Das Thema Burnout ist allgegenwärtig. Die Belastung im Beruf kann für manch einen so hoch werden, dass sogar ein Traumjob zum Albtraum werden kann. In seinem Referat gab Matthias Augustin den Teilnehmern praktische Tipps, wie sie sich effektiv vor dem Ausbrennen schützen können. Ebenso zeigte er auf, was in Gehirn und Herz passiert, wenn wir unter Stress leiden.
XING learningZ: Brennen, statt ausbrennen - Wie Sie ihr Leben bewusst gesund und leistungsfähig erhalten
1. BRENNEN,
STATT AUSBRENNEN
Wie Sie Ihr Leben bewusst gesund
und leistungsfähig erhalten
Vortrag 6. Oktober 2015 bei
Digicomp Zürich
Matthias Augustin
www.matthias-augustin.com www.akilas.ch
14. Burnout - Definition
WHO kennt die Burnout Diagnose nicht:
Vorstufe der Erschöpfungsdepression
Zustand völliger emotionaler,
geistiger und körperlicher
Erschöpfung mit reduzierter
Leistungsfähigkeit
15. Burnout Verlauf
Meist ein fortschreitender Prozess mit fliessenden Übergängen, es
können aber auch einzelne Stufen übersprungen werden.
(Burnout Zyklus nach Herbert Freudenberger)
SICH IN
DER ARBEIT
VERLIEREN
• Der Zwang sich zu
beweisen
• Verstärkter Einsatz
• Vernachlässigung der
eigenen Bedürfnisse
SICH SELBER
BELÜGEN
• Verdrängung von
Konflikten und
Bedürfnissen
• Umdeutung von
Werten
• Verleugnung von
Problemen
RÜCKZUG
• Rückzug
• Beobachtbare
• Verhaltensänderung
• Gefühl, die eigene
Identität zu
verlieren
ZU-
SAMMEN-
BRUCH
• Innere Leere
• völliges Burnout
• Depression
16. Warnzeichen
Arbeit als Lebensinhalt
Grosser Ehrgeiz
Perfektionsimus
Mühe mit der Konzentration
Unruhe, Nervös, oft sehr müde
Zynismus, Sarkasmus, Distanzierung
Schlafstörungen
Gefühl der Überforderung
Entscheidungsschwierigkeiten
Sozialer Rückzug
Kaum noch Lebensfreude
Zukunftssorgen
Grübeln, Selbstzweifel
Kaum Abwechslung im Job, Routine
Reizbar, empfindlich
Ungeduldig
Vergesslich
Nicht abschalten können
Körperliche Beschwerden
Innere Leere, Überdruss
Angst
Schwaches Immunsystem
Erschöpfung
Lustlosigkeit
Druckgefühle
Todesgedanken
17. • Arbeitsüberlastung,
Zeitdruck,
Zuviel
auf
einmal
• Unerreichbare,
unrealistische
Ziele
• Selbstlose
Aufopferung
/
Helfersyndrom
• Fehlende
Wertschätzung
/
Sucht
nach
Anerkennung
durch
zuviel
Verantwortungsübernahme
• Wertekonflikt
• Finanzieller
Druck
• Mangel
an
Ausgleich
• Partnerschaftsprobleme
• Familiärer
und/oder
gesellschaftlicher
Druck
• Keine
Abgrenzung
Beruf
/
Privatleben
• Schicht-‐
/
Nachtarbeit
Ungleichgewicht
Risikofaktoren
19. Nicht
EINE
Ursache,
sondern
mehrere
Faktoren
führen
zu
Burnout
(Burisch
1989)
Persönliche
Faktoren
Berufliche
Faktoren
Gesellschaftliche
Faktoren
Ein
Burnout
entsteht
aus
dauerhaSer
beruflicher
und/oder
privater
Überbelastung
20. Burnout
ist
die
Summe
von
• Missachteten
Gefühlen
• Unerfüllten
Bedürfnissen
• Werte-‐Kollisionen
• Zu
wenig
Glücksmomenten
• Zu
niedrigem
Selbst-‐Bewusst-‐Sein
• Fehlender
SinnhaFigkeit
22. Was genau ist nun Stress?
STRESS
=
Kampf
oder
Flucht
=
Belastung
DAUERHAFTER
STRESS
>
GESUNDHEITLICHE
FOLGEN
23. Chronischer
Stress
bewirkt
auf
der
physiologischen
Ebene
gravierende
Störungen
des
Zusammenwirkens
des
Gehirns,
des
Autonomen
Nervensystems,
des
hormonellen
Systems
und
des
Immunsystems.
