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Gelegenheiten
zur Güte
Der Junge neben mir
Edmond Sichrovsky
Ach, das wird ein Kinderspiel, dachte ich,
als ich mich auf den Beginn der
Sekundarstufe vorbereitete. Ich ging
davon aus, keine Probleme dabei zu
haben, Freunde zu finden oder mit
meinen Klassenkameraden klar zu
kommen. Unglücklicherweise wurde
mein Vertrauen gleich am ersten
Schultag erschüttert, als ich zum ersten
Mal meinem Sitznachbarn begegnete.
Sean hatte etwa meine Größe aber mein
doppeltes Gewicht. Er war nachlässig in
seinen Studien, lernte nie für Prüfungen
und beschimpfte und beleidigte Lehrer und Schüler gleichermaßen. Er prahlte
endlos mit seinen gewalttätigen Computer-Spielen, deren Einfluss deutlich an
seinem aggressiven und destruktiven Verhalten zu erkennen war. Sofort
wünschte ich mir, nicht neben ihm sitzen zu müssen.
Wochen vergingen und mit Sean schien es immer schlimmer zu werden. Er
scheiterte in fast jeder Prüfung, geriet täglich mit Klassenkameraden
aneinander und machte sich keine Freunde. Ich bemühte mich nach Kräften,
höflich zu sein, hielt aber Abstand.
Eines Tages war zur Mittagszeit der letzte freie Platz in der Cafeteria
ausgerechnet der neben Sean. Widerwillig setzte ich mich, und wir begannen
zu reden. In unserer kurzen Unterhaltung fand ich heraus, dass Seans Vater
starb als Sean noch klein war und seine Mutter in langen Nachtschichten
arbeitete. Deswegen war er die meiste Zeit allein zu Hause und konnte nur an
Wochenenden Zeit mit ihr verbringen. Ich schämte mich meiner harschen
verurteilenden Meinung über ihn und beschloss, mich um Sean zu kümmern,
auch wenn es gegen meine eigentliche Neigung ging.
Anfangs wurden meine Mühen mit
spöttischen Verweigerungen und
verhöhnenden Flüchen beantwortet. Ich fand
heraus, dass Sean in der Vergangenheit
gemobbt worden war und so schien es, als
habe er zum Schutz ein sehr hartes und
gefühlloses Äußeres aufgebaut. Es war
anstrengend, ihn einzubeziehen, wenn wir
Teams bildeten und es war nicht einfach, sich
mit ihm anzufreunden, wenn diese
Bemühungen nur mit abfälligen Bemerkungen
belohnt wurden. Oft war ich versucht, wütend
zu werden, und ich fragte mich, ob meine
Bemühungen all den Ärger wert sein würden.
Monate vergingen und Sean wurde allmählich freundlicher. Dennoch war ich
erst mal geschockt, als dann eines Morgens, mehr als vier Monate nach
unserem anfänglichen Gespräch in der Cafeteria, Sean darauf bestand, mit
mir zusammen eine Partneraufgabe in der Klasse zu übernehmen. „Aber du
sagst ja immer, dass du mich nie wiedersehen willst!“, erinnerte ich ihn.
„Das stimmt gar nicht!“, entgegnete er mit breitem Lächeln. „Du bist mein
einziger Freund – die einzige Person, die sich um mich kümmert. Ich möchte,
dass wir für immer Freunde bleiben.“
An diesem Tag gewann ich nicht nur einen Freund fürs Leben, sondern es
dämmerte mir etwas Unschätzbares: Ungeachtet der Handlungsweise einer
Person, ihres Aussehens oder ihres Verhaltens, jeder möchte und braucht
Liebe und das Gefühl, akzeptiert zu werden. Hinter dem harten Äußeren
einer Person wartet oftmals eine Knospe nur darauf, aufblühen zu können.
