1. Ausgabe 02/2014
FLUGHAFEN WIEN
FAKTEN
Liebe Leserinnen und Leser,
Als Infrastrukturanbieter, Wirtschafts-motor,
Arbeitgeber und als Player in der
Unternehmenswelt verbindet der Flug-hafen
Wien unterschiedliche Anforde-rungen.
Sowohl als ökonomischer als
auch als ökologischer Player stellt sich der
Flughafen Wien den Herausforderungen
der Luftverkehrswirtschaft und nutzt die
Chancen seines Standorts. Klimapolitik
steht weiterhin ganz oben auf der poli-tischen
Agenda und mit seinen Umwelt-maßnahmen
leistet der Flughafen
Wien seinen Beitrag für Nachhaltigkeit.
Konnektivität und Kapazität sind die
Zukunftsthemen der europäischen Flug-häfen
und stellen sie vor neue Herausfor-derungen.
Strategische Schwerpunkte
kann der Flughafen Wien dabei zur Stär-kung
seiner Rolle als Transferhub setzen:
Die geografische Lage und das wirt-schaftlich
stark wachsende Einzugsge-biet
bieten eine gute Grundlage für die
Positionierung des Flughafen Wien.
Aber auch in Anbetracht der zukunfts-weisenden
Themen bleibt die Flughafen
Wien AG vor allem auf eines konzentriert:
die Servicequalität für die Fluggäste. Das
Flughafen-Erlebnis so komfortabel und
gleichzeitig zeiteffizient wie möglich zu
machen, steht im Mittelpunkt aktueller
Serviceinitiativen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim
Lesen der Flughafen Wien Fakten und
freuen uns über Feedback.
Sophie-Marie Wollner &
Christian Steyrer
Public Affairs Flughafen Wien
DER FLUGHAFEN ALS UMWELT-PLAYER
Nicht erst der letzte UN-Klimagipfel hat gezeigt, wie präsent das Bewusstsein
über Klimaschutz-Maßnahmen ist. Auf europäischer Ebene wurde erst kürzlich
ein Rahmenprogramm für Klima- und Energiepolitik beschlossen. Klar ist: Der
Umgang mit dem Klimawandel steht ganz oben auf der politischen Agenda. Der
europaweite Emissionshandel oder die gerade in Österreich umgesetzte EU-Ener-gieeffizienz-
Richtlinie sind nur zwei Beispiele für konkrete Initiativen.
... Fortsetzung auf Seite 2
HERAUSFORDERUNGEN DER EUROPÄISCHEN FLUGHÄFEN
Mehr als 1,7 Milliarden Passagiere durchlaufen jedes Jahr die Flughäfen Europas.
Die europäischen Bürger/innen genießen die Vorteile eines zunehmend sicheren,
effizienten und kostengünstigen Luftverkehrssystems. Effektive Mobilität in
Europa ist seit langem eine der Hauptvisionen der Europäischen Union. Für die
nächsten Jahre wird der europäischen Luftfahrt auch Wachstum prognostiziert.
Das bedeutet aber auch, dass sich die Flughäfen auf Herausforderungen vorbe-reiten
müssen.
... Fortsetzung auf Seite 6
3. AIRPORT AKTUELL
Chance durch Transferverkehr
Mit der Erweiterung des Destinationsange-bots
in Osteuropa und auf der Langstrecke
ist es dem Flughafen Wien möglich, seine
Position als Transferhub zu stärken.
Die Luftfahrtindustrie bleibt ein Wachs-tumsmarkt:
Im Jahr 2030 wird der
Verkehrsstrom Asien-Europa der welt-weit
stärkste transregionale Verkehrs-strom
sein. Globales Wachstum und stei-gende
Urbanisierung lassen ebenfalls mit
einer wachsenden Luftverkehrswirtschaft
rechnen: Der Anteil der Mittelschicht wird
sich bis 2030 auf fünf Milliarden verdop-peln,
im selben Jahr werden laut Prog-nosen
der UNO 60 Prozent aller Menschen
in städtischen Lebensräumen wohnen.
