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KLINIK FÜR KLAUENTIERE
VETERINÄRMEDIZINISCHE FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT LEIPZIG
Milchproduktion und Tiergesundheit
Fruchtbarkeit und Leistung bei Milchkühen – Wie
können wir das realisieren?
Prof. Alexander Starke, Dr. Paula Martz, Dr. Adriana Wöckel,
Dr. Fanny Ebert, Dr. Peter Klötzer
Wissenstransfer zur Verbesserung der Wirtschaftsleistung
landwirtschaftlicher Betriebe
Leipzig, 28. August 2019
KLINIK FÜR KLAUENTIERE
VETERINÄRMEDIZINISCHE FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT LEIPZIG
Milchproduktion und Tiergesundheit
Nur gesunde Kühe sind fruchtbar –
Stoffwechselgesundheit als Basis einer stabilen
Fruchtbarkeit
Prof. Alexander Starke, Dr. Paula Martz, Dr. Adriana Wöckel,
Dr. Fanny Ebert, Dr. Peter Klötzer
Wissenstransfer zur Verbesserung der Wirtschaftsleistung
landwirtschaftlicher Betriebe
Leipzig, 28. August 2019
Fruchtbarkeitskennzahlen / -kennziffern
 Indikatoren zur Beurteilung der Herdenfruchtbarkeit
 Erkennung von Veränderungen der Fruchtbarkeitssituation
 Erkennung von Störungen (im Besonderen: subklinische)
 Beurteilung des Managements
 Festlegung von Sollwerten
2
Fruchtbarkeitskennzahlen
http://www.portal-rind.de
Abgangsrate
Abkalberate
Anteilige Färsenkalbungen
Anzahl Besamungen
Anzahl Portionen
Auswertbare Besamungen
Auswertbare Erstbesamungen
Besamungsaufwand
Besamungsaufwand für nicht tragende Tiere
Besamungserfolg
Besamungsindex
Besamungsindex je Besamer
Brunsterkennungsrate
Brunstnutzungsrate
Doppelbesamungen
Erstbesamungen
Erstbesamungsalter
Erstbesamungserfolg
Erstbesamungsindex
Erstkalbealter
Fertilitätsstatus
Freiwillige Wartezeit
Folgebesamungen in der gleichen Brunst
Gesamtbesamungen
Gesamtindex
Gesamtträchtigkeit
Güstzeit
Konzeptionsrate
Merzungsrate
Nachbesamungen
Nichträchtigkeitsindex
Non-Return-Rate 90
Non-Return-Rate 56
Fruchtbarkeitskennzahlen
http://www.portal-rind.de
Nutzungsdauer
Physiologisch bedingte Mindestrastzeit
Portionsindex
Portionsaufwand
Pregnancyrate
Rastzeit
Reproduktionsrate
Remontierungsrate
Serviceperiode
Trächtigkeitsindex
Trächtigkeitsrate
Trächtigkeitsrate aus Erstbesamungen
Trächtigkeitsrate aus Nachbesamungen
Trächtigkeitsrate gesamt
Unfreiwillige Wartezeit
Verzögerungszeit
Voraussichtliche Zwischenkalbezeit
Wiederholungsbesamungen
Wiederbesamungsintervall
Zwischenbesamungszeit
Zwischenkalbezeit
Zwischentragezeit
Mobile oder stationäre Anwendung – « Klaue »
Ich benötige zur Bestandsführung verlässlige
Daten, welche permanent verfügbar sind.
3
Trockensteher Frühe Laktation
Hohes Erkrankungsrisiko
Frischabkalber
Transitphase– Transit Kuh Management
Retentio secundinarum
Labmagenverlagerung – Stoffwechselstörungen
Metritis, Mastitis
Endometritis
(Grummer, 1995; Drackley, 1999)
3 Wochen ante partum 3 Wochen post partum
Mastitis
Lahmheit
Energetische Situation von Milchkühen in der
Laktation
Ausgleich des nutritiven
Energiedefizits durch
Lipomobilisation
Proteinolyse
katabol anabol
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Futteraufnahme Milchleistung Körpergewicht
Laktationsmonate
Modifiziert nach Bell ( 1995 ) J. Anim. Sci. 73, 2804-2819
Negative Energie Bilanz
Lipomobilisation
Ketose
Leber-
verfettung
- einfach
- degenerativ
Verminderte
Immunfunktion
(Mastitis, Endometritis)
Verminderte
Fertilität
Labmagen-
verlagerung
Leberverfettung und “Produktionskrankheiten”
Adapted from: Dohoo & Martin, 1984; Grohn et al, 1989; Correa et al, 1993; Duffield, 1997
4
 Kuhkomfort verbessern
 Stress vermeiden
 Futteraufnahme maximieren
 Über- und Unterkonditionierung in Trockensteherphase
vermeiden
 Intensive Überwachung der Frischabkalber
Prophylaxe ist das effektivste
Bekämpfungsmittel !