Freundliche Worte und liebevolle Gesten sind für das menschliche Herz
genauso wichtig, wie die Sonne für die Blumen. Es kann Tage, Wochen,
Monate oder manchmal auch Jahre dauern, bis deine Anstrengungen sich
bezahlt machen, aber eines Tages wird die Person, um die du dich bemüht
hast, aufblühen.
Als Jesus uns aufforderte „unseren Nächsten zu lieben“, sprach Er nicht nur
von der Person, die nebenan wohnt. Es ist in Seinem Interesse, wenn wir
Seine Liebe mit jedem Menschen teilen, der unserer Aufmerksamkeit bedarf,
sei es der Postbote, die Raumpflegerin, der Angestellte hinter dem
Ladentisch oder sogar der unausstehliche Tyrann, der in der Schulklasse
neben dir sitzt.
Gehaltvoller Pfirsich
Während des 2. Weltkrieges, Tom Gefangen genommen mit seiner Einheit
von der Italienischen Armee, wurden und er und seine Kameraden nach
Italien gebracht. Ihre Bewacher trieben sie durch die Straßen und
demütigten sie unentwegt. Passanten fielen mit ein, höhnten, spuckten und
ließen ihre Wut und Ablehnung an ihnen aus.
Plötzlich trat aus der johlenden Menge „ein junges Mädchen hervor, drückte
mir einen Pfirsich in die Hand und lief davon, bevor ich mich bedanken
konnte.“, erzählte der Veteran. „Es war der köstlichste Pfirsich, den ich jemals
gegessen hatte.“
​Tom war weit über siebzig, als er die Geschichte von dem italienischen
Mädchen erzählte, aber seine Augen funkelten, als er über ihre
Freundlichkeit sprach, in einer Zeit tiefsitzenden Hasses und Feindschaft
zwischen zwei streitenden Ländern. In des Mannes Stunde der Verzweiflung
und Scham wiedersetzte sich dieses namenlose Mädchen dem
Gruppenzwang, um seine Hand mit einer einfachen, ehrlichen Gabe des
Mitgefühls hinzureichen. Sie sah ihn nicht nur als Soldat der Feindesarmee,
sondern auch als verletzten und einsamen Menschen, der sich nach Güte und
Freundlichkeit sehnte. Er dachte in den folgenden schweren Jahren viel an
diesen Pfirsich, während der Krieg seinem Ende zu schlich. Auch dann, wenn
er nicht die Kraft hatte, um zu hoffen, als er den Schmerz des Krieges hinter
sich lassen und ein neues Leben beginnen wollte.
Das Mädchen hatte sich wahrscheinlich nicht viel Gedanken über ihre
Handlung gemacht; es war schließlich „nur“ ein Pfirsich. Sie hatte sich sicher
nicht einmal träumen lassen, dass er ihr für den Rest seines Lebens für ihre
Wohltätigkeit dankbar sein würde und die Geschichte in einer
Fernsehdokumentation auftauchen würde, die möglicherweise auch andere
dazu angeregte, die Geschichte weiter zu erzählen.
​Mögen wir Frieden bringen, indem wir „Pfirsiche“ der Liebe und Güte mit
anderen teilen, auch wenn es riskant oder unkonventionell scheint, denn die
aufkeimende „Ernte“ lohnt sich sehr wohl – sie wird müde Seelen stärken, die
traurigen Herzen trösten und die Einsamen lieben.
Gestohlenes Silber
Les Misérables (Die Elenden) erzählt die Geschichte von Jean Valjean, dessen
sowieso schon schwieriges Leben durch eine einzige Fehlentscheidung zu Fall
gebracht wird, als er ein Brot für die hungernden Kinder seiner Schwester
stiehlt. Als Konsequenz dieser Tat verbringt er die nächsten 19 Jahre im
berüchtigten Zuchthaus von Toulon. Unfähig nach seiner Entlassung als
ehemaliger Strafgefangener Arbeit zu finden, bettelt Valjean beim Haus des
Bischofs von Digne. Dieser gibt ihm zu essen und ein Bett für die Nacht. Doch
Valjean wird angesichts einer scheinbar trostlosen Zukunft von Verzweiflung
übermannt. Er erliegt der Versuchung, stiehlt das Tafelsilber aus dem Hause des
Bischofs und verschwindet in der Nacht. Er kommt jedoch nicht weit, wird samt
dem Silber verhaftet, zurückgeschleppt und dem Bischof gegenübergestellt.
