1. Faszinierendes Panorama moderner und aktueller Kunst
Museum Brandhorst im Kunstareal München eröffnet
Kontinuierlicher Sammlungsausbau durch Stiftung gesichert
München, 18. Mai 2009 | Mit der Eröffnung des Museums Brandhorst gewinnen die
Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ein Haus von internationaler Strahlkraft hinzu.
Nahe der Alten und der Neuen Pinakothek gelegen und der Pinakothek der Moderne
unmittelbar benachbart bietet es ein beeindruckendes Ensemble von Werken moderner und
zeitgenössischer Kunst.
Die Sammlungen der Pinakothek der Moderne und des Museums Brandhorst ergänzen sich
dabei zu einem facettenreichen Parcours und ermöglichen eine lebendige
Auseinandersetzung mit unterschiedlichen künstlerischen Positionen des 20. und 21.
Jahrhunderts. Im neuen Gebäude nimmt sich die Architektur in ihrer Formensprache
bewusst zurück und fungiert als Rahmen für ästhetische Erfahrungen von großer Prägnanz
und Intensität.
Die Sammlung Brandhorst
Gemälde, Skulpturen und Installationen bieten ästhetische Erfahrungsmöglichkeiten von
ungewöhnlicher Präsenz und Vielfalt, wie sie in kaum einer anderen Sammlung privaten
Ursprungs in Deutschland erlebbar sind. Werkgruppen von ausgesuchten Künstlern der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie internationalen Vertretern der Gegenwartskunst
machen den besonderen Charakter dieser über 700 Kunstwerke umfassenden Sammlung
aus.
Zwei Schwerpunkte bestimmen die Sammlung Brandhorst: Mit mehr als 60 Gemälden,
Zeichnungen und Skulpturen des amerikanischen Künstlers Cy Twombly (* 1928) bietet sie
den größten Überblick zur Entwicklung des amerikanischen Künstlers außerhalb der USA.
Der wegweisende Protagonist der Pop Art, Andy Warhol, ist mit über 100 Arbeiten in einem in
Europa wohl einzigartigen Werkpanorama vertreten. Während Twombly das mediterrane
Umfeld mit vielen kulturhistorischen Anspielungen in verschlüsselten Andeutungen
reflektiert, bevorzugt Warhol vorgeprägte Bilder aus der Medienwelt. Der subtilen
Vergegenwärtigung von Geschichte von höchstem ästhetischem Anspruch steht damit ein
Œuvre gegenüber, in dem vor allem Konsum, Glamour und Sensationen thematisiert
werden. Dabei bedient sich Warhol einer zunehmend entpersonalisierten Formensprache
und standardisierten Produktionsweise, die individuelle Merkmale vermeidet. Dagegen
arbeitet Twombly bis heute auf sich allein gestellt; er hat von Beginn an eine
unverwechselbar eigenständige Bild- und Zeichensprache gepflegt.
Andere Positionen bereichern dieses Spektrum und erweitern es: Sigmar Polke, Georg
Baselitz, Gerhard Richter, Alex Katz, Eric Fischl, Jean-Michel Basquiat, Ed Ruscha. Hinzu
kommen Objekte und Installationen von Mario Merz, Jannis Kounellis, Franz West, Katharina
Fritsch, Christopher Wool, Robert Gober und anderen.
In jüngster Zeit konnte darüber hinaus ein weiterer Akzent gesetzt werden durch den Erwerb
der Videoarbeit Western Union: Small Boats des britischen Künstlers Isaac Julien (*1960).
2. Mit der Präsentation dieser und anderer Gegenwartskünstler wie Mike Kelley oder Damien
Hirst sucht die Sammlung Brandhorst bewusst die Auseinandersetzung mit kontroversen,
jüngeren Strömungen.
Die Udo und Anette Brandhorst Stiftung und die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
Die Eröffnung des Museums Brandhorst ist Ergebnis und Basis praktizierter Partnerschaft
zwischen der Udo und Anette Brandhorst Stiftung und den Bayerischen
Staatsgemäldesammlungen, die künftig weiter ausgebaut wird:
Die Udo und Anette Brandhorst Stiftung ist eine rechtsfähige öffentliche Stiftung des
bürgerlichen Rechts mit Sitz in München. Sie wurde 1993 gegründet und untersteht der
Aufsicht der Regierung von Oberbayern. Stiftungszweck ist die Förderung, Sammlung und
öffentliche Präsentation von moderner Kunst. Dies beinhaltet den Erwerb von Kunstwerken
sowie die Realisierung von Ausstellungen, Katalogen und Veranstaltungen. Das Vermögen
der Stiftung setzt sich aus Kunstwerken und Kapital zusammen. Die Erlöse des
Kapitalvermögens werden ausschließlich für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet.
