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Fachbeitrag
für „Die Landwirtschaft“ und LK Web, 20. November 2013

Raschwüchsiges Feldfutter
für den Frühjahrsanbau bei Futterknappheit
Autor: Dipl.-Ing. Johann HUMER

Bei Futterknappheit kommen schnellwüchsige Feldfuttermischungen
in Form von einjährigem Kleegras oder Feldgras in Frage. Diese
Feldfutterarten eignen sich speziell zur raschen Deckung des
Futterbedarfs bei einjähriger Nutzung. Grasbetonte Bestände
verwerten zudem Wirtschaftsdünger gut. Die Anlage erfolgt
meistens ohne Deckfrucht. Die Bestände sind nur einjährig nutzbar,
weil ihre sehr hohe Erstlings-Leistungsfähigkeit die Lebensdauer auf
ein Jahr beschränkt.

Alexandriner-Kleegras
Es ist vor allem geeignet für wärmere Gunstlagen mit mittleren bis schweren
Böden und stellt etwas höhere Ansprüche an die Wasserversorgung als
Perserkleegras. Ein früherer Reinigungsschnitt kurz vor der Kleeblüte ist bei
stärkerer Verunkrautung angebracht. Der Anbau sollte ab Mitte April erfolgen,
denn es ist etwas empfindlich was Spätfröste betrifft. Bei sicherer frostfreier
Witterung kann es früher angebaut werden, wenn es die Feldbestellung
zulässt. Bei guten Bedingungen liefert die Mischung 3 bis 4 Schnitte im Jahr.
Perser-Kleegras
Diese Mischung eignet sich für kühlere und rauere Lagen und besitzt geringere
Feuchtigkeitsansprüche als Alxexandrinerkleegras und keine besonders hohen
Bodenansprüche. Der Schnitt kann nach Blühbeginn, also etwas später als
beim Alexandrinerklee erfolgen. Die Hauptanbauzeit ist April und es verträgt
Nachtfröste bis -3 °C. Man kann in NÖ von 2 bis 3 Aufwüchsen im Jahr
ausgehen.
Beide Kleegrasarten sind auch zum frühen Zwischenfruchtbau (Ende Juli Anfang August) geeignet. Wirtschaftsdünger werden am besten vor dem
Anbau gegeben. Stallmist bringt man dabei noch im Herbst aus. Nach der
Ernte der jeweiligen Aufwüchse sind nur kleine Mengen (ca 10 t/ha) von
Wirtschaftsdüngern sinnvoll. Gülle soll nur in gut verdünnter Form
angewendet werden um Futterverschmutzungen und Verätzungen und damit
Qualitätseinbußen zu vermeiden.
Der Unterschied zwischen Alexandrinerklee und Perserklee liegt darin, dass
Alexandrinerklee trockeneres Klima bevorzugt und daher bei feuchten Jahren
oder Standorten leichter von der Stängelbrennerkrankheit befallen werden
kann. Perserklee sollte wiederum in Fruchtfolgen mit Kartoffeln vermieden
werden, da bei Kartoffeln Eisenfleckigkeit auftreten kann.
Als Fertigmischung mit Alexandrinerklee und Perserklee wird im
österreichischen Handel die EINSÖMMERIGE KLEEGRAS-MISCHUNG "EZ"
angeboten. Sie enthält ca zu 50 % obige Kleearten und zu 50% die
Feldfuttergräser Westerwoldsche Raygras und italiensiches Raygras.
Individuelle Mischungen können als Mischung auf Bestellung im Handel oder
mit Einzelkomponenten selbst gemischt werden.

