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Kinderarmut in Deutschland
Handlungsmöglichkeiten auf lokaler Ebene
Vortrag in Leipzig
am 02. Juni 2018
Heinz Hilgers
Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes
Kinderarmut als größtes Zukunftsrisiko
Kinder, die von staatlichen Transferleistungen
leben
Entwicklung
2000: 15,6 Mio. Kinder = 1,45 Mio.
2017: 13 Mio. Kinder = über 3 Mio.
Fakten zur Wirtschaftslage
• Die deutsche Wirtschaft ist 2017 um 2,2 Prozent
gewachsen, soviel wie seit sechs Jahren nicht mehr.
• Der deutsche Staat nahm 2017 das vierte Mal in Folge
mehr Geld ein, als er ausgab – ein Überschuss von 38,4
Mrd. Euro.
• Die Zahl der Arbeitslosen lag im Dezember 2017 bei
2,38 Millionen – 183.00 weniger als im Vorjahr.
3 Millionen Kinder in Armut
Kinder die von staatlichen Transferleistungen leben
Knapp 900.000 Kinder unter 18 Jahren leben in Familien, in
denen die Eltern arbeiten und trotzdem aufstocken
müssen.
Über 700.000 Kinder unter 18 Jahren leben in Familien mit
prekären Verhältnissen, die nur knapp über dem
Existenzminimum leben und deshalb Kinderzuschlag bzw.
Wohngeld bekommen.
Über 1 Million Kinder unter 18 Jahren leben in Familien, die
Leistungen nach dem SGB II beziehen wegen andauernder
Arbeitslosigkeit.
Kinderarmut – Kinder und Jugendliche unter
18 Jahren mit Anspruch auf Leistungen des
Bildungs und Teilhabepaketes (BuT), 2016‐
„Kostenfaktor“ Kind
• Kinder sind in Deutschland oft ein Armutsrisiko
für Familien.
• Das frei verfügbare Einkommen einer Familie
sinkt mit zunehmender Kinderzahl deutlich ab.
Vergleich frei verfügbares Einkommen 2015,
Jahresbrutto pro Haushalt
Kindliches Existenzminimum ist nicht
gesichert
•Der Regelsatz im SGB II/XII wird künstlich kleingerechnet
und reicht in der Höhe nicht aus.
•Das Bildungs- und Teilhabepaket gewährleistet keine
Bildungschancen für alle Kinder. Die tatsächlichen Kosten
liegen deutlich höher.
Kinderregelsatz für Kinder 0-6 Jahre: 240 Euro/ Monat
Darin u.a. enthalten sind*:
•84,46 Euro für Nahrungsmittel und Getränke
•38,29 Euro für Bekleidung und Schuhe
•7,61 Euro für Gesundheitspflege
•0,72 Euro für Bildung
 Der Paritätische kommt in seiner Expertise zu den Regelsätzen 2018 zu dem
Ergebnis einer Unterdeckung um mindestens 37 Prozent beim Erwachsenenregelsatz.
 Die statistische Grundlage der Kinderregelsätze bewertet der Paritätische als absolut
unzureichend und fordert die Bundesregierung auf, ein alternatives System zur
Feststellung des soziokulturellen Existenzminimums von Kindern zu erarbeiten.
Quelle: Regelbedarfsermittlungsgesetz, i.d.F.v. 2011, Anpassung 2018 gemäß § 7 Fortschreibung der regelbedarfsrelevanten
Verbrauchsausgaben; Paritätische Forschungsstelle, Expertise Regelbedarfe 2018. Herleitung und Bestimmung der
Regelbedarfe in der Grundsicherung, Berlin 2018.
* Die konkreten Werte von 2017 wurden gemäß Regelbedarfsfortschreibung mit einem Mischindex von 1,63 Prozent
fortgeschrieben.
Kinderregelsätze 2018
Die Ungerechtigkeit des
Bildungs- und Teilhabepakets
Quelle: Bericht der Landesregierung Schleswig-Holstein (2016): Anteile der Eltern an
den schulischen Bildungskosten ihrer Kinder, Drucks. 18/4685.
10
Begründung der Bundesregierung zur Pauschalierung statt tatsächlichem Bedarf:
„Die Höhe des anerkannten persönlichen Schulbedarfs ist pauschaliert. Wegen der
höchst unterschiedlichen Anforderungen, die in den Ländern (…) an die persönliche
Schulausstattung gestellt werden, würde es einen im Rahmen der Massenverwaltung
nicht leistbaren Aufwand bedeuten, den jeweiligen Bedarf konkret zu ermitteln.
Dies ist angesichts des ergänzenden Charakters der Leistung auch nicht
erforderlich.“
Begründung der Bundesregierung zur Höhe – Nicht-Erhöhung seit 2008:
„Der Betrag von 100 Euro im Jahr übersteigt zumindest den Wert der Position "Sonstige
Verbrauchsgüter (Schreibwaren, Zeichenmaterial u. a.) in Abteilung 09 der Einkommens-
und Verbrauchsstichprobe 2008, die wegen der gesonderten Berücksichtigung des
Bedarfs nach § 28 Absatz 3 bei der Ermittlung des Regelbedarfs von Kindern zwischen
6 und 17 Jahren nicht berücksichtigt worden ist. Diese Position wäre im Falle ihrer
Berücksichtigung je nach Alter des Kindes mit lediglich 1 ,91 Euro bzw. 2,86 Euro
pro Monat in die Bemessung des Regelbedarfs eingegangen.“
 Nötige Anschaffungen zum digitalisierten Lernen (z.B. Tablets) werden nicht
berücksichtigt.
