Agil, innovativ, kreativ: Das sind die Schlüsselkompetenzen, um in einer sich immer schneller verändernden Welt zu überleben. Bewährte Prozesse und Methoden reichen bei Weitem nicht mehr aus. Als Reaktion darauf wird auf agile Methoden gesetzt. So soll beispielsweise Scrum den notwendigen Schwung für zukünftige Herausforderungen verleihen. Dabei wird übersehen, dass Scrum keine Allzweckwaffe gegen Ideenlosigkeit und Veränderungsresistenz ist.
Bäumers Buch erklärt einen neuen Ansatz. Denn bei agilen Methoden wie Scrum bleiben Kreativität und Ideenfindung oftmals auf der Strecke. Darum wird aus Scrum jetzt murcS. Ein Ansatz, mit dem in agilen Strukturen Kreativität und Ideengenerierung Platz finden und gefördert werden. murcS ist für alle Gruppen und Teams anwendbar, die sich den Herausforderungen der agilen Arbeitswelt stellen wollen. Denn Agilität braucht Struktur und Kreativität.
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Inhalt
Über den Autor ....................................................... 7
Vorwort .................................................................. 9
Einleitung .............................................................. 13
1. Agil und kreativ? ................................................ 21
1.1 Agilität lässt sich nicht verordnen...................... 23
1.2 Kreativität ist menschlich................................. 27
1.3 Warum agil nicht gleich kreativ ist..................... 31
2. Technik, Methode, Mindset .................................. 37
2.1 Definition Kreativitätstechniken ....................... 40
2.2 Definition Kreativitätsmethoden ....................... 41
2.3 Fließende Übergänge....................................... 43
2.4 Mindset......................................................... 44
3. Das Original: Scrum im Überblick ......................... 55
3.1 Das Scrum Team.............................................. 57
3.2 Scrum-Ereignisse............................................. 59
3.3 Scrum Artefakte.............................................. 68
4. Die Übersetzung: Aus Scrum wird murcS................ 75
4.1 murcS-S: Organisierte Kreativität als Tagesdosis.... 81
4.2 murcS-M: Kreativer Framework für einen Monat... 128
4.3 murcS-L: Organisierter Flow als Ausdauersprint... 150
4.4 Die murcS Varianten im Überblick .................... 154
6. 6
5. Die Umsetzung: Schritt für Schritt zum Sprint ..... 157
5.1 murcS-S-Workshop in der Automobilbranche...... 159
5.2 Umsetzung murcS-M....................................... 181
5.3 Ausblick murcS-L........................................... 201
6. Wunsch und Wirklichkeit ................................... 209
6.1 Mehr Tool- und Methodenwissen wäre
wünschenswert............................................. 210
6.2 Teamzusammensetzung und Umfeld ................. 212
6.3 Kreative Menschen und Werte ......................... 216
6.4 Ausblick und Einblick..................................... 217
Literaturliste........................................................ 219
Literaturempfehlungen.......................................... 219
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Über den Autor
Nils Bäumer ist Experte für Krea-
tivität und Innovationschancen.
Der Weser Kurier schreibt: »Nils
Bäumer ist der Chef im Ring,
wenn es um Kreativität geht.«
Und er ist eine Ideenhebamme.
Mit seinen Vorträgen und Work-
shops inspiriert er und weckt
das kreative Potenzial seiner
Teilnehmer. Er ist begeisterter
Blogger und Podcaster und verfolgt dabei nur ein Ziel: die
Begeisterung für Kreativität auch in anderen zu zünden.
Gefragt, wozu er sich seit über zwanzig Jahren mit dem
Thema Kreativität beschäftigt, antwortet er, dass er auf der
Suche nach dem Wesen der Kreativität sei. Um ein Beispiel
zu geben: Er möchte nicht verstehen, wie eine Uhr funk-
tioniert, sondern was Zeit ist. Seine Erkenntnisse können
Unternehmen und Führungskräfte nutzen, um Veränderungs-
prozesse erfolgreich umzusetzen und Innovationschancen
zu erhöhen. Denn Kreativität ist Veränderung und »nur«
Routine der erste Schritt auf dem Weg zur Pleite.
