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- 1. Helaba Volkswirtschaft/Research
ZINSREPORT 11. Januar 2013
Niedrigzinsumfeld auf dem Prüfstand
AUTOR
Ulf Krauss Der abebbende Konjunkturpessimismus und weitgehend verflogene Ängste vor einem
Telefon: 0 69/91 32-20 24
Auseinanderbrechen der Währungsunion haben am Jahresanfang zu deutlichen Kurs-
research@helaba.de
verlusten am deutschen aber auch am amerikanischen Rentenmarkt geführt.
REDAKTION Eine Leitzinssenkung steht offenbar nicht mehr auf der Agenda der EZB. Vielmehr
Claudia Windt
richten sich beiderseits des Atlantiks inzwischen erste Blicke auf ein mögliches Ende
HERAUSGEBER der ultralockeren Geldpolitik. Noch erlaubt es der geringe Inflationsdruck den Noten-
Dr. Gertrud R. Traud
Chefvolkswirt/
banken, ihren extremen Kurs beizubehalten.
Leitung Research Obwohl die erhöhte Volatilität und die immer noch fragilen konjunkturellen Verhältnisse
für kurzfristige Gegenbewegungen sprechen, wird sich an der allgemein eher unkom-
Landesbank
Hessen-Thüringen fortablen Lage deutscher Renten vorerst wenig ändern. Die Zinsstruktur dürfte in den
MAIN TOWER kommenden Monaten tendenziell steiler werden.
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24
Telefax: 0 69/91 32-22 44
Zinsszenarien auf Sicht von ein bis drei Monaten
Pfandbriefrenditen, %
3,0 3,0
Spreads
in Bp Aktuell * Tendenz **
2,5 2,5
10j./2j. Bundesanleihen 146
2,0 2,0
"Negativszenario"
1,5 1,5 30j./10j. Bundesanleihen 88
1,0 1,0
10j. Treasuries / Bunds 34
Basisszenario "Positivszenario"
0,5 Aktuell 0,5
Restlaufzeiten 10j. Pfandbriefe / Bunds 32
0,0 0,0
3M 1J 2J 3J 4J 5J 6J 7J 8J 9J 10J
* 10.01.2013 ** auf Sicht von etwa drei Monaten
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
aktueller Basisszenario Ende... Alternativszenarien**
Die Publikation ist mit größter
Sorgfalt bearbeitet worden.
Stand* ...Q1/2013 ...Q2/2013 positiv negativ
Sie enthält jedoch lediglich Fed Funds Rate 0,25 0,25 0,25 0,25 0,25
unverbindliche Analysen und
Prognosen zu den gegen- 10j. US-Treasuries 1,90 1,90 2,10 1,10 2,60
wärtigen und zukünftigen
Marktverhältnissen. Die An- EZB Mindestbietungssatz 0,75 0,75 0,75 0,25 0,75
gaben beruhen auf Quellen, 3M Euribor 0,19 0,20 0,30 0,05 0,85
die wir für zuverlässig halten,
für deren Richtigkeit, Voll- 2j. Pfandbriefe 0,34 0,40 0,70 0,10 1,10
ständigkeit oder Aktualität wir 5j. Pfandbriefe 0,92 1,00 1,10 0,60 1,80
aber keine Gewähr überneh-
men können. Sämtliche in 10j. Pfandbriefe 1,88 2,10 2,30 1,45 2,75
dieser Publikation getroffe-
nen Angaben dienen der In- 10j. Bundesanleihen 1,56 1,70 1,90 0,85 2,20
formation. Sie dürfen nicht 30j. Bundesanleihen 2,44 2,60 2,80 1,80 3,00
