1. Zulagen, Prämien und Sonderzahlungen
These 1: Frauen bekommen in Summe die Hälfte weniger an Zulagen, Prämien,
Sonderzahlungen etc. als Männer.
Im Pro-Kopf Durchschnitt erhielten Frauen in Jahr 2010 € 2.586,53 an sonstigen Bezügen,
während Männer € 4.055,61 erhielten. Das ist ein Unterschied von 57%!
Anmerkung: Prämien und Jubiläumsgelder werden in der Lohnsteuerstatistik nicht getrennt vom 13.
und 14. ausgewiesen!
Im Niedriglohnbereich (unter € 12.000,-) haben Frauen zum ersten Mal die Nase vorn:
Während Männer in der untersten Einkommensgruppe durchschnittlich € 678,51 an
sonstigen Bezügen erhielten, betrug der Betrag für Frauen der gleichen Kategorie € 790,32.
These 2: Frauen erhalten weniger oft Prämien als Männer.
0 20 40 60 80 100
ja, auf Grund
29
Initiative einer
Führungskraft 34
bzw. der
25
Geschäftsführung
25
ja, auf Grund
36
eigener Initiative
17
13
ja, aus anderen
19
Gründen
7
6
ja, auf Grund
einer Intervention 8
des Betriebsrats
5
55
nein, habe keine
46
erhalten
63
Gesamt männlich weiblich
n= 500, Quelle: Ifes Umfrage zur Aktionswoche „Richtig eingestuft. Von Anfang an!“
Unterlagen zur GPA-djp SekretärInnen- Tagung 7./8.05.2012 Wagrain 1
Autorin: Barbara Marx, Stand April 2012
2. These 3: Führungskräfte und BetriebsrätInnen setzen sich für Prämien für
Frauen weniger oft ein als für Männer.
0 20 40 60 80 100
ja, auf Grund
29
Initiative einer
Führungskraft 34
bzw. der
25
Geschäftsführung
25
ja, auf Grund
36
eigener Initiative
17
13
ja, aus anderen
19
Gründen
7
6
ja, auf Grund
einer Intervention 8
des Betriebsrats
5
55
nein, habe keine
46
erhalten
63
Gesamt männlich weiblich
n= 500, Quelle: Ifes Umfrage zur Aktionswoche „Richtig eingestuft. Von Anfang an!“
Unterlagen zur GPA-djp SekretärInnen- Tagung 7./8.05.2012 Wagrain 2
Autorin: Barbara Marx, Stand April 2012
3. Instrumente zur Entschärfung der Falle Zulagen, Prämien
und Sonderzahlungen
1. Aufstellung: WER bekommt WAS nach WELCHEN Kriterien?
a. Analyse von: Verhältnis Frauen und Männer, Teilzeit und Vollzeit, in welchen
Abteilungen/Bereichen arbeiten die Personen etc. Gibt es Häufungen und
wenn ja welche Gründe liegen vor?
b. Je standardisierter Bewertungskriterien sind, desto weniger Spielraum gibt es
für (un)bewusste Schlechterstellung, sofern die Kriterien selber die
Ungleichstellung nicht produzieren:
i. Keine Doppel- und Dreifachhonorierungen (z.B. ein Bonus für die
hohe Verantwortung in einer Führungsposition ist in der Regel
schon durch das höhere Grundgehalt abdeckt und muss nicht
noch einmal abgegolten werden)
ii. Kein automatischer Ausschluss von bestimmten Gruppen wie
Teilzeitkräften, auch diese können herausragende Ideen haben und
Leistung bringen
2. Zulagen: werden manchmal bezahlt um eine Umreihung in eine höhere Verwendungsgruppe
zu vermeiden. Finden sich z.B. im Einkommensbericht Bereiche in denen Frauen durchschnittlich
mehr verdienen als Männer kann das an längeren Verweildauern der Frauen bzw. Nicht-
Passiertem Umstufen in die nächste höhere Gruppe liegen.
Unterlagen zur GPA-djp SekretärInnen- Tagung 7./8.05.2012 Wagrain 3
Autorin: Barbara Marx, Stand April 2012