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Theater Heilbronn
Spielplan 2009/10




veröffentlicht am 29. April 2009
Premieren GroSSes Haus

18.09.2009                                          17.04.2010
Buddenbrooks                                        The Black Rider
Schauspiel von John von Düffel                      Musical von Waits/Wilson/Burroughs
Regie: Malte Kreutzfeldt                            Regie: Christian Marten-Molnár

24.09.2009                                          15.05.2010
Das Auge der Welt                                   Entity
Ballettabend von Stephan Thoss                      Tanzabend von Wayne McGregor
Gastspiel des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden   Gastspiel der Compagnie Random Dance

01.11.2009                                          05.06.2010
Der Räuber Hotzenplotz                              GroSS und Klein
Märchen von Otfried Preußler                        Schauspiel von Botho Strauss
Regie: Tatjana Rese                                 Regie: Esther Hattenbach

05.11.2009                                          09.06.2010
Madama Butterfly                                    Solitaire / LE Sacre du Printemps
Oper von Giacomo Puccini                            Ballettabend von Stephan Thoss
Regie: Anna Bergmann                                Gastspiel des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
Gastspiel des Oldenburgischen Staatstheaters
                                                    15.07.2010
18.11.2009                                          Das Käthchen von Heilbronn
Elektra                                             Schauspiel von Heinrich von Kleist
Oper von Richard Strauss                            Regie: Alejandro Quintana
Regie: Hansgünther Heyme
Gastspiel des Pfalztheaters Kaiserslautern          Wiederaufnahmen
                                                    Grosses Haus
05.12.2009
Kiss me, Kate                                       03.10.2009
Musical von Cole Porter                             In seiner frühen Kindheit
Regie: Elisabeth Stöppler                           ein Garten
                                                    Schauspiel nach Christoph Hein
16.01.2010                                          Regie: Axel Vornam
Hase Hase
Komödie von Coline Serreau                          09.10.2009
Regie: Elina Finkel                                 Faust I
                                                    Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe
12.02.2010                                          Regie: Alejandro Quintana
Das Feuerwerk
Operette von Paul Burkhard                          15.10.2009
Regie: Peer Boysen                                  Romy ˛ Die Welt aus Gold
Gastspiel des Badischen Staatstheaters Karlsruhe
                                                    Musical von Daniel Call und Stefan Mens
                                                    Regie: Stefan Haufe
06.03.2010
Die Orestie                                         28.01.2010
Schauspiel von Aischylos                            Nathan der Weise
Regie: Alejandro Quintana                           Schauspiel von Gotthold Ephraim Lessing
                                                    Regie: Alejandro Quintana
Premieren Komödienhaus

19.09.2009
Harold und Maude
Komödie nach Colin Higgins
Regie: Herbert Olschok

12.11.2009
Tour de Farce
Komödie von Philip LaZebnik und Kingsley Day
Regie: Carl-Hermann Risse

15.01.2010
Was Sie schon immer über Sex wissen wollten
Komödie von Woody Allen
Regie: Matthias Thieme
Gastspiel der Württembergischen Landesbühne Esslingen

20.03.2010
Das andalusische Mirakel
Komödie von Lars Albaum und Dietmar Jacobs

28.05.2010
Der Vetter aus Dingsda
Operette von Eduard Künneke
Regie: Uta Koschel

23.07.2010
Altweiberfrühling
Komödie von Stefan Vögel
Regie: Stefanie Stroebele
Gastspiel der Komödie am Marquardt, Stuttgart



Wiederaufnahme komÖdienhaus

Frühjahr 2010
Männer gesucht!
Musikalische Partnersuche von Daniel Ris
Regie: Daniel Ris
Premieren Kammerspiele


                                      Wiederaufnahmen
                                      kammerspiele

26.09.2009                            06.10.2009
Brennende Geduld                      Das ist Esther
Schauspiel nach Antonio Skármeta      Schauspiel von Christiane Richers
Regie: Alejandro Quintana             Regie: Elina Finkel

09.01.2010                            08.10.2009
Heimat.Los!                           Monsieur Ibrahim und
Schauspiel von Holger Schober         die Blumen des Koran
(Uraufführung)                        Schauspiel von Eric-Emmanuel Schmitt
Regie: Dominik Günther                Regie: Frank Lienert-Mondanelli