als Angebot oder Empfeh-
lung für Anlageentscheidun- Prognoseänderungen sind rot markiert * 10.01.2013 ** auf Sicht von etwa drei Monaten;
gen verstanden werden. Quellen: Helaba Volkswirtschaft/Research
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- 2. Z INSREPORT
Winterdepression Konjunkturerwartungen
überwunden
Im vierten Quartal dürfte die deutsche Wirtschaft das zyklische Tief erreicht haben. Der jüngste
Anstieg der Stimmungsindikatoren signalisiert eine spürbare Verbesserung in den kommenden
Monaten. Der ZEW-Konjunkturindex hat Ende letzten Jahres wieder in den optimistischen Bereich
gedreht, der ifo-Geschäftsklimaindex ist zwei Mal in Folge gestiegen. Gleichzeitig wiesen die ifo-
Erwartungen im Dezember den stärksten Anstieg seit über zwei Jahren auf. Der Sentix-
Konjunkturindex für den Euroraum hat sogar wieder die mehrjährigen Höchststände erreicht. Aus-
gangspunkt für den Optimismus ist die spürbar gesunkene Angst vor einem Auseinanderbrechen
des Euroraums, was Investoren, Unternehmen und Verbrauchern wieder mehr Planungssicherheit
gibt. Da auch die Sorge vor einer US-Wachstumsschwäche gewichen ist und China zuletzt wieder
gute Konjunkturdaten vorlegte, wächst die Hoffnung, dass die südeuropäischen Länder im Jahres-
verlauf wieder Wachstumsdynamik aufweisen.
Wachstumsprognosen 2012/13 Verbessserte Konjunkturerwartungen belasten
% gg. Vj 3M-Veränderung, Indexpunkte 3M-Veränderung, Prozentpunkte
Bruttoinlandsprodukt 15 1.50
ifo-Erwartungsindex
2009 2010 2011 2012p 2013p 10 1.00
USA -3,5 3,0 1,8 2,2 2,0 5 0.50
Deutschland -5,1 3,6 3,1 1,0 1,2
0 0
Frankreich -2,6 1,6 1,7 0,1 0,7
-5 -0.50
Italien -5,5 1,8 0,6 -2,0 -0,5
-10 -1.00
Spanien -3,7 -0,1 0,4 -1,3 -1,0
Rendite 10-jährige Bunds (rechte Skala)
-15 -1.50
Euroland -4,3 1,9 1,5 -0,4 0,4 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Quellen: Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Heterogenes Bild Rohstoffmärkte
Bei Rohstoffen fehlen derzeit die Impulse für einen nachhaltigen Auftrieb der Notierungen. Die Idee
des Superzyklus, d.h. eines langfristig die Rohstoffpreise stark treibenden Wachstumsmix der
Schwellenländer, steht auf dem Prüfstand. Der CRB-Rohstoffindex befindet sich seit vergangenem
Herbst in einem Abwärtstrend, was insbesondere auf Kursverluste bei Getreiden, Genussmitteln
und Edelmetallen zurückzuführen ist. Während Energie- und Industrierohstoffe sich auf einem
Seitwärtspfad befinden, sind zuletzt lediglich die Preise für Tierprodukte spürbar angestiegen. Die
zyklischen Kräfte auf der Nachfrageseite dürften den Rohstoffen im Laufe dieses Jahres jedoch
per Saldo ausreichend Rückhalt geben.