Wohl wissend, was mit Valjean geschehen wird, wenn er ein zweites Mal
verurteilt würde, gibt der Bischof Valjean eine Chance und erklärt vor der
Polizei: „Ich habe ihm das Silber geschenkt“.
Valjean ist von den gesetzlichen Folgen seiner Tat befreit, nicht aber von seinen
schlechten Gewohnheiten. Nachdem er noch einmal stiehlt, wird er zu einer
weiteren Entscheidung getrieben. Dieses Mal empfindet er Reue, und von
jenem Augenblick an ist er ein anderer Mensch. In den folgenden Jahren erlebt
er weitere Umbrüche und hat noch viele schwere Entscheidungen zu treffen,
doch er bleibt dem neuen Kurs treu, den einzuschlagen ihm Gott geholfen hat.
Drei Tassen Tee
Alexander Sichrovsky
Gleich nach unserem
Schulabschluss beschlossen
zwei Freunde und ich, das
westliche Mittelmeer zu
bereisen. Wir schrieben das
Jahr 1969. Die Straßen Europas
waren voll mit jungen Leuten
auf der Suche nach dem Sinn
des Lebens. Wir fuhren mit
dem Zug nach Neapel im Süden
Italiens und von dort mit der
Nachtfähre nach Tunis. Danach
reisten wir entlang der
nordafrikanischen Küste und
fuhren per Anhalter mit
dortigen Lastern und Autos.
Einmal saßen wir mitten im Nirgendwo fest. Keine Stadt und kein Dorf weit
und breit in Sicht. Mit hereinbrechender Nacht, beschlossen wir, an den
Strand zu gehen und dort unsere Schlafsäcke auf dem warmen Sand für die
Nacht auszurollen.
Früh, am nächsten Morgen, als wir unsere Sachen zusammenpackten, kam ein
älterer Mann langsam auf uns zu. In einiger Entfernung machte ich eine kleine
Strohhütte aus, die uns in der Dunkelheit am Abend zuvor nicht aufgefallen
war. Der ärmlich gekleidete Mann trug ein Tablett in seiner Hand. Er möchte
bestimmt etwas verkaufen, dachte ich. Jedoch als er näher kam, sah ich, wie
er uns drei dampfend heiße Tassen Pfefferminztee brachte.
Erst 18 Jahre alt und gerade die Schule hinter mir, war ich noch sehr unreif
und unerfahren, diese Geste allerdings berührte mich zutiefst. Warum
würde dieser alte Mann, der wahrscheinlich mehr schlecht als recht hier
draußen überlebte, Tee zubereiten, um ihn drei Fremden anzubieten? Er
kannte uns nicht und hatte uns noch nie zuvor gesehen, doch sah er es als
seine Pflicht an, uns Gastfreundschaft zu erweisen.
Dankbar tranken wir den süßen, aromatischen Tee und dachten darüber
nach, wie wir uns für die Freundlichkeit des Mannes erkenntlich zeigen
könnten. Ihm Geld anzubieten, wäre eine Beleidigung gewesen, doch als
wir in unseren Rücksäcken kramten, fanden wir ein paar
Lebensmitteldosen, die wir ihm als Geschenk anboten. Wir konnten uns nur
wenig mit ihm unterhalten, da sein Französisch eher mager war und
unseres noch viel schlechter. Wir dankten ihm und machten uns auf den
Weg zurück zur Straße. Den restlichen Morgen waren wir alle drei
ungewöhnlich still. Unsere Gedanken verweilten bei dem freundlichen
Mann und dem tiefen Eindruck, den er bei uns hinterlassen hatte.
