Schutzkonzepte gegen Gewalt in Gemeinschaftsunterkünften
1. Ursula Enders, Zartbitter e.V.
mit Illustrationen von Dorothee Wolters
Hannover, den 14.12.2015
Schutzkonzepte gegen Gewalt
in Gemeinschaftsunterkünften
Workshop der
Asylverfahrensberatung
2. • Definition und Ziele von
Schutzkonzepten
• Risikofaktoren für (sexuelle) Gewalt
• „Bausteine“ von Schutzkonzepten
Ursula Enders
3. Sexuelle, körperliche und psychische
Gewalt in Institutionen geschieht nicht
zufällig.
entscheidend für Ausmaß:
• gesellschaftliche Bedingungen
• institutionelle Strukturen
• Fachlichkeit
Ursula Enders
6. Institutionelle Schutzkonzepte gegen
(sexuelle) Gewalt sollen…
• Risiko (sexueller) Gewalt gegen Mädchen
und Jungen, Frauen und Männer
innerhalb der Institution reduzieren
• kompetente Ansprechpersonen und Hilfe
für betroffene Kinder, Jugendliche und
Erwachsene sicherstellen
Ursula Enders
7. Institutionelle Schutzkonzepte setzen einen
Handlungsrahmen für
• Maßnahmen und Angebote zur Prävention von
Gewalt innerhalb und außerhalb der Einrichtung
• Vorgehen im Falle der Vermutung/des Verdachts
(sexueller) Gewalt innerhalb der Einrichtung
• Schutz und Hilfe für kindliche, jugendliche und
erwachsene Nutzer*innen, die (sexuelle) Gewalt
innerhalb oder außerhalb der Einrichtung
erlebten
Ursula Enders
9. Die Entwicklung von institutionellen
Schutzkonzepten erfordert
• Risikoanalyse
• des Arbeitsfeldes
• der jeweiligen Einrichtung
Die Risikoanalyse ist unter Partizipation aller
Ebenen der Institution durchzuführen.
Ursula Enders
10. Risikofaktoren für Gewalt(-dynamiken)
• biografische Belastungen
• ethnische Konflikte
• Räumlichkeiten/Standort
• ungeklärter Aufenthaltsstatus
• lange Verweildauer ohne Perspektive (z.B.
ohne Arbeitserlaubnis)
Ursula Enders
11. Risikofaktoren für Gewalt(-dynamiken)
• Diskriminierung/Bedrohung/Gewalt von
außen
• strukturelle Konflikte der Mitarbeiterschaft
• Leitungsvakuum
• fehlendes/unzulängliches
Beschwerdemanagement
Ursula Enders
12. Biografische Belastungen
Besondere Verletzbarkeit resultiert z.B. aus …
• Leben in Armut
• geringer Bildungsstatus
• Trennungen von nahestehenden
Bezugspersonen/Verlust von Heimat
• Tod von Familienangehörigen/
nahestehenden Bezugspersonen
• Desillusionierung/Kulturschock nach
Ankunft in Deutschland
Ursula Enders
13. Biografische Belastungen
Besondere Verletzbarkeit resultiert z.B. aus …
• Kriegs-/Foltererfahrungen
• lebensbedrohliche Erfahrungen auf der Flucht
• (sexuelle) Gewalterfahrungen im Herkunftsland
z.B. häusliche Gewalt, geschlechtsspezifische
Gewalt
• (sexuelle) Gewalterfahrungen auf der Flucht
• Zeugenschaft von Gewalt
Ursula Enders
14. Biografische Belastungen
mögliche Folgen u. a.:
• Übererregung („am Anschlag sein“)
• Kontrollverlust
• Reinszenierungen von Gewalterfahrungen im
Kontakt mit
• anderen Nutzer*innen
• ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen
Ursula Enders
15. Ethnische Konflikte
Konflikte/Spannungen aufgrund von
• Religionszugehörigkeiten
• Gruppenidentität als gesellschaftliche
Minderheit
• politischen Feindschaften/ gegenseitigen
Kriegserfahrungen
• …
Ursula Enders
17. Risikofaktor: Räumlichkeiten
• keine/kaum Privatsphäre
• Grenzverletzungen durch unzureichende
Wasch- und Duschmöglichkeiten
auch betroffene Jungen und junge Männer
• unzureichendes Angebot an Aufenthaltsräumen
für unterschiedliche Personengruppen
• Standort mit geringer Infrastruktur
• …
Ursula Enders
18. Risikofaktor: ungeklärter
