Sie sich von Ihrem Vorgesetzten gerecht behandelt? 25,1 Ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern kollegial? 21,4 0 20 40 60 80 100 Antwortkategorie „selten“/ „nie“ in % Antwortkategorie" „Ja“ „Nein“ Bekommen Sie von Ihrem Vorgesetzten Rückmeldung? Erkennt Ihr Vorgesetzter gute Leistungen lobend an? Beachtet Ihr Vorgesetzter Ihre Meinung? Bespricht Ihr Vorgesetzter Ihre Aufgaben ausreichend mit Ihnen? Sorgt Ihr Vorgesetzter dafür, dass die Arbeit gut geplant wird? Nimmt sich Ihr Vorgesetzter ausreichend Zeit für Ihre Anliegen? Kümmert sich Ihr Vorgesetzter um Schwierigkeiten? Informiert Ihr Vorgesetzter Sie rechtzeitig und ausreichend? Ist Ihr Vorgesetzter auf Probleme bei der Arbeit ansprechbar? Nimmt Ihr Vorgesetzter Rücksicht? Fühlen Sie sich von Ihrem Vorgesetzten gerecht behandelt? Ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern kollegial? 60 65 70 75 80 85 Anteil der Befragten, die über Gesundheits- beschwerden berichten in % Quelle: Fehlzeiten-Report 2011 © WIdO 2011
  • 4. W is s en s ch af t li ch e s I n st it u t d e r AO K ( W Id O ) Seite 4 von 8 P re s se mit t e ilu n g v o m 16 . Au g u st 2 0 1 1 Stagnierender Krankenstand, im Osten leicht höher Tabelle 1: Krankenstandskennzahlen 2010 im Vergleich zum Vorjahr, AOK-Mitglieder Krankenstand Arbeitsunfähigkeiten je 100 AOK-Mitglieder Tage Veränd. z. AU-Quote* in % je Fall Vorj. in % in % Fälle Veränd. z. Tage Veränd. z. Vorj. in % Vorj. in % West 4,8 152,5 -0,1 1.754,6 1,2 11,5 0,9 52,7 Ost 4,9 150,3 5,2 1.780,4 2,2 11,8 -3,3 53,1 Bund 4,8 152,1 0,8 1.758,9 1,4 11,6 0,9 52,8 * Anteil der AOK-Mitglieder mit einem oder mehreren Arbeitsunfähigkeitsfällen © WIdO 2011 Insgesamt steigender Krankenstand seit 2007 Abbildung 2: Krankenstand zwischen 1994 und 2010, AOK-Mitglieder Krankenstand in % 6,0 5,5 5,0 4,5 4,0 3,5 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 West 5,9 6,0 5,5 5,1 5,2 5,4 5,4 5,3 5,2 4,9 4,5 4,4 4,3 4,6 4,7 4,8 4,8 Ost 5,1 5,7 5,4 5,0 5,0 5,5 5,4 5,4 5,2 4,8 4,3 4,1 4,0 4,3 4,5 4,8 4,9 Bund 5,7 5,9 5,5 5,1 5,2 5,4 5,4 5,3 5,2 4,9 4,5 4,4 4,2 4,5 4,6 4,8 4,8 Quelle: Fehlzeiten-Report 2011 © WIdO 2011
  • 5. W is s en s ch af t li ch e s I n st it u t d e r AO K ( W Id O ) Seite 5 von 8 P re s se mit t e ilu n g v o m 16 . Au g u st 2 0 1 1 Anstieg bei Verletzungen, Muskel-Skelett- und psychischen Erkrankungen Abbildung 3: Arbeitsunfähigkeitstage nach Krankheitsarten 2010 im Vergleich zum Vorjahr, AOK-Mitglieder Anteil in % 100 29,2 29,1 Sonstige 80 5,8 6,2 Verdauung 60 6,6 6,8 Herz/Kreislauf 9,3 8,6 Psyche 12,0 14,0 Atemwege 40 12,9 12,3 Verletzungen 20 24,2 23,0 Muskel/Skelett 0 2010 2009 Quelle: Fehlzeiten-Report 2011 © WIdO 2011 Ältere seltener als Jüngere krank, dafür aber länger Abbildung 4: Arbeitsunfähigkeit nach Altersgruppen 2010, AOK-Mitglieder AU-Fälle je 100 Versicherte Tage je Fall 300 25 250 20 200 15 150 10 100 5 50 260,5 217,1 154,0 138,9 138,6 134,4 134,0 138,9 148,6 143,0 0 0 15–19 20–24 25–29 30–34 35–39 40–44 45–49 50–54 55–59 60–64 Altersgruppen in Jahren Quelle: Fehlzeiten-Report 2011 © WIdO 2011