Quelle: Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP (Mai 2018) auf die Frage nach der konkreten
Berechnungsgrundlage des Schulbedarfs von 100 € im Jahr.
Schulbedarf von 100 € entbehrt
jeder Berechnungsgrundlage
Jugendhilfekosten mit Armutsquote
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit – Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem SGB II, nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (NEF), nicht erwerbsfähige sonstige
Leistungsberechtigte (NESLB) und Kinder ohne individuellen Leistungsanspruch (KOL) – unter 15 Jahren; Jahresdurchschnitt 2014; eigene Berechnungen; Forschungsdatenzentrum
der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder: Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe – Ausgaben und Einnahmen; 2014; eigene Berechnungen
Bundesländervergleich:
Kinder im Hartz IV Bezug und
Lesekompetenz
Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende, Übersichtstabellen SGB-II
für Bund u. Länder Juni 2014 und Pisa Studie 2009, eigene Darstellung.
Bundesland Kinder unter 15 Jahre im
Hartz IV Bezug 2014
Pisa Ergebnisse Lesen 2009
Bayern 7,1 Prozent (1. Platz) 580 Punkte (2. Platz)
Baden-Württemberg 8,3 Prozent (2. Platz) 575 Punkte (3. Platz)
Nordrhein-Westfalen 18,5 Prozent (9. Platz) 563 Punkte (9. Platz)
Bremen 31,0 Prozent (15. Platz) 549 Punkte (15. Platz)
Berlin 33,4 Prozent (16. Platz) 552 Punkte (13. Platz)
Erste Erfolge –
Sprachdefizite nach Stadtteilen
%
n = 4720
Quelle: NeFF Dormagen, Uwe Sandvoss, Stadt Dormagen
Präventionsstrategien
• Gerechtigkeit im Steuer- und Sozialsystem
Die Kindergrundsicherung – Aufgaben des Bundes
• Bildung als Hilfe zur Selbsthilfe
Integrative Bildung für alle: arm und reich, Deutsche
und Migranten, Behinderte und Gesunde;
verantwortlich: die Länder
• Persönliche Hilfen und wirtschaftlich Hilfen gehören
zusammen
Kommunen organisieren individuelle Unterstützung
mit Wertschätzung und Hilfsbereitschaft
Die Höhe der Leistung orientiert sich am kindlichen
Existenzminimum (11. Existenzminimumbericht der
Bundesregierung) – mangels Alternativen!
Die Kindergrundsicherung
Vergleich Status Quo 2018 und
Kindergrundsicherung
17
Ziele einer kommunalen
Präventionsstrategie
Erfolgsfaktoren
• Menschenbild
• Haltung
• „So früh wie möglich“
• Aufsuchende Sozialarbeit
• Hilfe zur Selbsthilfe
• Fachkräfte und Eltern sind Erziehungspartner
• Ressourcenorientierung
• Vernetzung von Bildung, Gesundheit, Kinder-,
Jugend- und Familienhilfe
• Dialog
„So früh wie möglich“
Rendite eines in Bildung investierten Dollars über die gesamte Bildungsbiographie
Quelle: Quelle: James Heckman – Vortrag in Leipzig 2008 / NeFF Dormagen,
Uwe Sandvoss Stadt Dormagen
0 Age
Preschool programs
Schooling
Job training
0-3 4-5
Preschool School Post-school
Programs targeted towards the earliest years
Wirkung … auch finanziell!
