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Handlungsorientierter
Lernfeldunterricht

Fachdidaktische Rekonstruktionen und
pragmatische Reflexionen im Beziehungsgefüge
des Unterrichts an der Berufsschule




Rainer Gerke
Disputationsvortrag an der Universität Erfurt am 16. Juni 2009
Agenda und Ausgangssituation


1.   Problemstellung
2.   Arbeitsmodelle
3.   Theoretische Hintergründe
4.   Empirische Befunde
5.   Diskussionsgrundlage


     Ausgangssituation – Arbeitsmodelle– Hintergrund -- Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Handlungsorientierung im Lernfeldunterricht
beinhaltet die Chance
 Nicht nur                                Sondern auch
                                          überfachliche
 fachliches Lernen
                                          Persönlichkeitsbildung
 abstrakt-begriffliches                   an Erfahrungen orientiertes
 Lernen                                   Lernen
 Fremdsteuerung                           Selbststeuerung
 Lernen von trägem
                                          reflektiertes Lernen
 Wissen
 Solo-Lernen                              kooperatives Lernen
 zu ermöglichen.
    Ausgangssituation – Arbeitsmodelle– Hintergrund -- Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Situation nach 10 Jahren LFU
 Zu wenig konsequent auf Berufswirklichkeit
  ausgerichtete Lernziele
 Zu geringe Förderung der Kommunikation
  zwischen den Lernenden
 Zu wenig Verknüpfungen mit individuellen
  Erfahrungen und multimedialen Strukturen
 Notendruck, Lernwiderstände, Provokationen
 Versagensängste, Misserfolgsvermeidung,
  Lernmüdigkeit
    Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund -- Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Gesamtarbeitsmodell




  Ausgangssituation – Arbeitsmodell – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Vortragsschwerpunkte




  Ausgangssituation – Arbeitsmodell – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Vollständiger Handlungszirkel

                                 1. Informieren


      6. Bewerten
                                  Vollständige                      2. Planen
                                   Handlung

  5. Kontrollieren                                           3. Entscheiden


                                 4. Durchführen

 Ausgangssituation – Arbeitsmodell e – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Orientierung an Handlungskomplexität

 Pragmatisches Ideengebäude
 Abduktive Tatsachenbeschreibung

 Komplex von abduktiven, deduktiven und
  induktiven Schlüssen
 Prozess praktischer Problemlösungen als
  „Routinebruch“
 Pragmatische Argumentationslogik


 Ausgangssituation – Arbeitsmodelle– Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Was sind handlungskomplexe Lernarrangements?




  Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Entwicklung von Musterarrangements

Reflexionen beruflicher Erfahrungen
 mit unterrichtlichen Konsequenzen

 mit unterrrichtsübergreifenden Konsequenzen

 mit schulübergreifenden Konsequenzen




  Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Allgemeines empirisches Arbeitsmodell
      kulturelle, ökonomische                                       Sozialer und familiärer
        und schulbezogene                                                Hintergrund
         Voraussetzungen




       Merkmale                                      Wahrnehmung                    Merkmale
          der              Lerngelegen-
                                                     und Nutzung                   der Schüler/
       Lehrkraft              heiten
                                                          der                         innen
      (Beliefs, Wi                                   Lerngelegen-                 (kognitiv, mot
         ssen,             (Quantität und
                                                    heiten durch die              ivational, em
                             Qualität)
      Motivation)                                    Schüler/innen                   otional)




                      Kognitive und motivationale Zielvariablen

                (vgl. Fend, 1981; Helmke, 2003; Kunter, 2005; Reusser et al., 2001)


   Ausgangssituation – Arbeitsmodell – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Konkretes empirisches Arbeitsmodell
      kulturelle, ökonomische                                       Sozialer und familiärer
        und schulbezogene                                                Hintergrund
         Voraussetzungen




       Merkmale                                      Wahrnehmung                       Merkmale
          der              Lerngelegen-
                                                     und Nutzung                      der Schüler/
       Lehrkraft              heiten
                                                          der                             innen
      (Beliefs, Wi                                   Lerngelegen-                       (kognitiv,
         ssen,             (Quantität und
                                                    heiten durch die                  motivational,
                             Qualität)
      Motivation)                                    Schüler/innen                     emotional)




                      Kognitive und motivationale Zielvariablen

                (vgl. Fend, 1981; Helmke, 2003; Kunter, 2005; Reusser et al., 2001)


   Ausgangssituation – Arbeitsmodell – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Untersuchungsphasen

 Erste Iterationsstufe, 54 Teilnehmer nach einem
  handlungskomplexen Lernarrangement mit
  gegensätzlichen Fragenpaaren
 Zweite Iterationsstufe, 229 Teilnehmer in den
  drei Ausbildungsjahren mit geschlossenen
  Fragen
 Dritte Iterationsstufe, 28 Lehrkräfte und
  Unterrichtexperten mit geschlossenen Fragen

    Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Ausgewählte Ergebnisse der ersten Iteration

 Computernutzung finden 95 % hilfreich und
  sehen darin Vorteile beim Lernen
 85 % sind zu selbstständigem Lösen von
  Arbeitsaufgaben in Gruppenarbeit motiviert
 Für 89 % könnte eine multimediale Infrastruktur
  ein selbstverständliches Lernmittel sein
 Mit komplexen Arbeitsaufgaben könnten 78 %
  berufliche Kompetenz entwickeln

    Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Ausgewählte Ergebnisse der zweiten Iteration

 Computernutzung finden 62 % hilfreich und
  sehen darin Vorteile beim Lernen
 78 % sind zu selbstständigem Lösen von
  Arbeitsaufgaben in Gruppenarbeit motiviert
 Für 82 % könnte eine multimediale Infrastruktur
  ein selbstverständliches Lernmittel sein
 Mit komplexen Arbeitsaufgaben könnten 76 %
  berufliche Kompetenz entwickeln

    Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Ausgewählte Ergebnisse der dritten Iteration

 Computernutzung finden 60 % der Lehrkräfte
  hilfreich und sehen darin Vorteile beim Lernen
 Nur 55 % sehen selbstständiges Lösen von
  Arbeitsaufgaben in Gruppenarbeit als hilfreich
 Für 60 % könnte eine multimediale Infrastruktur
  ein selbstverständliches Lernmittel sein
 Mit komplexen Arbeitsaufgaben könnten 75 %
  berufliche Kompetenz entwickeln

    Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Zwischenfazit der ausgewählten Ergebnisse

  Schüler finden Computernutzung hilfreich zum
   Aufbau beruflicher Handlungskompetenz
  Schüler lernen gern mit komplexen beruflich
   verwickelten Arbeitsaufgaben
  Schüler kooperieren gern untereinander und
   achten auf ein gutes Verhältnis zu Lehrkräften
  Lehrkräfte bevorzugen konventionelle
   Lernformen im Unterricht


     Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit

„Das Wertvollste, was wir einem Schüler geben
  können, ist eben nicht das Wissen, sondern eine
  gesunde Art des Wissenerwerbes und eine
  selbständige Art des Handelns“
  (Kerschensteiner 1906).

 Gern stehe ich für ihre Fragen zur Verfügung.


   Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
Pragmatisches Ideengebäude

“Der Pragmatismus liegt in der Mitte unserer Theorien
  wie ein Korridor in einem Hotel.
Unzählige Zimmer gehen auf diesen Korridor. In dem
  einen dieser Zimmer finden wir einen Mann, der an
  einer atheistischen Schrift arbeitet, im nächsten
  einen andern, der auf seinen Knien um Glauben und
  Kraft betet, in einem dritten einen Chemiker, der die
  Eigenschaften eines Körpers untersucht.
Ihnen allen aber gehört der Korridor zu eigen. Alle
  müssen ihn passieren, wenn sie einen praktischen
  Weg in ihre Zimmer oder aus denselben brauchen“
  (zit. nach Gadamer 1989, S. 256
PRAGMATISCHES PROZESSMODELL




                          (Vgl. Strübing 2004)
PRAGMATISCHE ARGUMENTATIONSLOGIK
Klassisches „Bohnenbeispiel“   (Peirce 1905)

                           Alle Bohnen in diesem
                               Sack sind weiß!



                           Diese Bohnen sind weiß!




Diese Bohnen sind aus
    diesem Sack!
Typische Deduktion – Ableitung/Herleitung
                           Bekannte Regel: Alle
                          Bohnen in diesem Sack
                               sind weiß!


                           Resultat: Diese Bohnen
                                 sind weiß!
                              logischer Schluss




   Beobachteter Fall:
 Diese Bohnen sind aus
     diesem Sack!
Typische Induktion – Verifikation nötig
                            Auf nicht bekannte Regel
                                  geschlossen:
                             Alle Bohnen in diesem
                                 Sack sind weiß!

                              Beobachtetes Resultat
                             Diese Bohnen sind weiß!



  Beobachteter Fall:
Diese Bohnen sind aus
    diesem Sack!
Typische Abduktion evtl. Trugschluss
                            Bekannte Regel: Alle
                           Bohnen in diesem Sack
                                sind weiß!


                             Beobachtetes Resultat
                            Diese Bohnen sind weiß!