Aufenthaltsstatus/lange Verweildauer
• Gefühl, den Behörden ausgeliefert zu sein
• Frust
• Langeweile
• Ohnmacht …
„zur Untätigkeit verdammt“
mögliche Folge:
• Spannung entlädt sich in Aggression
• gegen andere Nutzer*innen und
Mitarbeiter*innen
Ursula Enders
20. Risikofaktor:
Strukturelle Konflikte der Mitarbeiterschaft
• Mangel an institutioneller Identität
• oftmals keine gewachsene Institution, sondern
Antwort auf aktuellen Bedarf
• kein gemeinsames/institutionelles Leitbild
• unterschiedliche Träger/Firmen innerhalb
einer Unterkunft
Ursula Enders
21. Risikofaktor:
Strukturelle Konflikte der Mitarbeiterschaft
• hohe Arbeitsbelastung
(z. B. 12-Stundendienste)
• unzureichende Supervision
• unzureichende Angebote zur Psychohygiene
• unzureichende Berufserfahrung
• hohe Personalfluktuation
Ursula Enders
22. Risikofaktor:
Strukturelle Konflikte der Mitarbeiterschaft
Konfliktquelle:
unterschiedliche Berufsgruppen
und Ehrenamtler*innen
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
23. Risikofaktor:
Strukturelle Konflikte der Mitarbeiterschaft
Konfliktquelle: unterschiedliches Tempo
• Krisenmanagement
• Beratung/Begleitung
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
24. Risikofaktor:
Strukturelle Konflikte der Mitarbeiterschaft
Konfliktquelle: unterschiedliche Motivationen
Beispiel: Wir helfen bis zum Umfallen!
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
25. Risikofaktor:
Strukturelle Konflikte der Mitarbeiterschaft
Konfliktquelle: unterschiedliche Motivationen
Beispiel: Wir kämpfen für Gerechtigkeit!
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
26. Risikofaktor:
Strukturelle Konflikte der Mitarbeiterschaft
Konfliktquelle: unterschiedliche Motivationen
Beispiel: Wir schützen. Wir können aber auch
anders!
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
27. Risikofaktor:
Strukturelle Konflikte der Mitarbeiterschaft
Konfliktquelle: unterschiedliches
Selbstverständnis und Arbeitsweise
• Krisenmanager*innen
• Berater*innen
• „Praktiker*innen“
„Wir sind anders als die Profis und haben den besseren
Kontakt zu den Flüchtlingen.“ (z. B. Security )
Ursula Enders
28. Risikofaktor:
Strukturelle Konflikte der Mitarbeiterschaft
Konfliktquelle:
unterschiedliche Arbeitskulturen der
Berufsgruppen
• unterschiedliche Sprache
• unterschiedliche Bewertung, was und wie
angesprochen werden muss/kann
• unterschiedliche Bewertungen von Situationen
• unterschiedliche Kriterien der fachlichen Reflexion
30. Häufig unklare Leitungsstrukturen
fachliche Notwendigkeit in Erstunterkünften
• Leitungsteam
• Trennung der Verantwortungsbereiche
• Organisation/(Haus-)Verwaltung/Hauswirtschaft
• Sozialarbeit/Pädagogik/Medizin/Vernetzung
Risikofaktor:
Leitungsvakuum/unklare Leitungsstruktur
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
31. Gemeinschaftsunterkünfte haben ein
besonders hohes Risiko zum Tatort (sexueller)
Gewalt zu werden. Sie brauchen deshalb klare
Leitungsstrukturen. Die Leitung muss
• vor Ort präsent
• fachlich qualifiziert sein
Ursula Enders
32. Risikofaktor: unzulängliches bzw.
fehlendes Beschwerdemanagement
Voraussetzung für ein funktionierendes
Beschwerdemanagement:
• Information der Nutzer*innen über ihre Rechte
und institutionelle Regeln (möglichst) bei Eintritt
in die Institution
Praxis:
Information bei Eintritt findet nicht/kaum statt.
Oftmals z. B. kein verbindlicher Verhaltenskodex
für alle Mitarbeiter*inne vorhanden.