Metabolische Einflüsse - Risikofaktoren
Rationsbewertung – indirekt-
 Milch – -fett, -harnstoff, -eiweiß, -menge
 Pansensaft
 Harn
 Blut
Untersuchung von
“Tierbeobachtung”
 Geburtsüberwachung
 Nachgeburtsabgang
 Erfassung der Körpertemperatur
 Kontrolle der Milch – Milchmenge
 Überwachung der Futteraufnahme
 Kotkontrolle
 Harnabsatz
 Bewegungsablauf
 Körperhaltung
 Puerperalkontrollen… - durch den Tierarzt
Überwachung der Kühe
5
Schaffung von Arbeitsroutinen…
 Gesamteindruck
 Körpertemperatur
 Pansen
− Füllung
− Schichtung
− Aktivität
 Schwing- und Perkussions-
auskultation
 Bauchdeckenspannung
 Geruch…
 Euter
 Entscheidungsknotenpunkte
festlegen – weiterführende
Untersuchung (Labor…)
 zeiteffizient
 Vorteil der Einzeltierfixation
im Repro-Bereich
Tägliche Untersuchung der Kühe in den ersten
Laktationstagen
 Gesamteindruck
 Körpertemperatur
 Pansen
− Füllung
− Schichtung
− Aktivität
 Schwing- und Perkussions-
auskultation
 Bauchdeckenspannung
 Geruch…
 Euter
Aktuell realisiert
 Tägliche Kontrolle aller Frischmelker durch Tierarzt
 System der `Drei-Farben`
− Grün: Tier unauffällig
− Gelb (Orange): Tier steht unter Beobachtung
− Rot: Tier in Behandlung
 Gute Erfahrungen
− frühzeitige Erkennung erkrankter Tier
− rasche Intervention
− keine / kaum Kuhverluste oder Leistungseinbusen
Stand der Dinge: Frischmelkerkontrollen
6
Schaffung von Kontrollpunkten, Arbeitsroutinen…
 Gesamteindruck
 Körpertemperatur
 Pansen
− Füllung
− Schichtung
− Aktivität
 Schwing- und
Perkussionsauskultation
 Bauchdeckenspannung
 Geruch…
 Euter
Überkondition, Geburtsverletzung, Streß, “Ärger mit den Kolleginnen !”,
mangelhafter Liegekomfort, Labmagenverlagerung, schlechte Futterqualität,
Schmerz…, zu wenig Wasser…
 Entscheidungsknotenpunkte festlegen –
weiterführende Untersuchung (Labor…)
 zeiteffizient
 Vorteil der Einzeltierfixation im Repro-Bereich
Zusammenfassung / Schlussfolgerung
 Qualifikation der Mitarbeiter
 auf Hygiene achten: Abkalbebox, Kälberbox, Personal
 Kontrolle der Neugeborenen – sachgerechte Nabelhygiene
 Tierarzt muss Betriebsabläufe (analysieren) beeinflussen !
 Tierbeobachtung – frühzeitige Behandlung !
 Schaffung optimaler Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter
 Schaffung optimaler Haltungsbedingungen !!!
Reduktion der Erkrankungsrate (Prävalenz)
 regelmäßige Scoring der Tiere (BCS, Verschmutzung, Pansenfüllung, Lahmheitsbeurteilung)
 zeitnahe, adäquate Behandlung kranker Tiere
 Schaffung von Arbeits- / Haltungsmöglichkeiten zur Versorgung erkrankter
Tiere
Fazit
Management – kranke Milchkühe – « stoffwechselgesunde Kühe »
 Transitmanagement
Reduktion der Neuerkrankungsrate (Inzidenz)
 Optimierung des Haltungs- und Fütterungssystems
 Stallhygiene
 Regelmäßige, korrekte Prophylaxemaßnahmen (bspw. Transitkuhkontrolle, Klauenpflege)
 Ausbildung für Erkennung, Prophylaxe, Behandlung
 Nur gesunde Kühe sind fruchtbar !

