Aus Anlass des 10-jährigen Jubiläums des Blogs
Hugo E. Martin on Media + Marketing
http://blog.hemartin.net
Eine Auswahl "historischer" Einträge zum Nachlesen und Erinnern
Wenn es Euch gefällt, teilt es. Wenn Ihr mehr davon wollt, sagt mir bitte Bescheid.
Historisches aus Hugo E. Martins Blog zum 10-jährigen
1. Aus Anlass des 10-jährigen Jubiläums des Blogs
Hugo E. Martin on Media + Marketing
Eine Auswahl historischer Einträge
zum Nachlesen und Erinnern
Inhalt
Zeitungsgeschichte(n): Jubiläum 400 Jahre Zeitung
400 Jahre - Und die Zeitung lebt weiter...
Zeitungsgeschichte(n) II.: Citizen Journalismus im Jahre 1690
Zeitungsgeschichte(n) III : 407, 476 oder gar 1953 jähriges Jubiläum
Newspapers History: 180 years of not charging for content
Die Anfänge der Fachpresse in Deutschland
Can you compare the eBook Revolution with the Paperback Revolution
Anrufe gegen Gegenwart und Zukunft
- Über die schreckliche, unmoralische und faule Jugend
- Über die Verwerflichkeit der Straßenbeleuchtung
- Über die gesundheitlichen Gefahren der Eisenbahnen
- Über die Lesesucht
- Über die Gefahren von gedruckten Zeitungen und Zeitschriften
- Über die Gefahren des Niederschreibens - eBooks und eReader
- Über die Gefahren von Film und Fernsehen
- Über den Unsinn der Verwendung von Farbe in Zeitungen
Tonfilm - Lobbyismus im Wandel der Zeit: Film & Musik 1915 /1930
Aktuell:
Wie viele Zeitungen und Zeitschriften gibt es in Deutschland?
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 1
2. 18. März 2005
Zeitungsgeschichte(n): Jubiläum 400 Jahre
Zeitung
Was Dr. Martin Wilke, ein eifriger Sammler historischer Zeitungen,
schon lange wusste und das Exekutive Komitee der WAN (das ist der
Weltverband der Zeitschriftenverleger) jetzt offiziell anerkannt hat, die
erste gedruckte (bisher bekannte) Zeitung gab es 1605 in
Strasbourg (Alsace):
Im Sommer 1605 veröffentlichte ein Johann Carolus sein Zeitung
"Relation" erstmals in gedruckter Form, weil ihm das vervielfältigen per
Hand zu aufwändig geworden sei. Und weil er sich ausgerechnet hatte,
dass er mit einer höheren Auflage auch mehr Geld verdienen könne -
gute, alte Zeiten.
Ein Beweisstück ist dieser Brief (entdeckt von Jean Pierre Kintz), in dem
Johann Carolus die Stadt Strasbourg um Schutz vor unbefugten
Nachdrucken bittet. Also auch dies kein besonders neues Problem!
1605 - 2005. Das bedeutet, dass wir im Sommer den 400. Geburtstag
der gedruckten Zeitung feiern und einem hoffentlich gesunden und
quirligen Geburtstagskind auch weiterhin viel Glück und Erfolg wünschen
können.
Quelle: Weltverband der Zeitung / World Association of Newspapers WAN Newsletter Nr.
29 März 2005
Deutsches Zeitungmuseum "beruhigte" Baustelle
Das Guttenberg Museum mit großen Plänen und Dr. Martin Welke
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 2
3. 10. Juli 2005
400 Jahre - Und die Zeitung lebt weiter...
vom 10. Juli - 30 Dezember 2005 im Gutenberg-Museum, Mainz
Danke an Martin Welke!
Öffnungszeiten
Dienstag bis Samstag: 09.00 – 17.00 Uhr
Sonntag: 11.00 – 15.00 Uhr
Der Katalog
wird „zeitungsgemäß“ vor den Augen der Besucher auf einer historischen
Zeitungspresse produziert - als 24seitige „Ausstellungszeitung“, damit die
Besucher, das gerade erworbene Grundwissen zur Geschichte der Zeitung
„schwarz auf weiß“ nach Hause tragen können.
Siehe auch:
Zeitungsgeschichte(n): Jubiläum 400 Jahre Zeitung
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 3
4. 19. Juni 2005
Zeitungsgeschichte(n) II.: Citizen Journalismus
im Jahre 1690
Als Benjamin Harris am 25. September 1690 die Erstausgabe von
Publick Occurences, Both Foreign and
Domestick
die erste amerikanische Zeitung (dies behauptet jedenfalls meine
Quelle) herausbrachte, waren wir schon einmal nahe am Thema Citizen
Journalismus, Leser Content und der Basisidee, welche auch hinter den
modernen 'Wikis' steht.
Die Zeitung Publick Occurences, Both Foreign and Domestick hat
insgesamt 4 Seiten, drei davon waren bedruckt und die vierte Seite
sollte für Add-ons, Kommentare und eigene News genutzt werden,
bevor das Zeitungexemplar weitergereicht wurde.
Entnommen aus:
Digitizing the News: Innovation in Online Newspapers, von Paplo
J. Boczkowski Paplo
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bei Amazon.de Amazon.com
Zeitungsgeschichte(n) I.
Jubiläum: 400 Jahre Zeitung
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 4
5. 5. Juli 2012
Zeitungsgeschichte(n) III : 407 jähriges, 476 ...
oder gar 1953 jähriges Jubiläum
Dieses Datum hatte sich Martin Wilke 2005 ausgeguckt, denn ein
ausreichender Grund zum Feiern findet sich immer. Doch
war 1605 der Urknall des Zeitungswesens?