Um die Stiftung mit ihrer Sammlung und ihrem Kapital dauerhaft an München zu binden, hat
sich der Freistaat Bayern verpflichtet, ein Museum zu errichten und zu betreiben. Als Teil der
Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gibt es für den Betrieb und den Unterhalt des Baus
sowie für das Personal eine ausreichende Bestandssicherung.
Das Museum Brandhorst im Kunstareal
Das Museum Brandhorst erweitert das Profil des Kunstareals München mit Alter und Neuer
Pinakothek, Pinakothek der Moderne, Glyptothek und Antikensammlung auf spektakuläre
Weise.
Prof. Dr. Klaus Schrenk, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen: „Die
1999 für den Freistaat gewonnene Sammlung von Udo und Anette Brandhorst und die
signifikante Architektur von Sauerbruch Hutton fügen der zeitgenössischen Ästhetik eine
neue Dimension hinzu. Vor diesem Hintergrund erscheint die Zukunft des Kunstareals viel
versprechend, was auch durch ein einzigartiges Potential von Förderern unterstrichen wird.“
»Mit dem Museum Brandhorst wird Münchens Engagement für die zeitgenössische Kunst,
die mit dem Bau der Pinakothek der Moderne einen bedeutungsvollen Akzent erhielt,
nachdrücklich unterstrichen«, sagt Prof. Dr. Carla Schulz-Hoffmann, Stellvertretende
Generaldirektorin der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, und
Prof. Dr. Armin Zweite, Direktor der Sammlung Brandhorst, ergänzt: »Der unverwechselbare
Charakter der Sammlung mit ihren einmaligen Höhepunkten wird evident, wenn man sich
das Ensemble höchst unterschiedlicher Positionen vor Augen führt, wie das jetzt im Museum
Brandhorst auf eindrucksvolle Weise möglich ist.«
Städtebaulich fügt sich das Museum nordwestlich in das Kunstareal ein und nimmt partiell
historisch geprägte Gegebenheiten auf, wie sie der Bebauungsplan für den zweiten
Bauabschnitt der Pinakothek der Moderne vorsah. Zum einen folgt der Neubau von
3. Sauerbruch Hutton der Anlage eines Flügels der ehemaligen Türkenkaserne. Zum anderen
reagiert der Kopfbau an der Ecke von Türken- und Theresienstrasse in seinem Volumen und
seiner ausgesprochenen Leichtigkeit sowie seiner filigranen Struktur auf den Wohnkomplex
von Sep Ruf aus den 1950er Jahren gegenüber. Die Hauptfassade, der Eingang des Museums
und das Foyer mit Restaurant/Café und Museumsladen liegen an der Theresienstrasse; das
Haus wendet sich damit der lebendigen Maxvorstadt, der Universität sowie Schwabing und
der Kunstakademie zu.
Besucherdienst: Kunstauskunft im Museum Brandhorst
Zur Eröffnung bietet die Kunstvermittlung des Museums Brandhorst eine besondere Form
des Dialogs: An ausgewählten Stellen geben unsere Mitarbeiter während der kompletten
Öffnungszeiten Kunstauskunft. Stellen Sie Fragen, diskutieren Sie über Ihre Eindrücke und
nehmen Sie persönliche Impulse für Ihre Begegnung mit der Kunst auf.
21. Mai bis 24. Mai 10 bis 22 Uhr täglich
Kinderprogramm zur Eröffnung
»Schiff ahoi«: am Do, den 21.05. (11 bis 17 Uhr), am Samstag, den 23.05. und So, den 24,05.
(je 13 bis 17 Uhr) findet für Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren in der Werkstatt des Palais
Pinakothek ein Kinderprogramm statt: dort werden Boote aus Papier und Gips gebaut und
Zeichen und Spuren hinterlassen.
BR-Dokumentation: »Superstars der Kunst«
Für die Dokumentation »Superstars der Kunst« haben Gaby Imhof-Weber und Henning
Weber das Museum Brandhorst von der Grundsteinlegung an begleitet. Sie zeigen wichtige
Stationen auf dem Weg bis zur Eröffnung. Sendetermine: So, 17.05.; 15:15 Uhr, Mo, 18.05.
16:45 Uhr
Weitere Informationen und Bildmaterial:
Dr. Christine Kramer Tine Nehler M.A.
Pressereferentin Leitung Presse & Kommunikation
Bayerische Staatsgemäldesammlungen Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Museum Brandhorst Pinakothek der Moderne und Museum
Brandhorst
Theresienstraße 35 a Barer Straße 29
D 80333 München D 80799 München
Tel. +49 (0)89 23805-1321/1320 Tel. +49 (0)89 23805-118
Email: presse@museum-brandhorst.de Email: presse@pinakothek.de
www.museum-brandhorst.de www.pinakothek.de