China und USA geben weiteren Rückhalt
Index annual. 6M-Rate, %
65 Einkaufsmanagerindizes Verarb. Gewerbe 100
80
60
60
55
China 40
50 USA
20
EZ
45 0
-20
40 CRB (CCI)-Index (r.S.)
-40
35
-60
30 -80
2008 2009 2010 2011 2012 2013
Quellen: Datastream, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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- 3. Z INSREPORT
Teuerung auf dem Inflationserwartungen
Rückzug
Im Dezember verharrte die Euro-Inflationsrate bei 2,2 %. Die Jahresdurchschnittsrate für 2012
sank damit von 2,7 % auf 2,5 %. Angesichts der Rezession im Euroraum ist der Rückgang be-
scheiden, was jedoch mit den hartnäckig hohen Energiepreisen sowie verstärkter administrativer
Preisanhebungen erklärbar ist. In diesem Jahr dürfte sich der Rückgang fortsetzen. Nach unserer
Schätzung dürfte sie im Jahresdurchschnittswert 2,2 % betragen. Selbst wenn kurzzeitig die 2 %-
Marke unterschritten werden könnte, ist mit deflationären Tendenzen jedoch nicht zu rechnen. Die
Inflationserwartungen beiderseits des Atlantiks sind aufgrund wachsendem Konjunkturoptimismus
zuletzt wieder angestiegen. In den USA nähern sie sich den letztjährigen Höchstständen.
Inflationsprognosen 2012/13 Leichter Anstieg der Inflationserwartungen
% gg. Vj. Inflationserwartungen*, %
Verbraucherpreise 3.00 3.00
2.80 2.80
2009 2010 2011 2012p 2013p USA
2.60 2.60
USA -0,3 1,6 3,1 2,1 1,7 2.40 2.40
2.20 2.20
Deutschland 0,4 1,1 2,3 2,0 2,0
2.00 2.00
Frankreich 0,1 1,7 2,3 2,3 2,0
1.80 Euroraum 1.80
Italien 0,8 1,6 2,9 3,3 2,4 1.60 1.60
Spanien -0,2 2,0 3,1 2,5 2,3 1.40 1.40
1.20 1.20
2009 2010 2011 2012 2013
Euroland 0,3 1,6 2,7 2,5 2,2
*abgeleitet anhand inflationsindexierter Anleihen
Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Anleger wagen sich aus Internationale Kapitalströme
der Deckung
Nicht nur offiziell spielt das Szenario eines Zusammenbruchs des Euro-Währungsraums am Jah-
resbeginn keine ernstzunehmende Rolle mehr. Weltweit steigende Aktienkurse signalisieren viel-
mehr wachsende Risikobereitschaft der internationalen Investoren. Günstigere Konjunkturaussich-
ten haben sich gleichzeitig auch positiv auf die Risikoaufschläge der Krisenländer ausgewirkt.
Stabilisieren sich die Renditen spanischer Staatsanleihen je nach Laufzeit auf einem Niveau von
2 % bis 5 %, dürfte die Refinanzierung in diesem Jahr kein allzu großes Problem darstellen – ein
Eingreifen der EZB wäre nicht nötig. Bundesanleihen sind vor diesem Hintergrund nicht besonders
gefragt.
Entspannung an der Krisenfront setzt Bund-Future zu
% Kursindex Text
8.00 150
7.50 148
Bund-Future (rechte Skala)
146
7.00
144
6.50
142
6.00
140
5.50
138
5.00 10-jährige spanische Staatsanleihen
136
4.50 134
MAR APR MAI JUN JUL AUG SEP OKT NOV DEZ JAN
Quellen, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
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- 4. Z INSREPORT
Zinssenkung Geldpolitik
vom Tisch
Die Hoffnung auf eine Zinssenkung hatte im abgelaufenen Jahr noch einmal für gute Stimmung am
deutschen Anleihemarkt gesorgt. Die jüngste einstimmige Entscheidung im EZB-Rat gegen eine
Lockerung hat jedoch gezeigt, dass dieses Thema nicht mehr auf der Agenda der Notenbanker
steht. Im Dezember hatte es hier noch eine breite Diskussion über eine weitere Zinssenkung ge-
geben. Offenbar wächst angesichts eines abebbenden Konjunkturpessimismus und abflauender
Ängste vor einem Auseinanderbrechen der Währungsunion auch bei den EZB-Mitgliedern die
Einsicht, dass eine weitere Senkung nicht mehr viel bringt, außer weiter ansteigende langfristige
Inflationserwartungen, Blasen an den Finanzmärkten und einen noch größeren Anlagenotstand.