Der Flughafen Wien zählt zu den führenden
Flughäfen in Europa, weil er als wichtige
Drehscheibe zwischen Ost und West die
Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden
professionell und serviceorientiert erfüllt.
Das Einzugsgebiet des Flughafen Wien
umfasst rund 12 Mio. Menschen in einer der
wachstumsstärksten Regionen Europas.
TOR NACH OSTEUROPA
Der Flughafen Wien positioniert
sich als idealer Transferhub für Flüge
von und nach Osteuropa und auf
der Langstrecke nach Asien und
Nordamerika. Er trägt dadurch zur
Erweiterung des Destinationsange-botes
in diesen Regionen und damit
zur Steigerung der Konnektivität
Europas bei. Die Position im interna-tionalen
Luftverkehr soll auch in den
nächsten Jahren gestärkt werden.
Die geografische Lage des Flugha-fens
als Tor nach Osteuropa, das
wirtschaftlich wachsende Einzugsgebiet
sowie die hohe Servicequalität sind gute
Gründe für Fluglinien, den Flughafen Wien
als Transferhub zu nutzen. 2013 wurde der
Großteil der Transferpassagiere von Aust-rian
transportiert. Die Netzwerkstrategie
der Homecarrier ist daher von zentraler
Bedeutung.
WERMUTSTROPFEN FÜR DEN
TRANSFERVERKEHR
Mit steigenden Belastungen für den Flug-verkehr
in Europa wird allerdings die Posi-tion
europäischer Fluggesellschaften und
somit europäischer Flughäfen als Trans-ferhubs
gegenüber Alternativstandorten
Erweiterung des Destinationsangebotes in
Osteuropa & auf der Langstrecke
19,7
+0,9 Mio. Transferpassagiere
18,1
19,7
21,1
22,2 22,0
5,9
(30%) 5,4
(30%)
5,9
(30%)
6,5
(31%)
7,1
(32%)
6,8
(31%)
13,8
12,6
13,7 14,5 15,1 15,7
08 09 10 11 12 13
PAX in Mio.: 2008-2013
Quelle: VIE Inhouse
Transferverkehr 2013:
QDer Großteil der Transferpassagiere wurde von Austrian transportiert
Qø Transferanteil: Langstrecke: 48%, Osteuropa: 56%, Westeuropa: 22%
AIRPORT AKTUELL
Das Einzugsgebiet des Flughafen Wien
Zukunft Intermodalität
Gute Erreichbarkeit am Boden ist nicht nur
angenehm für die Fluggäste und die Mitar-beiterinnen
und Mitarbeiter, sie trägt auch
zur Attraktivität des Flughafens bei. Der
Flughafen ist ein intermodaler Verkehrs-knotenpunkt
– „nahtloses Reisen“ war in
den letzten Jahren Leitmotiv für Initiativen
am und rund um den Flughafen. Seit 2003
verbindet der City Airport Train (CAT) die
Wiener Innenstadt mit dem Flughafen in
16 Minuten staufrei und umweltfreund-lich
– im Durchschnitt verzeichnet der
CAT ein Passagierwachstum von 8 Prozent
pro Jahr. Auch 2014 ist der CAT weiterhin
auf Erfolgskurs. Im Allgemeinen zeigt der
„Modal Split“ am Flughafen Wien, dass der
Individualverkehr zugunsten des öffentli-chen
Verkehrs sichtbar abnimmt. Mit der
Eröffnung des neuen Flughafen-Bahnhofs
und der direkten Anbindung an den Haupt-bahnhof
ist noch eine weitere Steigerung
der Schienennutzung zu erwarten.
