1. Sperrfrist: 09.55 Uhr
Pressemitteilung
Nr. 004/2012 – 31. Januar 2012
Der Potsdamer Arbeitsmarkt im Januar:
Arbeitslosigkeit steigt auf 8,5 Prozent leicht an
Auch im Januar erreichte die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur
für Arbeit Potsdam einen Rekordwert. Zwar waren mit 32.274 Men-
schen mehr Personen arbeitslos als im Dezember. Im Vergleich zu
den Januar-Werten der vergangenen 20 Jahre jedoch gab es nie
eine niedrigere Zahl. Die Arbeitslosenquote lag bei 8,5 Prozent (-0,8
Prozent zum Januar 2011). Im Dezember hatte sie 7,7 Prozent betra-
gen.
„Zu Jahresbeginn ist ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit saiso-
nal üblich“, so Edelgard Woythe, Leiterin der Potsdamer Arbeits-
agentur. „Viele befristete Arbeitsverträge laufen zum Jahresende hin
aus. Darum melden sich im Januar immer mehr Menschen bei uns
arbeitslos. Im Vorjahresvergleich jedoch stellen wir diesen Monat in
allen Alters- und Personengruppen einen Rückgang fest.“
Die Arbeitslosigkeit im Detail
Im Januar waren 3.251 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen als
im Dezember und 2.814 weniger als im Januar 2011. Neu arbeitslos mel-
deten sich diesen Monat 9.091 Menschen. Das sind 1.911 mehr als im
Dezember und deutlich weniger als im Januar 2011 (-1.210).
Auf der anderen Seite haben im Januar 5.867 Menschen ihre Arbeitslosig-
keit im Januar beendet, 327 weniger als im Dezember und 192 weniger
als im Vorjahresmonat.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit zeigte sich im Januar in beiden Rechts-
kreisen. Die Agentur für Arbeit Potsdam (SGB III) war im Dezember für
10.386 Arbeitslose verantwortlich, 2.316 mehr als im Dezember und 1.716
weniger als zum Vorjahreszeitpunkt.
Die Jobcenter (SGB II/ „Hartz IV“) im Bezirk betreuten 21.888 Arbeitslose,
935 mehr als im Dezember und 1.053 weniger als im Januar 2011.
Agentur für Arbeit Potsdam, Pressestelle Tel: 0331 880 4410
14462 Potsdam Fax: 0331 880 4444
www.arbeitsagentur.de/potsdam
2. -2-
Der Stellenmarkt
Mit 3.547 offenen Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt waren 214 mehr als
im Dezember und 863 mehr als im Januar 2011 vakant. Neu gemeldet
wurden in diesem Monat 1.292 Jobangebote, davon 1.220 sozialversiche-
rungspflichtige. Insgesamt wurden im Januar 215 Stellen weniger als im
Dezember und 21 weniger als vor einem Jahr gemeldet.
Hoher Personalbedarf besteht nach wie vor in allen Pflege- und Gesund-
heitsberufen. Auch Friseure und Gebäudereiniger werden gleichbleibend
stark gesucht. Im gewerblich-technischen Bereich ist die Nachfrage nach
Anlagenmechanikern, nach Kundendienstmonteuren sowie nach Elektri-
kern und Elektronikern konstant hoch.
Aktuell vermehrt gesucht werden auch Verkäufer an Tankstellen, Fach-
kräfte Lagerlogistik und Kommissioniere.
Eine Auswirkung des bisher milden Winters ist, dass auffällig wenige Bau-
unternehmen bis zum jetzigen Zeitpunkt Saison-Kurzarbeit angemeldet
haben.
Vorausschauend suchen bereits jetzt viele Hotels und Gaststätten nach
Service-Personal für das Frühjahr.
Hinweis zu einer statistischen Besonderheit im Januar 2012:
Als eine von bundesweit 41 neuen Optionskommunen (zkT, zugelassener
kommunaler Träger) ist das Jobcenter Potsdam-Mittelmark zum 1. Januar
2012 in die alleinige Verantwortung des Landkreises Potsdam-Mittelmark
übergegangen. Zuvor wurden dessen Kunden von der Agentur für Arbeit
und der Kommune gemeinsam betreut.
Für eine unverzerrte und vollständige Arbeitsmarkt- und Grundsicherungs-
statistik sind die zugelassenen kommunalen Träger rechtlich verpflichtet, ih-
re Arbeitsmarkt- und Grundsicherungsdaten monatlich an die Statistik der
Bundesagentur für Arbeit zu übermitteln.
Zum Berichtsmonat Januar 2012 hat das Jobcenter Potsdam-Mittelmark nur
teilweise plausible Daten übermittelt. Negativ betroffen sind die Daten der
so genannten Förderstatistik. Diese gehen in die statistische Größe der Un-
terbeschäftigung ein. Aus diesem Grund können für den Januar 2012 keine
plausiblen vollständigen Daten zum Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instru-
mente sowie zur Unterbeschäftigung auf Agenturebene veröffentlicht wer-
den.
