Das Singener Projekt LebensWert ist getragen von der Idee des gemeinschaftlichen Wohnens und Arbeitens, vereint in einem Stadtquartier. Hier werden Ziele der Nachhaltigkeit in ökologischem, ökonomischen und sozialem Sinne gesetzt, um Antworten auf den gesellschaftlichen Strukturwandel zu geben. LebensWert heißt alle Menschen willkommen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Familienstand, Vermögensverhältnissen, Religion, Nationalität, Lebensphase oder anderer sekundärer Kriterien.
Das Projekt bezieht sich konzeptuell auf Aussagen und Wertevorstellungen der Gemeinwohl-Ökonomie und wird Aspekte hieraus in die Satzung und Reglements aufnehmen.
naturblau Nachhaltigkeit Kommunikation Marke Strategie Jungunternehmertag Vol...
Gemeinwohl-Ökonomie - Impulsvortrag für das Wohnprojekt LebensWert in Singen
1. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 1
DeR weG ZUR Gemeinwohl-BilAnZ
Impulsvortrag für
LebensWert - Das Singener Modell
02. Mai 2017
2. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 2
Wie wird unternehmerischer
Erfolg gemessen?
3. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 3
+ finanzieller Erfolg
+ monetäre Gewinnmaximierung
+ Exportzahlen
+ Marktanteil
+ steigender Aktienkurs
+ Dividende
Wie wird unternehmerischer
Erfolg gemessen?
4. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 4
+ Arbeitsplatzschaffung oder -abbau?
+ Qualität der Arbeitsbedingungen?
+ Gleichberechtigung von Frauen?
+ Umweltauswirkungen?
+ …
Sagt der Finanzgewinn etwas verlässliches über:
5. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 5
Wie wird der gesamtwirtschaftliche
Wohlstand eines Landes gemessen?
6. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 6
+ Brutto-Inlandsprodukt (BIP)
+ Wachstum
Wie wird der gesamtwirtschaftliche
Wohlstand eines Landes gemessen?
7. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 7
+ Sinkt oder steigt Armut?
+ Einkommensverteilung?
+ Befriedigung menschlicher Bedürfnisse?
+ Globale Auswirkungen?
+ …
Sagt das BIP verlässlich etwas aus über:
8. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 8
· „Gemeinwohl-Ökonomie“ bezeichnet ein Wirtschaftssystem,
das auf gemeinwohl-fördernden Werten aufgebaut ist.
Sie ist ein Veränderungshebel auf wirtschaftlicher, politi-
scher und gesellschaftlicher Ebene – eine Brücke von Altem
zu Neuem.
· Sie versteht sich als ergebnisoffener, partizipativer, lokal
wachsender Prozess mit globaler Ausstrahlung.
Was die gemeinwohl-Ökonomie umfasst
10. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 10
Nicht der Finanzgewinn ist das Ziel,
sondern die Mehrung des Gemeinwohls.
Was die gemeinwohl-Ökonomie umfasst
11. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 11
Verfassungen nennen Gemeinwohl als Ziel:
„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit
dient dem Gemeinwohl.“
Art. 151, Bayerische Verfassung
Was die gemeinwohl-Ökonomie umfasst
12. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 12
5 Werte der Gemeinwohl-Bilanz:
+ Menschenwürde
+ Solidarität
+ Ökologische Nachhaltigkeit
+ Soziale Gerechtigkeit
+ Demokratische Mitbestimmung
und Transparenz
Was die gemeinwohl-Ökonomie umfasst
14. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 14
Gemeinwohl-matriX
Wert
Berührungsgruppe
Menschenwürde solidarität
Ökologische
nachhaltigkeit
soziale gerechtigkeit
Demokratische Mitbestim-
mung & transparenz
A) LieferantInnen A1: ethisches Beschaffungsmanagement Aktive Auseinandersetzung mit den Risiken zugekaufter Produkte / Dienstleistungen, Berücksichtigung sozialer und
ökologischer Aspekte bei der Auswahl von LieferantInnen und DienstleistungsnehmerInnen
B) geldgeberInnen B1: ethisches Finanzmanagement Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte bei der Auswahl der Finanzdienstleistungen; gemeinwohlorienterte Veranlagung und Finanzierung
C) MitarbeiterInnen
inklusive
eigentümerInnen
C1: Arbeitsplatzqualität und
gleichstellung
mitarbeiterorientierte Organisations-
kultur und –strukturen, Faire Beschäf-
tigungs- und Entgeltpolitik, Arbeits-
schutz und Gesundheitsförderung
einschließlich Work-Life-Balance/
flexible Arbeitszeiten, Gleichstellung
und Diversität
C2: gerechte Verteilung der
erwerbsarbeit
Abbau von Überstunden, Verzicht auf
All-inclusive-Verträge, Reduktion der
Regelarbeitszeit, Beitrag zur
Reduktion der Arbeitslosigkeit
C3: Förderung ökologischen
Verhaltens der MitarbeiterInnen
Aktive Förderung eines
nachhaltigen Lebensstils der
MitarbeiterInnen (Mobilität,
Ernährung), Weiterbildung und
Bewusstsein schaffende
Maßnahmen, nachhaltige
Organisationskultur
C4: gerechte Verteilung des
einkommens
Geringe innerbetriebliche
Einkommensspreizung (netto),
Einhaltung von Mindesteinkommen
und Höchsteinkommen
C5: Innerbetriebliche Demokratie
und transparenz
Umfassende innerbetriebliche Trans-
parenz, Wahl der Führungskräfte
durch die Mitarbeiter, konsensuale
Mitbestimmung bei Grundsatz- und
Rahmenentscheidungen, Übergabe
Eigentum an MitarbeiterInnen.