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Nur gesunde Kühe sind fruchtbar

  • 1. 1 KLINIK FÜR KLAUENTIERE VETERINÄRMEDIZINISCHE FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT LEIPZIG Milchproduktion und Tiergesundheit Fruchtbarkeit und Leistung bei Milchkühen – Wie können wir das realisieren? Prof. Alexander Starke, Dr. Paula Martz, Dr. Adriana Wöckel, Dr. Fanny Ebert, Dr. Peter Klötzer Wissenstransfer zur Verbesserung der Wirtschaftsleistung landwirtschaftlicher Betriebe Leipzig, 28. August 2019 KLINIK FÜR KLAUENTIERE VETERINÄRMEDIZINISCHE FAKULTÄT DER UNIVERSITÄT LEIPZIG Milchproduktion und Tiergesundheit Nur gesunde Kühe sind fruchtbar – Stoffwechselgesundheit als Basis einer stabilen Fruchtbarkeit Prof. Alexander Starke, Dr. Paula Martz, Dr. Adriana Wöckel, Dr. Fanny Ebert, Dr. Peter Klötzer Wissenstransfer zur Verbesserung der Wirtschaftsleistung landwirtschaftlicher Betriebe Leipzig, 28. August 2019 Fruchtbarkeitskennzahlen / -kennziffern  Indikatoren zur Beurteilung der Herdenfruchtbarkeit  Erkennung von Veränderungen der Fruchtbarkeitssituation  Erkennung von Störungen (im Besonderen: subklinische)  Beurteilung des Managements  Festlegung von Sollwerten
  • 2. 2 Fruchtbarkeitskennzahlen http://www.portal-rind.de Abgangsrate Abkalberate Anteilige Färsenkalbungen Anzahl Besamungen Anzahl Portionen Auswertbare Besamungen Auswertbare Erstbesamungen Besamungsaufwand Besamungsaufwand für nicht tragende Tiere Besamungserfolg Besamungsindex Besamungsindex je Besamer Brunsterkennungsrate Brunstnutzungsrate Doppelbesamungen Erstbesamungen Erstbesamungsalter Erstbesamungserfolg Erstbesamungsindex Erstkalbealter Fertilitätsstatus Freiwillige Wartezeit Folgebesamungen in der gleichen Brunst Gesamtbesamungen Gesamtindex Gesamtträchtigkeit Güstzeit Konzeptionsrate Merzungsrate Nachbesamungen Nichträchtigkeitsindex Non-Return-Rate 90 Non-Return-Rate 56 Fruchtbarkeitskennzahlen http://www.portal-rind.de Nutzungsdauer Physiologisch bedingte Mindestrastzeit Portionsindex Portionsaufwand Pregnancyrate Rastzeit Reproduktionsrate Remontierungsrate Serviceperiode Trächtigkeitsindex Trächtigkeitsrate Trächtigkeitsrate aus Erstbesamungen Trächtigkeitsrate aus Nachbesamungen Trächtigkeitsrate gesamt Unfreiwillige Wartezeit Verzögerungszeit Voraussichtliche Zwischenkalbezeit Wiederholungsbesamungen Wiederbesamungsintervall Zwischenbesamungszeit Zwischenkalbezeit Zwischentragezeit Mobile oder stationäre Anwendung – « Klaue » Ich benötige zur Bestandsführung verlässlige Daten, welche permanent verfügbar sind.
