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Nachhaltiges HRM zahlt sich aus 
Marcel Kiechl ist HR-Leiter der internationa-len 
Division Rheinmetall Electronic Solutions. 
Vorher war er HR-Leiter der Rheinmetall Air 
Defence (RAD), welche 2011 als erstes Unter-nehmen 
in der Schweiz mit dem Label Nach-haltiges 
HRM auf der obersten Stufe Excellence 
der SQS (Schweizerische Vereinigung für 
Qualitäts-und Management-Systeme) zertifi-ziert 
wurde. Im gleichen Jahr Auszeichnung mit 
dem «Prix Balance ZH» als familienfreundlichs-tes 
Zürcher Unternehmen. 2012 gewinnt RAD den HR-Swiss Award als 
beste Personalabteilung der Schweiz in der Kategorie Grossunterneh-mungen. 
Marcel Kiechl ist Rechtsanwalt und hat verschiedene Weiterbil-dungen 
im Bereich HRM absolviert (u. a. zertifizierter Teamcoach). 
Kontakt: marcel.kiechl@rheinmetall-ad.com 
www.rheinmetall.de 
Univ.-Prof. Dr. Robert Zaugg ist Dozent für 
Personalmanagement, Organisation und Lea-dership 
an der Universität Freiburg (Schweiz) 
sowie Inhaber der empiricon AG für Personal-und 
Marktforschung. Er ist als Referent, 
Managementberater und Verwaltungsrat tätig. 
Zudem ist Robert Zaugg Vizepräsident der 
Schweizerischen Gesellschaft für Organisation 
und Management (SGO), Stiftungsrat der SGO-Stiftung 
sowie Mitglied der Jury des HR-Swiss 
Award. Seine Forschungs- und Beratungsschwerpunkte liegen in den 
Bereichen Leadership sowie Personal- und Organisationsmanagement 
(insbesondere Change Management und Prozessgestaltung). Er hat zahl-reiche 
Bücher und Fachartikel veröffentlicht. 
Kontakt: robert.zaugg@empiricon.ch 
www.empiricon.ch
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Inhaltsverzeichnis 
1. Eine exzellente Firma braucht ein exzellentes HRMǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͺ͵ 
2. HRM-TrendsǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͺͷ 
3. Nachhaltiges HRMǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͺ͹ 
4. HRM nachhaltig in die Tat umsetzen: Business Partner 
mit einer MissionǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͺͻ 
5. HRM-System im ÜberblickǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͻʹ 
6. Funktionen des HRMǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͻͶ 
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7. Umsetzungserfolg durch strategische HR-ProjekteǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵Ͳ͹ 
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8. FazitǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵ͳͲ 
LiteraturǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵ͳͳ
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1. Eine exzellente Firma braucht 
ein exzellentes HRM 
Die Schweizer Wirtschaft und insbesondere die Exportindustrie stehen 
inmitten von grossen Herausforderungen. Der starke Franken, das hohe 
Lohnniveau und die zunehmend erstarkende ausländische Konkurrenz 
zwingen Schweizer Industriefirmen, ihre immer noch starke Position auf 
dem Weltmarkt mittels Innovation, Spitzenqualität sowie intelligenten 
und effizienten Prozessen – mithin Operational Excellence – zu halten 
oder gar auszubauen. Die Fähigkeit, sich auf dem internationalen Markt 
zu bewegen und vor allem auch die Kultur bzw. Systeme der Länder 
ausserhalb Europas zu verstehen, ist ein weiterer Erfolgsfaktor. Viele 
Firmen haben dies im Laufe ihrer Engagements in China und Indien 
lernen müssen. Das heisst mit anderen Worten, Excellence in allen Be-langen 
ist gefragt und wird vom internationalen Kunden auch verlangt. 
Nur für Produkte, welche diesen Anspruch erfüllen, ist der Kunde bereit, 
auch entsprechende Preise zu bezahlen. Insbesondere in den so genann-ten 
A-Märkten wie Brasilien, China, Indien, Arabien und Asien, aber 
auch Australien und nicht zu vergessen Russland sind aufgrund des wirt-schaftlichen 
Aufschwungs enorme finanzielle Mittel vorhanden, welche 
den dortigen Staaten und Bewohnern erlauben, Spitzenqualität aus der 
ganzen Welt und insbesondere der Schweiz zu erwerben. Gleichzeitig 
bauen diese Staaten ihre eigene Wirtschaft in Richtung Spitzenqualität 
aus. Sie können dazu auf ein grosses Reservoir an gut ausgebildeten jun-gen 
Menschen bauen. Allein in Indien wird der Anteil an wirtschaftlich 
aktiven Menschen in den nächsten Jahren um 270 Millionen anwachsen. 
Das Durchschnittsalter in Indien beträgt 25 Jahre und jeder 4. Erdenbe-wohner 
unter 25 ist Inder!1 Auch aus diesem Grund müssen die Schwei-zer 
Unternehmen sicherstellen, dass sie ihren Technologie- und Innova-tionsvorsprung 
halten können und dies bei marktfähigen Preisen. 
Das zunehmende Bildungs- und Technologieniveau der genannten Län-der 
führt zwangsläufig dazu, dass auch dort international konkurrenz-fähige 
Produkte entstehen, welche zudem sehr oft noch preislich im Vor-teil 
sind und den Wettbewerb weiter verschärfen. Sind die Tage des 
Industriestandorts Schweiz bzw. Europa insgesamt damit gezählt? Holen 
Länder, in denen die ehemaligen Hochkulturen beheimatet waren, uns 
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ʹͺͶ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 
Europäer nach einer vergleichsweise kurzen Zeitspanne wieder ein und 
überflügeln sie uns gar? Ist es dann damit bald einmal vorbei mit dem 
hohen Wohlstandniveau in unserem Land, das sich in den letzten 100 Jah-ren 
aufgrund unseres enormen wirtschaftlichen Aufschwungs ergeben 
hat? Wir haben immer noch eine Chance, wenn wir als Firmen auf Ex-cellence 
setzen und unser HRM ebenso ausrichten: Nur mit einem ex-zellenten 
HRM kann eine Firma längerfristig grossen Erfolg haben. 
2007 wurde bei der damaligen Oerlikon Contraves (heute Rheinmetall 
Air Defence bzw. RAD) ein gutes HRM mit Tradition gelebt. Es galt, 
dieses in den letzten Jahren nachhaltig und werteorientiert neu auszu-richten. 
Der vorliegende Beitrag zeigt detailliert auf, was damit gemeint 
ist. Seit 2011 findet das weiterentwickelte HRM-Modell auf der überge-ordneten 
Divisionsstufe Anwendung. Mit Geschäftsbereichen mit Mitar-beitenden 
in Norwegen, Deutschland, der Schweiz, Italien und den USA 
hat sich die internationale Dimension verstärkt. Zu Beginn stehen die 
Aspekte «C4E» im Vordergrund. C4E ist ein Programm, dass der Kultur-entwicklung 
(«Culture»), dem Kompetenzmanagement («Competence»), 
der Organisationsentwicklung («Change»), der Bereitstellung von Füh-rungsinformationen 
(«Controlling») sowie der operativen Exzellenz in 
allen Alltagsprozessen höchste Beachtung schenkt («Operational Excel-lence 
»). 
RAD ist ein Hightech-Industrieunternehmen im Bereich der Wehrtech-nik. 
Als Teil des Rheinmetall-Konzerns beschäftigt RAD rund 700 Mitar-beitende 
und ist international tätigt. Hochqualifizierte Mitarbeiterinnen 
und Mitarbeiter stellen Spitzenprodukte her, die in der ganzen Welt zum 
Einsatz kommen. Die Anforderungen an die Mitarbeitenden und ihr Zu-sammenwirken 
sind hoch. Aus diesem Grund misst RAD dem HRM eine 
besonders grosse Bedeutung zu. Nach einer Phase der wirtschaftlichen 
Probleme, Sanierungswellen sowie schliesslich einem Wechsel an der 
Spitze der Firma war die Ausgangslage im Jahr 2007 für die Weiterent-wicklung 
des HRM klar: Die ins Alter gekommenen HRM-Systeme in 
den Bereichen Gehalt, Mitarbeitergespräch, MbO, Personalentwicklung, 
Kaderstruktur etc. waren zu modernisieren und dem gestiegenen An-spruchsniveau 
anzupassen. Ein Kulturprozess sollte die Integration der 
Schweizer Firma OCAG in den deutschen Rheinmetallkonzern stärken 
und die Firma insgesamt zu einer besseren Performance führen. In einer
ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͺͷ 
Reihe von grossen Projekten wurden diese Herausforderungen im Zu-sammenwirken 
von HR, Geschäftsleitung, Arbeitnehmervertretung und 
externen Beratern gemeistert. Es stellte sich dabei immer auch die Frage, 
ob ein grösseres KMU wie die RAD sich ein solches HRM leisten soll 
und kann. Heute ist dies unbestritten. Es gilt der Grundsatz: «Eine exzel-lente 
Firma braucht exzellente Mitarbeitende und ein exzellentes HRM.» 
HRM hat seine Kosten und Prozesse im Griff zu halten und sich dort wo 
immer möglich dem Benchmarking zu stellen. In der kürzlich durchge-führten 
Stellenanpassung in der Fima hatte auch HR seinen Beitrag zu 
leisten. Doch steht die Geschäftsleitung der RAD klar zu ihrer Überzeu-gung, 
dass sie mittels eines exzellenten HRM ihre Chancen zur erfolgrei-chen 
Umsetzung der Firmenstrategie und der anforderungsreichen Pro-jekte 
besser bewältigen kann. Die Bemühungen von RAD um ein 
modernes und professionelles HRM wurden denn auch verschiedentlich 
honoriert. RAD wurde als erstes schweizerisches Unternehmen mit dem 
Label «Nachhaltiges HRM» der SQS (Schweizerisches Vereinigung für 
Qualitäts- und Management-Systeme) auf der Stufe «Excellence in 
nachhaltigem HRM» ausgezeichnet. 2012 hat das HR RAD den Swiss 
HR-Award als «Beste HR-Abteilung der Schweiz in der Kategorie Gross-unternehmen 
» gewonnen. 2011 wurde RAD der Prix Balance ZH als fa-milienfreundlichstes 
Zürcher Unternehmen verliehen. In verschiedenen 
Studien (Trendence, Universum) wird RAD regelmässig als Top Emplo-yer 
bewertet. Auch die interne Personalbefragungen und ein Benchmar-king 
mit den im HRM aktivsten Swissmem-Firmen bestätigen, dass das 
HRM der RAD auf dem richtigen Weg ist. Solche Erfolge sind im Sinne 
der Pflege der Employer Brand auch das Ziel, doch primär geht es schlicht 
um den substanziellen Wertbeitrag des HRM an der nachhaltigen Ent-wicklung 
der Firma und ihrem Weiterbestand auch in der Zukunft. 
2. HRM-Trends 
Die Beratungsunternehmung Boston Consulting Group (BCG) und die 
World Federation of People Management Associations (WFPMA) führen 
regelmässig Studien zu aktuellen HRM-Trends durch. In der aktuellen 
Studie zeigt sich, dass das Talentmanagement, die Verbesserung der Füh-rungsentwicklung 
und die strategische Personalplanung diejenigen Berei-che 
sind, in welchen die grösste zukünftige Bedeutung auf die geringste 
aktuelle Kompetenz trifft.
ʹͺ͸ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 
High 
High Low 
Future 
importance 
Low 
Current capability 
Sample Size: 
4,288 
Medium 
need 
to act 
Relevance today 
Low High 
Improving 
performance 
management 
and rewards 
On-boarding 
and retaining 
new hires 
Delivering 
on recruiting 
Enhancing 
employee 
engangement 
Trans-forming 
HR into 
a stategic 
partner 
Mastering 
HR processes 
Managing talent 
Improving leadership 
development 
Strategic 
workforce 
planning 
Improving 
employer 
branding 
Delivering critical 
learning programs 
Managing 
corporate 
social 
responsability 
Managing 
health 
and security 
Restructuring 
the organization 
Managing 
!lexibility 
and labor 
costs 
Managing change 
and cultural 
transformation 
Managing 
work-life balance 
Managing diversity 
and inclusion 
Actively using 
Web 2.0 for HR 
Managing an 
aging workforce 
Integrating global people 
management and expansion 
Providing shared services 
and outsourcing HR 
Low 
need 
to act 
Strong 
need 
to act 
Medium 
need 
to act 
„„‹Ž†—‰ͳǣ –—‡ŽŽ‡”‡†•‹ 
Neben aktuellen Trends sind es vor allen aber auch ein paar «Klassiker», 
die ein gutes HRM ausmachen. So verlangen die Mitarbeitenden bei der 
Arbeit nach Sinn. Sie wollen etwas Wertschöpfendes tun und sie wollen 
sich mit ihrer Arbeit identifizieren können. Werte und Ethik sind gefragt. 
Mitarbeitende möchten Perspektiven. Damit sind Entwicklungsmöglich-keiten 
in einem umfassenden Sinn gemeint. Sie erwarten moderne Kom-munikations- 
und IT-Systeme sowie flexible Arbeitszeitmodelle, damit sie 
ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsort variieren und damit zur Work-Life- 
Balance beitragen können. Der erhöhte Leistungsdruck wird vielerorts 
durch Massnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung abgefedert. 
Das entspricht den Mitarbeitenden, weil sie bereit sind, etwas zu leisten, 
falls sie sicher sein können, dass ihre Gesundheit einen hohen Stellen-wert 
geniesst. 
RAD weist ein hohes Durchschnittsalter von über 45 Jahren auf. Das 
heisst, dass ein bedeutender Teil der Kompetenzträger in den nächsten 
Jahren das Unternehmen verlassen wird. Aus diesem Grund hat RAD ein 
grosses Projekt lanciert (vgl. Abschnitt 7.2), das sich mit den Auswirkun-gen 
des demografischen Wandels auf die Unternehmung auseinander-setzt. 
Als weiteres Projekt wurde ein Kultur- und Werteprozess ausgelöst
ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͺ͹ 
(vgl. Abschnitt 7.1). Kultur und Change bleiben wichtige Felder der HR-Arbeit. 
Sie helfen mit, die Rolle des HR als echten Business Partner – 
jenseits der Rolle als professioneller Dienstleister – zu festigen. 
Die Anforderungen an das HRM sind vielfältig. Wie viele andere Indus-trieunternehmungen 
sieht sich RAD wirtschaftlichen, demografischen 
und gesellschaftlichen Entwicklungen gegenüber, welche die Arbeit des 
HR und des Linienmanagements anspruchsvoll machen. RAD begegnet 
den wirtschaftlichen Herausforderungen durch eine aufmerksame Beob-achtung 
des Unternehmensumfeldes, womit nicht nur der Arbeitsmarkt 
gemeint ist. Es geht auch um Trends des HRM in der Lehre, aber auch 
um den Austausch mit anderen Firmen mittels ERFA-Austausch und 
Benchmarking. Gestützt auf diese Einschätzungen wird das HRM wei-terentwickelt, 
wobei diese Entwicklung eng mit der Unternehmensstra-tegie 
der RAD verknüpft ist. Das HRM von RAD agiert als echter Busi-ness 
Partner.2 
3. Nachhaltiges HRM 
Das HRM der RAD basiert auf den Grundsätzen der Nachhaltigkeit,3 die 
übrigens auch das HRM-Label der SQS geprägt haben: «Personalma-nagement 
ist dann nachhaltig, wenn es langfristig ausgerichtet ist und die 
Bedürfnisse aller Anspruchsgruppen berücksichtigt. (…) Im Zentrum des 
nachhaltigen Personalmanagements stehen der Aufbau, die Entwicklung 
und der Erhalt zukunftsorientierter Kompetenzen, die zur Wertschöp-fung 
der Unternehmung beitragen, die Arbeitsmarktfähigkeit der Mitar-beitenden 
sicherstellen und gesellschaftliche Werte berücksichtigen. 
Nachhaltiges Personalmanagement versteht die Mitarbeitenden als ei-genverantwortlich 
handelnde Akteure, die personalwirtschaftliche Aufga-ben 
gemeinsam mit dem Linienmanagement und den Personalverant-wortlichen 
wahrnehmen.»4 Das nachhaltige HRM lässt sich anhand der 
folgenden sechs Merkmale charakterisieren (vgl. Abbildung 2): 
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«Ich bin selbst verantwortlich.» 
«HRM ist kein Selbstzweck und 
trägt zur Wertschöpfung bei.» 
«HRM als lebendiges und 
anpassungsfähiges System.» 
wertschöpfungs-! 
lexibel orientiert 
anspruchs- strategisch 
«HRM ist mit der Strategie 
verknüpft und wirkt langfristig.» 
gruppenorientiert 
«Ausgewogene Berücksichtigung 
aller relevanten Interessen.» 
partizipativ 
Nachhaltiges 
HRM 
kompetenz-orientiert 
«Kompetenzen als 
Dreh- und Angelpunkt.» 
Quelle: Zaugg, Robert (2009): Nachhaltiges Personalmanagement. Eine neue Perspektive und empirische Exploration des Human 
Resource Management, Gabler Verlag, Wiesbaden 2009, S. 61–73. 
„„‹Ž†—‰ʹǣ ‡”ƒŽ‡†‡•ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡ 
Nachhaltigkeit im HRM äussert sich bei RAD beispielsweise konkret 
darin, dass HR bereits bei der Formulierung der Unternehmensstrategie 
dabei ist und dort die mittel- und langfristigen Auswirkungen auf das 
HRM bzw. die benötigen Human Resources einbringen kann. HR arbei-ten 
sehr eng mit der Mitarbeitervertretung zusammen und hat so eine 
sehr gute und konstruktive Beziehung etabliert. HR fragt sich überdies 
immer wieder, ob seine Handlungen zur Wertschöpfung beitragen5 und 
sorgt dafür, dass seine Bewertungs- und Entwicklungssysteme an einem 
Kompetenzmodell ausgerichtet sind, das eng mit den Geschäftserforder-nissen 
verknüpft ist und ein ganz zentrales und durchgängiges Element 
für alle Personalinstrumente bildet. Durch den hohen Anspruch an HR 
entsteht der notwendige Druck, bestehende Systeme immer wieder kri-tisch 
zu hinterfragen. Zentral scheint auch, den Mitarbeitenden in allen 
HRM-Prozesse explizit ihre eigene Rolle und Verantwortung immer wie-der 
näher zu bringen. Wer sich beispielsweise bei RAD entwickeln will, 
muss auch selber die Initiative ergreifen und beim Mitarbeitergespräch 
wird vom Arbeitnehmer verlangt, dass er eine Selbsteinschätzung vor-nimmt 
und sich auch aktiv einbringt. Nachhaltigkeit bedeutet immer 
auch ein langfristiges Investment in das HRM der Firma und die Mitar-beitenden. 
