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Medieninformation
AOK-Rabattverträge 2009: durch weitere Zuschläge
sind inzwischen drei Viertel des gesamten
Ausschreibungspakets abgedeckt
                                                                   Seite 1/4


Frankfurt, 21. April 2009. Nach ersten Zuschlägen letzte Woche
hat die AOK für ihre dritte bundesweite Ausschreibung von
Arzneimittel-Rabattverträgen nun am 17. April 2009 Zuschläge für
weitere 40 Wirkstoffe erteilt. In die Verträge eingebunden sind
beim derzeitigen Stand nun 19 Bieter bzw. Bietergemeinschaften.
Vor dem Hintergrund der Aufteilung in fünf Gebietslose bedeutet
das aktuell 245 Einzelverträge.
Die bislang vertraglich vereinbarten 49 Substanzen machen am
gesamten AOK-Ausschreibungspaket nach der Menge abgegebener
Packungen drei Viertel aus, nach Umsatz zu Listenpreisen fast zwei
Drittel. Analysen von IMS bestätigen erste Auswertungen, wonach
sich die Marktverhältnisse für die Hersteller nun zum Teil drastisch
verschieben werden.



Auf 49 Wirkstoffe bislang vereinbarter Verträge entfallen nach der
Menge abgegebener Packungen 76% der gesamten Ausschreibung

Das gesamte Ausschreibungspaket über 63 Wirkstoffe umfasst jährlich
(Basis: 2008) rund 98 Mio. abgegebene Packungen. Auf die nun
kontraktierten 49 Wirkstoffe entfällt davon ein Anteil von 76%. Nach
Umsatz (zu Listenpreisen nach Abgaben des pharmazeutischen
Unternehmers) ergibt sich ein Anteil von 64%.

In die bisherigen Verträge gehen nun auch „große“ Substanzen wie z.B.
Simvastatin zur Regulation des Fettstoffwechsels, der Beta-Blocker
Metoprolol oder das Antirheumatikum Ibuprofen ein.

Auch bei den neuen Zuschlägen über die 40 Substanzen gibt es wieder
alleinige Zuschläge über alle fünf Gebiete an einen Anbieter bzw. eine
Bietergemeinschaft. Manche Unternehmen sind dabei wiederholt
erfolgreich, da sie schon bei den ersten Zuschlägen ausschließlich vertreten
waren, so z.B. die Firma Winthrop oder die Bietergemeinschaft 1 A
Pharma/Sandoz.
Seite 2/4



    Bisherige Zuschläge für AOK-Verträge 2009 über 49 Wirkstoffe
    decken drei Viertel des gesamten Ausschreibungspakets nach
    Arznei-Absatz ab (Basis: Jahr 2008)

                               AOK-Markt über 63 Wirkstoffe

                  Absatz                                                   Umsatz (ApU*)
            98 Mio. Packungen                                               963 Mio. Euro
                                           49 Substanzen                                               49 Substanzen
                                           = 74 Mio.                                                   = 618 Mio.
                                           Packungen                                                   Euro (ApU)




                                 76%                                                         64%




    Quelle: IMS Contract Monitor® National, Jahr 2008, *ApU = Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers

Zuschläge für 49 von insgesamt 63 Wirkstoffen des AOK-Ausschreibungspakets
decken drei Vierteil des Arzneiabsatzes ab


Umwälzung der Marktverhältnisse

Wie schon frühere Analysen von IMS zu den ersten AOK-Zuschlägen
zeigten, wälzen die AOK-Rabattverträge den Markt um. Dies belegen
Beispielanalysen zu den neuen Zuschlägen: wo sich Hersteller bei einzelnen
Substanzen den AOK-Markt, der ca. 40% der GKV-Versicherten bundesweit
umfasst, bislang mit vielen anderen teilten und so Marktanteile von nur
wenigen Prozent erreichen konnten, kommt es jetzt zu einem völlig
anderen „market access“ mit zwangsläufig anderen Verhältnissen.

Von den bislang vertraglich vereinbarten 49 Substanzen gehören bspw.
Simvastatin, Ibuprofen und Metoprolol zu den am häufigsten verordneten
Wirkstoffen. Aufgeteilt in die Präparate verschiedener Hersteller entfielen
bislang (2008) auf die Unternehmen, die für die genannten Wirkstoffe
Zuschläge erhielten, nur geringe Marktanteile: 2% bei Ibuprofen, 3% bei
Metoprolol und 4% bei Simvastatin. Das Potenzial, das sich für die
Hersteller mit Zuschlägen ergibt, beläuft sich hingegen auf 24% bzw. 76%
für Betapharm/Mylan Dura bei Metoprolol und auf 100% bei
Alleinzuschlägen (Winthrop bei Ibuprofen, 1A Pharma bei Simvastatin).