ERSTMALS ANBINDUNG AN DEN
FERNVERKEHR
Mit der Eröffnung des Wiener Hauptbahn-hofs
und dem neuen ÖBB-Fahrplan der am
14. Dezember in Kraft tritt wird auch erst-mals
alle zwei Stunden eine direkte Fern-verkehrsverbindung
mit dem Flughafen
Wien angeboten. Die ÖBB hat bereits im
November den Fahrplan präsentiert: Die
ICE-Züge, die bisher zum Westbahnhof
WIRTSCHAFTSSTANDORT WIEN:
WIRTSCHAFTLICHES TOR IN DEN OSTEN
• Moderne und effiziente Infrastruktur
• Politische und wirtschaftliche Stabilität
• Basis für ~ 30 Internationale Organisationen
• Nähe zu den wachsenden Märkten in
• Zentraleuropäische Basis für ~ 300 multinati-onale
• Starkes Wachstum im Catchment Area des
• Ausbau der Infrastruktur in den Anrainer-staaten
Ab 14. Dezember ist der Flughafen Wien an den ÖBB-Fernverkehr angeschlossen.
gefahren sind, werden künftig bis zu
achtmal täglich (2-Stundentakt) über
Passau, Wels, Linz, St. Pölten und Wien
Meidling direkt zum Hauptbahnhof und
weiter zum Flughafen geführt. Das bringt
für die Passagiere, die in Wien abfliegen
bzw. landen, einen großen Zeitgewinn.
Von Linz aus fährt man etwa 1h 47 Min bis
zum Flughafen, von St. Pölten aus 50 Min.
Von den IC-Zügen der Weststrecke kann
man in St. Pölten bequem auf die Flugha-fenverbindung
umsteigen. Und auch von
einigen Zügen von/nach Graz, Budapest
und Prag gibt es gute Anschlüsse mit nur
einem Umstieg direkt am Hauptbahnhof.
(zB Fahrzeit nach Budapest nur 2h durch
direkte Autobahnanbindung, ab Dezember
2014 Anbindung an den Fernverkehr)
(UN, OSZE, OPEC)
Zentral- und Osteuropa
Konzerne
Flughafen Wien
führt zu einer Erweiterung des für
den Flughafen Wien relevanten
Einzugsgebiets
DURCHGEHENDE REISEBUCHUNG
Für die neue Verbindung von Linz zum Flug-hafen
Wien bieten die ÖBB gemeinsam mit
Austrian Airlines das Produkt „AIRail“ an.
Damit sind künftig über die AUA-Buchungs-systeme
ab Linz Hbf durchgehende Reise-buchungen
zu allen Austrian-Destinationen
weltweit möglich. Bereits zum Zeitpunkt
der Buchung werden Austrian AIRail Züge
zusammen mit allen Flugverbindungen
als „Flüge“ mit einer Austrian Flugnummer
angeboten. Die An-/Abreise zum/vom Flug-hafen
Wien erfolgt mit den ÖBB, die Weiter-reise
ans Ziel mit Austrian. Q
(Quelle: ÖBB)
außerhalb Europas deutlich geschwächt.
Das Ausmaß des Umsteigeverkehrs könnte
hiervon mittelfristig betroffen sein. Die
Entstehung neuer Hubs im Nahen Osten
sowie der Türkei kann zu einer Verschie-bung
der globalen (Umsteige-)Verkehrs-ströme
führen. Aktuell führt die Krisensi-tuation
in der Ukraine zu einem leichten
Rückgang der Transferpassagiere am Flug-hafen
Wien.