Er besaß viel weniger als wir, trotzdem teilte er bereitwillig das Wenige, das
er besaß. Wir kamen aus unterschiedlichen Ländern und sprachen
verschiedene Sprachen, doch Anteilnahme und ein großzügiges Herz hatten
alles überbrückt.
Der Mut freundlich zu sein
Olivia Bauer
An einem sonnigen Nachmittag vor
fast 70 Jahren stand ein junges
Mädchen mit ihren Freunden hinter
einem Maschendrahtzaun und
beobachtete eine Gruppe Männer
beim Fußballspielen. Sie genossen das
spannende Ereignis und die
Geschicklichkeit der Spieler. Plötzlich
flog der Ball im hohen Bogen über den
Zaun und landete neben den Kindern.
„Es wäre toll, einen Ball zum Spielen zu haben”, meinte einer der Jungen,
„wir sollten ihn behalten.”
Das Mädchen widersprach. „Es ist nicht richtig, ihn zu behalten”, sagte sie
und warf den Ball zurück über den Zaun.
Diese einfache Geste der Gutherzigkeit und Integrität fand im Herzen
Deutschlands in den 40er Jahren während des Zweiten Weltkrieges statt. Die
Spieler waren britische Kriegsgefangene in einem Lager am Stadtrand. Einige
Freunde des Mädchens murrten. Schließlich waren die Männer Gefangene –
warum sollten sie einen Ball haben, wenn die Kinder keinen hatten?
In Güte liegt Charakterstärke – Moral und geistige Stärke, um etwas zu tun,
zu geben, zu glauben, zu beharren, seinen Überzeugungen treu zu bleiben,
auch wenn man dadurch vor Herausforderungen stehen oder einen Preis
dafür bezahlen muss. Diese Güte hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Es ist fast ein Dreivierteljahrhundert her, und trotzdem mag es noch
Zeitzeugen dieser Sommerszene geben – und wenn dem so ist, erinnern sie
sich vielleicht an meine Großmutter, das Mädchen aus dem Dorf, das den
Fußball freundlicherweise zurückgegeben hat.
Der Putzfrau
Während meines zweiten Jahres
in der Schwesternschule
machte der Professor mit uns
einen Test. Ich beantwortete die
Fragen problemlos, bis ich zu
der letzten kam: „Wie lautet der
Vorname der Putzfrau in
unserer Schule?“ Sicherlich war
dies ein Witz. Ich hatte die
Putzfrau ein paarmal gesehen,
aber woher sollte ich ihren
Namen kennen? Ich gab meinen
Test ab und ließ die letzte Frage
offen.
Am Ende der Stunde fragte ein Student, ob die letzte Frage in unsere
Benotung mit einfließen würde. „Natürlich“, sagte der Professor. „Im Laufe
eurer Karriere werdet ihr viele, viele Menschen treffen. Alle sind wichtig. Sie
verdienen eure Achtung und Fürsorge, auch wenn ihr nur lächelt und hallo
sagt.“ Diese Lektion habe ich nie vergessen. Ich habe auch herausgefunden,
dass sie Dorothy heißt. —Joann C. Jones
Image Credits:
Cover image copyright TFI.
The Boy Sitting Next to Me:
Image 1: Kirimatsu via DeviantArt.com; used under CC license. Image 2: Flamespeedy via DeviantArt.com;
used under CC-NC license.
The Power of a Peach
Image 1: National Geographic; used under Fair Use guidelines.
Image 2: Patrick via Flickr; used under Creative Commons-Attribution-Non Commercial license.
Stolen Silver
Image courtesy of http://lesmiserablesshoujocosette.wikia.com/wiki/The_Silver_Candlesticks.
