1. 2020 Markus Hammele
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Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation
2. Betriebswirtschaftliches Handeln
2.1. Berücksichtigen der ökonomischen Handlungsprinzipien von Unternehmen
unter Einbeziehung volkswirtschaftlicher Zusammenhänge
und sozialer Wirkungen
Skript zum Unterricht
Markus Hammele
Medienfachwirt
1183TDPM19A
IHK Schwaben
Augsburg
„Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.“
(Chinesische Weisheit)
2. 2020 Markus Hammele
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1.1 Unternehmensformen und deren Einbindung in
volkswirtschaftliche Zusammenhänge
1.1.1 Unternehmensformen
1.1.2 Konzentrationsformen der Wirtschaft
1.1.3 Internationalisierung und Globalisierung
3. 2020 Markus Hammele
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1.1.1 Unternehmensformen
etraining
Bundesministerium für Wirtschaft
Lektion 1 (20 min.); Lektion 2 (15 min.); Lektion 3 oder 4 (45 min.); Lektion 5
(45 min.); Lektion 6 (25 min.); Lektion 7 (30 min.); Lektion 9 (35 min.);
Lektion 10 (45 min.)
Gesamt: 260 min (ca. 6 UE)
Betriebswirtschaftliches Handeln (Band 1): Seite 3 – 10
1.1 Unternehmensformen und deren Einbindung
in volkswirtschaftliche Zusammenhänge
4. 2020 Markus Hammele
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1.1.1 Unternehmensformen
1.1 Unternehmensformen und deren Einbindung
in volkswirtschaftliche Zusammenhänge
Übersicht der Zentrale für Unterrichtsmedien
Übersicht von foerderland.de
5. 2020 Markus Hammele
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1.1.1 Unternehmensformen
Unterschied zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften
1.1 Unternehmensformen und deren Einbindung
in volkswirtschaftliche Zusammenhänge
8. 2020 Markus Hammele
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1.1.1 Unternehmensformen
1.1 Unternehmensformen und deren Einbindung
in volkswirtschaftliche Zusammenhänge
Quelle: kfw.de - Hintergründe
10. 2020 Markus Hammele
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1.1.2 Konzentrationsformen der Wirtschaft
1.1 Unternehmensformen und deren Einbindung
in volkswirtschaftliche Zusammenhänge
Betriebswirtschaftliches Handeln (Band 1); S. 10f
nach ihrer
Bindungsintensität
nach den verbundenen
Wirtschaftsstufen
Kooperation
Konzentration
Horizontale Zusammenschlüsse
Vertikale Zusammenschlüsse
Anorganische Zusammenschlüsse
11. 2020 Markus Hammele
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1.1.2 Konzentrationsformen der Wirtschaft
Unternehmenskonzentration
Konzentration durch internes Wachstum: Grundkapital (AG), Stammkapital
(GmbH), Mitarbeiter, GuV, Umsatz, Investitionen
Konzentration durch externes Wachstum (neue Unternehmen ‚aufkaufen’)
„Als Konzentration bezeichnet man den Zusammenschluss zweier oder
mehrerer Unternehmen durch Kapitalbeteiligung, bei denen einer oder mehrere
Beteiligten die wirtschaftliche Selbstständigkeit verliert/verlieren.
Von Kooperation spricht man, wenn die wirtschaftliche Selbstständigkeit der
Unternehmen weitgehend erhalten bleibt und bestimmte Formen der
Zusammenarbeit vereinbart werden, z.B. Absprache über einheitliche Liefer-
und Zahlungsbedingungen.“
1.1 Unternehmensformen und deren Einbindung
in volkswirtschaftliche Zusammenhänge
Quelle: Krause/Krause; Die Prüfung der Industriemeister; 2011; S. 150
12. 2020 Markus Hammele
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1.1.2 Konzentrationsformen der Wirtschaft
Ursachen der Konzentration
Wie kann ein einzelnes Unternehmen Marktmacht erlangen?
- Aufgrund einer Erfindung (z.B. Patent)
- Aufgrund des Alleineigentums an seltenen Rohstoffen oder Energiequellen
- Aufgrund des technischen Fortschritts
- Aufgrund gesetzlicher Regelungen
Definition: Unter Konzentration versteht man die Ballung wirtschaftlicher
Macht.