STRATEGISCHE SCHWERPUNKTE
Für den Flughafen Wien ist es wichtig, die
Drehscheibenfunktion optimal zu unter-stützen
– einige strategische Schwer-punkte
sollen den Transferverkehr fördern,
darunter:
• Wettbewerbsfähige Entgelte
• Wachstumsorientierte
Incentive-Modelle
• Bedarfsgerechter Ausbau der
Infrastruktur
• Service-Qualität und
Transferzuverlässigkeit
Die Wachstumschancen des Flughafens
hängen maßgeblich davon ab, ob er mit
seinen Tarifen im internationalen Vergleich,
insbesondere gegenüber den Lufthansa-
Hubs Frankfurt, München und Zürich,
konkurrenzfähig ist: Wettbewerbsfä-hige
Entgelte sind das Um und Auf, um
Wachstum zu ermöglichen. Außerdem
bietet der Flughafen Wien allen Airlines
ein objektives, transparentes und nicht-diskriminierendes
Incentive-Programm
mit dem Schwerpunkt Interkontinental,
Osteuropa und Transferverkehr, das der
Förderung des Flugverkehrs am Flughafen
Wien dient und den Ausbau der Hubfunk-tion
vom Flughafen Wien unterstützen
soll. Diese Incentives (Transfer-, Destina-tions-,
Frequenz- bzw. Frequenzdichte-
Incentive) zielen darauf ab, nachhaltig
Verkehr von und zum Flughafen Wien zu
unterstützen, um einerseits die Attrakti-vität
an angebotenen Verbindungen und
andererseits die Möglichkeiten an Umstei-gerelationen
auszubauen. Mit bedarfsge-rechtem
Ausbau der Infrastruktur ist die
Schaffung der notwendigen räumlichen
Voraussetzungen für kurze Umsteigewege
verbunden – als Transferhub ist es beson-ders
wichtig, für Umsteigepassagiere eine
möglichst knappe Minimum Connecting
Time zu ermöglichen, sowie Pünktlich-keit
und kurze Wartezeiten für Passagiere
sicherzustellen. Q
4 | Flughafen Fakten | 02/2014 02/2014 | Flughafen Fakten | 5
4. Abbildung:
Die Grafik zeigt die Aufteilung der Europäischen Airport
Connectivity in die Welt im Jahr 2014.
Abbildung:
ACI EUROPE and SEO Eco-nomic
Research: Airport In-dustry
Connectivity Report
Zeitmanagement für Fluggäste
Tag. Im Durchschnitt dauert der gesamte
Vorgang 70 Sekunden. Nach Abschluss der
Testphase könnte ein weiterer Ausbau der
modernen Gepäckschalter am Flughafen
Wien stattfinden. Q
FOKUS EUROPA
Jenseits von Wirtschaftskrisen ist die Luft-fahrt
auch mit volatilen Ölpreisen und der
Aussicht auf Ölknappheit konfrontiert,
die Pläne für den Europäischen Emissions-handel
rufen Sorgen um die internationale
Wettbewerbsfähigkeit Europas hervor.
Im Lauf der Zeit werden neue technologi-sche
und wirtschaftliche Entwicklungen
sowie der Umgang mit Umweltauswir-kungen
den gesamten Sektor neu defi-nieren.
Europäische Flughafenbetreiber
beschäftigen 156.000 Mitarbeiter/innen,
an den Standorten sind insgesamt 1,2
Millionen Beschäftigte tätig. Diese Flug-hafen-
bezogenen Jobs führen zu 59 Milli-arden
Euro jährlichem Beitrag zum BIP.
Europäische Flughäfen unterstützen aber
nicht nur die lokale Wirtschaft – sie defi-nieren
sie auch immer mehr. Sie agieren
in einem Feld unterschiedlicher Politik-bereiche
wie Tourismus, Infrastruktur,
Umwelt, Verkehr, Arbeitsmarkt und auf
unterschiedlichen Ebenen.
MEHR ALS
INFRASTRUKTUR-ANBIETER
Die europäische Luftfahrt ist im Wandel.
Schon in den letzten Jahren haben sich
Flughäfen von bloßen Infrastruktur-Anbie-tern
zu selbstfinanzierten umfassenden
Geschäftsmodellen gewandelt. Mit dem
Aufkommen der Airport-Citys bestehen
Der gesamte Bericht AIRPORT INDUSTRY CONNECTIVITY REPORT (ACI EUROPE, Brussels & SEO Economic Research, Amsterdam) ist
zum Download auf der Website von ACI Europe zur Verfügung.
