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Social Media
Dass Social Media nicht nur ein Spielzeug für wenige mit-
teilungssüchtige Egozentriker sind, dürfte nun mehr ins Be-
wusstsein der PR-Schaffenden gedrungen sein. Beispiele aus
der Krisen-PR oder zufällige Kommunikationserfolge gibt
es genügend. Sie erfordern ein umfassendes Umdenken der
strategischen PR-Arbeit. So ist es nicht verwunderlich, dass
manches Unternehmen sich erst einmal ein Bild machen will,
welche Instrumente sich für welches Kommunikationsziel
eignen. Spezialisten erhalten beispielsweise Aufträge, zu ana-
lysieren, welche Medien die Bezugsgruppen nutzen und wel-
che Mitteilungen sich dafür eignen. Bei dieser Überlegung
treffen Web-1.0-Taktiken auf eine neue Kommunikationskul-
tur, die nicht verstanden, geschweige denn gelebt wird. Klas-
sische Kanäle bestehen weiterhin, Netzwerke kommen hinzu.
DieseNetzwerkegiltesfürdieKommunikationzuerschliessen.
Vom Spielzeug zum professionellen PR-Instrument
Hierarchisch strukturierte und reglementierte interne In-
formationsvermittlung steht der neuen Kommunikation
im Web 2.0 im Wege, ja sie lässt sie gar nicht erst entstehen.
Denn Menschen kommunizieren. Sie tun dies öffentlich, mit
oder ohne das Einverständnis des Unternehmens, um das es
geht. Aus interner wird externe Kommunikation.
Statische Intranets mit Zugriffshürden oder ohne Kom-
mentarfunktion für Mitarbeiter erschweren es, die Vorteile
von Social Media für die PR-Arbeit erfolgreich zu nutzen und
die neue Kommunikationskultur zu fördern und fordern. Ein
Unternehmen, das wesentliche Hintergrundinformationen
nur an bestimmte Gruppen verteilt, kann auch extern kei-
ne Web-2.0-tauglichen Kommunikationsaktivitäten starten.
Stellen wir uns einen PR-Verantwortlichen vor, der die In-
formationen zu einem neuen Produkt direkt von der Ge-
schäftsleitung per E-Mail erhält. Ein Austausch, Rückfragen
Susanne Franke
ist Corporate Communi­
cator bei Namics AG
susanne.franke@namics.com
Braucht die Unternehmens-
kommunikation Social Media?
Social Media verändern nicht nur die Kanäle der Unternehmenskommunikation, sondern
definieren die gesamte professionelle PR-Arbeit neu. Dies erfordert ein Umdenken bereits
bei der internen Kommunikation, um effizient nach aussen zu kommunizieren. Susanne Franke
und Ideenaustausch finden nur in einer bestimmten Perso-
nenrundestatt.DanachbereitetderKommunikatordiesefür
die externe Kommunikation auf, versendet eine Meldung an
die Medien und informiert sogleich alle Mitarbeiter intern.
Die Mitarbeiter, die unter Umständen Erfahrungen mit solch
einer Produktentwicklung haben, beispielsweise aus einem
früheren Job beim Wettbewerbsunternehmen, haben keine
Möglichkeit, ihr Wissen rechtzeitig nutzbringend beizusteu-
ern. Sie lesen die Nachricht und wundern sich, dass an etwas
Entscheidendes nicht gedacht wurde.
Angenommen die gleiche Firma verfügt über ein kommen-
tarfähiges Intranet oder gar ein Enterprise-Wiki-basiertes In-
tranet mit Blogfunktionalität. Dort wird die Produktentwick-
lung dokumentiert sein, der PR-Verantwortliche lernt schon
während dieser Phase mehr über das neue Produkt und
identifiziert Wissensträger und inspiriert zu Ideen, die den
Prozess voranbringen. Alle anderen Mitarbeiter, die nicht
direkt in das Projekt involviert sind, sind zeitnah informiert
und lernen ebenfalls dazu. Die Identifikation mit dem neu-
en Produkt wird vermutlich wesentlich höher sein als ohne
dieses Involvement.
Menschen kommunizieren sowieso
Heute sind Mitarbeiter im Privatleben mit hoher Wahrschein-
lichkeit in Facebook, Twitter oder auf anderen Social-Media-
Plattformen vernetzt. Der ein oder andere betreibt in seiner
Freizeit vielleicht einen eigenen Weblog. Falls nicht stark re-
glementiert wird ein so vernetzter Mensch sein Wissen über
dasProjektauchdortkundtun.EinBeispiel:EinUnternehmen
hat 200 Mitarbeiter. Zehn von ihnen senden eine Informati-
on an ihr Netzwerk. Jede Person erreicht damit 50 Personen.