12.03.2010                            14.10.2009
Angstmän                              Klamms Krieg
Schauspiel von Hartmut El Kurdi       Schauspiel von Kai Hensel
                                      Regie: Nils Brück
22.04.2010
Feuergesicht                          15.10.2009
Schauspiel von Marius von Mayenburg   Türkisch Gold
Regie: Axel Vornam                    Schauspiel von Tina Müller
                                      Regie: Nurkan Erpulat

                                      21.10.2009
                                      Disco Pigs
                                      Schauspiel von Enda Walsh
                                      Regie: Torsten Krug

                                      31.10.2009
                                      4.48 Psychose
                                      Stück von Sarah Kane
                                      Regie: Uta Koschel

                                      Herbst 2009
                                      Neulich im Weltraum
                                      Schauspiel von und mit Michael Miensopust
                                      Regie: Michael Miensopust

                                      November 2009
                                      Glückliche Tage
                                      Schauspiel von Samuel Beckett
                                      Regie: Alejandro Quintana
s c ha u sp i e l


buddenbrooks
Schauspiel nach dem Roman von thomas mann
von john von düffel
Regie: malte kreutzfeldt
Ausstattung: klaus noack

Er gilt als »Seelengeschichte des deutschen Bürgertums«, Thomas Manns
Romanerstling Buddenbrooks. Sprach­ ewaltig erzählt er die Geschichte des
                                      g
Verfalls einer Kaufmannsfamilie. Diesen Wälzer auf die Bühne zu bringen,
hielten viele für unmöglich. Bis 2005 der Schriftsteller John von Düffel mit einer
Stückfassung für das Hamburger Thalia-Theater aufwartete, die alle Zweifler
verstummen ließ. Er hat aus Thomas Manns opulentem Roman den drama-
tischen Kern mit den entscheidenden Dreh- und Angelpunkten herausgeschält:
Der alte Jean (Johann) Buddenbrook führt einen gutgehenden Getreidehandel.
Sein Schaffen nach dem Familien-Leitspruch: »Sei mit Lust bei den Geschäften
am Tag, aber mache nur solche, dass wir bei Nacht ruhig schlafen können«,
erlaubt der Familie ein Leben in Wohlstand. Auch von seinen Kindern Thomas,
Tony und Christian, die wir in dem Stück als junge Erwachsene kennen lernen,
erwartet er, dass sie nützliche Mitglieder der Familie werden. Das bedeutet
nichts anderes, als jegliches individuelles Glück den Interessen der Firma und
der Mehrung des Kapitals unterzuordnen. Tony muss standesgemäß heiraten:
nicht den Mann, den sie liebt, sondern einen Kaufmann mit scheinbar gut­
gehenden Geschäften. Der älteste Sohn Thomas muss das Kontor überneh-
men. Er beschreitet diesen Weg mit Härte und Selbstverleugnung. Für Christian
ist auch ein Platz in der Firma vorgesehen, aber er liebt die schönen Künste …
Buddenbrooks ist eine genaue Untersuchung bürgerlicher Werte, ihrer Leistungs-
und Lebensfähigkeit. Wann war die Geschichte dieses ökonomischen Überle-
benskampfes und seiner menschlichen Opfer aktueller als jetzt?


p r e m i e r e a m 1 8 . 9 . 2 0 0 9 i m g r o ss e n ha u s
ba l l e tt


das auge der welt
Ballettabend von stephan thoss
Choreografie: stephan thoss
Bühnenbild: stephan thoss / arne walther
Kostüme: stephan thoss