Zuschussbedarf der Hilfen in und außerhalb der Familie je Einwohner in Euro ohne § 35a SGB VIII
Interkommunaler Vergleich 2007 (Prüfergebnis Gemeindeprüfungsanstalt NRW - GPA)
46,08
99,09
71,94
47,28
0
20
40
60
80
100
120
Minimum Maximum Mittelwert Dormagen
Euro
Statistik der Ausgaben und Einnahmen der Kinder- und
Jugendhilfe/Einzel- und Gruppenhilfen
Ausgaben zur Hilfe zur Erziehung §§ 27 - 35 SGB VIII;
Ausgaben je Einwohner in ausgewählten Kommunen/Jugendamtsbezirken in Euro
(ab 2013 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis der endgültigen Ergebnisse des Zensus vom 09.05.2011)
Quelle: NeFF Dormagen, Uwe Sandvoss, Stadt Dormagen
Entwicklung der Inobhutnahmen der unter
6-Jährigen im Vergleich Dormagen und NRW von 2005 – 2015
23
Präventionskette
24
Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien:
Kommunale Präventionskette
Hilfen für werdende
Mütter
Hilfen von der
Geburt bis zum
3. Lebensjahr
Hilfen im
Kindergartenalter
3. - 6. Lebensjahr
Hilfen in der
Grundschule
ab 6. Lebensjahr
Frühe Unterstützung für
benachteiligte Familien:
 Elternbildung
 Hausbesuch der
Kinder, die keinen
Kindergarten besuchen
 Prokita / Frühkindliche
Karies
 Palme
 Familienpass
Prävention:
 Betreuungsplatzgarantie
 Ausbau der
Elternbildung
 Gesundheitsförderung
 Weiterbildung für
Fachkräfte
 Sprachförderung
Individuelle Hilfe und
Unterstützung
 Hilfen zur
Erziehung
 Schulmittelfreiheit
 Schülerfahrtkosten
Frühe Unterstützung
für benachteiligte
Familien:
 Fahrkosten-
erstattung
 Nachhilfe
 Integrationshilfe
 Familienpass
 FJSler
Prävention:
 Betreuungsplatz-
garantie
 Hausbesuch der
Erstklässler durch
Lehrer
 Weiterbildung der
Pädagogen
Frühe Unterstützung für
benachteiligte Familien:
 Babyclubs
 Krabbelclubs
 Kostenl. Elternbildung
 Ausbau von
Familienzentren
 Familienpass
Prävention:
 Hausbesuch mit
Elternbegleitbuch
 Betreuungsplatz- garantie
ab 4. Monat
 Ausbau der Elternschulen
 Ausbau von U3 / U2
Tagesbetreuung
Prävention:
 Infos und Hilfen
 Ausbau Elternbildung
 Ausbau Familienzentren
 Beratungsstellen
Frühe Unterstützung für
benachteiligte Familien:
 Pers. Beratung durch
Gynäkologen/
Geburtskliniken
 Vermittlung an
Beratungseinrichtung
 Beratungsstellen
Individuelle Hilfe und
Unterstützung
 Familienhebamme
 Hilfe zur Erziehung
 Grundbedürfnisse
sichern
Individuelle Hilfe und
Unterstützung
 Grundbedürfnisse
sichern
 Hilfe zur Erziehung
 Familienhebamme
Individuelle Hilfe und
Unterstützung
 Hilfen zur Erziehung
 Mittagessen für 1 €
 GrundbedürfnisseQuelle: NeFF Dormagen,
Uwe Sandvoss, Stadt Dormagen
 FamilienpatInnen
 FamilienpatInnen
 FamilienpatInnen
25
Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien:
Kommunale Präventionskette
Hilfen in der
Grundschule
Hilfen in der
Orientierungsstufe
5-6 Klasse Sek.I
Hilfen in der
Mittelstufe
7-10. Klasse Sek. I
Hilfe in der
Ausbildung
Frühe Unterstützung für
benachteiligte Familien:
 Lerntrainer
 BOP Förderprogramm
 KAOA
 Profilpass
Prävention:
 Betreuungsplatzgarantie bis
zum 14. Lebensjahr
 Unterstützung durch die
Jugendhilfe
 Ausbau Ganztag
 Runder Tisch
Ausbildungsoffensive
 Firmenberufspar-
cours
Individuelle Hilfe und
Unterstützung
 Begleitung und
Unterstützung zur
ARGE
 Stärken im Quartier
Frühe Unterstützung
für benachteiligte
Familien:
 Dormagener weg
 SHIFT- Schalt um
auf Stark
Prävention:
 Praktikumsbörse
 Firmenberufs-
parcour
Frühe Unterstützung für
benachteiligte Familien:
 Nachhilfe
 Schulbegleiter
 Integrationshilfe
 Elternabende zum
Thema Erziehung
 Pädagogische Tage
 Gem. Weiterbildung
Prävention:
 Betreuungsplatzgarantie
bis zum 14. Lebensjahr
 Ausbau Ganztags
 Infoabend für Alle
 Lehrersprechtag
 Infomaterialien
 Kooperation GS – WS
 Gem. Weiterbildung
Prävention:
 Betreuungsplatzgarantie
 Hausbesuch der
Erstklässler durch Lehrer
 Weiterbildung der
Pädagogen
Frühe Unterstützung für
benachteiligte Familien
 OGS - Platz
 Nachhilfe
 Integrationshilfe
 Familienpass
 FJSler
 Schulbegleitung
Individuelle Hilfe und
Unterstützung
 Mittagessen 1€
 Schulmittelfreiheit
 Schülerfahrtkosten
 Hilfen zur Erziehung
 Scülerhilfe
Individuelle Hilfe und
Unterstützung
 Mittagessen 1€
 Schulmittelfreiheit
 Schülerfahrtkosten
 Hilfe zur Erziehung
Individuelle Hilfe und
Unterstützung
 Hilfen zur Erziehung
 Schulmittelfreiheit
 Schülerfahrtkosten
Quelle: NeFF Dormagen, Uwe Sandvoss, Stadt Dormagen
 FamilienpatInnen 
FamilienpatInnen
 FamilienpatInnen FamilienpatInnen
26
Vernetzung
Quelle: Vortrag Prof. Fegert beim Deutschen Kinderschutzbund LV Baden-Württemberg am 22.3.14.