Mein antiker Brockhaus aus dem Jahre 1841 weiß (wusste damals bereits)
mehr:
Die Vorläufer der Zeitungen und Tageszeitung sind uns ja alle
(selbstverständlich) aus dem alten Rom bekannt, die acta diurna und dem
Venedig des 16. Jahrhunderts bekannt. Während die Republik Venedig
ab 1536 (oder 1556) mit den Osmanen Krieg führten, wurden von Zeit zu
Zeit geschriebene Nachrichten, die notizie scritte, über den Gang der
Auseinandersetzungen an verschiedenen Orten ausgelegt, welche man
gegen Bezahlung (Paid Content) einer kleinen, Gazetta genannten
Scheidemünze, lesen konnte. Daher stammt übrigens auch der
Name Gazetta aka Zeitungen.
Picture-Source: Mark Pack
The Acta Diurna, or how the Romans hat an internet-savvy approach to
information
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 5
6. [In China produzierten bereits im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr.) die
Hofbeamten der späten Han-Dynastie Nachrichtenblätter, die sog. tipao.
Ab 713 (und bis 734) gabe es u.a. die Bulletin des Gerichts, die Kaiyuan
Za Bao der chinesischen Tang-Dynastie Regierung und aus dem Jahr 1582
gibt es die erste Erwähnung von privat veröffentlichten Zeitungen in
Peking.]
In Deutschland waren vereinzelt gedruckte Flugblätter mit Nachrichten
von wichtigen Begebenheiten die Anfänge der Zeitungen, die unter
anderem in Augsburg, Nürnberg und Wien unter verschiedenen Titeln
herauskamen. Zum Beispiel 'Relationen', die gewöhnlich in Briefform
abgefasst waren und die 1524 in Augsburg und Wien, 1528 in
Regensburg, später in Dillingen und anderen Orten herauskam. 'Die
Newe Zeitung vom Türken, so ein gut Freund, welcher damit und
dabei gewest ist, von Wien hrauf geben' (Nürnberg 1529) oder
'Wahrhafte Sendebriefe'.
Die erste, wenn auch anfangs nicht regelmäßig herausgekommene
Neuigkeitsblatt, war das seit 1612 in numerierten Blättern zu Frankfurt
gedruckte 'Aviso, Relation oder Zeitung, was sich begeben oder
zugetragen hat in Deutsch- und Welschland, Spanien und
Frankreich, in Ost- und Westindien usw.' Die erste regelmäßig
herauskommende Zeitung gründete 1615 der Frankfurter
Buchhändler Egenolf Emmel mit dem 'Frankfurter Journal'. Und
ab 1617 kamen in Frankfurt auch 'Die Postavisen' (später
Oberpostamtszeitung) heraus. In 1618 in Fulda die Zeitung 'Der
Postreiter' ... und in der Folge in vielen anderen Orten. Zum Beispiel in
München 1628 'Die gewisse und wahrhaftige wöchentliche
Ordinari-Zeitung' ...
Source: Brockhaus 1841, Wikipedia
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 6
7. 2. November 2010
Verlag anno 1841 - Verlag kommt von
Vor(aus)legen
Verlag ist Dasselbe mit den Auslagen oder Geldausgaben, welche die
Betreibung oder Ausführung eines Geschäfts nöthig werden. So enthalten
die Kostenberechnungen der Advocaten unter Bezeichnung Verlag, was sie
etwa für Schreiberlohn, für Briefporto, Fuhrlohn oder sonst bei ihren
Geschäften ausgelegt haben.
In manchen Fabrikgegenden heißen die Kaufleute Verleger, welche den
Webern, Strumpfwirkern, Spitzenklöpplern u.s.w. das Material zu den von
ihnen gefertigten Waaren, also Garn und Zwirn geben und das Arbeitslohn
für die fertigen Stoffe bei deren Ablieferung bezahlen. Die allgemeinste
Anwendung finden jedoch die Ausdrücke Verlag und Verleger im
Buchhandel und hier ist auch von einem Verlagsrecht die Rede,
unter welcher zu verstehen ist, welche ein Buch-, Kunst- oder
Musikalienhändler oder eine Buch-, Musikalien- oder
Kunsthandlung auf rechtlichem Wege zur Vervielfältigung von
Geistes- und Kunsterzeugnissen, namentlich von Büchern
Musikalien, Kupferstichen, Lithographien u. dergl. und zum
Verkaufe derselben zu ihrem Vortheil erworben haben. Es
geschieht das, indem sie von einem Schriftsteller, Componisten
oder Künstler ein Werk desselben mit der Verpflichtung zur
Herausgabe auf ihre Kosten und zum Verkaufe auf ihre Rechnung
übernehmen, welches ihnen ausdrücklich zu diesem Zwecke ein-für
allemal, oder nur in einer Auflage von einer bestimmten Anzahl
von Exemplaren, auch wol blos auf eine gewisse Zeit abgetreten
wird. Welche Vortheile sie dem Verfasser dafür bewilligen oder
nicht, ändert an der Natur der Übereinkunft nichts. Hinsichtlich der
in Zeitschriften und in Taschenbüchern abgedruckten Sachen ist
angenommen, daß der Verfasser nach Ablauf eines Jahres darüber
wieder beliebig verfügen können, wenn nicht deshalb ein anderes
Übereinkommen getroffen wurde. Die Rechte von Verfasser und
Verleger können zwar übertragen werden und gehen namentlich
auf deren Erben über, doch sind dieselben in Deutschland sowol
durch die Bundesgesetzgebung als auch durch die Gesetze
einzelner Bundesstaaten auf gewisse Zeiträume beschränkt (f.
Nachdruck), nach deren Ablauf sie erlöschen und die betreffenden
Werke gleichsam Nationaleigenthum werden.
Zitiert nach Brockhaus 1841, Band IV., Seite 592
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 7
8. 23. Juli 2009
Newspapers History: 180 years of not charging
for content
By Jeff Sonderman on newsfuturist.com
"I have a history lesson worth reading for those who think news should or
may have a price online:
... Newspapers haven't actually charged for news content since the 1830s.
Up until then, most newspapers were subscription-only and cost about 6
cents a day (or about $1.20 in today's dollars, adjusted for inflation).
By asking subscribers to bear the full cost of production, newspapers
limited their audience to the few who could afford the luxury. That was
actually OK for the time, because literacy rates were quite low anyway.
But compulsory education raised literacy rates as the 19th century
progressed, and in the 1830s publishers realized a new model to reach the
growing market - the penny press ..."