Negative Zinsen u.a. bei der Einlagefazilität wären zudem ein Experiment mit unbekannten Be-
gleiterscheinungen.
Helaba EZB-Kompass Bankensystem stabilisiert sich
Determinanten des geldpolitischen Kurses im Euroraum Quotient Mrd. EUR.
Geldmenge 0.90 EZB-Tendervolumen (rechte Skala) 1300
Euro-
1200
Fiskalpolitik Außenwert
0.80
1100
Finanzmarkt-/ Neutral
Inflation 1000
Euro-Krise 0.70
900
Konjunktur
0.60 800
700
0.50
600
500
0.40
400
Stärkeindikator Euro-Bankensystem*
Lockerung Straffung 0.30 300
2009 2010 2011 2012
*BankenSTOXX vs. EUROSTOXX
Quellen: Helaba Volkswirtschaft/Research
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Treasuries US-Rentenmarkt
unter Druck
Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries näherte sich zuletzt wieder der 2 %-Marke. Vorausgegan-
gen war eine weitgehende Fortschreibung der Steuersenkungen. Der Sturz von der „fiskalischen
Klippe“ wurde auf Kosten steigender Schulden verhindert. Da sich gleichzeitig die Konjunkturaus-
sichten verbessern, dürften US-Renten tendenziell unter Druck bleiben, zumal die enorme Auswei-
tung der Zentralbankbilanz – seit Ausbruch der Finanzkrise hat sie sich mehr als verdreifacht – den
Fed-Verantwortlichen allmählich unheimlich wird. Es gibt offenbar eine wachsende Zahl von
FOMC-Mitgliedern, die die zuletzt auf 85 Mrd. USD ausgedehnten monatlichen Anleihekäufe noch
vor Jahresende wieder zurückfahren will. Auch weil die positiven konjunkturellen Effekte der Über-
schussliquidität immer kleiner werden.
Notenbank stützt US-Rentenmarkt Helaba Determinantenmodell für US-Treasuries
Kursindex Mrd. USD Basisszenario (75% Eintrittswahrscheinlichkeit)
160 3000
Determ inanten Q1/2013 Q2/2013
155
Fed-Bilanzsumme (rechte Skala) 2500
150 Konjunkturerw artungen 0 -
145 2000 Inflationserw artungen 0 0
140
Haushaltspolitik - -
135 1500
Geldpolitik 0 0
130 Politisches Umfeld 0 0
10-jährige US-Treasuries 1000
125
Internationale Kapitalströme 0 -
120 500
2008 2009 2010 2011 2012
Rendite 10j. US-Treasuries* 1,90% 2,10%
Erläuterung: + kurssteigend, - kurssenkend, 0 neutral * Quartalsendprognosen
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research
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- 5. Z INSREPORT
Taktisches Szenario Basisszenario für Zinsprognose
Die Euro-Schuldenkrise ebbt ab. Griechenland bleibt in der Währungsunion. Der Refinanzierungs-
bedarf der Euro-Staaten kann mit Hilfe von EZB und Rettungsfonds geschultert werden. Der finan-
zielle Verpflichtungsrahmen Deutschlands wächst jedoch implizit weiter an. Im Euroraum ist mit
einer konjunkturellen Bodenbildung zu rechnen. Das US-Wachstum ist auf einem moderten Erho-
lungskurs. China befindet sich dank eines geldpolitischen Lockerungskurses auf einem zufrieden-
stellenden Wachstumspfad. Rohölpreise und Inflationserwartungen weisen keine großen Sprünge
auf.
