Aus der Perspektive von Medienvertreter befassen wir uns mit diesen Fragen: Wie können Journalisten im Social Web kommunizieren? Welche Vorteile und Synergien bringt dies mit sich? Welches Netzwerk eignet sich für welchen Zweck? Die folgenden Seiten geben einen Überblick mit Tipps und Tricks zur erfolgreichen Nutzung von Social Media Kanälen.
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Social Media für Reise-Journalisten – Teil 1
Als Spezialisten für Medienarbeit beobachten wir die Entwicklungen in der Print-
und Online-Welt sowie des Medien-Nutzungsverhaltens. In unserer Rubrik „noble
praxis-tipps“ möchten wir nützliche Infos rund um diese Themen teilen.
noble
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April 2015
2. noble
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Soziale Netzwerke und Medien sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Sie erleichtern
uns die Kommunikation und ermöglichen es, Erlebnisse und besondere Momente mit vielen
Menschen zu teilen. Neuigkeiten verbreiten sich in Sekundenschnelle. Nicht nur von der privaten
Nutzung lässt sich profitieren, auch in unseren Berufsalltag haben sie Einzug gehalten.
Social Media – Mitten unter uns
Aus der Perspektive von Medienvertreter befassen wir uns mit
diesen Fragen: Wie können Journalisten im Social Web
kommunizieren? Welche Vorteile und Synergien bringt dies
mit sich? Welches Netzwerk eignet sich für welchen
Zweck? Die folgenden Seiten geben einen Überblick mit Tipps
und Tricks zur erfolgreichen Nutzung von Social Media
Kanälen.
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3. noble
praxis-tippsSocial Media – Mitten unter uns
Neuigkeiten verbreiten sich über Soziale Medien und begleiten uns durch den Alltag:
Die ersten Meldungen zum Absturz der Germanwings-Maschine verbreiteten sich über Twitter.
Soziale Netzwerke wie Facebook oder Xing erinnern uns an Geburtstage von (Geschäfts)Freunden.
Social Media-Kampagnen vernetzen die reale Welt mit der digitalen (z.B. Melbourne Remote
Control Tourist: User geben über Social Media Anweisungen an eine reale Person, die ihre
Erlebnisse wiederum mit den Usern zuhause teilt.)
So nutzen Journalisten Social Media schon heute:
Wir erhalten Anfragen als „PN“ (private Nachricht) via Facebook oder
Xing – ein unkomplizierter Kommunikationsweg.
Auf Facebook wird über Ethik im Journalismus, aber auch die ein oder
andere misslungene Pressemeldung diskutiert.
Unsere Personalien werden auf dem Xing-Profil gegengecheckt.
Während Pressereisen teilen die Teilnehmer Bilder und Erlebnisse von
unterwegs.
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4. noble
praxis-tippsSocial Media – im Journalisten-Alltag
Rund 55% aller Journalisten messen Social
Media eine hohe oder sehr hohe Bedeutung
für ihre Arbeit bei, häufig vor allem als ein
wichtiges Recherche-Tool. Ist die Story
fertiggestellt ,verbreiteten 2013 rund 72%
diese auch über Soziale Netzwerke –
deutlich mehr als noch im Jahr zuvor! (57%)
Die Skepsis deutscher Journalisten
gegenüber Sozialen Medien nimmt stetig
ab. Nur noch 24% der befragten
Journalisten geben an Sozialen Medien
skeptisch gegenüber zu stehen. Die Gruppe
der Skeptiker hat sich in den letzten beiden
Jahren um 11 Prozentpunkte verkleinert. 4
Was Journalisten von Social Media halten – Wie sieht es bei Reisejournalisten aus?
Quelle: www.cision.com - Journalistische Nutzergruppen 2015
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Social Media – Trends und aktuelle
Entwicklungen für Journalisten
Einer aktuellen Studie zufolge nutzen nur rund
32% der deutschen Journalisten soziale Medien
in ihrer Freizeit.
