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Vor vier Jahren, Obama war grade zum ersten mal gewählt worden, da habe ich
in Stockholm, auf meiner zweiten EPOPIC überhautpt, davon zu träumen
begonnen, hier einmal auf der Bühne zu stehen.

Schönen Guten Tag, ich bin Arne Krüger, ich bin ein Digital Resident und
extrem aufgeregt, heute zu Ihnen über die Zukunft der Patent Information
sprechen zu können.

Einleitung Es soll um meine Erfahrungen mit Wandel, mit den Folgen der
digitalen Vernetzung, um die dritte industrielle Revolution gehen.

Manche vergleichen die Auswirkungen der digitalen Vernetzung mit der
Erfindung des Buchdrucks. Ich habe andere Themen gesucht, um sie auf das
Thema Wandel und dessen Auswirkungen auf einzelne Branchen einzustimmen.

Messaging Seit der Erfindung der Schrift von den früheren Hochkulturen vor
über 4.000 Jahren versuchen wir, uns die aufgeschrieben Nachrichten
zuschicken. Erst auf Steintafeln, später Papier, Bücher, Briefe, Brieftauben.
Heute benutzen wir eMai und mehr und mehr Chats, Instant Messaging,
Twitter. Asynchrone Kommunition in nahezu Echtzeit.

Amerikanischer Teenager smsen pro Monat ca. 4.000 Nachrichten mit dem
Smartphone, etwa 130 Nachrichten pro Tag! Stellen Sie sich mal kurz vor, wass
passiert, wenn diese Vielkommunizierer beim amerikanischen Patentamt als
Prüfer anfangen.

Übrigens haben wir gestern gehört, in 60 Sekunden werden 100.000 Tweets
verschickt… und 60 Anfragen an Espacenet gestellt und 17 Mal googletranslate
benutzt.

Auf Twitter werden täglich mehr Nachrichten versendet, als alle Patentprüfer
und Gerichte der Welt an Rechtstandsupdates in einem ganzen Jahr
produzieren.

Telefon Elektronisch können wir Nachrichten erst seit etwa​ 130 Jahren per
Telefon übermitteln. Hier Bell’s erster Liquid Transmitter im Bild, der Edison
zu seinem Kohlemicrofon inspirierte und auf der anderen Seite die heutige
Version, mit der ich über Internet in Echtzeit und sehr günstig mit meiner
Kollegen in Berlin und meiner Frau und Tochter in Istanbul kommuniziere.

Radio Ende des 19. Jahrhunterts veröffentlichte Marconi seine Patente für die
kabellose Radioübertragung, für der er 1909 einen Physiknobelpreis erhielt. Das
ist jetzt 110 Jahre her. Heute höre ich tausende Stationen Internetradio bei
Pandora oder statt CD’s zu kaufen, bekomme ich für 10€ im Monat Zugriff auf
alle Musik der Welt bei Spotify.

Fernsehen Noch schneller beim Fernsehen. Vor 86 Jahren baute Bairds seinen
Transmitter mit dem es als erster gelang stabil Bilder zu übertragen. Heute
schaue ich mit Apple TV und mit Netflix alle Serien und Filme auf Smartphone
oder Laptop, wann immer ich will, ebenfalls legal für eine kleine monatliche
Pauschale.

Computer 1984 wurde Apples ​erster schöner Personalcomputer vorgestellt, da
war ich 13 Jahre alt und da ich hinterm Eisernen Vorhang in einem kleinen
Dorf gross geworden bin, habe ich davon nicht so viel mitbekommen.

Das bringt mich zu einem anderen Vergleich, denn späten 19. Jahrhundert
wurde der Elektormotor erfunden. Das waren zu Beginn supergrosse Maschinen
und konnten somit nur für sehr grosse Anwendungsfälle benutzt werden. Ein
erster Durchbruch passierte​, als jemand an diese riesigem Motoren Bänder
anbrachte und damit vielleicht 5, 10 oder 20 mittlere Workstations betreiben
konnte.

In meinen Dorf gab es Ende der 70iger beim Stellmacher/Tischler, der an
einem einzigen grossen Elektromotor mehrere Hobel- und Sägemaschinenen
betrieben hat.

Ein wirklicher Durchbruch passiert erst, als der Elektromotor so klein wurde,
dass er direkt dort eingesetzt werden konnte, wo nur eine kleine Teilmenge an
Kraft benötigt wurde. Heute haben wir mehrere Dutzend kleine Elektromotoren
in den verschiedensten Geräten in unseren Haushalten verbaut. Und der
Stellmacher ist verschwunden.

Wenn wir uns die Entwicklung von Computern verlief ähnlich in nur 65 Jahren.
Erst häusergrosse Computer, von wenigen benutzbar. Dann die Zeit der Hosts
und deren Workstations/Terminal. Dann bringt der Personalcomputer ein paar
Jahre in den 80igern, die Kraft, die Rechenleistung und Chips direkt an den
Arbeitsplatz.

Heute werden mehr Smartphones und Tablets als Destops verkauft und haben
mehr Rechenleistung, als mein Laptop vor wenigen Jahren. Ich habe es nun
immer bei mir.

Und genau wie Elektromotoren sind Comupter/Smartphones
“Allzweckmaschinen”, die keinem spezifischen Zweck dienen, sondern eher
Medium sind.

Wer diese Allzweckmaschinen in Zukunft nicht bedienen, nicht programmiern
kann, wird nicht mehr am sozialen und wirtschaftlichen Leben teilnehmen
können.

Das verwundert sie sicherlich. Genauso erging es im 18. Jahrhundert den
Menschen, denen man sagte, ohne Lesen und Schreiben wird es eines Tages
schwer einen Hilfsarbeiterjob zu bekommen. Um 1900 galt dasselbe für das
Führen einer Kraftdroschke, in den 70igern war es der berufliche Umgang mit
Comptern. Programmierkenntnisse sind das neue Lesen und Schreiben.

Open Source Eine Ursache dafür ist diese eMail von Linus Torwalds, mit der
er 1991 sein neues Betriebsystem Linux ankündigte, eine der ersten Diskettensets
habe ich wenig später zusammen mit einem Freund in den Händen gehalten
und ausprobiert. Heute läuft Linux auf der Mehrzahl aller Server und in jedem
Apple und Android.