In Twitter nehmen etwa fünf Personen die Nachricht auf und
senden sie ebenfalls an ihre 50 – möglicherweise 2000 Kon-
takte usw. Diese Kommunikation findet gänzlich ohne Zutun
der Corporate-Communications-Abteilung statt. Ob diese es
wünscht oder nicht. Dies ist die Realität im Web 2.0.
Diese Möglichkeit zeigt den eigentlichen Schatz der Social-­
Media-Applikationen und dass diese immer weniger Priva-
tes von beruflichen Inhalten trennen – Menschen kommu-
nizieren. Warum also sollte eine strategische PR-Arbeit nicht
mit diesen Mechanismen ergänzt werden oder gar auf ihnen
aufbauen, statt Informationen zuerst nach aussen zu senden
und später nach innen? Warum sollte Corporate Communi-
cations nicht einen Schritt weiter vorne ansetzen? Es lohnt
sich, Vertrauen in Mitarbeiter zu investieren, diese vor der
Öffentlichkeit in den Dialog einzubinden und deren Netzwer-
ke kommunikativ zu nutzen. Bei börsenrechtlichen Vorschrif-
ten muss diese neue Kommunikation reglementiert werden.
Man könnte dort aber beispielsweise auf imageprägende In-
halte setzen, statt auf vertrauliche Zahlen.
Der Einfluss von Communities auf die PR-Arbeit
Neben den Mitarbeitern gibt es unabhängig existierende
Communities, die sich über Themen oder Produkte aus einer
bestimmten Branche oder einem Unternehmen austauschen.
Hier wird sehr offen und authentisch diskutiert. Überraschen-
derweise befinden sich in solchen Themenforen und Blogs
zu selten Kommunikationsverantwortliche der betreffenden
Hersteller. Kleine Unstimmigkeiten, Fragen, oder grössere
Beschwerden werden nicht im Dialog beantwortet. Schlicht,
weil sie nicht beim Empfänger, das heisst einem Unterneh-
men oder mindestens beim Pressesprecher ankommen.
Was tun also unzufriedene, Web-2.0-versierte Menschen?
Der Aufwand, eine Redaktion einer Zeitschrift zu kontaktie-
ren oder einen Beschwerdebrief zu schreiben, scheint vielen
Betroffenen zu gross und die Autorität der klassischen Me-
dien stellt für viele noch immer eine Barriere dar. Doch in
einem Blog oder Forum kann man bequem seinen Unmut
kundtun und öffentlich anprangern, was im persönlichen
Gespräch vielleicht hätte schnell gelöst werden können.
Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt, an dem ein PR-Verantwort-
licher durch Monitoring informiert sein sollte.
Um zu reagieren ist es unverzichtbar, dass man die Mecha-
nismen der entsprechenden Applikation kennt und bereits
ein teilnehmendes Mitglied ist. So nützt ein schnell eröffne-
ter Twitter-Account nichts, wenn man dort keine Follower
hat. Offizielle Stellungnahmen wären hier überzogen und
könnten zu einer Krisen-PR-Situation anwachsen.
PR-Verantwortliche sollten sich in Social-Media-
Applikationen aktiv beteiligen
Ein Mediensprecher oder PR-Verantwortlicher muss sich heu-
temitinternenundexistierendenSocial-Media-­Applikationen
und deren Möglichkeiten auseinandersetzen, auch dann,
wenn das Unternehmen offiziell nichts mit Blogs und Internet
zu tun haben will. Ziel ist es, die Entwicklungen der gesamten
internen und externen Kommunikation voranzutreiben und
sich aktiv daran zu beteiligen. Gut informierte Mitarbeiter und
Social Media sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Corpo-
rate Communications.