Ursula Enders
33. Risikofaktor: unzulängliches bzw.
fehlendes Beschwerdemanagement
Voraussetzung für ein funktionierendes
Beschwerdemanagement:
• Information u. a. über bildgestützte
Kommunikationsmittel und Videoclips in
unterschiedlichen Sprachen, damit auch für
Analphabet*innen und Menschen ohne
Sprachkenntnis leicht verständlich
Praxis:
Es gibt bisher kaum entsprechende
Informationsmaterialien.
Ursula Enders
34. Risikofaktor: unzulängliches bzw.
fehlendes Beschwerdemanagement
Voraussetzung für ein funktionierendes
Beschwerdemanagement:
• Bildgestützter Feedbackbogen, um auch
Analphabet*innen und Nutzer*innen ohne
Sprachkenntnisse die Möglichkeit eines
Feedbacks zu geben.
Praxis:
Entsprechende Fragebögen nicht bekannt!
Ursula Enders
35. Risikofaktor: unzulängliches bzw.
fehlendes Beschwerdemanagement
Voraussetzung für ein funktionierendes
Beschwerdemanagement:
• klar strukturiertes Beschwerdemanagement mit
für zunächst orientierungslose Nutzer*innen klar
erkennbare Ansprechpartner*innen
Praxis:
Nicht selten wenden sich Nutzer*innen mit ihren
Beschwerden z.B. an Hausmeister oder Security.
Ursula Enders
37. Gemeinschaftsunterkünfte haben ein
besonders hohes Risiko, zum Tatort von
Gewalt zu werden.
Schutzkonzepte müssen insbesondere
berücksichtigen…
• räumliche Bedingungen
• biografische Belastungen und ethnische
Konflikte der Nutzer*innen
• Struktur der Mitarbeiterschaft
• Leitungsstrukturen
• Beschwerdemanagement
Ursula Enders
65. klare Raumstruktur
Die Reduzierung des Risikos von
Gemeinschaftsunterkünften, zum Tatort
(sexueller) Gewalt zu werden, erfordert eine
Raumstruktur, die die Bedarfe
unterschiedlicher Personengruppen
berücksichtigt.
Ursula Enders
72. Klare Struktur der Mitarbeiterschaft
Orientierungshilfe durch farbige
Namensschilder
Hauswirtschaftler*innen/Techniker*innen/
Hausmeister*innen:
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
73. Klare Struktur der Mitarbeiterschaft
Orientierungshilfe durch farbige
Namensschilder
Ehrenamtler*innen:
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
74. Klare Struktur der Mitarbeiterschaft
Orientierungshilfe durch farbige
Namensschilder
Verwaltungsfachkräfte: hellblau
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
75. Klare Struktur der Mitarbeiterschaft
Orientierungshilfe durch farbige
Namensschilder
Sprachmittler*innen und externe
Kooperationspartner*innen
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
76. Klare Struktur der Mitarbeiterschaft
Orientierungshilfe durch farbige
Namensschilder
Security und Pförtner*innen:
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
77. Angebote für alle Nutzer*innen
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
78. Angebote zur Stabilisierung
• Psychoedukation
• „sich selber verstehen lernen“
• Techniken: Stopp von Flashbacks (kennen-)lernen
• …
• Empowerment durch
• Übernahme von Tätigkeiten
• Einbringung der eigenen Kompetenzen
(z. B. Handwerksarbeiten, Lehrer unterrichten,
Ärzt*innen leisten Psychoedukation, gemeinsames
Kochen, Musik)
Ursula Enders
79. Angebote zur Stabilisierung
• regelmäßige niedrigschwellige medizinische
Versorgung/Sprechstunde/Beratung
• Strukturierung des Tagesablaufs/der Woche
durch regelmäßige Angebote
• Orientierung gewinnen
• durch Information (z. B. Regeln, Rechte)
• Kennenlernen der Umgebung
• Vertraute Tätigkeiten als „Anker“ (Brot backen,
Religion… )
• regelmäßige Bewegung – kein Extremsport
• traumapädagogisch geschulte
Nachtwachen…
80. Die therapeutische Aufarbeitung von Flucht-, Kriegs- und
anderen Gewalterfahrungen ist ein psychisch und
körperlich anstrengender Prozess. Dementsprechend
setzt er eine grundlegende Stabilisierung voraus
(stabiles soziales Umfeld, stabile Wohn-/Arbeits-
situation…).