Three Cups of Tea
Image 1: In public domain. Image 2: Courtesy of Wikimedia Commons
The Soccer Ball
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The Cleaning Lady
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Gelegenheiten zur Güte

  • 2. Der Junge neben mir Edmond Sichrovsky Ach, das wird ein Kinderspiel, dachte ich, als ich mich auf den Beginn der Sekundarstufe vorbereitete. Ich ging davon aus, keine Probleme dabei zu haben, Freunde zu finden oder mit meinen Klassenkameraden klar zu kommen. Unglücklicherweise wurde mein Vertrauen gleich am ersten Schultag erschüttert, als ich zum ersten Mal meinem Sitznachbarn begegnete. Sean hatte etwa meine Größe aber mein doppeltes Gewicht. Er war nachlässig in seinen Studien, lernte nie für Prüfungen und beschimpfte und beleidigte Lehrer und Schüler gleichermaßen. Er prahlte endlos mit seinen gewalttätigen Computer-Spielen, deren Einfluss deutlich an seinem aggressiven und destruktiven Verhalten zu erkennen war. Sofort wünschte ich mir, nicht neben ihm sitzen zu müssen. Wochen vergingen und mit Sean schien es immer schlimmer zu werden. Er scheiterte in fast jeder Prüfung, geriet täglich mit Klassenkameraden aneinander und machte sich keine Freunde. Ich bemühte mich nach Kräften, höflich zu sein, hielt aber Abstand. Eines Tages war zur Mittagszeit der letzte freie Platz in der Cafeteria ausgerechnet der neben Sean. Widerwillig setzte ich mich, und wir begannen zu reden. In unserer kurzen Unterhaltung fand ich heraus, dass Seans Vater starb als Sean noch klein war und seine Mutter in langen Nachtschichten arbeitete. Deswegen war er die meiste Zeit allein zu Hause und konnte nur an Wochenenden Zeit mit ihr verbringen. Ich schämte mich meiner harschen verurteilenden Meinung über ihn und beschloss, mich um Sean zu kümmern, auch wenn es gegen meine eigentliche Neigung ging.
  • 3. Anfangs wurden meine Mühen mit spöttischen Verweigerungen und verhöhnenden Flüchen beantwortet. Ich fand heraus, dass Sean in der Vergangenheit gemobbt worden war und so schien es, als habe er zum Schutz ein sehr hartes und gefühlloses Äußeres aufgebaut. Es war anstrengend, ihn einzubeziehen, wenn wir Teams bildeten und es war nicht einfach, sich mit ihm anzufreunden, wenn diese Bemühungen nur mit abfälligen Bemerkungen belohnt wurden. Oft war ich versucht, wütend zu werden, und ich fragte mich, ob meine Bemühungen all den Ärger wert sein würden. Monate vergingen und Sean wurde allmählich freundlicher. Dennoch war ich erst mal geschockt, als dann eines Morgens, mehr als vier Monate nach unserem anfänglichen Gespräch in der Cafeteria, Sean darauf bestand, mit mir zusammen eine Partneraufgabe in der Klasse zu übernehmen. „Aber du sagst ja immer, dass du mich nie wiedersehen willst!“, erinnerte ich ihn. „Das stimmt gar nicht!“, entgegnete er mit breitem Lächeln. „Du bist mein einziger Freund – die einzige Person, die sich um mich kümmert. Ich möchte, dass wir für immer Freunde bleiben.“ An diesem Tag gewann ich nicht nur einen Freund fürs Leben, sondern es dämmerte mir etwas Unschätzbares: Ungeachtet der Handlungsweise einer Person, ihres Aussehens oder ihres Verhaltens, jeder möchte und braucht Liebe und das Gefühl, akzeptiert zu werden. Hinter dem harten Äußeren einer Person wartet oftmals eine Knospe nur darauf, aufblühen zu können. Freundliche Worte und liebevolle Gesten sind für das menschliche Herz genauso wichtig, wie die Sonne für die Blumen. Es kann Tage, Wochen, Monate oder manchmal auch Jahre dauern, bis deine Anstrengungen sich bezahlt machen, aber eines Tages wird die Person, um die du dich bemüht hast, aufblühen.