ͷ ‰ŽǤŽ”‹…Š‡–ƒŽǤȋʹͲͳʹȌǤ
ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͺͻ 
4. HRM nachhaltig in die Tat umsetzen: 
Business Partner mit einer Mission 
Das HR-Verständnis der RAD ist in einer Mission dargestellt, gekoppelt 
mit dem Teamsymbol des Handelsschiffs. An Bord eines solchen Ge-fährts 
haben verschiedene Disziplinen wie Recruiting, Betreuung, Ge-halt- 
und Zeitwirtschaft, Personalentwicklung, Berufsbildung, Gesund-heitsmanagement, 
Controlling/Planung, aber auch Restauration ihren 
Beitrag zu leisten, damit das HRM der RAD im Sinne einer Gesamtleis-tung 
nach innen die Employee Value Proposition und nach aussen den 
Employer Brand glaubwürdig und kontinuierlich darstellt. Auf der opera-tiven 
Ebene gilt es, durch tadellose oder eben professionelle Leistungen 
zu überzeugen (das ist in der Eiskunstlaufsprache die «Pflicht») und auf 
der strategischen Ebene gestaltet HR die Strategie des Unternehmens, 
Organisationsentwicklung und eben auch die Kultur des Zusammenwir-kens 
und die Führungsgrundsätze der RAD mit («Kür»). HR leitet aus 
diesem Kontext die Personalpolitik und die notwendigen strategischen 
HR-Instrumente ab und sorgt dafür, dass diese von den Führungskräften 
mit Können und aus Überzeugung eingesetzt werden. 
Mission 
Wir erbringen professionelle und integrierte 
HRM-Leistungen für das Management 
und die Mitarbeitenden der RAD und 
orientieren uns dabei an Best Practices. 
Als innovativer und konstruktiv-kritischer 
Business Partner tragen 
wir zur Wertschöpfung bei. 
Gegenseitige Wertschätzung, 
Engagement und Freude 
an der Aufgabe sind 
uns wichtig. 
„„‹Ž†—‰͵ǣ Ǧ‹••‹‘–ƒ–‡‡–
ʹͻͲ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 
Wie ist das Bild des HR-Business Partner zu verstehen? Es handelt sich 
um eine Rolle, in welche diese Aktivitäten vereint sind, aber schlicht und 
ergreifend auch um eine Haltung, eine Einstellung. Business Partner ist 
im HR der RAD jedes Mitglied auf seiner Stufe, in seinem Wirkungsfeld. 
Dabei treten alle mit dem Blick für die Gesamtleistung und das HR als 
Ganzes auf. Eigene Zusammenarbeitsregeln für HR, die kaskadierende 
Steuerung mittels einer lang- und kurzfristigen Balanced Scorecard 
(BSC) in Verbindung mit den persönlichen Zielen runden das Bild ab. In 
der alle zwei Jahre stattfindenden umfassenden Personalbefragung wer-den 
neben den üblichen Aspekten sowohl die Kundenzufriedenheit mit 
HR als auch der Bekanntheitsgrad und auch die Wirkung der Werte im 
Alltag gemessen. Die von der RAD initiierte Benchmarking-Plattform der 
Swissmem-Personalchefrunde sowie die regelmässige Teilnahme an Zer-tifizierungsprozessen 
oder Award-Wettbewerben geben der HR-Leitung 
zusätzliche Informationen, wo das HR der RAD in seinem Anspruch nach 
Exzellenz steht. Im Rahmen des Controllings geht es dabei insbesondere 
darum, den viel zitierten Wertschöpfungsbeitrag des HR zum Unterneh-menserfolg 
möglichst auch zu belegen. Ein nicht ganz triviales Unterfan-gen, 
das aber nötig ist, denn ein HR-Business Partner ist nach unserer 
Überzeugung nicht nur Dienstleister und Strategiepartner, er denkt auch 
unternehmerisch und versucht, seinen Beitrag an der Strategie und den 
Zielen der Firma auszurichten und hinterfragt dabei kritisch seine Wir-kung. 
Unter dem Motto «tue Gutes und sprich darüber» macht er diese 
Ergebnisse auch im Unternehmen und insbesondere bei der Geschäfts-leitung 
und den Führungskräften bekannt. Gerade in wirtschaftlich 
schwierigen Zeiten – und solche werden wohl in den nächsten Jahren 
regelmässig auftreten – ist dies wichtig, damit die Nachhaltigkeit bzw. die 
nachhaltige Wirkung des HRM nicht durch unüberlegte kurzfristige 
Sparschnitte gefährdet wird. Denn ein exzellentes HRM nachhaltig und 
wertebasiert aufzubauen, erfordert mehrere Jahre, es zu gefährden oder 
gar zu demontieren, dauert nur wenige Tage, wobei die Folgen und Kon-sequenzen 
solcher Handlungen fatalerweise erst mit einiger Verzögerung 
eintreten und sichtbar werden. Eine Firma hat diesbezüglich eine nahe 
Verwandtschaft zu einem komplexen Ökosystem. Solche Systeme brau-chen 
viel Zeit und Energie, um zu gesunden, können aber rasch gestört 
werden, was sich oft erst nach einiger Zeit zeigt. Die HR-Business Part-ner 
und insbesondere die HR-Leitung haben hier gegenüber der Firmen-leitung 
und den Führungskräften, aber auch gegenüber den sonstigen
ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͻͳ 
Stakeholdern eine wichtige Rolle als Aufklärer und Marketingverantwort-liche 
für das HRM ihrer Firma. Es geht dabei nicht um Heimatschutz 
oder um das Bewahren einer «geschützten Werkstatt». Es geht vielmehr 
darum, die Zusammenhänge zwischen der Qualität des HRM und dem 
Unternehmenserfolg immer wieder aufzuzeigen und dafür auch streitbar 
aufzutreten. Hier ist Mut und Zivilcourage der handelnden Personen ge-fragt, 
mithin eben echte HR-Leadership, welche sich beim Vorstand, 
dem CEO, dem CFO aber auch in der Geschäftsleitung Gehör und eine 
starke Position als wichtiger Mitstreiter verschafft und dabei oft aus der 
Komfortzone herausgeht. Gerade in technisch geprägten Firmen wird 
HRM oft auch technisch gesehen – dies nicht aus bösem Willen, sondern 
einfach aufgrund der Ausbildung und des Weltbilds der handelnden 
Personen – sodass hier durch HR immer wieder prägnant und in klaren 
Bildern aufzuzeigen ist, dass wir es mit Menschen als auch irrationalen 
und emotionalen Wesen zu tun haben und mit einer Gemeinschaft, wel-che 
auch nach systemischen Blickwinkeln zu betrachten ist. Aus diesem 
Sachverhalt ergeben sich die Anforderungen, welche an die Persönlich-keit 
und die Einsatzbereitschaft von HR-Business Partners zu stellen 
sind: Menschen mit «heiligem Feuer» und Mut, die sich mit Blick auf 
den Unternehmenserfolg und den Employer Brand ihrer Firma unermüd-lich, 
unerschrocken und kommunikativ überzeugend für die Kultur, das 
HRM und die Belange aller Mitarbeitenden einsetzen. Dies auf der Basis 
einer breiten und hohen HR-Kompetenz sowie mit Blick nach aussen in 
Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Das HRM einer Firma ist 
mithin nur so gut wie seine Mitarbeitenden, die Führungskräfte und die 
HR-Profis. Insbesondere von den HR-Mitarbeitenden wird deshalb auch 
bei RAD ein lebenslanges Lernen und auch das Arbeiten an der persön-lichen 
Entwicklung verlangt. Das Streben nach einem exzellenten Leis-tungsniveau 
und nach gutem Abschneiden im Vergleich mit anderen 
HRM-Organisationen ist ihnen im Laufe der Jahre ebenso in Fleisch und 
Blut übergegangen wie auch die Lust, Erfolge zu feiern, auch einmal in-nezuhalten 
und es sich einfach im Team mal gut gehen zu lassen. Gerade 
eine HR-Funktion ist bestens prädestiniert, einen Mitarbeitenden in die 
Nähe eines Burn-out zu führen, da HR-Arbeit oft auch Sisyphusarbeit ist 
und eine hohe Frustrationstoleranz erfordert, gepaart mit einem hohen 
Einsatz an Energie und persönlichem Einsatz. Bei einem eben durch Ex-zellenz 
verwöhnten, möglicherweise auch etwas provozierten Publikum 
muss der Ansage der hohen Qualität dann auch die tatsächliche Leistung
ʹͻʹ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 
folgen, und ab und zu müssen eben auch Wünschbarkeiten eingedämmt 
werden, die effektiv nur «nice to have» sind oder damit zu tun haben, dass 
die Linienvorgesetzten versuchen, ihre Personalführungsverantwortung 
(sie sind ja die «First Line»-HR-Akteure) an die HR-Mitarbeitenden zu 
delegieren, sei es bei Führungsproblemen oder auch anzubahnenden kri-tischen 
Personalgesprächen oder gar Entlassungen. HRM als Hochleis-tungsorganisation 
hat hier immer wieder auch den nötigen «Unterhalt 
und Check» zu machen. Ansonsten gehen durch hohe Qualität, grossen 
Einsatz und geschicktes Vorgehen errungene Erfolge und Positionierun-gen 
rasch verloren. Die wichtigste HR-Arbeit ist die von heute und mor-gen 
und nicht das Ausruhen auf den Lorbeeren von gestern. Nachhaltiges 
HRM entsteht und lebt deshalb nur bei nachhaltiger Anstrengung und 
Weiterentwicklung im HRM. Das hat sich nach den Erfolgen 2011 und 
2012 auch bei RAD gezeigt. 
5. HRM-System im Überblick 
Die zentralen Elemente des HRM von RAD sind in Abbildung 4 darge-stellt. 
Das Mission Statement und die Geschäftsstrategie dienen als zen-trale 
Orientierungspunkte. Sie geben die Ziele und die Richtung des 
HRM vor. Sie sagen aus, warum wir etwas tun. Die HR-Politik, die Werte 
und die Führungsgrundsätze machen deutlich, welche Verhaltensleit-linien 
das Handeln bestimmen. Sie sagen aus, wie wir etwas tun. Die 
HR-Rollen und das HR-Geschäftsmodell klären, wer für welche Auf-gaben 
verantwortlich ist und wer welche Leistungen erhält. Diese Mo-delle 
sagen aus, wer was für wen erledigt.
ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͻ͵ 
HR-Politik RAD 
Mission RAD 
Wir sind der weltweit führende SHORAD Systemspezialist (Short Range Air Defence) im terrestrischen 
und maritimen Bereich und vernetzen unsere Lösungen mit übergeordneten Führungssystemen. 
Geschäftsstrategie RAD 
Werte  Führungsgrundsätze RAD 
HR-Strategie (= BSC H) 
Personalp!lege 
HR-Rollen und HR-Geschäftsmodell 
Personal-marketing 
Personal-organisation 
Personal-controlling 
Strategisches HRM 
Personalführung  
Talentmanagement 
Wissens-  
Kompetenz-management 
Interne 
Kommunikation 
Organisatorische 
Gestaltung/OE 
Personalgewinnung 
Personalplanung 
Personalentwicklung 
Personaleinsatz 
Personalerhaltung 
und -motivation 
Personalfreistellung 
HR-Services 
Warum? 
Die Mission RAD und die Geschäfts-strategie 
RAD geben die Ziele und die 
Richtung des HRM vor. Sie sagen aus, 
warum wir etwas tun. 
Was? 
Die HR-Strategie (BSC H) und das 
HR-Funktionsmodell (Funktionen, 
Prozesse, Systeme und Instrumente) 
zeigen, welche Massnahmen zu er-greifen 
sind, um die de!inierten 
RAD-Ziele zu erreichen. Sie sagen aus, 
was wir tun. 
Wie? 
Die HR-Politik sowie die Werte und 
Führungsgrundsätze RAD machen 
deutlich, welche Verhaltensleitlinien 
das Handeln bei RAD bestimmen. 
Sie sagen aus, wie wir etwas tun. 
Wer? 
Die HR-Rollen und das HR-Geschäfts-modell 
klären, wer für welche Aufgaben 
verantwortlich ist und wer welche 
Leistungen erhält. Sie sagen aus, 
wer was für wen tut. 
„„‹Ž†—‰Ͷǣ Ǧ›•–‡‹o„‡”„Ž‹… 
Die HR-Strategie (inkl. Balanced Scorecard) und das HR-Funktions-modell 
(Funktionen, Prozesse, Systeme und Instrumente) zeigen, welche 
Massnahmen zu ergreifen sind, um die definierten Ziele zu erreichen. Sie 
sagen aus, was zu tun ist. Das Funktionenmodell unterscheidet zwischen 
strategischen bzw. übergeordneten Aufgaben (Führung, Wissens- und 
Kompetenzmanagement, interne Kommunikation, Organisationsent-wicklung 
sowie Personalpflege), Funktionen, die dem Mitarbeiter-Life- 
Cycle zuzuordnen sind (Planung, Gewinnung, Entwicklung, Einsatz, 
Erhaltung und Motivation sowie Freistellung), Querschnittsfunktionen 
(HR-Marketing, HR-Organisation, HR-Controlling und Berufsbildung) 
sowie HR-Service-Funktionen. 
Die nachfolgenden Ausführungen zum HRM der RAD sind anhand des 
HRM-Modells strukturiert. Der integrierte Ansatz ist insofern von Vor-teil, 
weil alle Elemente gut zusammenpassen und logisch aufeinander 
aufbauen. Die beschriebenen Bausteine (z. B. die HR-Rollen und das 
HR-Geschäftsmodell) sind in mehreren Phasen entstanden und wurden 
kontinuierlich weiterentwickelt.6 Erfolgsfaktor war sicherlich, dass die 
Geschäftsleitung, die Mitarbeitervertretung und die HR-Community bei 
der Erarbeitung dieser Systeme voll beteiligt waren. Intensive und kons- 
͸ ‰ŽǤŽ”‹…Š‡–ƒŽǤȋʹͲͲͻȌǤ
ʹͻͶ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 
truktive Diskussionen sind hier sehr wichtig. Sie stellen sicher, dass die 
neuen Systeme akzeptiert und gelebt werden. 
6. Funktionen des HRM 
6.1 Metafunktionen des HRM 
6.1.1 HR-Strategie 
Das HRM ist als aktiver, vollwertiger Partner bei der Entwicklung der 
Unternehmensstrategie integriert. HR führt den Kultur- bzw. Wertepro-zess. 
Alle Aktivitäten des HR sind auf die Erzielung eines klar ersichtli-chen 
Wertschöpfungsbeitrages ausgerichtet. Die BSC dient hier als zen-trales 
Steuerungs- und Reporting-Instrument. Weitere Instrumente sind 
die HR-Politik, die HR-Strategie, das HR-Geschäftsmodell, das HR-Rollenmodell, 
das Kompetenzmodell, das MAG/MbO, regelmässige 
Mit arbeiterbefragungen, die SWOT-Analysen und die Kundensegmen-tierung 
(Definition Anspruchsgruppen) sowie der Werteprozess. Die 
Unternehmung profitiert in hohem Masse von der unternehmerischen 
Mitwirkung des HRM. 
Mission 
Wir erbringen professionelle und integrierte HRM-Leistungen für das Management und die Mitarbeitenden der RAD und 
orientieren uns dabei an Best Practices. Als innovativer und konstruktiv-kritischer Business Partner tragen wir zur Wert-schöpfung 
bei. Gegenseitige Wertschätzung, Engagement und Freude an der Aufgabe sind uns wichtig. 
Kunden/Ergebnisperspektive 
Ziel 1: Die Mitarbeitenden und das Management sind mit 
den Leistungen des HR sehr zufrieden. 
Ziel 2: HR ist als professioneller Business Partner bei 
den relevanten Anspruchsgruppen (auch externe) 
anerkannt. 
Ziel 3: Das HR erbringt einen hohen 
Wertschöpfungsbeitrag. 
Ziel 4: RAD verfügt über einen attraktiven Employer Brand 
und ist für den Wettbewerb um Talente gut 
positioniert. 
Ziel 5: Das HR begleitet Veränderungs- und Integrations-prozesse 
sowie die Internationalisierung wirkungs-voll. 
Ziel 6: Das HR leistet einen wichtigen Beitrag zum Au!bau 
und Betrieb eines wirkungsvollen HRM auf Stufe 
Division ES. 
Ziel 9: Das HR unterstützt den Au!bau und Erhalt einer 
hohen Mitarbeiterzufriedenheit und Leistungs-fähigkeit. 
Ziel 10: Das Leitbild (Werte sowie Führungsgrundsätze) 
und die HR-Politik werden gelebt. 
Ziel 11: Die Führungskompetenz und die Methodenkompe-tenz 
(Operational Excellence) in der RAD sind hoch. 
Ziel 12: Die Personalressourcen stehen in qualitativer und 
quantitativer Hinsicht rechtzeitig zur Verfügung 
(demographische Herausforderung bewältigt). 
Mitarbeiterperspektive 
Ressourcenperspektive 
Ziel 7: Die HR-Mittel werden zielorientiert und wirksam 
eingesetzt. 
Ziel 8: Das HR stellt aussagekräftige Führungsinforma-tionen 
zur Verfügung. 
Ziel 13: HR-Projekte werden termin-, ressourcen- und sach-gerecht 
durchgeführt. 
Ziel 14: Die HR-Prozesse und die HR-IT-Systeme sind 
effektiv sowie ef!izient und werden kontinuierlich 
weiterentwickelt. 
Prozessperspektive 
„„‹Ž†—‰ͷǣ ƒ‰ˆ”‹•–‹‰‡ǦƒŽƒ…‡†…‘”‡…ƒ”††‡”
ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͻͷ 
Die Unternehmensstrategie und die Zielsetzungen sind in der BSC 
reflektiert. Deren Ziele werden auf die einzelnen Bereiche des HRM 
heruntergebrochen (z. B. Personalberatung, Personalentwicklung und 
Wissensmanagement etc.). Schliesslich schlagen sich die BSC-Ziele in 
den individuellen Zielvereinbarungen mit jedem Mitarbeitenden im Per-sonalbereich 
nieder. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass alle am «glei-chen 
Strick in die gleiche Richtung» ziehen. 
6.1.2 Personalführung und Talentmanagement 
Durch die nachhaltige Implementierung der RAD-Führungsgrundsätze 
sowie durch mehrere Jahre hintereinander durchgeführte Schulungen 
zum neuen MAG und MbO konnte eine moderne, erfolgsorientierte und 
mitarbeiterbezogene Führungskultur geschaffen werden.7 Mithilfe des 
MAG/MbO-Prozesses wird die Führungsbeziehung kontinuierlich re-flektiert 
und weiterentwickelt. Die Führungsqualität wird regelmässig 
überprüft, insbesondere durch Feedback an Vorgesetzte bzw. 360-Grad- 
Feedback und vor allem durch die alle zwei Jahre durchgeführte Perso-nalbefragung. 
Ausserdem macht HR bei den jährlich abgeschlossenen 
MbO eine Qualitätskontrolle und greift hier auch wo nötig ein. Die hohe 
Führungsqualität und die daraus resultierende Motivation tragen mass-geblich 
zu einer hohen Unternehmensleistung bei und stehen für eine 
hohe Arbeitgeberattraktivität. Allerdings zeigt sich hier, dass bereits nach 
einem Jahr des «Laufenlassens» und insbesondere in Krisenzeiten der 
Elan nachlässt. Führung und deren Reflexion und Schulung ist ein Dau-erthema. 