Kontakt
E-Mail: ihr@kreativexper.de
Web: www.nils-bäumer.de
8. Danksagung
Mein besonderer Dank geht an Konstanze Steinhausen und
das Unternehmen HEC, das die wunderbar erklärenden und
verdeutlichenden Zeichnungen zu den Prozessen im Scrum
zur Verfügung gestellt hat.
Und ich danke meiner geliebten Frau Simona, die meine
Texte wieder einmal geschliffen und verbessert hat, damit
sie auch für die Außenwelt verständlich sind.
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»Unmöglich vorherzusehen die Zukunft ist.«
Yoda, Jedi-Ritter und Kultfigur aus dem Star-Wars-Universum
Unsere Welt ist VUCA. Als ich diesen Begriff zum ersten Mal
hörte, musste ich zugegebenermaßen erst einmal nachgoo-
geln, welche Bedeutung dahintersteckt. In Büchern nach-
zulesen, ist in der digitalen Welt ja out, da die allwissende
Maschine uns fast alle Antworten liefert. In einer Kindersen-
dung des Muppets-Erfinders Jim Henson, den sogenannten
Fraggles, hatte diese Rolle die allwissende Müllhalde. Ein
Schelm, wer Böses dabei denkt.
VUCA steht für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und
Ambiguität. Und wieder googelte ich, um zu klären, was
diese Begriffe nun wieder genau bedeuten. Ich halte es für
bezeichnend, dass wir eine immer unsicher werdende Welt
durch Begriffe erklären, die wenige verstehen und die Unsi-
cherheit dadurch nur noch weiter verstärkt wird.
VUCA bedeutet für mich, dass wir in einer Welt leben, in
der niemand weiß, ob die Regeln von heute morgen noch
gelten. Vor wenigen Jahren wurden Dieselfahrzeuge als
umweltschonende Alternativen verkauft und gefördert,
heute gelten sie nach dem Dieselskandal als Umweltsünder
und drohen aus den Städten verbannt zu werden. Banken
galten lange Zeit als die Karrierebranche schlechthin. Wer
einen gut bezahlten und zukunftssicheren Job anstrebte,
versuchte sein Glück im Finanzdienstleistungsbereich. Im
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Zeichen der Digitalisierung erscheinen Arbeitsplätze dort in
Zukunft als im höchsten Maße unsicher. Noch vor wenigen
Jahren glaubte niemand daran, dass irgendetwas die deut-
sche Automobilindustrie erschüttern könnte. Heute drohen
Player wie Google, die außerhalb der Industrieunternehmen
agieren, unsere Edelmarken zu Zulieferern zu degradieren.
Um Ihnen ein Bild zu geben: Wenn Sie heute die Kombina-
tion eines Zahlenschlosses kennen, kann es in dieser sich
ständig wandelnden Welt sein, dass es sich morgen nicht
mehr öffnet, da sich die Kombination über Nacht verändert
hat.
Eine Antwort der Arbeitswelt auf diese neue Veränderungs-
geschwindigkeit sind agile Arbeitsmethoden. Methoden, die
keine jahrelangen Projektpläne vor sich herschieben, sondern
agil auf Veränderungen reagieren und iterativ ablaufen, also
sich wiederholende Arbeitsschritte beinhalten. Eine der
bekanntesten Methoden dabei ist Scrum. Zuerst vor allem
im IT-Bereich und Projekten eingesetzt, erobert die Methode
immer mehr die Büros und Teams anderer Bereiche und
wird als Heilmittel gegen die wachsende Unsicherheit und
Komplexität gesehen.
Als ich selbst in einem Kompaktseminar Kontakt mit
der Methode bekam, war ich gleichzeitig fasziniert und
enttäuscht. Fasziniert, weil Scrum einen beeindruckend
produktiven und stringenten Arbeitsprozess ermöglicht.
