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Und was machen Sie beruflich?
Im Gespräch mit: Dr. Christian Dullinger von Helmut Schiller
Wie würden Sie Ihre Aufgabe in
wenigen Worten beschreiben?
Wir nehmen als Hausverwaltung die
Interessen unserer Kunden war. Hierbei
unterscheiden sich die Interessen sowie
die Kunden in großem Maße. Teilweise
handelt es sich um Anleger, die in kleine
Objekte oder Wohnungen ihr
Vermögen anlegen und auf der anderen
Seite sind es Investoren, die größere
Objekte professionell betreut sehen
möchten. Dementsprechend sind auch
die Interessen weitläufiger. Wir sehen
uns als Dienstleister, die mit einem
großen Fachwissen sowie guten
Verbindungen für unsere Kunden das
jeweils beste Ergebnis erzielen
möchten.
Welches Image oder welcher Mythos
haftet Ihrem Job an?
Mittlerweile gibt es zu jedem Berufsbild
in Deutschland Vorurteile, da sind
Hausverwaltungen keine Ausnahme.
Jedoch ist oft eine Verwechslung zu
Immobilien-Maklern gegeben. Und
natürlich rühren solch Vorurteile auch
von gewisser Wahrheit. Bei der einen
oder anderen Hausverwaltung würde
es sich sicherlich lohnen etwas die
Vergangenheit des Verwalters zu
betrachten oder einen tieferen Einblick
genießen zu dürfen. Es wäre nicht
verwunderlich, wenn sich bei tieferer
Betrachtung hier der eine oder andere
Branchenfremde oder fachlich
Unkundige auftun würde, die leider für
das schlechte Image verantwortlich
sind. Aber so ist es ja, wie gesagt, in
jeder Berufsgruppe.
Wie halten Sie dem entgegen? Wie
kann man die Situation verbessern?
In unserem Unternehmen setzen wir
auf genau durchdachte Strukturen
sowie Prozesse. Wir arbeiten an der
Performance und der zukünftigen
Ausrichtung des Unternehmens.
Vertrauen, Diskretion, Transparenz und
sonstige Marketing-Schlagwörter
kommen zu einem späteren Zeitpunkt
von Kunden und anderen Gruppen und
nicht von einem selber zu Marketing-
Zwecken.
Sie haben Bauwesen und
Wirtschaftsingenieurwesen studiert
und danach Promoviert. Sie haben eine
ungewöhnlich gute Ausbildung als
Hausverwalter. Wollen Sie neue
Maßstäbe setzen?
Ja und Nein. Ich müsste lügen, wenn ich
sagen würde, dass wir dadurch nicht
profitieren. Mehr und mehr unserer
Kunden haben schlechte Erfahrungen
gemacht mit „billigen“
Hausverwaltungen und kommen dann
zu uns. Viele Eigentümer und Investoren
kaufen sich ein Eigenheim für 300.000
Euro und mehr, zahlen diese über 30
Jahre ab und wollen nicht mal 12.- Euro
pro Monat für einen Hausverwalter
ausgeben. Diese Rechnung geht meist
nur zeitweise gut und wir betreuen und
beraten viele solcher Kunden dann
gerne sobald die Mängel sich häufen.
Und Ja, wir wollen natürlich auch
Maßstäbe setzen, besonders bei
größeren Investoren.
Was haben Sie in Ihrem Job gelernt?
Am Ende zählt der Umgang mit den
Menschen und das lernen Sie nicht im
Studium. Und meist sind es dann genau
diese Punkte, die ausschlaggebend für
den Erfolg sind.
Was erleben Sie oft mit solch Kunden?
Meist sind es Vorurteile, mangelnde
Kommunikation und Aufklärung. Daraus
resultiert dann meist ein Verhalten das
aus Teilen von Ärger und Angst besteht.
Menschen abzuholen, Aufzuklären und
Ihnen die Probleme abzunehmen führt
in den meisten Fällen zu einem positiven
Ergebnis.
Was war das größte Kompliment für
Sie?
Ich bin an dieser Stelle sehr bescheiden
und sehe unser Team als Dienstleister,
der sich stets weiterentwickelt. Aber
meist sind es die Komplimente von
älteren Eigentümern mit geringem
Sachverhalt, die einen freuen.
Welche Haupttrends sehen Sie in den
Veränderungen von Hausverwaltungen,
denen man folgen sollte?
Ich bin kein Trendforscher und analysiere
diese unterschiedlichen Märkte nicht.
Persönlich kann ich jedoch zwei
Richtungen erkennen. Zum einen ist es
eine strikte Professionalisierung der
Unternehmen auf hohem Niveau sowie
Qualitätsstandards. Auf der anderen
Seite besteht ein hoher Bedarf an
Kommunikation, dem Rechnung getragen
werden muss.
Wie ist Ihre Meinung zu einer
Zulassungsvoraussetzung für Hausver-
waltungen?
Grundsätzlich ist dies die einzige
Möglichkeit um in heutiger Zeit den
hohen Anforderungen gerecht zu
werden.
Welchen Wert leben Sie am intensivsten
in Ihrem Leben?
Ich denke, dass alles zurück kommt im
Leben, egal ob Positiv oder Negativ.
Im Blickpunkt:
Dr. Christian Dullinger (46) ist
Bauingenieur sowie promovierter
Wirtschaftsingenieur und unter anderem
geschäftsführender Gesellschafter der
Dullinger Immobilien Verwaltung in
Würzburg. Mehr unter www.dullinger-
hausverwaltung.de.
Oktober 2016 42

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