Der Titel Das Auge der Welt spielt auf eine altindische Vorstellung an: mit einem
Auge in der linken, dem Herzen nächsten Hand, können wir das Wesen der Din-
ge unter der sichtbaren Oberfläche wahrnehmen. Der dreiteilige Ballettabend
eröffnet den Blick auf Gefühls- und Seelenzustände von Menschen, die im Alltag
hinter Masken versteckt werden.
Heim suchen begibt sich auf die Suche nach dem, was sich hinter dem Wort »Ich«
verbirgt. Eine Person, zwei, drei? Je nach Umgebung und Gegenüber verändern
wir unser Verhalten und nehmen unterschiedliche Rollen an. Diese Erfahrung
muss auch die junge Frau machen, die in heim suchen mit ihren verschiedenen
Ichs konfrontiert wird: Sie kommen wie Geister aus Türen und Wänden und
spiegeln Aspekte ihres Selbst wider, die sie nicht kennt.
Das Eintauchen in eine Welt der Träume ist das Thema von Tosende Stille, dem
zweiten Teil des Abends. Im Niemandsland zwischen Illusion und Realität ent-
faltet sich Nacht für Nacht ein heimliches Leben, das mehr von uns weiß, als
wir es uns eingestehen. Beim Erwachen bleibt oft der Wunsch, die Bilder des
Traumes zugänglich zu machen. Tosende Stille verwandelt diese vertrauten-frem-
den Bilder in sichtbare Bewegung von tosender Leidenschaft.
Einen unwirklichen Blick wirft auch die letzte Choreografie des Abends: Boléro
– unzählige Male vertanzt und oft mit den ewig gleichen Bildern schwül-lasziver
Erotik. Für Stephan Thoss war dies ein Anreiz, leidenschaftliche Hingabe nicht
mit Jugendlichkeit und rassiger Schönheit zu assoziieren. Sechs ältere Damen
sind es, die sich zum Kaffeekränzchen treffen, sich mit Ravels Komposition in
Stimmung bringen und dabei überraschende Beweglichkeit beweisen.

p r e m i e r e a m 2 4 . 0 9 . 2 0 0 9 i m g r o ss e n ha u s
Gastspiel des hessischen staatstheaters wiesbaden


Termine:
do	 24.09.09
fr	 25.09.09
sa	 26.09.09
so	 27.09.09
mÄrchen


der rÄuber hotzenplotz
Märchen von otfried preuß ler
Regie: tatjana rese
Ausstattung: thomas pekny

Zur Winterzeit steht ein Kinderklassiker auf dem Programm, der schon seit
Generationen kleine und große Zuschauer begeistert. Unschlagbare Helden der
kindlichen Phantasie: Räuber, Zauberer und eine Fee werden auf der Bühne
lebendig, wenn der schlaue Kasperl und sein Freund Seppl den Räuber Hotzen-
plotz dingfest machen wollen.
Der hat nämlich Großmutters Geburtstagsgeschenk gestohlen: eine Kaffeemüh-
le, die nicht nur die braunen Bohnen mahlt, sondern auch noch Omas Lieblings-
lied »Alles neu macht der Mai« spielt. Hotzenplotz schleppt das gute Stück in
seine Höhle, die tief verborgen im finsteren Wald liegt. Kasperl und Seppl haben
einen Plan, wie sie das Versteck des Räubers finden können. Aber Hotzenplotz
mit seinen sieben Messern und der Pfefferpistole ist nicht nur ein gefährlicher,
sondern auch ein listiger Räuber und einfach nicht zu fassen. Wachtmeister
Dimpfelmoser, der schon lange hinter ihm her ist, kann ein Lied davon singen.
Hotzenplotz lockt Kasperl und Seppl in eine Falle, nimmt sie gefangen und
verkauft einen der beiden an den Zauberer Petrosilius Zwackelmann. Denn der
sucht schon lange einen Dienstjungen, der ihm die Kartoffeln schält. Das ist
das einzige auf der Welt, was Zwackelmann nicht zaubern kann. Die Lage ist sehr
verzwickt.
Doch wieder mal erweist sich, dass die Kraft der Freundschaft stärker ist als Räu-
berlist und böser Zauber. Die beiden Jungen haben allerhand Bewährungspro-
ben zu be­ tehen, die das junge und auch das junggebliebene Publikum in Atem
           s
halten ...
p r e m i e r e a m 0 1 . 1 1 . 2 0 0 9 i m g r o ss e n ha u s
m u s i k th e at e r