Im Zuge der verschiedenen Projekte (z. B. Neukonzeption 
Lohnsystem, Aufbau Kaderentwicklung, Implementierung Performance 
Management) wurde die Kaderpyramide drastisch verändert (vgl. Abbil-dung 
6). Durch die Einführung einer Fach- und einer Projektkarriere ist 
es gelungen, den Mitarbeitenden und Kaderkräften der RAD Entwick-lungsperspektiven 
aufzuzeigen, die über eine reine Führungslaufbahn 
hinausgehen. Mittels der RAD Leadership Academy, welche die kontinu-ierliche 
Weiterentwicklung der Führungskompetenz im Unternehmen 
zum Ziel hat, konnte diese Entwicklung zusätzlich unterstützt werden. 
͹ ‰ŽǤŽ”‹…ŠǡƒŽŽ™‘‘†—†™‡‡–ƒȋʹͲͲͺȌǤ
ʹͻ͸ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 
Kaderstufe Funktionsstufe Fach Projekt Führung 
GL-Mitglied 
Bereichsleiter 
Hauptabteilungsleiter 
Abteilungsleiter 
Teamleiter 
Projektleiter I 
Projektleiter II 
Projektleiter III 
Senior- 
Projektmitarbeiter 
Projektmitarbeiter 
Experte I 
Experte II 
Experte III 
Senior- 
Spezialist 
Spezialist 
Support 
Konzernkader 
Kader I 
Kader II 
Mitarbeiter 
13* 
(Führungskreis) 
12 
11 
10 
9 
8 
7 
6 
5 
4 
3 
2 
* Der Führungskreis beinhaltet Schlüsselpositionen aus Kader I, welche spezi!ische Kriterien erfüllen müssen. 
Diese werden RAD-intern auf Funktionsstufe 13 geführt. 
„„‹Ž†—‰͸ǣ ƒ†‡”‘†‡ŽŽ 
6.1.3 Wissens- und Kompetenzmanagement 
Obwohl das Wissensmanagement (WM) als Aufgabe der Linie positio-niert 
ist, fördert HR mit Instrumenten und vielfältigen Massnahmen die 
Umsetzung des Wissens- und Kompetenzmanagements massgeblich. 
Alle Aktivitäten basieren auf einem integrierten WM-Konzept und einem 
RAD-spezifischen WM-Modell. Alle Massnahmen des WM unterstützen 
direkt und indirekt den Erfolg von RAD. Beim CIP (= kontinuierlicher 
Verbesserungsprozess) lässt sich der Wertschöpfungsbeitrag sogar in 
Frankenbeträgen ausdrücken. Eine spezielle WM-IT-Lösung trägt dazu 
bei, erfolgswirksames Wissen in der RAD aufzubauen und zu halten.
ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͻ͹ 
„„‹Ž†—‰͹ǣ ‘–‹—‹‡”Ž‹…Š‡‡”„‡••‡”—‰ 
Das Intranet sowie Veranstaltungen unter dem Titel «Treffpunkt Wis-sen 
», an welchen für die Belegschaft interessante und nützliche Themen 
in Kurzreferaten dargestellt werden, sind weitere Bestandteile des Wis-sensmanagements. 
Das Konzept des flexiblen Altersrücktritts sieht be-wusst 
eine Überlappung der in Pension gehenden Mitarbeitenden mit 
der Nachfolge vor. Mitarbeitenden ab 55 werden durch mehrere Kurse 
auf die Zeit nach ihrer aktiven Phase vorbereitet. Dies vereinfacht ihnen 
das Loslassen und beseitigt Phänomene wie das «Hamstern» von Arbei-ten 
und das Zurückhalten von Wissen, um dann nach der Pensionierung 
noch gebraucht zu werden. 
6.1.4 Interne Kommunikation 
Die interne Kommunikation basiert einerseits auf den Unternehmens-werten 
und Führungsgrundsätzen sowie auf einem umfassenden Kom-munikationskonzept. 
Neben schriftlichen Informationsmitteln (Mitar-beiterzeitschrift, 
Plakate, Schwarzes Brett, Info-Screen, Mitarbeiterbriefe 
etc.), wird insbesondere der Zwei-Weg-Kommunikation (z. B. Kader-orientierung, 
Mitarbeiterorientierung, Projektpräsentationen bzw. Pro-jekt- 
Updates, Treffpunkt-Wissen, Mitarbeiterfest, Visit-Your-Neighbor,
ʹͻͺ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 
CEO on Tour, Kamingespräche, CEO-Brunch, Kulturteam) und elektro-nischen 
Medien (z. B. Intranet, HR-Portal, Collaboration-Platform) be-sondere 
Beachtung geschenkt. Der Wertschöpfungsbeitrag entsteht u. a. 
dadurch, dass alle Mitarbeitenden und Führungskräfte regelmäs sig über 
den Geschäftsgang informiert werden und wissen, wie Sie zum Erfolg 
beitragen können. HR nimmt hier eine sehr aktive Rolle wahr und fordert 
sowie fördert die Kommunikation. 
6.1.5 Change Management/Organisationsentwicklung 
Als anerkanntes und vollwertiges Mitglied der Geschäftsleitung ist der 
HR-Leiter an allen Veränderungsprojekten bereits im Entstehungspro-zess 
beteiligt oder steuert diese aktiv mit. Teilweise werden Verände-rungsprojekte 
auch von HR initiiert (z. B. Verkleinerung der Geschäftslei-tung 
von 14 auf 7 Mitglieder). Auf der Ebene der Bereiche nehmen die 
HR-Berater diese Aufgabe wahr. Der Werteprozess RAD (= Kulturwan-del) 
wird voll von HR getrieben. Durch HR wird RAD als Organisation 
anpassungsfähiger und flexibler. Die Unternehmung kann sich rascher an 
veränderte Rahmenbedingungen anpassen. Der notwendige Wandel fin-det 
statt und Reorganisationen werden unter expliziter Berücksichtigung 
der Mitarbeiterperspektive konsequent umgesetzt. Faktoren wie Interna-tionalisierung, 
Ausrichtung der Strukturen auf den Markt, Integration 
neuer Einheiten aus Akquisitionen sorgen dafür, dass Change und Kultur 
weiterhin Dauerbrenner sind. 
6.1.6 Personalpflege 
«Wellbeing» ist bei RAD mehr als ein Schlagwort. Es ist ein wesentlicher 
Faktor für eine Leistungsgemeinschaft, wie sie RAD sein will. Neben der 
Förderung der persönlichen und beruflichen Weiterbildung investiert die 
Unternehmung auch in das physische und psychische Wohl der Mitar-beitenden. 
Sozialpartnerschaft wird gelebt. Als Beispiele für Aktivitäten 
im Bereich der Personalpflege können genannt werden: Zusammenarbeit 
zwischen Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertretung (ANV), umfas-sendes 
Sicherheits- und Gesundheitsmanagement (OHSAS 18 001), 
generelles Rauchverbot, umfassendes Fitnessangebot (Fitnessraum, 
Sportclubs, Workshops z. B. zu Ernährung oder Entspannung, Referate 
z. B. zu Burnout, Wasserstationen) sowie ein qualitativ hochstehendes 
Personalrestaurant. RAD weist im Vergleich zu anderen Industrieunter-nehmen 
geringere Fehlzeiten und eine geringere Unfallquote aus. Das
ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͻͻ 
zahlt sich aus. Das Personalrestaurant trägt massgeblich zur Mitarbeiter-motivation 
und damit zur Produktivität bei. 
Arbeitssicherheit/ 
Gesundheitsschutz 
Präsenz-management 
Case Management Gesundheits-förderung 
Wir verhindern 
arbeitsbedingte 
Krankheiten und 
Unfälle 
Langzeitabwesende 
werden betreut und 
schnellstmöglich 
wieder eingegliedert 
Unsere 
Mitarbeitenden 
bleiben gesund und 
leistungsfähig 
Vermeidung 
und Verminderung unfall-und 
krankheitsbedingter Absenzen 
Wir befähigen unsere 
Vorgesetzten, die 
Arbeitsverhältnisse 
optimal zu gestalten 
Absenz-Management 
Wir besitzen die Übersicht über die Absenzen und kennen die Gründe 
„„‹Ž†—‰ͺǣ ˆƒ••‡†‡•
‡•—†Š‡‹–•ƒƒ‰‡‡– 
6.2 Mitarbeiter-Life-Cycle-Funktionen 
6.2.1 Personalplanung 
Das Geschäft von RAD ist durch projektbezogene Schwankungen und 
eine Vielzahl von Rahmenbedingungen (Politik, Recht, Wirtschaft) ge-kennzeichnet, 
die für die RAD im Rahmen der Ressourcenplanung her-ausfordernd 
sind. Die Personalplanung berücksichtigt quantitative und 
qualitative Aspekte und stellt ein wertvolles Führungsinstrument der Ge-schäftsleitung 
dar. Das Kompetenzmodell spielt hier eine bedeutende 
Rolle. Es erlaubt die Verknüpfung von Unternehmenserfordernissen mit 
der Personalplanung. Die vorausschauende qualitative und quantitative 
Personalplanung trägt massgeblich zu einem effizienten Ressourcenein-satz 
bei und erlaubt eine präzise Steuerung der Personalkosten. Sie liefert 
zudem frühzeitig Signale, wo qualitative und quantitative Lücken beste-hen, 
die mittels Rekrutierung und/oder Entwicklung geschlossen werden 
können. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Be-reitstellung 
des nötigen Know-how.
͵ͲͲ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 
Werte RAD 
Vertrauen 
Verbindlichkeit 
Wertschätzung 
Erfolgsorientierung 
Sozial-kompetenz 
Fach-kompetenz 
Führungs-kompetenz 
Unternehmerische 
Kompetenz 
• Persönlichkeit 
• Teamfähigkeit 
• Kommunikations-fähigkeit 
• Ausbildung 
• Arbeitsmethodik 
• Spezialwissen 
• Erfahrung 
• Sprachen 
• Management 
• Mitarbeiterführung 
und Mitarbeiterför-derung 
(Führungs-grundsätze) 
• Leadership 
• Veränderungsfähigkeit 
• Strategisches Denken 
und Handeln 
• Kundenorientierung 
„„‹Ž†—‰ͻǣ Ǧ‘’‡–‡œ‘†‡ŽŽ 
RAD hat seine Stellen hinsichtlich Kritikalität für den Unternehmenser-folg 
bewertet und arbeitet mit Schlüsselstellen. Für diese Stellen wird 
eine systematische Nachfolgeplanung geführt und regelmässig überprüft. 
6.2.2 Personalgewinnung 
RAD verfügt über einen durchgängigen State-of-the-Art-Personalgewin-nungs- 
Prozess, der mit der systematischen Definition von Anforderungs-profilen 
beginnt, die Rekrutierung über mehrere Kanäle beinhaltet, die 
Selektion umfasst und schliesslich auch die Einführung der neuen Mit-arbeitenden 
und das Probezeitgespräch als Abschluss der Rekrutierung 
behandelt. Durch die umsichtige und fristgerechte Besetzung von Schüs-selpositionen 
ist es HR gelungen, massgeblich zur Erreichung der Unter-nehmensziele 
beizutragen. Der diesbezügliche Wertschöpfungsbeitrag ist 
unbestritten. 
6.2.3 Personalentwicklung 
RAD verfügt über eine umfassende Personalentwicklung (PE) bis auf die 
Stufe jedes einzelnen Mitarbeitenden. Kaderkräfte und das Management 
werden in einem spezifischen Programm erfasst. Die Nachfolgeplanung 
stellt sicher, dass für Schlüsselpositionen (Fach-, Projekt- und Linien-kader) 
rechtzeitig die erforderlichen Talente zur Verfügung stehen. Auf-grund 
des spezifischen Technologie- und Marktumfeldes ist RAD auf
ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ͵Ͳͳ 
eine starke PE angewiesen. Viel Wissen kann nur intern aufgebaut wer-den. 
HR stellt sicher, dass die erforderlichen Kompetenzen zur Verfügung 
stehen. 
Rahmenbedingungen 
Kompetenzmodell 
RAD 
Externe 
Interne 
Rahmenbedingungen 
Personalentwicklung RAD 
Struktur 
RAD 
Kultur 
RAD 
Strategie RAD 
Strategie HR RAD 
Mission/Zielsetzungen PE 
Mitarbeitende befähigen und entwickeln 
Information 
Förderung Schulung 
Mitarbeitergespräch 
! 
 
# 
% $ 
 
PE-Controlling ' 
! Die Mission legt die übergeordnete, langfristige Ausrichtung 
der PE der RAD fest. Die Zielsetzungen bestimmen die 
jährlichen Ziele der PE. 
# Das Kompetenzmodell RAD dient als Orientierungsraster 
für Bewertungen und Entscheidungen in der PE. 
 Die Information umfasst alle Instrumente und Massnahmen, 
die zur Gewinnung von Angaben über Stellen, Personen 
und Märkte dienen. 
$ Schulung beschreibt alle bildungsbezogenen Instrumente 
und Massnahmen. Die klassische Aus- und Weiterbildung 
ist darunter zu subsumieren. 
% Mit Förderung sind alle Instrumente und Massnahmen 
gemeint, die zur stellenbezogenen und persönlichen Ent-wicklung 
von Mitarbeitenden und Führungskräften dienen. 
 Das Mitarbeitergespräch (inkl. Zielvereinbarung) ist der 
zentrale Trägerprozess der PE. Es dient zur Bewertung 
von Personen sowie zur Festlegung von Massnahmen. 
' Das PE-Controlling überprüft die Wirksamkeit der Mass-nahmen 
anhand geeigneter Verfahren. Es orientiert sich 
an den PE-Zielsetzungen und nutzt die BSC als Führungs-instrument. 
' 
„„‹Ž†—‰ͳͲǣ‡”•‘ƒŽ‡–™‹…Ž—‰ 
Wie bereits in Abbildung 10 angedeutet, ist das Mitarbeitergespräch 
(MAG) der zentrale Trägerprozess der Personalentwicklung. Mitarbei-tende 
und Vorgesetzte bewerten gemeinsam die Leistung und legen Ent-wicklungsmassnahmen 
fest. So entsteht für jeden einzelnen Mitarbeiten-den 
ein individueller Entwicklungsplan, der mit den Erfordernissen der 
Unternehmung und den Bedürfnissen des Mitarbeitenden abgestimmt 
ist. 
6.2.4 Personaleinsatz 
Die modernen Arbeitszeitmodelle von RAD bieten Flexibilitätspotenziale 
für Mitarbeitende und für die Unternehmung. Aufgrund der projekt-orientierten 
Arbeitsweise sind diese Flexibilitäten auch notwendig. 
Gleichzeitig können ganzheitliche Arbeitsplätze geschaffen werden 
(«Anti-Taylorismus»). Auslandsentsendungen erfolgen gut vorbereitet an-hand 
eines festgelegten Prozesses. Der Personaleinsatz entspricht den 
Besonderheiten von RAD und stellt sicher, dass die erforderlichen Mitar-beitenden 
zum rechten Zeitpunkt, am rechten Ort, mit den richtigen Fä-higkeiten 
und Befugnissen zur Verfügung stehen.
͵Ͳʹ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 
100% 
80% 
60% 
40% 
20% 
0% 
6) Joker 
1) «Vollgas» bis zum Schluss 
2) «Vollgas» mit ruhigem Ausklang 
3) «Der freitags nie kann» 
5) Vom Stammspieler zum Joker 
4) Wertvoller Beitrag auch mit halber Kraft 
„„‹Ž†—‰ͳͳǣ	Ž‡š‹„Ž‡”Ž–‡”•”ò…–”‹–– 
Zusätzlich zu flexiblen Arbeitszeitmodellen, wie beispielsweise dem Fle-xiblen 
Altersrücktritt (FLAR) (vgl. Abbildung 11), werden Massnahmen 
ergriffen, um auch die Einsatzmöglichkeiten in inhaltlicher Hinsicht zu 
erweitern. So können die Mitarbeitenden im Rahmen von Job-Rotation, 
Job-Enrichment, Mitwirkung in Projekten sowie Arbeit in teilautonomen 
Arbeitsgruppen ihre Kompetenzprofile erweitern und regelmässig etwas 
Neues erlernen. Als Bestandteil eines grossen internationalen Konzerns 
und mit Projekten in aller Welt sind Auslandsentsendungen ein weiteres 
wichtiges Förderungs- und Entwicklungsinstrument. 
6.2.5 Personalerhaltung und Motivation 
Das Entlöhnungssystem der RAD ist sehr fortschrittlich und wurde in 
den letzten Jahren grundlegend überarbeitet. Aufeinander abgestimmte 
Funktionsstufen und Salärbänder, Kaderstufen und variable Gehaltskom-ponenten 
sowie eine enge Verknüpfung mit dem MAG/MbO ergeben ein 
wirkungsvolles Führungs- und Motivationsinstrumentarium. Aufgrund 
seiner hohen Leistungs- und Erfolgsorientierung trägt das Lohn- und 
Anreizsystem direkt zum Unternehmenserfolg bei. Die Kosten lassen sich 
gut planen und die Performancewirkung ist offensichtlich.
ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ͵Ͳ͵ 
Funktionsstufe 
bestimmt Salärband 
und Kaderstufe 
Gesamtbewertung 
Leistung 
beein!lusst 
Salärentwicklung 
Bewertung Zielerreichung 
beein!lusst variable 
Komponente 
Kaderstufe 
bestimmt Variabilität 
Funktionsstufen  Salärbänder 
Firmenerfolg (EBIT) 
24.0 
37.4 
41.7 
Kaderstufen 
Variable Gehaltskomponente 
MAG 
40 
30 
20 
10 
0 
„„‹Ž†—‰ͳʹǣƒŽ¡”•›•–‡‹o„‡”„Ž‹…ȋ›•–‡ƒ–‹Ȍ 
Aufgrund der ausgeprägten Leistungskomponente gewinnt die Perfor-mancebewertung 
im Rahmen des Mitarbeitergesprächs eine besondere 
Bedeutung. Damit alle Vorgesetzten dieses wichtige Instrument auf eine 
vergleichbare Art und Weise anwenden, werden diese regelmässig ge-schult 
und der Bewertungsprozess wird von HR eng begleitet (inkl. Qua-litätskontrollen). 
Kalibrierungsworkshops auf verschiedenen Stufen stel-len 
sicher, dass gleiche Bewertungsmassstäbe zum Einsatz kommen und 
alle Mitarbeitenden eine faire Bewertung erfahren. 
6.2.6 Personalfreistellung 
Mitarbeitende, welche die Unternehmung verlassen, werden im Rahmen 
eines systematischen Austrittsprozesses vorbereitet und begleitet. Für 
den Fall, dass sich aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung ein grösse-rer 
Stellenabbau nicht vermeiden lässt, liegt ein mit der Mitarbeiterver-tretung 
gemeinsam erarbeiteter Sozialplan vor. Eine vorausschauende 
Personalplanung soll verhindern, dass dieser Fall eintritt. HR begleitet 
die Mitarbeitenden während ihres gesamten Lebenszyklus bei RAD. 
Auch Ausgetretene sprechen positiv über die Unternehmung und prägen 
das Image von RAD. Bei Sozialplänen optimiert HR die Kosten.
