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20120111-Wochenausblick.pdf
- 1. Helaba Volkswirtschaft/Research
WOCHENAUSBLICK 11. Januar 2013
Partylaune
REDAKTION 1 Die Woche im Überblick............................................................................................................. 1
Dr. Stefan Mitropoulos
1.1 Chart der Woche .................................................................................................................... 1
Tel.: 0 69/91 32-46 19
research@helaba.de 1.2 Wochen-Quartals-Tangente ................................................................................................... 2
HERAUSGEBER 1.3 Finanzmarktkalender KW 03 mit Prognosen .......................................................................... 3
Dr. Gertrud R. Traud 2 Im Fokus...................................................................................................................................... 5
Chefvolkswirt/
Leitung Research 2.1 Aktien: Kurzfristig überhitzt..................................................................................................... 5
Landesbank 2.2 USA: Von Damoklesschwertern und Achillesfersen ............................................................... 6
Hessen-Thüringen 2.3 China: Versöhnlicher Jahresausklang .................................................................................... 7
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58 3 Charttechnik ............................................................................................................................... 8
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24
4 Helaba Kapitalmarktszenarien .................................................................................................. 9
Telefax: 0 69/91 32-22 44 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle ........................................................................... 10
1 Die Woche im Überblick
1.1 Chart der Woche
Schwache Produktion signalisiert BIP-Rückgang in Deutschland für Q4
in % gg. Vq.
Die Publikation ist mit größter Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Sorgfalt bearbeitet worden.
Sie enthält jedoch lediglich
unverbindliche Analysen und
Prognosen zu den gegen- Das 4. Quartal war schlecht. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im Quartalsvergleich
wärtigen und zukünftigen
Marktverhältnissen. Die An- um 0,3 % gesunken sein. Ursache war vor allem der starke Rückgang der Industrieproduktion von
gaben beruhen auf Quellen, schätzungsweise 2,5 %. Aufgrund der zuletzt schwachen Exportentwicklung hat der Außenhandel
die wir für zuverlässig halten,
für deren Richtigkeit, Voll- einen negativen Wachstumsbeitrag geliefert. Auch eine Trendwende bei den Ausrüstungsinvestiti-
ständigkeit oder Aktualität wir
onen hat es in Q4 vermutlich noch nicht gegeben, da die Inlandsaufträge für die Hersteller dieser
aber keine Gewähr überneh-
men können. Sämtliche in Produkte sowie deren Produktion gesunken sind. Die in der Kalenderwoche zur Veröffentlichung
dieser Publikation getroffe-
nen Angaben dienen der In-
anstehende BIP-Jahresrate 2012 dürfte mit kalenderbereinigt 0,9 % nahe an der Helaba-Prognose
formation. Sie dürfen nicht von 1 % liegen. Auch wenn das Jahr 2012 wirtschaftlich eher betrüblich ausgelaufen ist, mehren
als Angebot oder Empfeh-
lung für Anlageentscheidun- sich doch die Signale für eine baldige konjunkturelle Besserung. Die Frühindikatoren markieren
gen verstanden werden.
eine Trendwende, so dass das von uns für dieses Jahr erwartete Wachstum von 1,2 % weiterhin
realistisch ist.
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 1
- 2. W OCHENAUSBLICK
Claudia Windt
Tel.: 069-91 32-25 00
1.2 Wochen-Quartals-Tangente
Alles wie gehabt. Die ersten Notenbanksitzungen von EZB und BoE sind ohne größere Maßnah-
men geblieben. Zinssenkungen waren für den Jahresauftakt (noch) nicht erwartet worden. Aller-
dings sorgte EZB-Präsident Mario Draghi für eine kleine Überraschung. Er schloss sich in seinem
Wirtschaftsausblick für den Euroraum den jüngsten positiven Meinungen an. Sogar bis hin zum
sonst eher kritischen ifo-Institut gibt es derzeit nur Konjunkturprognosen, die von einer Besserung
des europäischen Wirtschaftsumfeldes ausgehen. Noch im Dezember bildete die EZB in ihrem
Wirtschaftsausblick die Speerspitze unter den Pessimisten. Damit entfachte sie temporär eine
Zinssenkungsfantasie, die nun von den Marktteilnehmern herausgenommen worden ist. Die Reak-
tion der Assetklassen war mustergültig: Der Euro profitierte gegenüber dem US-Dollar, deutsche
Anleihen gerieten unter Druck und die Aktienmärkte profitierten – wenn auch nur kurzfristig. Auf
Wochensicht verbleibt beim deutschen Leitindex ein leichtes Minus von 0,6 %.