Westerwoldsches Raygras
Einjähriges Raygras oder Einjähriges Weidelgras
Lolium multiflorum Lam. var. westerwoldicum Wittm;
Lolium multiflorum Lam. ssp. alternativum.
Es eignet sich als Reinsaat wie für Mischungen und ist ein einjähriges
Futtergras, das sehr rasch- und massenwüchsig ist. Voraussetzungen für seine
höchste Leistungsfähigkeit sind ausreichend warme Witterung, genug
Niederschläge und eine gute Nährstoffversorgung mit Stickstoff, Phosphor,
Kali und Kalk.
Besonders auf die gute NPK-Versorgung mit etwa 60 - 80 kg Reinstickstoff/ha
des ersten Aufwuchses soll Wert gelegt werden. Die Versorgung bei Phosphor,
Kali und Kalk kann schon im vorangegangen Herbst erfolgen. Alle gedüngten
Nährstoffe werden durch dieses Gras besonders gut verwertet.
Für höchste Energiegehalte im Futter soll der erste Schnitt jedenfalls knapp
VOR dem Ährenschieben geerntet werden. Die noch 2 bis 3 folgenden
Aufwüchse, sind spätestens vor Blühbeginn zu nutzen. Der Nachteil von allen
Raygräsern ist, dass sie im Sommer sehr schnell, und auffallend viele
schossende Samentriebe bilden, die rasch verholzen und rostanfällig sind. Die
sehr hohe Ertrags- und Qualitätsleistung dieses Grases wird mit einer
geringen Nutzungselastizität und Winterhärte erkauft. Bei Überalterung und
durch zu späte Nutzung verliert dieses Gras rasch seinen Qualitätsvorsprung.
Das Westerwoldsche Raygras soll im Frühjahr sobald wie nur möglich
angebaut werden, sofern es die Feldbestellung zulässt. Als Startdüngung
können alle Wirtschaftsdünger aber auch Mineraldünger vor der Aussaat
sinnvoll eingesetzt werden. Um die Stickstoff-Wirkung von Gülle voll zu
nutzen und um eventuelle Futterverschmutzungen zu vermeiden, soll Gülle
möglichst unmittelbar nach der Ausbringung eingearbeitet werden. Weitere
Güllegaben bei den Folgeaufwüchsen sollen aus Gründen der Futterhygiene
möglichst stark verdünnt und ohne Zeitverlust sofort nach jedem Schnitt
erfolgen. Bei einer Gabe von z.B. 20 m3 unverdünnter Rindergülle/ha werden
etwa 80 kg feldfallender Stickstoff ausgebracht. Gleichzeitig werden rund 130
kg Kali (K2O), 40 kg Phosphat (P2O5) und 120 kg Kalk (auf kohlensaurer
Basis) mitausgebracht. Um die volle Wirkung des langsam fließenden
Stickstoffes der Wirtschaftsdünger zu verbessern, hat sich herausgestellt, dass
dies mit einer mineralische N-Ergänzung von zirka 30 kg N/ha
erfahrungsgemäß erreicht werden kann. Der Jahres-NPK-Bedarf des
Westerwoldschen Raygrases beträgt bei hoher Ertragslage mit über 12 Tonnen
Trockenmasse/ha/Jahr bei sachgerechter Düngung gemäß SGD6 : 210 kg N,
135 kg P205 und 390 kg K2O je ha.
Zur Aufrechterhaltung eines ausreichend hohen pH-Wertes des Bodens, der
für einen guten Futterwuchs notwendig ist, ist besonders bei schwereren
Böden und sehr ertragsfähigen Böden eine sogenannte Erhaltungskalkung mit
einer jährlichen Bedarfsmenge von 300 bis 500 kg Reinkalk (CaO) /ha/Jahr
notwendig. Je nach verwendetem Kalkdünger ist diese CaO-Menge mit
folgenden Faktoren zu multiplizieren:
Branntkalk: 1
Mischkalk: 1,5
Kohlensaurer Kalk: 2
Carbokalk: 4
Die Westerwoldsche Raygrassorten der österreichische Sortenliste 2013 sind:
BEATLE, JIVET, LIBONUS, LICHERRY, LIFLORIA, LIQUATTRO UND LIRASAND.
Reinsaatmenge von Westerwoldschem Raygras:
35 kg/ha; tetraploide Sorten bis 50 kg/ha.
Reinsaat von Italienischem und Bastardraygras:
30 kg, tetraploide Sorten bis 40 kg.
Bei Westerwoldschen Raygrassorten ist ihre wechselnde Ausdauer bzw.
Winterhärte je nach Lage und Klimagebiet zu beachten. Mit zunehmender
Seehöhe sind Westerwoldsche Raygräser immer weniger bis überhaupt nicht
winterhart. Aber in niedrigen Seehöhen wie in milden Lagen - vor allem unter
etwa 350 Meter - haben sie eine auffällige mehrjährige Ausdauer und neigen
in milden Lagen sogar über den Samenkreislauf der Gülle zur Verwilderung
und Ausbreitung in Dauerwiesen.