͵ͲͶ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 
6.3 Querschnittsfunktionen 
6.3.1 Personalmarketing 
RAD vermittelt allen Bewerberinnen und Bewerbern ein ehrliches, au-thentisches 
und umfassendes Bild der Unternehmung und der Arbeits-stellen. 
Dies wird vom Arbeitsmarkt geschätzt und widerspiegelt sich in 
den sehr positiven Bewertungen des Unternehmensimages durch High 
Potentials und Lernende. Durch seine Personalimagewerbung trägt HR 
dazu bei, offene Stellen rasch mit qualifizierten Bewerberinnen und Be-werben 
zu besetzen. Das Image von RAD als Technologieunternehmung 
ist sehr gut. Die Berufsbildung leistet einen hohen Wertschöpfungsbei-trag 
und gilt als wichtiger interner Karriereweg. Viele Lernende können 
übernommen werden. 
Die Employee Value Proposition (EVP) der RAD basiert einerseits auf 
dem vom Mitarbeiter/Bewerber direkt wahrgenommen Gesamtpaket 
(«Total Rewards Ansatz») sowie andererseits auf dem Image der RAD als 
technologieorientierte Industrieunternehmung und der wahrgenomme-nen 
RAD-Unternehmenskultur (Werte, Führungsgrundsätze, Strukturen 
und Prozesse). Der Total-Rewards-Ansatz besteht aus den Komponenten 
1) Vergütung, 2) Nebenleistungen, 3) Lern- und Entwicklungsmöglich-keiten 
sowie 4) Arbeitsumfeld und Klima. Mittels geeigneter Kommuni-kationsmassnahmen 
lässt sich die Employee Value Proposition als Marke 
auf dem Arbeitsmarkt im Sinne einer Employer Brand positionieren. Die 
Employee Value Proposition wirkt nach innen (bestehende Mitarbei-tende) 
und nach aussen (Bewerber). Vor dem Hintergrund der demogra-fischen 
Herausforderungen der RAD ist eine attraktive und durch Konti-nuität 
gekennzeichnete EVP sehr wichtig. 
Total-Rewards-Ansatz RAD-Werte, 
professionelles 
Management-verhalten 
Vergütung Neben-leistungen 
Employee Value Proposition 
und 
effektive 
Prozesse 
Produkte  
Dienstleis-tungen 
sowie 
Image RAD 
Kommunikation 
Employer Branding 
Lern- und 
Entwicklungs-möglichkeiten 
Arbeitsumfeld 
und Klima 
„„‹Ž†—‰ͳ͵ǣ’Ž‘›‡‡ƒŽ—‡”‘’‘•‹–‹‘
ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ͵Ͳͷ 
6.3.2 Personalcontrolling 
Die wichtigsten HR-Kennzahlen sind in das Management-Informations- 
System von RAD integriert. Zusätzlich stellt HR den Entscheidungs-trägern 
regelmässig ein umfassendes HR-Reporting zur Verfügung. Die 
Qualität des HR wird zudem regelmässig mittels Personalbefragungen 
überprüft (= interne HR-Kundenzufriedenheitsmessung). Das regelmäs-sige 
externe Benchmarking mit anderen Industrieunternehmen stellt si-cher, 
dass das HRM auch im externen Vergleich standhalten kann. Durch 
das systematische HR-Controlling wird HR seinem Steuerungsanspruch 
gerecht.8 Praktisch alle HR-Massnahmen werden hinsichtlich Erfolgs-beitrag 
und Zielorientierung überprüft. 
Themenbereiche Datenquellen und 
Nutzenbetrachtungen 
Erhebungsinstrumente 
HR-Dashboard 
Balanced Scorecard HR 
HR-Reports 
Ad-hoc-Analysen 
Zielgruppen 
• Kennzahlen 
• HR-IT-Systeme 
(SAP, ETWeb 10) 
• Zeiterfassung 
• HR BSC 
• Mitarbeiterbefragungen 
• Ad-hoc-Erhebungen 
• Benchmarking 
• Strategisches HRM 
• Personalplanung 
• Personalgewinnung 
 Personalmarketing 
• Personalentwicklung 
• Berufsbildung 
• Performance Management 
• Personaleinsatz 
• Personalerhaltung 
• Personalfreistellung 
• Personaladministration 
• HR-Organisation 
• HR-Projektcontrolling 
• UBD 
• Division 
• GB 
• Organisationseinheiten 
• Fachabteilungen 
• Weitere Anspruchs-gruppen 
„„‹Ž†—‰ͳͶǣǦ‘–”‘ŽŽ‹‰Ǧ›•–‡ƒ–‹‹o„‡”„Ž‹… 
Eine besondere Bedeutung kommt der Stellenplanung bzw. dem Monito-ring 
der Stellen zu. Dieser Prozess erlaubt dem Management eine äussert 
effektive Steuerung der Stellen. 
6.3.3 Personalorganisation 
Die HR-Organisation ist schlank aufgestellt und die HRM-Prozesse sind 
im Prozessmanagement-System (PMS) abgebildet. Basierend auf dem 
HR-Geschäftsmodell haben alle Kunden einen eindeutigen Ansprech-partner 
(Single Point of Contact). Die Träger des HR kennen ihre Aufga-ben, 
Kompetenzen und Verantwortlichkeiten. Die HR-Stellenbeschrei- 
ͺ ‰ŽǤ	‹–œǦœǡƒ˜‹•‘ȋʹͲͲʹȌǤ
͵Ͳ͸ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 
bungen werden regelmässig überarbeitet. Indem sich das HR effizient 
und effektiv organisiert hat, erzielt es mit einem vergleichsweise über-schaubaren 
Ressourceneinsatz eine maximale Wirkung und somit einen 
hohen Wertschöpfungsbeitrag. Gleichzeitig lässt sich durch eine kunden-orientierte 
Struktur und ein modernes HR-Geschäftsmodell eine best-mögliche 
Kundenorientierung erzielen. 
6.3.4 Berufsbildung 
Die zukunftsorientierte Berufsbildung trägt zur Wertschöpfung und zum 
guten Image der RAD bei. Sie ist bei allen Anspruchsgruppen (intern 
sowie extern) anerkannt und bildet arbeitsmarktfähige Persönlichkeiten 
auf sehr hohem Niveau aus. 
6.4 Service-Funktionen 
6.4.1 Personaladministration 
Mit seinem Shared Service Center (SSC) erledigt HR neben Payroll wei-tere 
wichtige administrative HR-Aufgaben. Diese Prozesse werden in der 
Regel durch leistungsfähige HR-IT-Systeme unterstützt. Neben RAD-spezifischen 
Systemen können Systeme des Rheinmetall-Konzerns ge-nutzt 
werden. Das Motto «Operational Excellence» steht für eine maxi-male 
Effizienz und Kundenfreundlichkeit hinsichtlich der administrativen 
HR-Prozesse. Darauf aufbauend kann HR sein Hauptaugenmerk auf 
wertschöpfende Aktivitäten und seinen Beitrag zur Unternehmensent-wicklung 
richten. 
6.4.2 HR-IT-Systeme 
RAD verfügt über eine moderne HR-IT-Infrastruktur, die mit den HR-Prozessen 
abgestimmt ist und eine hohe Benutzerfreundlichkeit aufweist. 
Effiziente IT-Workflows sind die Grundlage für ein effizientes HRM. 
Solche Systeme erlauben es, Zeit und Ressourcen von den administrati-ven 
Prozessen abzuziehen und in wertschöpfende Aktivitäten – wie bei-spielsweise 
Entwicklungsgespräche mit Mitarbeitenden – zu investieren.
ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ͵Ͳ͹ 
7. Umsetzungserfolg 
durch strategische HR-Projekte 
7.1 Kultur- und Werteprozess 
Ein wesentliches Element eines nachhaltigen HRM besteht in der Aus-richtung 
des HRM an Leitwerten bzw. einer die Firmenstrategie beglei-tenden 
Unternehmenskultur. Werte haben einen unschätzbaren Wert 
und sind ein zentraler Performancefaktor, aber auch wesentlicher Be-standteil 
des immer wichtiger werdenden Employer Brand. Davon ausge-hend, 
dass sich die gut und höher qualifizierten Arbeitskräfte künftig ihre 
Firma aussuchen und nicht umgekehrt, wird es bei diesem Prozess immer 
mehr auch darum gehen, welche Art von Community ein Unternehmen 
darstellt. Hält sich ein Mensch doch über weite Strecken seines Lebens 
am Arbeitsplatz auf und nicht zu Hause! Gerade die heranwachsende 
Generation hat hier andere Vorstellungen vom Zusammenwirken und 
-leben in einer Firma. Sie wurde anders sozialisiert, kommuniziert anders, 
legt viel Wert auf Sinn und Ethik in der Arbeit und will auch das Thema 
der Work-Life-Balance verwirklicht sehen. Immer häufiger fragen Bewer-ber 
nach dem Thema der Unternehmenskultur und der Art, wie HRM 
betrieben wird, um ihren Entscheid für eine Anstellung zu fällen, der 
dann eben nicht nur auf den Faktoren Arbeitsinhalt, Lohn und Entwick-lungsperspektiven 
beruht. Es scheint, dass in unserer Gesellschaft der 
Trend nach mehr Werteorientierung im Aufwind ist. Werte sind «in» und 
unethisches bzw. werteverletzendes Verhalten wird zunehmend transpa-rent 
gemacht und auch sanktioniert. HR hat diese Entwicklungen zu ver-folgen 
und dafür zu sorgen dass die Geschäftsleitung diese Fragen löst 
und dann auch glaubwürdig – bspw. mittels eines Werteprozesses – in die 
Tat umsetzt und auch durchsetzt, am besten gleich durch Ankoppelung 
an die zentralen HR-Instrumente und die Vergütungssysteme. Auch hier 
ist nachhaltiges Handeln gefragt, denn ein Werteprozess ist nicht in zwölf 
Monaten zu konzipieren und abzuarbeiten, sondern eine Daueraufgabe. 
Die Leitung der Firma und des HR sind dabei an vorderster Front gefragt 
und gefordert. Sie sind die menschlichen Galionsfiguren, die Fahnenträ-ger, 
auf welche die Belegschaft, aber auch Kunden und Bewerber schauen. 
Wer als Unternehmer bspw. den Swiss HR-Award gewinnt, der hat auto-matisch 
auch sehr viel für seinen Employer Brand getan. Wer aus gegen-teiligen 
Gründen in der Presse oder etwa auf YouTube Schlagzeilen 
macht, der wird es auch spüren und dies immer unmittelbar.
͵Ͳͺ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 
RAD hat 2008 einen Werteprozess mit einem Top-down-Prozess gestar-tet, 
indem die fünf zentralen Werte mit ausgewählten Kadern formuliert 
wurden. Es folgten Workshops mit dem gesamten Kader und die interne 
Kommunikation. Anschliessend wurde ein Kulturteam eingesetzt, das 
aus konstruktiv-kritischen Mitarbeitenden aus allen Bereichen bestand. 
Es bekam die Aufgabe, die Entwicklung der Kultur in der Firma kritisch 
zu verfolgen und der Geschäftsleitung regelmässig Feedback und auch 
Vorschläge zu unterbreiten, was für die Verbesserung der Kultur in der 
Umsetzung unternommen werden könnte. Begleitet wurde das Kultur-team 
vom HR-Leiter, der auch für die Verbindung zur GL sorgte. Auf 
diesem Weg, der sich sehr gut bewährt hat, wurden viele Bottom-up- 
Ideen aufgebracht und umgesetzt. Bereits zweimal wurde ein vielbeach-tetes 
Kulturfest vom Kulturteam völlig autonom organisiert und durchge-führt. 
„„‹Ž†—‰ͳͷǣ‡”–‡’Žƒƒ–‡ 
Die Werte der RAD sollen explizit helfen, die Situation der Firma zu 
verbessern. Sei es im gegenseitigen Umgang zur Verbesserung des Klimas 
oder sei es im gemeinsamen und vernetzen Streben nach Erfolg. In den 
alle zwei Jahre stattfindenden Personalumfragen wurden deutliche Fort-schritte 
hinsichtlich der Wirkung der Werte im Alltag gemessen. Auch 
hier gilt: Nachlassen geht nicht! Die zweite Generation ist nun im Kul-turteam 
daran, mit neuem Schwung und neuen Ideen das Kulturrad in
ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ͵Ͳͻ 
Betrieb zu halten. Ein wichtiges Schwungrad in der Performancema-schine 
der RAD! 
7.2 Demografiemanagement 
Das Demografieprojekt der RAD wurde aus verschiedenen Gründen 
ausgelöst: Hauptgrund war sicherlich die Altersstruktur der Unterneh-mung 
(Durchschnittsalter von über 45 Jahren; sehr hohe Dienstalter). 
Zudem arbeiten bei RAD fünf Generationen unter einem Dach. Die jün-geren 
Mitarbeitenden und Bewerber stellen neue Anforderungen an die 
Unternehmung und das HRM. Im Bereich der für RAD sehr wichtigen 
hochqualifizierten Handwerks- und Ingenieurberufe sind Verknappungs-tendenzen 
am Arbeitsmarkt erkennbar. Aufgrund langlebiger Projekte 
und Technologien wurde es zudem notwendig, Fachkräfte mit Spezial-wissen 
über die Pensionierungsgrenze hinaus auf Abruf zu beschäftigen. 
Zudem schien RAD aufgrund des sehr geringen Anteils an weiblichen 
Mitarbeitenden nicht besonders attraktiv für diese Bewerbergruppe zu 
sein. Das hat sicherlich auch etwas mit der Branche zu tun, soll aber 
nicht als Entschuldigung dienen, in diesem Bereich nichts zu unterneh-men. 
Entwicklungs-phasen 
der 
Mitarbeitenden 
Einführung Entwicklung Leistung Transfer 
Mitarbeiter-kategorie 
Junior oder 
Career-Starter 
Professional Experienced 
Professional 
Senior Professional 
Alterskategorien unter 30 Jahre 30 bis 45 Jahre 46 bis 60 Jahre über 60 Jahre 
Beschreibungen Mitarbeitende, die in 
das Berufsleben ein-steigen, 
Wissen auf-bauen 
und Erfahrungen 
sammeln. 
Mitarbeitende, die ihr 
Tätigkeitsfeld gut 
kennen, sich weiter-entwickeln 
(Lau!bahn) 
und eine hohe Leistung 
erbringen. 
Mitarbeitende, die an 
ihrer Zielposition ange-kommen 
sind und sich 
umfangreiches Wissen 
erworben haben. 
Gesundheit und Work- 
Life-Balance gewinnen 
an Bedeutung. Es kann 
sich auch um Wieder-einsteiger 
handeln. 
Mitarbeitende, die ihr 
Wissen und ihre Erfah-rungen 
weitergeben 
sowie für Spezialauf-gaben 
zur Verfügung 
stehen. 
„„‹Ž†—‰ͳ͸ǣ‡‘‰”ƒˆ‹‡ƒƒ‰‡‡–ȋ‡‹ŽͳȌ 
Der Ansatz geht viel weiter als «Altersmanagement» oder «55+-Ideen». 
Es geht um die Frage, wie die Firma ihre Belegschaft auf der gesamten 
Alterskurve bewirtschaften, fit halten und flexibel einsetzen will sowie 
wie sie auf dem Arbeitsmarkt altersgerecht und eben auch «frauenspezi-fisch 
» auftreten muss, um für Nachfolger zu sorgen. Das führt dann auch
͵ͳͲ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 
zur Notwendigkeit, das HRM der Firma allenfalls altersspezifisch zu 
formen. 
Entwicklungs-phasen 
der 
Mitarbeitenden 
Einführung Entwicklung Leistung Transfer 
Zielsetzungen • Fähigkeiten und 
Kompetenzen 
au!bauen. 
• Erfahrungen 
sammeln. 
• Erlebnisse schaffen. 
Fokus betreffend 
Kompetenzen 
(gemäss Kompe-tenzmodell 
RAD) 
• Verantwortung 
übernehmen. 
• Lau!bahn 
beschreiten. 
• Kompetenz ausbauen. 
• Herausforderungen 
generieren. 
• Verantwortung 
ausbauen. 
• Work-Life-Balance 
beachten. 
• Leistung optimieren. 
• Erfahrungen 
weitergeben. 
• Spezialaufgaben 
übernehmen. 
• Transfer sichern. 
• Flexibilität nutzen. 
• Fachkompetenz 
(Fachwissen und 
Erfahrung) 
• Werte 
• Führungskompetenz 
(Management, Mit-arbeiterführung 
und 
Mitarbeiterförderung) 
• Sozialkompetenz 
(Persönlichkeit, 
Teamfähigkeit, 
Kommunikations-fähigkeit) 
• Werte 
• Unternehmerische 
Kompetenz (Leader-ship, 
Veränderungs-fähigkeit, 
strate-gisches 
Denken und 
Handeln, Kunden-orientierung) 
• Werte 
• Fachkompetenz 
(Fachwissen und 
Erfahrung) 
• Sozialkompetenz 
(Persönlichkeit, 
Teamfähigkeit, 
Kommunikations-fähigkeit) 
• Werte 
„„‹Ž†—‰ͳ͹ǣ‡‘‰”ƒˆ‹‡ƒƒ‰‡‡–ȋ‡‹ŽʹȌ 
Demografiemanagement ist somit eine Denkweise und es ist eine 
Daueraufgabe. Es ist auch ein Bekenntnis zur ständigen Überprüfung des 
Umfelds der Firma und der nachhaltigen Gestaltung des eigenen HRM. 
Der Aufbau des Demografiemanagements hat drei Jahre gedauert und 
geht nun in den Dauerbetrieb über. 
8. Fazit 
HRM hat bei RAD und den Vorgängerorganisationen seit langem einen 
hohen Stellenwert/Tradition. Die Wertschätzung für die Mitarbeitenden 
ist wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur. RAD hat die letzten 
Jahre genutzt, sein HRM konsequent weiterzuentwickeln und sich dabei 
immer an den Besten am Markt orientiert sowie – falls notwendig – ei-gene, 
qualitativ hochstehende Lösungen entwickelt. Das HRM von RAD 
besteht nicht nur auf dem Papier. Es lebt! Alle Instrumente werden kon-sequent 
umgesetzt und laufend hinsichtlich deren Nutzen überprüft. 
Dadurch ist die HR-Philosophie Teil der RAD-Führungskultur gewor-den. 
Der Wertschöpfungsbeitrag des HR ist in der Unternehmung unbe-stritten. 