Ziel ist es, aufgrund der erlangten Marktmacht, die Preise bestimmen zu
können / den Markt nach seinen Wünschen und Vorstellungen zu beeinflussen.
Warum schließen sich mehrere Unternehmen zusammen? (freiwillig oder auch
nicht)
- Sicherung/Ausbau der Gewinnsituation
- Um Kosten senken zu können, indem gemeinsame Forschung,
Produktentwicklung usw. durchgeführt werden
- Zur Durchführung eines Großauftrages
- Nischenpolitik (z.B. BMW kauft Rolls Royce zur Abdeckung der Luxuswagen)
- Erschließung neuer Vertriebsgebiete
1.1 Unternehmensformen und deren Einbindung
in volkswirtschaftliche Zusammenhänge
13. 2020 Markus Hammele
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1.1.2 Konzentrationsformen der Wirtschaft
nach der Produktionsstufe
Horizontale Konzentration:
Unternehmen der gleichen Produktionsstufe schließen sich zusammen, z.B.
BMW - Rover
Vertikale Konzentration:
Hier schließen sich Unternehmen mit vor- oder nachgelagerten
Produktionsstufen zusammen
z.B. „Nordsee“ kauft Fischereibetrieb, Automobilhersteller kauft
Zuliefererbetrieb
Diagonale Konzentration:
Unternehmen verschiedener Produktionsstufen und Branchen schließen sich
zusammen (Konglomerate)
z.B. Elektronikkonzern kauft eine Bank, Dr. Oetker, Tchibo
1.1 Unternehmensformen und deren Einbindung
in volkswirtschaftliche Zusammenhänge
Betriebswirtschaftliches Handeln (Band 1); S. 12f
14. 2020 Markus Hammele
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Kooperationsformen der Wirtschaft
1.1 Unternehmensformen und deren Einbindung
in volkswirtschaftliche Zusammenhänge
Gelegenheitsgesellschaften
Unternehmenszusammenschluss zur Durchführung von einzelnen
Geschäften / Aufträgen
z.B. Konsortien und Arbeitsgemeinschaften
Interessengemeinschaft
Unternehmenszusammenschluss zur Förderung gemeinsamer
Interessen
Gemeinschaftsunternehmen
Mehrere Unternehmen leiten ein anderes Unternehmen gemeinsam
Kartelle
Vereinbarung von Unternehmen über einen gemeinsamen Zweck (z.B.
Absatz – siehe GWB)
15. 2020 Markus Hammele
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Konzentrationsformen der Wirtschaft
1.1 Unternehmensformen und deren Einbindung
in volkswirtschaftliche Zusammenhänge
Beteiligung
Minderheitsbeteiligung (<25%), Sperrminorität (>25%), einfache
Mehrheitsbeteiligung (>50%), qualifizierte Mehrheitsbeteiligung
(>75%), Squeeze-out (>95%)
Konzern
Beim Konzern sind mehrere rechtlich selbstständige
Unternehmen unter einer Leitung zusammengeschlossen
Trust (Fusion, Verschmelzung)
Zusammenschluss von Unternehmen unter Aufgabe der
wirtschaftlichen und rechtlichen Selbstständigkeit
16. 2020 Markus Hammele
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1.1.3 Internationalisierung und Globalisierung
EU-Kartellrecht
Artikel 81 und 82 EG-Vertrag
z.B. EU-Fusionskontrolle bei Unternehmenszusammenschlüssen
europäischen Ausmaßes (EU-Recht geht vor nationalem Recht!).