Helaba Determinantenmodell
Basisszenario (75% Eintrittswahrscheinlichkeit)
Determ inanten Q1/2013 Q2/2013
Konjunkturerw artungen 0 -
Inflationserw artungen 0 0
Haushaltspolitik 0 0
Geldpolitik 0 0
Politisches Umfeld - -
US-Kapitalmarkt 0 -
Internationale Kapitalströme - -
Rendite 10j. Bunds* 1,70% 1,90%
Rendite 10j. Pfandbriefe* 2,10% 2,30%
Erläuterung: + kurssteigend, - kurssenkend, 0 neutral
* Quartalsendprognosen Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research
Alternativszenarien für Rentenmärkte
Rezessionsszenario: Die Weltwirtschaft verliert deutlich an Dynamik. Unternehmen und Haushalte
verlieren das Vertrauen in die Wachstumskräfte. Der Investitionszyklus bricht ebenso ab wie die
private Nachfrage. Deutschland rutscht ebenfalls in eine Rezession. Die Euro-Schuldenkrise ver-
tieft sich. Die EZB senkt den Leitzins bis auf nahe Null und setzt noch stärker auf unkonventionelle
Maßnahmen.
Aufschwungszenario: Der globale Konjunkturzug nimmt enorm Fahrt auf, so dass der Investitions-
zyklus rasch an Breite und Tiefe gewinnt. Die Notenbanken schießen übers Ziel hinaus und zö-
gern, ihre Geldpolitik zurückzufahren. Die üppige Liquiditätsausstattung befeuert damit nicht nur
die Kapitalmärkte, sondern treibt sukzessive auch die Teuerung in der Realwirtschaft.
Alternativszenarien
Modell auf Sicht von ca. drei bis sechs Monaten, %
aktueller positives negatives
Stand* Rentenszenario
Euro-Leitzins 0,75 0,25 0,75
Federal Funds Rate 0,25 0,25 0,25
Inflationserw artungen** 2,55 0,50 3,00
Konjunkturerw artungen (ISM-Index***) 50,7 45,0 58,0
10j. US-Treasuries 1,90 1,10 2,60
10j. Bundesanleihen 1,56 0,85 2,20
3M Euribor 0,19 0,05 0,85
2j. Pfandbriefe 0,34 0,10 1,10
5j. Pfandbriefe 0,92 0,60 1,80
10j. Pfandbriefe 1,88 1,45 2,75
30j. Bundesanleihen 2,44 1,80 3,00
*10.01.2013 ** abgeleitet anhand inflationsindexierter US-Anleihen *** US-Industrie
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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- 6. Z INSREPORT
Rückschlag zum Performancerückblick
Jahresbeginn
Der Jahresauftakt bei deutschen Renten ist misslungen. Der Bund-Future büsste mehr als 2 Pro-
zentpunkte ein. Im Dezember waren noch leichte Gewinne zu verbuchen. Sieben- bis zehnjährige
Pfandbriefe verzeichneten ein Plus von über einem Prozent. Vergleichbare Bundesanleihen blie-
ben mit 0,8 % in ihrer Monatsperformance erneut dahinter zurück. Die Jahresbilanz 2012 fiel bei
Bundesanleihen mit +4,3 % insgesamt deutlich schwächer aus als bei Pfandbriefen, die ein Plus
von 6,0 % erzielt haben. Die ersten Wochen des neuen Jahres brachten spürbare Verluste. Länge-
re Laufzeiten bei Bundesanleihen verzeichneten ein Ertragsminus von rund 1,5 %. Etwas besser
schnitten Pfandbriefe ab. Bei kurzen Laufzeiten ist der Verlust nur gering.
Ertragsentwicklung deutscher Anleihen
iBoxx-Ertragsindizes, %
Ertrag 2013
1,0 1,0
Pfandbriefe*
0,5 0,5
Bundesanleihen
0,0 0,0
-0,5 -0,5
-1,0 -1,0
-1,5 -1,5
-2,0 -2,0
1-3 Jahre 3-5 Jahre 5-7 Jahre 7-10 Jahre
Stand 10.01.2013 * iBoxx Index für Jumbo Pfandbriefe
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Renditeshift Ertragssensitivitäten
Im Betrachtungszeitraum von drei Monaten ergeben sich über das gesamte Laufzeitenspektrum
bei deutschen Pfandbriefen keine Verluste, wenn der Renditeanstieg auf maximal neun Basispunk-
te begrenzt bleibt. Bei einem Anstieg von 20 Basispunkten ergibt die Simulation bei einer Anlage
mit einer Laufzeit von fünf Jahren einen Verlust von einem halben Prozentpunkt. Im umgekehrten
Fall ergibt sich ein Gewinn von 1,5 %.
