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Der letzte Kampf der Yukpa-Indianer
Am 12. Oktober, anlässlich des Gedenktages derAnkunft von Christopher Kolumbus in Amerika 1492,
macht LAMMP auf den Ethnozid des YukpaStamms im Zulia-Staat in Venezuelaaufmerksam. LAMMP
ist eine Non-Profit Organisation, diedem Umweltschutz und der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet
ist. Sie verfolgt eine verbesserteLebensqualität von Urvölkern in Latein-Amerika.
London / Zürich, 9. Oktober 2012 - Im Staat-Zulia in Venezuela werden zunehmende Morde an
indigenen Völkern ohne rechtliche Strafverfolgung, sogenannte verschwiegene Mordschläge, gemeldet.
Der Zulia zählt zu den venezolanischen Staaten mit der höchsten Rate an einheimischen Indianervölkern in
Venezuela. Wegen der vielen ungestraften Gewalttaten wird das Gebiet Perija im Zulia-Staat gesetzloses
Land genannt. Allein im Jahr 2012 wurden sechs Yukpa-Indianer getötet und sieben weitere verletzt,
angeblich durch Auftragskiller der Landbesitzer der Sierra de Perija in Zulia. Die Interessenskonflikte, die
die Sierra auseinanderzerren, reichen von Landwirtschaft, FARC, Militär und Drogenhandel bis zu
multinationalen Kohlenbergwerken. Doch die schlimmste Bedrohung stellen die Kohlen- und
Mineralienminen von Guasare und Paso Diablo dar. Die Minen sind eine grosse Bedrohung für die
indigenen Völker und für die grosse Biodiversität der Sierra.
Der Fall des Yukpa-Häuptlings Sabino Romero
Im Kampf um die Rückgewinnung ihres Landes wird der Yukpa-Stamm durch Landwirte und Soldaten
bedrängt und bedroht. Der Hunger, vermeidbare Krankheiten und der Mangel an sauberem Trinkwasser
gefährdet die Existenz der Yukpa-Indigenen. Derzeit erhält die Familie des Kazique von Shaktapa, Sabino
Romero Izarra, ständige Nötigungen von Grossbauern, gestützt vom Militär. 2008 wurde der 102-jährige
Yukpa-Schamane Juan Manuel Romero, Vater von Sabino Romero zu Tode geschlagen. Ein Video zeigt
den Schamanen Juan Manuel, wie er einen vorherigen Überfall bei einem Landwirt schildert. Die
Strafanzeigen an die Behörden wurden nie verfolgt. 


Im Jahr 2009 folgte ein tödlicher Angriff auf die Yukpa-Indianer. Die schwangere Mireya Romero und
Ever Garcia, enge Familienangehörige von Sabino Romero, starben. Fünf weitere, darunter Kinder, und
Sabino selbst wurden verletzt. Der Vorfall brachte Sabino Romero, Olegario Romero und den Wayüu-
Indianer Alexander Fernandez hinter Riegel. Es wurden keine Dolmetscher zur Verfügung gestellt, dazu
wurden die Indigenen Tausende von Kilometern weg von zu Hause in einem Militärgefängnis weggesperrt.
Weibliche Angehörige des Yukpa-Stamms beschwerten sich bei den Besuchen im Gefängnis über
Soldatenübergriffe. Mit Waffen zwangen das Militär sie sich auszuziehen, worauf die Soldaten die nackten
Frauen erniedrigten. Es kam zu einer versuchten Vergewaltigung.
Nach 17 Monaten wurde Sabino Romero dank dem unermüdlichen Kampf des Anthropologie-Professors
der Universität Zulia, Lusbi Portillo, und dem Hungerstreik des 81-jährigen Priesters Jose Maria Korta
freigesprochen. Der Rechtsanwalt des Viehzüchterverbands Machiques (GADEMA), Alfonso Chacin, der
den Yukpa Olegario vertrat, veroffensichtlicht die Interessen des Vereins an der Inhaftierung von Sabino.