Vielseitige einjährige Kleegrasmischung
Seitens der Praxis kommt öfter der Wunsch, verschiedene Kleearten im
Feldfutterbau zu verwenden und trotzdem den hohen Fruchtfolgeansprüchen
von Rotklee oder Luzerne gerecht zu werden. Eine vielseitige Mischung kann
aus Westerwoldschem Raygras, Sommerwicke, Inkarnatklee und
Schwedenklee und Perserklee zusammengestellt sein. Die Leguminosen liefern
dabei zum Großteil den Stickstoff und bereichern die Futterration und
Fruchtfolge. Das Risiko der Kleemüdigkeit, eine klassische
Fruchtfolgekrankheit bei zu häufigem Kleeanbau kann damit etwas reduziert
werden.
Zur Beobachtung der optimalen Eignung der jeweils am besten geeigneten
Kleearten auf einem Standort, können diese gemischt werden. Je nach
Erfahrung mit ihrer Wüchsigkeit wird man daraus ableiten, welche Leguminose
sich dort künftig am besten eignet.
Beispiele EINSÖMMERIGER KLEEGRASMISCHUNGEN
AlexandrinerKleegras

PerserKleegras

Vielseitiges
Kleegras

Westerwoldsches Raygras
Italienisches Raygras
Alexandriner-Klee
Perserklee
Sommerwicke
Inkarnatklee
Schwedenklee

12 kg
6 kg
16 kg
-

8 kg
10 kg
16 kg
-

20 kg
10 kg
4 kg
4 kg
4 kg
4 kg

Gesamtsaatmenge

34 kg/ha

34 kg/ha

42 kg/ha

Reparatur von ausgewintertem Feldfutter
Ist ein Feldfutterbestand nur stellenweise ausgewintert, kann die
Reparatursaat so vor sich gehen: Die Bestandeslücken sind durch leichte
Saateggen oder Striegeln aufzurauhen damit die Samen in eine besser
durchlüftete Bodenkrume fallen, weil damit die Keimung stimuliert wird. Als
Reparaturmischung können die oben angeführten Kleegrasmischungen oder
Westerwoldsches Raygras verwendet werden. Nachfolgend soll die Einsaat
eingestriegelt und bei Trockenheit unbedingt angewalzt werden.
Beispiele EINSÖMMERIGER KLEEGRASMISCHUNGEN
AlexandrinerKleegras

PerserKleegras

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Raschwüchsiges Feldfutter für den Frühjahrsanbau

