11. ESSY – Konzept - Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen Im praktischen Betrieb auf einer Segelyacht wird der Antriebsmotor in erster Linie zum Manövrieren im Hafen / in der Marina sowie zur Ein- und Ausfahrt in diesen / diese genutzt. Außerdem ist die Versorgung des Bordnetzes ein häufiger Betriebfall. Auf der vorhergehenden Seite sind diese Betriebsfälle dargestellt. 12,5% der Nennleistung des Motors beim konventionellen Antrieb reichen aus, um etwa 70% der Rumpfgeschwindigkeit zu erreichen, damit sicher ein häufiger Betriebspunkt. Weniger als 10% der Nennleistung reichen aus, um mit einer Hochleistungslichtmaschine etwas 1,5 kW elektrische Leistung für das Bordnetz zu erzeugen, damit auch ein typischer Betriebspunkt. Gerade in diesen Betriebspunkten ist aber der Wirkungsgrad des Gesamtsystems beim konventionellen Antrieb katastrophal schlecht (3% bzw. 6,5%). Beim elektrischen Antrieb ist die Situation wesentlich besser, die Wirkungsgrade betragen mit diesem System vergleichsweise 9,5% bzw. 27%. Diese Situation hat zur Folge, dass der Stromgenerator beim elektrischen Antrieb zur Versorgung des Bordnetzes z.B. nur ein Drittel der Laufzeit benötigt, um die gleiche Energiemenge zu erzeugen. Der damit verbunden Komfortgewinn (weniger Geräuschbelastung, weniger Abgase usw.) ist ebenfalls erheblich. Größere Antriebsleistungen werden auf Segelyachten in erster Linie nur beim Manövrieren benötigt, wenn man schnell die Fahrtrichtung ändern muss oder von Fahrt voraus auf Fahrt zurück wechselt. Gerade hierfür zeigt sich der E-Motor, mit seiner hohen kurzzeitigen Überlastbarkeit (z.B. Faktor 1,5 für 1 min), als besonders geeignet, ganz im Gegenteil zum Verbrennungsmotor. Auch ist z.B. die Ausfahrt aus einer Marina ohne störenden Motorlärm (kürzere Strecken im reinen Batteriebetrieb sind kein Problem) einer Segelyacht viel angemessener.
12. ESSY – Konzept- Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen Aus dem wesentlich besseren Wirkungsgrad des Gesamtsystems zur Versorgung des Bordnetzes über einen effizienten Stromgenerator, der auch für den Antrieb genutzt wird, unter Nutzung eines optimalen Bordnetz-Konzeptes, ergibt sich auch die Möglichkeit des Einsatzes eines wesentlich kleineren Dieselmotors zur Stromerzeugung. Damit verbunden ist ein wesentlich kleinerer Absolutwert der Verluste, die über eine Kühlung abzuführen sind. Dieser Fakt macht den Einsatz von luftgekühlten Dieselgeneratoren möglich, mit all den damit verbundenen Vorteilen, aber natürlich auch den Nachteilen . Beim konventionellen Antrieb ist die Verwendung eines Dieselgenerators nur als zusätzliche Komponente und damit mit zusätzlichen Kosten möglich. Das Diagramm verdeutlich eindeutig, dass die Verwendung der Lichtmaschine beim konventionellen Antrieb zur Versorgung des Bordnetzes auch aus der Sicht des Wirkungsgrades eine sehr schlechte Lösung ist.