Gesetzestext
1.1 Unternehmensformen und deren Einbindung
in volkswirtschaftliche Zusammenhänge
20. 2020 Markus Hammele
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1.1.3 Internationalisierung und Globalisierung
„So kostete beispielsweise der Transport eines TEU-Containers mit mehr als 20 Tonnen Fracht von Asien (Shanghai) nach
Nordeuropa laut UNCTAD im Jahr 2014 lediglich 1.160 US-Dollar. Und nach Angaben des internationalen Verbandes der
Schifffahrtsindustrie ICS kostete der Transport einer Tonne Eisenerz von Australien nach Europa im Jahr 2009
durchschnittlich etwa 12 US-Dollar. Bei einem Transport eines Standard-Fernsehers lagen die Seefrachtkosten bei etwa 1,4
Prozent des Endverbraucherpreises, bei einem Kilo Kaffee sogar nur bei einem Prozent. Zwischen 2009 und 2011 sind die
Energiepreise (die auch nur für einen Teil der Transportkosten verantwortlich sind) massiv gestiegen. Trotzdem hat sich der
grenzüberschreitende Handel in diesen Jahren deutlich ausgeweitet. Für einen Rückgang des grenzüberschreitenden
Handels, müssten die Transport- und Kommunikationskosten demnach sehr viel stärker steigen.“
Transport- und
Kommunikationskosten
Quelle: bpb.de
21. 2020 Markus Hammele
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1.2 Hauptfunktionen in Unternehmen
Die volkswirtschaftliche Güterproduktion umfasst alle ökonomischen Aktivitäten
von der Urerzeugung über die Weiterverarbeitung bis hin zur Verteilung
wirtschaftlicher Güter.
Herstellung (Produktion) ---> Verteilung (Distribution) ---> Konsum von Gütern und
Dienstleistungen
Betriebswirtschaftliche Grundfunktionen umfassen:
- Finanzierung:
Kapitalbeschaffung, Kapitalverwendung und Kapitalverwaltung
- Beschaffung:
Die Produktionsfaktoren sollen in der notwendigen Menge und Qualität zum
richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort bereitgestellt werden.
Begriff: ‚Just in time’ - Produktion
- Lagerung: In der Verwaltung/Dienstleistungssektor vernachlässigbar
- Produktion (= betriebliche Leistungserstellung):
Herstellung von Gütern und Dienstleistungen unter
Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten
- Absatz:
Verteilung und Verkauf der Güter
Erweiterung aus heutiger Sicht
- Beseitigung:
Rücknahme, Recycling
Betriebswirtschaftliches Handeln (Band 1); S. 15ff
22. 2020 Markus Hammele
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1.2.1 Funktionen
1.2 Hauptfunktionen in Unternehmen
Leitung
•
Aufgabe der Geschäftsleitung bzw. Geschäftsführung
•
Anordnungs-, Entscheidungs- und Kontrollbefugnis als Führungsfunktion
•
Strategische Planungsfunktion (Gesamtplanung)
•
Festlegung der Organisationsstruktur
•
Festlegung von Unternehmenszielen und Unternehmenspolitik
•
Koordinierung der großen betrieblichen Teilbereiche
•
Besondere Maßnahmen von großer Bedeutung
•
Besetzung der obersten Führungsstellen
23. 2020 Markus Hammele
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1.2.1 Funktionen
1.2 Hauptfunktionen in Unternehmen
Entwicklung, Konstruktion
und Planung
Innovation
(Produktentwicklung –
technisch und gestalterisch)
Quelle: IHK Betriebliches Handeln Teil 1; 2009; S. 8
24. 2020 Markus Hammele
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1.2.1 Funktionen
1.2 Hauptfunktionen in Unternehmen
Beschaffung (Einkauf)
●
Arbeitskräfte (Personalabteilung)
●
Betriebsmittel und Materialien (Einkauf)
●
Kapital (Finanzabteilung)
●
Informationen
Werkstoffe/Material:
Rohstoffe: Hauptbestandteile des Produkts, z.B. Holz für Möbel, Blech für Autos
Hilfsstoffe: Nebenbestandteile des Produkts, z.B. Leim für Möbel, Schrauben für
Autos
Fremdbauteile: fremdbezogene Einbauteile des Produkts, z.B. Beschläge für
Möbel, Reifen für Autos
Betriebsstoffe: sie gehen nicht ins Produkt ein und dienen der Aufrechterhaltung
des Produktionsprozesses, z.B. Treibstoff, Strom
Aufgabe der Materialwirtschaft (w-Fragen)
●
was (Art und Qualität)
●
wie viel (Menge und Preis)
●
wem, wen (Lieferanten und Weiterverarbeitende)
●
wann (Zeitpunkt)
●
wo (Lager und Einsatzort)
25. 2020 Markus Hammele
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1.2.1 Funktionen
1.2 Hauptfunktionen in Unternehmen
Beschaffung (Einkauf)
Teilaufgaben:
Planungs-, Durchführungs-, Kontroll- und sonstige Aufgaben
Die Aufgaben der Beschaffungslogistik umfassen die Planung, Steuerung und
physische Behandlung des Materialflusses von den Lieferanten bis zur
Bereitstellung für die Produktion einschließlich des dabei anfallenden
Informationsflusses.