Wahrscheinlicher Fall
Diese Bohnen sind aus
    diesem Sack!
Pragmatisch-experimentelle Methode
Phasen    Strukturmuster      Merkmale der Erfahrung
1.Phase   Unbestimmte         Verwunderung, Konfusion,
          Situation           Zweifel, Routinebruch
2.Phase   Institution eines   Vorläufige Interpretation und
          Problems            Präzisierung
3.Phase   Mögliche            Untersuchung, Arbeitsplan,
          Problemlösung       Inspektion, Hypothesen bilden

4.Phase   Vernünftiges        Konsequente Aufarbeitung einer
          Begründen           vorläufigen Hypothese
5.Phase   Bewährung der       Experimentelle Überprüfung
          Problemlösung       Handlungsplan und Anwendung

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Disputationsvortrag Handlungsorientierter Unterricht

  • 1. Handlungsorientierter Lernfeldunterricht Fachdidaktische Rekonstruktionen und pragmatische Reflexionen im Beziehungsgefüge des Unterrichts an der Berufsschule Rainer Gerke Disputationsvortrag an der Universität Erfurt am 16. Juni 2009
  • 2. Agenda und Ausgangssituation 1. Problemstellung 2. Arbeitsmodelle 3. Theoretische Hintergründe 4. Empirische Befunde 5. Diskussionsgrundlage Ausgangssituation – Arbeitsmodelle– Hintergrund -- Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 3. Handlungsorientierung im Lernfeldunterricht beinhaltet die Chance Nicht nur Sondern auch überfachliche fachliches Lernen Persönlichkeitsbildung abstrakt-begriffliches an Erfahrungen orientiertes Lernen Lernen Fremdsteuerung Selbststeuerung Lernen von trägem reflektiertes Lernen Wissen Solo-Lernen kooperatives Lernen zu ermöglichen. Ausgangssituation – Arbeitsmodelle– Hintergrund -- Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 4. Situation nach 10 Jahren LFU  Zu wenig konsequent auf Berufswirklichkeit ausgerichtete Lernziele  Zu geringe Förderung der Kommunikation zwischen den Lernenden  Zu wenig Verknüpfungen mit individuellen Erfahrungen und multimedialen Strukturen  Notendruck, Lernwiderstände, Provokationen  Versagensängste, Misserfolgsvermeidung, Lernmüdigkeit Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund -- Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 5. Gesamtarbeitsmodell Ausgangssituation – Arbeitsmodell – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 6. Vortragsschwerpunkte Ausgangssituation – Arbeitsmodell – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 7. Vollständiger Handlungszirkel 1. Informieren 6. Bewerten Vollständige 2. Planen Handlung 5. Kontrollieren 3. Entscheiden 4. Durchführen Ausgangssituation – Arbeitsmodell e – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 8. Orientierung an Handlungskomplexität  Pragmatisches Ideengebäude  Abduktive Tatsachenbeschreibung  Komplex von abduktiven, deduktiven und induktiven Schlüssen  Prozess praktischer Problemlösungen als „Routinebruch“  Pragmatische Argumentationslogik Ausgangssituation – Arbeitsmodelle– Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 9. Was sind handlungskomplexe Lernarrangements? Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 10. Entwicklung von Musterarrangements Reflexionen beruflicher Erfahrungen  mit unterrichtlichen Konsequenzen  mit unterrrichtsübergreifenden Konsequenzen  mit schulübergreifenden Konsequenzen Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 11. Allgemeines empirisches Arbeitsmodell kulturelle, ökonomische Sozialer und familiärer und schulbezogene Hintergrund Voraussetzungen Merkmale Wahrnehmung Merkmale der Lerngelegen- und Nutzung der Schüler/ Lehrkraft heiten der innen (Beliefs, Wi Lerngelegen- (kognitiv, mot ssen, (Quantität und heiten durch die ivational, em Qualität) Motivation) Schüler/innen otional) Kognitive und motivationale Zielvariablen (vgl. Fend, 1981; Helmke, 2003; Kunter, 2005; Reusser et al., 2001) Ausgangssituation – Arbeitsmodell – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 12. Konkretes empirisches Arbeitsmodell kulturelle, ökonomische Sozialer und familiärer und schulbezogene Hintergrund Voraussetzungen Merkmale Wahrnehmung Merkmale der Lerngelegen- und Nutzung der Schüler/ Lehrkraft heiten der innen (Beliefs, Wi Lerngelegen- (kognitiv, ssen, (Quantität und heiten durch die motivational, Qualität) Motivation) Schüler/innen emotional) Kognitive und motivationale Zielvariablen (vgl. Fend, 1981; Helmke, 2003; Kunter, 2005; Reusser et al., 2001) Ausgangssituation – Arbeitsmodell – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 13. Untersuchungsphasen  Erste Iterationsstufe, 54 Teilnehmer nach einem handlungskomplexen Lernarrangement mit gegensätzlichen Fragenpaaren  Zweite Iterationsstufe, 229 Teilnehmer in den drei Ausbildungsjahren mit geschlossenen Fragen  Dritte Iterationsstufe, 28 Lehrkräfte und Unterrichtexperten mit geschlossenen Fragen Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 14. Ausgewählte Ergebnisse der ersten Iteration  Computernutzung finden 95 % hilfreich und sehen darin Vorteile beim Lernen  85 % sind zu selbstständigem Lösen von Arbeitsaufgaben in Gruppenarbeit motiviert  Für 89 % könnte eine multimediale Infrastruktur ein selbstverständliches Lernmittel sein  Mit komplexen Arbeitsaufgaben könnten 78 % berufliche Kompetenz entwickeln Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 15. Ausgewählte Ergebnisse der zweiten Iteration  Computernutzung finden 62 % hilfreich und sehen darin Vorteile beim Lernen  78 % sind zu selbstständigem Lösen von Arbeitsaufgaben in Gruppenarbeit motiviert  Für 82 % könnte eine multimediale Infrastruktur ein selbstverständliches Lernmittel sein  Mit komplexen Arbeitsaufgaben könnten 76 % berufliche Kompetenz entwickeln Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 16. Ausgewählte Ergebnisse der dritten Iteration  Computernutzung finden 60 % der Lehrkräfte hilfreich und sehen darin Vorteile beim Lernen  Nur 55 % sehen selbstständiges Lösen von Arbeitsaufgaben in Gruppenarbeit als hilfreich  Für 60 % könnte eine multimediale Infrastruktur ein selbstverständliches Lernmittel sein  Mit komplexen Arbeitsaufgaben könnten 75 % berufliche Kompetenz entwickeln Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 17. Zwischenfazit der ausgewählten Ergebnisse  Schüler finden Computernutzung hilfreich zum Aufbau beruflicher Handlungskompetenz  Schüler lernen gern mit komplexen beruflich verwickelten Arbeitsaufgaben  Schüler kooperieren gern untereinander und achten auf ein gutes Verhältnis zu Lehrkräften  Lehrkräfte bevorzugen konventionelle Lernformen im Unterricht Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 18. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit „Das Wertvollste, was wir einem Schüler geben können, ist eben nicht das Wissen, sondern eine gesunde Art des Wissenerwerbes und eine selbständige Art des Handelns“ (Kerschensteiner 1906). Gern stehe ich für ihre Fragen zur Verfügung. Ausgangssituation – Arbeitsmodelle – Hintergrund - Untersuchungsergebnisse - Diskussion
  • 19. Pragmatisches Ideengebäude “Der Pragmatismus liegt in der Mitte unserer Theorien wie ein Korridor in einem Hotel. Unzählige Zimmer gehen auf diesen Korridor. In dem einen dieser Zimmer finden wir einen Mann, der an einer atheistischen Schrift arbeitet, im nächsten einen andern, der auf seinen Knien um Glauben und Kraft betet, in einem dritten einen Chemiker, der die Eigenschaften eines Körpers untersucht. Ihnen allen aber gehört der Korridor zu eigen. Alle müssen ihn passieren, wenn sie einen praktischen Weg in ihre Zimmer oder aus denselben brauchen“ (zit. nach Gadamer 1989, S. 256
  • 20. PRAGMATISCHES PROZESSMODELL (Vgl. Strübing 2004)
  • 22. Klassisches „Bohnenbeispiel“ (Peirce 1905) Alle Bohnen in diesem Sack sind weiß! Diese Bohnen sind weiß! Diese Bohnen sind aus diesem Sack!
  • 23. Typische Deduktion – Ableitung/Herleitung Bekannte Regel: Alle Bohnen in diesem Sack sind weiß! Resultat: Diese Bohnen sind weiß! logischer Schluss Beobachteter Fall: Diese Bohnen sind aus diesem Sack!
  • 24. Typische Induktion – Verifikation nötig Auf nicht bekannte Regel geschlossen: Alle Bohnen in diesem Sack sind weiß! Beobachtetes Resultat Diese Bohnen sind weiß! Beobachteter Fall: Diese Bohnen sind aus diesem Sack!
  • 25. Typische Abduktion evtl. Trugschluss Bekannte Regel: Alle Bohnen in diesem Sack sind weiß! Beobachtetes Resultat Diese Bohnen sind weiß! Wahrscheinlicher Fall Diese Bohnen sind aus diesem Sack!
  • 26. Pragmatisch-experimentelle Methode Phasen Strukturmuster Merkmale der Erfahrung 1.Phase Unbestimmte Verwunderung, Konfusion, Situation Zweifel, Routinebruch 2.Phase Institution eines Vorläufige Interpretation und Problems Präzisierung 3.Phase Mögliche Untersuchung, Arbeitsplan, Problemlösung Inspektion, Hypothesen bilden 4.Phase Vernünftiges Konsequente Aufarbeitung einer Begründen vorläufigen Hypothese 5.Phase Bewährung der Experimentelle Überprüfung Problemlösung Handlungsplan und Anwendung