Alle Mitglieder des HR-Teams übernehmen nicht nur Verant-wortung 
für HR-Fachaufgaben, sondern – auf deren jeweiliger Stufe 
– auch für die Unternehmensentwicklung insgesamt. HR wurde dadurch

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SHRM Reader Beitrag 1

  • 1. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͺͳ Nachhaltiges HRM zahlt sich aus Marcel Kiechl ist HR-Leiter der internationa-len Division Rheinmetall Electronic Solutions. Vorher war er HR-Leiter der Rheinmetall Air Defence (RAD), welche 2011 als erstes Unter-nehmen in der Schweiz mit dem Label Nach-haltiges HRM auf der obersten Stufe Excellence der SQS (Schweizerische Vereinigung für Qualitäts-und Management-Systeme) zertifi-ziert wurde. Im gleichen Jahr Auszeichnung mit dem «Prix Balance ZH» als familienfreundlichs-tes Zürcher Unternehmen. 2012 gewinnt RAD den HR-Swiss Award als beste Personalabteilung der Schweiz in der Kategorie Grossunterneh-mungen. Marcel Kiechl ist Rechtsanwalt und hat verschiedene Weiterbil-dungen im Bereich HRM absolviert (u. a. zertifizierter Teamcoach). Kontakt: marcel.kiechl@rheinmetall-ad.com www.rheinmetall.de Univ.-Prof. Dr. Robert Zaugg ist Dozent für Personalmanagement, Organisation und Lea-dership an der Universität Freiburg (Schweiz) sowie Inhaber der empiricon AG für Personal-und Marktforschung. Er ist als Referent, Managementberater und Verwaltungsrat tätig. Zudem ist Robert Zaugg Vizepräsident der Schweizerischen Gesellschaft für Organisation und Management (SGO), Stiftungsrat der SGO-Stiftung sowie Mitglied der Jury des HR-Swiss Award. Seine Forschungs- und Beratungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Leadership sowie Personal- und Organisationsmanagement (insbesondere Change Management und Prozessgestaltung). Er hat zahl-reiche Bücher und Fachartikel veröffentlicht. Kontakt: robert.zaugg@empiricon.ch www.empiricon.ch
  • 2. ʹͺʹ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• Inhaltsverzeichnis 1. Eine exzellente Firma braucht ein exzellentes HRMǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͺ͵ 2. HRM-TrendsǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͺͷ 3. Nachhaltiges HRMǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͺ͹ 4. HRM nachhaltig in die Tat umsetzen: Business Partner mit einer MissionǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͺͻ 5. HRM-System im ÜberblickǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͻʹ 6. Funktionen des HRMǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͻͶ ͸Ǥͳ ‡–ƒˆ—–‹‘‡†‡•ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͻͶ ͸ǤͳǤͳ Ǧ–”ƒ–‡‰‹‡ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͻͶ ͸ǤͳǤʹ ‡”•‘ƒŽˆòŠ”—‰—†ƒŽ‡–ƒƒ‰‡‡–ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͻͷ ͸ǤͳǤ͵ ‹••‡•Ǧ—†‘’‡–‡œƒƒ‰‡‡–ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͻ͸ ͸ǤͳǤͶ
  • 3. –‡”‡‘—‹ƒ–‹‘ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͻ͹ ͸ǤͳǤͷ Šƒ‰‡ƒƒ‰‡‡–Ȁ”‰ƒ‹•ƒ–‹‘•‡–™‹…Ž—‰ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͻͺ ͸ǤͳǤ͸ ‡”•‘ƒŽ’ˆŽ‡‰‡ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͻͺ ͸Ǥʹ ‹–ƒ”„‡‹–‡”Ǧ‹ˆ‡Ǧ›…Ž‡Ǧ —–‹‘‡ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͻͻ ͸ǤʹǤͳ ‡”•‘ƒŽ’Žƒ—‰ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤʹͻͻ ͸ǤʹǤʹ ‡”•‘ƒŽ‰‡™‹—‰ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵ͲͲ ͸ǤʹǤ͵ ‡”•‘ƒŽ‡–™‹…Ž—‰ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵ͲͲ ͸ǤʹǤͶ ‡”•‘ƒŽ‡‹•ƒ–œǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵Ͳͳ ͸ǤʹǤͷ ‡”•‘ƒŽ‡”ŠƒŽ–—‰—†‘–‹˜ƒ–‹‘ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵Ͳʹ ͸ǤʹǤ͸ ‡”•‘ƒŽˆ”‡‹•–‡ŽŽ—‰ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵Ͳ͵ ͸Ǥ͵ —‡”•…Š‹––•ˆ—–‹‘‡ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵ͲͶ ͸Ǥ͵Ǥͳ ‡”•‘ƒŽƒ”‡–‹‰ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵ͲͶ ͸Ǥ͵Ǥʹ ‡”•‘ƒŽ…‘–”‘ŽŽ‹‰ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵Ͳͷ ͸Ǥ͵Ǥ͵ ‡”•‘ƒŽ‘”‰ƒ‹•ƒ–‹‘ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵Ͳͷ ͸Ǥ͵ǤͶ ‡”—ˆ•„‹Ž†—‰ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵Ͳ͸ ͸ǤͶ ‡”˜‹…‡Ǧ —–‹‘‡ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵Ͳ͸ ͸ǤͶǤͳ ‡”•‘ƒŽƒ†‹‹•–”ƒ–‹‘ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵Ͳ͸ ͸ǤͶǤʹ Ǧ
  • 4. Ǧ›•–‡‡ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵Ͳ͸ 7. Umsetzungserfolg durch strategische HR-ProjekteǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵Ͳ͹ ͹Ǥͳ —Ž–—”Ǧ—†‡”–‡’”‘œ‡••ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵Ͳ͹ ͹Ǥʹ ‡‘‰”ƒˆ‹‡ƒƒ‰‡‡–ǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵Ͳͻ 8. FazitǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵ͳͲ LiteraturǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤǤ͵ͳͳ
  • 5. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͺ͵ 1. Eine exzellente Firma braucht ein exzellentes HRM Die Schweizer Wirtschaft und insbesondere die Exportindustrie stehen inmitten von grossen Herausforderungen. Der starke Franken, das hohe Lohnniveau und die zunehmend erstarkende ausländische Konkurrenz zwingen Schweizer Industriefirmen, ihre immer noch starke Position auf dem Weltmarkt mittels Innovation, Spitzenqualität sowie intelligenten und effizienten Prozessen – mithin Operational Excellence – zu halten oder gar auszubauen. Die Fähigkeit, sich auf dem internationalen Markt zu bewegen und vor allem auch die Kultur bzw. Systeme der Länder ausserhalb Europas zu verstehen, ist ein weiterer Erfolgsfaktor. Viele Firmen haben dies im Laufe ihrer Engagements in China und Indien lernen müssen. Das heisst mit anderen Worten, Excellence in allen Be-langen ist gefragt und wird vom internationalen Kunden auch verlangt. Nur für Produkte, welche diesen Anspruch erfüllen, ist der Kunde bereit, auch entsprechende Preise zu bezahlen. Insbesondere in den so genann-ten A-Märkten wie Brasilien, China, Indien, Arabien und Asien, aber auch Australien und nicht zu vergessen Russland sind aufgrund des wirt-schaftlichen Aufschwungs enorme finanzielle Mittel vorhanden, welche den dortigen Staaten und Bewohnern erlauben, Spitzenqualität aus der ganzen Welt und insbesondere der Schweiz zu erwerben. Gleichzeitig bauen diese Staaten ihre eigene Wirtschaft in Richtung Spitzenqualität aus. Sie können dazu auf ein grosses Reservoir an gut ausgebildeten jun-gen Menschen bauen. Allein in Indien wird der Anteil an wirtschaftlich aktiven Menschen in den nächsten Jahren um 270 Millionen anwachsen. Das Durchschnittsalter in Indien beträgt 25 Jahre und jeder 4. Erdenbe-wohner unter 25 ist Inder!1 Auch aus diesem Grund müssen die Schwei-zer Unternehmen sicherstellen, dass sie ihren Technologie- und Innova-tionsvorsprung halten können und dies bei marktfähigen Preisen. Das zunehmende Bildungs- und Technologieniveau der genannten Län-der führt zwangsläufig dazu, dass auch dort international konkurrenz-fähige Produkte entstehen, welche zudem sehr oft noch preislich im Vor-teil sind und den Wettbewerb weiter verschärfen. Sind die Tage des Industriestandorts Schweiz bzw. Europa insgesamt damit gezählt? Holen Länder, in denen die ehemaligen Hochkulturen beheimatet waren, uns ͳ ‰ŽǤòŽŽ‡”ȋʹͲͲ͸ȌǤ
  • 6. ʹͺͶ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• Europäer nach einer vergleichsweise kurzen Zeitspanne wieder ein und überflügeln sie uns gar? Ist es dann damit bald einmal vorbei mit dem hohen Wohlstandniveau in unserem Land, das sich in den letzten 100 Jah-ren aufgrund unseres enormen wirtschaftlichen Aufschwungs ergeben hat? Wir haben immer noch eine Chance, wenn wir als Firmen auf Ex-cellence setzen und unser HRM ebenso ausrichten: Nur mit einem ex-zellenten HRM kann eine Firma längerfristig grossen Erfolg haben. 2007 wurde bei der damaligen Oerlikon Contraves (heute Rheinmetall Air Defence bzw. RAD) ein gutes HRM mit Tradition gelebt. Es galt, dieses in den letzten Jahren nachhaltig und werteorientiert neu auszu-richten. Der vorliegende Beitrag zeigt detailliert auf, was damit gemeint ist. Seit 2011 findet das weiterentwickelte HRM-Modell auf der überge-ordneten Divisionsstufe Anwendung. Mit Geschäftsbereichen mit Mitar-beitenden in Norwegen, Deutschland, der Schweiz, Italien und den USA hat sich die internationale Dimension verstärkt. Zu Beginn stehen die Aspekte «C4E» im Vordergrund. C4E ist ein Programm, dass der Kultur-entwicklung («Culture»), dem Kompetenzmanagement («Competence»), der Organisationsentwicklung («Change»), der Bereitstellung von Füh-rungsinformationen («Controlling») sowie der operativen Exzellenz in allen Alltagsprozessen höchste Beachtung schenkt («Operational Excel-lence »). RAD ist ein Hightech-Industrieunternehmen im Bereich der Wehrtech-nik. Als Teil des Rheinmetall-Konzerns beschäftigt RAD rund 700 Mitar-beitende und ist international tätigt. Hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen Spitzenprodukte her, die in der ganzen Welt zum Einsatz kommen. Die Anforderungen an die Mitarbeitenden und ihr Zu-sammenwirken sind hoch. Aus diesem Grund misst RAD dem HRM eine besonders grosse Bedeutung zu. Nach einer Phase der wirtschaftlichen Probleme, Sanierungswellen sowie schliesslich einem Wechsel an der Spitze der Firma war die Ausgangslage im Jahr 2007 für die Weiterent-wicklung des HRM klar: Die ins Alter gekommenen HRM-Systeme in den Bereichen Gehalt, Mitarbeitergespräch, MbO, Personalentwicklung, Kaderstruktur etc. waren zu modernisieren und dem gestiegenen An-spruchsniveau anzupassen. Ein Kulturprozess sollte die Integration der Schweizer Firma OCAG in den deutschen Rheinmetallkonzern stärken und die Firma insgesamt zu einer besseren Performance führen. In einer
  • 7. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͺͷ Reihe von grossen Projekten wurden diese Herausforderungen im Zu-sammenwirken von HR, Geschäftsleitung, Arbeitnehmervertretung und externen Beratern gemeistert. Es stellte sich dabei immer auch die Frage, ob ein grösseres KMU wie die RAD sich ein solches HRM leisten soll und kann. Heute ist dies unbestritten. Es gilt der Grundsatz: «Eine exzel-lente Firma braucht exzellente Mitarbeitende und ein exzellentes HRM.» HRM hat seine Kosten und Prozesse im Griff zu halten und sich dort wo immer möglich dem Benchmarking zu stellen. In der kürzlich durchge-führten Stellenanpassung in der Fima hatte auch HR seinen Beitrag zu leisten. Doch steht die Geschäftsleitung der RAD klar zu ihrer Überzeu-gung, dass sie mittels eines exzellenten HRM ihre Chancen zur erfolgrei-chen Umsetzung der Firmenstrategie und der anforderungsreichen Pro-jekte besser bewältigen kann. Die Bemühungen von RAD um ein modernes und professionelles HRM wurden denn auch verschiedentlich honoriert. RAD wurde als erstes schweizerisches Unternehmen mit dem Label «Nachhaltiges HRM» der SQS (Schweizerisches Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme) auf der Stufe «Excellence in nachhaltigem HRM» ausgezeichnet. 2012 hat das HR RAD den Swiss HR-Award als «Beste HR-Abteilung der Schweiz in der Kategorie Gross-unternehmen » gewonnen. 2011 wurde RAD der Prix Balance ZH als fa-milienfreundlichstes Zürcher Unternehmen verliehen. In verschiedenen Studien (Trendence, Universum) wird RAD regelmässig als Top Emplo-yer bewertet. Auch die interne Personalbefragungen und ein Benchmar-king mit den im HRM aktivsten Swissmem-Firmen bestätigen, dass das HRM der RAD auf dem richtigen Weg ist. Solche Erfolge sind im Sinne der Pflege der Employer Brand auch das Ziel, doch primär geht es schlicht um den substanziellen Wertbeitrag des HRM an der nachhaltigen Ent-wicklung der Firma und ihrem Weiterbestand auch in der Zukunft. 2. HRM-Trends Die Beratungsunternehmung Boston Consulting Group (BCG) und die World Federation of People Management Associations (WFPMA) führen regelmässig Studien zu aktuellen HRM-Trends durch. In der aktuellen Studie zeigt sich, dass das Talentmanagement, die Verbesserung der Füh-rungsentwicklung und die strategische Personalplanung diejenigen Berei-che sind, in welchen die grösste zukünftige Bedeutung auf die geringste aktuelle Kompetenz trifft.
  • 8. ʹͺ͸ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• High High Low Future importance Low Current capability Sample Size: 4,288 Medium need to act Relevance today Low High Improving performance management and rewards On-boarding and retaining new hires Delivering on recruiting Enhancing employee engangement Trans-forming HR into a stategic partner Mastering HR processes Managing talent Improving leadership development Strategic workforce planning Improving employer branding Delivering critical learning programs Managing corporate social responsability Managing health and security Restructuring the organization Managing !lexibility and labor costs Managing change and cultural transformation Managing work-life balance Managing diversity and inclusion Actively using Web 2.0 for HR Managing an aging workforce Integrating global people management and expansion Providing shared services and outsourcing HR Low need to act Strong need to act Medium need to act „„‹Ž†—‰ͳǣ –—‡ŽŽ‡”‡†•‹ Neben aktuellen Trends sind es vor allen aber auch ein paar «Klassiker», die ein gutes HRM ausmachen. So verlangen die Mitarbeitenden bei der Arbeit nach Sinn. Sie wollen etwas Wertschöpfendes tun und sie wollen sich mit ihrer Arbeit identifizieren können. Werte und Ethik sind gefragt. Mitarbeitende möchten Perspektiven. Damit sind Entwicklungsmöglich-keiten in einem umfassenden Sinn gemeint. Sie erwarten moderne Kom-munikations- und IT-Systeme sowie flexible Arbeitszeitmodelle, damit sie ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsort variieren und damit zur Work-Life- Balance beitragen können. Der erhöhte Leistungsdruck wird vielerorts durch Massnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung abgefedert. Das entspricht den Mitarbeitenden, weil sie bereit sind, etwas zu leisten, falls sie sicher sein können, dass ihre Gesundheit einen hohen Stellen-wert geniesst. RAD weist ein hohes Durchschnittsalter von über 45 Jahren auf. Das heisst, dass ein bedeutender Teil der Kompetenzträger in den nächsten Jahren das Unternehmen verlassen wird. Aus diesem Grund hat RAD ein grosses Projekt lanciert (vgl. Abschnitt 7.2), das sich mit den Auswirkun-gen des demografischen Wandels auf die Unternehmung auseinander-setzt. Als weiteres Projekt wurde ein Kultur- und Werteprozess ausgelöst
  • 9. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͺ͹ (vgl. Abschnitt 7.1). Kultur und Change bleiben wichtige Felder der HR-Arbeit. Sie helfen mit, die Rolle des HR als echten Business Partner – jenseits der Rolle als professioneller Dienstleister – zu festigen. Die Anforderungen an das HRM sind vielfältig. Wie viele andere Indus-trieunternehmungen sieht sich RAD wirtschaftlichen, demografischen und gesellschaftlichen Entwicklungen gegenüber, welche die Arbeit des HR und des Linienmanagements anspruchsvoll machen. RAD begegnet den wirtschaftlichen Herausforderungen durch eine aufmerksame Beob-achtung des Unternehmensumfeldes, womit nicht nur der Arbeitsmarkt gemeint ist. Es geht auch um Trends des HRM in der Lehre, aber auch um den Austausch mit anderen Firmen mittels ERFA-Austausch und Benchmarking. Gestützt auf diese Einschätzungen wird das HRM wei-terentwickelt, wobei diese Entwicklung eng mit der Unternehmensstra-tegie der RAD verknüpft ist. Das HRM von RAD agiert als echter Busi-ness Partner.2 3. Nachhaltiges HRM Das HRM der RAD basiert auf den Grundsätzen der Nachhaltigkeit,3 die übrigens auch das HRM-Label der SQS geprägt haben: «Personalma-nagement ist dann nachhaltig, wenn es langfristig ausgerichtet ist und die Bedürfnisse aller Anspruchsgruppen berücksichtigt. (…) Im Zentrum des nachhaltigen Personalmanagements stehen der Aufbau, die Entwicklung und der Erhalt zukunftsorientierter Kompetenzen, die zur Wertschöp-fung der Unternehmung beitragen, die Arbeitsmarktfähigkeit der Mitar-beitenden sicherstellen und gesellschaftliche Werte berücksichtigen. Nachhaltiges Personalmanagement versteht die Mitarbeitenden als ei-genverantwortlich handelnde Akteure, die personalwirtschaftliche Aufga-ben gemeinsam mit dem Linienmanagement und den Personalverant-wortlichen wahrnehmen.»4 Das nachhaltige HRM lässt sich anhand der folgenden sechs Merkmale charakterisieren (vgl. Abbildung 2): ʹ ‰ŽǤ—–‡”‡–ƒŽǤȋʹͲͲ͸Ȍ—†‡–‘Ȁƒ”ƒŽŽȋʹͲͲͷȌǤ ͵ ‰ŽǤƒ—‰‰ȋʹͲͲͻȌǤ Ͷ ƒ—‰‰ȋʹͲͲͻȌǡǤ͸ͳǤ
  • 10. ʹͺͺ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• «Ich bin selbst verantwortlich.» «HRM ist kein Selbstzweck und trägt zur Wertschöpfung bei.» «HRM als lebendiges und anpassungsfähiges System.» wertschöpfungs-! lexibel orientiert anspruchs- strategisch «HRM ist mit der Strategie verknüpft und wirkt langfristig.» gruppenorientiert «Ausgewogene Berücksichtigung aller relevanten Interessen.» partizipativ Nachhaltiges HRM kompetenz-orientiert «Kompetenzen als Dreh- und Angelpunkt.» Quelle: Zaugg, Robert (2009): Nachhaltiges Personalmanagement. Eine neue Perspektive und empirische Exploration des Human Resource Management, Gabler Verlag, Wiesbaden 2009, S. 61–73. „„‹Ž†—‰ʹǣ ‡”ƒŽ‡†‡•ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡ Nachhaltigkeit im HRM äussert sich bei RAD beispielsweise konkret darin, dass HR bereits bei der Formulierung der Unternehmensstrategie dabei ist und dort die mittel- und langfristigen Auswirkungen auf das HRM bzw. die benötigen Human Resources einbringen kann. HR arbei-ten sehr eng mit der Mitarbeitervertretung zusammen und hat so eine sehr gute und konstruktive Beziehung etabliert. HR fragt sich überdies immer wieder, ob seine Handlungen zur Wertschöpfung beitragen5 und sorgt dafür, dass seine Bewertungs- und Entwicklungssysteme an einem Kompetenzmodell ausgerichtet sind, das eng mit den Geschäftserforder-nissen verknüpft ist und ein ganz zentrales und durchgängiges Element für alle Personalinstrumente bildet. Durch den hohen Anspruch an HR entsteht der notwendige Druck, bestehende Systeme immer wieder kri-tisch zu hinterfragen. Zentral scheint auch, den Mitarbeitenden in allen HRM-Prozesse explizit ihre eigene Rolle und Verantwortung immer wie-der näher zu bringen. Wer sich beispielsweise bei RAD entwickeln will, muss auch selber die Initiative ergreifen und beim Mitarbeitergespräch wird vom Arbeitnehmer verlangt, dass er eine Selbsteinschätzung vor-nimmt und sich auch aktiv einbringt. Nachhaltigkeit bedeutet immer auch ein langfristiges Investment in das HRM der Firma und die Mitar-beitenden. ͷ ‰ŽǤŽ”‹…Š‡–ƒŽǤȋʹͲͳʹȌǤ
