Medien, Bildung, Innovationen - Medienentwicklung an der Hochschule zwischen Theorie und Praxis
1. Christina Schwalbe - Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung,TU Dresden, 14. Juni 2014
Medien, Bildung, Innovationen
Medienentwicklung an der Hochschule zwischen
Theorie und Praxis
Junges Forum Medien und Hochschulentwicklung 2014
14. Juni 2014
Christina Schwalbe
Universität Hamburg
2. Christina Schwalbe - Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung,TU Dresden, 14. Juni 2014
Forschungsperspektiven
Kulturwissenschaftliche bzw.
soziologische Ebene
Bildungstheoretische Ebene
Methodisch-didaktische Ebene
3. Christina Schwalbe - Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung,TU Dresden, 14. Juni 2014
Forschungsperspektiven
Kulturwissenschaftliche bzw.
soziologische Ebene
Bildungstheoretische Ebene
Methodisch-didaktische Ebene
4. Christina Schwalbe - Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung,TU Dresden, 14. Juni 2014
Forschungsperspektiven
Kulturwissenschaftliche bzw.
soziologische Ebene
Bildungstheoretische Ebene
Methodisch-didaktische Ebene
Pädagogische Medientheorie
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Perspektiven auf das Themenfeld Medien & Bildung
I: Die Universität der Buchkultur im digitalen Medium -
medienkulturgeschichtliche Perspektiven auf ein
Themenfeld der Hochschuldidaktik
II: Strukturale Medienbildung als normatives Leitbild
III:Theorien als konzeptionelle Rahmung der Praxis
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I: Die Universität der Buchkultur im digitalen Medium -
medienkulturgeschichtliche Perspektiven auf ein
Themenfeld der Hochschuldidaktik
7. Christina Schwalbe - Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung,TU Dresden, 14. Juni 2014
Medium
Die zweigliedrige Struktur des Mediums
technisch-
symbolische Struktur
(technischer Pol)
➡physischer
Informationsträger
➡Prozess der
Symbolisierung
➡Verbreitungstechniken
sozio-kulturelle
Umgebung
(sozialer Pol)
➡institutionelle
Einbindung
➡gesellschaftliches
Dispositiv
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Systemtheorie: 4 Leitmedien
orale Kultur
Stammesgesellschaft
Schriftkultur
Antike
Buchkultur
Moderne
digital-vernetzte Kultur
Nächste Gesellschaft
4 Gesellschaftsformen
➡ Sprache als
hauptsächliches
Kommunikationsmittel
➡ Schrift alsVorbereitung für
Reden
➡ mündliche Tradierung -
der Mensch als eher passiver
Empfänger von
Informationen (Gott hat es
mir gesagt)
➡ Wissenschaftliches Wissen
= Offenbarungswissen
➡Legitimation von Wissen
durch Institutionen
➡Verbreitung gedruckter
Bücher als Übermittler von
Wissensbeständen und
Mythen
➡ Alphabetisierung der
breiten Masse
➡ Subjektives Bild der Welt
über Auseinandersetzung mit
Texten (Ich habe es in einem
Buch gelesen)
➡ Wissenschaftliches Wissen
= kritisch geprüftes, valides
Wissen (Wahrheit)
➡Legitimation von Wissen
durch wissenschaftliche
Forschungsmethoden
➡ Allgegenwärtigkeit digital-
vernetzter Medien als
Wissensarchiv UND sozialer
Raum
➡ Wissensorganisation
durch Kollektive
➡ schnelle, viraleVerbreitung
von Informationen
➡individuelle De- und
Rekontextualisierung von
Information
➡ Wissenschaftliches Wissen
= viables Wissen
➡Legitimation von Wissen
durch Anwendungskontexte
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Kernaufgabe der Universität:
Erziehung zur Wissenschaft
Übermittlung von Wissen als tradierten Kulturbeständen
Übermittlung der Methoden und Prozesse, die zur
Entstehung des Wissens beitragen
&
Funktion der Universität
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Systemtheorie: 4 Leitmedien
orale Kultur
Stammesgesellschaft
Schriftkultur
Antike
Buchkultur
Moderne
digital-vernetzte Kultur
Nächste Gesellschaft
4 Gesellschaftsformen
➡ Sprache als
hauptsächliches
Kommunikationsmittel
➡ Schrift alsVorbereitung für
Reden
➡ mündliche Tradierung -
der Mensch als eher passiver
Empfänger von
Informationen (Gott hat es
mir gesagt)
➡ Wissenschaftliches Wissen
= Offenbarungswissen
➡Legitimation von Wissen
durch Institutionen
➡Verbreitung gedruckter
Bücher als Übermittler von
Wissensbeständen und
Mythen
➡ Alphabetisierung der
breiten Masse
➡ Subjektives Bild der Welt
über Auseinandersetzung mit