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Enttäuscht, da mir die Ergebnisse extrem unkreativ und sehr
gewöhnlich erschienen. Mit Scrum gelangt man effektiv ans
Ziel, etwas vorzeigen zu können, aber für wirklich große
Ideen, für disruptive Produkte wie die Entwicklung der Glüh-
birne oder die Einführung von iPod und iPhone, schien mir
das Rahmenwerk nicht geeignet zu sein.
Durch die Fokussierung auf gesteigerte Produktivität und
Schnelligkeit leidet der Freiraum für außergewöhnliche
Gedanken und Ideen, die außerhalb der Routine liegen.
Scrum schränkte in meinem Fall, wenn wohl auch ungewollt,
die Kreativität ein. Dabei ist Kreativität eine der wich-
tigsten Eigenschaften, die wir benötigen, um uns schnell
und erfolgreich verändern zu können. Um auf die neue
Geschwindigkeit der Welt reagieren und mit ihr agieren zu
können. Kreativität ist Veränderung.
Aus diesem Grund entwickelte ich murcS, eine Kreativitäts-
methode, die beide Denkwelten verbindet und kombiniert.
Produktivität und Kreativität. murcS ist keine Abwendung
von Scrum, sondern eine Abwandlung. murcS will eine agile
Arbeitsmethode zur Erarbeitung außergewöhnlicher Ideen
sein.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und Anwenden –
machen Sie täglich murcS.
14. 14
»Pläne sind nichts. Planung ist alles.«
Dwight D. Eisenhower, 34. Präsident der Vereinigten Staaten
Eines vorweg. Ich bin nicht der Meinung, dass Scrum murks
ist. Ganz im Gegenteil halte ich es für einen sehr wertvollen
Prozessrahmen. Der aus meiner völlig subjektiven Sicht in
der Alltagsanwendung aber zu wenig Raum für Kreativität
gibt. Das ist auch vollkommen in Ordnung, schließlich ist
der tragende Gedanke von Scrum zunächst einmal, funk-
tionierende Software zu entwickeln, die auch dann funk-
tioniert, wenn die Rahmenbedingungen am Ende Projektes
ganz andere sind als zu Beginn. Doch in unserer immer
agiler werdenden Welt reicht es nicht aus, nur die Wege zu
irgendwie funktionierenden Produkten zu gehen. Vielmehr
müssen wir die bekannten Wege verlassen, um zu außeror-
dentlichen Ideen zu gelangen, die auch die Kraft disruptiver
Veränderungen haben. Mein Antrieb ist es, gemeinsam mit
anderen immer wieder diese neuen, unbekannten Wege zu
finden und zu gehen.
Daher habe ich murcS entwickelt. Eine Kreativitätsmethode,
die auf den Rollen und Prozessschritten von Scrum aufbaut.
Es ist meine Sicht der Dinge und sicher kann man anderer
Meinung sein, vor allem da ich selbst keinesfalls ein Experte
für Scrum bin. Aber ein Experte für Kreativität.
15. 15
Der Begriff Kreativität ist abschließend immer noch nicht
definiert. Dies erschwert die Deutung seiner Verwendung
in unserem Sprachgebrauch. Für jeden bedeutet Kreativität
wohl noch etwas anderes. Für einige ist es der Zauber, den
Künstler mit ihren Werken erzeugen. Für andere das spieleri-
sche Handeln von Kindern beim Erschaffen eigener Welten.
Oft wird der Begriff auch genutzt, um die Genialität einiger
weniger auserwählter Genies zu beschreiben.
Für mich ist Kreativität eine Eigenschaft, die wir alle
besitzen. Sie ist eine Fähigkeit, die uns allen von der Natur
aus mitgegeben wird, um Herausforderungen zu lösen, um
uns erfolgreich verändern zu können und zu wachsen.
Da dies vor allem Kinder tun müssen, also lernen, sich
anzupassen und zu wachsen, erscheinen sie uns automa-
tisch kreativ. Auch wenn sich viele Erwachsene für unkreativ
halten, so sind wir uns im Allgemeinen einig, dass Kinder
kreativ sind.