Nutzungsverhalten sozialer Medien im Vergleich:
Quelle: www.mountbarley.de
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Unser Publikum: Generation Upload - Es ist immer „Prime Time“
Viele User sind immer online und erreichbar, während die Nutzung
traditioneller Medien stagniert. Die Mobilnutzung überholt 2014 erstmals
das stationäre Internet.
Social Media Nutzer wollen ihre Meinung äußern, ganz nach dem Motto „Involvieren statt
Rezipieren“.
Sie möchten an Erlebnissen teilhaben und Geschehnisse „live“ miterleben.
Die User suchen selbst die Botschaften, die sie interessieren.
Die Reaktionen der User zeigen augenblicklich, welche Botschaft interessant ist.
Diesem neuen Mediennutzungsverhalten gilt es gerecht zu werden. Dabei entstehen sogar neue
Berufe wie Internet-Redakteure, die Geschehen in Social Media in die traditionellen Medien
transportieren, oder Content-Manager für die Betreuung der Online und Social Media
Präsenzen von traditionelle Medien. 6
Social Media – Trends und aktuelle
Entwicklungen
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Digitaler Wandel – Chancen für Journalisten
Auch Journalisten können über eigene Social Media Kanäle einfach auf sich selbst und ihre
Kompetenzen aufmerksam machen. Sie schaffen sich so ihr eigenes Publikum oder erweitern es.
Social Media kann gezielt genutzt werden, um in der Beziehung zum Leser/User Glaubwürdigkeit
und Vertrauen aufzubauen – durch das Teilen von gut recherchierten Inhalten oder Live-
Berichterstattung.
Insbesondere Fotos schaffen eine persönliche Ebene – die Leser/User lernen den Menschen hinter
den Inhalten kennen. Dies schafft Sympathie und Nähe. Ehemals den Bloggern zugeschrieben, wird
menschliche Nähe auch im traditionellen Journalismus immer wichtiger.
So hat der Journalist die Chance, sich als eigene Marke darzustellen – mit all seinen Fähigkeiten
und Kompetenzen sowie seiner Persönlichkeit, die von der Lesern/Usern er- und anerkannt wird.
Teilt ein Journalist einen von ihm veröffentlichten Online-Artikel selbst, erhöht er damit den Traffic auf
der „Quellseite“. Dies kann auch seinen „Wert“ für den Auftraggebern steigern.
Social Media – Trends und aktuelle
Entwicklungen für Journalisten
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Social Media – Ein weites Feld
Kanäle in der Übersicht
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Die Bandbreite Sozialer Netzwerke ist scheinbar endlos. Für jeden Zweck gibt es die passende
Plattform – von Bildnetzwerken wie Instagram oder Pinterest bis hin zum Kurznachrichtendienst
Twitter. Eine eigene Sprache und individuelle Features kennzeichnen ein jedes Netzwerk.
Trotz rückläufiger
Nutzerzahlen bleibt Facebook
die Nummer 1 auf dem
deutschen Markt – gefolgt von
Xing, Instagram und YouTube.
Netzwerke im Überblick: Aktuelle Social Media Nutzerzahlen
Quelle: Christian Buggisch
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Social Media Kanäle – Ein Ausblick
Auf den nächsten Folien folgt ein Überblick zum Big Player Facebook sowie zu Twitter, Xing und
LinkedIn.
Ausführliche Informationen rund um Instagram, YouTube, Pinterest, Google+ & Co. folgen im
kommenden Praxis-Tipp.
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Facebook – Der Social Media Gigant
Facebook - Nutzer
Weltweit gibt es knapp 1,4 Milliarden aktive Nutzer (in Deutschland rund 28 Millionen)
Nutzer werden immer älter, und ja, Teenager interessieren sich immer weniger für
Facebook. Kein Problem für den blauen Konzern: mit Instagram und WhatsApp (s. auch
nächste Folie) weichen die Kids vor allem auf Plattformen aus, die ebenfalls zur
Zuckerberg-Welt gehören.