Internet Eine weitere Ursache ist dieser Herr hier, Tim Berners-Lee der als
Erfinder des Internet gilt, das ist gerade mal 22 Jahre her.

Welche Auswirkungen hat die digitalte Vernetzung? Auf welche Trends basiert
diese Entwicklung? Wird unsere Branchen ähnlich stark betroffen sein, wie die
Musikindustrie, die Verlage oder bald die Universitäten? Und wie stark werden
sich Patentämter, Provider und Professionals ändern (müssen)?
Hintergrund Ich bin hinter dem Eisernen Vorhang gross geworden bin, in
Ostdeutschland in einem kleinen Dorf mit 270 Einwohnern und 400 Kühen
aufgewachsen.

Ich hatte 1987 richtig Glück, denn auf Transitautobahn fiel ein Westcomputer
von einem Laster und mein Vater konnte diesen für 50.000 Ostmark für seine
LPG erwerben.

Dies hat mir wohl einen kleinen Vorsprung vor vielen der anderen 16 Millionen
Ostdeutschen verschafft, die noch keinen Zugang zu dieser Technologie hatten
und das ist wohl mit ein Grund, warum ich heute hier bin. Ich habe damals
angefangen mit einem Vorläufer von Excel, Supercals zu arbeiten und habe
Rationsberechnungen unserer Kuehe digitalisiert.

Zwei Jahre später fiel die Mauer. Mein Vater verlor seinen Job aber wir
gewannen etwas, unsere Freiheit.

Ich war 20 und bin sofort nach Westdeutschland gegangen, ich wollte wissen wie
der Kapitalismus funktioniert und habe in einer Sparkasse eine Ausbildung
begonnen. Und habe den gleichen Compter noch einmal, gebraucht für 200
Westmark von meinem ersten Weihnachstgeld gekauft.

Weil ich Excel schon konnte, lief die Ausbildung super und ich wurde 1995 IT-
Berater.

Jeder, der damals Comupter buchstabieren konnte (und ich konnte sogar Excel),
hat in diesen goldenen Zeiten einen Job bekommen.

Ich habe meine erste Firma gegründet und wir haben u.a. in der NORDLB,
einer grossen öffentlichen Bank in Hannover, deren erstes dezentrale
Rechenzentrum aufgebaut.

Das ging überhaupt nur, weil ich erstens alle meine Freunde eingestellt hatte, die
auch Computer buchstabieren konnten und weil wir -wie in einem Netzwerk-
mit vielen anderen kleinen und grossen Firmen zusammen gearbeitet haben.
2002 hatten wir knapp 110 Mitarbeiter.
Dann kam IBM, übernahm den Betrieb der gesamten IT Infrastruktur der Bank
in der ersten grossen Welle des IT Outsourcings und in 2005 waren wir wieder
12, die in Berlin einen Neustart gewagt haben. Ebenfalls eine sehr prägende
Erfahrung, kann ich ihnen versichern.

Also haben wir den Neustart Knopf gedrückt. Und haben angefangen, die
Bundesdruckerei und das DPMA zu beraten, wir konnten DEPAROM
übernehmen, das erst die Bundesdruckerei und dann auch das DPMA nicht
mehr haben wollte.

Wir betreiben DEPAROM immer noch und wir haben immer noch etwa den
gleichen Umsatz, genauso wie ich gehört habe, dass Thomson Reuters immer
noch mehrere 10.000 Seiten Papier in jedem Monat durch die Republik schickt.

Ich habe drei Jahre gebraucht, um zu verstehen, wie das alles funktioniert und
warum uns unsere Kunden für so etwas bezahlen. Und es waren wirklich harte
Jahre. Parallel habe ich geheiratet und bin Vater geworden, eine Tochter, die
heute fast 7 ist.

Was aber auch passiert ist, in diesen drei Jahren ist, dass ich einen veritablen
Burn Out hingelegt habe. Ich hatte wirklich extrem hart gearbeitet. Ich fand
einen Ausgleich in Meditation und der Beschäftigung mit buddhistischer,
asiatischer Psychologie. Sie sprachen dort in diesen Büchern davon, dass alles
mit allem verbunden ist, dass das eine im ganzen enthalten ist und das ganze in
dem einem. So wie sich in einem Wassertropfen der ganze Himmel voller
Wolken spiegeln kann. Diese waren die Bilder des Meditationskrams, die mir in
dieser Zeit aus der Krise raus geholfen haben.

Soziale Netzwerke In genau diesen Tagen etwa 2007 habe ich angefangen,
mich mit den gerade aufkommenden sozialen Netzwerken zu beschäftigen und
meldete mich u.a. bei Facebook und Twitter und vielen anderen Diensten an.

Und plötzlich bemerkte ich, dass es wirklich stimmte, was Buddha vor 2.500
Jahren sagte. Wir sind wirklich alle mit einander verbunden, wenn wir diese
neuen Werkzeuge im Internet benutzen.

So begann ich, wirklich tief einzutauchen in all diese Werkzeuge und Netzwerke
und Anwendungen

Social Web und ich zog prakisch ins Internet ein.

In den späten 80igern habe ich von meinem Vater gelernt: wenn Du ein
Problem hast, mach einen Job draus. In diesen Tagen in 2007 lernte ich, wenn
Du ein Problem gelöst hast, fang an darüber zu erzählen. Genau das ist ein
weiterer Grund, warum ich heute vor ihnen stehe.

Denn ich begann Vorträge zu geben über die Erfahrungen, die ich im Internet
machte und ich begann diese Erfahrungen mit meiner Arbeit zu verbinden. Und
wir bekamen fast sofort erste Beratungsaufträge zu diesen Themen, weil wir
damit wohl wieder einen kleinen Vorsprung von ein, zwei Jahren vor all den
anderen hatten.

IOT Aktuell beobachte ich sehr genau die Bewegung hin zum mobilen Internet,
zum Internet of Things, der Dinge. Immer mehr Geräte und Sensoren
bekommen offene Schnittstellen, übertragen Daten an Dienste, lassen sich
auswerten und verbinden. Aber das ist ein anderer Vortrag, vielleicht im
nächsten Jahr hier.

Heute haben wir in Berlin 60 Mitarbeiter, sind all-in Cloud Computing. Wir
haben mir Jira ein Art internes Facebook und ein eigenes Wiki, ich lebe in
Istanbul und arbeite in Berlin. Das Internet mit alle seinen Werkzeugen und
Anwendungen ermöglicht das un hat meine Arbeitsweise extrem verändert.