3. Arbeitsmarkt in Zahlen
Sperrfrist: 31.01.2012, 09:55 Uhr
Arbeitsmarktreport
Agentur für Arbeit Potsdam
Januar 2012
5. Arbeitsmarktreport
Abkürzungen und Zeichenerklärung
AA Agentur für Arbeit
ABM Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
AGH Arbeitsgelegenheiten
BA Bundesagentur für Arbeit
BSI Beschäftigung schaffende Infrastrukturmaßnahmen
dar. darunter
dav. davon
GSt Geschäftsstelle
HA Hauptagentur
IT Informationstechnologie
PSA Personal-Service-Agentur
SGB Sozialgesetzbuch
zkT zugelassene kommunale Träger
I insgesamt
M Männer
F Frauen
MD Monatsdurchschnitt
ME Monatsende
MS Monatssumme
MM Monatsmitte
MA Monatsanfang
JA Jahresanfang
JD Jahresdurchschnitt
JE Jahresende
JS Jahressumme
r berichtigte Zahl
s geschätzte Zahl
u unzuverlässige oder ungewisse Daten
0 mehr als nichts, aber weniger als die Hälfte der
kleinsten Einheit, die in der Tabelle zur Darstellung
gebracht werden kann
- nichts vorhanden
. kein Nachweis vorhanden
… Angaben fallen später an
* Zahlenwerte kleiner 3 und korrespondierende
Werte werden aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen
x Nachweis nicht sinnvoll
Abweichungen in den Summen ergeben sich durch Runden der Zahlen.
6. Arbeitsmarktreport
Aktuelle Hinweise
Eine Revision der Statistik über Arbeitslose und Arbeitsuchende führt ab Berichtsmonat Januar 2012 zu
kleineren rückwirkenden Änderungen von Eckzahlen ab Januar 2007. Auslöser für die Revision waren
insbesondere die Erweiterung der statistischen Berichterstattung zur Dauer der Arbeitslosigkeit und eine Änderung
der Berücksichtigung des Wohnortes.
Um die Daten der Jobcenter zugelassener kommunaler Träger auch bei der Dauer der Arbeitslosigkeit
verwenden zu können, wurde die statistische Methodik verbessert und auf die sog. integrierte Datenbasis
(integrierte Datenhaltung für Agenturen für Arbeit, Jobcenter in gemeinsamer Einrichtung und zugelassener
kommunaler Träger) umgestellt. Für Regionen mit zugelassenem kommunalem Träger im Bezirk werden aufgrund
technischer Restriktionen in den Reports vorerst keine Dauern ausgewiesen.
Der Wohnort eines Arbeitslosen oder Arbeitsuchenden wird nunmehr auch dann zur regionalen Zuweisung
herangezogen, wenn abweichende Gebietsinformationen zum Träger oder zur betreuenden Dienststelle vorliegen.
Bislang wurden die Informationen zum Wohnort, zum Träger und zur Dienststelle gleichberechtigt verwendet. Der
nunmehr geltende Vorrang des Wohnortes führt in Einzelfällen zu regionalen Verschiebungen, spielt bundesweit
aber keine Rolle.
In Folge des Übergangs von Jobcentern in gemeinsamer Einrichtung in 41 Jobcenter zugelassener kommunaler
Träger zum 1.1.2012 mussten mehr statistische Ergebnisse als üblich für zugelassene kommunale Träger
geschätzt werden. Daraus ergeben sich Einschränkungen der Berichtsfähigkeit über Strukturen der Zu- und
Abgänge in und aus Arbeitslosigkeit: Für bundesweit insgesamt 58.000 Zugänge und 52.000 Abgänge (neue und
bisherige zugelassene kommunale Träger) liegen keine Strukturangaben etwa in Bezug auf Erwerbstätigkeit vor.
Wegen der oben genannten Übergänge sind auch Vorjahresveränderungen auf Trägergebietsebene (gemeinsame
Einrichtungen, zugelassene kommunale Träger) nicht sinnvoll.
Aufgrund der o.g. Neuorganisation der SGB II Träger zum 1. Januar 2012 hat sich die Zahl der durch die
Bundesagentur im SGB II betreuten Personen verringert. In den davon betroffenen Regionen ist für den
Berichtsmonat Januar 2012 von einer Untererfassung der Förderdaten auszugehen, Vormonats- und
Vorjahresvergleiche sind hier nicht sinnvoll. Um dennoch für Deutschland (West und Ost) sowie die Bundesländer
und Regionaldirektionen Aussagen zum Umfang von Förderung zu ermöglichen, wurden die wichtigsten
Bestandsdaten ab Bundeslandsebene aufwärts geschätzt. Für die letztgenannten Gebiete erfolgte auch eine
Hochrechnung von Daten zu gemeldeten erwerbsfähigen Personen; dadurch ist es möglich, für diese Regionen
Werte zur Unterbeschäftigung auszuweisen.
