NPK2012 - Thomas Künzel: Von der Pflege für die Pflege - Lymphologie
NPK2012 - Dagmar Jänisch: Fehlende Wertschätzung oder ist "Pflege" nur zu empfindlich?
1. Fehlende Wertschätzung
oder
ist „Pflege“ nur zu
empfindlich?
4. Niederrheinischer Pflegekongress
Dagmar Jänisch
Verden
2. Utopie?
Wie wäre es, wenn Sie jeden Tag mit einem Lächeln
zur Arbeit gehen könnten?
Dagmar Jänisch
3. • Wir sind von Natur aus gesellige Lebewesen und
die Währung mit der wir einander bezahlen, ist
Anerkennung
• Anerkennung tut uns gut
• Wir sind darauf angewiesen
• Alleine können wir nicht existieren
• Wir müssen kooperieren
• Anerkennung ist der höchstmögliche Lohn in
einer Kooperation
Richard David Precht
Dagmar Jänisch
4. Warum fühlen wir uns gut?
Anerkennung und Wertschätzung empfinden wir,
wenn:
– Vertrauen in unsere Fähigkeiten gesetzt wird
– Erfolg bestätigt wird
– wir gefordert und gefördert werden
– wir nicht kontrolliert werden
Dagmar Jänisch
5. Wann fühlen wir uns wertgeschätzt?
• Wertschätzung bekommen wir beruflich von
unseren KollegInnen, von den Vorgesetzten, von
Patienten und ihren Angehörigen.
• Manche Menschen fühlen sich berufen, sich zu
unserer professionell geleisteten Pflege zu äußern:
– Ärzte und Arzthelfer
– Krankenkassensachbearbeiter
– MDK Mitarbeiter
– Therapeuten
– Politiker
– Gesellschaft
Dagmar Jänisch
6. Was erwartet Sie?
• Wertschätzung von Pflegenden in der Gesellschaft
• Historisches
• Führungsqualitäten
• Umfrage und Konsequenzen
Dagmar Jänisch
7. Wertschätzung der Pflegenden?
• Jahr für Jahr belegen Pflegende vorderste Plätze
im Ranking von Readers Digest, Allensbach Institut
und anderen Meinungsforschern.
– 1. Feuerwehrleute 93%
– 2. Piloten 91%
– 3. Krankenschwestern 90%
– 16. Fußballspieler 12%
– 17. Autoverkäufer 10%
– 18. Politiker 7%
Dagmar Jänisch
8. Und die Politik?
• In seinem Schreiben an Dr. Philipp Rösler fordert
das Bundesforum Ambulante Pflege:
– sofortige Aussetzung der Veröffentlichung der
Pflegenoten
– einen sinnvollen und wirtschaftlichen Einsatz der
Versicherungsbeiträge
– mehr Wertschätzung und Respekt für die professionelle
Pflege
Dagmar Jänisch
10. Pflege kann jede?
• Neben der Überwachung scheint in der Politik die
Meinung zu herrschen, Pflege kann jede!
– Frau von der Leyen findet, dass die Schlecker Frauen und
andere zur Zeit arbeitslose Menschen kranke und alte
Menschen pflegen können…
• Aber:
ß – Ist es nicht Irrsinn, eine wichtige Arbeit jemanden
anzuvertrauen, der zwar eine Neigung,
aber keine Ahnung von der Sache hat?
Dagmar Jänisch
11. Entlohnung?
• Über die Gehälter von Politikern wird nicht
öffentlich diskutiert und gefeilscht und
geschachert wie auf dem Basar.
– Zum Glück ist die Bezahlung meist nicht der
ausschlaggebende Faktor in der Pflege arbeiten zu
wollen.
– Das ist auch richtig so. Und sicher möchten nicht viele
Pflegende Politiker sein. Anscheinend aber auch nicht
viele Politiker Pflegende.
Dagmar Jänisch
12. Attraktivität der Pflegeberufe?
• Wie attraktiv ist ein Beruf bei
– zunehmend schlechterer Bezahlung
– fehlenden sozialen Anerkennungen der
Pflegeleistungen
– mangelnden Aufstiegschancen am
Arbeitsplatz
– geringen Entscheidungsspielräumen
innerhalb der eigenen Arbeitsaufgaben
– chronischen Rückenbeschwerden
– familienunfreundlichen Arbeitszeiten
– der geringen Wertschätzung in der Politik
und in den Medien
Dagmar Jänisch
13. Damals…
„Es ist thatsächlich kaum zu glauben, wie wenig für
die materielle Lage unserer überanstrengten, sich
aufreibenden Krankenpflegerinnen
geschieht….Der Staat lohnt andere Ämter nach
ihrer Wichtigkeit, nach ihrer Verantwortung und
nach dem, wie sie die Kraft aufbrauchen. Es giebt
aber kaum einen Beruf, der verantwortlicher,
unentbehrlicher und aufreibender ist, als der der
Krankenpflege, und kaum einen anderen, der
kläglicher entlohnt wird...“
– Mathilde Weber, geschrieben 1894.
Dagmar Jänisch
14. … und 118 Jahre später
• Führen heißt
– eigenverantwortliches Handeln, Kreativität und
einbezogen werden in konzeptionelle Arbeit
– für eine ausreichende Personalausstattung und
angemessene Bezahlung Sorge zu tragen
– den Betrieb positiv in der Öffentlichkeit darstellen und
prinzipiell Sicherheit und Rückhalt geben
Dagmar Jänisch
18. Quintessenz
• Und deshalb soll eine Führungskraft:
– genug Vertrauen in die Fähigkeiten der Pflegenden haben
– den Erfolg der Pflegenden bestätigen
– und die Begabungen der Pflegenden fördern
Dagmar Jänisch
19. Fehlende Wertschätzung
oder ist Pflege zu
empfindlich?
Ein Fragebogen an 300
Pflegekräfte
20. Inhalte
• Der Begriff der Wertschätzung
• Der momentane Zustand
• Beeinflussende Menschen
• Faktoren, die den Grad der Wertschätzung
beeinflussen
• Tätigkeitsbereich
Dagmar Jänisch
21. • Was verstehen Sie persönlich unter dem
Begriff Wertschätzung?
N=158
Dagmar Jänisch
22. • Wie sehr fühlen Sie sich momentan in Ihrer
Arbeit wertgeschätzt?
N=158
Dagmar Jänisch
23. • Wann fühlen Sie sich wertgeschätzt?
N=158
Dagmar Jänisch
28. Zusammenfassung
• Aus den erhobenen Werten ist ersichtlich:
– 100% Arbeitsleistung nur bei Wertschätzung
– Fehlende Wertschätzung ist kostenintensiv
– Verursacher sind oft Vorgesetzte
– Pflegende sind ein kostbares Gut
– Wertschätzung von intern hilft auch (wenn externe fehlt)
• „Das wirkliche Leben ist Begegnung und
Kommunikation“ (Martin Buber)
Dagmar Jänisch
29. Fazit
• Mein Freund Ali sagte bei einer
Wasserpfeife:
Alle Menschen
haben einen Tunnelblick,
je nachdem,
von wo man kommt.
Dagmar Jänisch
30. Konsequenzen
• Nutzen wir unsere Chance
• Stellen wir uns unserer Verantwortung
• Entwickeln wir uns zukunftsweisend
• Fordern wir Wertschätzung ein
• Verteidigen wir unser implizites Wissen
Dagmar Jänisch