Rifkin Ich habe viele Bücher (auf meinem Kindle) über das Thema gelesen,
hängen geblieben bin ich bei Jeremy Rifkin und seinem naiven Zukunftsentwurf
des anbrechenden empathischen Zeitalters. Wenn man in eher netzwerkartigen
Strukturen miteinander arbeitet, dann kann man nicht nur seinen eigenen
Interessen folgen und das ist oft eine Herausforderung für die Controller in
unseren Firmen.

Open Als ich die sozialen Netzwerke und die Cloud in mein Leben und meine
Firma integriert habe, war das erste, was ich verstanden hatte, dass ich mich
Öffnen muss.
Ich beobachte dabei viele Firmen, die sich als Plattform verstehen, auf deren
Basis andere - wir - miteinander kommunizieren, miteinander Geschäfte
machen können.

Der Schwerpunkt verlagert sich dabei auf das Unterstützung von Prozessen, als
das blosse Anbieten von fertigen Produkten oder Dienstleistungen. Damit geht
ein ökomischer Wandel einher! Wir müssen dafür andere Arten der
Finanzierung finden.

Wir sind so sehr daran gewöhnt, Eigentum nur als etwas zu betrachten, andere
von der Benutzung von etwas ausschliessen zu können. Aber Eigentum wurde
früher auch so definiert, von “etwas” eben gerade nicht ausgeschlossen werden
zu können! Und nur in diesem Sinne funktioniert der Begriff Geistiges
Eigentum. Andere von der Benutzung von Wissen im Zweifel auszuschliessen zu
können, ist die Waffe, die wir mit jedem erteilten Patent durchladen.

Collaboration Die Zusammenarbeit in losen Netzwerken wird durch das
Internet extrem vereinfacht und verbilligt. Technologischer Wandel, zieht
immer sozialen Wandel nach sich.

Diese neue Form der Zusammenarbeit ermöglich Services wie zB ipfolio.com
von Rupert Mayer, der defacto allein mit einem Netzwerk an weltweit verteilt
sitzenden Partnern und Cloud Technologie eine Lösung für Märkte von 10.000
Kunden bauen kann, die für die grossen, etablierten Konzernen viel zu klein
sind und für einen ​Einzelnen noch vor wenigen Jahren unerreichbar zu gross
waren.

Der soziale Wandel ermöglicht Lösungen der Bounty Hunter Startups wie
Article One Partners oder Bluepatent, die sogar hier ausstellen. Auch das
Thema Open Innovation gehört dazu, aber in einen eigenen Vortrag.

Cloud Gestern haben wir gehört, wir sollen riesigen Private Clouds aufbauen
und so wieder Menschen von der Nutzung ausschliessen können. Das halte ich
für den falschen Weg!

Ich glaube, das sicher gut ist für einen IT-Riesen wie HP mit über 10.000
Mitarbeitern alleine in Deutschland. Ich glaube auch, dass diese Punkte valide
sind, für die grossen Konzerne oder Patentämter, die Millionen in riesige
Infrastrukturen investiert haben, dass man getrost heute schon als private Cloud
bezeichen kann.

Das ist die gute Nachricht, die Euch HP überbringt: ihr braucht die Privat
Cloud nicht erst zu kaufen, ihr habt sie doch schon. Aber das ist ein Trugschluss,
denn diese Unterscheidung macht keinen Sinn!

Mich erinnern die Rechenzentren der Patentämter und Industtrie mehr an die
Notstromgeneratoren, die ich in diesem Sommer in Beirut/Libanon gesehen
habe.

Die zentralen Kraftwerke fallen bis zu vier Stunden am Tag aus. Um zuverlässig
Strom zu erzeugen, ja jeder ein Notstromaggreagt, sein eigenes kleines
Kraftwerk vor der Tür und im ganze Land wird extrem viel Geld dafür und für
den Sprit ausgeben.

Bei uns hier haben wir das schon hinter uns gelassen, niemand mehr kommt auf
die Idee, sein eigenes Kraftwerk für sich allein zu betreiben, nein, wir speisen wir
lokale Energiequellen Wind und Solar in ein globales Smartgrid ein.

Stimmt nicht, die die ihr eigenes Rechenzentrum betreiben, die haben auch
Notstromaggregate wie im Libanon.

Ich denke, dass diese Unterscheidung zwischen Privat und Public Cloud
Marketing der grossen Konzerne ist und in naher Zukunft verschwinden wird,
einfach weil es zu teuer und ineffizient ist.

Heute differenzieren sich Firmen über die Nutzung der einen Cloud. Wir
können Kosten und Effizienzvorteile heben und haben Zugriff auf nahezu
unbegrenzte IT Ressourcen. Das war vor wenigen Jahren nur grossen
Konzernen vorbehalten.

Aus Rupert Mayers ipfolio.com kann so ein Produkt für 10 Millionen Kunden
werden, die Infrastruktur und die Anwendungen skalieren problemlos.

Und braucht es keine riesigen Investitonen, keine Budgets und keine grossen
Entwicklungsteams, er braucht auch keine Draht zu HP’s Cloud Consulting
Team, um so etwas auf die Beine zu stellen.

Denn die Cloud bietet nur Performance Contracts, pay what you use, wie beim
Strom mit Rabatten für Grossabnehmer.

Instagrams populärer Dienst hatte 50 Millionen Nutzer mit ganzen 7
Mitarbeitern, ehe sie für 1 Mrd. von Facebook übernommen worden sind.

OK, aber was genau hat das alles nun mit Patent Informationen zu tun. Nun
denn, in Netzerken steigern sich sein eigener Wert, wenn man die Interessen von
anderen optimiert. Wie können wir das für Patent Informationen auch
erreichen.

Search Ich möchte ihnen nun Beispiele zeigen, wie Patentinformationen in
einer offenen, vernetzen Welt aussehen könnten.

Und hier habe ich aus Loyalität dem Veranstalter gegenüber beginne ich mit
Espacenet, dass, wie sie wissen, heute in etwa so aussieht.

Mein australischer Designer, der auch die Slides erstellt hat (danke Brent!), hat
diesen Entwurf eines neuen Espacenet bereits vor etwa 1,5 Jahren entwickelt,
der sich an der Einfacheit von Google orientiert.