Eine therapeutische Konfrontation mit traumatischen
Gewalterfahrungen während des Aufenthaltes in einer
Gemeinschaftsunterkunft birgt ein hohes Risiko einer
weiteren Destabilisierung - z. B. in Form eines erneuten
Kontrollverlustes. Sie ist sowohl gegenüber den
Betroffenen als auch den anderen Nutzer*innen
der Unterkunft ethisch und fachlich
unverantwortlich.
82. Angebote für Mädchen und Jungen (Kinder)
• Pädagog*innen als zuverlässige Ansprech-
partner*innen, da Eltern aufgrund eigener
Belastungen nur begrenzt emotional erreichbar
• Erwachsene, die einen professionellen
Abstand halten und bei Bedarf sich selbst
Fachberatung holen bzw. externe Hilfen
vermitteln
• Trost
• klare Regeln/klar strukturierte Spielräume
• positive Gruppenerfahrungen
• Bildungsangebote
• Spiel, Aktivitäten…
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
83. Angebote für
jugendliche Mädchen und Jungen
• Pädagog*innen als zuverlässige
Ansprechpartner*innen
• geschlechtsspezifische Angebote für
Mädchen und für Jungen
• Informationen über Hilfen, die sie
aktuell oder später nutzen können
• klare Regeln/klar strukturierte
Räume für Aktivitäten
• Bildungsangebote
• Außenkontakte…
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
84. Angebote für
junge alleinerziehende Mütter
• geschützte, ruhige Räume
• Beratung und Unterstützung, da
• Familie als Unterstützungssystem weggefallen ist
• es für sie oftmals eine neue Rolle ist, als Frau sich
und ihr Kind nach außen zu vertreten
• Beratung und Unterstützung bei der Erziehung ihres
Kindes
• medizinische Versorgung durch (Frauen-/Kinder-)
Ärztinnen
• Informationen über (therapeutische) Hilfen, die sie
aktuell oder später nutzen können
• Möglichkeit: Sprachkurse für Frauen…
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
85. Angebote für
alleinstehende junge Männer
• Ansprechpartner*innen, die sie nicht als
potenzielle Täter abstempeln
• Informationen über Hilfen, die sie
aktuell oder später nutzen können
(z. B. Fachstellen zur Aufarbeitung von geschlechtsspezifischer
Gewalt gegen homo-, bi-, trans- oder intersexuelle Männer)
• niedrigschwellige Männerberatung
durch Ärzte
• Sport/Aktivitäten/Beschäftigung
• Außenkontakte…
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
86. Angebote für Frauen
• Räume für Frauen
• Medizinische Versorgung durch
(Frauen-)Ärztinnen
• Informationen über Hilfen
(bei häuslicher Gewalt)
• Sport/Aktivitäten/Beschäftigung
• Verantwortung innerhalb der Unterkunft
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
87. Angebote für Männer
• Ansprechpartner*innen, die sie nicht als
potenzielle Täter abstempeln
• Informationen über Hilfen, die sie
aktuell oder später nutzen können
• niedrigschwellige Männerberatung
durch Ärzte
• Sport/Aktivitäten/Beschäftigung
• Verantwortung innerhalb der
Unterkunft …
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
90. Information/Fortbildung
In Gemeinschaftsunterkünften besteht eine
hohe Fluktuation der haupt- und
ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen.
Grundlagenschulungen/- fortbildungen für alle
sind folglich unrealistisch.
Deshalb sollten zur Einarbeitung neuer
Mitarbeiter*innen zusätzlich zu allen
Grundlagenthemen Webinare erstellt werden.
Ursula Enders
91. Information/Fortbildung
Grundlagenthemen:
• Basisinformationen über Trauma
• alltagspraktische Möglichkeiten der
Stabilisierung traumatisierter Kinder,
Jugendlicher und Erwachsener
• Wie reagieren, wenn ein Mädchen/Junge, eine
Frau/ein Mann sich mir anvertraut?
• Leitlinien der pädagogischen Arbeit mit
traumatisierten Menschen
• Möglichkeiten der eigenen Psychohygiene
• ….
Ursula Enders
92. Information/Fortbildung
Grundlagenthemen:
• institutionelle Regeln zum Schutz vor Gewalt
innerhalb der Einrichtung
• Verhaltenskodex
• Verfahrenswege im Falle der Vermutung
• Beschwerdemanagement
• Aufgaben der unterschiedlichen
Arbeitsbereiche innerhalb der Einrichtung
Ursula Enders
94. Fachberatung/Vernetzung
Gemeinschaftsunterkünfte sind ein Arbeitsfeld,
in dem neben Ehrenamtler*innen auch relativ
viele junge Menschen mit relativ wenig
Berufserfahrung und Kenntnis der lokalen
Vernetzungsstrukturen innerhalb der
Jugendhilfe tätig sind.