Texten (Ich habe es in einem
Buch gelesen)
➡ Wissenschaftliches Wissen
= kritisch geprüftes, valides
Wissen (Wahrheit)
➡Legitimation von Wissen
durch wissenschaftliche
Forschungsmethoden
➡ Allgegenwärtigkeit digital-
vernetzter Medien als
Wissensarchiv UND sozialer
Raum
➡ Wissensorganisation
durch Kollektive
➡ schnelle, viraleVerbreitung
von Informationen
➡individuelle De- und
Rekontextualisierung von
Information
➡ Wissenschaftliches Wissen
= viables Wissen
➡Legitimation von Wissen
durch Anwendungskontexte
11. Christina Schwalbe - Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung,TU Dresden, 14. Juni 2014
Rückblick: Universität der Schriftkultur
➡ Wissenschaft: Sammlung,
Systematisierung und Weitergabe
von Wissen
➡ Scholastik: Einordnung der
Phänomen in göttliche Ordnung
➡ Autoritär-hierarchische Strukturen
➡ Korrekte Reproduktion von Wissen
zur individuellen und kulturellen
Speicherung von Wissen
➡ Legitimierende Referenz: gebunden
an Institutionen
Der heilige Augustinus als erster Kirchenlehrer
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Systemtheorie: 4 Leitmedien
orale Kultur
Stammesgesellschaft
Schriftkultur
Antike
Buchkultur
Moderne
digital-vernetzte Kultur
Nächste Gesellschaft
4 Gesellschaftsformen
➡ Sprache als
hauptsächliches
Kommunikationsmittel
➡ Schrift alsVorbereitung für
Reden
➡ mündliche Tradierung -
der Mensch als eher passiver
Empfänger von
Informationen (Gott hat es
mir gesagt)
➡ Wissenschaftliches Wissen
= Offenbarungswissen
➡Legitimation von Wissen
durch Institutionen
➡Verbreitung gedruckter
Bücher als Übermittler von
Wissensbeständen und
Mythen
➡ Alphabetisierung der
breiten Masse
➡ Subjektives Bild der Welt
über Auseinandersetzung mit
Texten (Ich habe es in einem
Buch gelesen)
➡ Wissenschaftliches Wissen
= kritisch geprüftes, valides
Wissen (Wahrheit)
➡Legitimation von Wissen
durch wissenschaftliche
Forschungsmethoden
➡ Allgegenwärtigkeit digital-
vernetzter Medien als
Wissensarchiv UND sozialer
Raum
➡ Wissensorganisation
durch Kollektive
➡ schnelle, viraleVerbreitung
von Informationen
➡individuelle De- und
Rekontextualisierung von
Information
➡ Wissenschaftliches Wissen
= viables Wissen
➡Legitimation von Wissen
durch Anwendungskontexte
13. Christina Schwalbe - Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung,TU Dresden, 14. Juni 2014
Das Buch als Kommunikationsmedium im
neuzeitlichen Wissenschaftsverständnis
➡ monomediale Kommunikation
➡ Kommunikation als soziale Informationsverarbeitung
➡ ohne direkte Interaktion
➡ lineare Kommunikationsstruktur
Paradigma der Perspektive:
Standpunkt des Autors nachvollziehen
Kritikfähigkeit & Wissensakkumulation
14. Christina Schwalbe - Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung,TU Dresden, 14. Juni 2014
Systemtheorie: 4 Leitmedien
orale Kultur
Stammesgesellschaft
Schriftkultur
Antike
Buchkultur
Moderne
digital-vernetzte Kultur
Nächste Gesellschaft
4 Gesellschaftsformen
➡ Sprache als
hauptsächliches
Kommunikationsmittel
➡ Schrift alsVorbereitung für
Reden
➡ mündliche Tradierung -
der Mensch als eher passiver
Empfänger von
Informationen (Gott hat es
mir gesagt)
➡ Wissenschaftliches Wissen
= Offenbarungswissen
➡Legitimation von Wissen
durch Institutionen
➡Verbreitung gedruckter
Bücher als Übermittler von
Wissensbeständen und
Mythen
➡ Alphabetisierung der
breiten Masse
➡ Subjektives Bild der Welt
über Auseinandersetzung mit
Texten (Ich habe es in einem
Buch gelesen)
➡ Wissenschaftliches Wissen
= kritisch geprüftes, valides
Wissen (Wahrheit)
➡Legitimation von Wissen
durch wissenschaftliche
Forschungsmethoden
➡ Allgegenwärtigkeit digital-
vernetzter Medien als
Wissensarchiv UND sozialer
Raum
➡ Wissensorganisation
durch Kollektive
➡ schnelle, viraleVerbreitung
von Informationen
➡individuelle De- und
Rekontextualisierung von
Information
➡ Wissenschaftliches Wissen
= viables Wissen
➡Legitimation von Wissen
durch Anwendungskontexte
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Geschwindigkeit
http://www.nextnature.net/?p=4140
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Offenheit
http://4.bp.blogspot.com/_9YloGcjuO-U/SjdapO4KMHI/AAAAAAAAAHU/JfnisK6PwXI/s1600-h/open+access.bmp
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Viabilität