Die Aktienmärkte (S. 5) haben den konjunkturellen Aufschwung bereits im letzten Jahr zu einem
großen Teil vorweggenommen. Die jüngsten Konjunkturdaten rechtfertigen dies. In der Berichts-
woche dürfte sich dieses Bild fortsetzen: Die Daten aus China (S. 7) sollten belegen, dass sich der
Aufschwung dort verbreitert und festigt. Die geld- und fiskalpolitischen Stimuli des vergangenen
Jahres zeigen ihre Wirkung sowohl auf der Wachstums- als auch auf der Inflationsseite. In den
USA (S. 6) zeichnet sich nicht nur eine Umschiffung des fiskalischen Kliffs ab, die Daten eröffnen
sogar ein gewisses Aufwärtspotenzial für unsere BIP-Prognose. Und Deutschland? Die BIP-
Kontraktion im Schlussquartal (S. 1) wird kaum dazu dienen, einen neuen Pessimismusschub an
den Kapitalmärkten auszulösen. Dies sollte der untere konjunkturelle Wendepunkt sein.
Geldpolitik als Wäre das nicht Anlass, die Rally des vergangenen Jahres linear fortzuschreiben? Wir meinen nein.
Spielverderber? So könnte u.a. die Politik der Notenbanken die Kauflaune bremsen. Bekanntlich ist es die Aufgabe
einer Notenbank, die Bowle wegzuräumen, bevor die Party richtig in Gang kommt. Die Fed hat die
Marktteilnehmer und vermutlich die Fiskalpolitik zum Jahreswechsel daran erinnert. Ende Februar
muss eine Lösung im US-Haushaltsstreit gefunden werden. Falls sich die Politik auf keine Sparbe-
schlüsse einigt – was nicht unser Basisszenario ist – könnte sich die Fed als Spielverderber erwei-
sen. Das wäre dann negativ für Aktien, Renten und den Euro.
Finanzmarktrückblick und -prognosen
Veränderung seit... aktueller
31.12.2012 03.01.2013 Stand* Q1/2013 Q2/2013 Q3/2013
(in %) Index
DAX 1,3 -0,6 7.708 7.500 7.700 8.000
(in Bp) (in %)
3M Euribor 0 0 0,19 0,2 0,3 0,3
3M USD Libor 0 0 0,31 0,4 0,4 0,4
10 jähr. Bundesanleihen 24 8 1,56 1,7 1,9 2,0
10 jähr. Swapsatz 21 10 1,77 2,0 2,2 2,3
10 jähr. US-Treasuries 14 -2 1,90 1,9 2,1 2,2
(jew eils gg. Euro, %) (jew eils gg. Euro)
US-Dollar -0,5 -1,1 1,33 1,30 1,35 1,40
Japanischer Yen -2,1 -2,6 117 107 110 114
Britisches Pfund -1,1 -1,1 0,82 0,81 0,83 0,85
Schweizer Franken -0,3 -0,2 1,21 1,20 1,20 1,25
(in %)
Brentöl $/B 0,2 0,2 113 100 103 105
Gold $/U 0,0 0,7 1.675 1.750 1.850 1.900
*Schlusskurse vom 10.01.2013 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt
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- 3. W OCHENAUSBLICK
1.3 Finanzmarktkalender KW 03 mit Prognosen
Helaba- Bloom berg
Zeit Land Periode Indikator Vorperiode
Prognose Consensus
Montag, 14.01.2013
02:20 US Chicago Fed Präsident Evans
Industrieproduktion
11:00 EZ Nov % m/m, s.a. 0,4 0,2 -1,4
% y/y, s.a. -3,0 -3,1 -3,9
San Francisco Fed Präsident
17:55 US
Williams
18:40 US Atlanta Fed Präsident Lockhart
22:00 US Fed Präsident Ben Bernanke
Dienstag, 15.01.2013
BIP
08:00 DE 2012 Ursprungsw erte 0,7 0,8 3,0
kalenderbereinigt 0,9 k.A. 3,1
14:00 US Boston Fed Präsident Rosengren
14:30 US Dez Einzelhandelsumsätze, % m/m 0,1 0,2 0,3
Einzelhandelsumsätze ohne Pkw s,
14:30 US Dez 0,2 0,2 0,0
% m/m
14:30 US Jan Empire State Umfrage; Index 0,0 -1,0 -8,1
14:30 US Dez PPI Erzeugerpreise, % m/m -0,1 -0,1 -0,8
PPI ohne Energie und
14:30 US Dez 0,2 0,2 0,1
Nahrungsmittel, % m/m
Minneapolis Fed Präsident
14:50 US
Kocherlakota
16:00 US Nov Lageraufbau; % m/m 0,3 0,3 0,4
18:30 US Philadelphia Fed Präsident Plosser
Mittw och, 16.01.2013
Konsumentenpreise
11:00 EZ Dez % m/m 0,4 0,3 -0,2
% y/y 2,2 2,2 2,2
Konsumentenpreise Kernrate
11:00 EZ Dez % m/m 0,4 k.A. -0,2
% y/y 1,4 1,5 1,4
Minneapolis Fed Präsident
14:00 US
Kocherlakota
CPI Konsumentenpreise
14:30 US Dez % m/m 0,1 0,0 -0,3
% y/y 1,9 1,8 1,8
CPI ohne Energie & Nahrungsmittel
14:30 US Dez % m/m 0,2 0,2 0,1
% y/y 1,9 2,0 1,9
15:15 US Dez Industrieproduktion, % m/m 0,3 0,2 1,1
15:15 US Dez Kapazitätsauslastung; % 78,6 78,5 78,4
Minneapolis Fed Präsident
16:00 US
Kocherlakota
16:00 US Jan NAHB Housing Index 48 48 47
20:00 US Beige Book
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- 4. W OCHENAUSBLICK
Donnerstag, 17.01.2013
01:00 US Dallas Fed Präsident Fisher
Erstanträge auf
14:30 US 12. Jan 365 368 371
Arbeitslosenunterstützung, Tsd
Baubeginne
14:30 US Dez % m/m 3,4 3,4 -3,0
Tsd (JR) 890 890 861
Baugenehmigungen
14:30 US Dez % m/m -1,0 0,4 3,6
Tsd (JR) 890 904 899
16:00 US Jan Philadelphia Fed; Index 6,0 5,6 8,1
18:05 US Atlanta Fed Präsident Lockhart
Freitag, 18.01.2013
BIP-Wachstum
03:00 CN % q/q (Q4) 2,3 2,2 2,2
% y/y (Gesamtjahr) 7,8 7,7 7,7
Verbrauchervertrauen (UoM); vorl.