Datenverarbeitung: Computerprogramme
26. 2020 Markus Hammele
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1.2.1 Funktionen
1.2 Hauptfunktionen in Unternehmen
Lagerung
- Aufbewahrung von Materialien, Erzeugnissen und Hilfs- und Betriebsstoffen
- Pufferfunktion
a) Rohmateriallager (Puffer Lieferant – Fertigung)
b) Halbfabrikatelager (Puffer Fertigung – Montage)
c) Fertigfabrikatelager (Puffer Montage – Versand)
- „Just in time“
- Schutz vor Umwelteinflüssen
Zielsetzung:
●
Gewährleistung einer hohen Lieferbereitschaft
●
Minimierung der Kapitalbindung
●
Minimierung der Lagerkosten
●
Geringe Transportzeiten und –kosten
●
Geringe Stillstandszeiten im Material- und Warenfluss
27. 2020 Markus Hammele
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1.2.1 Funktionen
1.2 Hauptfunktionen in Unternehmen
Fertigung
●
Leistungserstellung von Produkten und Diensten
●
Zusammenwirken der drei Produktionsfaktoren Mensch, Betriebsmittel und
Material
●
Fertigung = Produktion
●
Vorfertigung (Herstellung von Halbfabrikaten aus Rohmaterialien) und Montage
(Herstellung von Fertigfabrikaten = Erzeugnisse)
Hauptaufgabe der Produktionswirtschaft (w-Fragen)
●
was (Art und Qualität)
●
wie viel (Menge und Kosten)
●
wann (Termin)
●
wie (Fertigungsverfahren)
Teilaufgaben:
Planungs-, Durchführungs-, Kontroll- und sonstige Aufgaben
Die Aufgaben der Produktionslogistik umfassen die Planung, Steuerung und
physische Behandlung des Materialflusses zwischen den einzelnen
Produktionsstätten bis zur Bereitstellung für den Versand einschließlich des dabei
anfallenden Informationsflusses.
28. 2020 Markus Hammele
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1.2.1 Funktionen
1.2 Hauptfunktionen in Unternehmen
Fertigung
Weitere Schlagworte:
Minimalkostenkombination
Fertigungstypen (Massenfertigung, Serienfertigung usw.)
Programmbreite (Anzahl der vom Unternehmen geführten Produktarten
(Schokolade, Pralinen, Gebäck usw.))
33. 2020 Markus Hammele
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1.2.1 Funktionen
1.2 Hauptfunktionen in Unternehmen
Absatz
●
letzte Phase des betrieblichen Leistungsprozess (schließt den Wertekreislauf)
●
Forderungen – Mahnwesen – Liquidität
●
Markterschließung und Marktausweitung
Hauptaufgabe: Verwertung der betrieblichen Leistung
Marketing
Marketing umfasst alle Maßnahmen einer ziel- und wettbewerbsorientierten
Ausrichtung der marktrelevanten Aktivitäten.
Schlagworte:
Marktforschung
Marktbeobachtung
Preis-, Produkt-, Kommunikations- und Distributionspolitik
34. 2020 Markus Hammele
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1.2.1 Funktionen
1.2 Hauptfunktionen in Unternehmen
Finanzierung (Kapitalbeschaffung)
Innenfinanzierung: Erlöse (Betriebsleistungen), Veräußerungen,
Abschreibungen, Gewinne und Rückstellungen
Außenfinanzierung: Einlagen der Eigentümer, Aufnahme neuer Gesellschafter,
Fremdkapital
Verwaltung
Administrative Tätigkeiten (Personalmanagement, Controlling, Logistik usw.)