Nun, Sie alle waren einmal ein Kind. Kreativität wird uns
von der Natur mitgegeben. Wir sind kreativ. Leider verlernen
wir im Laufe unseres Lebens aber oftmals, diese Kreativität
erfolgreich einzusetzen, und sie wird uns durch die Struktur
unseres Ausbildungssystems und unsere Umwelt abtrainiert.
16. 16
Die gute Nachricht ist, dass wir unsere Kreativität trainieren
und damit wieder steigern können. Ein spezielles Trainings-
programm dafür habe ich 2016 mit dem Buch Kreativ auf
Knopfdruck – Das Training für Ihren Ideenmuskel herausge-
bracht.
In dem Buch, das Sie in der Hand halten, geht es dagegen
nicht um ein Training für die individuelle Kreativität. Es
stellt, basierend auf dem Prozessrahmen von Scrum, eine
außergewöhnliche Methode vor, wie Sie Ihre Kreativität in
Teams und Gruppen agil und strukturiert einsetzen können.
Der Wunsch, der Wille und die Fähigkeit, Dinge anders und
neu zu denken, kurz kreativ zu sein, sollte schon vorhanden
sein. Beziehungsweise sollten Sie die Begeisterung für die
eigene Kreativität bereits in sich tragen, um sie mit der
richtigen Methode erfolgreich im Arbeitsalltag einsetzen zu
können. Menschen, die nicht kreativ denken wollen – denn
kreativ sind wir an sich alle – werden Sie auch mit murcS
nicht das Erfindergen einpflanzen können. Denn das kann
keine Methode.
Kreativität, wie ich sie verstehe und als Begriff in diesem
Buch nutze, bedeutet, aus Problemen Herausforderungen zu
machen. Es bedeutet, Bekanntes so zu kombinieren, dass
etwas völlig Neues entsteht. Dabei verändern wir immer
auch unsere Gedankenwelt und unsere Herangehensweise.
Kreativität ist immer Veränderung.
17. 17
In diesem Sinne und im unternehmerischen Kontext ist die
Bezeichnung »Lösungskompetenz« passender als »Kreati-
vität«. Lösungskompetenz verdeutlicht, dass es in diesem
Buch nicht um die künstlerische Ader geht oder um eine
ungreifbare Gabe, sondern eine Kombination aus Mindset,
Methoden und Techniken, die uns im agilen Arbeitsleben der
sich verändernden Welt erfolgreicher macht.
Ich verwende Kreativität und Lösungskompetenz daher im
Weiteren synonym und gleichgestellt.
Es greifen drei Aspekte ineinander, die Kreativität beein-
flussen: der Mensch und seine Einstellung, die Umgebung
und die eingesetzten Techniken und Methoden.
Der Mensch
Ausgangspunkt für erfolgreiche Ideengenerierung ist immer
der Mensch und seine Einstellung. Anders ausgedrückt: sein
Mindset. Sind wir bereit, außergewöhnliche und verrückte
Ideen zu akzeptieren und damit zu arbeiten? Erlauben wir
unserem Denken und dem von Kollegen den notwendigen
Freiraum, neue Wege zu finden, auch wenn wir dort noch
nie waren und sie ins Unbekannte führen? Oder blocken wir
disruptive Ideen mit einem »Das haben wir schon immer so
gemacht!« ab?
18. 18
Diese innere Einstellung, die eigene Begeisterung für den
Einsatz von Kreativität und die Umsetzung außergewöhn-
licher Ideen sind Voraussetzungen für den erfolgreichen
Einsatz aller Techniken und Methoden. Sind sie nicht
gegeben, dann bleiben wir trotz der besten Kreativitäts-
techniken bei einem Zitat des amerikanischen Informatikers
Grady Brooch hängen: »A fool with a tool is still a fool.«
Die Umgebung
Unsere Umgebung hat immer einen Einfluss auf uns und unser
Denken. Auch wenn uns dieser Einfluss nicht immer bewusst
wird, ist er immer da. Die Kraft des sogenannten Primings
ist stärke, als wir im Allgemeinen denken, und wurde durch
viele Versuche und Experimente mehrfach belegt.