Jeff concludes:
So, newspaper folk, economics actually says the same thing about
charging online that it has said for 180 years about charging for print: you
must set consumer prices at or fractionally above the marginal cost. In
print, that may be the 50-cent newsstand price. Online, with cheap bits,
it's ~ zero.
If economics hasn't allowed total-cost subscription pricing in print
newspapers, even with their market monopolies and other advantages,
why would anyone think economics would allow such pricing in the ultra-competitive
online market?
via / more
Later, Christie Silk on editorsweblog.org
Economic History: can we apply the same market principles of the penny
press to online news?
As I wrote / said many time before, this digitalization is disruptive. But no
way you should try to argue with the customer to pay for the news online
as they have done before for news on their paper - they paid for (some)
services and comfort! In a disruptive business you have to find new
ways and, there is a good chance that advertisers will pay for the other
half of the business.
So you've got to develop services user (readers and advertisers) want and
make your idea of making money work. If not, Journalism will - find
together with their clients - other ways to do the job.
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 8
9. 6. September 2006
Die Anfänge der Fachpresse in Deutschland
Die American Business Media Association (ABM) läßt im Rahmen der
'100' Jahrfeiern
ABM 100 - A Century moving Business Forward
Bill Hogue ein 'Coffee Table Book' über die Geschichte der Business
Medien schreiben.
Das wird sicher eine sehr 'amerikanische Business Mediengeschichte' und
deshalb habe ich gleich einmal nachgefragt, was denn die Deutsche
Fachpresse (im VDZ) über die Anfänge der Fachpresse weiß bzw. in ihren
Archiven hat und ich habe für 10 Minuten im Internet recherchiert.
Ernüchtert vom mageren Ergebnis der Internet-Recherche habe ich mich
dann an einen ehemaligen, sehr geschätzten Kollegen Gerhard Kase
erinnert (der es sicher nicht immer leicht mit mir und meinen
'unkonventionellen' Ideen hatte). Kase war Mitte der 60er Jahre und bis
weit in die 80er Jahre als Werbeleiter beim Vogel Verlag tätig, hat sich in
den Fachverbänden für die Professionalisierung der Fachwerbung
engagiert und war als Redner geschätzt. Nach seiner Pensionierung hat er
noch viele Jahre das Archiv des Vogel Verlages geführt und ausgebaut.
Aus dieser Tätigkeit heraus hat er auch in 1991 die Herausgabe der 100
Jahre Schrift Vogel's
Miteinander erfolgreich 1891 - 1991
geleitet und die Anfänge der Fachzeitschriften in Europa wie folgt
beschrieben:
"Mit beginnender Neuzeit und ihrer gesteigerten Wirtschaftstätigkeit tritt
das Problem, wie man Angebot und Nachfrage besser zusammenbringen
könne, mehr und mehr in den Vordergrund. Bereits Ende des 16.
Jahrhunderts berichtet der französische Philosoph Michel Montaigne von
der wirtschaftspolitischen Idee einer zentralen Nachrichtenstelle zur
Förderung von Handel und Gewerbe. Das ist an sich nichts Neues; was
fehlt ist ein Medium, das umfassend, schnell und weiträumig über den
Markt informiert.
Aber es soll noch etliche Jahrzehnte dauern, bis Thoephraste
Renaudot als Generalkommissar für das Armenwesen in Frankreich mit
seinem "Büro D'Adresse" den Gedanken einer Erfassung des
Güteraustauschs wieder aufgreift. Dieses Büro wird zum Markstein in der
französischen Pressegeschichte, denn hier erscheint 1631 (Anmerkung:
es war der 3. Juli 1631) die erste Ausgabe der berühmten "Gazette".
Die erste Marktzeitschrift, das erste Offertenblatt ist geschaffen.
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 9
10. Source: gallica
Renaudot findet bald Nachahmer. 1637 erscheint in London
der "(London) Intelligencer", der wenige Jahre später aufgrund enger
Bindungen Hamburger Kaufleute zu den britischen Inseln eine
hanseatische Entsprechung findet: Seit 1673 bringt der "Relations-
Courier" in seiner Rubrik 'Kaufen und Verkaufen' Orientierung über die
Marktlage.
Aber nicht der Hamburger 'Courier' bestimmt in der Folgezeit das Gesicht
wirtschaftlich orientierter Medien, sondern die Anfang des 18.
Jahrhunderts herausgegebenen "Intelligenz-Blätter", die sich enger an
das französische Vorbild halten .... "
Leider hat diese Ausgabe kein Quellenverzeichnis und Gerhard Kase kann
ich nicht mehr fragen, er ist am 20. November 2001 im Alter von 82
Jahren verstorben.
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 10
11. Also habe ich weitergekramt und Peter Johanek's "Die Vogel Story" aus
dem Jahr 1972 gefunden, in der die Anfänge der Fachpresse noch
detaillierter beschrieben sind und die, wie es sich für einen
Wissenschaftler gehört, auch mit Anmerkungen und umfangreicher
Biographie ausgestattet ist.
Dort wird dann auch der eigentliche Beginn der gewerblichen
Fachzeitschriften mit dem Erscheinen des "Börsenblatt des Deutschen
Buchhandels" in 1834, als dem ersten Branchenblatt eines einzelnen
Berufs- und Industriezweigs, angegeben.
Die rasante Entwicklung der Fachpresse zeigt folgende Statistik zum
Bestand an Fachtiteln in D:
(aus Johanek’s Die Vogel Story
Titelanzahl (im Jahre ...)
Jahr 1867: 1140
Jahr 1874: 1855
Jahr 1880: 2727
Jahr 1890: 2994
Jahr 1900: 4820
Jahr 1910: 5861
Die Aufbereitung der Geschichte der Fachzeitschrift (und nicht nur als
Auftakt für eine Verlagsstory) wäre eine lohnende Aufgabe, auch hier in
Deutschland. Oder?
P.S. 1)
Die Kommentarfunktion des Blogs eignet sich prima für Hinweise,
Anmerkungen, usw.