  • 1. Fachbeitrag für „Die Landwirtschaft“ und LK Web, 20. November 2013 Raschwüchsiges Feldfutter für den Frühjahrsanbau bei Futterknappheit Autor: Dipl.-Ing. Johann HUMER Bei Futterknappheit kommen schnellwüchsige Feldfuttermischungen in Form von einjährigem Kleegras oder Feldgras in Frage. Diese Feldfutterarten eignen sich speziell zur raschen Deckung des Futterbedarfs bei einjähriger Nutzung. Grasbetonte Bestände verwerten zudem Wirtschaftsdünger gut. Die Anlage erfolgt meistens ohne Deckfrucht. Die Bestände sind nur einjährig nutzbar, weil ihre sehr hohe Erstlings-Leistungsfähigkeit die Lebensdauer auf ein Jahr beschränkt. Alexandriner-Kleegras Es ist vor allem geeignet für wärmere Gunstlagen mit mittleren bis schweren Böden und stellt etwas höhere Ansprüche an die Wasserversorgung als Perserkleegras. Ein früherer Reinigungsschnitt kurz vor der Kleeblüte ist bei stärkerer Verunkrautung angebracht. Der Anbau sollte ab Mitte April erfolgen, denn es ist etwas empfindlich was Spätfröste betrifft. Bei sicherer frostfreier Witterung kann es früher angebaut werden, wenn es die Feldbestellung zulässt. Bei guten Bedingungen liefert die Mischung 3 bis 4 Schnitte im Jahr.
  • 2. Perser-Kleegras Diese Mischung eignet sich für kühlere und rauere Lagen und besitzt geringere Feuchtigkeitsansprüche als Alxexandrinerkleegras und keine besonders hohen Bodenansprüche. Der Schnitt kann nach Blühbeginn, also etwas später als beim Alexandrinerklee erfolgen. Die Hauptanbauzeit ist April und es verträgt Nachtfröste bis -3 °C. Man kann in NÖ von 2 bis 3 Aufwüchsen im Jahr ausgehen. Beide Kleegrasarten sind auch zum frühen Zwischenfruchtbau (Ende Juli Anfang August) geeignet. Wirtschaftsdünger werden am besten vor dem Anbau gegeben. Stallmist bringt man dabei noch im Herbst aus. Nach der Ernte der jeweiligen Aufwüchse sind nur kleine Mengen (ca 10 t/ha) von Wirtschaftsdüngern sinnvoll. Gülle soll nur in gut verdünnter Form angewendet werden um Futterverschmutzungen und Verätzungen und damit Qualitätseinbußen zu vermeiden. Der Unterschied zwischen Alexandrinerklee und Perserklee liegt darin, dass Alexandrinerklee trockeneres Klima bevorzugt und daher bei feuchten Jahren oder Standorten leichter von der Stängelbrennerkrankheit befallen werden kann. Perserklee sollte wiederum in Fruchtfolgen mit Kartoffeln vermieden werden, da bei Kartoffeln Eisenfleckigkeit auftreten kann. Als Fertigmischung mit Alexandrinerklee und Perserklee wird im österreichischen Handel die EINSÖMMERIGE KLEEGRAS-MISCHUNG "EZ" angeboten. Sie enthält ca zu 50 % obige Kleearten und zu 50% die Feldfuttergräser Westerwoldsche Raygras und italiensiches Raygras. Individuelle Mischungen können als Mischung auf Bestellung im Handel oder mit Einzelkomponenten selbst gemischt werden. Westerwoldsches Raygras Einjähriges Raygras oder Einjähriges Weidelgras Lolium multiflorum Lam. var. westerwoldicum Wittm; Lolium multiflorum Lam. ssp. alternativum. Es eignet sich als Reinsaat wie für Mischungen und ist ein einjähriges Futtergras, das sehr rasch- und massenwüchsig ist. Voraussetzungen für seine höchste Leistungsfähigkeit sind ausreichend warme Witterung, genug Niederschläge und eine gute Nährstoffversorgung mit Stickstoff, Phosphor, Kali und Kalk.
  • 3. Besonders auf die gute NPK-Versorgung mit etwa 60 - 80 kg Reinstickstoff/ha des ersten Aufwuchses soll Wert gelegt werden. Die Versorgung bei Phosphor, Kali und Kalk kann schon im vorangegangen Herbst erfolgen. Alle gedüngten Nährstoffe werden durch dieses Gras besonders gut verwertet. Für höchste Energiegehalte im Futter soll der erste Schnitt jedenfalls knapp VOR dem Ährenschieben geerntet werden. Die noch 2 bis 3 folgenden Aufwüchse, sind spätestens vor Blühbeginn zu nutzen. Der Nachteil von allen Raygräsern ist, dass sie im Sommer sehr schnell, und auffallend viele schossende Samentriebe bilden, die rasch verholzen und rostanfällig sind. Die sehr hohe Ertrags- und Qualitätsleistung dieses Grases wird mit einer geringen Nutzungselastizität und Winterhärte erkauft. Bei Überalterung und durch zu späte Nutzung verliert dieses Gras rasch seinen Qualitätsvorsprung. Das Westerwoldsche Raygras soll im Frühjahr sobald wie nur möglich angebaut werden, sofern es die Feldbestellung zulässt. Als Startdüngung können alle Wirtschaftsdünger aber auch Mineraldünger vor der Aussaat sinnvoll eingesetzt werden. Um die Stickstoff-Wirkung von Gülle voll zu nutzen und um eventuelle Futterverschmutzungen zu vermeiden, soll Gülle möglichst unmittelbar nach der Ausbringung eingearbeitet werden. Weitere Güllegaben bei den Folgeaufwüchsen sollen