Wir haben ihn dem EPO zuerst gezeigt, damals gab es noch keine IT Roadmap
und so zuckten die Kollegen nur interessiert mit den Schultern, als sie die
Entwürfe sahen.

Sie müssen natürlich weiter mit ihren ganzen hochkomplexen Expertensystemen
arbeiten. Aber immer wenn wir von interessierter Öffentlichkeit sprechen, dann
müssen wir radikal Vereinfachen und Verschönern, so sehr, dass gar keine
Trainings oder Schulungen mehr erforderlich sind.

Curation Dann habe ich mir ein Beispiel aus dem Umfeld Curation gesucht und
mit Pinterest gefunden. Pinterest ist eine der am schnellsten wachsenden
Webseites aller Zeiten, knapp über 2 Jahre alt, aktuell unter den 50
meistbesuchtesten Webseiten der Welt mit etwa 25 Millionen Unique Visitors
pro Monat von denen auch noch über 60% Frauen sind.

Das Design der Seite ist ebenfalls sehr sauber, es geht um Content Curation, also
eigentlich um das gemeinsame Anlegen von Listen.

Eine dramatische Weiterentwicklung der Bookmarkingdienste aus dem letzten
Jahrzehnt. Ein Erfolgsgeheimnis ist ein Subscription Model, mit dem ich den
mich interessierenden Listen von anderen Menschen folgen kann und ich somit
nur für mich relevanten Content angezeigt bekomme.

Hier ist ein Screenshoot der Seite, so sieht mein Board/meine Liste zu Patent
Infiormationen aus, in der ich interessante Patente oder Infografiken über
Patente oder auch mal einen Artikel, Blogposts sammle.

Wir haben uns hingesetzt und vesucht, ein Pinterest für Patente zu bauen, um
ein Gefühl zu bekommen, ob so etwas funktioniert. Hier der Entwurf, so könnte
das Aussehen, wenn es ein Pinterest nur für Patent Informationen gibt.

Wir haben uns auch überlegt, wie der Pin eines einzelnen Patentes aussehen
könnte.

Commodities Das nächste Beispiel kommt aus dem Bereich Commodities, es
geht darum, welche neuen Geschäftsmodelle es neben Werbung es in diesen
Zeiten des digitalen Wandels noch geben kann.

Man kann natürlich weiter den Zugang zu Informationen beschränken und
hinter hohen Paywalls verstecken. Die Zeitungsverlage träumen davon, es den
grossen, kommerziellen nach zu machen…

Als ich gumroad.com entdeckt habe, war ich fasziniert, vonder Einfacheit und
dem genialen Servicegedanken, der hinter dem Dienst steckt.

Im Internet wird entweder mit Aufmerksamkeit oder mit Geld bezahlt, wie im
richtigen Leben auch. Wenn es keine einfachen Möglichkeiten gibt, eine
Leistung zu bezahlen, so liegt es in der digitalen Natur des Internets, dass man
andere Wege finden kann, um sich das gewünschte Erlebnis oder Ergebnis zu
verschaffen.
gumroad.com, das ist ein Service, der das Bezahlen im Internet vereinacht.

Sie melden sich an, koennen eine URL einfuegen, einen Preis wählen und
andere Menschen können dann mit wenigen Klicks den Inhalt hinter dem Link
kaufen.

Wir haben versucht, auch das zu übersetzen. Die Idee dahinter war, einen
Service zu schaffen, mit dem sich Suchanfragen und Trefferlisten anders
monetarisieren lassen.

Der Entwurf wurde verworfen, wir würden ihnen einfach raten, gumroad.com
direkt zu benutzen.

Collaboration Zum Thema Zusammenarbeit haben wir an Basecamp
orientiert. Einer super einfachen Lösung für Projektmanagement in der
Cloud/im Netz. Die Mechanismen sozialer Netzwerke wird auch hier auf
Firmen und Netzwerke von Professionals übertragen.

Die lösen ein Problem super: die Langsamkeit interner IT Systeme beim
Anlegen/Zulassen neuer Benutzer. Mit Basecamp kann ich in wenigen Klicks
eine Projektmanagementtool in Betrieb, um die Zusammenarbeit zwischen
Kollegen verschiedener Firmen zu ermöglichen.

Wir haben das übersetzt auf die gemeinsame Bearbeitung von Trefferlisten
zwischen Anwälten und Ingenieuren/Entwicklern, das ähnlich simpel und
schnell sein sollte.

Fazit Meine Empfehlungen, nein meine Forderungen, an Ämter, Provider und
die Professionals der Patentszene:

Patent Informatione sind soziale Daten, an jedem Patent arbeiten vermutlich
100 Leute mit und tausende Menschen sehen es vielleicht, die alle durch das
Internet miteinander verbunden sind und von denen die grosse Mehrheit sogar
in sozialen Netzwerken, wie Facebook oder Twitter aktiv ist.

Lasst uns endlich soziale Anwendungen bauen, die von Amateueren verstanden
werden, anstatt die Hürden und Dämme der Komplexität um uns herum weiter
hoch zu ziehen. Es ist doch alles gar nicht so kompliziert, wie wir hier immer alle
tun, politisch motiviert und um unsere Existenz und hohen Gehälter zu
rechtfertigen.

Jeder Mensch ist Experte in etwas und 2.1 Mrd. davon können sie jetzt über das
Internet erreichen. Fangen Sie an, zu überlegen, wie sie deren Wissen nutzen
können.

Meine Forderung and Ämter, Provider und Professionals: ja, Raise the bar für
Qualität der Arbeit. Lower the bar für Den Zugang zu Informationen.

Gebt den Leuten die Daten zurück, die sie erstellen, die Euch dafür bezahlen
und die sie auch so benutzen sollten, dass sie sie verstehen!

Wenn wir das nicht tun, werden viele von uns von der Vorteilen der
Digitalisierung nicht proftieren können, sondern nur unter deren Nachteilen zu
leiden haben und irgendwann anfangen, um unser Überleben zu kämpfen.

Die Zukunft der Patentinformation liegt darin, endlich informierten
Dritten/intelligenten Nicht-Experten/Nicht Patent Professionals/Amateuren
den Zugriff auf diese Daten zu ermöglichen!

Das wird die eigentliche Herausforderung vor der wir stehen und an der sich
unsere Zukunft entscheiden wird.