  • 11. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͺͻ 4. HRM nachhaltig in die Tat umsetzen: Business Partner mit einer Mission Das HR-Verständnis der RAD ist in einer Mission dargestellt, gekoppelt mit dem Teamsymbol des Handelsschiffs. An Bord eines solchen Ge-fährts haben verschiedene Disziplinen wie Recruiting, Betreuung, Ge-halt- und Zeitwirtschaft, Personalentwicklung, Berufsbildung, Gesund-heitsmanagement, Controlling/Planung, aber auch Restauration ihren Beitrag zu leisten, damit das HRM der RAD im Sinne einer Gesamtleis-tung nach innen die Employee Value Proposition und nach aussen den Employer Brand glaubwürdig und kontinuierlich darstellt. Auf der opera-tiven Ebene gilt es, durch tadellose oder eben professionelle Leistungen zu überzeugen (das ist in der Eiskunstlaufsprache die «Pflicht») und auf der strategischen Ebene gestaltet HR die Strategie des Unternehmens, Organisationsentwicklung und eben auch die Kultur des Zusammenwir-kens und die Führungsgrundsätze der RAD mit («Kür»). HR leitet aus diesem Kontext die Personalpolitik und die notwendigen strategischen HR-Instrumente ab und sorgt dafür, dass diese von den Führungskräften mit Können und aus Überzeugung eingesetzt werden. Mission Wir erbringen professionelle und integrierte HRM-Leistungen für das Management und die Mitarbeitenden der RAD und orientieren uns dabei an Best Practices. Als innovativer und konstruktiv-kritischer Business Partner tragen wir zur Wertschöpfung bei. Gegenseitige Wertschätzung, Engagement und Freude an der Aufgabe sind uns wichtig. „„‹Ž†—‰͵ǣ Ǧ‹••‹‘–ƒ–‡‡–
  • 12. ʹͻͲ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• Wie ist das Bild des HR-Business Partner zu verstehen? Es handelt sich um eine Rolle, in welche diese Aktivitäten vereint sind, aber schlicht und ergreifend auch um eine Haltung, eine Einstellung. Business Partner ist im HR der RAD jedes Mitglied auf seiner Stufe, in seinem Wirkungsfeld. Dabei treten alle mit dem Blick für die Gesamtleistung und das HR als Ganzes auf. Eigene Zusammenarbeitsregeln für HR, die kaskadierende Steuerung mittels einer lang- und kurzfristigen Balanced Scorecard (BSC) in Verbindung mit den persönlichen Zielen runden das Bild ab. In der alle zwei Jahre stattfindenden umfassenden Personalbefragung wer-den neben den üblichen Aspekten sowohl die Kundenzufriedenheit mit HR als auch der Bekanntheitsgrad und auch die Wirkung der Werte im Alltag gemessen. Die von der RAD initiierte Benchmarking-Plattform der Swissmem-Personalchefrunde sowie die regelmässige Teilnahme an Zer-tifizierungsprozessen oder Award-Wettbewerben geben der HR-Leitung zusätzliche Informationen, wo das HR der RAD in seinem Anspruch nach Exzellenz steht. Im Rahmen des Controllings geht es dabei insbesondere darum, den viel zitierten Wertschöpfungsbeitrag des HR zum Unterneh-menserfolg möglichst auch zu belegen. Ein nicht ganz triviales Unterfan-gen, das aber nötig ist, denn ein HR-Business Partner ist nach unserer Überzeugung nicht nur Dienstleister und Strategiepartner, er denkt auch unternehmerisch und versucht, seinen Beitrag an der Strategie und den Zielen der Firma auszurichten und hinterfragt dabei kritisch seine Wir-kung. Unter dem Motto «tue Gutes und sprich darüber» macht er diese Ergebnisse auch im Unternehmen und insbesondere bei der Geschäfts-leitung und den Führungskräften bekannt. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – und solche werden wohl in den nächsten Jahren regelmässig auftreten – ist dies wichtig, damit die Nachhaltigkeit bzw. die nachhaltige Wirkung des HRM nicht durch unüberlegte kurzfristige Sparschnitte gefährdet wird. Denn ein exzellentes HRM nachhaltig und wertebasiert aufzubauen, erfordert mehrere Jahre, es zu gefährden oder gar zu demontieren, dauert nur wenige Tage, wobei die Folgen und Kon-sequenzen solcher Handlungen fatalerweise erst mit einiger Verzögerung eintreten und sichtbar werden. Eine Firma hat diesbezüglich eine nahe Verwandtschaft zu einem komplexen Ökosystem. Solche Systeme brau-chen viel Zeit und Energie, um zu gesunden, können aber rasch gestört werden, was sich oft erst nach einiger Zeit zeigt. Die HR-Business Part-ner und insbesondere die HR-Leitung haben hier gegenüber der Firmen-leitung und den Führungskräften, aber auch gegenüber den sonstigen
  • 13. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͻͳ Stakeholdern eine wichtige Rolle als Aufklärer und Marketingverantwort-liche für das HRM ihrer Firma. Es geht dabei nicht um Heimatschutz oder um das Bewahren einer «geschützten Werkstatt». Es geht vielmehr darum, die Zusammenhänge zwischen der Qualität des HRM und dem Unternehmenserfolg immer wieder aufzuzeigen und dafür auch streitbar aufzutreten. Hier ist Mut und Zivilcourage der handelnden Personen ge-fragt, mithin eben echte HR-Leadership, welche sich beim Vorstand, dem CEO, dem CFO aber auch in der Geschäftsleitung Gehör und eine starke Position als wichtiger Mitstreiter verschafft und dabei oft aus der Komfortzone herausgeht. Gerade in technisch geprägten Firmen wird HRM oft auch technisch gesehen – dies nicht aus bösem Willen, sondern einfach aufgrund der Ausbildung und des Weltbilds der handelnden Personen – sodass hier durch HR immer wieder prägnant und in klaren Bildern aufzuzeigen ist, dass wir es mit Menschen als auch irrationalen und emotionalen Wesen zu tun haben und mit einer Gemeinschaft, wel-che auch nach systemischen Blickwinkeln zu betrachten ist. Aus diesem Sachverhalt ergeben sich die Anforderungen, welche an die Persönlich-keit und die Einsatzbereitschaft von HR-Business Partners zu stellen sind: Menschen mit «heiligem Feuer» und Mut, die sich mit Blick auf den Unternehmenserfolg und den Employer Brand ihrer Firma unermüd-lich, unerschrocken und kommunikativ überzeugend für die Kultur, das HRM und die Belange aller Mitarbeitenden einsetzen. Dies auf der Basis einer breiten und hohen HR-Kompetenz sowie mit Blick nach aussen in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Das HRM einer Firma ist mithin nur so gut wie seine Mitarbeitenden, die Führungskräfte und die HR-Profis. Insbesondere von den HR-Mitarbeitenden wird deshalb auch bei RAD ein lebenslanges Lernen und auch das Arbeiten an der persön-lichen Entwicklung verlangt. Das Streben nach einem exzellenten Leis-tungsniveau und nach gutem Abschneiden im Vergleich mit anderen HRM-Organisationen ist ihnen im Laufe der Jahre ebenso in Fleisch und Blut übergegangen wie auch die Lust, Erfolge zu feiern, auch einmal in-nezuhalten und es sich einfach im Team mal gut gehen zu lassen. Gerade eine HR-Funktion ist bestens prädestiniert, einen Mitarbeitenden in die Nähe eines Burn-out zu führen, da HR-Arbeit oft auch Sisyphusarbeit ist und eine hohe Frustrationstoleranz erfordert, gepaart mit einem hohen Einsatz an Energie und persönlichem Einsatz. Bei einem eben durch Ex-zellenz verwöhnten, möglicherweise auch etwas provozierten Publikum muss der Ansage der hohen Qualität dann auch die tatsächliche Leistung
  • 14. ʹͻʹ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• folgen, und ab und zu müssen eben auch Wünschbarkeiten eingedämmt werden, die effektiv nur «nice to have» sind oder damit zu tun haben, dass die Linienvorgesetzten versuchen, ihre Personalführungsverantwortung (sie sind ja die «First Line»-HR-Akteure) an die HR-Mitarbeitenden zu delegieren, sei es bei Führungsproblemen oder auch anzubahnenden kri-tischen Personalgesprächen oder gar Entlassungen. HRM als Hochleis-tungsorganisation hat hier immer wieder auch den nötigen «Unterhalt und Check» zu machen. Ansonsten gehen durch hohe Qualität, grossen Einsatz und geschicktes Vorgehen errungene Erfolge und Positionierun-gen rasch verloren. Die wichtigste HR-Arbeit ist die von heute und mor-gen und nicht das Ausruhen auf den Lorbeeren von gestern. Nachhaltiges HRM entsteht und lebt deshalb nur bei nachhaltiger Anstrengung und Weiterentwicklung im HRM. Das hat sich nach den Erfolgen 2011 und 2012 auch bei RAD gezeigt. 5. HRM-System im Überblick Die zentralen Elemente des HRM von RAD sind in Abbildung 4 darge-stellt. Das Mission Statement und die Geschäftsstrategie dienen als zen-trale Orientierungspunkte. Sie geben die Ziele und die Richtung des HRM vor. Sie sagen aus, warum wir etwas tun. Die HR-Politik, die Werte und die Führungsgrundsätze machen deutlich, welche Verhaltensleit-linien das Handeln bestimmen. Sie sagen aus, wie wir etwas tun. Die HR-Rollen und das HR-Geschäftsmodell klären, wer für welche Auf-gaben verantwortlich ist und wer welche Leistungen erhält. Diese Mo-delle sagen aus, wer was für wen erledigt.
  • 15. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͻ͵ HR-Politik RAD Mission RAD Wir sind der weltweit führende SHORAD Systemspezialist (Short Range Air Defence) im terrestrischen und maritimen Bereich und vernetzen unsere Lösungen mit übergeordneten Führungssystemen. Geschäftsstrategie RAD Werte Führungsgrundsätze RAD HR-Strategie (= BSC H) Personalp!lege HR-Rollen und HR-Geschäftsmodell Personal-marketing Personal-organisation Personal-controlling Strategisches HRM Personalführung Talentmanagement Wissens- Kompetenz-management Interne Kommunikation Organisatorische Gestaltung/OE Personalgewinnung Personalplanung Personalentwicklung Personaleinsatz Personalerhaltung und -motivation Personalfreistellung HR-Services Warum? Die Mission RAD und die Geschäfts-strategie RAD geben die Ziele und die Richtung des HRM vor. Sie sagen aus, warum wir etwas tun. Was? Die HR-Strategie (BSC H) und das HR-Funktionsmodell (Funktionen, Prozesse, Systeme und Instrumente) zeigen, welche Massnahmen zu er-greifen sind, um die de!inierten RAD-Ziele zu erreichen. Sie sagen aus, was wir tun. Wie? Die HR-Politik sowie die Werte und Führungsgrundsätze RAD machen deutlich, welche Verhaltensleitlinien das Handeln bei RAD bestimmen. Sie sagen aus, wie wir etwas tun. Wer? Die HR-Rollen und das HR-Geschäfts-modell klären, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist und wer welche Leistungen erhält. Sie sagen aus, wer was für wen tut. „„‹Ž†—‰Ͷǣ Ǧ›•–‡‹o„‡”„Ž‹… Die HR-Strategie (inkl. Balanced Scorecard) und das HR-Funktions-modell (Funktionen, Prozesse, Systeme und Instrumente) zeigen, welche Massnahmen zu ergreifen sind, um die definierten Ziele zu erreichen. Sie sagen aus, was zu tun ist. Das Funktionenmodell unterscheidet zwischen strategischen bzw. übergeordneten Aufgaben (Führung, Wissens- und Kompetenzmanagement, interne Kommunikation, Organisationsent-wicklung sowie Personalpflege), Funktionen, die dem Mitarbeiter-Life- Cycle zuzuordnen sind (Planung, Gewinnung, Entwicklung, Einsatz, Erhaltung und Motivation sowie Freistellung), Querschnittsfunktionen (HR-Marketing, HR-Organisation, HR-Controlling und Berufsbildung) sowie HR-Service-Funktionen. Die nachfolgenden Ausführungen zum HRM der RAD sind anhand des HRM-Modells strukturiert. Der integrierte Ansatz ist insofern von Vor-teil, weil alle Elemente gut zusammenpassen und logisch aufeinander aufbauen. Die beschriebenen Bausteine (z. B. die HR-Rollen und das HR-Geschäftsmodell) sind in mehreren Phasen entstanden und wurden kontinuierlich weiterentwickelt.6 Erfolgsfaktor war sicherlich, dass die Geschäftsleitung, die Mitarbeitervertretung und die HR-Community bei der Erarbeitung dieser Systeme voll beteiligt waren. Intensive und kons- ͸ ‰ŽǤŽ”‹…Š‡–ƒŽǤȋʹͲͲͻȌǤ
  • 16. ʹͻͶ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• truktive Diskussionen sind hier sehr wichtig. Sie stellen sicher, dass die neuen Systeme akzeptiert und gelebt werden. 6. Funktionen des HRM 6.1 Metafunktionen des HRM 6.1.1 HR-Strategie Das HRM ist als aktiver, vollwertiger Partner bei der Entwicklung der Unternehmensstrategie integriert. HR führt den Kultur- bzw. Wertepro-zess. Alle Aktivitäten des HR sind auf die Erzielung eines klar ersichtli-chen Wertschöpfungsbeitrages ausgerichtet. Die BSC dient hier als zen-trales Steuerungs- und Reporting-Instrument. Weitere Instrumente sind die HR-Politik, die HR-Strategie, das HR-Geschäftsmodell, das HR-Rollenmodell, das Kompetenzmodell, das MAG/MbO, regelmässige Mit arbeiterbefragungen, die SWOT-Analysen und die Kundensegmen-tierung (Definition Anspruchsgruppen) sowie der Werteprozess. Die Unternehmung profitiert in hohem Masse von der unternehmerischen Mitwirkung des HRM. Mission Wir erbringen professionelle und integrierte HRM-Leistungen für das Management und die Mitarbeitenden der RAD und orientieren uns dabei an Best Practices. Als innovativer und konstruktiv-kritischer Business Partner tragen wir zur Wert-schöpfung bei. Gegenseitige Wertschätzung, Engagement und Freude an der Aufgabe sind uns wichtig. Kunden/Ergebnisperspektive Ziel 1: Die Mitarbeitenden und das Management sind mit den Leistungen des HR sehr zufrieden. Ziel 2: HR ist als professioneller Business Partner bei den relevanten Anspruchsgruppen (auch externe) anerkannt. Ziel 3: Das HR erbringt einen hohen Wertschöpfungsbeitrag. Ziel 4: RAD verfügt über einen attraktiven Employer Brand und ist für den Wettbewerb um Talente gut positioniert. Ziel 5: Das HR begleitet Veränderungs- und Integrations-prozesse sowie die Internationalisierung wirkungs-voll. Ziel 6: Das HR leistet einen wichtigen Beitrag zum Au!bau und Betrieb eines wirkungsvollen HRM auf Stufe Division ES. Ziel 9: Das HR unterstützt den Au!bau und Erhalt einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit und Leistungs-fähigkeit. Ziel 10: Das Leitbild (Werte sowie Führungsgrundsätze) und die HR-Politik werden gelebt. Ziel 11: Die Führungskompetenz und die Methodenkompe-tenz (Operational Excellence) in der RAD sind hoch. Ziel 12: Die Personalressourcen stehen in qualitativer und quantitativer Hinsicht rechtzeitig zur Verfügung (demographische Herausforderung bewältigt). Mitarbeiterperspektive Ressourcenperspektive Ziel 7: Die HR-Mittel werden zielorientiert und wirksam eingesetzt. Ziel 8: Das HR stellt aussagekräftige Führungsinforma-tionen zur Verfügung. Ziel 13: HR-Projekte werden termin-, ressourcen- und sach-gerecht durchgeführt. Ziel 14: Die HR-Prozesse und die HR-IT-Systeme sind effektiv sowie ef!izient und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Prozessperspektive „„‹Ž†—‰ͷǣ ƒ‰ˆ”‹•–‹‰‡ǦƒŽƒ…‡†…‘”‡…ƒ”††‡”
  • 17. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͻͷ Die Unternehmensstrategie und die Zielsetzungen sind in der BSC reflektiert. Deren Ziele werden auf die einzelnen Bereiche des HRM heruntergebrochen (z. B. Personalberatung, Personalentwicklung und Wissensmanagement etc.). Schliesslich schlagen sich die BSC-Ziele in den individuellen Zielvereinbarungen mit jedem Mitarbeitenden im Per-sonalbereich nieder. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass alle am «glei-chen Strick in die gleiche Richtung» ziehen. 6.1.2 Personalführung und Talentmanagement Durch die nachhaltige Implementierung der RAD-Führungsgrundsätze sowie durch mehrere Jahre hintereinander durchgeführte Schulungen zum neuen MAG und MbO konnte eine moderne, erfolgsorientierte und mitarbeiterbezogene Führungskultur geschaffen werden.7 Mithilfe des MAG/MbO-Prozesses wird die Führungsbeziehung kontinuierlich re-flektiert und weiterentwickelt. Die Führungsqualität wird regelmässig überprüft, insbesondere durch Feedback an Vorgesetzte bzw. 360-Grad- Feedback und vor allem durch die alle zwei Jahre durchgeführte Perso-nalbefragung. Ausserdem macht HR bei den jährlich abgeschlossenen MbO eine Qualitätskontrolle und greift hier auch wo nötig ein. Die hohe Führungsqualität und die daraus resultierende Motivation tragen mass-geblich zu einer hohen Unternehmensleistung bei und stehen für eine hohe Arbeitgeberattraktivität. Allerdings zeigt sich hier, dass bereits nach einem Jahr des «Laufenlassens» und insbesondere in Krisenzeiten der Elan nachlässt. Führung und deren Reflexion und Schulung ist ein Dau-erthema. Im Zuge der verschiedenen Projekte (z. B. Neukonzeption Lohnsystem, Aufbau Kaderentwicklung, Implementierung Performance Management) wurde die Kaderpyramide drastisch verändert (vgl. Abbil-dung 6). Durch die Einführung einer Fach- und einer Projektkarriere ist es gelungen, den Mitarbeitenden und Kaderkräften der RAD Entwick-lungsperspektiven aufzuzeigen, die über eine reine Führungslaufbahn hinausgehen. Mittels der RAD Leadership Academy, welche die kontinu-ierliche Weiterentwicklung der Führungskompetenz im Unternehmen zum Ziel hat, konnte diese Entwicklung zusätzlich unterstützt werden. ͹ ‰ŽǤŽ”‹…ŠǡƒŽŽ™‘‘†—†™‡‡–ƒȋʹͲͲͺȌǤ
  • 18. ʹͻ͸ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• Kaderstufe Funktionsstufe Fach Projekt Führung GL-Mitglied Bereichsleiter Hauptabteilungsleiter Abteilungsleiter Teamleiter Projektleiter I Projektleiter II Projektleiter III Senior- Projektmitarbeiter Projektmitarbeiter Experte I Experte II Experte III Senior- Spezialist Spezialist Support Konzernkader Kader I Kader II Mitarbeiter 13* (Führungskreis) 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 * Der Führungskreis beinhaltet Schlüsselpositionen aus Kader I, welche spezi!ische Kriterien erfüllen müssen. Diese werden RAD-intern auf Funktionsstufe 13 geführt. „„‹Ž†—‰͸ǣ ƒ†‡”‘†‡ŽŽ 6.1.3 Wissens- und Kompetenzmanagement Obwohl das Wissensmanagement (WM) als Aufgabe der Linie positio-niert ist, fördert HR mit Instrumenten und vielfältigen Massnahmen die Umsetzung des Wissens- und Kompetenzmanagements massgeblich. Alle Aktivitäten basieren auf einem integrierten WM-Konzept und einem RAD-spezifischen WM-Modell. Alle Massnahmen des WM unterstützen direkt und indirekt den Erfolg von RAD. Beim CIP (= kontinuierlicher Verbesserungsprozess) lässt sich der Wertschöpfungsbeitrag sogar in Frankenbeträgen ausdrücken. Eine spezielle WM-IT-Lösung trägt dazu bei, erfolgswirksames Wissen in der RAD aufzubauen und zu halten.