Olegario gesteht das Verbrechen im nachfolgenden indigenen Yukpa-Gericht.
Die Verfolgung der mächtigen Landwirte
Der Präsident Hugo Chavez verschärfte die Spannung zwischen Indianern und Viehzüchtern in Folge einer
öffentlichen Parteinahme für die Yukpa. Allerdings ohne die Landwirte für das von ihnen bewirtschaftete
Land zu entlöhnen. Der Konflikt eskalierte Ende 2011, als das nationale Institut für Landwirtschaft (INTI)
auf den Landkarten das von den Indianern beanspruchte Gebiet um 90% vergrösserte. In der Folge
entzündete sich in Perija ein Bürgerkrieg. Der kollektive Hass wird täglich durch die Kriminalisierung der
Yukpa-Indianer in Medien wie „La Verdad“ und durch den Viehzüchter-Verein GADEMA verstärkt.
Darauf wurden im 2012 die Yukpa-Indianer Wilfrido Ramos, Lorenzo Romero, Leonel Romero, Dario
Garcia und die jungen Wayüu-Stammesmitglieder Alexander Fernandez und José Luis Fernández in Perija
ermordet. Alexander war gleichzeitig mit dem Yukpa-Kazique Sabino wegen des Kampfes für das indigene
Territorium verhaftet worden. 


Immernoch lauern bewaffnete Männer in der Nähe der Yukpa-Häuptling Carmen Fernandez. Carmen
Fernández hat schon zwei Söhne verloren, darunter Alexander Fernandez. Einem Dritten fügte man eine
schwere Magenverletzung zu, so dass eine wöchentliche kostenintensive medizinische Versorgung nötig
ist. Als Carmen Anzeige erstattet, wiesen die Behörden diese zurück und drohten der Yukpa-Indianerin
„ihre weiteren Kinder zu töten und ihr Blut zu trinken“.
Fiona Watson von Survival International betont:"Die Situation der Yukpa ist extrem ernst. Seit
Jahrzehnten ist der Stamm Opfer von Gewalt der mächtigen Landwirte in Perija. Obwohlseit 1999 die
venezolanische Verfassung indigenen Völkern ein kollektives Eigentum an ihrem Territorium
gewährleistet, hat der Staat wenig unternommen, um diese Rechte zu sichern. Die Besetzung durch das
Militär hat verheerende Auswirkungen auf ihre Kultur und Lebensweise. Yukpa-Indianer werden politisch
verfolgt, um sie im Gefängnis zum Verstummen zu bringen."
Die Yukpas sind Dissidenten der venezolanischen Chavez-Regierung
Der Kazique Sabino Romero stellt sich gegen die Pläne der Regierung für den Bergbau. Venezuela hat
nämlich Bewilligungen an die russische Regierung erteilt für die Förderung von Coltan und Uran.
Die wirtschaftlichen Absichten von Hugo Chavez wurden kürzlich in seinem Kandidaturvorschlag deutlich,
der die ausdrückliche Ausbeutung der natürlichen Ressourcen in Venezuela anstrebt.
Eine Strategie, die der indigenen Weltsicht widerspricht. Denn die Indianer beanspruchen naturbelassenes
Land, sprich ohne Vieh, Kohlenminen oder Bergbau. Die Indianer sind Teil des Ökosystems vom
Naturpark Perija. Die Weiterverfolgung des Steinkohlenbergbaus der Flüsse Socuy, Maché und Cachirí in
der Sierra de Perija stellt nicht nur eine Bedrohung für die indigenen Gemeinschaften in der Region dar. Es
ist auch eine erhebliche Gefahr für die Erhaltung des schon angeschlagenen Ökosystems des Naturparks
Sierra de Perija. Seine Verschlechterung würde die Wasser-Ressourcen einer der grössten Regionen von
Venezuela benachteiligen: Maracaibo und die gesamte Westküste des Sees. Der Verlust der tropischen
Wälder durch Kohlebergbau verursacht nicht wieder gutzumachende Schäden. Der Naturpark Sierra de
Perija weist unter allen Ökosystemen weltweit einer der größten Anzahl von Pflanzen- und Tierarten pro
Flächeneinheit auf.