madama butterfly
Oper in drei Aufzügen von giacomo puccini
Nach einer Dichtung von luigi illica und giuseppe giacosa
Musikalische Leitung: olaf storbeck
Regie: anna bergmann; Bühne: susanne schwieter
Kostüme: matthias werner
»Meine Madama Butterfly bleibt, was sie ist. Die em­ fin­ ungs­ eich­ te Oper, die
                                                        p d       r   s
ich je geschrieben habe! Ich werde noch gewinnen ...«. Mit stolzem Trotz reagier-
te Giacomo Puccini, als das Premierenpublikum die Uraufführung 1904 ablehnte.
Und Puccini sollte recht behalten. Madama Butterfly wurde seine populärste Oper.
Das Oldenburgische Staatstheater ist mit Anna Bergmanns berührender Insze-
nierung der Butterfly zu Gast. Die Regisseurin verlegt die Handlung nicht ins Japan
des beginnenden 20. Jahr­ underts, sondern sie erzählt eine Geschichte von
                           h
blinder Liebe und gnadenlosem Egoismus aus unseren Tagen: Der amerikanische
Marineleutnant Pinkerton ist auf Aus­ands­ insatz. Für sein persönliches Wohl
                                       l     e
hat er nicht nur ein Haus gemietet, sondern auch gleich die passende Frau, Cio-
Cio-San, ein blutjunges Mädchen. Miet- und Ehevertrag sind jederzeit fristlos
kündbar. Der amerikanische Konsul warnt Pinkerton, dass das Mädchen die
Verbindung ernst nehmen könnte. Doch der Offizier feiert eine Pseudo­ ochzeit
                                                                          h
und freut sich an der schönen Frau, so lange er im Einsatz ist. Als er nach Amerika
heimkehrt, lässt er Cio-Cio-San zurück, die, ohne dass Pinkerton es weiß, ein
Kind erwartet. Jahr um Jahr wartet Butterfly auf ihren Mann. Eines Tages taucht
er wieder auf, an seiner Seite eine andere Frau. Er will sein Kind, über das ihn der
Konsul informiert hat, nach Amerika holen.
Zur Premiere schrieb die Nordwest-Zeitung »Die Aufführung zielt auf jene Tra-
gödie, die die weibliche Hauptperson und ihre Opferrolle, ihre Blindheit gegen-
über der Realität, ihr Gefangensein in Gefühlen, Wünschen und Träumen in den
Mittelpunkt stellt. Da bleibt vom Porzellanpuppenhaften der Cio-Cio-San nicht
viel übrig. Aber alles von einer Butterfly, deren Psychodrama sensibel entwickelt
wird.«

p r e m i e r e a m 0 5 . 1 1 . 2 0 0 9 i m g r o ss e n ha u s
Gastspiel des oldenburgischen staatstheaters


Termine:
do 	05.11.09             do	 29.04.10
fr	 06.11.09             fr	 30.04.10
sa	 07.11.09             di	 22.06.10
so	 08.11.09             mi	 23.06.10
mi	 28.04.10             do	 24.06.10
m u s i k th e at e r


elektra
Oper von richard strauss
Musikalische Leitung: gmd uwe sandner
Regie und Ausstattung: hansgünther heyme

Mit der Elektra aus dem Pfalztheater Kaiserslautern wird eine Opern-Inszenie-
rung zu sehen sein, die Kritiker und Publikum nach der Premiere in wahre Begei-
sterungsstürme versetzt hat. Um diese herausragende Inszenierung von Hans-
günther Heyme hierher holen zu können, setzen wir alle Hebel in Bewegung.
Der Orchestergraben wird vergrößert, um dem Orchester des Pfalztheaters und
dem gewaltigen Klang dieser Oper Raum zu bieten. Außerdem steht mit Barbara
Schneider-Hofstetter als Elektra eine der ganz großen dramatischen Soprani-
stinnen auf der Bühne. Auf packende Weise interpretiert Schneider-Hofstetter
das Psychogramm einer zutiefst traumatisierten Frau, deren Leben nur um einen
Gedanken kreist: Rache für den Mord an ihrem Vater! König Agamemnon ist
Opfer in einer endlosen Kette von Familienmorden, die seit Generationen das
Schicksal des mykenischen Königshauses bestimmen. Einst hatte er seine Toch-
ter Iphigenie den Göttern geopfert, bevor er gegen Troja in den Krieg zog. Als er
zehn Jahre später siegreich zurückkehrt, erschlägt ihn seine Frau Klytämnestra.
Elektra, ihre andere Tochter, igelt sich seit dem Mord am Vater ein. Sie muss
sich Demütigungen gefallen lassen, lebt wie eine Magd am Hof und steigert sich
in ihre Rache-Obsessionen hinein ... Die Oper entstand 1906 nach der Tragödie
von Hugo von Hofmannsthal, die Strauss 1903 in Berlin als Schauspiel gesehen
hatte. Hofmannsthal hatte darin den antiken Mythos unter dem Einfluss der
Psychoanalyse neu gedeutet. Richard Strauss fand für das Pathologische in
Handlung und Charakteren eine außergewöhnliche musikalische Gestaltungs-
weise. Hofmannsthal liebte an der Musik des als seelenverwandt geschätzten
Komponisten das »Wuchtige, das Grandiose, das wirklich Gewaltige«.