© Netzmedien AG	 27
Social Media
Es lohnt sich, Vertrauen in Mitarbeiter zu investieren, sie
in den Dialog einzubinden und deren Netzwerke kommu-
nikativ zu nutzen. Bildquelle: stock.xchng

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  • 2. und Ideenaustausch finden nur in einer bestimmten Perso- nenrundestatt.DanachbereitetderKommunikatordiesefür die externe Kommunikation auf, versendet eine Meldung an die Medien und informiert sogleich alle Mitarbeiter intern. Die Mitarbeiter, die unter Umständen Erfahrungen mit solch einer Produktentwicklung haben, beispielsweise aus einem früheren Job beim Wettbewerbsunternehmen, haben keine Möglichkeit, ihr Wissen rechtzeitig nutzbringend beizusteu- ern. Sie lesen die Nachricht und wundern sich, dass an etwas Entscheidendes nicht gedacht wurde. Angenommen die gleiche Firma verfügt über ein kommen- tarfähiges Intranet oder gar ein Enterprise-Wiki-basiertes In- tranet mit Blogfunktionalität. Dort wird die Produktentwick- lung dokumentiert sein, der PR-Verantwortliche lernt schon während dieser Phase mehr über das neue Produkt und identifiziert Wissensträger und inspiriert zu Ideen, die den Prozess voranbringen. Alle anderen Mitarbeiter, die nicht direkt in das Projekt involviert sind, sind zeitnah informiert und lernen ebenfalls dazu. Die Identifikation mit dem neu- en Produkt wird vermutlich wesentlich höher sein als ohne dieses Involvement. Menschen kommunizieren sowieso Heute sind Mitarbeiter im Privatleben mit hoher Wahrschein- lichkeit in Facebook, Twitter oder auf anderen Social-Media- Plattformen vernetzt. Der ein oder andere betreibt in seiner Freizeit vielleicht einen eigenen Weblog. Falls nicht stark re- glementiert wird ein so vernetzter Mensch sein Wissen über dasProjektauchdortkundtun.EinBeispiel:EinUnternehmen hat 200 Mitarbeiter. Zehn von ihnen senden eine Informati- on an ihr Netzwerk. Jede Person erreicht damit 50 Personen. In Twitter nehmen etwa fünf Personen die Nachricht auf und senden sie ebenfalls an ihre 50 – möglicherweise 2000 Kon- takte usw. Diese Kommunikation findet gänzlich ohne Zutun der Corporate-Communications-Abteilung statt. Ob diese es wünscht oder nicht. Dies ist die Realität im Web 2.0. Diese Möglichkeit zeigt den eigentlichen Schatz der Social-­ Media-Applikationen und dass diese immer weniger Priva- tes von beruflichen Inhalten trennen – Menschen kommu- nizieren. Warum also sollte eine strategische PR-Arbeit nicht mit diesen Mechanismen ergänzt werden oder gar auf ihnen aufbauen, statt Informationen zuerst nach aussen zu senden und später nach innen? Warum sollte Corporate Communi- cations nicht einen Schritt weiter vorne ansetzen? Es lohnt sich, Vertrauen in Mitarbeiter zu investieren, diese vor der Öffentlichkeit in den Dialog einzubinden und deren Netzwer- ke kommunikativ zu nutzen. Bei börsenrechtlichen Vorschrif- ten muss diese neue Kommunikation reglementiert werden. Man könnte dort aber beispielsweise auf imageprägende In- halte setzen, statt auf vertrauliche Zahlen. Der Einfluss von Communities auf die PR-Arbeit Neben den Mitarbeitern gibt es unabhängig existierende Communities, die sich über Themen oder Produkte aus einer bestimmten Branche oder einem Unternehmen austauschen. Hier wird sehr offen und authentisch diskutiert. Überraschen- derweise befinden sich in solchen Themenforen und Blogs zu selten Kommunikationsverantwortliche der betreffenden Hersteller. Kleine Unstimmigkeiten, Fragen, oder grössere Beschwerden werden nicht im Dialog beantwortet. Schlicht, weil sie nicht beim Empfänger, das heisst einem Unterneh- men oder mindestens beim Pressesprecher ankommen. Was tun also unzufriedene, Web-2.0-versierte Menschen? Der Aufwand, eine Redaktion einer Zeitschrift zu kontaktie- ren oder einen Beschwerdebrief zu schreiben, scheint vielen Betroffenen zu gross und die Autorität der klassischen Me- dien stellt für viele noch immer eine Barriere dar. Doch in einem Blog oder Forum kann man bequem seinen Unmut kundtun und öffentlich anprangern, was im persönlichen Gespräch vielleicht hätte schnell gelöst werden können. Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt, an dem ein PR-Verantwort- licher durch Monitoring informiert sein sollte. Um zu reagieren ist es unverzichtbar, dass man die Mecha- nismen der entsprechenden Applikation kennt und bereits ein teilnehmendes Mitglied ist. So nützt ein schnell eröffne- ter Twitter-Account nichts, wenn man dort keine Follower hat. Offizielle Stellungnahmen wären hier überzogen und könnten zu einer Krisen-PR-Situation anwachsen. PR-Verantwortliche sollten sich in Social-Media- Applikationen aktiv beteiligen Ein Mediensprecher oder PR-Verantwortlicher muss sich heu- temitinternenundexistierendenSocial-Media-­Applikationen und deren Möglichkeiten auseinandersetzen, auch dann, wenn das Unternehmen offiziell nichts mit Blogs und Internet zu tun haben will. Ziel ist es, die Entwicklungen der gesamten internen und externen Kommunikation voranzutreiben und sich aktiv daran zu beteiligen. Gut informierte Mitarbeiter und Social Media sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Corpo- rate Communications. © Netzmedien AG 27 Social Media Es lohnt sich, Vertrauen in Mitarbeiter zu investieren, sie in den Dialog einzubinden und deren Netzwerke kommu- nikativ zu nutzen. Bildquelle: stock.xchng