Im Rahmen eines Seminars am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft wurden mehrere Experimente durchgeführt, deren Ergebnisse in dieser Präsentation vorgestellt werden. Dieser Vortrag wurde am 05.01.2010 im Rahmen des Berliner Bibliothekswissenschaftlichen Kolloquiums gehalten.
Probanden 1-10 in allen 3 Experimenten gleich benannt 10 Probanden, weil wegen Krankheit eine der 9 Seminarteilnehmer bei einem Experiment ausgefallen ist vor Anfang des Seminars hat jeder Teilnehmer einen Test zur Grundgesamtheit abgelegt http://www.learning-systems.ch/multimedia/lesetestDeutsch.html - 577 Wörter eines belletristischen Textes auf Schnelligkeit lesen Lesetest für Erwachsene http://lesetest.schulkreis.de/index_test.php?idtest=8&PHPSESSID=13efb450d9250295c91f091a9a672c9d - 35 Sätze mit je einem falschem Wort in 5 Minuten
Probanden 1 und 2 Lesen gedruckter Text und Smartphone - Aufnahme mit Kamera?? Probanden 3 und 4 Lesen gedruckter Text und E Book Reader - Aufnahme mit Ton Probanden 5 und 6 Lesen gedruckter Text und Laptop - Aufnahme mit Kamera zu allen Probanden wurden außerdem Notizen gemacht qualitatives Interview - Fragen auf Folie 4
die meisten behaupteten das es keinen Unterschied zwischen elektr. Lesegeräten und dem gedruckten Text gibt, aber das gedr. Text bevorzugt wird da man es "gewohnt" ist. Verhalten zeigt ein anderes Bild zumindest beim eBookReader der wie ein Buch in die Hand genommen wurde während der Ausdruck auf dem Tisch verblieb Ablehnung kam eher auf Grund der kurzen Zeit die Probanden hatten mit dem neuen Gerät zu arbeiten und dem "handling" eines neuen Gerätes. LCD screen wurde negativ beurteilt, selbst von Probanden die nicht am Bildschirm gelesen haben (negative Grundstimmung) Beanstandung fand "scrolling" und das schwierige Lesen der Fußnoten (keine Möglichkeit "hinzuspringen" Interpretation: Leser heutzutage scheinen es eher vorauszusetzen dass Hypertext immer auf allen Geräten lesbar ist, anstelle Hypertext als Mehrwert zu sehen, daher entstanden durch das Problem der Fußnoten Negativeimpressionen gegenüber dem SmartPhone und dem eBookReader von Sony als Vorteile wurden die Mobilität der elektr. Lesegeräte genannt, der Grundtenor gegenüber den Geräten war im allgemeinen positiv bis neutral
Aufbau 6. Proband = Referenzleserin, die nur am Ausdruck gelesen hat nach dem Experiment wurden die Wörter pro Minuten gezählt und bei allen Medien verglichen Vergleich der Werte der Probanden mit den Werten der Grundgesamtheit vor dem Experiment wurden die Probanden darauf hingewiesen, dass am Ende ein Verständnistest durchgeführt wird, um ein Überfliegen zu verhindern Ergebnisse des Verständnistests wurden ausgewertet, aber wenig beachtet, da er nur der Konzentration dienen sollte Erwartungen: davor: 4/5 Ausdruck, 1/5 keinen Unterschied danach: 3/5 Sony, 1/5 Computer am langsamsten, 1/5 keinen Unterschied Realität: 2/5 Sony, 2/5 Ausdruck, 1/5 iRex
Testpersonen 2, 4 bis 6 und 10 fehlen, da alle Probanden in allen Experimenten die gleiche Zahl bekommen haben bei dieser Tabelle ist die Reihenfolge, in der die Probanden gelesen haben, nicht berücksichtigt
der rote Werte zeigt den "Gewinner" Trägermedien der Ausdruck ist vor den E-Book-Readern der "Gewinner" mit fast 30 Wörtern Unterschied verliert das Buch Theorie: an den Ausdruck sind die Probanden bedingt durch ihr Studium eher gewöhnt als an die anderen Trägermedien die Unterschiede der Werte sind zu gering Proband Testperson Nummer 3 hat sehr niedrige Werte, da es sich um eine Nicht-Muttersprachlerin handelt Werte vom Experiment und von der Grundgesamtheit sind sehr nah beieinander, was darauf zurückzuführen ist, dass es sich bei beiden Tests um belletristische Texte mit ähnlichem Schwierigkeitsgrad handelt