aus Gründen der Futterhygiene möglichst stark verdünnt und ohne Zeitverlust sofort nach jedem Schnitt erfolgen. Bei einer Gabe von z.B. 20 m3 unverdünnter Rindergülle/ha werden etwa 80 kg feldfallender Stickstoff ausgebracht. Gleichzeitig werden rund 130 kg Kali (K2O), 40 kg Phosphat (P2O5) und 120 kg Kalk (auf kohlensaurer Basis) mitausgebracht. Um die volle Wirkung des langsam fließenden Stickstoffes der Wirtschaftsdünger zu verbessern, hat sich herausgestellt, dass dies mit einer mineralische N-Ergänzung von zirka 30 kg N/ha erfahrungsgemäß erreicht werden kann. Der Jahres-NPK-Bedarf des Westerwoldschen Raygrases beträgt bei hoher Ertragslage mit über 12 Tonnen Trockenmasse/ha/Jahr bei sachgerechter Düngung gemäß SGD6 : 210 kg N, 135 kg P205 und 390 kg K2O je ha. Zur Aufrechterhaltung eines ausreichend hohen pH-Wertes des Bodens, der für einen guten Futterwuchs notwendig ist, ist besonders bei schwereren Böden und sehr ertragsfähigen Böden eine sogenannte Erhaltungskalkung mit einer jährlichen Bedarfsmenge von 300 bis 500 kg Reinkalk (CaO) /ha/Jahr notwendig. Je nach verwendetem Kalkdünger ist diese CaO-Menge mit folgenden Faktoren zu multiplizieren:
  • 4. Branntkalk: 1 Mischkalk: 1,5 Kohlensaurer Kalk: 2 Carbokalk: 4 Die Westerwoldsche Raygrassorten der österreichische Sortenliste 2013 sind: BEATLE, JIVET, LIBONUS, LICHERRY, LIFLORIA, LIQUATTRO UND LIRASAND. Reinsaatmenge von Westerwoldschem Raygras: 35 kg/ha; tetraploide Sorten bis 50 kg/ha. Reinsaat von Italienischem und Bastardraygras: 30 kg, tetraploide Sorten bis 40 kg. Bei Westerwoldschen Raygrassorten ist ihre wechselnde Ausdauer bzw. Winterhärte je nach Lage und Klimagebiet zu beachten. Mit zunehmender Seehöhe sind Westerwoldsche Raygräser immer weniger bis überhaupt nicht winterhart. Aber in niedrigen Seehöhen wie in milden Lagen - vor allem unter etwa 350 Meter - haben sie eine auffällige mehrjährige Ausdauer und neigen in milden Lagen sogar über den Samenkreislauf der Gülle zur Verwilderung und Ausbreitung in Dauerwiesen. Vielseitige einjährige Kleegrasmischung Seitens der Praxis kommt öfter der Wunsch, verschiedene Kleearten im Feldfutterbau zu verwenden und trotzdem den hohen Fruchtfolgeansprüchen von Rotklee oder Luzerne gerecht zu werden. Eine vielseitige Mischung kann aus Westerwoldschem Raygras, Sommerwicke, Inkarnatklee und Schwedenklee und Perserklee zusammengestellt sein. Die Leguminosen liefern dabei zum Großteil den Stickstoff und bereichern die Futterration und Fruchtfolge. Das Risiko der Kleemüdigkeit, eine klassische Fruchtfolgekrankheit bei zu häufigem Kleeanbau kann damit etwas reduziert werden. Zur Beobachtung der optimalen Eignung der jeweils am besten geeigneten Kleearten auf einem Standort, können diese gemischt werden. Je nach Erfahrung mit ihrer Wüchsigkeit wird man daraus ableiten, welche Leguminose sich dort künftig am besten eignet.
  • 5. Beispiele EINSÖMMERIGER KLEEGRASMISCHUNGEN AlexandrinerKleegras PerserKleegras Vielseitiges Kleegras Westerwoldsches Raygras Italienisches Raygras Alexandriner-Klee Perserklee Sommerwicke Inkarnatklee Schwedenklee 12 kg 6 kg 16 kg - 8 kg 10 kg 16 kg - 20 kg 10 kg 4 kg 4 kg 4 kg 4 kg Gesamtsaatmenge 34 kg/ha 34 kg/ha 42 kg/ha Reparatur von ausgewintertem Feldfutter Ist ein Feldfutterbestand nur stellenweise ausgewintert, kann die Reparatursaat so vor sich gehen: Die Bestandeslücken sind durch leichte Saateggen oder Striegeln aufzurauhen damit die Samen in eine besser durchlüftete Bodenkrume fallen, weil damit die Keimung stimuliert wird. Als Reparaturmischung können die oben angeführten Kleegrasmischungen oder Westerwoldsches Raygras verwendet werden. Nachfolgend soll die Einsaat eingestriegelt und bei Trockenheit unbedingt angewalzt werden.
  • 6. Beispiele EINSÖMMERIGER KLEEGRASMISCHUNGEN AlexandrinerKleegras PerserKleegras Vielseitiges Kleegras Westerwoldsches Raygras Italienisches Raygras Alexandriner-Klee Perserklee Sommerwicke Inkarnatklee Schwedenklee 12 kg 6 kg 16 kg - 8 kg 10 kg 16 kg - 20 kg 10 kg 4 kg 4 kg 4 kg 4 kg Gesamtsaatmenge 34 kg/ha 34 kg/ha 42 kg/ha Reparatur von ausgewintertem Feldfutter Ist ein Feldfutterbestand nur stellenweise ausgewintert, kann die Reparatursaat so vor sich gehen: Die Bestandeslücken sind durch leichte Saateggen oder Striegeln aufzurauhen damit die Samen in eine besser durchlüftete Bodenkrume fallen, weil damit die Keimung stimuliert wird. Als Reparaturmischung können die oben angeführten Kleegrasmischungen oder Westerwoldsches Raygras verwendet werden. Nachfolgend soll die Einsaat eingestriegelt und bei Trockenheit unbedingt angewalzt werden.