Heute Nacht ist Obama wiedergewählt worden: Four more years! hat er heute
morgen um 5:12 getweetet. Tweet ist über 600t gereetweetet und über 200t mal
gefavt worden seit heute Morgen 5:12… auf die nächsten Vier Jahre, ich bin
gespannt!

Vielen Dank!

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Neuigkeiten rund um DEPAROM für die PATINFO2011
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Soziale Netzwerke & Patent Informationen
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Die Rede, die ich auf der #EPOPIC2012 nicht halten werde...

  • 1. Vor vier Jahren, Obama war grade zum ersten mal gewählt worden, da habe ich in Stockholm, auf meiner zweiten EPOPIC überhautpt, davon zu träumen begonnen, hier einmal auf der Bühne zu stehen. Schönen Guten Tag, ich bin Arne Krüger, ich bin ein Digital Resident und extrem aufgeregt, heute zu Ihnen über die Zukunft der Patent Information sprechen zu können. Einleitung Es soll um meine Erfahrungen mit Wandel, mit den Folgen der digitalen Vernetzung, um die dritte industrielle Revolution gehen. Manche vergleichen die Auswirkungen der digitalen Vernetzung mit der Erfindung des Buchdrucks. Ich habe andere Themen gesucht, um sie auf das Thema Wandel und dessen Auswirkungen auf einzelne Branchen einzustimmen. Messaging Seit der Erfindung der Schrift von den früheren Hochkulturen vor über 4.000 Jahren versuchen wir, uns die aufgeschrieben Nachrichten zuschicken. Erst auf Steintafeln, später Papier, Bücher, Briefe, Brieftauben. Heute benutzen wir eMai und mehr und mehr Chats, Instant Messaging, Twitter. Asynchrone Kommunition in nahezu Echtzeit. Amerikanischer Teenager smsen pro Monat ca. 4.000 Nachrichten mit dem Smartphone, etwa 130 Nachrichten pro Tag! Stellen Sie sich mal kurz vor, wass passiert, wenn diese Vielkommunizierer beim amerikanischen Patentamt als Prüfer anfangen. Übrigens haben wir gestern gehört, in 60 Sekunden werden 100.000 Tweets verschickt… und 60 Anfragen an Espacenet gestellt und 17 Mal googletranslate benutzt. Auf Twitter werden täglich mehr Nachrichten versendet, als alle Patentprüfer und Gerichte der Welt an Rechtstandsupdates in einem ganzen Jahr produzieren. Telefon Elektronisch können wir Nachrichten erst seit etwa​ 130 Jahren per Telefon übermitteln. Hier Bell’s erster Liquid Transmitter im Bild, der Edison zu seinem Kohlemicrofon inspirierte und auf der anderen Seite die heutige
  • 2. Version, mit der ich über Internet in Echtzeit und sehr günstig mit meiner Kollegen in Berlin und meiner Frau und Tochter in Istanbul kommuniziere. Radio Ende des 19. Jahrhunterts veröffentlichte Marconi seine Patente für die kabellose Radioübertragung, für der er 1909 einen Physiknobelpreis erhielt. Das ist jetzt 110 Jahre her. Heute höre ich tausende Stationen Internetradio bei Pandora oder statt CD’s zu kaufen, bekomme ich für 10€ im Monat Zugriff auf alle Musik der Welt bei Spotify. Fernsehen Noch schneller beim Fernsehen. Vor 86 Jahren baute Bairds seinen Transmitter mit dem es als erster gelang stabil Bilder zu übertragen. Heute schaue ich mit Apple TV und mit Netflix alle Serien und Filme auf Smartphone oder Laptop, wann immer ich will, ebenfalls legal für eine kleine monatliche Pauschale. Computer 1984 wurde Apples ​erster schöner Personalcomputer vorgestellt, da war ich 13 Jahre alt und da ich hinterm Eisernen Vorhang in einem kleinen Dorf gross geworden bin, habe ich davon nicht so viel mitbekommen. Das bringt mich zu einem anderen Vergleich, denn späten 19. Jahrhundert wurde der Elektormotor erfunden. Das waren zu Beginn supergrosse Maschinen und konnten somit nur für sehr grosse Anwendungsfälle benutzt werden. Ein erster Durchbruch passierte​, als jemand an diese riesigem Motoren Bänder anbrachte und damit vielleicht 5, 10 oder 20 mittlere Workstations betreiben konnte. In meinen Dorf gab es Ende der 70iger beim Stellmacher/Tischler, der an einem einzigen grossen Elektromotor mehrere Hobel- und Sägemaschinenen betrieben hat. Ein wirklicher Durchbruch passiert erst, als der Elektromotor so klein wurde, dass er direkt dort eingesetzt werden konnte, wo nur eine kleine Teilmenge an Kraft benötigt wurde. Heute haben wir mehrere Dutzend kleine Elektromotoren in den verschiedensten Geräten in unseren Haushalten verbaut. Und der Stellmacher ist verschwunden. Wenn wir uns die Entwicklung von Computern verlief ähnlich in nur 65 Jahren.
  • 3. Erst häusergrosse Computer, von wenigen benutzbar. Dann die Zeit der Hosts und deren Workstations/Terminal. Dann bringt der Personalcomputer ein paar Jahre in den 80igern, die Kraft, die Rechenleistung und Chips direkt an den Arbeitsplatz. Heute werden mehr Smartphones und Tablets als Destops verkauft und haben mehr Rechenleistung, als mein Laptop vor wenigen Jahren. Ich habe es nun immer bei mir. Und genau wie Elektromotoren sind Comupter/Smartphones “Allzweckmaschinen”, die keinem spezifischen Zweck dienen, sondern eher Medium sind. Wer diese Allzweckmaschinen in Zukunft nicht bedienen, nicht programmiern kann, wird nicht mehr am sozialen und wirtschaftlichen Leben teilnehmen können. Das verwundert sie sicherlich. Genauso erging es im 18. Jahrhundert den Menschen, denen man sagte, ohne Lesen und Schreiben wird es eines Tages schwer einen Hilfsarbeiterjob zu bekommen. Um 1900 galt dasselbe für das Führen einer Kraftdroschke, in den 70igern war es der berufliche Umgang mit Comptern. Programmierkenntnisse sind das neue Lesen und Schreiben. Open Source Eine Ursache dafür ist diese eMail von Linus Torwalds, mit der er 1991 sein neues Betriebsystem Linux ankündigte, eine der ersten Diskettensets habe ich wenig später zusammen mit einem Freund in den Händen gehalten und ausprobiert. Heute läuft Linux auf der Mehrzahl aller Server und in jedem Apple und Android. Internet Eine weitere Ursache ist dieser Herr hier, Tim Berners-Lee der als Erfinder des Internet gilt, das ist gerade mal 22 Jahre her. Welche Auswirkungen hat die digitalte Vernetzung? Auf welche Trends basiert diese Entwicklung? Wird unsere Branchen ähnlich stark betroffen sein, wie die Musikindustrie, die Verlage oder bald die Universitäten? Und wie stark werden sich Patentämter, Provider und Professionals ändern (müssen)?