P.S. 2)
Internet Recherche
Viele deutsche Verlage, haben natürlich für ihren Gründer, einen oder
erste Zeitschriftentitel, den Verlag einen Blick in die Anfänge im Internet
publiziert eine zusammenfassende Darstellung ist mir (bisher noch nicht
aufgefallen).
Für die Schweiz macht Martin Stadelmann, macht einen Rundumschlag
zur Geschichte der Fachpresse
SFJ - AJS - AGS - Geschichte der Fachpresse
DSpace at Rice University
Early History of Newspaper (PDF)
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 11
12. 12. August 2014
Can you compare the eBook Revolution with the
Paperback Revolution
The answer of Hachette's CEO Michael Pietsch to the
Amazon readersunited.com appeal has sparked the discussion of
how different or how similar this two revolutions which have and
which will change the business and democratizing reading for ever
are.
Matthew Ogle has recorded the Paperback revolution 1935 -
1960 on straightforward facts. Mentioning of how furious
publishers, booksellers and book-culture advocates where about
Paperbacks ... more here
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 12
13. Michael Pietsch explains the Paperback revolution as a well-thought,
financially logical step by publishers in making the most money for out of
marketing the cultural good of literature
The invention of mass-market paperbacks was great for all
because it was not intended to replace hardbacks, but to create a
new format available later, at a lower price.
The auto-response letter of Michael you find here
Edward Robertson points to the weakness / fallacy of Michael Pietsch
arguments and concludes that Michael (or his PR staff) either doesn’t
know about the history of his own industry, or is openly lying to the public
about it, to the people complaining about Hachette's quarrel about pricing
ideas of Amazon
Well, technically, it isn’t false — it’s true that mass market
paperbacks weren’t invented to replace hardbacks. But they
weren’t published in the modern fashion, with a publisher
releasing them months after the more expensive hardback.
Rather, paperback rights were purchased by competing publishers
who were able to sell their paperbacks for 10% of the price of the
original hardcovers.
In other words
Paperbacks were invented to disrupt the hardcover industry...
more
In short:
eBooks are invented to disrupt the paper book industry, whether
you like it or not
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 13
14. 20. August 2012
Anrufe gegen Gegenwart und Zukunft
Über die schreckliche, unmoralische und faule
Jugend
Allzuleicht vergessen wir, dass wir diese schreckliche, unmoralische
Jugend von gestern (oder vorgestern waren). Und das Wehklagen über
das Verhalten der Jugend und die Verdorbenheit der jungen Generation
hat Tradition und sind wohl so alt wie die Menschheit, wie diese
Fundstücke nahe legen:
"Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen
Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist
nahe."
(Keilschrifttext aus Ur, Chaldäa, um 2000 vor Christus)
"Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse,
gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher,
und es wird ihr niemals gelingen unsere Kultur zu erhalten."
(Keilschrifttext, babylonische Tontafel, um 1000 vor Christus)
"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte
Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den
älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen
Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten.
Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der
Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die
Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."
(wird oft Sokrates, einem griechischem Philosopen, 449 - 399 vor Christus
zugeschrieben, aber dafür gibt es keinen Nachweis)
"Der Lehrer fürchtet und hätschelt seine Schüler, die Schüler
fahren den Lehrern über die Nase und so auch ihren Erziehern.
Und überhaupt spielen die jungen Leute die Rolle der alten und
wetteifern mit ihnen in Wort und Tat, während Männer mit grauen
Köpfen sich in die Gesellschaft der jungen Burschen herbeilassen.“
(Sokrates, griechischer Philosoph, 449 - 399 vor Christus
"...die Schüler achten Lehrer und Erzieher gering. Überhaupt, die
Jüngeren stellen sich den Älteren gleich und treten gegen sie auf,
in Wort und Tat."
(Platon, griechischer Philosoph, 427 - 347 vor Christus)
"Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres
Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt.
Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich
anzusehen."
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 14
15. "Wenn ich die junge Generation anschaue, verzweifle ich an der
Zukunft der Zivilisation."
(Aristoteles, griechischer Philosoph, 384-322 vor Christus)
"... auf ihrem Höhepunkt kennt die Jugend nur die
Verschwendung, ist leidenschaftlich dem Tanze ergeben und
bedarf somit wirklich eines Zügels. Wer nicht dieses Alter
nachdrücklich unter seiner Aufsicht hält, gibt unmerklich der
Torheit die beste Gelegenheit zu bösen Streichen... Unmäßigkeit
im Essen, sich vergreifen am Geld des Vaters, Würfelspiel,
Schmausereien, Saufgelage, Liebeshändel mit jungen Mädchen,
Schändung verheirateter Frauen."
(Plutarch, ein griechischer Schriftsteller, ca 45 - 125 nach Christus)
Aber auch:
"Die verschiedenen Altersstufen des Menschen halten einander für
verschiedene Rassen: Alte haben gewöhnlich vergessen, daß sie
jung gewesen sind, oder sie vergessen, dass sie alt sind, und
Junge begreifen nie, dass sie alt werden können."
(Kurt Tucholski, deutscher Journalist und Schriftsteller, in Der Mensch,
1890 - 1935)
... mehr Fundstücke und Zitate? Zum Beispiel bei Guido Stepken auf little-idiot.
de (PDF).
Über die Verwerflichkeit der Straßenbeleuchtung
Das folgende Zitat kenne ich schon seit Mitte der 60er Jahre. Der
damalige CDR der Fachzeitschrift Elektromarkts oder Elektrotechnik hat
mir das seinerzeit im Umlauf zukommen lassen (als junger
Anzeigenwerber ebenda).