Familien-
patInnen
28
NeFF (Netzwerk Für Familien) 20.03.2013
Ziele: Frühe Hilfen bis Berufsorientierung / Übergänge optimieren / Kinderschutz
Verwaltungs-
vorstand
Jugendhilfe-
ausschuss
Schul-
ausschuss
NeFF I und NeFF II
Kinderschutz
Koordination
NeFF Koordinatoren
(1,5 Stellen)
NeFF I
Lenkungsgruppe
2-3 x jährl.
NeFF II
Koordinierungsstelle
6 x jährl.
Jugendbildungsbüro,
NeFF Koordinatoren
Besteht seit 2006
AK Familien-
zentren
4 x jährl.
QE Schule -
OGS
2 x jährl.
AK Gesund-
heit
2 x jährl.
AK Kinderschutz-
fachkräfte
4x jährlich
AK
Schulleiter
2 x jährl.
Dezernent, FBL, JA
Leitung, PV
Jugendförderung und
Schule, Koordinatoren
AK OS
3-4 x jährl.
AK RT
3-4 x jährl.
TAK Fortbildungen
Kinderschutz
Koordinatoren,
Fachkräfte SpD,
Kinderschutzfachkräfte
Verantwort-
lich:
PV Schulver-
waltung
Verantwortlich:
NeFF
Koordinatoren
Gründung AK
Anfang 2013
Verantwort-
lich:
Jugendbil-
dungsbüro
TAK
Auftaktveran-
staltung NeFF
II
Koordinierungs
stelle
TAK
Zielentwicklung
Sek. I – Beruf
Koordinierungs
stelle
TAK
Infomaterialien
NeFF
Koordinatorin
Legende
 AK – feste Arbeitskreis
 TAK – Themenarbeitskreis
(endet nach erledigtem
Auftrag)
 FZ – Familienzentren
 GS – Gesundheitssystem
 KS – Kinderschutz
 FB – Fortbildung
 OS - Orientierungsstufe
 RT - Runder Tisch
Ausbildungsoffensive
AK
Arbeistmarkt
3-4 x jährl.
Verantwortlich:
Jugendbil-
dungsbüro
AK Familien-
hebammen
4 x jährl.
AK QE im
Kinderschutz
NeFF
Koordinatoren
Verantwortlich: NeFF
Koordinatoren
ProKita
Hakenbroich/
Horrem
3-4 x jährl.
Stadtteileltern-
schule Horrem,
Nievenheim,
Stürzelberg
2x jährl.
NeFF I Frühe Hilfen / Übergänge
NeFF II Übergang GS-WS & Sek I. - Ausb./Beruf
NeFF Kinderschutz
NeFF Koordination
AK Intern
3-4 x Jährl.
AK Schulsozialarbeiter
3-4 x jährl.
Verantwort-
lich:
PV Schulver-
waltung und
NeFF
Koordinator
Verantwortlich:
NeFF
Koordinator
NeFF - Dormagen –
„Netzwerk Für Familien“
29
Fragen?
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Verfehlte Sozial- und Steuerpolitik
•Familien werden in Deutschland höchst ungleich
gefördert.
•Der maximale Effekt beim Ehegattensplitting ist mehr als
10 mal so hoch wie die maximale Wirkung beim
Entlastungsbetrag für Alleinerziehende.
Vergleich Entlastungswirkung Ehegattensplitting
und Entlastungsbetrag für Alleinerziehende
Jahresbruttoeinkommen, max. Splittingeffekt
Entlastungsbetrag
Alleinerziehende,
Euro, Jahr
Max. Splittingeffekt
Ehepaar, Euro, Jahr
Jahresbruttoeinkommen, 20.000 Euro 515,16 2.500
Jahresbruttoeinkommen, 30.000 Euro 591,48 3.300
Jahresbruttoeinkommen, 250.731 Euro 858,6 8.692,15
Familienformen 1996-2015, mit ledigen Kindern
unter 18 Jahren
Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2005-2015, Haushalte und Familien 33
Quelle: 11. Existenzminimumbericht der Bundesregierung für 2017/2018; eigene Berechnung
Alleinerziehend mit Steuerklasse 2, ohne Unterhalt, Kind(er) unter 5 Jahren, weitere Leistungen wie Kinderzuschlag und
Wohngeld wurden nicht berücksichtigt
„Alle Tränen sind salzig, wer das
begreift, kann Kinder erziehen, wer das
nicht begreift, kann sie nicht erziehen.“
Janusz Korzcak
jüdisch-polnischer Arzt, 1878 - 1942
„Ich beobachte eine zunehmende Verhärtung
des scheinbar aufgeklärten Teils der
Gesellschaft gegenüber Menschen in Not. Dies
ist zurückzuführen auf die Ökonomisierung aller
Teile der Gesellschaft bis in die Kinderzimmer“
Jürgen Habermas
bei der Verleihung des Heine-Preises im Dezember 2012

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Kinderarmut in Deutschland

  • 1. Kinderarmut in Deutschland Handlungsmöglichkeiten auf lokaler Ebene Vortrag in Leipzig am 02. Juni 2018 Heinz Hilgers Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes
  • 2. Kinderarmut als größtes Zukunftsrisiko Kinder, die von staatlichen Transferleistungen leben Entwicklung 2000: 15,6 Mio. Kinder = 1,45 Mio. 2017: 13 Mio. Kinder = über 3 Mio.