Im Negativszenario würden alle Laufzeiten einen Verlust aufweisen. Langlaufende Pfandbriefe
hätten ein Minus von rund 7 % zu verzeichnen. Der maximale Ertrag im positiven Szenario bei
einer Investition in langen Laufzeiten liegt bei etwa 5 %.
Erträge bei Verschiebung der Zinskurve Ertragserwartungen positives / negatives Szenario
Pfandbrief-Laufzeiten auf Sicht von drei Monaten, % Pfandbrief-Laufzeiten auf Sicht von drei Monaten, %
Shift 1J 2J 3J 4J 5J 6J 7J 8J 9 J 10 J 7,0
Positivszenario (Y-Achse)
+75 Bp -0,7 -1,3 -2,0 -2,5 -3,1 -3,6 -4,2 -4,7 -5,2 -5,7 6,0
10J
+50 Bp -0,4 -0,8 -1,2 -1,5 -1,9 -2,3 -2,6 -2,9 -3,3 -3,6 5,0
9J
+20 Bp -0,1 -0,1 -0,4 -0,4 -0,5 -0,6 -0,6 -0,8 -0,9 -1,0 8J
4,0 7J
+10 Bp 0,0 -0,1 -0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -0,1 6J
3,0 5J
+0 Bp 0,1 0,1 0,2 0,4 0,5 0,6 0,7 0,7 0,8 0,8 4J
2,0
-10 BP 0,2 0,3 0,5 0,8 1,0 1,2 1,4 1,5 1,6 1,7 3J
2J
-20 Bp 0,3 0,5 0,8 1,2 1,5 1,7 2,0 2,3 2,5 2,7 1,0
1J
Negativszenario (X-Achse)
-50 Bp 0,6 1,1 1,7 2,4 3,0 3,5 4,1 4,6 5,0 5,5 0,0
0,0 -1,0 -2,0 -3,0 -4,0 -5,0 -6,0 -7,0
-75 Bp 0,8 1,7 2,5 3,4 4,2 5,0 5,8 6,6 7,2 7,9
Berechnungen basieren auf Pfandbriefkursen von 100 % Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research
Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research
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- 7. Z INSREPORT
Steilere Zinsstruktur Laufzeitenempfehlung
Die Zinsstruktur deutscher Staatsanleihen ist im Zuge abebbender Konjunkturskepis zuletzt steiler
geworden. Der 10/2-Spread ereichte mit 1,45 Prozentpunkten wieder das Durchschnittsnivaeu
vom Spätsommer 2012. Manifestiert sich die Konjunkturerholung im Jahresverlauf, so dürfte die
Zinsstruktur im Angesicht einer anhaltend expansiven Geldpolitik und steigender
Inflationserwartungen noch steiler werden. Engagements in längere Laufzeiten sind daher nicht
empfehlenswert. Kurze bis mittlere Laufzeiten besitzen geringere Risiken. Deutsche Pfandbriefe
sind nicht nur aufgrund der höheren Verzinsung Bundesanleihen vorzuziehen. Insbesondere für
den Fall, dass die Euro-Schuldenkrise tendenziell weiter abebbt, dürften deren
Performanceaussichten besser sein.