Die Non-Profit-Organisation Homo et Natura, die den Kampf mit den indigenen Völker in der Perija führt,
erklärt: "Der eigentliche Grund der Chavez-Regierung den Bari- und Yukpa-Indianern nur Bruchteile der
Grundstücken zu erkennen und ihnen ihre Rechte auf das kollektive Ahnengebiet zu verweigern, liegt in
der geo-ökonomischen Strategie Lateinamerikas. Diese Pläne werden vom Bau von vier
Hauptverkehrsstraßen und fünf Mitlitärstandorten begleitet werden." Fakt ist, dass nur 2,4% der indigenen
Landfläche ausschließlich an die Protagonisten der Bolivarischen Revolution vergeben wurden.
Verlust von Ahnengebieten heiligen Stätten und Kultur

Wenn die Indianer ihr Land verlieren oder dieses verschmutzt ist, verschwindet die Nahrungsversorgung
der indigenen Bevölkerung durch den Fischfang und die Jagd. Beispiel ist der Fischerstamm Añu, die ihr
Territorium, ihre heiligen Stätten und ihre indigene Sprache verloren haben. Die Mission von Maria Luisa
Lundvik, Direktorin der Non-Profit-Organisation Benposta in Maracaibo, ist es, die Zahl der an
Unterernährung oder heilbaren Krankheiten sterbenden Kinder zu reduzieren. Auch heilbare Krankheiten
wie Malaria bekämpft Maria Luisa in Los Frailes im Zuliastaat dank eines mit Hilfe von Spenden
selbsterbauten Kinderhauses.
Die Yukpa-Indianer 

Die Yukpa sind ein indigener Stamm, der seit 2‘500 Jahren am Maracaibo-See beheimatet war und dessen
Siedlungsgebiet bis in die Sierra de Perija in Venezuela und Kolumbien reicht. Anlässlich der Expedition
des Deutschen Ambrosio Alfinger kam es 1528 zum ersten Kontakt mit der westlichen Kultur. 1722
gründeten die Kapuzinermissionare das Macuaes-Dorf, das heutige Machiques, um die Indianer zu
„zivilisieren“. Zwischen 1908 und 1935 übergab der Putschist Juan Vicente Gómez viele von den
einheimischen Wäldern und Flüssen an Grosskonzerne wie Shell. Dank Nestlé wurde die
Massentierhaltung in den 40er Jahren verdreifacht. Während ein wirtschaftlicher Aufschwung der
Landwirtschaft stattfand, usurpierte die schwere Invasion durch Viehzüchter, Bauern und Pächter zwischen
1956 und 1975 90% des indigenen Territoriums im Zulia-Staat. Die Bevölkerungsexplosion in den 50er
Jahren, als sich die venezolanische Bevölkerung alle drei Jahre verdoppelte, vertrieb die Yukpa-Indianer
mehr und mehr in die Höhen der Sierra-Berge in Perija. Machiques entwickelte sich zum Mekka der
Viehzucht, die billige Arbeitskräfte benötigte. So ergab sich, dass sich Indianer als Dienstmädchen,
Chauffeure und Schichtarbeiter gegen Obdach, Nahrung und Almosen verdingten. Andere Indianer suchten
Zuflucht in der Zulia-Hauptstadt Maracaibo, wo sie noch heute als Bettler das Strassenbild prägen.
Heute leben in Venezuela rund 15'000 und in Kolumbien 7'000 Yukpa-Indianer in der Sierra de Perija.