http://www.brainworker.ch/Politik/freiheit.jpg
18. Christina Schwalbe - Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung,TU Dresden, 14. Juni 2014
Blogs als wissenschaftliches
Kommunikationsmittel
http://www.wissenswerkstatt.net/
19. Christina Schwalbe - Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung,TU Dresden, 14. Juni 2014
Blogs als wissenschaftliches
Kommunikationsmittel
Jan Schmitmund, http://schmirblog.info/wp-content/uploads/2009/04/bild_zugangsbegrenzungwissk.jpg
20. Christina Schwalbe - Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung,TU Dresden, 14. Juni 2014
EduCamp - offenes Tagungsformat
Foto: Ralf Appelt, CC-Lizenz (by-nc-sa, 2.0)
21. Christina Schwalbe - Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung,TU Dresden, 14. Juni 2014
Die Universität im digitalen Medium
...currently under construction
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II: Strukturale Medienbildung als normatives Leitbild
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Strukturale Medienbildung
➡ Strukturen kultureller Leitmedien bestimmen die
Strukturen von Bildungs- und Lernprozessen
➡ Bildungsprozesse zielen
➡ auf eine reflexive Haltung zur Welt,
➡ auf einen flexibleren Umgang mit
Wissensbeständen,
➡ auf spielerische, tentative Modi der
Welterfahrung.
Benjamin Jörissen & Winfried Marotzki, Medienbildung - eine Einführung, 2009
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materiale Bildungstheorie
Materiale Bildungstheorie...
Bildung als Auseinandersetzung mit
Wissensinhalten
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formale Bildungstheorie
...vs. formale Bildungstheorie
Bildung als Prozess der strukturalen
Veränderung von Mustern des Selbst-
und Weltbezugs
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Dimensionen strukturaler Medienbildung
„Was kann ich wissen?Was soll ich tun?Was darf ich hoffen?Was ist der Mensch?“
(Immanuel Kant. Logik, ein Handbuch zuVorlesungen, 1800)
Wissensbezug Handlungsbezug Transzendenz-
und Grenzbezug
Biographiebezug
Rahmung und
kritische Reflexion
auf Bedingungen und
Grenzen des
Wissens
Frage nach ethischen
und moralischen
Grundsätzen des
eigenen Handelns,
insbesondere nach
demVerlust
tradierter
Begründungsmuster
Verhältnis zu dem,
was von der
Rationalität nicht
erfasst werden kann
Frage nach dem
Menschen als
Reflexion auf das
Subjekt und Frage
nach der eigenen
Identität und ihren
biographischen
Bedingungen
Jörissen & Marotzki, Medienbildung - eine Einführung, 2009
„Was kann ich wissen?
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Artikulation
Reflexion Anerkennung
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III:Theorien als konzeptionelle Rahmung der Praxis
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Kulturwissenschaftliche bzw.
soziologische Ebene
Bildungstheoretische Ebene
Methodisch-didaktische Ebene
III:Theorien als konzeptionelle Rahmung der Praxis
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Literatur
Baecker, D., 2007. Studien zur nächsten Gesellschaft 1.Aufl., Frankfurt am Main:
Suhrkamp.
Castells, M., 2004. Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft 1.Aufl., Opladen: Leske
Budrich.
Debray, R., 2003. Einführung in die Mediologie, Bern [u.a.]: Haupt.
Debray, R., 2007. Jenseits der Bilder : Eine Geschichte der Bildbetrachtung im
Abendland 2.Aufl., Berlin:Avinus-Verlag.
Giesecke, M., 2002. Von den Mythen der Buchkultur zu denVisionen der
Informationsgesellschaft :Trendforschungen zur kulturellen Medienökologie 1.Aufl.,
Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Jörissen, B.;Marotzki, W., 2009 Medienbildung - Eine Einführung.Theorie -
Methoden - Analysen., Stuttgart: UTB.
Lyotard, J.F., 2005. Das postmoderne Wissen : ein Bericht 5.Aufl.,Wien: Passagen-
Verl.
Weber, W.E.J., 2002. Geschichte der europäischen Universität, Stuttgart:
Kohlhammer.
Weingart, P., 2003.Wissenschaftssoziologie, Bielefeld:Transcript-Verl.
31. Christina Schwalbe - Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung,TU Dresden, 14. Juni 2014
Christina Schwalbe
Leitung eLearning Büro
Universität Hamburg
Fakultät für Erziehungswissenschaft
christina.schwalbe@uni-hamburg.de
http://mms.uni-hamburg.de/schwalbe