Renditestruktur und Attraktivitäten auf Sicht von 3 Monaten
Pfandbrief-Laufzeiten, %
aktueller Prognose Ertragser- Schw ankungs-
Attraktivität***
Stand* auf ca. 3M w artungen risiken**
1J 0,22 0,25 0,0 2,1 0
2J 0,34 0,40 0,1 1,1 0
3J 0,49 0,60 0,0 1,5 0
4J 0,72 0,85 0,0 2,2 0
5J 0,92 1,00 0,0 2,9 0
6J 1,14 1,30 -0,1 3,8 -
7J 1,36 1,50 -0,3 5,0 -
8J 1,55 1,75 -0,5 6,0 -
9J 1,72 1,95 -0,9 6,2 -
10J 1,88 2,10 -1,1 6,8 -
*10.01.2013 ** 200-Tage Standardabweichung der Tageserträge
*** abgeleitet aus Ertrag, Volatilität u. sonst. Risikoelementen Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Duration unter Portfoliostruktur
Benchmark halten
Aufgrund latenter Rückschlagsgefahren halten wir die Duration bei 3,5 (Benchmark: 5,2). Kurze
Laufzeiten bis zu 1½ Jahren werden im Musterportfolio mit 15 % dotiert. Der Anteil zwei- und drei-
jähriger Anleihen liegt mit 35 % auf dem gleichen Niveau wie der von vier- und fünfjährigen Anlei-
hen. Das Gewicht sechs- und siebenjähriger Rentenpapiere ist mit 10 % ebenso reduziert wie der
Anteil acht- bis zehnjähriger Laufzeiten mit 5 %. Die zu erwartende Performance bei Eintritt des
Basisszenarios auf Sicht von drei Monaten ist mit rund null Prozent zu veranschlagen. Im „worst
case“-Szenario ergäbe sich ein Verlust von 2,5 %, im „best case“ ein Ertrag von 1,5 %.
Empfohlene Portfoliogewichtung
% Text
45 45
40 Portf oliogewichtung 40
35 35
30 Benchmarkgewichtung* 30
25 25
20 20
15 15
10 10
5 5
0 0
0,5 - 1,5 1,5 - 3,5 3,5 - 5,5 5,5 - 7,5 7,5 - 10,5
*REX/PEX-Ertragsindex Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 7
- 8. Z INSREPORT
Finanzmarktkalender
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
14.01. – 18.01. IT Industrieproduktion D BIP US Verbraucherpreise US Baubeginne J Industrieproduktion
(10:00) Nov (9:00) 2012 Gesamt-/Kernrate (14:30) Dez (05:30) Nov
(Okt -1,1-0,3% Vm/Vj) (2011 3,0% Vj) (14:30) Dez (Nov 861) (Okt -1,7/-5,8% Vm/Vj)
EU Industrieproduktion IT Verbraucherpreise (Nov -0,3 /1,8 Vm/Vj) US Philadelphia Fed
(11:00) Nov (10:00) Dez US Industrieproduktion Index
(Okt -1,4/-3,6% Vm/Vj) (Jan 0,3/2,4% Vm/Vj) (15:15) Dez (16:00) Jan (Nov 8,1)
J BOJ-Sitzung US Einzelhandels- (Nov 1,1% Vm)
(16:00) umsätze US Kapazitäts-
(14:30) Dez auslastung
(Nov 0,3%Vm) (15:15) Dez (Nov 78,4%)
US Empire State Index
(14:30) Jan (Dez -8,1)
US Erzeugerpreise
Gesamt-/Kernrate
(14:30) Dez
(Nov -0,8/1,5% Vm/Vj)
21.01. – 25.01. D Erzeugerpreise D ZEW- EU Verbrauchervertr. D Index der Einkaufs- D ifo-Geschäftsklima
(08:00) Dec Konjunkturerwartungen (16:00) Jan (Dez -26,5) manager (Industrie) (10:00) Jan (Dez 102,4)
(Nov -0,1/1,4% Vm/Vj) (11:00) Jan (Dez 6,9) (09:30) Jan (Dez 46,0) US Neubauverkäufe
US Chicago-Index D Index der Einkaufs- (16:00) Dez
(14:30) Dez(Nov 0,10) manager (Dienstleis- (Nov 377)
tungen)
(09:30) Jan (Dez 52,0)
EU Index der Einkaufs-
manager (Industrie)
(10:00) Jan (Dez 46,1)
EU Index der Einkaufs-
manager (Dienstleis-
tungen)
(10:00) Jan (Dez 47,8)
US Frühindikatoren
(16:00) Dez
(Nov -0,2% Vm)
D Importpreise* US S&P CaseShiller US BIP J Industrieproduktion EU Arbeitslosenquote
28.01. – 01.02.