Über das Latin-AmericanMining Monotoring Programme LAMMP isteine gemeinnützige Organisation mitSitz
in London, die sich mitder Unterstützung lateinamerikanischer Frauen und ihrer Gemeinschaften in ihrem
Kampf für Menschenrechte, nachhaltige und beteiligte Entwicklung im Bergbau befasst. 
http://lammp.org

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  • 1. Der letzte Kampf der Yukpa-Indianer Am 12. Oktober, anlässlich des Gedenktages derAnkunft von Christopher Kolumbus in Amerika 1492, macht LAMMP auf den Ethnozid des YukpaStamms im Zulia-Staat in Venezuelaaufmerksam. LAMMP ist eine Non-Profit Organisation, diedem Umweltschutz und der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet ist. Sie verfolgt eine verbesserteLebensqualität von Urvölkern in Latein-Amerika. London / Zürich, 9. Oktober 2012 - Im Staat-Zulia in Venezuela werden zunehmende Morde an indigenen Völkern ohne rechtliche Strafverfolgung, sogenannte verschwiegene Mordschläge, gemeldet. Der Zulia zählt zu den venezolanischen Staaten mit der höchsten Rate an einheimischen Indianervölkern in Venezuela. Wegen der vielen ungestraften Gewalttaten wird das Gebiet Perija im Zulia-Staat gesetzloses Land genannt. Allein im Jahr 2012 wurden sechs Yukpa-Indianer getötet und sieben weitere verletzt, angeblich durch Auftragskiller der Landbesitzer der Sierra de Perija in Zulia. Die Interessenskonflikte, die die Sierra auseinanderzerren, reichen von Landwirtschaft, FARC, Militär und Drogenhandel bis zu multinationalen Kohlenbergwerken. Doch die schlimmste Bedrohung stellen die Kohlen- und Mineralienminen von Guasare und Paso Diablo dar. Die Minen sind eine grosse Bedrohung für die indigenen Völker und für die grosse Biodiversität der Sierra. Der Fall des Yukpa-Häuptlings Sabino Romero Im Kampf um die Rückgewinnung ihres Landes wird der Yukpa-Stamm durch Landwirte und Soldaten bedrängt und bedroht. Der Hunger, vermeidbare Krankheiten und der Mangel an sauberem Trinkwasser gefährdet die Existenz der Yukpa-Indigenen. Derzeit erhält die Familie des Kazique von Shaktapa, Sabino Romero Izarra, ständige Nötigungen von Grossbauern, gestützt vom Militär. 2008 wurde der 102-jährige Yukpa-Schamane Juan Manuel Romero, Vater von Sabino Romero zu Tode geschlagen. Ein Video zeigt den Schamanen Juan Manuel, wie er einen vorherigen Überfall bei einem Landwirt schildert. Die Strafanzeigen an die Behörden wurden nie verfolgt. 

 Im Jahr 2009 folgte ein tödlicher Angriff auf die Yukpa-Indianer. Die schwangere Mireya Romero und Ever Garcia, enge Familienangehörige von Sabino Romero, starben. Fünf weitere, darunter Kinder, und Sabino selbst wurden verletzt. Der Vorfall brachte Sabino Romero, Olegario Romero und den Wayüu- Indianer Alexander Fernandez hinter Riegel. Es wurden keine Dolmetscher zur Verfügung gestellt, dazu wurden die Indigenen Tausende von Kilometern weg von zu Hause in einem Militärgefängnis weggesperrt. Weibliche Angehörige des Yukpa-Stamms beschwerten sich bei den Besuchen im Gefängnis über Soldatenübergriffe. Mit Waffen zwangen das Militär sie sich auszuziehen, worauf die Soldaten die nackten Frauen erniedrigten. Es kam zu einer versuchten Vergewaltigung. Nach 17 Monaten wurde Sabino Romero dank dem unermüdlichen Kampf des Anthropologie-Professors der Universität Zulia, Lusbi Portillo, und dem Hungerstreik des 81-jährigen Priesters Jose Maria Korta