36. 2020 Markus Hammele
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1.3 Produktionsfaktor Arbeit
„Arbeit [althochdeutsch ar(a)beit »Mühe«, »Plage«], bewusstes, zielgerichtetes
Handeln des Menschen zum Zweck der Existenzsicherung wie der Befriedigung
von Einzelbedürfnissen; zugleich wesentliches Moment der Daseinserfüllung.“
Quelle: Brockhaus
Arten von Arbeit:
●
körperliche Arbeit (statisch oder dynamisch): manuelle Arbeit (=Handarbeit)
●
geistige Arbeit: mentale Arbeit (= geistige Arbeit mit zusätzlich hoher
Verantwortung und/oder Konzentration)
Arbeit wird in der BWL als Einsatz der physischen und psychischen Kräfte mit
dem Ziel der maximalen Ergiebigkeit betrachtet. Sie dient dem Mensch als Mittel
zur Befriedigung seiner Bedürfnisse. Arbeit ist in der BWL wie auch in der VWL
ein Produktionsfaktor, der kombiniert mit Betriebsmitteln und Werkstoffen zum
betrieblichen Leistungsprozess benötigt wird.
Betriebswirtschaftliches Handeln (Band 1); S. 17ff
37. 2020 Markus Hammele
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1.3.1 Formen menschlicher Arbeit
1.) Dispositive Arbeit (leitende Arbeit)
Planung, Leitung und Organisation des betrieblichen Leistungsprozesses
Bsp. Vorstand, Direktor, Bereichsleiter
2.) Exekutive Arbeit (ausführende bzw. objektbezogene Arbeit; operative Arbeit)
Ausführen des Produktionsplanes
Bsp. Sachbearbeiter, Verkäufer, Fabrikarbeiter
3.) Betriebsmittel
Maschinen, maschinelle Anlagen, Werkzeuge, Gebäude
Bsp. Gebäude, Computer, Fuhrpark
4.) Werkstoffe
- Rohstoffe: Hauptbestandteil des Fabrikats
- Hilfsstoffe: Nebenbestandteil des Fabrikats
- Betriebsstoffe: Verbrauch bei Leistungserstellung
Bsp. Büromittel, Strom, Wasser, Öl
5.) Rechte
Patente, Lizenzen, Gebrauchsmuster, Nutzungsrechte (Miete/Pacht)
Bsp. gemietete Büroräume, EDV-Programme
1.3 Produktionsfaktor Arbeit
38. 2020 Markus Hammele
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1.3.1 Formen menschlicher Arbeit
1.3 Produktionsfaktor Arbeit
Quelle: IHK Betriebliches Handeln Teil 1; 2009; S. 11
Selbstständige Arbeit (Selbstständiger):
Kennzeichen: Unternehmerrisiko, Entscheidung über Betriebsmittel,
Mitarbeiter, Zahlweise des Kunden, Preiskalkulation,
Gewerbeanmeldung, Handelsregistereintrag usw.
Unselbstständige Arbeit (Angestellter):
Kennzeichen: Gehalt, Urlaubsanspruch, Arbeitsvertrag,
Ausschließlichkeitsbindung
39. 2020 Markus Hammele
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1.3.2 Bedingungen der menschlichen Arbeitsleistung und
deren Einflussfaktoren
Veränderungen der Arbeitsverfahren, Arbeitsmethoden und Arbeitsbedingungen
Gründe: wirtschaftliche und technische Entwicklung, Rationalisierung,
fortschreitende Automatisierung und Mechanisierung
---> Anforderungen an die Mitarbeiter ändern sich
●
steigende nervliche Belastung (fallende körperliche Belastung)
●
Arbeitsinhalte mit geringem Arbeitsumfang
1.3 Produktionsfaktor Arbeit
Arbeitsleistung
Arbeitsproduktivität = -------------------
Zeit
Qualitative (Qualität) und quantitative (Menge) Bewertung möglich.
40. 2020 Markus Hammele
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1.3.2 Bedingungen der menschlichen Arbeitsleistung und
deren Einflussfaktoren
1.3 Produktionsfaktor Arbeit
Quelle: IHK Betriebliches Handeln Teil 1; 2009; S. 13
41. 2020 Markus Hammele
www.let-online.de
1.3.2 Bedingungen der menschlichen Arbeitsleistung und
deren Einflussfaktoren
1.3 Produktionsfaktor Arbeit
Quelle: inga.gawo-ev.de
Quelle: IHK Betriebliches Handeln Teil 1; 2009; S. 14
42. 2020 Markus Hammele
www.let-online.de
1.3.2 Bedingungen der menschlichen Arbeitsleistung und
deren Einflussfaktoren
1.3 Produktionsfaktor Arbeit
- Eignungspotential der Belegschaft
Stellen ---> Anforderungsprofil der Stelle ---> Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters
- Äußere Arbeitsbedingungen
Arbeitsstudien, Arbeitsvorbereitung, Verhältnis Vorgesetzter/Mitarbeiter,
Verantwortungsbereich, Sicherheitsvorschriften, physikalische
Umgebungseinflüsse (Lärm, Klima) und Entlohnung
- Entlohnung und freiwillige betriebliche Sozialleistungen
Leistung wird entsprechend honoriert
Betriebskindergarten, Getränke, Freizeitangebote usw.