Facebook – Sprache
Timeline: die Chronik, früher Pinnwand. Hier werden alle Beiträge angezeigt, die Sie in letzter Zeit auf Facebook gepostet haben.
Posten: Veröffentlichen einer neuen Nachricht/Video/Foto oder einer andere Information auf der eigenen Pinnwand oder der eines
anderen Mitglieds.
Adden: Schließt jemand bei Facebook eine neue Freundschaft mit einem anderen Mitglied, dann spricht man gemäß der
englischen Wortbedeutung von „adden“ (hinzufügen).
Liken: „Gefällt-Mir-Knopf“. Wird er angeklickt, erscheint bei Facebook die Information, dass dem Nutzer der entsprechende Inhalt
gefällt.
Teilen/Sharen: Eine Nachricht, ein Bild oder Video eines anderen Facebook-Mitglieds wird auf die eigene Pinnwand oder die eines
Freundes übernommen. Auch die Möglichkeit Beiträge via private Message mit Freunden zu teilen besteht.
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Facebook
Praxis Tipps und Beispiele
Über Facebook auf schnelle und unkomplizierte Weise mit Menschen aus aller Welt in
Verbindung bleiben und Neues erfahren. Andererseits das Netzwerk und Freunde
über eigene Neuigkeiten informieren. Ein Online-Radio beispielsweise macht über
seine professionelle Facebook-Seite auf neue Beiträge aufmerksam. Oder ein Fotograf
zeigt Highlights seiner jüngsten Foto-Ausbeute.
Eine lockere Sprache schafft schnell Vertrautheit, die sich auf das reale Leben
übertragen lässt. So können leicht neue Kontakte geknüpft und das Netzwerk erweitert
werden. Über regelmäßige Textposts und Fotos wird außerdem Kompetenz vermittelt
und Aufmerksamkeit sowie Reichweite erzeugt. Viele Journalisten nutzen diese Chance
bereits: Sie posten regelmäßig Bilder und Artikel – um diese mit ihren Freunden zu
diskutieren.
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Facebook
Praxis Tipps und Beispiele
Facebook, ein Recherche-Tool: Meinungen und Wissen können durch Posts eingeholt
werden („Was haltet Ihr davon? Was sind eure Tipps?“). Unternehmensseiten eignen
sich, um mehr über die Organisation zu erfahren – welche Themen werden
kommuniziert und wie reagieren die „Fans“? Auch Branchendiskussionen lassen sich so
verfolgen.
Facebook Ads: Seit einiger Zeit drosselt Facebook die Reichweite für
Unternehmensseiten. Bereits mit einem kleinen Budget z.B. ab 10,00 € kann dem
entgegengewirkt werden. So lässt sich schnell eine höhere Reichweite generieren.
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Twitter – Newsalert in 140 Zeichen
Twitter-Nutzer
Wie viele Twitter-Nutzer gibt es in Deutschland? Die Antwort lautet kurz gesagt: Man weiß
es nicht. Je nach Methode schwankt die Zahl zwischen 1/2 Million und 11 Millionen. Jüngste
Zahlen sagen, dass es weltweit 284 Millionen monatlich aktive Twitter-Nutzer gibt. Eine
ganz frische Allensbach-Studie spricht von 1 Million Deutschen, die Twitter häufig, und 2,3
Millionen, die den Kurznachrichtendienst gelegentlich nutzen.
Twitter – Sprache
Tweet: auf maximal 140 Zeichen begrenzt, standardmäßig öffentlich und auch für unangemeldete Lesersichtbar. Kann Hashtags,
Links sowie Bilder oder Standorte enthalten. Tweets werden in erster Linie den Followern eines Benutzers angezeigt, über Hashtags
und Verlinkungen wird die Reichweite erhöht.