p r e m i e r e a m 1 8 . 1 1 . 2 0 0 9 i m g r o ss e n ha u s
Gastspiel des pfalztheaters kaiserslautern

Termine:
mi	 18.11.09             mi	 06.01.10
so	 06.12.09             mi	 20.01.10
sa	 19.12.09             sa	 23.01.10
mo	 28.12.09
musical


kiss me, kate
Musical von cole porter
Musikalische Leitung: nicolas kemmer
Regie: elisabeth stöppler
Bühnenbild: lars betko
Kostüme: frank lichtenberg

Was für eine pikante Situation: Ein ehemals in heißer Liebe verbundenes, nun
aber leidenschaftlich geschiedenes Schauspieler-Paar muss auf der Bühne wieder
ein Liebespaar spielen. Das hat Zündstoff. Zumal die beiden Ex-Geliebten sich
nicht so gleichgültig sind, wie sie tun. Das ist die Ausgangssituation im Musical
Kiss me, Kate, einer rasanten Theater-im-Theater-Geschichte. Hinter den Kulissen
tragen Lilly Vanessi und Fred Graham ihren Zwist als Ex-Ehepartner aus, während
sie auf der Bühne als Hauptdarsteller in der Premiere von Shakespeares Der
Widerspenstigen Zähmung glänzen sollen. Die Stimmung ist nicht nur wegen des
Premierenfiebers angeheizt, sondern auch wegen der Eifersucht der beiden Stars
auf die aktuelle Liebschaft des jeweils anderen. Als Fred seiner neuen Freundin,
der Schauspielerin Lois Lane, einen Blumenstrauß schickt, der aber versehentlich
bei Lilly Vanessi landet, eskaliert die Lage. Lilly interpretiert den Strauß nämlich
als Zeichen der neu erwachenden Liebe ihres Ex-Mannes und ist glücklich, bis
sie während der Vorstellung die beigefügte Karte liest und ihren Irrtum erkennt.
Da verwandelt sich Lilly in eine rasende Furie und wird eine so wütende »Wider-
spenstige«, wie sie selbst Shakespeare nicht hätte ersinnen können. Die Premi-
erenvorstellung droht völlig aus dem Ruder zu laufen. Erst recht, als mitten auf
der Bühne zwei leibhaftige Gangster erscheinen, die in Fred einen Spiel-Schuld-
ner vermuten, den sie schon lange verfolgen ...
Kiss me, Kate ist eine der erfolgreichsten Broadway-Produk­ ionen aller Zeiten.
                                                                t
Nicht nur das turbulente »Spiel-im-Spiel« fesselt die Musicalfans seit über 60
Jahren, sondern auch die großartigen Songs. Viele von ihnen sind bis heute
welt­ ekannte Ohrwürmer, wie Wunderbar, Es ist viel zu heiß oder Schlag nach bei
     b
Shakespeare.

p r e m i e r e a m 0 5 . 1 2 . 2 0 0 9 i m g r o ss e n ha u s
s c ha u sp i e l