15:55 US Jan 75,0 75,0 72,9
Index
Quellen: B lo o mberg, Helaba Vo lkswirtschaft/Research
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 4
- 5. W OCHENAUSBLICK
Markus Reinwand
Tel.: 069-91 32-47 23
2 Im Fokus
2.1 Aktien: Kurzfristig überhitzt
Die zuletzt deutlich offensivere Positionierung der Investoren zahlt sich bislang aus. Aktien haben
den Schwung der letzten Monate mit ins neue Jahr genommen. Dennoch sollte die bisherige
Kursdynamik nicht einfach fortgeschrieben werden. Vielmehr spricht die inzwischen wieder sehr
ausgeprägte Gelassenheit der Anleger für Rücksetzer.
Jahresauftakt als Der Start ins neue Börsenjahr ist aus Sicht der Aktienanleger geglückt. Die meisten der internatio-
gutes Omen nal führenden Indizes weisen gegenüber dem Jahresultimo ein Kursplus auf. Marktpsychologisch
ist die Entwicklung zu Beginn eines Jahres von besonderer Bedeutung. So wird dem sogenannten
5-Tage-Indikator insbesondere an der US-Leitbörse eine hohe Aufmerksamkeit zuteil. Immerhin
konnte der S&P 500 seit 1950 in 81 % der Fälle einen Jahresgewinn verbuchen, wenn die ersten
fünf Handelstage – wie in diesem Jahr – insgesamt mit einem Kursplus endeten. Trotz positiver
Aussichten für das Gesamtjahr sollte die Kursdynamik der vergangenen Wochen aber nicht
einfach fortgeschrieben werden. Schließlich ist mit den Notierungen inzwischen auch die
Erwartungshaltung der Anleger gestiegen, so dass es künftig weniger leicht fallen dürfte, diese zu
übertreffen. Das positive Überraschungsmomentum der US-Konjunkturdaten lässt gegenwärtig
bereits etwas nach.
Die Musik spielt vor der Berichtssaison Zuviel Gelassenheit?
S&P 500 Kursveränderung in %, Mittelwerte seit 1999 Index %
3 3 1500 55
in Phasen steigender Unternehmensgewinne
S&P 500 (linke Skala)
2 2 1400 50
1 1 1300 45
0 0 1200 40
-1 -1 1100 35
-2 -2 1000 30
-3 -3 900 25
-4 -4 800 20
-5 -5 700 15
in Phasen f allender Unternehmensgewinne Implizite Volatiliät VIX (rechte Skala)
-6 -6 600 10
außerhalb der Berichtssaison während der Berichtssaison 2009 2010 2011 2012
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Gute Zwischen- In den kommenden Wochen wird sich das Augenmerk der Anleger aber auch auf die
berichte bereits Zwischenergebnisse der Unternehmen richten. In den USA hat Alcoa bereits den Startschuss zur
vorweggenommen
Berichtssaison für das vierte Quartal gegeben. In der kommenden Woche werden dann
voraussichtlich 40, in der Folgewoche 90 Unternehmen aus dem S&P 500 nachlegen. Ob die
ohnehin robusten Notierungen an der Wall Street dadurch neuen Auftrieb erhalten, ist jedoch
fraglich. So nehmen Aktien getreu der alten Börsenweisheit „buy the rumour, sell the fact“ in der
Regel sowohl positive als auch negative Unternehmensberichte vorweg. Daher steigen bzw. fallen
die Notierungen bereits im Vorfeld der Veröffentlichung. Während der Berichtssaison bleiben die
Kursausschläge dagegen meist überschaubar. Seit dem Ende der Berichterstattung über das dritte
Quartal konnte der S&P 500 gut 6 % zulegen. Damit dürften bereits relativ ordentliche Ergebnisse
für das vierte Quartal 2012 vorweggenommen worden sein.