Die AOK will bis Ende April alle Verträge unter Dach und Fach haben. Dann
wird auch zu beurteilen sein, wie sich die Marktsituation für Unternehmen
saldiert darstellt, d.h. inwieweit Gewinne und Verluste sich im „Vorher-
Nachher-Vergleich“ über alle Substanzen ausnehmen.
Seite 3/4



„Vorher-Nachher“-Vergleich von IST-Situation mit zukünftigem
Potenzial nach Zuschlägen zeigt: bei einzelnen Wirkstoffen
erhöhen sich Marktanteile für Unternehmen um ein Vielfaches

                          Mylan
                          Dura:
                          24%
Marktanteil in %




                                                                                                        1A
                                                                    Winthrop:
                                                                                                      Pharma:
                                                                    100%                              100%


                          Beta-
                          pharm
                          76%

                   IST     Potenzial                       IST        Potenzial                IST    Potenzial

                   Metoprolol                              Ibuprofen                       Simvastatin

                                  Mit Zuschlag 2009                       Ohne Zuschlag 2009

Quelle: IMS Contract Monitor® Account, Jahr 2008, Basis: Absatz in Packungen


Am Beispiel der drei absatzstärksten aus den bislang kontraktierten 49 Wirkstoffen
zeigt sich wie durch die AOK-Zuschläge die Marktverhältnisse verschoben werden




AOK-Ausschreibungspaket 2009: auf „große“ Wirkstoffe
entfallen um 40% der Verordnungen des gesamten GKV-
Marktes
Marktanteil in %




                         41%                               39%                           41%


                   Metoprolol                         Ibuprofen                      Simvastatin

                                   AOK                         übrige Kassen der GKV

Quelle: IMS Contract Monitor® Account, Jahr 2008, Basis: Absatz in Packungen


Auf „große“ Wirkstoffe aus dem AOK-Ausschreibungspaket entfällt mit um 40%
auch ein erheblicher Anteil des gesamten GKV-Marktes
Seite 4/4




Datenquelle:

IMS Contract Monitor ® National: Monatliches Monitoring des rabattbetroffenen (RV) bzw.
gesamten GKV-Marktes (GKV), auf Basis der sieben aggregierten Kassenarten und mit
Aufbruch der Top Krankenkassen. Grundlage für Reporting, Planung und Analyse von Märkten
mit der Software IMS Dataview®.



Kontakt / Pressestelle:
Dr. Gisela Maag
Pressesprecherin
Tel.: 069-6604 4888
Fax: 069-6604 5590
Email:GMaag@de.imshealth.com
www.imshealth.de




ÜBER IMS:
IMS HEALTH ist seit über 50 Jahren der weltweit führende Anbieter von Informationen und
Dienstleistungen für den Pharma- und Gesundheitsbereich.
In mehr als 100 Niederlassungen weltweit verknüpft IMS unzählige Healthcare Informationen
mit großem Analyse Know-how und umfangreicher Consulting Expertise. Neu bei IMS Health
ist der Bereich „Gesundheitssystemforschung und Risiko-Strukturmanagement“ und Angebote
für Krankenkassen.
                                                                   © IMS HEALTH 2009