- Mitbestimmung
Betriebsrat: Personalauswahl, Umgruppierungen, Versetzungen, Kündigungen
43. 2020 Markus Hammele
www.let-online.de
1.3.3 Arbeitssystem in Bezug auf die menschliche Arbeit
Ein System ist die Gesamtheit von Elementen,
deren Beziehungen einem bestimmten Zweck
dienen.
Beispiele: einzelner Arbeitsplatz, gesamter
Betrieb
Drei Arten von Systemen:
1. technische Systeme (Maschinen-
Systeme)
2. soziale Systeme (Menschen-System)
3. soziotechnische Systeme (Mensch-
Maschinen-Systeme)
Schwerpunkt der Arbeitsorganisation liegt
dabei auf dem soziotechnischen System
(Arbeitssystem).
1.3 Produktionsfaktor Arbeit
Quelle: www.consultcorner.de
44. 2020 Markus Hammele
www.let-online.de
1.3.4 Beurteilungsmerkmale des menschlichen
Leistungsgrades
Quelle: IHK Betriebliches Handeln Teil 1; 2009; S. 17
REFA (Reichsausschuss für Arbeitsstudien; seit 1995 REFA-Verband für
Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung e.V.)
1.3 Produktionsfaktor Arbeit
45. 2020 Markus Hammele
www.let-online.de
1.3.4 Beurteilungsmerkmale des menschlichen
Leistungsgrades
Grenzen der Leistungsgradbeurteilung:
- Arbeitsablauf muss vom Menschen beeinflussbar sein
- geringer Anteil an statischer Muskelarbeit
- Taktgebundene Arbeiten
- Extremwerte (hoch und niedrig) sind schwer zu beurteilen
- Geistige Tätigkeiten (Zeitaufnahme)
Leistungsgrad wird beurteilt – Zeitgrad errechnet
1.3 Produktionsfaktor Arbeit
46. 2020 Markus Hammele
www.let-online.de
1.3.4 Beurteilungsmerkmale des menschlichen
Leistungsgrades
Ausbringungsmenge
Quantitative Arbeitsleistung = Arbeitsproduktivität = -------------------------------
Arbeitszeit
Normalleistung = 100% (vorgestellte Bezugsleistung) -> Akkordrichtsatz
Beobachtete Istleistung
Leistungsgrad = ---------------------------------- x 100
Normalleistung
(Fünferschritte: z.B. 95%, 105%)
Sollzeit
Zeitgrad = ------------ x 100
Istzeit
Istleistung (Ausbringungsmenge/Istarbeitszeit) Sollarbeitszeit
----------------- = --------------------------------------------- = ------------------
Normalleistung (Ausbringungsmenge/Sollarbeitszeit) Istarbeitszeit
Siehe auch Formelsammlung S. 64
1.3 Produktionsfaktor Arbeit
47. 2020 Markus Hammele
www.let-online.de
1.4 Bedeutung des Produktionsfaktors Betriebsmittel
Anlagevermögen in der Bilanz (linke Seite – Aktiva)
Quelle: IHK Betriebliches Handeln Teil 1; 2009; S. 19
48. 2020 Markus Hammele
www.let-online.de
1.4.1 Auswirkungen von Investitionen auf Mitarbeiter und
Produktionsabläufe
Investitionen dienen der Erhaltung oder Steigerung der Leistungsfähigkeit eines
Unternehmens.