Dies zeigt sich auch daran, dass sich in den USA der Pessimismus – gemessen an der impliziten
Aktienvolatilität – inzwischen nahezu verflüchtigt hat. Immerhin hat der VIX mit einem Wert von
unter 14 % zuletzt ein Niveau erreicht, das im laufenden Haussezyklus häufig Vorbote einer
kurzfristigen Korrekturbewegung war. Für bislang noch unterinvestierte Anleger besteht somit die
berechtigte Hoffnung auf günstigere Einstiegsgelegenheiten in den kommenden Wochen.
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 5
- 6. W OCHENAUSBLICK
Patrick Franke 2.2 USA: Von Damoklesschwertern und Achillesfersen
Tel.: 069-91 32-47 38
Nachdem die drohende drastische Straffung der Fiskalpolitik zum Jahresbeginn durch einen
Kompromiss deutlich entschärft worden ist, sind die ewigen Schwarzseher etwas orientierungslos.
Zwar besteht noch die Hoffnung, dass die Ausgabenkürzungen des so genannten „sequester“ im
März doch in vollem Umfang kommen und die Konjunktur belasten oder dass die Politiker unge-
schickt genug sind, durch das Erreichen der Schuldenobergrenze tatsächlich eine Zahlungsunfä-
higkeit der US-Regierung heraufzubeschwören. Dies sind allerdings Szenarien mit geringer Ein-
trittswahrscheinlichkeit. Ansonsten fällt es derzeit schwer, irgendwelche Stolperfallen auszuma-
chen. Der Arbeitsmarkt läuft, die Erholung im Wohnungsbau nimmt Fahrt auf, die Investitions-
schwäche scheint vorbei und selbst die Weltkonjunktur droht sich zu stabilisieren. Aus welcher
Ecke könnten also die nächsten Horrorgeschichten kommen?
Konsumenten: Dead men In der Berichtswoche stehen neben Daten zum Wohnungsbau vor allem Indikatoren zum privaten
don’t wear plaid Konsum und zur Industrie an. Könnte der lange als „Achillesferse“ der US-Wirtschaft bezeichnete
Konsument die Expansion abwürgen? Oder ist ein Einbruch im Industriezyklus zu erwarten? Ent-
gegen der teilweise schon fast religiösen Überzeugung der Pessimisten hat der Konsum in den
USA seit dem Ende der Rezession nicht stagniert, sondern ist real im Schnitt um etwa 2 % pro
Jahr gestiegen. Im Dezember dürften die nominalen Einzelhandelsumsätze von niedrigeren Ben-
zinpreisen und einer leichten Korrektur beim Pkw-Absatz belastet worden sein. Wir rechnen aber
mit einem Plus von 0,1 bis 0,2 %. Im Q4 insgesamt hat der reale Konsum wohl um annualisiert fast
2½ % zugelegt. Auch wenn die angehobenen Rentenbeiträge die verfügbaren Einkommen im
Januar dämpfen werden, sollte dies nur eine temporäre Delle beim Konsum nach sich ziehen.
Robuster Arbeitsmarkt = solides Konsumwachstum Verarbeitendes Gewerbe: Tiefpunkt durchschritten
Annualisierte 6-Monatsveränderung in % Annualisierte 3-Monatsveränderung in % Index
14 14 18 60
Lohn- und Gehaltssumme 12
12 (nominal) 12 55
6
10 10
0 50
8 8 -6 Produktion im Verarb. Gewerbe (LS) 45
6 6 -12
-18 40
4 4 "Hurricane Sandy"
Private Konsumausgaben -24
2 2 35
(real) -30
ISM-Index (Verarb. Gewerbe, RS)
0 0 -36 30
Jan 12 Apr 12 Jul 12 Okt 12 2008 2009 2010 2011 2012
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Gute Aussichten Der fiskalpolitische Unfall ist ausgeblieben. Die politische Unsicherheit nimmt ab. China hat seinen
für die Industrie zyklischen Tiefpunkt hinter sich. Der Euro hat überlebt und die konjunkturelle Lage in der Eurozone
dürfte sich in den kommenden Monaten verbessern. Die Investitionsnachfrage in den USA zieht
nach einer Delle im Q3 wieder an. Vor diesem Hintergrund wird sich auch der globale Industriezyk-
lus 2013 beleben. Die regionalen Stimmungsbarometer im Verarbeitenden Gewerbe sollten daher
auf einem Aufwärtstrend bleiben. In diesem Sektor ist die Produktion im Dezember wohl um 0,5 %
gestiegen. Allerdings dürfte die vergleichsweise milde Witterung den Versorger-Output gedrückt
haben, so dass für die Industrie insgesamt nur ein Anstieg von 0,3 % gegenüber Vormonat zu
Buche stehen dürfte. Die Produktion im Bergbau boomt schon seit längerem. Insgesamt scheint
die Industrie auf einen Wachstumskurs einzuschwenken. Auch aus diesem Teil der US-Wirtschaft
kommen also eher positive Zeichen. Die Tatsache, dass das Protokoll einer FOMC-Sitzung, auf
der zeitlich unbegrenzte Käufe von Staatsanleihen im Umfang von monatlich 45 Mrd. Dollar –