  • 4. Als Jesus uns aufforderte „unseren Nächsten zu lieben“, sprach Er nicht nur von der Person, die nebenan wohnt. Es ist in Seinem Interesse, wenn wir Seine Liebe mit jedem Menschen teilen, der unserer Aufmerksamkeit bedarf, sei es der Postbote, die Raumpflegerin, der Angestellte hinter dem Ladentisch oder sogar der unausstehliche Tyrann, der in der Schulklasse neben dir sitzt.
  • 5. Gehaltvoller Pfirsich Während des 2. Weltkrieges, Tom Gefangen genommen mit seiner Einheit von der Italienischen Armee, wurden und er und seine Kameraden nach Italien gebracht. Ihre Bewacher trieben sie durch die Straßen und demütigten sie unentwegt. Passanten fielen mit ein, höhnten, spuckten und ließen ihre Wut und Ablehnung an ihnen aus. Plötzlich trat aus der johlenden Menge „ein junges Mädchen hervor, drückte mir einen Pfirsich in die Hand und lief davon, bevor ich mich bedanken konnte.“, erzählte der Veteran. „Es war der köstlichste Pfirsich, den ich jemals gegessen hatte.“ ​Tom war weit über siebzig, als er die Geschichte von dem italienischen Mädchen erzählte, aber seine Augen funkelten, als er über ihre Freundlichkeit sprach, in einer Zeit tiefsitzenden Hasses und Feindschaft zwischen zwei streitenden Ländern. In des Mannes Stunde der Verzweiflung und Scham wiedersetzte sich dieses namenlose Mädchen dem Gruppenzwang, um seine Hand mit einer einfachen, ehrlichen Gabe des
  • 6. Mitgefühls hinzureichen. Sie sah ihn nicht nur als Soldat der Feindesarmee, sondern auch als verletzten und einsamen Menschen, der sich nach Güte und Freundlichkeit sehnte. Er dachte in den folgenden schweren Jahren viel an diesen Pfirsich, während der Krieg seinem Ende zu schlich. Auch dann, wenn er nicht die Kraft hatte, um zu hoffen, als er den Schmerz des Krieges hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen wollte. Das Mädchen hatte sich wahrscheinlich nicht viel Gedanken über ihre Handlung gemacht; es war schließlich „nur“ ein Pfirsich. Sie hatte sich sicher nicht einmal träumen lassen, dass er ihr für den Rest seines Lebens für ihre Wohltätigkeit dankbar sein würde und die Geschichte in einer Fernsehdokumentation auftauchen würde, die möglicherweise auch andere dazu angeregte, die Geschichte weiter zu erzählen. ​Mögen wir Frieden bringen, indem wir „Pfirsiche“ der Liebe und Güte mit anderen teilen, auch wenn es riskant oder unkonventionell scheint, denn die aufkeimende „Ernte“ lohnt sich sehr wohl – sie wird müde Seelen stärken, die traurigen Herzen trösten und die Einsamen lieben.