  • 3. Fakten zur Wirtschaftslage • Die deutsche Wirtschaft ist 2017 um 2,2 Prozent gewachsen, soviel wie seit sechs Jahren nicht mehr. • Der deutsche Staat nahm 2017 das vierte Mal in Folge mehr Geld ein, als er ausgab – ein Überschuss von 38,4 Mrd. Euro. • Die Zahl der Arbeitslosen lag im Dezember 2017 bei 2,38 Millionen – 183.00 weniger als im Vorjahr.
  • 4. 3 Millionen Kinder in Armut Kinder die von staatlichen Transferleistungen leben Knapp 900.000 Kinder unter 18 Jahren leben in Familien, in denen die Eltern arbeiten und trotzdem aufstocken müssen. Über 700.000 Kinder unter 18 Jahren leben in Familien mit prekären Verhältnissen, die nur knapp über dem Existenzminimum leben und deshalb Kinderzuschlag bzw. Wohngeld bekommen. Über 1 Million Kinder unter 18 Jahren leben in Familien, die Leistungen nach dem SGB II beziehen wegen andauernder Arbeitslosigkeit.
  • 5. Kinderarmut – Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Anspruch auf Leistungen des Bildungs und Teilhabepaketes (BuT), 2016‐
  • 6. „Kostenfaktor“ Kind • Kinder sind in Deutschland oft ein Armutsrisiko für Familien. • Das frei verfügbare Einkommen einer Familie sinkt mit zunehmender Kinderzahl deutlich ab.
  • 7. Vergleich frei verfügbares Einkommen 2015, Jahresbrutto pro Haushalt
  • 8. Kindliches Existenzminimum ist nicht gesichert •Der Regelsatz im SGB II/XII wird künstlich kleingerechnet und reicht in der Höhe nicht aus. •Das Bildungs- und Teilhabepaket gewährleistet keine Bildungschancen für alle Kinder. Die tatsächlichen Kosten liegen deutlich höher.
  • 9. Kinderregelsatz für Kinder 0-6 Jahre: 240 Euro/ Monat Darin u.a. enthalten sind*: •84,46 Euro für Nahrungsmittel und Getränke •38,29 Euro für Bekleidung und Schuhe •7,61 Euro für Gesundheitspflege •0,72 Euro für Bildung  Der Paritätische kommt in seiner Expertise zu den Regelsätzen 2018 zu dem Ergebnis einer Unterdeckung um mindestens 37 Prozent beim Erwachsenenregelsatz.  Die statistische Grundlage der Kinderregelsätze bewertet der Paritätische als absolut unzureichend und fordert die Bundesregierung auf, ein alternatives System zur Feststellung des soziokulturellen Existenzminimums von Kindern zu erarbeiten. Quelle: Regelbedarfsermittlungsgesetz, i.d.F.v. 2011, Anpassung 2018 gemäß § 7 Fortschreibung der regelbedarfsrelevanten Verbrauchsausgaben; Paritätische Forschungsstelle, Expertise Regelbedarfe 2018. Herleitung und Bestimmung der Regelbedarfe in der Grundsicherung, Berlin 2018. * Die konkreten Werte von 2017 wurden gemäß Regelbedarfsfortschreibung mit einem Mischindex von 1,63 Prozent fortgeschrieben. Kinderregelsätze 2018
  • 10. Die Ungerechtigkeit des Bildungs- und Teilhabepakets Quelle: Bericht der Landesregierung Schleswig-Holstein (2016): Anteile der Eltern an den schulischen Bildungskosten ihrer Kinder, Drucks. 18/4685. 10
  • 11. Begründung der Bundesregierung zur Pauschalierung statt tatsächlichem Bedarf: „Die Höhe des anerkannten persönlichen Schulbedarfs ist pauschaliert. Wegen der höchst unterschiedlichen Anforderungen, die in den Ländern (…) an die persönliche Schulausstattung gestellt werden, würde es einen im Rahmen der Massenverwaltung nicht leistbaren Aufwand bedeuten, den jeweiligen Bedarf konkret zu ermitteln. Dies ist angesichts des ergänzenden Charakters der Leistung auch nicht erforderlich.“ Begründung der Bundesregierung zur Höhe – Nicht-Erhöhung seit 2008: „Der Betrag von 100 Euro im Jahr übersteigt zumindest den Wert der Position "Sonstige Verbrauchsgüter (Schreibwaren, Zeichenmaterial u. a.) in Abteilung 09 der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2008, die wegen der gesonderten Berücksichtigung des Bedarfs nach § 28 Absatz 3 bei der Ermittlung des Regelbedarfs von Kindern zwischen 6 und 17 Jahren nicht berücksichtigt worden ist. Diese Position wäre im Falle ihrer Berücksichtigung je nach Alter des Kindes mit lediglich 1 ,91 Euro bzw. 2,86 Euro pro Monat in die Bemessung des Regelbedarfs eingegangen.“  Nötige Anschaffungen zum digitalisierten Lernen (z.B. Tablets) werden nicht berücksichtigt. Quelle: Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP (Mai 2018) auf die Frage nach der konkreten Berechnungsgrundlage des Schulbedarfs von 100 € im Jahr. Schulbedarf von 100 € entbehrt jeder Berechnungsgrundlage
