Brain Productivity: Strukturiert denken – beherzt handeln
Dr. Martin Krengel
Zeitmanagement muss neu gedacht werden: In der heutigen Informationsflut und Aufgabenverdichtung ist mentaler Fokus der Schlüssel zur Produktivität.
Morgens halb *gähn* im Büro: Der Rechner surrt, die Kaffeemaschine verbreitet Morgenduft – schon sind Firefox und Outlook offen. Erst mal schauen, was es Neues gibt ... 90 Minuten später wird man von einem Kollegen aus dem digitalen
Loch gerissen: Das Jour Fixe steht an! Ach, ich wollte doch eigentlich das Konzept anfangen – na gut, gleich nach dem Meeting ... Nach dem Mittag wollen die Gedanken nicht anspringen. Wissensarbeiter nutzen nur 50 bis 60 Prozent ihrer Zeit produktiv. Kein Wunder, unsere natürliche Konzentrationsspanne
beträgt gerade ca. 30 bis 45 Minuten und intensives Denken (zum Planen,
Entscheiden, Schreiben, Kalkulieren, etc.) verbraucht bis zu 70 Prozent der gesamten Körperenergie! Deswegen wird der Großteil der Alltagsentscheidungen unbewusst gefällt – so wie das stumpfe Abarbeiten eigentlich total unwichtiger Aufgaben.
Ablenkungen ablenken: 8 Tipps zum Klardenken
Das Umschalten auf neue Aufgaben aktiviert je andere neuronale Netze und verbraucht viel Energie. Doch Büroarbeiter haben durchschnittlich acht Programmfenster geöffnet, das Telefon summt ständig und alle zehn Minuten wird man aus den Gedanken gerissen. Da ist es kein Wunder, dass Konzentration, Disziplin und Willenskraft rapide sinken, weil der geistige Muskel K.O. gegangen ist wie Axel Schulz in der dritten Runde.
Versuchen Sie folgende SOS-Maßnahmen:
1. Prioritäten: Der größte Zeitmanagementfehler ist es, Dinge zu tun, die gar nicht getan werden müssten. Bereits wenige Minuten Planung können Stunden sparen!
2. Überblick: Ein konkreter Wochenplan schafft einen klaren Kopf, hilft Synergien zwischen Aufgaben zu finden und kann viele Prozesse rechtzeitig in Gang bringen.
3. Energie bündeln: Schreiben Sie sich morgens eine „Fokus-Liste“. Diese darf gern detailliert sein, sollte aber zu maximal 5 Arbeitseinheiten gebündelt
werden.
4. Fokus-Zeit: Blocken Sie sich im Wochenplan täglich 1 bis 3 Fokus-Sessions, in denen Sie an nur einer wichtigen Aufgabe arbeiten.
5. Signale: Ein Fähnchen auf Halbmast oder ein Kuscheltier, das einem den Hintern zudreht, könnte heißen: „Jetzt bitte nicht ansprechen, es sei denn der Hausflur brennt“.
6. Ruhe: „Noise-Cancelling-Kopfhörer“, die Umgebungsgeräusche herausfiltern sind praktisch im Großraumbüro, im Zug oder im Café – nur im wöchentlichen Meeting kommen sie nicht so gut an.
7. Fokus-Ort: Das Café um die Ecke, das Home-Office oder der Konferenzraum können zum Wächter der Konzentrationszeit werden. Ein „Silent-Room“ – ein kompletter Arbeitsraum, an dem weder Telefon noch Gespräche erlaubt sind, ist eine wirkungsvolle Alternative.
8. Offline-Modus: Je wichtiger und schwieriger die Aufgabe, desto rabiatere Konze
Dr. Martin Krengel: Diese Redner begeistern Menschen (Wissen+Karriere 06/2014)
1. 1
ZKZ 80194 AUSGABE 06/2014 • 4,25 EURO
www.wissen-karriere.com
Winfried Bürzle Rainer Frieß Ilja Grzeskowitz Kurt-Georg Scheible
Steve Kroeger Lothar Lay Bodo Lorenzen Christa Mesnaric
Dr. Martin Krengel Rainer Wälde Alexander Wild
„Diese Redner begeistern
Menschen“
2. 7
5 Sterne Redner
+
Brain Productivity
Strukturiert denken – beherzt handeln
Dr. Martin Krengel
ZUR PERSON
Dr. Martin Krengel ist Produktivitätsexperte, Moti
vationstrainer und Unternehmer. Er studierte Wirt
schaft sowie Psychologie in 5 Ländern und pro
movierte in der Kognitions- und Entscheidungs
psychologie. Er schrieb 8 Bücher über Selbst
management und Marketing, darunter die Best
seller „Golden Rules“ und „Bestnote“. Kürzlich un
ternahm er eine Weltreise und führte parallel zwi
schen Tahiti und Südamerika ein Unternehmen.