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 15
16. Link zur Quelle: Spica o.J.
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 16
17. Über die gesundheitlichen Gefahren der teuflisch
schnellen, dampfgetriebenen Eisenbahnen für
Mensch und Tier
Königlich Bayrische Expertengutachten aus dem Jahr 1835
"Ortsveränderungen mittels irgend einer Art von Dampfmaschine sollten
im Interesse der öffentlichen Gesundheit verboten sein. Die raschen
Bewegungen können nicht verfehlen, bei den Passagieren die geistige
Unruhe, 'delirium furiosum' genannt, hervorzurufen. Selbst zugegeben,
daß Reisende sich freiwillig der Gefahr aussetzen, muß der Staat
wenigstens die Zuschauer beschützen, denn der Anblick einer Lokomotive,
die in voller Schnelligkeit [a.d.V. 20 - 30 km in der Stunde] dahinrast,
genügt, um diese schreckliche Krankheit zu erzeugen..."
(Vielfach zitiert, Herkunft umstritten, vielleicht aus dem Französischem)
Daneben gab es auch noch "Krankheiten" wie "Eisenbahnrücken",
"Eisenbahngehirn", "Paralyse des nervus facialis", u.v.a.m.
Quelle: Bernward Joerges
Ein früher Fall von Technology Assessment oder die verlorene
Expertise (Auszug, PDF)
"Auch wurde behauptet, daß durch die vergiftete Luft, aus der die Vögel
tot herabfallen würden, Kühe ihre Milch verlieren würde, die Pferdezucht
verkommen würde, das Getreide und Viehfutter schädliche Beimischungen
erhalten und Hasen, Rehe, Hühner, Fasanen und Füchse durch Verscheuen
und Aussterben und Verscheuchen unheilbar geschädigt werden ..."
Quelle: Esther Fischer-Homberger
Die Büchse der Pandora: Der mythische Hintergrund der
Eisenbahnkrankheiten des 19. Jahrhunderts (PDF)
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 17
18. Über die Lesesucht
„Lesesucht, die Sucht, d.h. die unmäßige, ungeregelte auf Kosten
anderer nöthiger Beschäftigungen befriedigte Begierde zu lesen,
sich durch Bücherlesen zu vergnügen.“
(Joachim Heinrich Campe, Schriftsteller u. Verleger, 1746 - 1818)
"die „erzwungene Lage und der Mangel aller körperlichen
Bewegung beym Lesen, in Verbindung mit der so gewaltsamen
Abwechslung von Vorstellungen und Empfindungen […]
Schlaffheit, Verschleimung, Blähungen und Verstopfung in den
Eingeweiden, mit einem Worte Hypochondrie, die
bekanntermaaßen bey beyden, namentlich bey dem weiblichen
Geschlecht, recht eigentlich auf die Geschlechtstheile wirkt,
Stockungen und Verderbnis im Bluthe, reitzende Schärfen und
Abspannung im Nervensysteme, Siechheit und Weichlichkeit im
ganzen Körper“ erzeuge.
Das Lesen, das einmal als Seltenheit galt, betreibt nun jeder, auch
die Schichten, die nicht dazu bestimmt seien. Durch das Lesen
verliert man die Kontrolle über seine Geschlechtstriebe.
(Karl G. Bauer, Pädagoge in "Über die Mittel dem Geschlechtstrieb eine
unschädliche Richtung zu geben" (1787))
„So lange die Welt stehet, sind keine Erscheinungen so
merkwürdig gewesen als in Deutschland die Romanleserey, und in
Frankreich die Revolution. Diese zwey Extreme sind ziemlich
zugleich mit einander großgewachsen, und es ist nicht ganz
unwahrscheinlich, dass die Romane wohl eben so viel im
Geheimen Menschen und Familien unglücklich gemacht haben, als
es die so schreckbare französische Revolution öffentlich thut.“
(Johann Georg Heinzmann, Schriftsteller, 1757 - 1802 - in Apell an meine
Nation über die Pest der deutschen Literatur, 1795)
„Ein Buch lesen, um bloß die Zeit zu tödten, ist Hochverrath an der
Menschheit, weil man ein Mittel erniedrigt, das zur Erreichung
höherer Zwecke bestimmt ist.“
(Johann Adam Bergk, Philosoph, 1769 – 1834 - Die Kunst, Bücher zu
lesen, 1798)
Im Diskurs vom "richtige" Gebrauch der Zeit und der eigenen
Energie zählt Salzmann Onanie - der Onanist ist der Mörder seinen
eignen Leibes - und Lesesucht zu den besonders verwerflichen
heimlichen Sünden der Jugend."
(Christian Gotthilf Salzmann, Pfarrer, Pädagogen und Schriftsteller, 1744
– 1811)
Mehr zur Lesesucht auf Wikipedia
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 18
19. Über die Gefahren von gedruckten Zeitungen und
Zeitschriften
"... als Nachteile werden hauptsächlich die Beförderung von
Oberflächlichkeit und der mögliche Misbrauch ihres Einflusses zur
Irreleitung der Meinung, sowie der Schaden angeführt, welche manche
durch ihren geschmacklosen, unsittlichen, groben Ton anrichten ..." mehr
(Brockhaus, 1841)
Über die Gefahren des Niederschreibens - eBooks
und eReader
Sokrates Annahme, dass das geschriebene Wort der Feind der Erinnerung
sei, war falsch. Und so werden wohl die meisten der erschrockenen,
warnenden, verdammenden eReader / eBooks Studien dereinst in der
Rubrik 'Anrufe gegen Gegenwart und Zukunft' ihr Un-Sinn bewahren. (HT
BoSack)
PHAIDROS. (De pulchro)
SOKRATES:
... Als er aber an den Buchstaben war, [E] sagte Theuth: "Diese Kenntnis,
o König, wird die Ägypter weiser und erinnerungsfähiger machen, denn als
ein Hilfsmittel für das Gedächtnis sowohl als für die Weisheit ist sie
erfunden." Thamus aber erwiderte: "O du sehr kunstreicher Theuth! Einer
ist der, der das, was zur Kunst gehört, hervorzubringen, ein anderer aber
der, der zu beurteilen vermag, in welchem Verhältnis sie Schaden und
Nutzen denen bringe, die sie gebrauchen werden. So hast auch du jetzt,
als Vater der Buchstaben, aus Vaterliebe das Gegenteil von dem gesagt,
was ihre Wirkung ist. Denn Vergessenheit wird dieses in den Seelen derer,
die sie kennenlernen, herbeiführen durch Vernachlässigung des
Gedächtnisses, sofern sie nun im Vertrauen auf die Schrift von außen her
mittelst fremder Zeichen, nicht von innen her aus sich selbst, das Erinnern
schöpfen. Nicht also für das Gedächtnis, sondern für seinen Anschein hast
du ein Hilfsmittel erfunden. Von der Weisheit aber bietest du den Schülern
nur Schein, nicht Wahrheit dar. Denn die viel lesen, sind nun ohne
Belehrung, und so werden sie Vielwisser zu sein meinen, da sie doch
größtenteils Nichtswisser sind und Leute, mit denen schwer umzugehen
ist, indem sie Dünkelweise geworden sind, nicht Weise."