24. Was sagt uns die
Neurowissenschaft über Stress ?
25. Neueste Forschungs-
Erkenntnisse
1
Gedanke
an
etwas
Unangenehmes
reicht
aus,
den
Körper
sofort
über
die
Stresske#e
zu
ak+vieren.
à
„Cocktail“
von
Stresshormonen
Die
Stressbelastung
wird
im
Gehirn
dauerhaS
gespeichert
à
Stressgedächtnis
26. AUSLÖSER
REAKTIONEN
IM
GEHIRN
AKTIVIERUNG
NERVENSYSTEM
AKTIVIERUNG
HORMONSYSTEM
KÖRPERREAKTIONEN
Die
Stress-‐Nega+vke#e
erklärt,
wie
…
1
nega+ver
Reiz,
1
nega+ves
Wort,
1
nega+ve
Aussage,
1
Gedanke
an
etwas
Unangenehmes
in
einer
Sekunde
durch
den
Körper
läuS,
welche
Prozesse
er
triggert
und
was
das
für
unsere
Gesundheit
bedeutet.
Folge:
über
100
Schädliche
Körperreak+onen
DAS
FAZIT:
STRESS
BEGINNT
IM
KOPF
INTERPRETATION
/
WERTUNG
BEGINN
IM
KOPF
EMOTIONEN
BEGINNT
IM
KOPF
KRANKHEIT
BEGINNT
IM
KOPF
GESUNDHEIT
BEGINNT
AUCH
IM
KOPF
27. • Ich
muss
schnell
sein
• Ich
muss
perfekt
sein
• Ich
muss
mich
anstrengen
• Ich
muss
stark
sein
• Ich
muss
es
allen
recht
machen
Innere Antreiber
NICHT
FÖRDERLICHE
GLAUBENSSÄTZE
UND
DENKMUSTER
28.
29. Auf
welchem
Weg
bin
ich
?
Ein
Hamsterrad
sieht
von
innen
aus
wie
eine
Karriereleiter
30. Verbindung
&
Wachstum
Was
tun,
um
sich
vor
nega+vem
Stress
und
Burnout
zu
schützen?
34. Herzratenvariabilität (HRV)
"Wenn der Herzschlag so regelmäßig wie das Klopfen des Spechts oder dasTröpfeln
des Regens auf dem Dach wird, wird der Patient innerhalb von vierTagen
sterben.“ (Wang Shu, 3. Jhdt. n. Chr.)
Die
Herzratenvariabilität
(HRV)
misst
den
Abstand
jedes
Herzschlages
im
Bereich
von
Millisekunden
und
ist
ein
Maß
für
die
allgemeine
Anpassungsfähigkeit
eines
Organismus
und
damit
ein
Maß
für
Gesundheit.
Die
HRV
ist
ein
Parameter,
der
die
Verbindung
von
Herz
und
Psyche
widerspiegelt
39. Die
HRVLebensfeuer®
Messung
lässt
sich
für
unterschiedliche
Fragestellungen
oder
Aufgabengebiete
gezielt
einsetzen:
• Objektive
Analyse
der
körperlichen
und
geistigen
Leistungsfähigkeit
• Verbesserung
der
eigenen
Befindlichkeit
durch
Lebensstil
Anpassung
• Trainingsoptimierung
/
Vermeiden
von
Übertraining
• Analyse
und
Verbesserung
von
Schlafproblemen
• Erkennen
von
Stress-‐
und
Erschöpfungszuständen
sowie
Burnout
Prävention
• Unterstützung
bei
Veränderungsprozessen
wie
z.Bsp.
die
Gewichtsoptimierung
• Objektives
Erfassen
von
Therapie-‐Erfolgen
Einsatzgebiete
40. • Sinngebende,
verantwortungsvolle
Arbeit
und
massvolles
Arbeitspensum
• Anerkennung,
Wertschätzung,
Klarheit
und
Verbindung
• Realis+sche
Ziele
und
berufliche
Perspek+ven
• Reduk+on
der
Komplexität,
Vereinfachung
des
Alltags
• GemeinschaSssinn,
Teamwork,
Kollegiale
Hilfe
• Regelmässige
Regenera+on
(Innehalten,
Pausen,
Urlaub)
• Reduk+on
von
Erreichbarkeit
/
Handy
/
E-‐Mail
à
Rückzugsmöglichkeiten
• Existen+elle
Sicherheit
Abwechslung
zwischen
Herausforderung,
Anspannung
und
Entspannung
!!!