Notwendigkeit der intensiven (externen)
Fachberatung
Ursula Enders
96. Supervision/Psychohygiene
Gemeinschaftsunterkünfte sind ein sehr
komplexes, z. T. wenig strukturiertes
Arbeitsfeld mit einem relativ hohen Risiko
einer Sekundärtraumatisierung.
Notwendigkeit: regelmäßige Supervision
• Fallsupervision
• Supervision zu Arbeitsstrukturen
• Leitungssupervision
Um Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter*innen zu
erhalten, sind neben Supervision regelmäßig
Angebote zur Psychohygiene vorzuhalten.
Ursula Enders
98. Beispiel für Dienstanweisung
Alle hauptamtlichen Mitarbeiter*innen sind verpflichtet,
aktiv zum Schutze von Kindern und Jugendlichen
einzugreifen, wenn deren persönlichen Grenzen verletzt
werden.
Sind sie nicht in der Lage, den Schutz zu sichern, so ist
umgehend die/der Vorgesetzte zu informieren.
Ursula Enders
99. • Transparenz von privaten Kontakten
• keine übertriebenen „Privatgeschenke“
• keine Kosenamen
• Teambuch über Grenzverletzungen
• Verpflichtung, Gewalt durch Mitarbeiter*innen zu
melden
• …
Themen weiterer Dienstanweisungen
Ursula Enders
100. Beispiel für Verhaltenskodex
Wir greifen aktiv ein, wenn die Grenzen
eines Kindes verletzt werden.
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
101. Beispiel für Verhaltenskodex
Alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen
achten einen für ihre Tätigkeit angemessenen Umgang
mit Nähe und Distanz.
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
102. Alle haben das Recht respektvoll und
freundlich behandelt zu werden.
Niemand wird gedemütigt oder bloßgestellt.
Beispiel für Verhaltenskodex
Illustration: Dorothee Wolters
Ursula Enders
105. „Starre“ Ablaufdiagramme sind oftmals
Ursache für fachliche Fehler!
Erhöhen Risiko, dass betroffene Mädchen
und Jungen erneut der Gewalt des Täters/
der Täterin ausgeliefert werden.
Verfahrensregeln: Vermutung/Verdacht
Ursula Enders
106. Differenzierung des Vorgehens z. B. bei:
• Gewalt in der Unterkunft
Differenzierung:
• Ausmaß der Gewalt
• Grenzverletzung
• Übergriffe
• massive Formen
• Täter/Täterinnen
• Mitarbeiter*in
• Nutzer*in
• (sexueller) Gewalt durch Externe
Verfahrensregeln: Vermutung/Verdacht
Ursula Enders
107. Differenzierung des Vorgehens z. B. bei:
• unterschiedlichen Formen der Gewalt
• sexuelle
• körperliche
• psychische
• Gewalt durch Mitarbeiter*innen zwischen
• fachlichem Fehlverhalten, das
arbeitsrechtliche Sanktionen erfordert
• strafrechtlich relevanten Formen
der Gewalt
Verfahrensregeln: Vermutung/Verdacht
Ursula Enders
108. entscheidend:
• Interventionskompetenz der
Ansprechperson!
• zeitnahe Krisenintervention
• Verpflichtung
• Kooperation mit externen Fachstellen
• §8a - Mitteilung beim Jugendamt
(Kindeswohlgefährdung)
Verfahrensregeln: Vermutung/Verdacht
Ursula Enders
110. Bewerbungsverfahren:
• institutionelle, präventive Strukturen
darstellen
• schriftliche Informationen zu Kinderrechten,
Standards der Einrichtung und
Verfahrensregeln
• Offenheit für die Problematik abklären
• Möglichkeit einer telefonischen Nachfrage bei
vorherigen Arbeitgebern nutzen
• erweitertes polizeiliches Führungs-
zeugnis
Personalführung
Ursula Enders
111. Arbeits-/Honorarverträge
• Verhaltenskodex und Dienstanweisungen
als Anhang beifügen
• Verpflichtung zum fachlich adäquaten
Umgang mit Nähe und Distanz
• Verpflichtung zum aktiven Schutz in Fällen
von Gewalt
Personalführung
Ursula Enders
117. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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