zusätzlich zum bestehenden Kaufprogramm von Hypothekenanleihen (40 Mrd. Dollar pro Monat) –
beschlossen wurden, nun als Signal für eine baldige Wende in der Geldpolitik herangezogen wird,
zeigt, wie dünn die Argumente der Pessimisten geworden sind. Die Frage ist nur, ob das letztlich
ein gutes Zeichen ist, oder ob der Expansion nur aus einer Richtung Gefahr droht, die derzeit noch
kein Beobachter auf dem Radarschirm hat…
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 6
- 7. W OCHENAUSBLICK
Viola Julien 2.3 China: Versöhnlicher Jahresausklang
Tel.: 069-91 32-47 30
Die Veröffentlichung der chinesischen Wachstumszahlen des vierten Quartals 2012 sorgt in der
kommenden Woche für Aufmerksamkeit. Die moderate Erholung dürfte sich auch in den letzten
drei Monaten des Jahres fortgesetzt haben, sodass die durchschnittliche Wachstumsrate wie in
den Vorjahren über dem Zielwert der Regierung liegen wird.
Erholung dürfte sich in Als eines der ersten Länder weltweit veröffentlicht China bereits am Ende der nächsten Woche die
Q4 fortgesetzt haben Wachstumszahlen für das vierte Quartal 2012. Nach einem schwachen Jahresauftakt mit einer
Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von lediglich 1,5 % im Quartalsvergleich konnte die
chinesische Wirtschaft im Jahresverlauf wieder eine höhere Dynamik erreichen. Die vorangegan-
gene geldpolitische Lockerung und die wirtschafts- und fiskalpolitischen Stimuli dürften in den
Monaten Oktober bis Dezember für eine weitere Befestigung gesorgt haben. So hat die Industrie-
produktion augenscheinlich ihre Trendwende vollzogen, und auch die Zuwachsrate der Anlagein-
vestitionen entfernt sich weiter von ihren Tiefstständen. Als jüngste realwirtschaftliche Veröffentli-
chung überraschten darüber hinaus auch die Exporte auf der Oberseite. Erfreulich ist hier vor
allem die Entwicklung der Handelsbeziehungen mit Europa. Nach sechs Monaten mit negativen
Wachstumsraten konnte im Dezember endlich wieder ein Plus generiert werden. Wir positionieren
uns mit unserer Wachstumsprognose für das vierte Quartal von +2,3 % Vq. leicht oberhalb der
Konsensschätzung. Insgesamt dürfte 2012 eine durchschnittliche BIP-Wachstumsrate von 7,8 %
zu Buche stehen – ein durchaus versöhnliches Jahresergebnis angesichts teilweise sehr pessimis-
tischer Stimmen, die Mitte 2012 einen Rutsch der Wachstumsrate unter die Zielvorgabe der Regie-
rung (+7,5 % Vj.) prophezeit hatten.
Exporte erholen sich Einkaufsmanagerindex signalisiert wieder Wachstum
% gg. Vj. Index % gg. Vj.
50 50 62 17
40 Chin. Exporte gesamt 40 60 16
HSBC-PMI (Industrie)
30 30 14
20 20 55
10 10 12
0 0 50
10
-10 -10
-20 45 8
Chin. Exporte in die EU -20 BIP (r.S.)
-30 -30 6
-40 -40 40 5
2008 2009 2010 2011 2012 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Frühindikatoren zuletzt Auch die wirtschaftlichen Vorzeichen für das Jahr 2013 haben sich zuletzt aufgehellt. An erster
verbessert Stelle sind die Einkaufsmanagerindizes (PMIs) der Industrie zu nennen: Nach dem offiziellen, vom
chinesischen Statistikamt ermittelten PMI ist inzwischen auch der HSBC-PMI über die Expansi-
onsschwelle von 50 Punkten gestiegen und impliziert damit erstmals seit einem Jahr wieder
Wachstum im Verarbeitenden Gewerbe. Ebenfalls freundliche Indikationen liefert der OECD-
Frühindikator. Die BIP-Wachstumsrate dürfte im laufenden Jahr daher etwas höher ausfallen (He-
laba-Prognose: +8,4 % Vj.). Eine Rückkehr zu zweistelligen Werten halten wir indes in naher Zu-
kunft für wenig wahrscheinlich, zumal auch Äußerungen vonseiten der Regierung und zentraler
Wirtschaftsgremien einen eher moderaten Unterton aufweisen. So wurde im Dezember auf der
zentralen Wirtschaftskonferenz, die traditionell erste Leitlinien für das kommende Jahr festlegt,
nicht wie in den Jahren zuvor von „dauerhaftem und relativ schnellem Wachstum“ gesprochen,
sondern von einer „stabilen, gesunden und nachhaltigen Entwicklung“ der Wirtschaft. Umfassende
konjunkturelle Stützungsmaßnahmen sind unseres Erachtens daher ebenso wenig zu erwarten wie
eine übereilte Umsetzung notwendiger Wirtschafts- und Sozialreformen. Vielmehr sollten sich die
„umsichtige“ geldpolitische Ausrichtung und die proaktive Fiskalpolitik 2013 fortsetzen.