Zitiert nach Ludwig Georgii (1853)
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 19
20. PHAIDROS:
O Sokrates, leicht erdichtest du ägyptische und dir beliebig wo immer
heimische Reden!
Link zur Quelle: opera-platonis.de/Phaidros
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 20
21. Über die Gefahren von Film und Fernsehen
Nach dem vergeblichen geführten Kampf gegen die Lesesucht ... ist
Lesen jetzt positiv besetzt, gilt nun als aktiv und den Geist
anregend - im Gegensatz zum Film, der rege die Phantasie
an einmal zu sehr, ein andermal aber zerstöre er sie.
"So wurde zum Beispiel dem Kino zunächst vorgeworfen, es rege die
Phantasie zu sehr an; später hieß es, dass es diese zerstöre.[24] Als sich
das Fernsehen in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts allmählich in allen
Gesellschaftsschichten ausbreitete, bildete sich beim Bildungsbürgertum
eine verstärkte Abneigung gegen dieses Medium: Fernsehen führe zu
Passivität und Realitätsverlust, das Lesen dagegen sei aktiv und rege den
Geist an.[23][25] Die Angst vor Abstumpfung der Kinder und
Jugendlichen, Verrohung, Aggressionssteigerung, Trägheit und
Realitätsverlust standen dabei besonders im Vordergrund.[26] "
"Augenscheinlich sind dies sehr ähnliche Argumente zu denen der
Kritiker der Lesesucht im 18. Jahrhundert. Nach Spode erzeuge
„jede grundlegende technische Veränderung in der Produktion von
Fiktionalität […] – sobald ihre soziale Verbreitung beobachtet wird
– Abwehrreaktionen bei den Besitzern des nun von Entwertung
bedrohten kulturellen Kapitals.“[27]"
[24] Hasso Spode: Fernseh-Sucht. Ein Beitrag zur Geschichte der
Medienkritik. In: Distanzierte Verstrickungen. Die ambivalente Bindung
soziologisch Forschender an ihren Gegenstand. Festschrift für Peter
Gleichmann zum 65. Geburtstag. Edition Sigma, Berlin 1997, ISBN 3-
89404-433-0, S. 310.
[25] Hasso Spode: Fernseh-Sucht. 1997, S. 297.
[26] Henning Wrage: Jene Fabrik der Bücher. 2010, S. 12–13.
[27] a, b Hasso Spode: Fernseh-Sucht. 1997, S. 310.
via / mehr siehe auch de.wikipedia.org
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 21
22. Zeitungen: Die Verwendung von Farbe verringert
den Lerneffekt
"Schon ältere Studien zeigen, daß der Lerneffekt bei farbigen
Material geringer ist, die Information mehr Zeit braucht. Wie neuer
Laborexperimente bestätigt haben, kann das Farbfernsehen offenbar leicht
eine Farbsättigung hervorrufen. Es wird damit das Verlangen nach der
schwarz-weißen Zeitung eher begünstigen..."
(Elisabeth Noelle-Neumann)
Zitiert aus Zeitungslehre II, Redaktion, die Sparten Verlag und Vertrieb,
Wirtschaft und Technik Autoren: Emil Dovifat, Jürgen Wilke, 1976
Vgl. Elisabeth Noelle-Neumann (Hrsg.): Farbfernsehen und Zeitung Ein
Forschungsprojekt der Stiftervereinigung der Presse e. V. (Journalismus
Beiheft 3), Düsseldorf 1968
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 22
23. 5. Juli 2012
Lobbyismus im Wandel der Zeit: Film & Musik
1915 /1930
Der Tonfilm ist wirtschaftlicher und
geistiger Mord!
Weil es eine Beziehung gibt zwischen dem Wandel vom
Stummfilm, verschiedenen Übergangstechnologien (u.a. dem
Beck'schen Patent, Lloyd-Lachmann-Verfahren, Notofilm-System)
und den Anfängen des Tonfilms und meinem Großvater Gustav
Zeitzschel , dem Opernsänger an zahlreichen Theatern in
Deutschland und dem Gesangsstar der Deutschen Lichtspiel-
Operngesellschaft (DELOG), dem musikalischem Direktor und
schließlich dem Direktor der Deutsch-Österreichischen
Künstlergesellschaft, will ich hier ein paar Dokumente des
(vergeblichen) Widerstands gegen Veränderungen
zusammenführen. (Angeregt von einem Facebook-Posting
von Lumiére).
Source
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 23
24. Source
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 24
25. Source: Wolfgang Dudda: Wiki des Tages
Manfred Spitzer
Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen...
Über die digitale Demenz ... 978-3426276037
Nachtrag und Diskussion zum 'Bestseller'
Über Spitzner's Demenz - by Martin Lindner
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 25
26. 15. Mai 2014
Wie viele Zeitungen und Zeitschriften gibt es in
Deutschland? - Ausgabe 2014 –
Schon lange überfällig, ein Update im Jahr 2014 zu den im Web und dann
auf diesem Blog über 12.000 mal recherchierten Fragestellung:
Wie viele Zeitungen gibt es in Deutschland?
Wie viele Zeitschriften gibt es in Deutschland?
Wie viele Fachzeitschriften gibt es in Deutschland?
Wie viele Anzeigenblätter gibt es in Deutschland?
[... und wie viele Zeitungen und Zeitschriften gibt es in Österreich? in der
Schweiz?]