Z.B. Soziokratie
D) KundInnen /
produkte /
Dienstleistungen /
Mitunternehmen
D1: ethische Kundenbeziehung
Ethischer Umgang mit KundInnen,
KundInnenorientierung/ - mitbe-
stimmung, gemeinsame Produktent-
wicklung, hohe Servicequalität, hohe
Produkttransparenz
D2: solidarität mit Mitunternehmen
Weitergabe von Information, Know-
how, Arbeitskräften, Aufträgen,
zinsfreien Krediten; Beteiligung an
kooperativem Marketing und
kooperativer Krisenbewältigung
D3: Ökologische gestaltung der
produkte und Dienstleistungen
Angebot ökologisch höherwertiger
Produkte/Dienstleistungen;
Bewusstsein schaffende Maßnahmen;
Berücksichtigung ökologischer
Aspekte bei der KundInnenwahl
D4: soziale gestaltung der produk-
te und Dienstleistungen
Informationen/Produkten/Dienstleis-
tungen für benachteiligte KundInnen-
Gruppen. Unterstützung förderungs-
würdiger Marktstrukturen.
D5: erhöhung der sozialen und
ökologischen Branchenstandards
Vorbildwirkung, Entwicklung von
höheren Standards mit
MitbewerberInnen, Lobbying
e) gesellschaftliches
umfeld:
Region, Souverän,
zukünftige Generationen,
Zivilgesellschaft,
Mitmenschen und Natur
e1: sinn und gesellschaftliche Wir-
kung der produkte/Dienstleistungen
P/DL decken den Grundbedarf oder
dienen der Entwicklung der Menschen
/der Gemeinschaft/der Erde und
generieren positiven Nutzen.
e2: Beitrag zum gemeinwesen
Gegenseitige Unterstützung und
Kooperation durch Finanzmittel,
Dienstleistungen, Produkte,
Logistik, Zeit, Know-How,
Wissen, Kontakte, Einfluss
e3: reduktion ökologischer
Auswirkungen
Reduktion der Umweltauswirkungen
auf ein zukunftsfähiges Niveau: Res-
sourcen, Energie & Klima, Emissionen,
Abfälle etc.
e4: gemeinwohlorientierte gewinn-
verteilung
Sinkende/ keine Gewinnausschüttung
an Externe, Ausschüttung an Mitar-
beiter, Stärkung des Eigenkapitals,
sozial-ökologische Investitionen
e5: gesellschaftliche transparenz
und Mitbestimmung
Gemeinwohl- oder Nachhaltig-
keitsbericht, Mitbestimmung von
regionalen und zivilgesellschaftlichen
Berührungsgruppen
negativ-Kriterien Verletzung der ILO-Arbeitsnormen/
Menschenrechte
Menschenunwürdige
Produkte, z.B. Tretminen,
Atomstrom, GMO
Beschaffung bei / Kooperation mit
Unternehmen, welche die
Menschenwürde verletzen
Feindliche Übernahme
Sperrpatente
Dumpingpreise
Illegitime
Umweltbelastungen
Verstöße gegen
Umweltauflagen
Geplante Obsoleszenz
(kurze Lebensdauer der
Produkte)
Arbeitsrechtliches Fehlverhalten
seitens des Unternehmens
Arbeitsplatzabbau oder Standort-
verlagerung bei Gewinn
Umgehung der Steuerpflicht
Keine unangemessene Verzinsung
für nicht mitarbeitende
Gesellschafter
Nichtoffenlegung aller
Beteiligungen und Töchter
Verhinderung eines
Betriebsrats
Nichtoffenlegung aller Finanzflüsse
an Lobbies / Eintragung in das
EU-Lobbyregister
Exzessive Einkommens-
spreizung
Detaillierte Beschreibung zu den Indikatoren finden sich im Handbuch zur Gemeinwohlbilanz auf www.gemeinwohl-oekonomie.org und im Redaktionswiki unter https://wiki.gwoe.net/display/Redaktion/Home.