  • 12. Jugendhilfekosten mit Armutsquote Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit – Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem SGB II, nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (NEF), nicht erwerbsfähige sonstige Leistungsberechtigte (NESLB) und Kinder ohne individuellen Leistungsanspruch (KOL) – unter 15 Jahren; Jahresdurchschnitt 2014; eigene Berechnungen; Forschungsdatenzentrum der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder: Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe – Ausgaben und Einnahmen; 2014; eigene Berechnungen
  • 13. Bundesländervergleich: Kinder im Hartz IV Bezug und Lesekompetenz Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Statistik der Grundsicherung für Arbeitsuchende, Übersichtstabellen SGB-II für Bund u. Länder Juni 2014 und Pisa Studie 2009, eigene Darstellung. Bundesland Kinder unter 15 Jahre im Hartz IV Bezug 2014 Pisa Ergebnisse Lesen 2009 Bayern 7,1 Prozent (1. Platz) 580 Punkte (2. Platz) Baden-Württemberg 8,3 Prozent (2. Platz) 575 Punkte (3. Platz) Nordrhein-Westfalen 18,5 Prozent (9. Platz) 563 Punkte (9. Platz) Bremen 31,0 Prozent (15. Platz) 549 Punkte (15. Platz) Berlin 33,4 Prozent (16. Platz) 552 Punkte (13. Platz)
  • 14. Erste Erfolge – Sprachdefizite nach Stadtteilen % n = 4720 Quelle: NeFF Dormagen, Uwe Sandvoss, Stadt Dormagen
  • 15. Präventionsstrategien • Gerechtigkeit im Steuer- und Sozialsystem Die Kindergrundsicherung – Aufgaben des Bundes • Bildung als Hilfe zur Selbsthilfe Integrative Bildung für alle: arm und reich, Deutsche und Migranten, Behinderte und Gesunde; verantwortlich: die Länder • Persönliche Hilfen und wirtschaftlich Hilfen gehören zusammen Kommunen organisieren individuelle Unterstützung mit Wertschätzung und Hilfsbereitschaft
  • 16. Die Höhe der Leistung orientiert sich am kindlichen Existenzminimum (11. Existenzminimumbericht der Bundesregierung) – mangels Alternativen! Die Kindergrundsicherung
  • 17. Vergleich Status Quo 2018 und Kindergrundsicherung 17
  • 19. Erfolgsfaktoren • Menschenbild • Haltung • „So früh wie möglich“ • Aufsuchende Sozialarbeit • Hilfe zur Selbsthilfe • Fachkräfte und Eltern sind Erziehungspartner • Ressourcenorientierung • Vernetzung von Bildung, Gesundheit, Kinder-, Jugend- und Familienhilfe • Dialog
  • 20. „So früh wie möglich“ Rendite eines in Bildung investierten Dollars über die gesamte Bildungsbiographie Quelle: Quelle: James Heckman – Vortrag in Leipzig 2008 / NeFF Dormagen, Uwe Sandvoss Stadt Dormagen 0 Age Preschool programs Schooling Job training 0-3 4-5 Preschool School Post-school Programs targeted towards the earliest years
  • 21. Wirkung … auch finanziell! Zuschussbedarf der Hilfen in und außerhalb der Familie je Einwohner in Euro ohne § 35a SGB VIII Interkommunaler Vergleich 2007 (Prüfergebnis Gemeindeprüfungsanstalt NRW - GPA) 46,08 99,09 71,94 47,28 0 20 40 60 80 100 120 Minimum Maximum Mittelwert Dormagen Euro
  • 22. Statistik der Ausgaben und Einnahmen der Kinder- und Jugendhilfe/Einzel- und Gruppenhilfen Ausgaben zur Hilfe zur Erziehung §§ 27 - 35 SGB VIII; Ausgaben je Einwohner in ausgewählten Kommunen/Jugendamtsbezirken in Euro (ab 2013 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis der endgültigen Ergebnisse des Zensus vom 09.05.2011) Quelle: NeFF Dormagen, Uwe Sandvoss, Stadt Dormagen