6 | Flughafen Fakten | 02/2014
Flughäfen schon länger nicht
mehr nur aus Piste, Vorfeld
und Terminal, das Angebot
reicht von Retail und Gastro-nomie
über Büroflächen bis hin
zu Freizeitaktivitäten rund um
den Flughafen. Auch aufgrund
wirtschaftlichen Drucks sind
Flughäfen immer mehr auf
Einnahmen aus dem Non-Avia-tion-
Bereich angewiesen. Das
ist auch eine Herausforderung
für Politik und Gesetzgebung,
denn einige Vorschriften tragen
diesen Entwicklungen noch
keine Rechnung.
KAPAZITÄT UND KONNEKTIVITÄT
Neben Umwelt- und Klimapolitik, bei
denen sich Flughäfen auch gerne aktiv
einbringen, sind Kapazität und Konnekti-vität
wichtige Herausforderungen. Die von
der European Organsation for the Safety
of Air Navigation EUROCONTROL 2013
veröffentlichten „Challenges of Growth“
beziffern die Herausforderungen des Luft-verkehrs
in den nächsten 20 Jahren und
zeigen die zu erwartenden Kapazitätseng-pässe
auf: Auch bei Berücksichtigung der
geplanten Flughafenausbauten prognosti-ziert
die EUROCONTROL, dass 12 Prozent
der Nachfrage nicht befriedigt sein wird:
Das wären 1,9 Mio. Flüge oder 237 Mio.
Passagiere.
Der ACI Europe Airport Industry Connectivity
Report bietet eine umfassende Analyse der
Konnektivität europäischer Flughäfen in
den letzten 10 Jahren, der „Konnektivitäts-index“
besteht aus direkten und indirekten
wöchentlichen Frequenzen, gewichtet
nach ihrer Qualität. Direkte Konnekti-vität
beschreibt die direkten Verbindungen
von einem Flughafen X zu anderen Flug-häfen.
Sie gilt als „wertvoller“, da sie die
meiste Passagiernachfrage bedient. Indi-rekte
Konnektivität bezeichnet Verbin-dungen
von einem Flughafen X via eines
Hubs zu anderen Destinationen; sie zeigt
im Zeitablauf mehr Resilienz. Europa hat
seit 2004 nach Latein Amerika das zweit-geringste
Wachstum an direkter Konnek-tivität
zu verzeichnen, während sich
beispielsweise die direkte Konnektivität
des Nahen Ostens in den letzten 10 Jahren
fast verdoppelt hat (siehe Grafik auf S 7).
Seit der Finanzkrise 2008 hat sich die Total
Airport Connectivity wieder erholt, verläuft
seit 2011 aber sehr flach. Die Drehkreuze
im Nahen Osten werden immer wich-tiger
für Europas Konnektivität. Diese
Entwicklungen führen – gemeinsam mit
den Konsequenzen der Krise auf der einen
Seite und Liberalisierungstendenzen der
Europäischen Kommission auf der anderen
Seite – zur Verschärfung des Wettbewerbs.
BELASTUNG ODER ENTLASTUNG
Der regulatorische Druck auf die Flug-häfen,
wenn es beispielsweise um die Frage
der Liberalisierung der Bodenverkehrs-dienste
geht, kann aber mitunter gefähr-lich
werden. Ein zweiter Ground-Handling-
Anbieter ist bereits jetzt Pflicht, weitere
sind europaweit bereits überall möglich
und auf einigen Flughäfen auch Usus.