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  • 1. Medieninformation AOK-Rabattverträge 2009: durch weitere Zuschläge sind inzwischen drei Viertel des gesamten Ausschreibungspakets abgedeckt Seite 1/4 Frankfurt, 21. April 2009. Nach ersten Zuschlägen letzte Woche hat die AOK für ihre dritte bundesweite Ausschreibung von Arzneimittel-Rabattverträgen nun am 17. April 2009 Zuschläge für weitere 40 Wirkstoffe erteilt. In die Verträge eingebunden sind beim derzeitigen Stand nun 19 Bieter bzw. Bietergemeinschaften. Vor dem Hintergrund der Aufteilung in fünf Gebietslose bedeutet das aktuell 245 Einzelverträge. Die bislang vertraglich vereinbarten 49 Substanzen machen am gesamten AOK-Ausschreibungspaket nach der Menge abgegebener Packungen drei Viertel aus, nach Umsatz zu Listenpreisen fast zwei Drittel. Analysen von IMS bestätigen erste Auswertungen, wonach sich die Marktverhältnisse für die Hersteller nun zum Teil drastisch verschieben werden. Auf 49 Wirkstoffe bislang vereinbarter Verträge entfallen nach der Menge abgegebener Packungen 76% der gesamten Ausschreibung Das gesamte Ausschreibungspaket über 63 Wirkstoffe umfasst jährlich (Basis: 2008) rund 98 Mio. abgegebene Packungen. Auf die nun kontraktierten 49 Wirkstoffe entfällt davon ein Anteil von 76%. Nach Umsatz (zu Listenpreisen nach Abgaben des pharmazeutischen Unternehmers) ergibt sich ein Anteil von 64%. In die bisherigen Verträge gehen nun auch „große“ Substanzen wie z.B. Simvastatin zur Regulation des Fettstoffwechsels, der Beta-Blocker Metoprolol oder das Antirheumatikum Ibuprofen ein. Auch bei den neuen Zuschlägen über die 40 Substanzen gibt es wieder alleinige Zuschläge über alle fünf Gebiete an einen Anbieter bzw. eine Bietergemeinschaft. Manche Unternehmen sind dabei wiederholt erfolgreich, da sie schon bei den ersten Zuschlägen ausschließlich vertreten waren, so z.B. die Firma Winthrop oder die Bietergemeinschaft 1 A Pharma/Sandoz.
  • 2. Seite 2/4 Bisherige Zuschläge für AOK-Verträge 2009 über 49 Wirkstoffe decken drei Viertel des gesamten Ausschreibungspakets nach Arznei-Absatz ab (Basis: Jahr 2008) AOK-Markt über 63 Wirkstoffe Absatz Umsatz (ApU*) 98 Mio. Packungen 963 Mio. Euro 49 Substanzen 49 Substanzen = 74 Mio. = 618 Mio. Packungen Euro (ApU) 76% 64% Quelle: IMS Contract Monitor® National, Jahr 2008, *ApU = Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers Zuschläge für 49 von insgesamt 63 Wirkstoffen des AOK-Ausschreibungspakets decken drei Vierteil des Arzneiabsatzes ab Umwälzung der Marktverhältnisse Wie schon frühere Analysen von IMS zu den ersten AOK-Zuschlägen zeigten, wälzen die AOK-Rabattverträge den Markt um. Dies belegen Beispielanalysen zu den neuen Zuschlägen: wo sich Hersteller bei einzelnen Substanzen den AOK-Markt, der ca. 40% der GKV-Versicherten bundesweit umfasst, bislang mit vielen anderen teilten und so Marktanteile von nur wenigen Prozent erreichen konnten, kommt es jetzt zu einem völlig anderen „market access“ mit zwangsläufig anderen Verhältnissen. Von den bislang vertraglich vereinbarten 49 Substanzen gehören bspw. Simvastatin, Ibuprofen und Metoprolol zu den am häufigsten verordneten Wirkstoffen. Aufgeteilt in die Präparate verschiedener Hersteller entfielen bislang (2008) auf die Unternehmen, die für die genannten Wirkstoffe Zuschläge erhielten, nur geringe Marktanteile: 2% bei Ibuprofen, 3% bei Metoprolol und 4% bei Simvastatin. Das Potenzial, das sich für die Hersteller mit Zuschlägen ergibt, beläuft sich hingegen auf 24% bzw. 76% für Betapharm/Mylan Dura bei Metoprolol und auf 100% bei Alleinzuschlägen (Winthrop bei Ibuprofen, 1A Pharma bei Simvastatin). Die AOK will bis Ende April alle Verträge unter Dach und Fach haben. Dann wird auch zu beurteilen sein, wie sich die Marktsituation für Unternehmen saldiert darstellt, d.h. inwieweit Gewinne und Verluste sich im „Vorher- Nachher-Vergleich“ über alle Substanzen ausnehmen.
  • 3. Seite 3/4 „Vorher-Nachher“-Vergleich von IST-Situation mit zukünftigem Potenzial nach Zuschlägen zeigt: bei einzelnen Wirkstoffen erhöhen sich Marktanteile für Unternehmen um ein Vielfaches Mylan Dura: 24% Marktanteil in % 1A Winthrop: Pharma: 100% 100% Beta- pharm 76% IST Potenzial IST Potenzial IST Potenzial Metoprolol Ibuprofen Simvastatin Mit Zuschlag 2009 Ohne Zuschlag 2009 Quelle: IMS Contract Monitor® Account, Jahr 2008, Basis: Absatz in Packungen Am Beispiel der drei absatzstärksten aus den bislang kontraktierten 49 Wirkstoffen zeigt sich wie durch die AOK-Zuschläge die Marktverhältnisse verschoben werden AOK-Ausschreibungspaket 2009: auf „große“ Wirkstoffe entfallen um 40% der Verordnungen des gesamten GKV- Marktes Marktanteil in % 41% 39% 41% Metoprolol Ibuprofen Simvastatin AOK übrige Kassen der GKV Quelle: IMS Contract Monitor® Account, Jahr 2008, Basis: Absatz in Packungen Auf „große“ Wirkstoffe aus dem AOK-Ausschreibungspaket entfällt mit um 40% auch ein erheblicher Anteil des gesamten GKV-Marktes
  • 4. Seite 4/4 Datenquelle: IMS Contract Monitor ® National: Monatliches Monitoring des rabattbetroffenen (RV) bzw. gesamten GKV-Marktes (GKV), auf Basis der sieben aggregierten Kassenarten und mit Aufbruch der Top Krankenkassen. Grundlage für Reporting, Planung und Analyse von Märkten mit der Software IMS Dataview®. Kontakt / Pressestelle: Dr. Gisela Maag Pressesprecherin Tel.: 069-6604 4888 Fax: 069-6604 5590 Email:GMaag@de.imshealth.com www.imshealth.de ÜBER IMS: IMS HEALTH ist seit über 50 Jahren der weltweit führende Anbieter von Informationen und Dienstleistungen für den Pharma- und Gesundheitsbereich. In mehr als 100 Niederlassungen weltweit verknüpft IMS unzählige Healthcare Informationen mit großem Analyse Know-how und umfangreicher Consulting Expertise. Neu bei IMS Health ist der Bereich „Gesundheitssystemforschung und Risiko-Strukturmanagement“ und Angebote für Krankenkassen. © IMS HEALTH 2009