So hat die Gestaltung des Raumes, in dem wir einen Work-
shop zur Ideengenerierung halten, bereits einen maßgeb-
lichen Einfluss auf die Ergebnisse. Es ist ein Unterschied,
ob wir in einem Büroraum auf die Suche nach neuen Ideen
gehen oder in einem Baumhaus, einem Heißluftballon oder
einem U-Boot.
Techniken und Methoden
Als dritter Faktor haben die eingesetzten Techniken und
Methoden einen bedeutenden Einfluss auf unsere Lösungs-
kompetenz und den Ideenoutput. Idealerweise werden dabei
jeweils passende Methoden zu den jeweiligen Herausforde-
rungen eingesetzt.
19. 19
Denken Sie nicht, dass Sie dafür unzählige Techniken kennen
und anwenden müssen, denn nach meiner Erfahrung ähneln
sich die meisten in Gestaltung und Wirkung. Aber es hilft,
wenn Sie beispielsweise bei der Suche nach einem Produkt-
namen auch Techniken einsetzen, die bereits mit Worten
spielen, wie es die Wortassoziation tut.
Innerhalb der Methodik murcS können Sie verschiedene
Techniken nach eigenem Belieben erfolgreich und variabel
einsetzen.
So wie Scrum ein Prozessrahmen ist, ist auch murcS ein
Rahmen, der Abläufe, Rollen und Methoden vorgibt, die es
mit eigenen Arbeitsweisen und Techniken zu füllen gilt.
Bleiben Sie dabei nicht immer bei derselben Technik, sondern
variieren Sie diese immer wieder. Ansonsten kommen Ihre
Gedanken und Abläufe in eine Routine und Sie werden nie
das gesamte Potenzial Ihrer Kreativität nutzen. Eine immer
wieder verwendete Technik schläfert unser Denken ein und
birgt die Gefahr, am Ende keine neuen Ideen mehr hervorzu-
bringen, sondern nur ein Sargnagel der eigentlich gesuchten
Veränderung zu werden.
Lernen Sie murcS kennen und füllen Sie den Prozess mit
Leben. Agilität und hohe Kreativität lassen sich in einen
stabilen Prozess einbinden und verbinden.
21. 22
»Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren,
was er bewahren möchte.«
Gustav Heinemann, ehemaliger Bundespräsident
Eine sich ständig verändernde Welt braucht agile Arbeitsme-
thoden. Das klingt so selbstverständlich und logisch, dass
wir nicht mehr hinterfragen, was agil genau bedeutet und
wie eine Methode überhaupt agil wird. Wir werfen Begriffe
zusammen in einen Topf und hoffen, dass mit genug Zutaten
schon der richtige Zaubertrank für die Lösung all unserer
Probleme herauskommen wird.
Wie schon beim Wort Kreativität beschrieben, liegt eine
Problematik in der mangelnden Definition von Begriffen, die
wir im Kontext nutzen. Wir vermischen Eigenschaften, die
wir als Mensch besitzen, mit Methodenbeschreibungen. Wir
vergleichen Äpfel mit Birnen, packen so unterschiedliche
Methoden wie Scrum, Kanban und Design Thinking unter ein
Dach und geben dem Ganzen einen positiven emotionalen
Grundanstrich.
Und wer will nicht an Kongressen oder Workshops teil-
nehmen, die Teilnehmer aktiv in die kreative Agilität
einbinden und neben dem World Café gleich die Barcamps
aufbauen? Es hört sich natürlich gut an.
22. 23
Was steht aber wirklich dahinter? Was bedeutet Agilität in
Zusammenhang mit unserem Arbeitsleben und welche Rolle
spielt Kreativität dabei?