Die Zusammenfassung für Deutschland
IVW 2014-QI (gemeldet und geprüft)
381 Zeitungen Gesamt [mit ePaper 178]
361 Tageszeitungen und Sonntagszeitungen [mit ePaper 175]
20 Wochenzeitungen [mit ePaper 3]
842 Publikumszeitschriften [mit ePaper 66]
1.137 Fachzeitschriften [mit ePaper 10]
Laut ADA / BVDA (per 1-Januar 2014)
1.406 Anzeigenblätter
Nach Angaben der Verbände bzw. eigene Schätzungen
Zeitschriften Gesamt: ca. 11.000 – 12.200 Titel
(mit mind. quartalmäßiges Erscheinen)
davon
ca. 1.600 Publikumszeitschriften (laut VDZ 2014-QI: 1.587)
ca. 4.000 Fachzeitschriften (laut Deutsche Fachpresse 2013: 3.800
Titel)
ca. 4.400 Wissenschaftliche Zeitschriften (geschätzt)
ca. 1.000 - 2.200 Fachtitel aus Klein- und Kleinst-Verlagen (geschätzt)
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 26
27. Im Detail ...
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V.
(BDZV) wird wohl erst im Herbst seine Zahlen aktualisieren. Zur
Zeit nutzt er die IVW Zahlen des II. Quartal 2013.
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 27
28. Einen Auszug aus den Marktdaten des Bundesverbands Deutscher
Zeitungsverleger (BDZV) gibt es in der Pressemitteilung vom
30.10.2013 und unter Schaubilder 2013.
In der Broschüre Die Deutschen Zeitungen in Zahlen und Daten (PDF)
Kostenpflichtig ist das BDZV-Jahrbuch Zeitungen 2013/14, 420 Seiten,
ISBN 978-3-939705-16-1
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 28
29. Siehe auch:
Jahrbuch des BDZV 2013 / 2014: Zahlen und Daten zur wirtschaftlichen
Lage der Zeitungen
Lesetipp:
Interessante Betrachtung und Zahlen von Horst Röper in Media
Perspektiven 2014-05:
Daten zur Konzentration der Tagespresse 2014 (17 Seiten, PDF)
Tagespresse Statistik 1954 - 2012 (PDF)
Der Verband Deutscher Lokalzeitungen e.V. (VDL) verweist auf
seiner Website auf über 80 Zeitungstitel seiner Mitgliedsverlage mit einer
Gesamtauflage von 1,4 Mio. Exemplaren.
Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e.V. (VDZ) verweist /
übernimmt die Zahlen des IVW + Nielsen Media Research (siehe dort). Auf
seiner Website schreibt der VDZ (unverändert zum Vorjahr):
"Die Landes- und Fachverbände mit dem VDZ als Dachverband
sind Heimat für über 400 Verlage in Deutschland mit 6.000
Titeln. Zusammen kommen sie auf über 80 Prozent des
gesamten Umsatzes."
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 29
30. Unter der Rubrik Branchendaten veröffentlicht der VDZ zur Zeit noch
immer Auszüge aus einem Datensatz vom März 2013
http://www.vdz.de/branche-branchendaten-zeitschriftenbranche/.
Aktuellere (nicht kostenpflichtige) Daten gab es bereits im Rahmen
der VDZ Jahrespressekonferenz (7. April 2014). Siehe auch Blogpost VDZ
Jahrespressekonferenz 2014. Trendumfrage dokumentiert eine insgesamt
'Stabile Entwicklung'
Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger veröffentlicht jährlich ein
kostenpflichtiges, sogenanntes Whitepaper: Der Zeitschriftenmarkt
Deutschland in Zahlen Ausgabe 2013 (Februar 2013, 110 Charts) mit
Branchendaten zur Entwicklung der Publikums-, Fach- und konfessionellen
Zeitschriften
Lesetipp:
Interessante Betrachtung und Zahlen von Andreas Vogel in Media
Perspektiven 2014-06 Publikumszeitschriften 2014 by Andreas Vogel
(25 Seiten, PDF)
Media Daten Südwest: Basisdaten TV, Hörfunk, Printwelt, Film und
Internet
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 30
31. Der Verein Deutsche Fachpresse weist in ihrer Fachpresse-Statistik für
2013 (basierend auf einer Befragung im Frühjahr 2014 und
Hochrechnungen)
3.800 Fachzeitschriftentitel (2007: 3.899, 2012: 3.757)
und eine Gesamt-Jahresauflage (verbreitet) von 505 Mio. (2007: 502
Mio., 2012: 483 Mio) aus.
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 31
32. Der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter e.V.
(BVDA) veröffentlicht seine Marktzahlen auf der Basis von ADA und AWA
2013. Er zählt (Stand 1.01.2014) insg. 1.406 Anzeigenblatt-Titel (im
Verband davon 900), aus 458 Verlagen (im Verband 212) mit einer
Gesamtauflage (pro Erscheinen) von 91,4 Mio. Exemplaren.
Weitere Branchendaten des Bundesverbands Deutscher Anzeigenblätter
Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung
von Werbeträgern e.V. (IVW)
Anzahl der IVW-gemeldeten/geprüften Titel im I. Quartal 2014
361 Tageszeitungen [175 ePaper Ausgaben]
- mit einer Gesamt-Quartalsauflage (verkaufte) von 19,94 Mio. (2009:
23,52), ePaper 0,54 Mio.
20 Wochenzeitungen [3 ePaper Ausgaben]
- mit einer Gesamt-Quartalsauflage (verkaufte) von 1,85 Mio. (2009:
1,93), ePaper 0,03 Mio.
842 Publikumszeitschriften [66 ePaper Ausgaben]
- mit einer Gesamt-Quartalsauflage (verkaufte) von 104,34 Mio. (2009:
113,74), ePaper 0,52 Mio.
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 32
33. 1.137 Fachzeitschriften [10 ePaper Ausgaben]
- mit einer Gesamt-Quartalsauflage (verkaufte) von 11,82 Mio. (2009:
13,43), ePaper 0,02 Mio.