  • 19. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͻ͹ „„‹Ž†—‰͹ǣ ‘–‹—‹‡”Ž‹…Š‡‡”„‡••‡”—‰ Das Intranet sowie Veranstaltungen unter dem Titel «Treffpunkt Wis-sen », an welchen für die Belegschaft interessante und nützliche Themen in Kurzreferaten dargestellt werden, sind weitere Bestandteile des Wis-sensmanagements. Das Konzept des flexiblen Altersrücktritts sieht be-wusst eine Überlappung der in Pension gehenden Mitarbeitenden mit der Nachfolge vor. Mitarbeitenden ab 55 werden durch mehrere Kurse auf die Zeit nach ihrer aktiven Phase vorbereitet. Dies vereinfacht ihnen das Loslassen und beseitigt Phänomene wie das «Hamstern» von Arbei-ten und das Zurückhalten von Wissen, um dann nach der Pensionierung noch gebraucht zu werden. 6.1.4 Interne Kommunikation Die interne Kommunikation basiert einerseits auf den Unternehmens-werten und Führungsgrundsätzen sowie auf einem umfassenden Kom-munikationskonzept. Neben schriftlichen Informationsmitteln (Mitar-beiterzeitschrift, Plakate, Schwarzes Brett, Info-Screen, Mitarbeiterbriefe etc.), wird insbesondere der Zwei-Weg-Kommunikation (z. B. Kader-orientierung, Mitarbeiterorientierung, Projektpräsentationen bzw. Pro-jekt- Updates, Treffpunkt-Wissen, Mitarbeiterfest, Visit-Your-Neighbor,
  • 20. ʹͻͺ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• CEO on Tour, Kamingespräche, CEO-Brunch, Kulturteam) und elektro-nischen Medien (z. B. Intranet, HR-Portal, Collaboration-Platform) be-sondere Beachtung geschenkt. Der Wertschöpfungsbeitrag entsteht u. a. dadurch, dass alle Mitarbeitenden und Führungskräfte regelmäs sig über den Geschäftsgang informiert werden und wissen, wie Sie zum Erfolg beitragen können. HR nimmt hier eine sehr aktive Rolle wahr und fordert sowie fördert die Kommunikation. 6.1.5 Change Management/Organisationsentwicklung Als anerkanntes und vollwertiges Mitglied der Geschäftsleitung ist der HR-Leiter an allen Veränderungsprojekten bereits im Entstehungspro-zess beteiligt oder steuert diese aktiv mit. Teilweise werden Verände-rungsprojekte auch von HR initiiert (z. B. Verkleinerung der Geschäftslei-tung von 14 auf 7 Mitglieder). Auf der Ebene der Bereiche nehmen die HR-Berater diese Aufgabe wahr. Der Werteprozess RAD (= Kulturwan-del) wird voll von HR getrieben. Durch HR wird RAD als Organisation anpassungsfähiger und flexibler. Die Unternehmung kann sich rascher an veränderte Rahmenbedingungen anpassen. Der notwendige Wandel fin-det statt und Reorganisationen werden unter expliziter Berücksichtigung der Mitarbeiterperspektive konsequent umgesetzt. Faktoren wie Interna-tionalisierung, Ausrichtung der Strukturen auf den Markt, Integration neuer Einheiten aus Akquisitionen sorgen dafür, dass Change und Kultur weiterhin Dauerbrenner sind. 6.1.6 Personalpflege «Wellbeing» ist bei RAD mehr als ein Schlagwort. Es ist ein wesentlicher Faktor für eine Leistungsgemeinschaft, wie sie RAD sein will. Neben der Förderung der persönlichen und beruflichen Weiterbildung investiert die Unternehmung auch in das physische und psychische Wohl der Mitar-beitenden. Sozialpartnerschaft wird gelebt. Als Beispiele für Aktivitäten im Bereich der Personalpflege können genannt werden: Zusammenarbeit zwischen Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertretung (ANV), umfas-sendes Sicherheits- und Gesundheitsmanagement (OHSAS 18 001), generelles Rauchverbot, umfassendes Fitnessangebot (Fitnessraum, Sportclubs, Workshops z. B. zu Ernährung oder Entspannung, Referate z. B. zu Burnout, Wasserstationen) sowie ein qualitativ hochstehendes Personalrestaurant. RAD weist im Vergleich zu anderen Industrieunter-nehmen geringere Fehlzeiten und eine geringere Unfallquote aus. Das
  • 21. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ʹͻͻ zahlt sich aus. Das Personalrestaurant trägt massgeblich zur Mitarbeiter-motivation und damit zur Produktivität bei. Arbeitssicherheit/ Gesundheitsschutz Präsenz-management Case Management Gesundheits-förderung Wir verhindern arbeitsbedingte Krankheiten und Unfälle Langzeitabwesende werden betreut und schnellstmöglich wieder eingegliedert Unsere Mitarbeitenden bleiben gesund und leistungsfähig Vermeidung und Verminderung unfall-und krankheitsbedingter Absenzen Wir befähigen unsere Vorgesetzten, die Arbeitsverhältnisse optimal zu gestalten Absenz-Management Wir besitzen die Übersicht über die Absenzen und kennen die Gründe „„‹Ž†—‰ͺǣ ˆƒ••‡†‡• ‡•—†Š‡‹–•ƒƒ‰‡‡– 6.2 Mitarbeiter-Life-Cycle-Funktionen 6.2.1 Personalplanung Das Geschäft von RAD ist durch projektbezogene Schwankungen und eine Vielzahl von Rahmenbedingungen (Politik, Recht, Wirtschaft) ge-kennzeichnet, die für die RAD im Rahmen der Ressourcenplanung her-ausfordernd sind. Die Personalplanung berücksichtigt quantitative und qualitative Aspekte und stellt ein wertvolles Führungsinstrument der Ge-schäftsleitung dar. Das Kompetenzmodell spielt hier eine bedeutende Rolle. Es erlaubt die Verknüpfung von Unternehmenserfordernissen mit der Personalplanung. Die vorausschauende qualitative und quantitative Personalplanung trägt massgeblich zu einem effizienten Ressourcenein-satz bei und erlaubt eine präzise Steuerung der Personalkosten. Sie liefert zudem frühzeitig Signale, wo qualitative und quantitative Lücken beste-hen, die mittels Rekrutierung und/oder Entwicklung geschlossen werden können. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Be-reitstellung des nötigen Know-how.
  • 22. ͵ͲͲ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• Werte RAD Vertrauen Verbindlichkeit Wertschätzung Erfolgsorientierung Sozial-kompetenz Fach-kompetenz Führungs-kompetenz Unternehmerische Kompetenz • Persönlichkeit • Teamfähigkeit • Kommunikations-fähigkeit • Ausbildung • Arbeitsmethodik • Spezialwissen • Erfahrung • Sprachen • Management • Mitarbeiterführung und Mitarbeiterför-derung (Führungs-grundsätze) • Leadership • Veränderungsfähigkeit • Strategisches Denken und Handeln • Kundenorientierung „„‹Ž†—‰ͻǣ Ǧ‘’‡–‡œ‘†‡ŽŽ RAD hat seine Stellen hinsichtlich Kritikalität für den Unternehmenser-folg bewertet und arbeitet mit Schlüsselstellen. Für diese Stellen wird eine systematische Nachfolgeplanung geführt und regelmässig überprüft. 6.2.2 Personalgewinnung RAD verfügt über einen durchgängigen State-of-the-Art-Personalgewin-nungs- Prozess, der mit der systematischen Definition von Anforderungs-profilen beginnt, die Rekrutierung über mehrere Kanäle beinhaltet, die Selektion umfasst und schliesslich auch die Einführung der neuen Mit-arbeitenden und das Probezeitgespräch als Abschluss der Rekrutierung behandelt. Durch die umsichtige und fristgerechte Besetzung von Schüs-selpositionen ist es HR gelungen, massgeblich zur Erreichung der Unter-nehmensziele beizutragen. Der diesbezügliche Wertschöpfungsbeitrag ist unbestritten. 6.2.3 Personalentwicklung RAD verfügt über eine umfassende Personalentwicklung (PE) bis auf die Stufe jedes einzelnen Mitarbeitenden. Kaderkräfte und das Management werden in einem spezifischen Programm erfasst. Die Nachfolgeplanung stellt sicher, dass für Schlüsselpositionen (Fach-, Projekt- und Linien-kader) rechtzeitig die erforderlichen Talente zur Verfügung stehen. Auf-grund des spezifischen Technologie- und Marktumfeldes ist RAD auf
  • 23. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ͵Ͳͳ eine starke PE angewiesen. Viel Wissen kann nur intern aufgebaut wer-den. HR stellt sicher, dass die erforderlichen Kompetenzen zur Verfügung stehen. Rahmenbedingungen Kompetenzmodell RAD Externe Interne Rahmenbedingungen Personalentwicklung RAD Struktur RAD Kultur RAD Strategie RAD Strategie HR RAD Mission/Zielsetzungen PE Mitarbeitende befähigen und entwickeln Information Förderung Schulung Mitarbeitergespräch ! # % $ PE-Controlling ' ! Die Mission legt die übergeordnete, langfristige Ausrichtung der PE der RAD fest. Die Zielsetzungen bestimmen die jährlichen Ziele der PE. # Das Kompetenzmodell RAD dient als Orientierungsraster für Bewertungen und Entscheidungen in der PE. Die Information umfasst alle Instrumente und Massnahmen, die zur Gewinnung von Angaben über Stellen, Personen und Märkte dienen. $ Schulung beschreibt alle bildungsbezogenen Instrumente und Massnahmen. Die klassische Aus- und Weiterbildung ist darunter zu subsumieren. % Mit Förderung sind alle Instrumente und Massnahmen gemeint, die zur stellenbezogenen und persönlichen Ent-wicklung von Mitarbeitenden und Führungskräften dienen. Das Mitarbeitergespräch (inkl. Zielvereinbarung) ist der zentrale Trägerprozess der PE. Es dient zur Bewertung von Personen sowie zur Festlegung von Massnahmen. ' Das PE-Controlling überprüft die Wirksamkeit der Mass-nahmen anhand geeigneter Verfahren. Es orientiert sich an den PE-Zielsetzungen und nutzt die BSC als Führungs-instrument. ' „„‹Ž†—‰ͳͲǣ‡”•‘ƒŽ‡–™‹…Ž—‰ Wie bereits in Abbildung 10 angedeutet, ist das Mitarbeitergespräch (MAG) der zentrale Trägerprozess der Personalentwicklung. Mitarbei-tende und Vorgesetzte bewerten gemeinsam die Leistung und legen Ent-wicklungsmassnahmen fest. So entsteht für jeden einzelnen Mitarbeiten-den ein individueller Entwicklungsplan, der mit den Erfordernissen der Unternehmung und den Bedürfnissen des Mitarbeitenden abgestimmt ist. 6.2.4 Personaleinsatz Die modernen Arbeitszeitmodelle von RAD bieten Flexibilitätspotenziale für Mitarbeitende und für die Unternehmung. Aufgrund der projekt-orientierten Arbeitsweise sind diese Flexibilitäten auch notwendig. Gleichzeitig können ganzheitliche Arbeitsplätze geschaffen werden («Anti-Taylorismus»). Auslandsentsendungen erfolgen gut vorbereitet an-hand eines festgelegten Prozesses. Der Personaleinsatz entspricht den Besonderheiten von RAD und stellt sicher, dass die erforderlichen Mitar-beitenden zum rechten Zeitpunkt, am rechten Ort, mit den richtigen Fä-higkeiten und Befugnissen zur Verfügung stehen.
  • 24. ͵Ͳʹ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 100% 80% 60% 40% 20% 0% 6) Joker 1) «Vollgas» bis zum Schluss 2) «Vollgas» mit ruhigem Ausklang 3) «Der freitags nie kann» 5) Vom Stammspieler zum Joker 4) Wertvoller Beitrag auch mit halber Kraft „„‹Ž†—‰ͳͳǣ Ž‡š‹„Ž‡”Ž–‡”•”ò…–”‹–– Zusätzlich zu flexiblen Arbeitszeitmodellen, wie beispielsweise dem Fle-xiblen Altersrücktritt (FLAR) (vgl. Abbildung 11), werden Massnahmen ergriffen, um auch die Einsatzmöglichkeiten in inhaltlicher Hinsicht zu erweitern. So können die Mitarbeitenden im Rahmen von Job-Rotation, Job-Enrichment, Mitwirkung in Projekten sowie Arbeit in teilautonomen Arbeitsgruppen ihre Kompetenzprofile erweitern und regelmässig etwas Neues erlernen. Als Bestandteil eines grossen internationalen Konzerns und mit Projekten in aller Welt sind Auslandsentsendungen ein weiteres wichtiges Förderungs- und Entwicklungsinstrument. 6.2.5 Personalerhaltung und Motivation Das Entlöhnungssystem der RAD ist sehr fortschrittlich und wurde in den letzten Jahren grundlegend überarbeitet. Aufeinander abgestimmte Funktionsstufen und Salärbänder, Kaderstufen und variable Gehaltskom-ponenten sowie eine enge Verknüpfung mit dem MAG/MbO ergeben ein wirkungsvolles Führungs- und Motivationsinstrumentarium. Aufgrund seiner hohen Leistungs- und Erfolgsorientierung trägt das Lohn- und Anreizsystem direkt zum Unternehmenserfolg bei. Die Kosten lassen sich gut planen und die Performancewirkung ist offensichtlich.
  • 25. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ͵Ͳ͵ Funktionsstufe bestimmt Salärband und Kaderstufe Gesamtbewertung Leistung beein!lusst Salärentwicklung Bewertung Zielerreichung beein!lusst variable Komponente Kaderstufe bestimmt Variabilität Funktionsstufen Salärbänder Firmenerfolg (EBIT) 24.0 37.4 41.7 Kaderstufen Variable Gehaltskomponente MAG 40 30 20 10 0 „„‹Ž†—‰ͳʹǣƒŽ¡”•›•–‡‹o„‡”„Ž‹…ȋ›•–‡ƒ–‹Ȍ Aufgrund der ausgeprägten Leistungskomponente gewinnt die Perfor-mancebewertung im Rahmen des Mitarbeitergesprächs eine besondere Bedeutung. Damit alle Vorgesetzten dieses wichtige Instrument auf eine vergleichbare Art und Weise anwenden, werden diese regelmässig ge-schult und der Bewertungsprozess wird von HR eng begleitet (inkl. Qua-litätskontrollen). Kalibrierungsworkshops auf verschiedenen Stufen stel-len sicher, dass gleiche Bewertungsmassstäbe zum Einsatz kommen und alle Mitarbeitenden eine faire Bewertung erfahren. 6.2.6 Personalfreistellung Mitarbeitende, welche die Unternehmung verlassen, werden im Rahmen eines systematischen Austrittsprozesses vorbereitet und begleitet. Für den Fall, dass sich aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung ein grösse-rer Stellenabbau nicht vermeiden lässt, liegt ein mit der Mitarbeiterver-tretung gemeinsam erarbeiteter Sozialplan vor. Eine vorausschauende Personalplanung soll verhindern, dass dieser Fall eintritt. HR begleitet die Mitarbeitenden während ihres gesamten Lebenszyklus bei RAD. Auch Ausgetretene sprechen positiv über die Unternehmung und prägen das Image von RAD. Bei Sozialplänen optimiert HR die Kosten.
