Nach dem Vorbild eines in der Schweiz von Educa.ch entwickelten Konzeptes ist die Idee eines sogenannten ID-Vermittlungsdienstes entstanden. Dieser würde Anbietern von Bildungsinhalten und Diensten unter Verwendung einer einzigen Schnittstelle den Zugriff von unterschiedlichen Identitäts-Management-Systeme auf ihr Angebot ermöglichen.
Dirk Loßack, ehemaliger Staatssekretär aus Schleswig-Holstein und einer der Haupttreiber der Digitalen Agenda der KMK, berichtet über den aktuellen Status der Gespräche, die momentan auf politischer und unternehmerischer Ebene zum ID-Vermittlungsdienst geführt werden.
2. ID-Vermittlungsdienst für Deutschland
Agenda:
» Einführung
» Ausgangssituation Digitalisierung von Schule
» Chance für Deutschland: ID-Vermittlungsdienst
» Entwicklungsstand und weiterer Prozess: Was ist zu tun?
» Fazit und Diskussion
3. Vermittlungsdienst: KEIN Angebot der Univention GmbH
» Zusammenarbeit Univention GmbH und dilossacon GmbH
» Digitalisierung der Bildung und die Marktentwicklung sind heute massiv
behindert
» Davon sind Schulen, Anbieter und Univention betroffen
» Unser Ziel: Vermittlungsdienst muss geschaffen werden – egal von wem
» Wichtig: Offener Standardisierungsprozess und Open Source
4. (1) Digitalisierung von Schule: Stand heute
» IT in Schule ist i.d.R. eine Insellösung
» Verschiedene Initiativen fördern
Digitalisierung und Steigerung
der Bandbreiten
5. (2) Digitalisierung von Schule: Stand heute
Anbieter entwickeln digitale
Inhalte und Angebote
im Internet
Einzelne
Lehrkräfte und
Schulen adaptieren
Angebote
6. (3) Digitalisierung von Schule: Stand heute
ID-Management wird als
hoheitliche Aufgabe
von Schulen,
Trägern und
Ländern
wahrgenommen
Einzelverbindungen zu
Angeboten werden geschaffen
7. (4) Digitalisierung von Schule: Stand heute
Kosten für Einzelverbindungen
steigen exponentiell
Markt für
Anbieter wächst
sehr langsam
Kaum Fortschritt
bei der
Digitalisierung
der Bildung
8. Situation in anderen Ländern
Einzelverbindungen überall auf der Welt zu finden
Herausforderung wurde bereits erfolgreich gelöst!
Kommerzielle Lösungen
● Clever, USA
● Clio Online, Dänemark und Schweden
● Kennisnet, Niederlande
Nicht-kommerzielle Lösungen
● FIDES, Schweiz
● EDUROAM, weltweit (WLAN-Zugang für die Forschung)
14. Chance für Deutschland: ID-Vermittlungsdienst
Nutzung der ID-Managementsysteme aus der föderalen
Bildungslandschaft in Cloudangeboten für Single Sign-On
Standardisierung und Automatisierung des Verbindungsaufbaus
zwischen Angeboten und IDMs
Austausch von Lizenzinformationen
Datenschutzkonformität durch De-/Pseudonymisierung
16. Datenschutz
» Datenschutz steht im Mittelpunkt!
» Hoheit für Benutzerdaten und ID-Management bleibt bei Schulen,
Trägern und Bundesländern
» Datenübermittlung zu Diensten von Dritten vom ID-Management-
Betreiber kontrollierbar
» Beispiele für Daten: Benutzerinformationen (Benutzerkennung, Name, Altersstufe,
Klasse, Schule, Rolle), Lizenzinformationen
» Pseudonymisierung, Kernbestandteil des Vermittlungsdienstes
» De-Pseudonymisierung wird integriert, sobald verfügbar
17. Vermittlungsdienst, warum nicht früher?
» Technisch ist der Vermittlungsdienst seit 10 Jahren umsetzbar!
» Andere Länder haben bereits Vermittlungsdienste
» Technisch keine Überraschungen: Standards und Software bereits vorhanden
» Langsame Integration von Cloud-Angeboten
» vor 2016 nicht im Fokus
» Anbieter bremsen den Ausbau von Angeboten
» Datenschutzanforderungen erst jetzt im Blick aller Stakeholder
» Identity Management Systeme mit passenden Schnittstellen fehlten bei Stakeholdern
» Identity Management Systeme werden jetzt eingeführt!
» Betreiber für den Vermittlungsdienst
» Inhalteanbieter haben bisher Alleingang versucht
» Breite Beteiligung und offener Standardisierungsprozess jetzt begonnen
18. Prozess: Was ist bisher passiert? Werbung für die Idee!
a) Content- und Inhalte-Anbieter
» Geschäftsführer der großen Verlage Vorstand Verband Bildungsmedien e.V.
b) KMK / Kultusministerien der Länder
» GS der KMK A- und B-Koordinatoren
» Vorsitzender der St-Lenkungsgruppe Weitere Länder
» Gemischte Kommission
c) Sonstige
» ULD Schleswig-Holstein + Leiter AG Datenschutz und Schule
» Forum Bildung und Digitalisierung (Stiftungen)
» Vorstand Bündnis für Bildung e.V.
19. Prozess: Welches sind die weiteren inhaltlichen Schritte?
» Univention: Entwicklung eines Prototyps zur Klärung der
Schnittstellenstandards
» Klärung: Auftraggeber für Prototyp, Finanzierung
» Beteiligung von Ländern, Content- und Service-Anbietern, Stiftungen
» Ziel: Vorbereitung der konkreten Ausschreibung bis Sommer 2018
» Klärung: Wer ist Betreiber der finalen Lösung?
20. Prozess: Zusammenfassung
Prozessschritt (geplant) Terminierung
» Prototyp durch Univention ab Feb. 2018
» Information der Amtschefkonferenz Frühjahr 2018
» Beschluss KMK-Plenum Juni 2018
» Ausschreibung anschließend
» Entscheidung / Beauftragung Dezember 2018
» Fertigstellung / Abnahme Herbst 2019
» Rollout/Echtbetrieb Anfang 2020
21. Fazit
» KMK-Strategie, Digitalpakt BMBF, „gemeinsame Schnittmenge aller
Stakeholder“
» Keine systematische Entwicklung in Deutschland erkennbar (z.B. ID-
Managementsysteme)
» Keine Marktbedingungen für digitalen Bildungsmarkt vorhanden, Angebote sehr
unbefriedigend
» „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Bedingungen für eine abgestimmte,
systematische Entwicklung in Deutschland derzeit so gut wie noch nie
» Wichtig: Bedingungen des Bildungsföderalismus/Länderhoheit beachten
22. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Dirk Loßack
dilossacon GmbH
d.lossack@dilossacon.de
www.dilossacon.de
23. Häufige Fragen
» Will Univention mit dem Vermittlungsdienst einen Marktvorteil aufbauen?
» Geben Verlage Kundendaten, Abrechnungssysteme ab?
» Datenschutz, funktioniert das eigentlich?
» Getätigte Investitionen, ID-Managementsystemen und Inhalten verloren?
» Privater oder staatlicher Betrieb?
» Akzeptanz im Markt, Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen/Stakeholdern?
» Warum wurde der Vermittlungsdienst bisher nicht umgesetzt? Alternativen?
» Zeitschiene, was passiert in der Zwischenzeit? Gibt es Essentials, die früh vereinbart
werden können?
» Beauftragung?