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 7
- 8. W OCHENAUSBLICK
3 Charttechnik
Renten: Korrektur läuft Widerstände: 143,77 144,90 145,82
MACD Bund-Future (daily) Unterstützungen: 142,19 141,40 140,95
Auch in dieser Woche musste der Bund-Future Kursverluste
hinnehmen. Im Zuge dessen hat der Märzkontrakt das
61,8 %-Retracement des Kursanstieges von September bis
Dezember bei 142,19 getestet. Zwar gibt es inzwischen
erste Indikationen einer überverkauften Marktlage, das
technische Bild ist insgesamt aber belastend. Nicht nur im
Tageschart steht der MACD im Verkauf, sondern auch auf
Wochenbasis. Gleiches gilt für den DMI. Vor diesem Hinter-
grund sehen wir weiterhin Risiken auf der Unterseite. Po-
tenzielle Haltemarken finden sich bei 141,40 und 140,95.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891)
Euro: Warten auf Kaufsignale Widerstände: 1,3309 1,3380 1,3487
MACD EUR-USD (daily) Unterstützungen: 1,2980 1,2876 1,2736
Die Woche scheint für den Euro doch noch versöhnlich zu
enden. Nachdem zunächst nochmals ein Test der Zone um
1,30 stattfand, in der wir eine Kreuzunterstützung durch den
überwundenen langfristigen Abwärtstrend (seit 2011) und
den mittelfristigen Aufwärtstrend (seit Juli 2012) lokalisieren,
konnte sich der Euro erholen und ein Wochenhoch bei
1,3280 markieren. Ein Befreiungsschlag ist damit aber noch
nicht gelungen, denn dafür hätte die Hürde bei 1,3309
übersprungen werden müssen. Tagesindikatoren hellen
sich auf, Kaufsignale fehlen aber noch.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891)
Aktien: DAX in Handelsrange gefangen Widerstände: 7.839 7.875 7.950
DMI DAX (daily) Unterstützungen: 7.680 7.627 7.566
Zuletzt war der DAX nicht in der Lage, das Hoch bei 7.789
Zählern erneut zu bestätigen. Vielmehr bewegte sich der
Index weiterhin in einer Handelsspanne, deren untere Be-
grenzung bei 7.686 Zählern zu finden ist. Erst wenn diese in
die eine oder andere Richtung verlassen wird, ist mit einer
neuen, dynamischen Bewegung zu rechnen. Leichte Vortei-
le bestehen aktuell noch zugunsten der Longseite, wie DMI
und der „Market-Mode-Indikator“ signalisieren. Tritt dieser
Fall ein, lauten die nächsten Kursziele 7.875 und 7.950
Zähler.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)
Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.
Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 8
- 9. W OCHENAUSBLICK
4 Helaba Kapitalmarktszenarien
Hauptszenario: In unserem Kapitalmarktausblick 2013 haben wir unsere Szenarien mit Beatles Songs unterlegt.
With a Little Help Im Hauptszenario „With a Little Help from My Friends“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 75 %) ge-
from My Friends
lingt die von der Geld- und Finanzpolitik angelegte konjunkturelle Wende der Weltwirtschaft. Die
zum Teil kräftigen Zinssenkungen in den Schwellenländern setzen dort den Investitionszyklus in
Gang. Gleichzeitig haben die Notenbanken der Industrieländer mit ihren unkonventionellen Maß-
nahmen – allen voran den Anleihekäufen – zu einer Stabilisierung der Finanzmärkte und zu einer
Rückkehr des Vertrauens beigetragen. Das Auseinanderbrechen des Eurosystems bzw. ein Kol-
laps des globalen Finanzsystems ist unwahrscheinlicher geworden.
2013 werden insbesondere die EZB und die Fed in ihren Bemühungen nicht nachlassen und die
Rentenmärkte mit weiteren Anleihekäufen verzerren. Dies sorgt zusammen mit einer Belebung der
Weltwirtschaft für nachlassende Risikoprämien. Insgesamt zeichnet sich für das Jahr 2013 ange-
führt von China und Brasilien ein klassischer Aufschwung ab. Das globale BIP-Wachstum dürfte
moderat von knapp 3 % (2012) auf 3,3 % ansteigen. Der Risikoappetit der Anleger wird 2013 zu-
nehmen. So dürften sich Aktien als attraktivste Anlageklasse erweisen, während Bundesanleihen
die Gunst der Anleger verlieren. Die sinkenden Risikoprämien auf Peripherieanleihen befördern die
Gemeinschaftswährung.