  • 26. ͵ͲͶ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• 6.3 Querschnittsfunktionen 6.3.1 Personalmarketing RAD vermittelt allen Bewerberinnen und Bewerbern ein ehrliches, au-thentisches und umfassendes Bild der Unternehmung und der Arbeits-stellen. Dies wird vom Arbeitsmarkt geschätzt und widerspiegelt sich in den sehr positiven Bewertungen des Unternehmensimages durch High Potentials und Lernende. Durch seine Personalimagewerbung trägt HR dazu bei, offene Stellen rasch mit qualifizierten Bewerberinnen und Be-werben zu besetzen. Das Image von RAD als Technologieunternehmung ist sehr gut. Die Berufsbildung leistet einen hohen Wertschöpfungsbei-trag und gilt als wichtiger interner Karriereweg. Viele Lernende können übernommen werden. Die Employee Value Proposition (EVP) der RAD basiert einerseits auf dem vom Mitarbeiter/Bewerber direkt wahrgenommen Gesamtpaket («Total Rewards Ansatz») sowie andererseits auf dem Image der RAD als technologieorientierte Industrieunternehmung und der wahrgenomme-nen RAD-Unternehmenskultur (Werte, Führungsgrundsätze, Strukturen und Prozesse). Der Total-Rewards-Ansatz besteht aus den Komponenten 1) Vergütung, 2) Nebenleistungen, 3) Lern- und Entwicklungsmöglich-keiten sowie 4) Arbeitsumfeld und Klima. Mittels geeigneter Kommuni-kationsmassnahmen lässt sich die Employee Value Proposition als Marke auf dem Arbeitsmarkt im Sinne einer Employer Brand positionieren. Die Employee Value Proposition wirkt nach innen (bestehende Mitarbei-tende) und nach aussen (Bewerber). Vor dem Hintergrund der demogra-fischen Herausforderungen der RAD ist eine attraktive und durch Konti-nuität gekennzeichnete EVP sehr wichtig. Total-Rewards-Ansatz RAD-Werte, professionelles Management-verhalten Vergütung Neben-leistungen Employee Value Proposition und effektive Prozesse Produkte Dienstleis-tungen sowie Image RAD Kommunikation Employer Branding Lern- und Entwicklungs-möglichkeiten Arbeitsumfeld und Klima „„‹Ž†—‰ͳ͵ǣ’Ž‘›‡‡ƒŽ—‡”‘’‘•‹–‹‘
  • 27. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ͵Ͳͷ 6.3.2 Personalcontrolling Die wichtigsten HR-Kennzahlen sind in das Management-Informations- System von RAD integriert. Zusätzlich stellt HR den Entscheidungs-trägern regelmässig ein umfassendes HR-Reporting zur Verfügung. Die Qualität des HR wird zudem regelmässig mittels Personalbefragungen überprüft (= interne HR-Kundenzufriedenheitsmessung). Das regelmäs-sige externe Benchmarking mit anderen Industrieunternehmen stellt si-cher, dass das HRM auch im externen Vergleich standhalten kann. Durch das systematische HR-Controlling wird HR seinem Steuerungsanspruch gerecht.8 Praktisch alle HR-Massnahmen werden hinsichtlich Erfolgs-beitrag und Zielorientierung überprüft. Themenbereiche Datenquellen und Nutzenbetrachtungen Erhebungsinstrumente HR-Dashboard Balanced Scorecard HR HR-Reports Ad-hoc-Analysen Zielgruppen • Kennzahlen • HR-IT-Systeme (SAP, ETWeb 10) • Zeiterfassung • HR BSC • Mitarbeiterbefragungen • Ad-hoc-Erhebungen • Benchmarking • Strategisches HRM • Personalplanung • Personalgewinnung Personalmarketing • Personalentwicklung • Berufsbildung • Performance Management • Personaleinsatz • Personalerhaltung • Personalfreistellung • Personaladministration • HR-Organisation • HR-Projektcontrolling • UBD • Division • GB • Organisationseinheiten • Fachabteilungen • Weitere Anspruchs-gruppen „„‹Ž†—‰ͳͶǣǦ‘–”‘ŽŽ‹‰Ǧ›•–‡ƒ–‹‹o„‡”„Ž‹… Eine besondere Bedeutung kommt der Stellenplanung bzw. dem Monito-ring der Stellen zu. Dieser Prozess erlaubt dem Management eine äussert effektive Steuerung der Stellen. 6.3.3 Personalorganisation Die HR-Organisation ist schlank aufgestellt und die HRM-Prozesse sind im Prozessmanagement-System (PMS) abgebildet. Basierend auf dem HR-Geschäftsmodell haben alle Kunden einen eindeutigen Ansprech-partner (Single Point of Contact). Die Träger des HR kennen ihre Aufga-ben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten. Die HR-Stellenbeschrei- ͺ ‰ŽǤ ‹–œǦœǡƒ˜‹•‘ȋʹͲͲʹȌǤ
  • 28. ͵Ͳ͸ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• bungen werden regelmässig überarbeitet. Indem sich das HR effizient und effektiv organisiert hat, erzielt es mit einem vergleichsweise über-schaubaren Ressourceneinsatz eine maximale Wirkung und somit einen hohen Wertschöpfungsbeitrag. Gleichzeitig lässt sich durch eine kunden-orientierte Struktur und ein modernes HR-Geschäftsmodell eine best-mögliche Kundenorientierung erzielen. 6.3.4 Berufsbildung Die zukunftsorientierte Berufsbildung trägt zur Wertschöpfung und zum guten Image der RAD bei. Sie ist bei allen Anspruchsgruppen (intern sowie extern) anerkannt und bildet arbeitsmarktfähige Persönlichkeiten auf sehr hohem Niveau aus. 6.4 Service-Funktionen 6.4.1 Personaladministration Mit seinem Shared Service Center (SSC) erledigt HR neben Payroll wei-tere wichtige administrative HR-Aufgaben. Diese Prozesse werden in der Regel durch leistungsfähige HR-IT-Systeme unterstützt. Neben RAD-spezifischen Systemen können Systeme des Rheinmetall-Konzerns ge-nutzt werden. Das Motto «Operational Excellence» steht für eine maxi-male Effizienz und Kundenfreundlichkeit hinsichtlich der administrativen HR-Prozesse. Darauf aufbauend kann HR sein Hauptaugenmerk auf wertschöpfende Aktivitäten und seinen Beitrag zur Unternehmensent-wicklung richten. 6.4.2 HR-IT-Systeme RAD verfügt über eine moderne HR-IT-Infrastruktur, die mit den HR-Prozessen abgestimmt ist und eine hohe Benutzerfreundlichkeit aufweist. Effiziente IT-Workflows sind die Grundlage für ein effizientes HRM. Solche Systeme erlauben es, Zeit und Ressourcen von den administrati-ven Prozessen abzuziehen und in wertschöpfende Aktivitäten – wie bei-spielsweise Entwicklungsgespräche mit Mitarbeitenden – zu investieren.
  • 29. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ͵Ͳ͹ 7. Umsetzungserfolg durch strategische HR-Projekte 7.1 Kultur- und Werteprozess Ein wesentliches Element eines nachhaltigen HRM besteht in der Aus-richtung des HRM an Leitwerten bzw. einer die Firmenstrategie beglei-tenden Unternehmenskultur. Werte haben einen unschätzbaren Wert und sind ein zentraler Performancefaktor, aber auch wesentlicher Be-standteil des immer wichtiger werdenden Employer Brand. Davon ausge-hend, dass sich die gut und höher qualifizierten Arbeitskräfte künftig ihre Firma aussuchen und nicht umgekehrt, wird es bei diesem Prozess immer mehr auch darum gehen, welche Art von Community ein Unternehmen darstellt. Hält sich ein Mensch doch über weite Strecken seines Lebens am Arbeitsplatz auf und nicht zu Hause! Gerade die heranwachsende Generation hat hier andere Vorstellungen vom Zusammenwirken und -leben in einer Firma. Sie wurde anders sozialisiert, kommuniziert anders, legt viel Wert auf Sinn und Ethik in der Arbeit und will auch das Thema der Work-Life-Balance verwirklicht sehen. Immer häufiger fragen Bewer-ber nach dem Thema der Unternehmenskultur und der Art, wie HRM betrieben wird, um ihren Entscheid für eine Anstellung zu fällen, der dann eben nicht nur auf den Faktoren Arbeitsinhalt, Lohn und Entwick-lungsperspektiven beruht. Es scheint, dass in unserer Gesellschaft der Trend nach mehr Werteorientierung im Aufwind ist. Werte sind «in» und unethisches bzw. werteverletzendes Verhalten wird zunehmend transpa-rent gemacht und auch sanktioniert. HR hat diese Entwicklungen zu ver-folgen und dafür zu sorgen dass die Geschäftsleitung diese Fragen löst und dann auch glaubwürdig – bspw. mittels eines Werteprozesses – in die Tat umsetzt und auch durchsetzt, am besten gleich durch Ankoppelung an die zentralen HR-Instrumente und die Vergütungssysteme. Auch hier ist nachhaltiges Handeln gefragt, denn ein Werteprozess ist nicht in zwölf Monaten zu konzipieren und abzuarbeiten, sondern eine Daueraufgabe. Die Leitung der Firma und des HR sind dabei an vorderster Front gefragt und gefordert. Sie sind die menschlichen Galionsfiguren, die Fahnenträ-ger, auf welche die Belegschaft, aber auch Kunden und Bewerber schauen. Wer als Unternehmer bspw. den Swiss HR-Award gewinnt, der hat auto-matisch auch sehr viel für seinen Employer Brand getan. Wer aus gegen-teiligen Gründen in der Presse oder etwa auf YouTube Schlagzeilen macht, der wird es auch spüren und dies immer unmittelbar.
  • 30. ͵Ͳͺ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• RAD hat 2008 einen Werteprozess mit einem Top-down-Prozess gestar-tet, indem die fünf zentralen Werte mit ausgewählten Kadern formuliert wurden. Es folgten Workshops mit dem gesamten Kader und die interne Kommunikation. Anschliessend wurde ein Kulturteam eingesetzt, das aus konstruktiv-kritischen Mitarbeitenden aus allen Bereichen bestand. Es bekam die Aufgabe, die Entwicklung der Kultur in der Firma kritisch zu verfolgen und der Geschäftsleitung regelmässig Feedback und auch Vorschläge zu unterbreiten, was für die Verbesserung der Kultur in der Umsetzung unternommen werden könnte. Begleitet wurde das Kultur-team vom HR-Leiter, der auch für die Verbindung zur GL sorgte. Auf diesem Weg, der sich sehr gut bewährt hat, wurden viele Bottom-up- Ideen aufgebracht und umgesetzt. Bereits zweimal wurde ein vielbeach-tetes Kulturfest vom Kulturteam völlig autonom organisiert und durchge-führt. „„‹Ž†—‰ͳͷǣ‡”–‡’Žƒƒ–‡ Die Werte der RAD sollen explizit helfen, die Situation der Firma zu verbessern. Sei es im gegenseitigen Umgang zur Verbesserung des Klimas oder sei es im gemeinsamen und vernetzen Streben nach Erfolg. In den alle zwei Jahre stattfindenden Personalumfragen wurden deutliche Fort-schritte hinsichtlich der Wirkung der Werte im Alltag gemessen. Auch hier gilt: Nachlassen geht nicht! Die zweite Generation ist nun im Kul-turteam daran, mit neuem Schwung und neuen Ideen das Kulturrad in
  • 31. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ͵Ͳͻ Betrieb zu halten. Ein wichtiges Schwungrad in der Performancema-schine der RAD! 7.2 Demografiemanagement Das Demografieprojekt der RAD wurde aus verschiedenen Gründen ausgelöst: Hauptgrund war sicherlich die Altersstruktur der Unterneh-mung (Durchschnittsalter von über 45 Jahren; sehr hohe Dienstalter). Zudem arbeiten bei RAD fünf Generationen unter einem Dach. Die jün-geren Mitarbeitenden und Bewerber stellen neue Anforderungen an die Unternehmung und das HRM. Im Bereich der für RAD sehr wichtigen hochqualifizierten Handwerks- und Ingenieurberufe sind Verknappungs-tendenzen am Arbeitsmarkt erkennbar. Aufgrund langlebiger Projekte und Technologien wurde es zudem notwendig, Fachkräfte mit Spezial-wissen über die Pensionierungsgrenze hinaus auf Abruf zu beschäftigen. Zudem schien RAD aufgrund des sehr geringen Anteils an weiblichen Mitarbeitenden nicht besonders attraktiv für diese Bewerbergruppe zu sein. Das hat sicherlich auch etwas mit der Branche zu tun, soll aber nicht als Entschuldigung dienen, in diesem Bereich nichts zu unterneh-men. Entwicklungs-phasen der Mitarbeitenden Einführung Entwicklung Leistung Transfer Mitarbeiter-kategorie Junior oder Career-Starter Professional Experienced Professional Senior Professional Alterskategorien unter 30 Jahre 30 bis 45 Jahre 46 bis 60 Jahre über 60 Jahre Beschreibungen Mitarbeitende, die in das Berufsleben ein-steigen, Wissen auf-bauen und Erfahrungen sammeln. Mitarbeitende, die ihr Tätigkeitsfeld gut kennen, sich weiter-entwickeln (Lau!bahn) und eine hohe Leistung erbringen. Mitarbeitende, die an ihrer Zielposition ange-kommen sind und sich umfangreiches Wissen erworben haben. Gesundheit und Work- Life-Balance gewinnen an Bedeutung. Es kann sich auch um Wieder-einsteiger handeln. Mitarbeitende, die ihr Wissen und ihre Erfah-rungen weitergeben sowie für Spezialauf-gaben zur Verfügung stehen. „„‹Ž†—‰ͳ͸ǣ‡‘‰”ƒˆ‹‡ƒƒ‰‡‡–ȋ‡‹ŽͳȌ Der Ansatz geht viel weiter als «Altersmanagement» oder «55+-Ideen». Es geht um die Frage, wie die Firma ihre Belegschaft auf der gesamten Alterskurve bewirtschaften, fit halten und flexibel einsetzen will sowie wie sie auf dem Arbeitsmarkt altersgerecht und eben auch «frauenspezi-fisch » auftreten muss, um für Nachfolger zu sorgen. Das führt dann auch
  • 32. ͵ͳͲ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• zur Notwendigkeit, das HRM der Firma allenfalls altersspezifisch zu formen. Entwicklungs-phasen der Mitarbeitenden Einführung Entwicklung Leistung Transfer Zielsetzungen • Fähigkeiten und Kompetenzen au!bauen. • Erfahrungen sammeln. • Erlebnisse schaffen. Fokus betreffend Kompetenzen (gemäss Kompe-tenzmodell RAD) • Verantwortung übernehmen. • Lau!bahn beschreiten. • Kompetenz ausbauen. • Herausforderungen generieren. • Verantwortung ausbauen. • Work-Life-Balance beachten. • Leistung optimieren. • Erfahrungen weitergeben. • Spezialaufgaben übernehmen. • Transfer sichern. • Flexibilität nutzen. • Fachkompetenz (Fachwissen und Erfahrung) • Werte • Führungskompetenz (Management, Mit-arbeiterführung und Mitarbeiterförderung) • Sozialkompetenz (Persönlichkeit, Teamfähigkeit, Kommunikations-fähigkeit) • Werte • Unternehmerische Kompetenz (Leader-ship, Veränderungs-fähigkeit, strate-gisches Denken und Handeln, Kunden-orientierung) • Werte • Fachkompetenz (Fachwissen und Erfahrung) • Sozialkompetenz (Persönlichkeit, Teamfähigkeit, Kommunikations-fähigkeit) • Werte „„‹Ž†—‰ͳ͹ǣ‡‘‰”ƒˆ‹‡ƒƒ‰‡‡–ȋ‡‹ŽʹȌ Demografiemanagement ist somit eine Denkweise und es ist eine Daueraufgabe. Es ist auch ein Bekenntnis zur ständigen Überprüfung des Umfelds der Firma und der nachhaltigen Gestaltung des eigenen HRM. Der Aufbau des Demografiemanagements hat drei Jahre gedauert und geht nun in den Dauerbetrieb über. 8. Fazit HRM hat bei RAD und den Vorgängerorganisationen seit langem einen hohen Stellenwert/Tradition. Die Wertschätzung für die Mitarbeitenden ist wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur. RAD hat die letzten Jahre genutzt, sein HRM konsequent weiterzuentwickeln und sich dabei immer an den Besten am Markt orientiert sowie – falls notwendig – ei-gene, qualitativ hochstehende Lösungen entwickelt. Das HRM von RAD besteht nicht nur auf dem Papier. Es lebt! Alle Instrumente werden kon-sequent umgesetzt und laufend hinsichtlich deren Nutzen überprüft. Dadurch ist die HR-Philosophie Teil der RAD-Führungskultur gewor-den. Der Wertschöpfungsbeitrag des HR ist in der Unternehmung unbe-stritten. Alle Mitglieder des HR-Teams übernehmen nicht nur Verant-wortung für HR-Fachaufgaben, sondern – auf deren jeweiliger Stufe – auch für die Unternehmensentwicklung insgesamt. HR wurde dadurch
  • 33. ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ͵ͳͳ zum echten Business Partner. Das HR-Modell von RAD ist auf Nachhal-tigkeit ausgerichtet. RAD nutzt seine einzigartige Unternehmenskultur, um optimale Bedingungen für alle Anspruchsgruppen zu schaffen (Mit-arbeitende, Unternehmung, Externe). Transparentes leistungs-orientiertes Lohnsystem ( Akzeptabilität Motivation MAG/MbO als zentrales HR Rheinmetall Air Defence «Wir schaffen Werte!» Strategische Verankerung HRM ( HR macht Strategie Werteprozess ( gelebte Werte Rolle HRM als Change Driver ( kein Change ohne HR Integriertes Kompetenz-management ( Strategic Workforce Management Gelebte, IT-gestützte HR-Prozesse ( effektiv ef!izient Umfassendes BGM ( Personalp!lege als HR-Funktion Führungsinstrument ( Linie als HR-Player Demographiemanagement ( lebenszyklusorientierte PE/MD/Talententwicklung HR-Controlling ( wirkungsvolle Führungsinformation „„‹Ž†—‰ͳͺǣ‡•‘†‡”Š‡‹–‡†‡•˜‘ Nachhaltiges HRM ist überdies immer auch werteorientiertes HRM oder umgekehrt, und exzellentes HRM beruht nicht nur auf einer hohen Ope-rational Excellence sowie hervorragenden Instrumenten, sondern eben auch auf den beiden Elementen Nachhaltigkeit und Werteorientierung. Erst so wird es von der reinen professionellen Personalarbeit zum HRM mit Herz, Weitblick und grossem Einfluss auf den geschäftlichen Erfolg sowie den Weiterbestand der Firma in der Zukunft. Was wiederum be-deutet, dass die HR-Community der Schweiz einen wohl noch unter-schätzten Beitrag zur Zukunft des Werkplatzes Schweiz leistet und in Zukunft leisten muss! Literatur ‹–œǦœǡ ǤȀƒ˜‹•‘ǡǤ (2002): How to Measure Human Resource Management, 3. Auflage, New York 2002 —–‡”
  • 34. ǡ‡–ƒŽǤ (2006): HR Business Partners, Aldershot 2006 ‡–‘ǡǤȀƒ”ƒŽŽǡ Ǥ(2005): HR-The Business Partner. Shaping a New Direction, Amsterdam et al. 2005 òŽŽ‡”ǡǤ(2006): Wirtschaftsmacht Indien, Chance und Herausforde-rung für uns, München et al. 2006
  • 35. ͵ͳʹ ƒ…ŠŠƒŽ–‹‰‡•œƒŠŽ–•‹…Šƒ—• ƒ—‰‰ǡǤ (2009): Nachhaltiges Personalmanagement. Eine neue Pers-pektive und empirische Exploration des Human Resource Management, Wiesbaden 2009. Ž”‹…ŠǡǤȀƒŽŽ™‘‘†ǡǤȀ™‡‡–ƒǡǤ (2008): The Leadership Code, Boston 2008 Ž”‹…ŠǡǤ‡–ƒŽǤ (2009): HR Transformation. Building Human Resources from the Outside In, New York 2009 Ž”‹…ŠǡǤ‡–ƒŽǤ(2012): HR from the Outside In, New York 2012