  • 6. W is s en s ch af t li ch e s I n st it u t d e r AO K ( W Id O ) Seite 6 von 8 P re s se mit t e ilu n g v o m 16 . Au g u st 2 0 1 1 Deutliche Unterschiede zwischen den Branchen Abbildung 5: Krankenstand nach Branchen 2010 im Vergleich zum Vorjahr, AOK- Mitglieder 2010 2009 5,9 Energie/Wasser/Entsorgung/Bergbau 5,7 5,5 Öffentl. Verwaltung/Sozialversicherung 5,4 5,5 Verkehr/Transport 5,3 5,1 Baugewerbe 5,1 5,2 Verarbeitendes Gewerbe 5,0 4,5 Dienstleistungen 4,5 4,3 Handel 4,2 4,2 Land- und Forstwirtschaft 4,0 3,3 Banken/Versicherungen 3,3 0 1 2 3 4 5 6 Krankenstand in % Quelle: Fehlzeiten-Report 2011 © WIdO 2011 Deutliche Unterschiede zwischen Berufsgruppen Abbildung 6: Berufsgruppen mit hohen und niedrigen Fehlzeiten 2010, AOK-Mitglieder Straßenreiniger, Abfallbeseitiger 30,0 Halbzeugputzer 27,4 Waldarbeiter, Waldnutzer 25,8 Papierverarbeiter 25,5 Helfer in der Krankenpflege 25,5 Gummihersteller, -verarbeiter 25,2 Blechpresser, -zieher, -stanzer 25,0 Fleisch-, Wurstwarenhersteller 24,8 Bauhilfsarbeiter 24,3 Gerüstbauer 24,2 Datenverarbeitungsfachleute 9,0 Diätassistenten, PTA 8,4 Ingenieure 8,2 Wirtschaftsprüfer, Steuerberater 8,0 Architekten, Bauingenieure 7,8 Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler 7,4 Ärzte Bund: 17,6 7,1 Elektroingenieure 6,5 Ingenieure des Maschinen- und Fahrzeubaus 6,2 Hochschullehrer, Dozenten 4,8 0 5 10 15 20 25 30 Arbeitsunfähigkeitstage je AOK-Mitglied Quelle: Fehlzeiten-Report 2011 © WIdO 2011
  • 7. W is s en s ch af t li ch e s I n st it u t d e r AO K ( W Id O ) Seite 7 von 8 P re s se mit t e ilu n g v o m 16 . Au g u st 2 0 1 1 Deutliche Zunahme psychischer Erkrankungen seit 1994 Abbildung 7: Arbeitsunfähigkeitsfälle durch psychische Erkrankungen 1994–2010 (Indexdarstellung), AOK-Mitglieder Krankenstand in % 230 200 170 140 110 80 50 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Fälle 100 104,7 97,7 102,3 111,6 123,3 146,5 165,1 174,4 173,4 174,5 166,5 167,4 179,4 188,0 197,4 209,2 Tage 100 103,5 98,4 94,3 99,7 106,3 122,4 131,9 136,7 132,1 144,7 142,0 142,4 155,4 162,7 172,1 188,0 Quelle: Fehlzeiten-Report 2011 © WIdO 2011 Psychische Erkrankungen verursachen längste Ausfallzeiten Abbildung 8: Arbeitsunfähigkeitsfälle und Dauer nach Krankheitsarten 2010, AOK- Mitglieder AU-Fälle je 100 AOK-Mitglieder AU-Tage je Fall Atemwege 42,4 6,4 Muskel/Skelett 33,4 16,3 Verdauung 20,2 6,5 Verletzungen 17,8 16,3 Psyche 9,1 23,4 Herz/Kreislauf 8,1 18,6 60 40 20 0 20 40 Anteil in % Quelle: Fehlzeiten-Report 2011 © WIdO 2011
  • 8. W is s en s ch af t li ch e s I n st it u t d e r AO K ( W Id O ) Seite 8 von 8 P re s se mit t e ilu n g v o m 16 . Au g u st 2 0 1 1 Deutliche Unterschiede: Krankenstand nach Regionen Abbildung 9: Krankenstand nach Regionen 2010, AOK-Mitglieder 5,2 % 5,7 % 4,9 % 5,2 % 4,9 % 5,6 % 5,3 % 5,4 % 5,1 % 4,6 % 5,2 % 5,3 % 5,6 % 5,1 % 5,4 % 4,6 % 4,2 % Bundesdurchschnitt: 4,8 % Quelle: Fehlzeiten-Report 2011 © WIdO 2011