NPK2012 - Thomas Künzel: Von der Pflege für die Pflege - Lymphologie
NPK2011: Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
1. Die personale Umgebung
als Stör- oder Förderfaktor
der Lebensqualität
von Menschen mit Demenz
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
2. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
Neulich am Mittagstisch:
Herr Meier zieht es seit Neustem vor, sein Mittagessen –
quasi ohne Umweg über das Besteck – gleich mit den
Händen zu sich zu nehmen.
Dass ist kein Problem – es sei denn jemand macht es
dazu; eine Angehörige, eine Mitarbeiterin, die Hausleitung
oder vielleicht ein Mitbewohner?
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
3. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
Ich nehme meine (personale) Umgebung wahr
visuell
auditiv
olfaktorisch
haptisch
oral kinästhetisch
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
4. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
Ich nehme meine (personale) Umgebung wahr
Pflegende
Betreuende
Therapierende
Leitende
An-/Zugehörige Mitbewohner
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
5. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
… und wie sie mit mir umgeht.
Zum Beispiel Pflegende …
maßregeln mich. lassen mich so sein,
wie ich bin.
entmündigen mich
bevormunden mich
demotivieren mich.
entpersonalisieren mich
bestrafen mich
…
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
6. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
… und wie sie mit mir umgeht.
Zum Beispiel Betreuende…
maßregeln mich. lassen mich so sein,
wie ich bin.
entmündigen mich
bevormunden mich
demotivieren mich.
entpersonalisieren mich
bestrafen mich
…
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
7. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
… und wie sie mit mir umgeht.
Zum Beispiel An-/Zugehörige…
maßregeln mich. lassen mich so sein,
wie ich bin.
entmündigen mich
bevormunden mich
demotivieren mich.
entpersonalisieren mich
bestrafen mich
…
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
8. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
… und wie sie mit mir umgeht.
Zum Beispiel Leitende…
maßregeln mich. lassen mich so sein,
wie ich bin.
entmündigen mich
bevormunden mich
demotivieren mich.
entpersonalisieren mich
bestrafen mich
…
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
9. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
Welche Ziele verfolgen wir eigentlich?
Ich fühle mich hier zu Hause!?
Ich fühle mich hier sicher!?
Ich fühle mich hier geborgen!?
Ich fühle mich hier akzeptiert!?
Ich kann hier so sein wie ich bin und war!?
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
10. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
Welche Haltung brauchen wir hierzu?
⇒ Ich akzeptiere das Verhalten und die Realität des
Betroffenen.
Duplizität der Realitäten!
⇒ Ich reagiere auf das Verhalten und die Realität
des Betroffenen.
Anpassung statt Druck!
⇒ Ich will wissen: Wie ist das Verhalten zu verstehen
und einzuordnen in das Leben des Bewohners.
Interesse und Neugier statt Ignoranz!
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
11. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
Ich und meine Biografie
Zeitgeschichte Lebenslauf
Biografie
Lebensgeschichte(n)
Hinter meinem Handeln steckt stets eine Absicht,
die für mich eine Bedeutung hat und nach der ich handele
– mit und ohne Demenz!
Die Biografie ist die Quelle meines Verhaltens,
sie erklärt es, ermöglicht das Verständnis und löst es.
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
12. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
Ich und meine Biografie
Menschen erinnern sich anhand von Impulsen/Reizen.
Durch einen einzelnen Reiz
(z. B. ein Geruch, Bild, Stimme,
Kleidung etc.) können Gedächtnisspuren, die damit
verknüpften Emotionen und Verhaltensweisen
aktiviert werden.
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
13. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
Ich erinnere mich, fühle mich und reagiere so,
weil Du aussiehst wie …
weil Du dich anhörst wie …
weil Du riechst wie …
weil Du schmeckst wie …
weil Du dich anfühlst wie …
weil Du dich bewegst wie …
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
14. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
Neulich am Mittagstisch:
Herr Meier zieht es seit Neustem vor, sein Mittagessen
– quasi ohne Umweg über das Besteck – gleich mit
den Händen zu sich zu nehmen.
Dass ist kein Problem
von Herrn Meier.
Dass ist ein Problem
seiner personalen Umgebung
(z. B. Angehörige, Mitarbeiter, Hausleitung, Mitbewohner).
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
15. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
Neulich am Mittagstisch:
Wer ein Problem hat, kann es lösen.
Herr Meier hat kein Problem.
Seine personale Umgebung hat ein Problem.
(Angehörige, Mitarbeiter, Hausleitung, Mitbewohner usw.).
Seine personale Umgebung kann es lösen
(Aber bitte nicht auf Kosten von Herrn Meier.)
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
16. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
… und zwar von Mensch zu Mensch, weil ….
wir uns einig sind.
wir Beziehungsarbeit leisten.
unsere Leitungen hinter uns stehen.
wir beteiligen.
wir verstehen wollen.
wir ständig an unserer Haltung
arbeiten.
wir uns unterstützen und vernetzen.
wir klar und transparent sind.
unsere Uhren anders gehen.
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
17. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit!
Raum für
Ihre Fragen und Kommentare!
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln
18. Die personale Umgebung als Stör- oder Förderfaktor der Lebensqualität von Menschen mit Demenz
Weiterführende Literaturen
Buijssen, Huub: Das Monster der Vergesslichkeit in „Altenpflege“ 3/1999, S. 30-33
Feldbinder, Helgard: Integrative Validation nach Nicole Richard. In: Pflegen ambulant 06/2002, S. 21-
24
Höwler, Elisabeth: Gerontopsychiatrische Pflege – Lehr- und Arbeitsbuch für die Altenpflege. Hagen
2007
Kerkhoff, Barbara: Biografiearbeit – Schlüssel für eine individuelle Begleitung in der Pflege. In: Die
Schwester/Der Pfleger 10/2002, S. 830-833
Kojer, Marina; Gutenthaler, Ursula; Schmidl, Martina: Validation nach Naomi Feil. In: Gatterer, G.
(Hg.) Multiprofessionelle Altenbetreuung. Wien 2003
Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) (Hg.):
Grundsatzstellungnahme Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz in stationären
Einrichtungen. Essen 2009
Powell, Jenny: Hilfen zur Kommunikation bei Demenz. Köln 2006
Reinhard-Kahlmann, Susanne: Mehr Empathie als Sympathie. In: Altenpflege 03/1999, S. 34-36
Richard, Nicole: Das Puzzle des Lebens. In: Altenpflege 06/2006, S. 42-43
Scheich, Sylvia: Helfende Hände. In: Altenpflege 08/2000, S. 32-35
Stoffers, Tabea: Die Seele bewegen. In: Altenpflege 12/2008, S. 44-46
Tackenberg, Peter und Abt-Zegelin, Angelika: Demenz und Pflege. Eine interdisziplinäre
Betrachtung. Frankfurt / Main 2004
Trilling, Angelika; Steiner, Irene; Jansen, Birgit: Erinnern mit Verwirrten. In: Pflegen ambulant
04/2002, S. 25-31
Lernwege gehen Seminare und mehr Daniel Holzem, Köln