7. Arbeitsmarktreport
Inhaltsverzeichnis
Arbeitsmarktreport
Agentur für Arbeit Potsdam
Januar 2012
Seite
Eckwerte des Arbeitsmarktes 6
Eckwerte des Arbeitsmarktes im Rechtskreis SGB III 7
Eckwerte des Arbeitsmarktes im Rechtskreis SGB II 8
Bestand an Arbeitslosen nach Rechtskreisen 9
Bestand an Arbeitslosen nach Personengruppen 10
Zugang in und Abgang aus Arbeitslosigkeit 11
Gemeldete Arbeitsstellen 12
Bestand an Arbeitslosen und gemeldeten Arbeitsstellen nach Zielberufen 13
Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen 14
Der Arbeitsmarkt in den Dienststellen des Agenturbezirks 15
Hauptagentur Potsdam 16
Geschäftsstelle Bad Belzig 19
Geschäftsstelle Brandenburg 22
Geschäftsstelle Königs Wusterhausen 25
Geschäftsstelle Luckenwalde 28
Geschäftsstelle Zossen 31
12. Arbeitsmarktreport
zurück zum Inhalt
Bestand an Arbeitslosen nach Personengruppen
Agentur für Arbeit Potsdam
Januar 2012
Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk unterschiedlich. Die Veränderungsspanne reicht
im Januar von -17% bei 15- bis unter 25-Jährigen bis -3% bei 50- bis unter 65-Jährigen. Auch der Anteil der ausgewählten
Personengruppen am Arbeitslosenbestand ist unterschiedlich groß. Bei der Interpretation der Daten ist zu berücksichtigen,
dass Mehrfachzählungen möglich sind, da ein Arbeitsloser in der Regel mehreren der hier abgebildeten Personengruppen
angehört. Somit kann die individuelle Situation von Arbeitslosen von der Entwicklung der jeweiligen Personengruppe
abweichen.
Veränderung der Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen gegenüber dem Vorjahresmonat
Arbeitslose insgesamt -8,0%
Männer -9,2%
Frauen -6,4%
15 bis unter 25 Jahre -17,3%
25 bis unter 50 Jahre -9,3%
50 bis unter 65 Jahre -2,9%
Deutsche -8,2%
Ausländer -3,8%
Anteil ausgewählter Personengruppen an allen Arbeitslosen nach Rechtskreisen
Männer Frauen
Insgesamt 56,9% 43,1%
SGB III 57,7% 42,3%
SGB II 56,5% 43,5%
Deutsche Ausländer
Insgesamt 95,7% 4,3%
SGB III 98,1% 1,9%
SGB II 94,5% 5,4%
15 bis unter 25 Jahre 25 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 65 Jahre
Insgesamt 9,2% 56,2% 34,6%
SGB III 11,2% 46,5% 42,3%
SGB II 8,2% 60,8% 31,0%
10
13. Arbeitsmarktreport
zurück zum Inhalt
Zugang in und Abgang aus Arbeitslosigkeit
Agentur für Arbeit Potsdam
Januar 2012
Aufgrund fehlender Strukturinformationen des zugelassenen kommunalen Trägers im Januar 2012 kann für diesen
Berichtsmonat keine detaillierte Berichterstattung zu den Bewegungsgrößen erfolgen.
11
17. Arbeitsmarktreport
zurück zum Inhalt
Der Arbeitsmarkt in den Dienststellen des Agenturbezirks
Agentur für Arbeit Potsdam
Januar 2012
Im Agenturbezirk Potsdam stellt sich der Arbeitsmarkt im Januar recht unterschiedlich dar. Vergleichsweise günstig entwickelte
sich die Arbeitslosigkeit in Bad Belzig; dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 19%. Dem
gegenüber steht die Entwicklung in Brandenburg mit einer Abnahme von 5%.
Veränderung des Bestandes an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat
GSt Bad Belzig -18,7%
GSt Zossen -16,4%
AA Potsdam -8,0%
GSt Königs Wusterhausen -6,6%
GSt Luckenwalde -6,6%
HA Potsdam -6,2%
GSt Brandenburg -4,8%
Dementsprechend änderten sich auch die Arbeitslosenquoten in den Dienststellen des Agenturbezirks. Die Spanne reichte im
Januar von 6,2% in Zossen bis 13,0% in Brandenburg.
Arbeitslosenquoten1) im Agenturbezirk aufsteigend sortiert
Januar 2012 Januar 2011
6,2%
GSt Zossen
7,3%
7,2%
HA Potsdam
7,7%
7,5%
GSt Königs Wusterhausen
8,1%
8,5%
AA Potsdam
9,3%
9,4%
GSt Bad Belzig
11,4%
11,3%
GSt Luckenwalde
12,2%
13,0%
GSt Brandenburg
13,6%
1) Arbeitslose bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen (abhängige zivile Erwerbspersonen plus Selbständige und mithelfende Familienangehörige).
15