  • 4. Hintergrund Ich bin hinter dem Eisernen Vorhang gross geworden bin, in Ostdeutschland in einem kleinen Dorf mit 270 Einwohnern und 400 Kühen aufgewachsen. Ich hatte 1987 richtig Glück, denn auf Transitautobahn fiel ein Westcomputer von einem Laster und mein Vater konnte diesen für 50.000 Ostmark für seine LPG erwerben. Dies hat mir wohl einen kleinen Vorsprung vor vielen der anderen 16 Millionen Ostdeutschen verschafft, die noch keinen Zugang zu dieser Technologie hatten und das ist wohl mit ein Grund, warum ich heute hier bin. Ich habe damals angefangen mit einem Vorläufer von Excel, Supercals zu arbeiten und habe Rationsberechnungen unserer Kuehe digitalisiert. Zwei Jahre später fiel die Mauer. Mein Vater verlor seinen Job aber wir gewannen etwas, unsere Freiheit. Ich war 20 und bin sofort nach Westdeutschland gegangen, ich wollte wissen wie der Kapitalismus funktioniert und habe in einer Sparkasse eine Ausbildung begonnen. Und habe den gleichen Compter noch einmal, gebraucht für 200 Westmark von meinem ersten Weihnachstgeld gekauft. Weil ich Excel schon konnte, lief die Ausbildung super und ich wurde 1995 IT- Berater. Jeder, der damals Comupter buchstabieren konnte (und ich konnte sogar Excel), hat in diesen goldenen Zeiten einen Job bekommen. Ich habe meine erste Firma gegründet und wir haben u.a. in der NORDLB, einer grossen öffentlichen Bank in Hannover, deren erstes dezentrale Rechenzentrum aufgebaut. Das ging überhaupt nur, weil ich erstens alle meine Freunde eingestellt hatte, die auch Computer buchstabieren konnten und weil wir -wie in einem Netzwerk- mit vielen anderen kleinen und grossen Firmen zusammen gearbeitet haben. 2002 hatten wir knapp 110 Mitarbeiter.
  • 5. Dann kam IBM, übernahm den Betrieb der gesamten IT Infrastruktur der Bank in der ersten grossen Welle des IT Outsourcings und in 2005 waren wir wieder 12, die in Berlin einen Neustart gewagt haben. Ebenfalls eine sehr prägende Erfahrung, kann ich ihnen versichern. Also haben wir den Neustart Knopf gedrückt. Und haben angefangen, die Bundesdruckerei und das DPMA zu beraten, wir konnten DEPAROM übernehmen, das erst die Bundesdruckerei und dann auch das DPMA nicht mehr haben wollte. Wir betreiben DEPAROM immer noch und wir haben immer noch etwa den gleichen Umsatz, genauso wie ich gehört habe, dass Thomson Reuters immer noch mehrere 10.000 Seiten Papier in jedem Monat durch die Republik schickt. Ich habe drei Jahre gebraucht, um zu verstehen, wie das alles funktioniert und warum uns unsere Kunden für so etwas bezahlen. Und es waren wirklich harte Jahre. Parallel habe ich geheiratet und bin Vater geworden, eine Tochter, die heute fast 7 ist. Was aber auch passiert ist, in diesen drei Jahren ist, dass ich einen veritablen Burn Out hingelegt habe. Ich hatte wirklich extrem hart gearbeitet. Ich fand einen Ausgleich in Meditation und der Beschäftigung mit buddhistischer, asiatischer Psychologie. Sie sprachen dort in diesen Büchern davon, dass alles mit allem verbunden ist, dass das eine im ganzen enthalten ist und das ganze in dem einem. So wie sich in einem Wassertropfen der ganze Himmel voller Wolken spiegeln kann. Diese waren die Bilder des Meditationskrams, die mir in dieser Zeit aus der Krise raus geholfen haben. Soziale Netzwerke In genau diesen Tagen etwa 2007 habe ich angefangen, mich mit den gerade aufkommenden sozialen Netzwerken zu beschäftigen und meldete mich u.a. bei Facebook und Twitter und vielen anderen Diensten an. Und plötzlich bemerkte ich, dass es wirklich stimmte, was Buddha vor 2.500 Jahren sagte. Wir sind wirklich alle mit einander verbunden, wenn wir diese neuen Werkzeuge im Internet benutzen. So begann ich, wirklich tief einzutauchen in all diese Werkzeuge und Netzwerke
  • 6. und Anwendungen Social Web und ich zog prakisch ins Internet ein. In den späten 80igern habe ich von meinem Vater gelernt: wenn Du ein Problem hast, mach einen Job draus. In diesen Tagen in 2007 lernte ich, wenn Du ein Problem gelöst hast, fang an darüber zu erzählen. Genau das ist ein weiterer Grund, warum ich heute vor ihnen stehe. Denn ich begann Vorträge zu geben über die Erfahrungen, die ich im Internet machte und ich begann diese Erfahrungen mit meiner Arbeit zu verbinden. Und wir bekamen fast sofort erste Beratungsaufträge zu diesen Themen, weil wir damit wohl wieder einen kleinen Vorsprung von ein, zwei Jahren vor all den anderen hatten. IOT Aktuell beobachte ich sehr genau die Bewegung hin zum mobilen Internet, zum Internet of Things, der Dinge. Immer mehr Geräte und Sensoren bekommen offene Schnittstellen, übertragen Daten an Dienste, lassen sich auswerten und verbinden. Aber das ist ein anderer Vortrag, vielleicht im nächsten Jahr hier. Heute haben wir in Berlin 60 Mitarbeiter, sind all-in Cloud Computing. Wir haben mir Jira ein Art internes Facebook und ein eigenes Wiki, ich lebe in Istanbul und arbeite in Berlin. Das Internet mit alle seinen Werkzeugen und Anwendungen ermöglicht das un hat meine Arbeitsweise extrem verändert. Rifkin Ich habe viele Bücher (auf meinem Kindle) über das Thema gelesen, hängen geblieben bin ich bei Jeremy Rifkin und seinem naiven Zukunftsentwurf des anbrechenden empathischen Zeitalters. Wenn man in eher netzwerkartigen Strukturen miteinander arbeitet, dann kann man nicht nur seinen eigenen Interessen folgen und das ist oft eine Herausforderung für die Controller in unseren Firmen. Open Als ich die sozialen Netzwerke und die Cloud in mein Leben und meine Firma integriert habe, war das erste, was ich verstanden hatte, dass ich mich Öffnen muss.