Auswirkungen für den Menschen:
●
Reduzierung der muskelmäßigen Belastung
●
Reduzierung der geistigen Belastung
Automatisierung (erhöhte Mengenleistung und bessere Qualität)
1.4 Bedeutung des Produktionsfaktors Betriebsmittel
49. 2020 Markus Hammele
www.let-online.de
1.4.2 Notwendigkeit von Investitionen
Siehe Kapitel 5.11
1.4 Bedeutung des Produktionsfaktors Betriebsmittel
Quelle: IHK Betriebliches Handeln Teil 1; 2009; S. 20
Betriebswirtschaftliches Handeln (Band 1); S. 21f
50. 2020 Markus Hammele
www.let-online.de
1.4.2 Notwendigkeit von Investitionen
Sachinvestitionen: Betriebsmittel, Umlaufvermögen, Investitionen für
Dienstleistungen
Finanzinvestitionen: Forderungsrechte (z.B. Bankguthaben, Wertpapiere) und
Beteiligungsrechte (z.B. Aktien, Beteiligungen)
Immaterielle Investitionen: Aus- und Fortbildung, soziale Aktivitäten, Forschung
und Entwicklung, Absatz- und Marktforschung
1.4 Bedeutung des Produktionsfaktors Betriebsmittel
Quelle: IHK Betriebliches Handeln Teil 1; 2009; S. 21
51. 2020 Markus Hammele
www.let-online.de
1.4.2 Notwendigkeit von Investitionen
1.4 Bedeutung des Produktionsfaktors Betriebsmittel
Quelle: IHK Betriebliches Handeln Teil 1; 2009; S. 21
Statische Investitionsrechenverfahren siehe Kapitel 5.11
Dynamische Investitionsrechenverfahren – kein eigenes Kapitel (auch
nicht in Formelsammlung)
52. 2020 Markus Hammele
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1.4.3 Bedeutung der Kapazitätsauslastung aus
betriebswirtschaftlicher Sicht
Kapazität bezeichnet die Maßgröße der maximal möglichen Produktion unter
gegebenen Voraussetzungen.
Arten der Kapazität nach REFA
- Quantitative
Die quantitative Kapazität ist beschrieben durch die Anzahl von Menschen oder
Betriebsmitteln, durch den Zeitpunkt oder Termin und durch die Dauer und
gegebenenfalls den Ort des Einsatzes.
- Qualitative
Mensch, Betriebsmittel, Betriebsstätte
Die qualitative Kapazität des Menschen ist durch sein Leistungsangebot
gegeben, die qualitative Kapazität der Betriebsmittel und Betriebsstätte durch ihr
Leistungsvermögen.
Der theoretische Kapazitätsbestand ergibt sich, wenn alle Menschen bzw. alle
Betriebsmittel eines Arbeitssystems während der gesamten Arbeitszeit einer
Periode ungestört für die Durchführung der vorgesehenen Arbeitsaufwand zur
Verfügung stehen.
Der reale Kapazitätsbestand ergibt sich aus der Zeit innerhalb einer Periode, in
der die Menschen und Betriebsmittel eines Arbeitssystems unter
Berücksichtigung von Störungen für die Durchführung der vorgesehenen
Arbeitsaufgaben tatsächlich zur Verfügung stehen.
1.4 Bedeutung des Produktionsfaktors Betriebsmittel
53. 2020 Markus Hammele
www.let-online.de
1.4.3 Bedeutung der Kapazitätsauslastung aus
betriebswirtschaftlicher Sicht
1.4 Bedeutung des Produktionsfaktors Betriebsmittel
Quelle: IHK Betriebliches Handeln Teil 1; 2009; S. 22
54. 2020 Markus Hammele
www.let-online.de
1.4.3 Bedeutung der Kapazitätsauslastung aus
betriebswirtschaftlicher Sicht
1.4 Bedeutung des Produktionsfaktors Betriebsmittel
Möglichkeiten der Kapazitätsabgleichung
Kapazitätsabstimmung
Anpassung des Kapazitätsbestandes (Kapazitätsanpassung)
Kapazitätserhöhung (z.B. Überstunden, Zusatzschichten,
Personalaufstockung)
Kapazitätsreduzierung (z.B. Kurzarbeit, Stundenabbau, Schichtabbau)
Anpassung des Kapazitätsbedarfes (Belastungsanpassung)
Belastungserhöhung (z.B. Vorverlagerung von Terminen,
Zusatzaufträge)
Belastungsreduzierung (z.B. Terminverlagerung nach hinten,
Ausweichen)
●
Auslastung:
Kapazitätsbedarf
Auslastungsgrad = --------------------------- x 100
Kapazitätsbestand
●
Kapazitätsbelegung: Belegung des Kapazitätsbestand mit dem Kapazitätsbedarf
●
Nutzung:
Kosten der Betriebsmittel > Kosten für Arbeitsleistung und Werkstoffe
Technische Nutzungsdauer: Anlagegüter haben eine bestimmte
Lebensdauer
Wirtschaftliche Nutzungsdauer: sollte der technischen entsprechen
55. 2020 Markus Hammele
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1.4.3 Bedeutung der
Kapazitätsauslastung aus
betriebswirtschaftlicher Sicht
1.4 Bedeutung des Produktionsfaktors Betriebsmittel
Quelle: Bundeseinheitliche
Weiterbildungsprüfung IHK
Prüfungsvorbereitende Formelsammlung,
S. 8 (2012)
Formelsammlung; S. 65/66
60. 2020 Markus Hammele
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1.4.4 Aspekte der Substitution menschlicher Arbeit durch
Betriebsmittel
Automatisierungsprozess schreitet voran.