  • 3. 3 Trockensteher Frühe Laktation Hohes Erkrankungsrisiko Frischabkalber Transitphase– Transit Kuh Management Retentio secundinarum Labmagenverlagerung – Stoffwechselstörungen Metritis, Mastitis Endometritis (Grummer, 1995; Drackley, 1999) 3 Wochen ante partum 3 Wochen post partum Mastitis Lahmheit Energetische Situation von Milchkühen in der Laktation Ausgleich des nutritiven Energiedefizits durch Lipomobilisation Proteinolyse katabol anabol 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Futteraufnahme Milchleistung Körpergewicht Laktationsmonate Modifiziert nach Bell ( 1995 ) J. Anim. Sci. 73, 2804-2819 Negative Energie Bilanz Lipomobilisation Ketose Leber- verfettung - einfach - degenerativ Verminderte Immunfunktion (Mastitis, Endometritis) Verminderte Fertilität Labmagen- verlagerung Leberverfettung und “Produktionskrankheiten” Adapted from: Dohoo & Martin, 1984; Grohn et al, 1989; Correa et al, 1993; Duffield, 1997
  • 4. 4  Kuhkomfort verbessern  Stress vermeiden  Futteraufnahme maximieren  Über- und Unterkonditionierung in Trockensteherphase vermeiden  Intensive Überwachung der Frischabkalber Prophylaxe ist das effektivste Bekämpfungsmittel ! Metabolische Einflüsse - Risikofaktoren Rationsbewertung – indirekt-  Milch – -fett, -harnstoff, -eiweiß, -menge  Pansensaft  Harn  Blut Untersuchung von “Tierbeobachtung”  Geburtsüberwachung  Nachgeburtsabgang  Erfassung der Körpertemperatur  Kontrolle der Milch – Milchmenge  Überwachung der Futteraufnahme  Kotkontrolle  Harnabsatz  Bewegungsablauf  Körperhaltung  Puerperalkontrollen… - durch den Tierarzt Überwachung der Kühe
  • 5. 5 Schaffung von Arbeitsroutinen…  Gesamteindruck  Körpertemperatur  Pansen − Füllung − Schichtung − Aktivität  Schwing- und Perkussions- auskultation  Bauchdeckenspannung  Geruch…  Euter  Entscheidungsknotenpunkte festlegen – weiterführende Untersuchung (Labor…)  zeiteffizient  Vorteil der Einzeltierfixation im Repro-Bereich Tägliche Untersuchung der Kühe in den ersten Laktationstagen  Gesamteindruck  Körpertemperatur  Pansen − Füllung − Schichtung − Aktivität  Schwing- und Perkussions- auskultation  Bauchdeckenspannung  Geruch…  Euter Aktuell realisiert  Tägliche Kontrolle aller Frischmelker durch Tierarzt  System der `Drei-Farben` − Grün: Tier unauffällig − Gelb (Orange): Tier steht unter Beobachtung − Rot: Tier in Behandlung  Gute Erfahrungen − frühzeitige Erkennung erkrankter Tier − rasche Intervention − keine / kaum Kuhverluste oder Leistungseinbusen Stand der Dinge: Frischmelkerkontrollen
  • 6. 6 Schaffung von Kontrollpunkten, Arbeitsroutinen…  Gesamteindruck  Körpertemperatur  Pansen − Füllung − Schichtung − Aktivität  Schwing- und Perkussionsauskultation  Bauchdeckenspannung  Geruch…  Euter Überkondition, Geburtsverletzung, Streß, “Ärger mit den Kolleginnen !”, mangelhafter Liegekomfort, Labmagenverlagerung, schlechte Futterqualität, Schmerz…, zu wenig Wasser…  Entscheidungsknotenpunkte festlegen – weiterführende Untersuchung (Labor…)  zeiteffizient  Vorteil der Einzeltierfixation im Repro-Bereich Zusammenfassung / Schlussfolgerung  Qualifikation der Mitarbeiter  auf Hygiene achten: Abkalbebox, Kälberbox, Personal  Kontrolle der Neugeborenen – sachgerechte Nabelhygiene  Tierarzt muss Betriebsabläufe (analysieren) beeinflussen !  Tierbeobachtung – frühzeitige Behandlung !  Schaffung optimaler Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter  Schaffung optimaler Haltungsbedingungen !!! Reduktion der Erkrankungsrate (Prävalenz)  regelmäßige Scoring der Tiere (BCS, Verschmutzung, Pansenfüllung, Lahmheitsbeurteilung)  zeitnahe, adäquate Behandlung kranker Tiere  Schaffung von Arbeits- / Haltungsmöglichkeiten zur Versorgung erkrankter Tiere Fazit Management – kranke Milchkühe – « stoffwechselgesunde Kühe »  Transitmanagement Reduktion der Neuerkrankungsrate (Inzidenz)  Optimierung des Haltungs- und Fütterungssystems  Stallhygiene  Regelmäßige, korrekte Prophylaxemaßnahmen (bspw. Transitkuhkontrolle, Klauenpflege)  Ausbildung für Erkennung, Prophylaxe, Behandlung  Nur gesunde Kühe sind fruchtbar !