freigesprochen. Der Rechtsanwalt des Viehzüchterverbands Machiques (GADEMA), Alfonso Chacin, der den Yukpa Olegario vertrat, veroffensichtlicht die Interessen des Vereins an der Inhaftierung von Sabino. Olegario gesteht das Verbrechen im nachfolgenden indigenen Yukpa-Gericht. Die Verfolgung der mächtigen Landwirte Der Präsident Hugo Chavez verschärfte die Spannung zwischen Indianern und Viehzüchtern in Folge einer öffentlichen Parteinahme für die Yukpa. Allerdings ohne die Landwirte für das von ihnen bewirtschaftete Land zu entlöhnen. Der Konflikt eskalierte Ende 2011, als das nationale Institut für Landwirtschaft (INTI) auf den Landkarten das von den Indianern beanspruchte Gebiet um 90% vergrösserte. In der Folge entzündete sich in Perija ein Bürgerkrieg. Der kollektive Hass wird täglich durch die Kriminalisierung der Yukpa-Indianer in Medien wie „La Verdad“ und durch den Viehzüchter-Verein GADEMA verstärkt. Darauf wurden im 2012 die Yukpa-Indianer Wilfrido Ramos, Lorenzo Romero, Leonel Romero, Dario Garcia und die jungen Wayüu-Stammesmitglieder Alexander Fernandez und José Luis Fernández in Perija ermordet. Alexander war gleichzeitig mit dem Yukpa-Kazique Sabino wegen des Kampfes für das indigene Territorium verhaftet worden. 

 Immernoch lauern bewaffnete Männer in der Nähe der Yukpa-Häuptling Carmen Fernandez. Carmen Fernández hat schon zwei Söhne verloren, darunter Alexander Fernandez. Einem Dritten fügte man eine schwere Magenverletzung zu, so dass eine wöchentliche kostenintensive medizinische Versorgung nötig ist. Als Carmen Anzeige erstattet, wiesen die Behörden diese zurück und drohten der Yukpa-Indianerin „ihre weiteren Kinder zu töten und ihr Blut zu trinken“.
  • 2. Fiona Watson von Survival International betont:"Die Situation der Yukpa ist extrem ernst. Seit Jahrzehnten ist der Stamm Opfer von Gewalt der mächtigen Landwirte in Perija. Obwohlseit 1999 die venezolanische Verfassung indigenen Völkern ein kollektives Eigentum an ihrem Territorium gewährleistet, hat der Staat wenig unternommen, um diese Rechte zu sichern. Die Besetzung durch das Militär hat verheerende Auswirkungen auf ihre Kultur und Lebensweise. Yukpa-Indianer werden politisch verfolgt, um sie im Gefängnis zum Verstummen zu bringen." Die Yukpas sind Dissidenten der venezolanischen Chavez-Regierung Der Kazique Sabino Romero stellt sich gegen die Pläne der Regierung für den Bergbau. Venezuela hat nämlich Bewilligungen an die russische Regierung erteilt für die Förderung von Coltan und Uran. Die wirtschaftlichen Absichten von Hugo Chavez wurden kürzlich in seinem Kandidaturvorschlag deutlich, der die ausdrückliche Ausbeutung der natürlichen Ressourcen in Venezuela anstrebt. Eine Strategie, die der indigenen Weltsicht widerspricht. Denn die Indianer beanspruchen naturbelassenes Land, sprich ohne Vieh, Kohlenminen oder Bergbau. Die Indianer sind Teil des Ökosystems vom Naturpark Perija. Die Weiterverfolgung des Steinkohlenbergbaus der Flüsse Socuy, Maché und Cachirí in der Sierra de Perija stellt nicht nur eine Bedrohung für die indigenen Gemeinschaften in der Region dar. Es ist auch eine erhebliche Gefahr für die Erhaltung des schon angeschlagenen Ökosystems des Naturparks Sierra de Perija. Seine Verschlechterung würde die Wasser-Ressourcen einer der grössten Regionen von Venezuela benachteiligen: Maracaibo und die gesamte Westküste