Dez Hauspreisindex (08:00) 4.Q (00:50) Dez (11:00) Dez
(Nov0,0 /1,1% Vm/Vj) (15:00) Nov (Okt 146,08) (3.Q 2,7% Vq) D Arbeitslosenquote (Nov 11,8%)
US Gebrauchsgü- US Verbraucher- US Fomc- (09:55) Jan (Dez 6,9%) US Arbeitslosenquote
teraufträge vertrauen Uni Michigan Zinsentscheid D Verbraucherpreise (14:30) Jan (Dez 7,8%)
Dez (Nov0,8/) (16:00) Jan (Dez 65,1) (20:15) Jan (Dez 2,1% Vj) US Arbeitsmarktdaten
EU Geldmenge M3 US Verbraucher- EU Konjunkturindex (14:30) Jan
(10:00) Dez vertrauen (11:00) Jan (Dez 87,0) (Dez 155 Tsd.)
(Nov 3,8% Vj) (16:00) Jan (Dez 65,1) EU Verbraucherpreise US ISM-Index (Ind.)
Jan (Dez 2,2% VJ) (16:00) Jan (Dez 50,7)
US Chicago-Index US Stundenlöhne
(15:45) Jan (Dez 51,6) (14:30) Jan
US Fomc-Zinsentscheid (Dez 0,3 / 2,1 Vm/Vj)
US ISM-Index (Dienst- D Auftragseingänge D Industrieproduktion US Handelsbilanz
04.02. – 08 02.
leistungen) (12:00) Dez (12:00) Dez (14:30) Dez
(16:00) Jan (Dez 56,1) (Nov-1,8/-1,0% Vm/Vj) (Nov 0,2 / -2,9% Vm/Vj)
EU EZB-Zinsentscheid
(13:45)
US Produktivität
(14:30) 4.Q (3.Q 2,9%)
US Lohnstückkosten
(14:30) 4.Q (3.Q -1,9%)
F Industrieproduktion EU Industrieproduktion J BIP J Industrieproduktion
11.02. – 15.02. (08:45) Dez (11:00) Dez (00:50) 4.Q (05:30) Dez
US Einzelhandels- (3.Q -0,9% Vq) (Nov k.A. Vm/Vj)
umsätze F BIP US Empire State Index
(14:30) Jan (07:30) 4.Q (14:30) Feb
(Dez k.A.Vm) (3.Q 0,1% Vq) US Industrieprod.
D BIP (15:15) Jan
(08:00) 4.Q US Kapazitäts-
(3.Q 0,2% Vq) auslastung
IT BIP (15:15) Jan
(10:00) 4.Q
(3.Q -0,2%)
EU BIP
(11:00) 4.Q
(3.Q -0,1/-0,6% Vq/Vj)
D Deutschland Vj/Vm/Vq gg. Vorjahr/-monat/-quartal Vorausschau wichtiger
US USA * frühester bzw. voraussichtlicher Termin Termine
EU Euro-Raum sb, a saisonbereinigt, annualisiert
F, Frankreich, EZB-Sitzung 07.03. / 04.04.
BE, IT Belgien, Italien FOMC-Sitzungen: 20.03. / 01.05.
J Japan
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