baut auf die Ergebnisse des 2. Experiments auf eine der Probanden war fachfremd Lesezeit 60 Minuten am Stück mit Unterbrechungen alle 10 Minuten, um die Textstellen zu notieren und dann die Wörter pro Minute zu berechnen Verständnistest wurde nicht durchgeführt
Fragen die das 3. Experiment klären wollte waren: 1. Haben Lesemedien Einfluß auf Ihre Leser, d.h. fördern sie Erschöpfung oder Aufmerksamkeit. 2. Werden Probanden durch das Wissen eines Test am Ende der Leseperiode beinflusst? und 3. Macht es einen Unterschied ob wissenschaftl. Texte oder Prosa auf verschiedenen Lesemedien gelesen werden? Daher war der erste Schritt Daten über die Konzentration zu sammeln. Es ist wiss. erwiesen, dass Konzentration, Komplexität eines Textes und das Ziel des Lesens (z.B. Test ja oder nein) die Lesegeschwindigkeit beeinflussen. (Stickel-Wolf) Wie unschwer zu erkennen waren alle Probanden bis auf Nr. 3 langsamere Leser als der wiss. Text vorlag. Somit lässt sich erkennen, dass die Art des Textes Einfluss auf den Leser hat. Zwei Erklärungen für Nr . 3: Person hat andere. Muttersprache und d. Grundgesamtheit wurde spät Nachts erstellt & die andere wäre das Nr. 3 geübter ist wiss. Texte in deutsch zu lesen, als Prosa.
rote Nummern = schnellste Lesephase jedes Probanden, Häufungen am Ende zeigen entgegengesetzt gängiger Meinungen dass Ermüdungserscheinungen durch Lesen an elektr. Lesegeräten (Laptop, Sony eBook Reader) nicht unbedingt eintreten (Proband las am Laptop, Proband 2 und 4 am eBook Reader) Testperson 10 war nicht aus dem bibliothekarischen Umfeld und die starken Schwankungen in den Messungen lassen sich dadurch erklären dass sie am Anfang unsicher war und Testfragen erwartet hat. (im Interview erfahren) bei den Probanden die tatsächlich Testfragen angekündigt bekamen zeigen sich keine messbaren Auswirkungen, Nr. 5 ist z.B. konstant die schnellste Leserin (sowohl in der Grundgesamtheit als auch im Experiment) und mit 208,7 wpm im Durschnitt nur 35 wpm langsamer als in der Grundgesamtheitsmessung, was sich eher durch den wiss. Text im allg. erklären lässt. Nr. 4 und 5. weichen etwas stärker von der Grundgesamtheit ab (52 wpm und sogar 73,4) aber sie bewegen sich damit im Rahmen der anderen (Nr. 2 = 44 wpm, Nr. 10 = 76,9 wpm langsamer) und das lässt wiederum auf die Individualität der Lesenden schliessen - wie schnell jemand grundsäzlich Prosa / wiss. Texte lesen kann.
Das Schaubild zeigt nochmal deutlicher dass die Lesegeschwindigkeiten gegen Ende konstant steigen, und das für alle Trägermedien gleichermassen.
Interessant ist es noch die Lesegeschwindigkeiten für jedes Medium anzusehen. Hier zeigt sich, dass der Sony eBook Reader das Medium mit den schnellsten Lesegeschwindigkeiten war. Das geht auch einher mit den Ergebnissen von Experiment 2, bei dem die eBook Reader auf Platz 2 und 3 lagen, knapp hinter dem Ausdruck - das häufigste Lesemedium für Studenten (Gewohnheit)?! Vielleicht kann man vorsichtig formulieren dass unsere Experiment darauf hindeuten, dass die eBook Reader Konzentration (Lesegeschwindigkeiten) unterstützen. Weiter Experimente müssen folgen!
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Probanden eine durchweg positive Einstellung gegenüber neuen Trägermedien haben u.a. auch positive Eigenschaften hervorhoben die nicht wirklich Teil der Testreihe waren, wie z.B. die Mobilität der elektr. Lesegeräte. Punkt 3 vorlesen ABER Lesegeschwindigkeit eher abhängig vom Proband als vom Trägermedium