3. Das Areal um das heutige Olympiastadion
war bereits in der Kaiserzeit sportlich
genutzt worden.
Aber bereits vier Jahre später wurde an
dieser Stelle anlässlich der bereits in Berlin
vorgesehenen für 1916 geplanten
Olympischen Spiele das „Deutsche Stadion“
errichtet.
Architekt war Otto March (1845-1913), der
Vater der Brüder Werner (1894-1976) und
Walter March (1900-1969), die das spätere
Olympiastadion konzipierten.
4. Bau und Olympische Spiele
Das Stadion wurde zu den
Olympischen Sommerspielen
eröffnet, die in der Zeit vom 1. bis
16. August 1936 stattfanden und zu
einem großen Propaganda-Schauspiel
für das „Dritte Reich“ avancierten.
Das 132 Hektar große
Olympiagelände gilt seitdem als das
„am besten erhaltene
architektonische „Gesamtkunstwerk“
des Nationalsozialismus“
6. Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit
Im Zusammenhang mit der Verlagerung der
Rüstungsproduktion unter die Erde ab
1943, bedingt durch die sich immer mehr
verschärfenden alliierten Bombardements auf
die Reichshauptstadt, wurde auch die
Unterkonstruktion des Olympiastadions für
diese Zwecke genutzt.
7. Die Hitze ließ die Eisenträger zerschmelzen, das
Bauwerk stürzte in sich zusammen. Hierdurch bekam
die Olympia-Glocke, die bereits durch einen
Granatdurchschuss beschädigt worden war, einen Riss,
aufgrund dessen ihr Klang endgültig verloren ging.
8. Umbaumaßnahmen
Aufgrund der Geschehnisse in NS-Zeit geriet das
Olympia-Gelände historisch in Verruf.
Ein Teil des ehemaligen Reichssportfeldgeländes
diente den Briten als Hauptquartier, doch erst zu
Beginn der 1970er Jahre wurde wieder am Stadion
gebaut, als man es für die Fußball-WM 1974
vorbereitete und teilweise überdachte.
Wieder vergingen fast 30 Jahre, bis in den Jahren
2000-2004 das Stadion unter Beibehaltung des
Sportbetriebs nach Entwürfen des Architekturbüros
Gerkan, Marg und Partner für die Fußball-WM 2006
umgebaut und modernisiert wurde.
10. Nach den Umbauarbeiten fasst das Stadion jetzt
74.500 Sitzplätze und steht unter
Denkmalschutz. Offiziell beachtete man bei den
Umbauarbeiten die konservatorischen Belange
des Denkmalschutzes. So wurden die
Natursteinverblendungen einzeln
gesandstrahlt, rund 70 Prozent der historischen
Bausubstanz blieb erhalten. Veränderungen gab
es hingegen bei der Tartanbahn, welche unter
Kritik des Denkmalschutzes blau ausgelegt
wurde. Die offizielle Einweihung des Stadions
fand am 31. Juli und 1. August 2004 statt.