  • 23. Entwicklung der Inobhutnahmen der unter 6-Jährigen im Vergleich Dormagen und NRW von 2005 – 2015 23
  • 25. Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien: Kommunale Präventionskette Hilfen für werdende Mütter Hilfen von der Geburt bis zum 3. Lebensjahr Hilfen im Kindergartenalter 3. - 6. Lebensjahr Hilfen in der Grundschule ab 6. Lebensjahr Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien:  Elternbildung  Hausbesuch der Kinder, die keinen Kindergarten besuchen  Prokita / Frühkindliche Karies  Palme  Familienpass Prävention:  Betreuungsplatzgarantie  Ausbau der Elternbildung  Gesundheitsförderung  Weiterbildung für Fachkräfte  Sprachförderung Individuelle Hilfe und Unterstützung  Hilfen zur Erziehung  Schulmittelfreiheit  Schülerfahrtkosten Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien:  Fahrkosten- erstattung  Nachhilfe  Integrationshilfe  Familienpass  FJSler Prävention:  Betreuungsplatz- garantie  Hausbesuch der Erstklässler durch Lehrer  Weiterbildung der Pädagogen Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien:  Babyclubs  Krabbelclubs  Kostenl. Elternbildung  Ausbau von Familienzentren  Familienpass Prävention:  Hausbesuch mit Elternbegleitbuch  Betreuungsplatz- garantie ab 4. Monat  Ausbau der Elternschulen  Ausbau von U3 / U2 Tagesbetreuung Prävention:  Infos und Hilfen  Ausbau Elternbildung  Ausbau Familienzentren  Beratungsstellen Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien:  Pers. Beratung durch Gynäkologen/ Geburtskliniken  Vermittlung an Beratungseinrichtung  Beratungsstellen Individuelle Hilfe und Unterstützung  Familienhebamme  Hilfe zur Erziehung  Grundbedürfnisse sichern Individuelle Hilfe und Unterstützung  Grundbedürfnisse sichern  Hilfe zur Erziehung  Familienhebamme Individuelle Hilfe und Unterstützung  Hilfen zur Erziehung  Mittagessen für 1 €  GrundbedürfnisseQuelle: NeFF Dormagen, Uwe Sandvoss, Stadt Dormagen  FamilienpatInnen  FamilienpatInnen  FamilienpatInnen 25
  • 26. Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien: Kommunale Präventionskette Hilfen in der Grundschule Hilfen in der Orientierungsstufe 5-6 Klasse Sek.I Hilfen in der Mittelstufe 7-10. Klasse Sek. I Hilfe in der Ausbildung Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien:  Lerntrainer  BOP Förderprogramm  KAOA  Profilpass Prävention:  Betreuungsplatzgarantie bis zum 14. Lebensjahr  Unterstützung durch die Jugendhilfe  Ausbau Ganztag  Runder Tisch Ausbildungsoffensive  Firmenberufspar- cours Individuelle Hilfe und Unterstützung  Begleitung und Unterstützung zur ARGE  Stärken im Quartier Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien:  Dormagener weg  SHIFT- Schalt um auf Stark Prävention:  Praktikumsbörse  Firmenberufs- parcour Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien:  Nachhilfe  Schulbegleiter  Integrationshilfe  Elternabende zum Thema Erziehung  Pädagogische Tage  Gem. Weiterbildung Prävention:  Betreuungsplatzgarantie bis zum 14. Lebensjahr  Ausbau Ganztags  Infoabend für Alle  Lehrersprechtag  Infomaterialien  Kooperation GS – WS  Gem. Weiterbildung Prävention:  Betreuungsplatzgarantie  Hausbesuch der Erstklässler durch Lehrer  Weiterbildung der Pädagogen Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien  OGS - Platz  Nachhilfe  Integrationshilfe  Familienpass  FJSler  Schulbegleitung Individuelle Hilfe und Unterstützung  Mittagessen 1€  Schulmittelfreiheit  Schülerfahrtkosten  Hilfen zur Erziehung  Scülerhilfe Individuelle Hilfe und Unterstützung  Mittagessen 1€  Schulmittelfreiheit  Schülerfahrtkosten  Hilfe zur Erziehung Individuelle Hilfe und Unterstützung  Hilfen zur Erziehung  Schulmittelfreiheit  Schülerfahrtkosten Quelle: NeFF Dormagen, Uwe Sandvoss, Stadt Dormagen  FamilienpatInnen  FamilienpatInnen  FamilienpatInnen FamilienpatInnen 26
  • 27.