1.1 Agilität lässt sich nicht verordnen
Die Einführung agiler Arbeitsmethoden, welche immer diese
auch sein sollten, hat ohne die passenden Werte in einem
Unternehmen oder einem Team keinen Wert. Agilität lässt
sich nicht verordnen, ebenso wenig wie Kreativität. Es
braucht das passende Mindset in den Köpfen der Nutzer.
Solche Methoden können nur greifen, wenn gleichzeitig
an den passenden Werten gearbeitet wird. Die Methoden
müssen zu den Menschen und ihren Persönlichkeiten passen.
Nur mit den passenden agilen Werten, einer agilen Haltung,
die idealerweise nicht nur auf großen Charts vermittelt wird,
sondern wirklich in den Menschen verinnerlicht ist, werden
Unternehmen langfristig auch agil erfolgreich sein.
Ich zucke etwas zusammen, wenn Methoden wie Scrum und
Design Thinking unter dem einen Dach der agilen Methoden
zusammengefasst werden, da sie für mein Befinden in der
Wirkung so verschieden sind. In einem gleichen sie sich
dennoch und vielleicht ist dies das Bindeglied aller soge-
nannter agiler Methoden.
23. Agile Teams
Schnell, beweglich und effizient – agil müssen Unternehmen heute
sein, um dauerhaft Erfolg zu haben. Der wichtigste Rohstoff für agile
Unternehmen sind dabei motivierte Mitarbeiter und agile Teams.
Was macht aber ein agiles Team aus, das schnell reagiert und
außergewöhnliche Leistungen erbringt? Wie lassen sich agile Teams
gezielt entwickeln? Und wie werden diese Teams möglichst wirksam
im Unternehmen eingesetzt?
Antworten darauf liefern Jörg Bahlow und Gerhard Kullmann in
ihrem neuen Buch. Sie zeigen, wie die Balance zwischen Führung,
eigenverantwortlichem Handeln und effizienter Selbststeuerung im
Team gelingt. Denn wesentliche Voraussetzungen für agile Teamarbeit
sind Verbindlichkeit und Fokussierung. Und die entstehen nur auf der
Grundlage von Vertrauen und Kommunikation.
Schritt für Schritt zeigen die Autoren, wie agile Teamkonzepte auch
über die Softwareentwicklung hinaus realisiert werden. Reduziert
auf die wesentlichen Denk- und Handlungsmuster, zeigt dieses
Buch anschaulich, wie agile Teams in Unternehmen jeder Größe und
Branche einsetzbar sind.
Jörg Bahlow, Gerhard Kullmann
Agile Teams
Neue Herausforderungen fokussiert meistern
2. Auflage 2018
232 Seiten; 24,95 Euro
ISBN 978-3-86980-369-2; Art.-Nr.: 1013
www.BusinessVillage.de
24. Agile Evolution
Agilität steht auf der Floskelliste eines jeden Unternehmens. Doch
es lohnt sich diese Worthülse mit Leben zu füllen. Denn agile
Unternehmen verdienen mehr, haben höhere Margen und sind
attraktivere Arbeitgeber.
Aber wie haucht man Unternehmen Agilität ein? Wie bewegt man
eine ganze Organisation zum Umdenken? Wie lassen sich verkrustete
Strukturen, starre Prozesse und Abteilungsdenken überwinden? Wie
schaffen es Unternehmen, mit Blockbuster-Angeboten und neuen
Dienstleistungen ganz vorne zu sein?
Antworten darauf liefert das neue Buch von Valentin Nowotny und
Marko Lasnia. Es zeigt alle wichtigen agilen Methoden, Frameworks
und Praktiken wie Design Thinking, Canvas, Scrum, Backlog,
Roadmaps, Kanban Boards, Sprints, Reviews und Retrospektiven –
allerdings aus der Non-IT-Perspektive. Denn erst so werden diese
erprobten Methoden für jedes Unternehmen anwendbar.
Dieses Buch liefert ein lebendiges und einzigartiges
Anschauungsbeispiel, wie in einem agilen Evolutionsprozess
innovative Dienstleistungen und Produkte entstehen.