Negative Folgen:
- allgemeines Wohlbefinden: Leistungsdruck, Arbeitszeiten, psychische
Belastung
- informelle Beziehungen/Zusammenarbeit: räumliche Entfernung,
Zweiklassengesellschaft
1.4 Bedeutung des Produktionsfaktors Betriebsmittel
61. 2020 Markus Hammele
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1.5 Bedeutung der Energie und Werkstoffe als
Kostenfaktor
Energie: z.B. Strom, Gas, Benzin
Variable Kosten (bis auf evtl. anfallende Grundkosten)
Werkstoffe:
Quelle: IHK Betriebliches Handeln Teil 1; 2009; S. 24
63. 2020 Markus Hammele
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1.5 Bedeutung der Energie und Werkstoffe als
Kostenfaktor
1.5.1 Werk- und Arbeitsstoffe sowie Energie als betriebswirtschaftlicher Faktor
Begriff des Arbeitssystems (= Eingabe)
Durchlaufzeit des Werkstoffes sollte sehr gering sein
Kostenträger (Einzel- und Gemeinkosten)
Umlaufvermögen in der Bilanz (linke Seite – Aktiva)
Energieeinsparprämien
1.5.2 Werk- und Arbeitsstoffverluste
optimale Ausnutzung
Preisabschläge (Zweite-Wahl-Artikel)
Recycling
Vermeidung oder Verwertung von Abfällen
1.5.3 Stoff- und Energiewiedergewinnung
Wiederverwendung: wiederholte Nutzung zum gleichen Zweck
Wiederverwertung: Bearbeitung und Aufbereitung zur wiederholten Nutzung
zum gleichen Zweck
Weiterverwendung und –verwertung: anderer Zweck
64. 2020 Markus Hammele
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Magisches Viereck - Stabilitätsgesetz
Quelle: http://www.bpb.de/cache/images/1/8461-st-original.jpg%3F0B4AA
„Das Bruttoinlandsprodukt stieg
(Anm. MH: 2014) um 1,5 Prozent,
wie das Statistische Bundesamt
mitteilte. 2013 hatte es nur ein
Plus von 0,1 Prozent gegeben.“
Quelle: zeit.de
Angestrebt: ca. 3 - 4%
„Die Statistik zeigt die
Arbeitslosenquote in Deutschland
von Januar 2014 bis Januar 2015.
Im Januar 2015 betrug die
Arbeitslosenquote in Deutschland
7,0 Prozent.“
Quelle: statista.com
Angestrebt: ca. 0,7 - 3%
„Laut Berechnung des Ifo-Instituts
stieg der Überschuss in der
Leistungsbilanz 2014 um rund 30
Milliarden auf knapp 220
Milliarden Euro (285 Milliarden
Dollar).“
Quelle: spiegel.de
Angestrebt: 0%
„Die aktuelle Inflationsrate beträgt
im Januar 2015 = -0,30%, nach
0,20% im Dezember 2014.“
Quelle: tagesgeldvergleich.com
Angestrebt: ca. 0 - 2%
65. 2020 Markus Hammele
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Magisches Viereck - Stabilitätsgesetz
Quelle: http://www.bpb.de/cache/images/1/8461-st-original.jpg%3F0B4AA
Zielkonflikt
Wirtschaftswachstum vs.
Preisanstieg
Zielharmonie
Wirtschaftswachstum vs.
Beschäftigung