  • 28. Vernetzung Quelle: Vortrag Prof. Fegert beim Deutschen Kinderschutzbund LV Baden-Württemberg am 22.3.14. Familien- patInnen 28
  • 29. NeFF (Netzwerk Für Familien) 20.03.2013 Ziele: Frühe Hilfen bis Berufsorientierung / Übergänge optimieren / Kinderschutz Verwaltungs- vorstand Jugendhilfe- ausschuss Schul- ausschuss NeFF I und NeFF II Kinderschutz Koordination NeFF Koordinatoren (1,5 Stellen) NeFF I Lenkungsgruppe 2-3 x jährl. NeFF II Koordinierungsstelle 6 x jährl. Jugendbildungsbüro, NeFF Koordinatoren Besteht seit 2006 AK Familien- zentren 4 x jährl. QE Schule - OGS 2 x jährl. AK Gesund- heit 2 x jährl. AK Kinderschutz- fachkräfte 4x jährlich AK Schulleiter 2 x jährl. Dezernent, FBL, JA Leitung, PV Jugendförderung und Schule, Koordinatoren AK OS 3-4 x jährl. AK RT 3-4 x jährl. TAK Fortbildungen Kinderschutz Koordinatoren, Fachkräfte SpD, Kinderschutzfachkräfte Verantwort- lich: PV Schulver- waltung Verantwortlich: NeFF Koordinatoren Gründung AK Anfang 2013 Verantwort- lich: Jugendbil- dungsbüro TAK Auftaktveran- staltung NeFF II Koordinierungs stelle TAK Zielentwicklung Sek. I – Beruf Koordinierungs stelle TAK Infomaterialien NeFF Koordinatorin Legende  AK – feste Arbeitskreis  TAK – Themenarbeitskreis (endet nach erledigtem Auftrag)  FZ – Familienzentren  GS – Gesundheitssystem  KS – Kinderschutz  FB – Fortbildung  OS - Orientierungsstufe  RT - Runder Tisch Ausbildungsoffensive AK Arbeistmarkt 3-4 x jährl. Verantwortlich: Jugendbil- dungsbüro AK Familien- hebammen 4 x jährl. AK QE im Kinderschutz NeFF Koordinatoren Verantwortlich: NeFF Koordinatoren ProKita Hakenbroich/ Horrem 3-4 x jährl. Stadtteileltern- schule Horrem, Nievenheim, Stürzelberg 2x jährl. NeFF I Frühe Hilfen / Übergänge NeFF II Übergang GS-WS & Sek I. - Ausb./Beruf NeFF Kinderschutz NeFF Koordination AK Intern 3-4 x Jährl. AK Schulsozialarbeiter 3-4 x jährl. Verantwort- lich: PV Schulver- waltung und NeFF Koordinator Verantwortlich: NeFF Koordinator NeFF - Dormagen – „Netzwerk Für Familien“ 29
  • 30. Fragen? Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
  • 31. Verfehlte Sozial- und Steuerpolitik •Familien werden in Deutschland höchst ungleich gefördert. •Der maximale Effekt beim Ehegattensplitting ist mehr als 10 mal so hoch wie die maximale Wirkung beim Entlastungsbetrag für Alleinerziehende.
  • 32. Vergleich Entlastungswirkung Ehegattensplitting und Entlastungsbetrag für Alleinerziehende Jahresbruttoeinkommen, max. Splittingeffekt Entlastungsbetrag Alleinerziehende, Euro, Jahr Max. Splittingeffekt Ehepaar, Euro, Jahr Jahresbruttoeinkommen, 20.000 Euro 515,16 2.500 Jahresbruttoeinkommen, 30.000 Euro 591,48 3.300 Jahresbruttoeinkommen, 250.731 Euro 858,6 8.692,15
  • 33. Familienformen 1996-2015, mit ledigen Kindern unter 18 Jahren Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2005-2015, Haushalte und Familien 33
  • 34. Quelle: 11. Existenzminimumbericht der Bundesregierung für 2017/2018; eigene Berechnung Alleinerziehend mit Steuerklasse 2, ohne Unterhalt, Kind(er) unter 5 Jahren, weitere Leistungen wie Kinderzuschlag und Wohngeld wurden nicht berücksichtigt
  • 35. „Alle Tränen sind salzig, wer das begreift, kann Kinder erziehen, wer das nicht begreift, kann sie nicht erziehen.“ Janusz Korzcak jüdisch-polnischer Arzt, 1878 - 1942
  • 36. „Ich beobachte eine zunehmende Verhärtung des scheinbar aufgeklärten Teils der Gesellschaft gegenüber Menschen in Not. Dies ist zurückzuführen auf die Ökonomisierung aller Teile der Gesellschaft bis in die Kinderzimmer“ Jürgen Habermas bei der Verleihung des Heine-Preises im Dezember 2012

Notas del editor

  1. Die Berücksichtigung der Ausgabenpositionen von Kindern zwischen 6 und 17 Jahren aus der EVS 2008 Ausgabenpositionen aus der Abteilung 9 ergeben folgende Summe zwischen 1,91 und 2,86 Euro im Monat, d.h. knapp 24 bzw. knapp 35 Euro im Jahr für den Schulbedarf!  Die Begründung erklärt in keiner Weise die Ermittlung der 100 Euro!!!
  2. Daten sächliches ExMin: 399 BEA: 220 ExMin Freibetrag: 619 max. Entlastungswirkung KiF: 291 Kindergeld, 1 Kind: 194 Kinderzuschlag, max.: 170 KiG+KiZ: 364 Regelsatz, u6: 240 BuT: 19 Wohnkostenpauschale: 85 Heizkostenpauschale: 14 Sozialgeld, u6: 358
  3. 2012: Minimum ca. 50 Euro Maximum ca. 160 Euro Mittelwert ca. 100 Euro Dormagen ca. 50 Euro
  4. 2012: Minimum ca. 50 Euro Maximum ca. 160 Euro Mittelwert ca. 100 Euro Dormagen ca. 50 Euro
  5. Fokus in diesem Vortrag: weiterführende Schulen und Ausbildung/Beruf