Die zwangsweise Verpflichtung zu einem
dritten Anbieter würde in Österreich aber
zu schwerwiegenden strukturellen Konse-quenzen
führen. Für Österreich mit seiner
sozialpartnerschaftlichen Tradition würde
die Umsetzung jedenfalls eine Korrektur
der Standards nach unten bedeuten.
Belastungen wie die Ticketsteuer, die 2011
in Österreich und Deutschland eingeführt
wurde, verschärfen vor allem den inner-europäischen
Wettbewerb. Ihre Abschaf-fung
würde zu starkem Anschub für
den Standort führen: Pro Jahr würde die
Abschaffung der Flugabgabe in Österreich
laut einer Studie von Oxford Economics zu
einem Zuwachs von 1,1 Millionen Passa-gieren,
einem zusätzlichen BIP-Beitrag
von 229 Millionen Euro und zu über 3.000
zusätzlichen Arbeitsplätzen führen. Q
Fortsetzung „Herausforderungen der Europäischen Flughäfen“:
02/2014 | Flughafen Fakten | 7
AIRPORT AKTUELL
Die Erhöhung des Passagierkomforts steht
für den Flughafen Wien ganz oben auf der
Prioritätenliste: Das Reisen soll nicht nur
komfortabel sondern auch zeitsparsam für
den Fluggast sein. Im Bereich der Verbin-dungswege
kann sich der Flughafen Wien
bereits jetzt sehen lassen: In einer Unter-suchung
von 14 europäischen Flughäfen
des Reiseportals Kayak hat der Flughafen
Wien bei den Gehzeiten vom Eingang bis
zum Gate den dritten Platz belegt. Ein
Ergebnis das gut tut und gleichzeitig dazu
anspornt, weiterhin effizienzsteigernde
Service-Maßnahmen zu setzen.
SERVICE-OFFENSIVE ZEITANZEIGEN
Im Rahmen seiner Service-Offensive stellt
der Flughafen Wien den Fluggästen nun
die Angaben zu Wegzeiten zu den Gates
sowie die Wartezeitangabe bei der Sicher-heitskontrolle
zur Verfügung. So ist es
für Passagiere möglich, sich ihre Zeit im
Terminal gut einzuteilen. Nach der Bord-kartenkontrolle
finden die Fluggäste seit
einigen Wochen die Information, wie
lange die verbleibende Gehzeit bis zu den
Gates beträgt – hier werden auch allfällige
Wartezeiten bei den notwendigen Kont-rollen
berücksichtigt.
Den Fluggästen wird bei der Sicherheitskontrolle
die Wartezeit in Echtzeit angezeigt
VORBILDLICHE
SICHERHEITSKONTROLLE
Mit der Anzeige der Wartezeit der Sicher-heitskontrolle
steigert der Flughafen
Wien sein Service-Level im internationalen
Vergleich und macht sichtbar, was Viel-flieger/
innen bereits wissen: Die Sicher-heitskontrolle
am Flughafen Wien funk-tioniert
ausgezeichnet. In einem ersten
Schritt wurde die zentrale Sicherheitskon-trolle
im Terminal 3 mit einer Messsen-sorik
ausgestattet, um den Reisenden die
Wartezeit in Echtzeit anzuzeigen. Auch in
der Gepäckausgabehalle wurde ein System
geschaffen, das ermöglicht, für die meisten
Fluglinien die Wartezeit bis zum Start der
Gepäckrollbänder anzuzeigen.