76 Kundenzeitschriften
- mit einer Gesamt-Quartalsauflage (verkaufte) von 39,59 Mio. (2009:
43,84)
VU Meynen Werbeträgerstatistik Fach- und
Wirtschaftsmedien wertet
334 Fachtitel (inkl. 5 Wirtschaftspresse-Titeln) aus (Dezember 2014)
Nielsen Media Research Deutschland
Wird zu der Auswertung Print ausgeführt: Nielsen wertet derzeit die
Anzeigen und Motive von
über 230 Zeitungen
über 700 Publikumszeitschriften und
über 200 Fachzeitschriften in Deutschland
aus. (Anmerkung: für Zeitungen wird nur die Werbung für Markenartikel
und Dienstleistungen erfasst)
Der Media-Daten Verlag wirbt mit „topaktuelle Tarif- und aus über
18.000 Belegungseinheiten aller in Deutschland erscheinenden Medien"
(Update 8-Juni-2011). Zuvor mit
2.557 Publikumszeitschriften, Kundenmagazine und Supplements
3.775 Fachzeitschriften
473 Zeitungen
643 Anzeigenblätter
Der Banger - Zeitschriftenkatalog wirbt mit ca. 23.500 gelisteten Titeln
in der Region D-A-CH und ausgewählter internationalen
wissenschaftlichen Zeitschriften
5.000 wissenschaftliche Zeitschriften (ca.)
10.000 Fachzeitschriften (ca.)
5.000 Publikums-, konfessionelle und politische Zeitschriften (ca.)
1.700 Loseblatt-Werke (ca.)
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 33
34. Der ZIS – Der Zeitschriften-Informations-Service
Beinhaltet rund 1.700 Fachzeitschriften, wissenschaftliche
Zeitschriften und Kulturzeitschriften von über 300 Verlagen in
Deutschland, Österreich und der Schweiz.
P.S.
An den historischen Zahlen zur Anzahl der Fachzeitschriften hat sich und
wird sich nichts mehr ändern ... Aufstieg und Blütezeit deutschsprachiger
Fachpublikationen
1867: 1.140
1874: 1.855
1880: 2.727
1890: 2.994
1900: 4.820
1910: 5.861
Quelle: Die Vogel Story von Peter Johanek
Weitere Quellen:
- International Association of Scientific, Technical & Medical Publishers
Stats
- ZAW Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft e.V.
- Zeitschriftendatenbank (ZDB)
- ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft mbH & Co. KG
- IfM: Ranking - Die 50 größten Medienkonzerne 2014* Daten 2013
(einige 2012)
- IfM: Ranking internationale Medienkonzerne nach Umsatzrenditen
(Daten 2013)
- IfM Die führenden internationalen Zeitungen im Vergleich - 50 Zeitungen
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 34
35. Wie viel Bücher erschienen 2013 in Deutschland. Umsatz
mit Büchern
Titelproduktion in 2013: 93.600 (Erstauflagen 81.919 und 11.681
Neuauflagen)
Quelle: dnb, VLB, Börsenverein
Titelproduktion (nur) Erstauflagen in %
Quelle: dnb, VLB, Börsenverein
Anzahl der Buchverlage
Nach der letztverfügbaren Umsatzsteuerstatistik (Voranmeldung) 2012
gab es 2.209 Buchverlage (mit steuerpflichtigen Umsätzen ab 17.500
Euro). Laut Ausweis des Börsenvereins waren per April 2014 insg. 1.775
Buchverlage Mitglieder dieses Verbands.
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 35
36. Den Umsatz von buchhändlerischer Betriebe (zu Endverbraucher-preisen)
mit Büchern + Fachzeitschriften das Jahr für 2013 schätzt der
Börsenverein des Deutschen Buchhandels auf 9,536 Mrd. Euro. Knapp
die Hälfte des Umsatzes (48, 6%) erzielt der Sortimentsbuchhandel, ein
Fünftel (19,7 %) des Umsatz entfällt auf das Direktgeschäft der Verlage
(inkl. Fachzeitschriften, Abgrenzung z.B. Anzeigenerlöse, DL nicht
bekannt) und ein Sechstel (16,3 %) wird via / im Internet umgesetzt.
Quelle: dnb, VLB, Börsenverein
Weitere Informationen auch unter
Börsenverein des Deutschen Buchhandels: Die Charts zur
Wirtschaftspressekonferenz 3. Juni 2014
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 36
37. Österreich / Austria
(Stand 5. Mai 2014)
Anzahl der Tageszeitungen
19 Tageszeitungen gesamt (2013, inkl. Regionalausgaben 42)
Anzahl Wochenzeitungen
287 Wochenzeitungen gesamt (2013)
(Quelle: Österreichisches Pressehandbuch)
Anzahl der Magazine
65 Publikumsmagazine (2013)
2.263 Fachmagazine (2013)
(Quelle: Österreichisches Pressehandbuch)
Link: Österreichische Auflagenkontrolle - Auflagenliste (zuletzt 2 Halbjahr
2013)
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 37
38. Schweiz / Switzerland / Suisse / Svizzera / Svizra
(Stand 5. Mai 2014)
Anzahl der Zeitungstitel
184 Zeitungen (2013)
mit einer durchschnittlichen täglichen Auflage von 1'790,6 Mio.
Titelstatistik (PDF) Auflagenstatistik (PDF)
davon
138 deutschsprachig
36 französischsprachig
8 italienischsprachige
2 rätoromanischsprachige
Quelle, mehr: schweizermedien.ch (2013)
Printmedienangebot in der Schweiz
105 Tagespresse
317 Regionale Wochenpresse
22 Sonntagspresse
55 Publikumspresse
23 Finanz- und Wirtschaftspresse
1.000 Spezialpresse
830 Fachpresse
2.353 Gesamt
Quelle, mehr: schweizermedien.ch (2013)
Hugo E. Martin, Berlin http://blog.hemartin.net Seite 38
39. Impressum / Imprint / Masthead
Verantwortlich / Responsible für den Inhalt
auch im Sinne des § 5 TMG (Telemediengesetz):
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