  • 7. Ich beobachte dabei viele Firmen, die sich als Plattform verstehen, auf deren Basis andere - wir - miteinander kommunizieren, miteinander Geschäfte machen können. Der Schwerpunkt verlagert sich dabei auf das Unterstützung von Prozessen, als das blosse Anbieten von fertigen Produkten oder Dienstleistungen. Damit geht ein ökomischer Wandel einher! Wir müssen dafür andere Arten der Finanzierung finden. Wir sind so sehr daran gewöhnt, Eigentum nur als etwas zu betrachten, andere von der Benutzung von etwas ausschliessen zu können. Aber Eigentum wurde früher auch so definiert, von “etwas” eben gerade nicht ausgeschlossen werden zu können! Und nur in diesem Sinne funktioniert der Begriff Geistiges Eigentum. Andere von der Benutzung von Wissen im Zweifel auszuschliessen zu können, ist die Waffe, die wir mit jedem erteilten Patent durchladen. Collaboration Die Zusammenarbeit in losen Netzwerken wird durch das Internet extrem vereinfacht und verbilligt. Technologischer Wandel, zieht immer sozialen Wandel nach sich. Diese neue Form der Zusammenarbeit ermöglich Services wie zB ipfolio.com von Rupert Mayer, der defacto allein mit einem Netzwerk an weltweit verteilt sitzenden Partnern und Cloud Technologie eine Lösung für Märkte von 10.000 Kunden bauen kann, die für die grossen, etablierten Konzernen viel zu klein sind und für einen ​Einzelnen noch vor wenigen Jahren unerreichbar zu gross waren. Der soziale Wandel ermöglicht Lösungen der Bounty Hunter Startups wie Article One Partners oder Bluepatent, die sogar hier ausstellen. Auch das Thema Open Innovation gehört dazu, aber in einen eigenen Vortrag. Cloud Gestern haben wir gehört, wir sollen riesigen Private Clouds aufbauen und so wieder Menschen von der Nutzung ausschliessen können. Das halte ich für den falschen Weg! Ich glaube, das sicher gut ist für einen IT-Riesen wie HP mit über 10.000 Mitarbeitern alleine in Deutschland. Ich glaube auch, dass diese Punkte valide
  • 8. sind, für die grossen Konzerne oder Patentämter, die Millionen in riesige Infrastrukturen investiert haben, dass man getrost heute schon als private Cloud bezeichen kann. Das ist die gute Nachricht, die Euch HP überbringt: ihr braucht die Privat Cloud nicht erst zu kaufen, ihr habt sie doch schon. Aber das ist ein Trugschluss, denn diese Unterscheidung macht keinen Sinn! Mich erinnern die Rechenzentren der Patentämter und Industtrie mehr an die Notstromgeneratoren, die ich in diesem Sommer in Beirut/Libanon gesehen habe. Die zentralen Kraftwerke fallen bis zu vier Stunden am Tag aus. Um zuverlässig Strom zu erzeugen, ja jeder ein Notstromaggreagt, sein eigenes kleines Kraftwerk vor der Tür und im ganze Land wird extrem viel Geld dafür und für den Sprit ausgeben. Bei uns hier haben wir das schon hinter uns gelassen, niemand mehr kommt auf die Idee, sein eigenes Kraftwerk für sich allein zu betreiben, nein, wir speisen wir lokale Energiequellen Wind und Solar in ein globales Smartgrid ein. Stimmt nicht, die die ihr eigenes Rechenzentrum betreiben, die haben auch Notstromaggregate wie im Libanon. Ich denke, dass diese Unterscheidung zwischen Privat und Public Cloud Marketing der grossen Konzerne ist und in naher Zukunft verschwinden wird, einfach weil es zu teuer und ineffizient ist. Heute differenzieren sich Firmen über die Nutzung der einen Cloud. Wir können Kosten und Effizienzvorteile heben und haben Zugriff auf nahezu unbegrenzte IT Ressourcen. Das war vor wenigen Jahren nur grossen Konzernen vorbehalten. Aus Rupert Mayers ipfolio.com kann so ein Produkt für 10 Millionen Kunden werden, die Infrastruktur und die Anwendungen skalieren problemlos. Und braucht es keine riesigen Investitonen, keine Budgets und keine grossen
  • 9. Entwicklungsteams, er braucht auch keine Draht zu HP’s Cloud Consulting Team, um so etwas auf die Beine zu stellen. Denn die Cloud bietet nur Performance Contracts, pay what you use, wie beim Strom mit Rabatten für Grossabnehmer. Instagrams populärer Dienst hatte 50 Millionen Nutzer mit ganzen 7 Mitarbeitern, ehe sie für 1 Mrd. von Facebook übernommen worden sind. OK, aber was genau hat das alles nun mit Patent Informationen zu tun. Nun denn, in Netzerken steigern sich sein eigener Wert, wenn man die Interessen von anderen optimiert. Wie können wir das für Patent Informationen auch erreichen. Search Ich möchte ihnen nun Beispiele zeigen, wie Patentinformationen in einer offenen, vernetzen Welt aussehen könnten. Und hier habe ich aus Loyalität dem Veranstalter gegenüber beginne ich mit Espacenet, dass, wie sie wissen, heute in etwa so aussieht. Mein australischer Designer, der auch die Slides erstellt hat (danke Brent!), hat diesen Entwurf eines neuen Espacenet bereits vor etwa 1,5 Jahren entwickelt, der sich an der Einfacheit von Google orientiert. Wir haben ihn dem EPO zuerst gezeigt, damals gab es noch keine IT Roadmap und so zuckten die Kollegen nur interessiert mit den Schultern, als sie die Entwürfe sahen. Sie müssen natürlich weiter mit ihren ganzen hochkomplexen Expertensystemen arbeiten. Aber immer wenn wir von interessierter Öffentlichkeit sprechen, dann müssen wir radikal Vereinfachen und Verschönern, so sehr, dass gar keine Trainings oder Schulungen mehr erforderlich sind. Curation Dann habe ich mir ein Beispiel aus dem Umfeld Curation gesucht und mit Pinterest gefunden. Pinterest ist eine der am schnellsten wachsenden Webseites aller Zeiten, knapp über 2 Jahre alt, aktuell unter den 50 meistbesuchtesten Webseiten der Welt mit etwa 25 Millionen Unique Visitors