GEPÄCKAUFGABE AM AUTOMATEN
Mit Self Baggage Drop-off Automaten
setzt der Flughafen Wien in Koopera-tion
mit Austrian auf einen weiteren Fort-schritt
in Richtung Selbständigkeit für
Reisende. Fluggäste können an den neuen
Schaltern im Terminal 3 ihr Gepäck selbst
aufgeben und so Zeit sparen. In den ersten
Wochen waren die neuen Schalter 12-14
Stunden pro Tag in Betrieb, 750 Passa-giere
nutzen die neuen Automaten pro
5. 69
Länder
FLUGHAFEN WIEN IN ZAHLEN
177
Destinationen
in
22 Mio.
QUARTALSBERICHT 3/14
POSITIVE GESCHÄFTSENTWICKLUNG
Die Flughafen Wien AG konnte sich in den
ersten neun Monaten des Jahres 2014
positiv entwickeln: Nach einem milden
Winter und Erlösrückgängen bei der Flug-zeugenteisung
hat sich die Umsatzent-wicklung
der Flughafen Wien AG in den
Folgemonaten erholt und verzeichnet
von Jänner bis September 2014 ein Plus
von 1,4 Prozent. Trotz politischer Krisen in
der Ukraine und dem Nahen Osten, und
ungünstiger Wechselkursschwankungen
entwickelt sich der Geschäftsverlauf gut.
PLUS BEI PASSAGIEREN
In den ersten neun Monaten verzeichnete
der Flughafen Wien einen Passagieran-stieg
von 2,9 Prozent, darunter das stärkste
Monatsaufkommen der Unternehmens-geschichte
mit 2.275.933 Passagieren im
August 2014. Die Anzahl der Lokalpassa-giere
stieg im Q1-3/2014 um 5,2 Prozent,
während bei den Transferpassagieren ein
Rückgang von 2,8 Prozent verzeichnet
werden musste. Erfreulich entwickelt hat
sich das Passagieraufkommen auf der
Langstrecke: Die Anzahl der Passagiere
nach Nordamerika ist um 29,2 Prozent
und in den Fernen Osten um 14 Prozent
gestiegen. Wesentliche Treiber dafür
waren die neuen Austrian-Verbindungen
nach Newark und Chicago, sowie die Stre-ckenaufnahme
von Air China nach Peking.
8 | Flughafen Fakten | 02/2014
31 %
256.000 t
8,9 Mio.
FEEDBACK UND KONTAKT
Wir freuen uns über Ihre Rückmeldung zur aktuellen Ausgabe der Flughafen
Fakten. Die Public Affairs Abteilung der Flughafen Wien AG ist offen für Ihre Fragen
und Anregungen: publicaffairs@viennaairport.com, Tel. 01/7007 – 22222
Sie können uns auch gerne direkt kontaktieren:
Mag.a Sophie-Marie Wollner, BA
Flughafen Wien AG
Office Park 1
A-1300 Wien-Flughafen
Tel. +43-1-7007-22470
Mobil: +43-664-835 6755
s.wollner@viennaairport.com
Dr. Christian Steyrer, MBA
Flughafen Wien AG
Office Park 1
A-1300 Wien-Flughafen
Tel.: +43-1-7007-22410
c.steyrer@viennaairport.com
Gut haben sich auch die Auslandsbetei-ligungen
der Flughafen Wien AG entwi-ckelt:
Malta Airport verzeichnet ein kumu-liertes
Passagierwachstum von Jänner bis
Oktober 2014 von 6,7 Prozent auf 3,8 Milli-onen.
Der Flughafen Kosice steigerte die
Passagierentwicklung im selben Zeitraum
um 53,7 % auf 320.554 Passagiere. Q
Impressum:
Flughafen Wien Aktiengesellschaft, Public Affairs, Postfach 1, 1300 Wien-Flughafen, www.viennaairport.com
DVR: 008613, Firmenbuchnummer: FN42984m, Firmenbuchgericht: Landesgericht Korneuburg
TOP 5 DESTINATIONEN
EUROPA
West
1. Frankfurt
2. Zürich
3. London
4. Paris
5. Düsseldorf
Ost
1. Moskau
2. Bukarest
3. Sofia
4. Belgrad
5. Warschau
PÜNKTLICHKEIT
84,4 %
TRANSFERANTEIL
69 %
Cargo
Gepäcksstücke
Passagiere
Quelle: VIE interne Passagierstrukturbefragung, Datenbasis: 2013