  • 7. Gestohlenes Silber Les Misérables (Die Elenden) erzählt die Geschichte von Jean Valjean, dessen sowieso schon schwieriges Leben durch eine einzige Fehlentscheidung zu Fall gebracht wird, als er ein Brot für die hungernden Kinder seiner Schwester stiehlt. Als Konsequenz dieser Tat verbringt er die nächsten 19 Jahre im berüchtigten Zuchthaus von Toulon. Unfähig nach seiner Entlassung als ehemaliger Strafgefangener Arbeit zu finden, bettelt Valjean beim Haus des Bischofs von Digne. Dieser gibt ihm zu essen und ein Bett für die Nacht. Doch Valjean wird angesichts einer scheinbar trostlosen Zukunft von Verzweiflung übermannt. Er erliegt der Versuchung, stiehlt das Tafelsilber aus dem Hause des Bischofs und verschwindet in der Nacht. Er kommt jedoch nicht weit, wird samt dem Silber verhaftet, zurückgeschleppt und dem Bischof gegenübergestellt. Wohl wissend, was mit Valjean geschehen wird, wenn er ein zweites Mal verurteilt würde, gibt der Bischof Valjean eine Chance und erklärt vor der Polizei: „Ich habe ihm das Silber geschenkt“. Valjean ist von den gesetzlichen Folgen seiner Tat befreit, nicht aber von seinen schlechten Gewohnheiten. Nachdem er noch einmal stiehlt, wird er zu einer weiteren Entscheidung getrieben. Dieses Mal empfindet er Reue, und von jenem Augenblick an ist er ein anderer Mensch. In den folgenden Jahren erlebt er weitere Umbrüche und hat noch viele schwere Entscheidungen zu treffen, doch er bleibt dem neuen Kurs treu, den einzuschlagen ihm Gott geholfen hat.
  • 8. Drei Tassen Tee Alexander Sichrovsky Gleich nach unserem Schulabschluss beschlossen zwei Freunde und ich, das westliche Mittelmeer zu bereisen. Wir schrieben das Jahr 1969. Die Straßen Europas waren voll mit jungen Leuten auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Wir fuhren mit dem Zug nach Neapel im Süden Italiens und von dort mit der Nachtfähre nach Tunis. Danach reisten wir entlang der nordafrikanischen Küste und fuhren per Anhalter mit dortigen Lastern und Autos. Einmal saßen wir mitten im Nirgendwo fest. Keine Stadt und kein Dorf weit und breit in Sicht. Mit hereinbrechender Nacht, beschlossen wir, an den Strand zu gehen und dort unsere Schlafsäcke auf dem warmen Sand für die Nacht auszurollen. Früh, am nächsten Morgen, als wir unsere Sachen zusammenpackten, kam ein älterer Mann langsam auf uns zu. In einiger Entfernung machte ich eine kleine Strohhütte aus, die uns in der Dunkelheit am Abend zuvor nicht aufgefallen war. Der ärmlich gekleidete Mann trug ein Tablett in seiner Hand. Er möchte bestimmt etwas verkaufen, dachte ich. Jedoch als er näher kam, sah ich, wie er uns drei dampfend heiße Tassen Pfefferminztee brachte.
  • 9. Erst 18 Jahre alt und gerade die Schule hinter mir, war ich noch sehr unreif und unerfahren, diese Geste allerdings berührte mich zutiefst. Warum würde dieser alte Mann, der wahrscheinlich mehr schlecht als recht hier draußen überlebte, Tee zubereiten, um ihn drei Fremden anzubieten? Er kannte uns nicht und hatte uns noch nie zuvor gesehen, doch sah er es als seine Pflicht an, uns Gastfreundschaft zu erweisen. Dankbar tranken wir den süßen, aromatischen Tee und dachten darüber nach, wie wir uns für die Freundlichkeit des Mannes erkenntlich zeigen könnten. Ihm Geld anzubieten, wäre eine Beleidigung gewesen, doch als wir in unseren Rücksäcken kramten, fanden wir ein paar Lebensmitteldosen, die wir ihm als Geschenk anboten. Wir konnten uns nur wenig mit ihm unterhalten, da sein Französisch eher mager war und unseres noch viel schlechter. Wir dankten ihm und machten uns auf den Weg zurück zur Straße. Den restlichen Morgen waren wir alle drei ungewöhnlich still. Unsere Gedanken verweilten bei dem freundlichen Mann und dem tiefen Eindruck, den er bei uns hinterlassen hatte. Er besaß viel weniger als wir, trotzdem teilte er bereitwillig das Wenige, das er besaß. Wir kamen aus unterschiedlichen Ländern und sprachen verschiedene Sprachen, doch Anteilnahme und ein großzügiges Herz hatten alles überbrückt.