des Sees. Der Verlust der tropischen Wälder durch Kohlebergbau verursacht nicht wieder gutzumachende Schäden. Der Naturpark Sierra de Perija weist unter allen Ökosystemen weltweit einer der größten Anzahl von Pflanzen- und Tierarten pro Flächeneinheit auf. Die Non-Profit-Organisation Homo et Natura, die den Kampf mit den indigenen Völker in der Perija führt, erklärt: "Der eigentliche Grund der Chavez-Regierung den Bari- und Yukpa-Indianern nur Bruchteile der Grundstücken zu erkennen und ihnen ihre Rechte auf das kollektive Ahnengebiet zu verweigern, liegt in der geo-ökonomischen Strategie Lateinamerikas. Diese Pläne werden vom Bau von vier Hauptverkehrsstraßen und fünf Mitlitärstandorten begleitet werden." Fakt ist, dass nur 2,4% der indigenen Landfläche ausschließlich an die Protagonisten der Bolivarischen Revolution vergeben wurden. Verlust von Ahnengebieten heiligen Stätten und Kultur
 Wenn die Indianer ihr Land verlieren oder dieses verschmutzt ist, verschwindet die Nahrungsversorgung der indigenen Bevölkerung durch den Fischfang und die Jagd. Beispiel ist der Fischerstamm Añu, die ihr Territorium, ihre heiligen Stätten und ihre indigene Sprache verloren haben. Die Mission von Maria Luisa Lundvik, Direktorin der Non-Profit-Organisation Benposta in Maracaibo, ist es, die Zahl der an Unterernährung oder heilbaren Krankheiten sterbenden Kinder zu reduzieren. Auch heilbare Krankheiten wie Malaria bekämpft Maria Luisa in Los Frailes im Zuliastaat dank eines mit Hilfe von Spenden selbsterbauten Kinderhauses. Die Yukpa-Indianer 
 Die Yukpa sind ein indigener Stamm, der seit 2‘500 Jahren am Maracaibo-See beheimatet war und dessen Siedlungsgebiet bis in die Sierra de Perija in Venezuela und Kolumbien reicht. Anlässlich der Expedition des Deutschen Ambrosio Alfinger kam es 1528 zum ersten Kontakt mit der westlichen Kultur. 1722 gründeten die Kapuzinermissionare das Macuaes-Dorf, das heutige Machiques, um die Indianer zu „zivilisieren“. Zwischen 1908 und 1935 übergab der Putschist Juan Vicente Gómez viele von den einheimischen Wäldern und Flüssen an Grosskonzerne wie Shell. Dank Nestlé wurde die Massentierhaltung in den 40er Jahren verdreifacht. Während ein wirtschaftlicher Aufschwung der Landwirtschaft stattfand, usurpierte die schwere Invasion durch Viehzüchter, Bauern und Pächter zwischen 1956 und 1975 90% des indigenen Territoriums im Zulia-Staat. Die Bevölkerungsexplosion in den 50er Jahren, als sich die venezolanische Bevölkerung alle drei Jahre verdoppelte, vertrieb die Yukpa-Indianer mehr und mehr in die Höhen der Sierra-Berge in Perija. Machiques entwickelte sich zum Mekka der Viehzucht, die billige Arbeitskräfte benötigte. So ergab sich, dass sich Indianer als Dienstmädchen, Chauffeure und Schichtarbeiter gegen Obdach, Nahrung und Almosen verdingten. Andere Indianer suchten Zuflucht in der Zulia-Hauptstadt Maracaibo, wo sie noch heute als Bettler das Strassenbild prägen. Heute leben in Venezuela rund 15'000 und in Kolumbien 7'000 Yukpa-Indianer in der Sierra de Perija. Über das Latin-AmericanMining Monotoring Programme LAMMP isteine gemeinnützige Organisation mitSitz in London, die sich mitder Unterstützung lateinamerikanischer Frauen und ihrer Gemeinschaften in ihrem Kampf für Menschenrechte, nachhaltige und beteiligte Entwicklung im Bergbau befasst. 
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