1. Institut für Anglistik und Amerikanistik
Seminar: Planung und Gestaltung von
Englischunterricht
Dozentin: Susanne Gnädig
Interkulturelle Kompetenz
(Potsdam, den 05.06.2012)
Ein Vortrag von:
Hanna Zimmermann und Eric Heiden
Kontakt:
eheiden@uni-potsdam.de
Tel. 0173 63 90 992
2. Übersicht
• Interkulturelle Kompetenz (IK) aus Sicht der
Wissenschaft
• IK im Europäischen Referenzrahmen
• IK Rahmenlehrplan für die Sek. I
(Brandenburg)
• IK Rahmenlehrplan für die Sek. II
(Brandenburg)
• Praktische Umsetzung in der Planung von
Englischunterricht
• Diskussion
3. IK aus Sicht der Wissenschaft
• Grundlage: Studie der Bertelsmann-Stiftung
• Boecker, Malte C., Jäger, Mathias, Thesenpapier der
Bertelsmann-Stiftung auf Basis der interkulturellen
Kompetenzmodelle von Dr. Darla D. Deardorff, Interkulturelle
Kompetenz - Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts?,
2006, web.
4. IK aus Sicht der Wissenschaft
• Grundgedanke:
– Schlüsselqualifikation in Wirtschaft
– wachsende Bedeutung durch Globalisierung
5. IK aus Sicht der Wissenschaft
• Definitionsansätze
Fähigkeit, effektiv und angemessen in interkulturellen Situationen zu
kommunizieren, auf Grundlage eigenen interkulturellen Wissens,
Fähigkeiten und Einstellungen
Fähigkeit, das eigene Referenzsystem entsprechend zu
verändern und eigenes Verhalten einem kulturellen Kontext
anzupassen; Anpassungsfähigkeit, Erweiterungsfähigkeit
und Flexibilität des Referenzsystems
Fähigkeit, kulturgeleitetes Verhalten zu erkennen und sich
auf neue Verhaltensweisen in anderen Kulturen einzulassen,
auch wenn diese aufgrund eigener Sozialisierung unbekannt
sind
6. IK aus Sicht der Wissenschaft
• Elemente der interkulturellen Kompetenz
– Fähigkeit, zuzuhören und (aufmerksam) zu
beobachten
– Umfassendes Wissen und Verständnis für (Eigen- und
Fremdkultur)
– Verstehen von Rolle und Wirkung der Kultur und der
Wirkung entsprechender situativer, sozialer und
historischer Kontexte
7. Definition nach Deardorff (2004)
• „IK beschreibt die Kompetenz, auf Grundlage bestimmter
Haltungen und Einstellungen sowie besonderer
Handlungs- und Reflexionsfähigkeiten in interkulturellen
Situationen effektiv und angemessen zu interagieren.“
4 Ebenen
Haltungen und Einstellungen (=Motivationsebene)
Handlungskompetenz
Reflexionskompetenz (als interne Wirkung)
konstruktive Interaktion (als externe Wirkung)
8. Definition nach Deardorff (2004)
• konstruktive Interaktion
– angemessene und effektive
Kommunikation
– Vermeidung von Regelverletzungen
9. Definition nach Deardorff (2004)
• Motivationsebene
– positive Einstellung gegenüber
interkulturellen Situationen
13. Vorschläge für die Umsetzung
– Einbettung in Gesamtcurriculum
– Studienaufenthalte im Ausland
– Lehrinhalte ('An Iceberg Concept of Culture')
– > später
14. Vorschläge für die Umsetzung
– fortlaufende Bewertung der IK als
Lernziel
15. IK im europäischen Referenzrahmen
– verfasst: 1996
– Ziel:
„Ausbildung eines weiteren und tieferen
Verständnisses für die Lebensart und das
Denkverhalten von Menschen mit
anderer Sozialisation als der eigenen.“
22. IK im RLP Sek I (BB)
•mindestens ein weiteres Fach in
der Fremdsprache
23. IK im RLP Sek I (BB)
•mindestens ein weiteres Fach in
der Fremdsprache
•multiperspektivische
Auseinandersetzung mit
fachspezifischen
Zusammenhängen
24. IK im RLP Sek I (BB)
•mindestens ein weiteres Fach in
der Fremdsprache
•multiperspektivische
Auseinandersetzung mit
fachspezifischen
Zusammenhängen
• Reflexion und Neubewertung der
eigenen Wertvorstellungen
26. IK im RLP Sek I (BB)
– Klasse 5/6:
•soziokulturelles
Orientierungswissen
27. IK im RLP Sek I (BB)
– Klasse 5/6:
•soziokulturelles
Orientierungswissen
•(historische Ereignisse, Vergleich mit
eigener Kultur)
28. IK im RLP Sek I (BB)
– Klasse 5/6:
•soziokulturelles