Rückmeldungen an die jeweiligen Redakteure sind sehr erwünscht.
geMeInWOhL-MAtrIX 4.1
Diese Version gilt für alle Bilanzen, die ab dem 15. März 2013 für das zurückliegende
Bilanzjahr eingereicht werden.
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15. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 15
Informationen zur gemeinwohl-Ökonomie
Die Community arbeitet auf verschiedenen Ebenen zusammen:
Gemeinwohl-Unternehmen
Vereine
Regionalgruppen
BotschafterInnen
AkteurInnen-Kreise
16. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 16
Informationen zur Regionalgruppe Konstanz
· besteht seit 2013
· hat ca. 25 aktive Mitglieder, über 150 Interessenten
· regelmäßige monatliche Treffen
· Arbeitsgruppen Unternehmen, Bildung, Organisation, Öffentlichkeit
· Aktionen und Unterstützungen:
Unternehmensbesichtigungen, Wirtschaftskonzil, Podiumsdiskussionen,
GiveBox, Elektroauto-Ralley, Bilanzierungen, …
http://konstanz.gwoe.net
FotoentstandenaufdemWirtschaftskonzil2015
18. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 18
Beispiele für Kommunale GWÖ-Aktivitäten
· Bundesbehörde Sozialministeriumservice Tirol macht die Bilanz
· Die Vorarlberger Gemeinden Nenzing und Mäder werden GWÖ-Gemeinden
· Der Stadtteil Horta-Guinardó von Barcelona (170.000 Ew.) wird gemeinwohlbi-
lanziert.
· Die Stadt Stuttgart wird vier Kommunalbetriebe gemeinwohlbilanzieren
…
19. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 19
GWÖ im Koalitionsvertrag BaWü
KOALITIONSVERTRAG ZWISCHEN
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN BADEN-WÜRTTEMBERG
UND DER CDU BADEN-WÜRTTEMBERG
2016 - 2021
BADEN-WÜRTTEMBERG GESTALTEN:
VERLÄSSLICH. NACHHALTIG. INNOVATIV.
„Mit einem Pilotprojekt Gemeinwohlbilanz wollen wir
bei einem Unternehmen mit Landesbeteiligung dessen
Wertschöpfung umfassend und transparent darstellen.
Diese Erkenntnisse wird das Land privatwirtschaftli-
chen Betrieben, die dies wünschen, zur Verfügung stel-
len und so Unternehmen fördern, die ihr wirtschaft-
liches Handeln mit Hilfe einer Gemeinwohlbilanz neu
ausrichten möchten.“(S. 14)
20. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 20
wie könnteN Wir es für lebenswert - SINGEN nutzen?
· Was gibt es für Bereiche?
· Wo sind Ansatzunkte, die Mehrwerte schaffen?
· Wo könnte der Prozess ein Gewinn sein?
· Wo kann es in der Stadtentwicklung etwas beitragen?
· Wo ergänzt es etwas, was es so noch nicht gibt?
…
http://www.lebenswert-singen.de/
22. GWÖRGKN · LebensWert · 02.05.2017 · Präsentation · 22
DeR weG ZUR Gemeinwohl-BilAnZ
informationen zu Bilanz, Beratung, Audit & mitgliedschaft
für interessierte und Pionier-Unternehmen
der Gemeinwohl-Ökonomie
www.gemeinwohl-oekonomie.org
GWÖ Regionalgruppe Konstanz
Web: http://konstanz.gwoe.net
E-Mail: konstanz@gemeinwohl-oekonomie.org
besten Dank für die Zeit und aufmerksamkeit.