Was schützt uns im Alltag?
41. • Echte
Wertschätzung,
Respekt
&
Vertrauen
geben
• Offen,
konsequent
und
klar
kommunizieren
• Präsent
sein,
eine
offene
Tür
haben,
ak+v
auf
Mitarbeiter
zugehen
• Realis+sche
Ziele
geben,
Potenzial
und
Grenzen
der
Mitarbeiter
erkennen
• Mitarbeiter
bei
Entscheidungen
miteinbeziehen
• Flexible
Arbeitszeitgestaltung,
Erholung,
freie
Weekends
etc.
ermöglichen
• Veränderungen,
Warnignale
erkennen
und
proak+v
ansprechen
• VORBILD
SEIN
!
Als
FührungskraF
Burnout
vorbeugen
Was schützt uns im Alltag?
42. Was schützt uns im Alltag?
• Humor,
Lachen,
Freude
• Wertvolle
Beziehungen,
soziale
Kontakte
• Regelmässige
moderate
Bewegung
in
der
Natur
• Gesunde,
ausgewogene
und
wohltuende
Ernährung
• Hobby
zum
Ausgleich
• Lebenslanges
Lernen
• BereitschaS
zur
Hilfe
bzw.
Hilfe
annehmen
• Rich+ges,
+efes
Atmen
–
Immer
wieder
• Achtsamkeit
in
seiner
Gedankenwelt
–
regelmässiges
Üben
• Posi+ve
Lebenseinstellung
-‐
Urvertrauen
-‐
Gelassenheit
43.
44. • Power-‐Nap
am
Nachmi#ag
(max
20
Minuten
!)
• Ein
Power-‐Nap
steigert
die
Produk+vität
siginifikant
• Moderater
Medienkonsum,
gedämmtes
Licht,
besonders
ab
21:00
• Schlaf-‐Hygiene
und
genügend
Schlaf
• Schlaf
kann
man
weder
vor-‐
noch
nachholen
• Achtsamkeit
auch
für
den
Schlaf
à
Schlafphasenwecker
Genügend
und
guter
Schlaf
ist
ein
Schlüsselfaktor
zu
Balance,
Erfolg
und
Wohlbefinden
Was schützt uns im Alltag?
45. • Klassische
Entspannungsmethoden,
Joggen,
Spazieren,
Autogenes
Training,
Yoga
sind
nicht
die
wirkliche
Lösung
für
Probleme
und
Belastungen.
• Das
Ziel
ist,
direkt
an
der
mentalen
Ursache
sta#
am
Symptom
zu
arbeiten.
• Auflösung
von
nega+ven
Glaubenssätzen
und
Denkmustern
sowie
gelebte
Achtsamkeit
mit
seiner
Gedankenwelt
sind
sehr
effek+v
!
Empfehlungen aus der
Gehirnforschung
46. 7
Lebensbereiche
Im
„Aussen“
Beziehungen
Gesundheit
Beruf
Finanzen
Lebens-‐
philosophie
Freizeit
Wohnen
Selbst-‐
bewusstsein
Beziehungs-‐
pflege
Selbst-‐
motivation
Selbst-‐
akzeptanz
Selbst-‐
verantwortung
Selbst-‐
kontrolle
Selbst-‐
organisation
Und
7
Handlungskompetenzen
im
Inneren
Man
brennt
aus,
wenn
man
nicht
genug
nach
innen
geschaut
hat.
Dr.
Joachim
Galuska,
Medizinischer
Direktor
der
Heiligenfeld-‐Klinik
Beziehungen
Gesundheit
Beruf
Finanzen
Lebens-‐
philosophie
Freizeit
Wohnen
Selbst-‐
bewusstsein
Beziehungs-‐
pflege
Selbst-‐
motivation
Selbst-‐
akzeptanz
Selbst-‐
verantwortung
Selbst-‐
kontrolle
Selbst-‐
organisation
Ak]ve
Achtsamkeit
48. Fern vom Alltag
Frühlingstanz
Otto
Quante,
Deutscher
Augenarzt
und
Maler
(1875
–
1947)
Leben
in
all
seinen
Face#en
ZUSAMMENFASSUNG
Erschöpfung
&
Burnout
kann
jeden
treffen
Präven+on
–
selbstverantwortlich
und
in
Firmen
-‐
ist
sinnvoll
und
mit
wenig
Aufwand
möglich
Die
gesundheitlichen
und
finanziellen
Folgen
sind
enorm
Der
erste
Schri#
beginnt
immer
bei
sich
selbst!
ACHTSAMKEIT