Orientierungswissen
•(historische Ereignisse, Vergleich mit
eigener Kultur)
•Bewältigung von interkulturellen
Begegnungssituationen
29. IK im RLP Sek I (BB)
– Klasse 9/10:
•soziokulturelles
• (historische Ereignisse, ökonomische und
kulturelle Gegebenheiten)
30. IK im RLP Sek I (BB)
– Klasse 9/10:
•soziokulturelles
• (historische Ereignisse, ökonomische und
kulturelle Gegebenheiten)
• Verständnisvoller Umgang mit
kultureller Differenz
31. IK im RLP Sek II (BB)
•im Grunde wie bei Sek I
32. IK im RLP Sek II (BB)
•im Grunde wie bei Sek I
•speziellere Formulierung
33. IK im RLP Sek II (BB)
•im Grunde wie bei Sek I
•speziellere Formulierung
• Offenheit, Toleranz, Akzeptanz
34. IK im RLP Sek II (BB)
- Klasse 11, zweites Halbjahr
35. IK im RLP Sek II (BB)
- Klasse 11, zweites Halbjahr
- ethnische Gruppen, Anpassung, Integration,
Eigenständigkeit
36. IK im RLP Sek II (BB)
- Klasse 11, zweites Halbjahr
- ethnische Gruppen, Anpassung, Integration,
Eigenständigkeit
- verschiedene Varianten des Englischen
37. IK im RLP Sek II (BB)
- Klasse 12, erstes Halbjahr
38. IK im RLP Sek II (BB)
- Klasse 12, erstes Halbjahr
- globale Entwicklungstendenzen in Politik, Wirtschaft,
Umwelt, Wissenschaft, Technik
39. IK im RLP Sek II (BB)
- Klasse 12, erstes Halbjahr
- globale Entwicklungstendenzen in Politik, Wirtschaft,
Umwelt, Wissenschaft, Technik
- Klasse 12, zweites Halbjahr
40. IK im RLP Sek II (BB)
- Klasse 12, erstes Halbjahr
- globale Entwicklungstendenzen in Politik, Wirtschaft,
Umwelt, Wissenschaft, Technik
- Klasse 12, zweites Halbjahr
- aktuelle Fragen in Politik und Gesellschaft (in
anglophonen Ländern + Vergleich zu Dtl.)
41. IK im Unterricht – praktische Umsetzung
- IK als übergeordnetes Ziel des
Fremdsprachenunterrichts
- Wandel des FSU: authentische
Alltagssprache und Kommunikation als
Hauptziel
42. Entwicklung der Landeskunde
- Kulturkunde
- kognitive Landeskunde
- interkulturelle Landeskunde:
(Vermittlungsprozesse zwischen den
Kulturen)
44. über die Landeskunde hinaus:
- interkulturelle Dimension, die nicht durch
Fakten vermittelt werden kann:
• Gestik / Mimik
• Einstellung zu Höflichkeit
• Ausdrucksweise /
kulturelle Gebundenheit
von Sprache
45. über die Landeskunde hinaus:
- interkulturelle Dimension, die nicht durch
Fakten vermittelt werden kann:
• Umgang mit Vorurteilen / Klischees
• Einstellung zu Höflichkeit
• Bedeutung von Religion in einer
Kultur
48. unterschiedliche Wahrnehmungen und deren
sprachliche Umsetzung
Ich verstehe nur Bahnhof.
Ich habe keine getrocknete Feige
verstanden. - Italienisch
Non ho capito un fica secco.
49. unterschiedliche Wahrnehmungen und deren
sprachliche Umsetzung
Ich verstehe nur Bahnhof.
Ich habe keine getrocknete Feige
verstanden. - Italienisch
Non ho capito un fica secco.
Die Trommel ist in (der Stadt) Harasta,
aber die Hochzeit in Duma. - Arabisch
At- tabl fi Harasta wa-l-‘irs fi Duma.
55. FRAGEN AN DAS PLENUM
Sind die Fremdsprachenlehrer die
Hauptverantwortlichen für die
Förderung der IK in der Schule?
56. FRAGEN AN DAS PLENUM
Sind die Vorgaben der
Rahmenlehrpläne überhaupt
realisierbar?
57. FRAGEN AN DAS PLENUM
Wie evaluieren wir interkulturelle
Kompetenz?
58. FRAGEN AN DAS PLENUM
Wie bilden wir unsere IK so fort,
dass wir diese unterrichten
können?
59. Quellen
Boecker, Malte C., Jäger, Mathias, Thesenpapier der
Bertelsmann-Stiftung auf Basis der interkulturellen
Kompetenzmodelle von Dr. Darla D. Deardorff, Interkulturelle
Kompetenz - Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts?,
2006, web.
Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg
(2008): Rahmenlehrplan für
Moderne Fremdsprachen, Erste Fremdsprache, Sek I.
Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg
(2008): Rahmenlehrplan für
Moderne Fremdsprachen, Erste Fremdsprache, Sek II.