Alternativszenario: In unserem negativen Szenario „Yesterday“ (15 %) springt der Investitionszyklus nicht an. Zu sehr
Yesterday sind Unternehmen über die hohe Staatsverschuldung verunsichert und scheuen sich, Risiken
einzugehen. Die Notenbanken scheitern in ihren Bemühungen, die Risikoprämien nachhaltig zu
drücken. Die Fehler der Vergangenheit lassen sich doch nicht einfach ganz wegmonetisieren.
Folglich kommt die Weltwirtschaft nicht in Schwung. Die Industrieländer geraten in ein deflationä-
res Umfeld. Geopolitische Risiken könnten zudem die Konjunktur zusätzlich belasten. Anleger
suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anleihen mit höchster Bonität profitieren, während die
Aktienmärkte unter Druck geraten.
Alternativszenario: In unserem positiven Szenario „Here Comes the Sun“ (10 %) schießen die Notenbanken übers
Here Comes the Sun Ziel hinaus: Der von der Geldpolitik weit geöffnete Kreditkanal sorgt dafür, dass der globale Investi-
tionszyklus rasch an Breite und Tiefe gewinnt. Die üppige Liquiditätsausstattung befeuert nicht nur
die Kapitalmärkte, sondern treibt sukzessive auch die Teuerung in der Realwirtschaft. Im Euro-
raum wird die Krise damit schneller als erwartet überwunden, zumal weitere Konsolidierungsschrit-
te in die Zukunft verschoben werden. Aktien und auch der Euro strahlen heller denn je, während
deutsche Renten im Dunkeln bleiben.
Investmentszenarien 2013
Wahrschein- Renten
Szenarien 2013 Wachstum Inflation Euro Aktien
lichkeit Deutschland
With a Little Help
75%
from My Friends
Yesterday 15%
Here Comes the
10%
Sun
Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 1 . J A N U A R 2 0 1 3 · © H E L A B A 9
- 10. W OCHENAUSBLICK
5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle
Klassischer Aufschwung In unserem Hauptszenario „With a Little Help from My Friends“ gelingt 2013 die von der Geld-
dank Investitionszyklus und Fiskalpolitik angelegte konjunkturelle Wende der Weltwirtschaft. Angeführt von China und
Brasilien zeichnet sich für 2013 ein klassischer globaler Aufschwung ab: Der einsetzende Lager-
zyklus führt zur Belebung der Industriekonjunktur. Die expansive Geldpolitik befördert den globalen
Investitionszyklus, so dass das globale BIP-Wachstum moderat von knapp 3 % (2012) auf 3,3 %
zulegen dürfte. In den USA nimmt der konjunkturelle Gegenwind von der Fiskalpolitik zwar zu,
dennoch sollte ein BIP-Wachstum von rund 2 % realisiert werden. Im Gegensatz zu den USA ist
das konjunkturbereinigte Defizit in der Eurozone bereits 2012 kräftig zurückgeführt worden, so
dass die Sparpolitik nun weniger restriktiv wirkt. Für die gesamte Eurozone ergibt sich nach einer
Schrumpfung von 0,4 % im zurückliegenden Jahr endlich wieder etwas Wachstum in Höhe von
0,4 % 2013. Die Wirtschaft in Deutschland wird vom niedrigen Ausgangsniveau zum Jahreswech-
sel 2013wieder stärker expandieren.
Inflation: Vor dem Hintergrund des insgesamt moderaten Wachstumsausblicks bleiben die Inflati-
onsrisiken verhalten. Zwar baut sich in den Schwellenländern ein gewisser Druck auf, der jedoch
durch die Entwicklung in den Industrieländern mehr als ausgeglichen wird. Global werden die Ver-
braucherpreise 2013 nicht stärker zulegen als im Vorjahr. Die Inflation in der Eurozone dürfte auf
2,2 % zurückgehen und damit in etwa dem Ziel der EZB von rund 2 % entsprechen. In den USA
wird sich die Teuerung auf 1,7 % verlangsamen.
Geldpolitik dominiert Rentenmärkte: Der geringe Inflationsdruck erlaubt es den Notenbanken, ihre Geldpolitik fortzuset-
Kapitalmärkte zen. Die EZB wird den Leitzins bei 0,75 % festzurren und sich auf das Aufkaufprogramm von
Staatsanleihen konzentrieren: Die Risikoaufschläge bei Staatsanleihen in den europäischen Kri-
senländern sinken im Jahresverlauf, bleiben aber von Rückschlägen begleitet. Die Luft für Bun-
desanleihen wird dünner. Bei einer zu erwartenden Entspannung der Euro-Schuldenkrise ist mit
einer rückläufigen Nachfrage nach vermeintlich sicheren, aber extrem teuren deutschen Staatsan-
leihen zu rechnen. Der Konjunkturpessimismus nimmt ebenso ab wie der Rückenwind vom US-
Rentenmarkt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen wird 2013 in Deutschland zwischen 1,3 %
und 2,3 % schwanken, in den USA zwischen 1,5 % und 2,5 %.