hase hase
Komödie von coline serreau
Regie: elina finkel

»Da Gott nicht überall sein kann, hat er die Mama gemacht«, sagt ein Sprich-
wort. Dabei muss der Schöpfer dieser Worte wohl eine Frau wie die Mama aus
der Familie Hase im Kopf gehabt haben. Sie reißt sich ein Bein aus, damit es
ihrer Familie gut geht, hat für alle ein offenes Ohr und gibt ihnen Wärme. Zwei
ihrer fünf Kinder sind noch zu Hause, die anderen drei haben einen guten Job
und sind in festen Händen. Alles ist in bester Ordnung – so scheint es. Nur Pa-
pas Lohnerhöhung lässt auf sich warten – jetzt, da alles so teuer wird, käme sie
schon recht. Auf jeden Fall freut sich Mama Hase darauf, dass sie bald wieder
mehr an sich selbst denken kann. Doch plötzlich kommt alles anders. Die älte-
ste Tochter lässt sich scheiden, die zweite sagt auf dem Standesamt nicht ja, die
Söhne werden von der Polizei gesucht, Papas Firma hat keine Aufträge mehr.
Und Hase Hase, der jüngste, der so heißt, weil er mit zwei riesigen Schneidezäh-
nen geboren wurde, ist von der Schule geflogen. Alle flüchten sich ins warme
Nest zu Mama. Es wird ganz schön eng in der Anderthalb-Zimmer-Wohnung,
und es kommt noch ärger …
Hase Hase von der französischen Autorin und Filmregisseurin Coline Serreau
(u.a. Drei Männer und ein Baby) wurde kurz nach seiner deutschen Erstauffüh-
rung 1992 zum meistgespielten Stück auf deutschsprachigen Bühnen. Mit einer
turbulenten Mischung aus aberwitziger Komödie und Science Fiction erzählt
es vom Zusammenhalt einer Familie in schwierigen Zeiten. Wenn schon Mitte
der 1990er Jahre die Aktualität dieses Stückes gepriesen wurde, muss man heute
sagen, es scheint für unsere Tage geschrieben, da die Themen Niedergang des
Mittelstandes, Existenzbedrohung für Familien oder Wirtschaftskrise die Schlag-
zeilen bestimmen. Serreau hält alledem eine augenzwinkernde Utopie entgegen.

p r e m i e r e a m 1 6 . 0 1 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s
m u s i k th e at e r


das feuerwerk
Musikalische Komödie in drei Akten von paul burkhard
nach dem Lustspiel Der schwarze Hecht von emil sautter
Buch von erik charell und jürg amstein.
Gesangstexte von jürg amstein und robert gilbert
Musikalische Leitung: ulrich wagner; Regie: peer boysen
Ausstattung: ulrike schlemm; Choreografie: julianna sarri

Ihren Titel trägt diese Komödie wirklich zurecht: Der ganze Abend ist ein ein-
ziges Feuerwerk an witzigen Szenen und wunderbaren musikalischen Ideen.
Das zwischen Operette und Musical changierende Lustspiel aus dem Jahre 1950
mit seinem bekanntesten Schlager Oh mein Papa brachte dem Komponisten
Weltruhm ein und sorgt für gute Laune in den Zuschauerräumen, wenn auf
der Bühne zwei völlig gegen­ ätzliche Welten aufeinander prallen. Der 60. Ge-
                              s
burtstag des Fabrikanten Albert Oberholzer soll gemütlich gefeiert werden. Die
ganze Verwandtschaft ist schon versammelt, da platzt plötzlich das schwarze
Schaf der Familie, der seit 30 Jahren verschollene jüngste Bruder des Jubilaren,
Alexander Oberholzer, in die betuliche Runde. Endlich kommt Stimmung auf,
denn Alexander nennt sich inzwischen Obolski, ist Zirkusdirektor und hat viel
zu erzählen. Von seiner charmanten Gattin Iduna ist sofort die gesamte Män-
nerschar begeistert, während die Ehefrauen heimlich Gift und Galle spucken.
Iduna schwärmt in gebrochenem Deutsch von ihrem Papa, der »eine wunder-
bare Clown« war. Des Jubilaren Tochter Anna ist so vom Zirkusleben fasziniert,
dass sie auf der Stelle Artistin werden möchte. Iduna indes verspürt angesichts
dieser friedlichen Idylle eine heimliche Sehnsucht nach Plüschsofas und Sup-
penterrinen ... Burkhard, der ein grandioser Theaterpraktiker war, verhalf mit
Das Feuerwerk dem Genre Operette zu neuem Glanz. Er maß den Textbüchern
eine stärkere Bedeutung zu, griff auf Stilmittel von Offenbach und der deutschen
Spieloper zurück und ließ sich von Kurt Weill, dem französischen Chanson und
amerikanischen Musicals inspirieren.

p r e m i e r e a m 1 2 . 0 2 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s
Gastspiel des badischen staatstheaters karlsruhe


Termine:
fr	 12.02.10             so	 21.02.10
sa	 13.02.10             fr	 26.02.10
di	 16.02.10             so	 28.02.10	
mi	 17.02.10             do	11.03.10
sa	 20.02.10
s c ha u sp i e l


die orestie
Schauspiel von aischylos
Regie: alejandro quintana
Ausstattung: juan leon