Follow: Die Beiträge eines anderen Nutzers abonnieren, seine Tweets werden daraufhin in der eigenen Timeline angezeigt. Ein
Nutzer, der einem anderen folgt, wird als „Follower“ bezeichnet.
Retweet: Teilen eines Tweets mit seinen Followern, integrierte „Retweet-Funktion“. Zitieren von Tweets über mobile Apps - Retweet
mit Kommentar.
Hashtag: Das Hashtag # kann aus Buchstaben und Ziffern bestehen, es dürfen jedoch weder Satz- noch Leerzeichen enthalten
sein. Dient dem Verweis auf eine Person oder Sache (z.B. #noblepraxistipps).
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Twitter
Praxis Tipps und Beispiele
Twitter liefert schnelle Nachrichten aus erster Hand und wird zunehmend auch zur
Informationsquelle für Journalisten. Wer Opinion-Leadern und wichtigen
Unternehmen aus der Branche folgt, erhält so schnell aktuelle Informationen zu
relevanten Themen. Bei der Nutzung als Informationsquelle bzw. Recherche-Tool
sollte immer genau geprüft werden, wie verläßlich die Quelle und wie hoch der
Wahrheitsgehalt der getwitterten Info tatsächlich ist.
Anhand von „Re-Tweets“ lässt sich erkennen, welche Themen aktuell sind und
viele Menschen interessieren – Suchbegriffe beobachten!
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Selbst und regelmäßig Twittern zeigt Kompetenz zu bestimmten Themen und
generiert nach und nach Follower. So lässt die Position eines Experten aufbauen.
TwitterAds: Auch Twitter bietet die Möglichkeit, Werbung zu schalten, um die
Potenziale in der Kommunikation mit bestehenden sowie möglichen Lesern und
Auftraggebern voll auszuschöpfen. Mit nur wenigen Klicks lässt sich ein Tweet
promoten und wird automatisch gezielt an eine Zielgruppe ausgespielt, die mit
großer Wahrscheinlichkeit Interesse an der jeweiligen Botschaft hat.
Twitter
Praxis Tipps und Beispiele
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LinkedIn Nutzer
LinkedIn ist international weiterhin sehr stark, liegt in Deutschland aber nach wie
vor hinter XING: Mitte 2014 wurden 5 Millionen deutsche Nutzer gemeldet, weltweit
lag man am Ende des 3. Quartals bei 332 Millionen Mitgliedern. Die Schnittmenge
der LinkedIn und Xing Nutzer ist dabei vermutlich relativ groß.
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Xing & LinkedIn -
die Professional Networks
Xing Nutzer
Der letzte Quartalsbericht (Q3/2014) von XING weist 7,7 Millionen Mitglieder in der
DACH-Region aus. Diese Zahl ist mit den bei den anderen Netzwerken genannten
Zahlen kaum vergleichbar, da es hier nicht um aktive Mitglieder geht und Aktivität
in einem solchen Netzwerk auch schwer definierbar ist. (manche nutzen den
Newsstream, manche nutzen XING als lebendes Adressbuch…).
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Xing & LinkedIn –
Praxis Tipps und Beispiele
Professional Networks eignen sich vor allem zum Sammeln von Online-
Visitenkarten und zur Kontaktpflege. Der Newsfeed informiert über Jobwechsel,
und erinnert an Geburtstage. Die Profil- und Unternehmensseiten können außerdem
als Recherche-Tool genutzt werden, um sich auf einen Gesprächs- oder Interview-
Partner vorzubereiten oder Experten zu einem Thema zu finden.
Im Profil, der eigenen Online-Visitenkarte, lassen sich Spezialgebiete und
Fähigkeiten herausstellen, um so auf sich aufmerksam zu machen. Ein „neuer
Beitrag“ mit Link zu einem Artikel macht diesen für das gesamte Netzwerk im
Newsfeed sichtbar.
Gruppen zu diversen Themen ermöglichen den Austausch mit Kollegen oder
anderen Interessierten.