In seinen Vorträgen vereint 5 Sterne Redner Kren
gel wissenschaftliche Fundierung, praktische Tipps,
lebendige Beispiele und stellt sicher, dass jeder mit
konkreten Handlungsideen nach Hause geht.
http://www.5-sterne-redner.de/referenten/
martin-krengel
www.MartinKrengel.com
Golden Rules
Erfolgreich arbeiten und lernen:
Alles was man braucht
Zeitmanagement muss neu gedacht werden:
In der heutigen Informationsflut und Aufga
benverdichtung ist mentaler Fokus der Schlüs
sel zur Produktivität.
Morgens halb *gähn* im Büro: Der Rechner
surrt, die Kaffeemaschine verbreitetMor
genduft – schon sind Firefox und Outlook offen.
Erst mal schauen, was es Neues gibt ... 90 Minu-
ten später wird man von einem Kollegen aus dem
digitalen Loch gerissen: Das Jour Fixe steht an!
Ach, ich wollte doch eigentlich das Konzept anfan-
gen – na gut, gleich nach dem Meeting ... Nach
dem Mittag wollen die Gedanken nicht anspringen.
Wissensarbeiter nutzen nur 50 bis 60 Prozent ihrer
Zeit produktiv. Kein Wunder, unsere natürliche
Konzentrationsspanne beträgt gerade ca. 30 bis
45 Minuten und intensives Denken (zum Planen,
Entscheiden, Schreiben, Kalkulieren, etc.) verbraucht
bis zu 70 Prozent der gesamten Körperenergie!
Deswegen wird der Großteil der Alltagsentschei
dungen unbewusst gefällt – so wie das stumpfe
Abarbeiten eigentlich total unwichtiger Aufgaben.
Ablenkungen ablenken: 8 Tipps zum Klardenken
Das Umschalten auf neue Aufgaben aktiviert je an-
dere neuronale Netze und verbraucht viel Energie.
Doch Büroarbeiter haben durchschnittlich acht Pro-
grammfenster geöffnet, das Telefon summt ständig
und alle zehn Minuten wird man aus den Gedanken
gerissen. Da ist es kein Wunder, dass Konzentra
tion, Disziplin und Willenskraft rapide sinken, weil
der geistige Muskel K.O. gegangen ist wie Axel
Schulz in der dritten Runde.
Versuchen Sie folgende SOS-Maßnahmen:
1. Prioritäten: Der größte Zeitmanagementfehler
ist es, Dinge zu tun, die gar nicht getan werden
müssten. Bereits wenige Minuten Planung können
Stunden sparen!
2. Überblick: Ein konkreter Wochenplan schafft
einen klaren Kopf, hilft Synergien zwischen Auf
gaben zu finden und kann viele Prozesse rechtzei-
tig in Gang bringen.
3. Energie bündeln: Schreiben Sie sich morgens
eine „Fokus-Liste“. Diese darf gern detailliert sein,
sollte aber zu maximal 5 Arbeitseinheiten gebün-
delt werden.
4. Fokus-Zeit: Blocken Sie sich im Wochenplan
täglich 1 bis 3 Fokus-Sessions, in denen Sie an nur
einer wichtigen Aufgabe arbeiten.
5. Signale: Ein Fähnchen auf Halbmast oder ein
Kuscheltier, das einem den Hintern zudreht, könnte
heißen: „Jetzt bitte nicht ansprechen, es sei denn
der Hausflur brennt“.
6. Ruhe: „Noise-Cancelling-Kopfhörer“, die Um
gebungsgeräusche herausfiltern sind praktisch im
Großraumbüro, im Zug oder im Café – nur im wö-
chentlichen Meeting kommen sie nicht so gut an.
7. Fokus-Ort: Das Café um die Ecke, das Home-
Office oder der Konferenzraum können zum Wäch-
ter der Konzentrationszeit werden. Ein „Silent-
Room“ – ein kompletter Arbeitsraum, an dem
weder Telefon noch Gespräche erlaubt sind, ist eine
wirkungsvolle Alternative.
8. Offline-Modus: Je wichtiger
und schwieriger die Aufgabe,
desto rabiatere Konzentrations-
Mittel sind erlaubt. Das Telefon
auf Flug- oder Productivity-Mo-
dus stellen, den WLAN-Stecker
ziehen oder Produktivitätspro-
gramme installieren, die das In-
ternet zeitweise blockieren.
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