  • 10. pro Monat von denen auch noch über 60% Frauen sind. Das Design der Seite ist ebenfalls sehr sauber, es geht um Content Curation, also eigentlich um das gemeinsame Anlegen von Listen. Eine dramatische Weiterentwicklung der Bookmarkingdienste aus dem letzten Jahrzehnt. Ein Erfolgsgeheimnis ist ein Subscription Model, mit dem ich den mich interessierenden Listen von anderen Menschen folgen kann und ich somit nur für mich relevanten Content angezeigt bekomme. Hier ist ein Screenshoot der Seite, so sieht mein Board/meine Liste zu Patent Infiormationen aus, in der ich interessante Patente oder Infografiken über Patente oder auch mal einen Artikel, Blogposts sammle. Wir haben uns hingesetzt und vesucht, ein Pinterest für Patente zu bauen, um ein Gefühl zu bekommen, ob so etwas funktioniert. Hier der Entwurf, so könnte das Aussehen, wenn es ein Pinterest nur für Patent Informationen gibt. Wir haben uns auch überlegt, wie der Pin eines einzelnen Patentes aussehen könnte. Commodities Das nächste Beispiel kommt aus dem Bereich Commodities, es geht darum, welche neuen Geschäftsmodelle es neben Werbung es in diesen Zeiten des digitalen Wandels noch geben kann. Man kann natürlich weiter den Zugang zu Informationen beschränken und hinter hohen Paywalls verstecken. Die Zeitungsverlage träumen davon, es den grossen, kommerziellen nach zu machen… Als ich gumroad.com entdeckt habe, war ich fasziniert, vonder Einfacheit und dem genialen Servicegedanken, der hinter dem Dienst steckt. Im Internet wird entweder mit Aufmerksamkeit oder mit Geld bezahlt, wie im richtigen Leben auch. Wenn es keine einfachen Möglichkeiten gibt, eine Leistung zu bezahlen, so liegt es in der digitalen Natur des Internets, dass man andere Wege finden kann, um sich das gewünschte Erlebnis oder Ergebnis zu verschaffen.
  • 11. gumroad.com, das ist ein Service, der das Bezahlen im Internet vereinacht. Sie melden sich an, koennen eine URL einfuegen, einen Preis wählen und andere Menschen können dann mit wenigen Klicks den Inhalt hinter dem Link kaufen. Wir haben versucht, auch das zu übersetzen. Die Idee dahinter war, einen Service zu schaffen, mit dem sich Suchanfragen und Trefferlisten anders monetarisieren lassen. Der Entwurf wurde verworfen, wir würden ihnen einfach raten, gumroad.com direkt zu benutzen. Collaboration Zum Thema Zusammenarbeit haben wir an Basecamp orientiert. Einer super einfachen Lösung für Projektmanagement in der Cloud/im Netz. Die Mechanismen sozialer Netzwerke wird auch hier auf Firmen und Netzwerke von Professionals übertragen. Die lösen ein Problem super: die Langsamkeit interner IT Systeme beim Anlegen/Zulassen neuer Benutzer. Mit Basecamp kann ich in wenigen Klicks eine Projektmanagementtool in Betrieb, um die Zusammenarbeit zwischen Kollegen verschiedener Firmen zu ermöglichen. Wir haben das übersetzt auf die gemeinsame Bearbeitung von Trefferlisten zwischen Anwälten und Ingenieuren/Entwicklern, das ähnlich simpel und schnell sein sollte. Fazit Meine Empfehlungen, nein meine Forderungen, an Ämter, Provider und die Professionals der Patentszene: Patent Informatione sind soziale Daten, an jedem Patent arbeiten vermutlich 100 Leute mit und tausende Menschen sehen es vielleicht, die alle durch das Internet miteinander verbunden sind und von denen die grosse Mehrheit sogar in sozialen Netzwerken, wie Facebook oder Twitter aktiv ist. Lasst uns endlich soziale Anwendungen bauen, die von Amateueren verstanden werden, anstatt die Hürden und Dämme der Komplexität um uns herum weiter
  • 12. hoch zu ziehen. Es ist doch alles gar nicht so kompliziert, wie wir hier immer alle tun, politisch motiviert und um unsere Existenz und hohen Gehälter zu rechtfertigen. Jeder Mensch ist Experte in etwas und 2.1 Mrd. davon können sie jetzt über das Internet erreichen. Fangen Sie an, zu überlegen, wie sie deren Wissen nutzen können. Meine Forderung and Ämter, Provider und Professionals: ja, Raise the bar für Qualität der Arbeit. Lower the bar für Den Zugang zu Informationen. Gebt den Leuten die Daten zurück, die sie erstellen, die Euch dafür bezahlen und die sie auch so benutzen sollten, dass sie sie verstehen! Wenn wir das nicht tun, werden viele von uns von der Vorteilen der Digitalisierung nicht proftieren können, sondern nur unter deren Nachteilen zu leiden haben und irgendwann anfangen, um unser Überleben zu kämpfen. Die Zukunft der Patentinformation liegt darin, endlich informierten Dritten/intelligenten Nicht-Experten/Nicht Patent Professionals/Amateuren den Zugriff auf diese Daten zu ermöglichen! Das wird die eigentliche Herausforderung vor der wir stehen und an der sich unsere Zukunft entscheiden wird. Heute Nacht ist Obama wiedergewählt worden: Four more years! hat er heute morgen um 5:12 getweetet. Tweet ist über 600t gereetweetet und über 200t mal gefavt worden seit heute Morgen 5:12… auf die nächsten Vier Jahre, ich bin gespannt! Vielen Dank!