Marko Lasnia, Valentin Nowotny
Agile Evolution
Eine Anleitung zur agilen Transformation
1. Auflage 2018
232 Seiten; 29,95 Euro
ISBN 978-3-86980-411-8; Art.-Nr.: 1037
www.BusinessVillage.de
25. Agiles Führen
Agiles Führen gilt als das Wundermittel schlechthin. Kaum eine
Führungskraft kommt an dem Thema vorbei. Dennoch ist dieses
Thema vielerorts nicht mehr als ein Schlagwort. Leider – denn agiles
Führen kann sich jede Führungskraft aneignen und anwenden.
Was bedeutet agiles Führen im Kontext der digitalen Transformation?
Wie verändert sie die Führungsaufgabe? Wie entwickelt man
eigentlich agile Führungskompetenz im Alltag? Und wie wird man
zum agilen Change Manager?
Neubauers und Pucketts Buch gibt Antworten auf diese Fragen.
Es wirft einen Blick unter die Oberfläche und zeigt, welche
Kompetenzen und Persönlichkeitseigenschaften agile Führungskräfte
auszeichnen. Dabei hat es beide Seiten im Blick. Denn agile Führung
muss authentisch sein und scheitert allzu oft am Widerstand der
Mitarbeiter. Pragmatisch zeigt das Buch, wie sich diese Widerstände
auflösen lassen und die Transformation der Organisation gelingt.
Auf Basis jahrzehntelanger Arbeit mit Führungskräften und
eines wissenschaftlich untermauerten verhaltensorientierten
Kompetenzmodells ist dieses Buch entstanden. Es lenkt den Blick
darauf, wie wir mit agiler Führung unsere vorhandenen Stärken,
Kompetenzen und Erfahrungen zukunftsfähig machen.
Rainer M. Neubauer, Stefanie Puckett
Agiles Führen
Führungskompetenzen für die agile Transformation
1. Auflage 2018
240 Seiten; 29,95 Euro
ISBN 978-3-86980-433-0; Art.-Nr.: 1053
www.BusinessVillage.de
26. Agile Unternehmen
Dauerhaft werden nur agile Unternehmen erfolgreich sein – Unternehmen,
die fokussiert, schnell und flexibel neue Geschäftsfelder entdecken und
entwickeln und bereit sind, traditionelle Kontexte zu verlassen. Doch was ist
eigentlich »Agilität«? Welche Voraussetzungen müssen agile Unternehmen
mitbringen? Und welche Konsequenzen hat das für Management,
Führungskräfte und Mitarbeiter(innen)? Antworten darauf liefert dieses Buch.
Der Diplom-Psychologe und langjährige Projektmanager Valentin Nowotny
zeigt in seinem neuen Buch, wie Unternehmen die Kraft agilen Denkens
und Handelns erfolgreich nutzen. Anschaulich und fundiert erklärt er die
psychologischen Grundprinzipien agiler Methoden wie zum Beispiel Scrum,
Kanban oder Design Thinking. Nowotny beschreibt die agilen Werte,
Prinzipien und Rituale, die passende Unternehmenskultur sowie mögliche
Wege einer Transformation unterschiedlicher Bereiche, Abteilungen und
Arbeitsgruppen.
Schritt für Schritt zeigt er, wie der erforderliche Prozess gestaltet werden
muss, um alle Hierarchieebenen eines Unternehmens in ein agiles System
einzubinden. Reduziert auf die wesentlichen Denk- und Handlungsprinzipien
agiler Systeme zeigt dieses Buch anschaulich, wie der Erfolg von
zeitgemäßen, digital aufgestellten Unternehmen, zum Beispiel Apple,
Facebook, Google und Spotify, für Unternehmen jeder Größenordnung und
Branche versteh- und nutzbar wird.
Valentin Nowotny
Agile Unternehmen
Nur was sich bewegt, kann sich verbessern
4. Auflage 2018
396 Seiten; 29,80 Euro
ISBN 978-3-86980-330-2; Art.-Nr.: 985
www.BusinessVillage.de