Euro: Die EZB nimmt mit ihrer Geldpolitik Unsicherheit aus dem Markt und reduziert die Angst vor
dem Währungszerfall. Die sinkenden Risikoprämien auf Peripherieanleihen stützen die Gemein-
schaftswährung. Auch wird sich im Jahresverlauf der Wachstumsvorsprung der USA gegenüber
der Eurozone verringern, da letztere ihre Rezession überwindet. Die sehr expansive Geldpolitik der
Fed in Form von Wertpapierkaufprogrammen sollte sich negativ auf den US-Dollar auswirken,
zumal die Notenbank ihre quantitativen Maßnahmen womöglich noch ausweitet. Der Euro-Dollar-
Kurs dürfte sich 2013 im Bereich von 1,25 bis 1,40 bewegen.
Risikopapiere Aktienmärkte: Aktien haben mit ihrem Anstieg in der zweiten Jahreshälfte 2012 zwar bereits einen
mit Vorteilen
Teil der zuvor massiven Unterbewertung abgebaut. Gemessen an der eigenen Historie wie auch
im Vergleich zu den gängigen Anlagealternativen erscheinen gerade deutsche und europäische
Dividendentitel noch immer günstig. Zudem dürften die negativen Gewinnrevisionen ihren Höhe-
punkt erreicht haben. Mit einer Wende der konjunkturellen Frühindikatoren hellen sich auch die
Ertragsperspektiven der Unternehmen wieder auf. Zwar spricht die verhaltene Wachstumsdynamik
lediglich für einen Anstieg der Nettoergebnisse im einstelligen Bereich. In Verbindung mit einer
moderaten Bewertungsexpansion dürfte dies aber für ansehnliche Kurszuwächse ausreichen.
Neben fundamentalen Gründen spricht auch der weiter vorherrschende Anlagenotstand für stei-
gende Notierungen. So haben sich die Aktienquoten in den Portfolios privater und institutioneller
Anleger bislang lediglich auf dem Durchschnittsniveau der letzten zehn Jahre eingependelt. Hier
besteht somit Nachholpotenzial. Der DAX dürfte in diesem Umfeld die zyklischen Höchststände
aus den Jahren 2000 und 2007 in Angriff nehmen (Spanne 2013: 6.800 bis 8.200 Punkte).
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- 11. W OCHENAUSBLICK
Prognoseübersicht
Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise
Veränderung gg.
reale Veränderung gg. Vorjahr in %
Vorjahr in %
2011 2012s 2013p 2014p 2011 2012s 2013p 2014p
Euroland 1,5 -0,4 0,4 1,3 2,7 2,5 2,2 2,3
Frankreich 1,7 0,1 0,7 1,5 2,3 2,3 2,0 2,4
Italien 0,6 -2,0 -0,5 0,8 2,9 3,3 2,4 2,2
Spanien 0,4 -1,3 -1,0 0,8 3,1 2,5 2,3 2,0
Griechenland -7,1 -6,5 -4,0 0,5 3,1 1,1 0,0 0,5
Irland 1,4 0,5 1,5 2,0 1,2 2,0 1,9 1,3
Portugal -1,7 -3,5 -2,5 0,5 3,6 2,8 1,0 1,0
Deutschland* 3,1 1,0 1,2 1,7 2,3 2,0 2,0 2,3
Großbritannien 0,9 0,0 1,0 1,5 4,5 2,8 2,6 2,3
Schw eiz 1,9 1,0 1,2 1,7 0,2 -0,7 0,5 0,8
Schw eden 3,9 1,1 1,9 2,3 3,0 1,0 1,1 2,0
Polen 4,3 2,3 2,0 2,4 4,2 3,8 3,0 3,0
Ungarn 1,6 -1,2 0,5 1,2 3,9 5,8 5,0 4,0
Tschechien 1,9 -1,1 0,7 2,0 1,9 3,4 2,7 2,5
Russland 4,3 3,5 3,7 3,8 8,4 5,1 6,5 6,6
USA 1,8 2,3 2,0 2,6 3,1 2,1 1,7 2,0
Japan -0,7 1,8 0,7 1,0 -0,3 0,1 -0,2 2,0
Asien ohne Japan 6,5 5,7 6,2 6,2 5,9 4,5 5,2 5,0
China 9,3 7,9 8,4 8,1 5,4 2,5 3,0 2,8
Indien 6,9 5,8 6,5 7,3 8,9 9,2 8,2 8,0
Lateinamerika 4,3 3,0 3,9 4,0 6,5 6,0 6,4 6,0
Brasilien 2,7 1,5 3,8 4,0 6,6 5,3 5,7 5,4
Welt 3,5 3,0 3,3 3,7 3,9 3,0 3,1 3,3
s = Schätzung, p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt;
Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
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