  • 10. Der Mut freundlich zu sein Olivia Bauer An einem sonnigen Nachmittag vor fast 70 Jahren stand ein junges Mädchen mit ihren Freunden hinter einem Maschendrahtzaun und beobachtete eine Gruppe Männer beim Fußballspielen. Sie genossen das spannende Ereignis und die Geschicklichkeit der Spieler. Plötzlich flog der Ball im hohen Bogen über den Zaun und landete neben den Kindern. „Es wäre toll, einen Ball zum Spielen zu haben”, meinte einer der Jungen, „wir sollten ihn behalten.” Das Mädchen widersprach. „Es ist nicht richtig, ihn zu behalten”, sagte sie und warf den Ball zurück über den Zaun. Diese einfache Geste der Gutherzigkeit und Integrität fand im Herzen Deutschlands in den 40er Jahren während des Zweiten Weltkrieges statt. Die Spieler waren britische Kriegsgefangene in einem Lager am Stadtrand. Einige Freunde des Mädchens murrten. Schließlich waren die Männer Gefangene – warum sollten sie einen Ball haben, wenn die Kinder keinen hatten? In Güte liegt Charakterstärke – Moral und geistige Stärke, um etwas zu tun, zu geben, zu glauben, zu beharren, seinen Überzeugungen treu zu bleiben, auch wenn man dadurch vor Herausforderungen stehen oder einen Preis dafür bezahlen muss. Diese Güte hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Es ist fast ein Dreivierteljahrhundert her, und trotzdem mag es noch Zeitzeugen dieser Sommerszene geben – und wenn dem so ist, erinnern sie sich vielleicht an meine Großmutter, das Mädchen aus dem Dorf, das den Fußball freundlicherweise zurückgegeben hat.
  • 11. Der Putzfrau Während meines zweiten Jahres in der Schwesternschule machte der Professor mit uns einen Test. Ich beantwortete die Fragen problemlos, bis ich zu der letzten kam: „Wie lautet der Vorname der Putzfrau in unserer Schule?“ Sicherlich war dies ein Witz. Ich hatte die Putzfrau ein paarmal gesehen, aber woher sollte ich ihren Namen kennen? Ich gab meinen Test ab und ließ die letzte Frage offen. Am Ende der Stunde fragte ein Student, ob die letzte Frage in unsere Benotung mit einfließen würde. „Natürlich“, sagte der Professor. „Im Laufe eurer Karriere werdet ihr viele, viele Menschen treffen. Alle sind wichtig. Sie verdienen eure Achtung und Fürsorge, auch wenn ihr nur lächelt und hallo sagt.“ Diese Lektion habe ich nie vergessen. Ich habe auch herausgefunden, dass sie Dorothy heißt. —Joann C. Jones
  • 12. Image Credits: Cover image copyright TFI. The Boy Sitting Next to Me: Image 1: Kirimatsu via DeviantArt.com; used under CC license. Image 2: Flamespeedy via DeviantArt.com; used under CC-NC license. The Power of a Peach Image 1: National Geographic; used under Fair Use guidelines. Image 2: Patrick via Flickr; used under Creative Commons-Attribution-Non Commercial license. Stolen Silver Image courtesy of http://lesmiserablesshoujocosette.wikia.com/wiki/The_Silver_Candlesticks. Three Cups of Tea Image 1: In public domain. Image 2: Courtesy of Wikimedia Commons The Soccer Ball Image is in public domain The Cleaning Lady Image designed by Iconicbestiary via Freepik.com www.freekidstories.org