Mit keinem Werk kommt man näher an die Geburtsstunde des Theaters heran, als
mit der Orestie des Aischylos. Der um 500 v. Chr. in Athen lebende Autor gilt als
»Vater der Tragödie«. Drei der ursprünglich vier Teile seiner Orestie sind erhalten
geblieben.
Im ersten Teil, Agamemnon, tobt der Krieg der Griechen gegen Troja im zehnten
Jahr. Die Nachricht vom Sieg der Griechen unter Agamemnon erreicht den Kö-
nigspalast von Argos. Der Krieg hat mit einem besonders grausamen Verbrechen
begonnen: Agamemnon hatte die Göttin Artemis provoziert. Diese verlangte zur
Strafe von ihm seine Tochter Iphigenie zu opfern, andernfalls hätte sie die grie-
chische Flotte versenkt. Zehn Jahre lang hat Klytaimnestra, Agamemnons Frau,
sich deshalb gegrämt. Nun ist der Tag der Mutterrache gekommen. Kaum, dass
der Feldherr zurückgekehrt ist, wird er von Klytaimnestra und ihrem Geliebten
Aigisthos getötet.
Im zweiten Teil, den Chorephoren, schwören die anderen Kinder Agamemnons und
Klytaimnestras, Orest und Elektra, die Ermordung des Vaters zu rächen. Orest
wird von Apollon beauftragt, seine Mutter zu töten. Orest tut es, quält sich aber
von Stund’ an mit schweren Vorwürfen, weil er den Mord wieder mit einem Mord
vergolten hat.
Im dritten Teil, den Eumeniden, wird Orest von den Rachegöttinnen verfolgt, die
Sühne für seinen Muttermord fordern. Göttin Athene soll Recht sprechen. Sie will
dies jedoch nicht durch einen göttlichen Spruch entscheiden, sondern gründet
einen Gerichtshof, der Schuld und Sühne ausführlich debattiert, um über Orests
Tat abzustimmen.
Goethe nannte die Orestie »das Kunstwerk aller Kunstwerke«, das die Entwicklung
der modernen Gesellschaft verhandelt: Eine von Menschen geführte, demokra-
tische Gesetzbarkeit entkräftet die Willkür der Götter.

p r e m i e r e a m 0 6 . 0 3 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s
musical


the black rider
Musical von tom waits, robert wilson
und william s. burroughs
Musikalische Leitung: alexander suckel
Regie: christian marten-molnár
Ausstattung: nikolaus porz

Was tun, wenn der einzige Weg zum Liebesglück über schwar­ e Magie führt?
                                                                z
Der Amtsschreiber Wilhelm liebt die Förs­ erstochter Käthchen. Doch will es der
                                            t
Brauch, dass nur ein erfolgreicher Schütze die Hand des schönen Mädchens
erhält. Ein Probeschuss auf eine Taube soll über das Lebensglück entscheiden.
Allerdings versteht Wilhelm nur mit dem Schreibstift umzugehen, nicht mit dem
Gewehr. Und je näher der Tag des Probeschusses rückt, um so unsicherer wird
er. Beim Üben im Wald begegnet er einem geheimnisvollen Mann, der ihm
Kugeln gibt, die ihr Ziel nie verfehlen. Der plötzliche Jagderfolg macht ihn über-
mütig, schon scheinen sich seine Träume zu erfüllen. Kurz vor dem Prüfungstag
versagen seine Schießkünste erneut. Und wieder erscheint der geheimnisvolle
schwarze Reiter. Diesmal knüpft er Bedingungen an die Vergabe der sieben Zau-
berkugeln: Eine davon soll nur ihm gehorchen ...
Die Volkssage vom Freischütz inspirierte den Regisseur Robert Wilson zu einer
Neufassung, für die er Rocklegende Tom Waits und Beat-Generation-Autor
William S. Burroughs als Mitstreiter gewinnen konnte. Durch ihre innovative Zu-
sammenarbeit entstand mit The Black Rider: The Casting of the Magic Bullets die
zweite musikalische Bearbeitung der Freischütz-Sage nach Carl Maria von We-
bers gleichnamiger Oper. The Black Rider ist rauer, finsterer und moderner. Waits
Ideenreichtum zeigt sich auch in diesem Stück in einer ungeheuren Bandbreite
an Musikstilen, die auf einzigartige und effektvolle Weise miteinander verschmel-
zen. Die bejubelte Urauf­ ührung von The Black Rider fand 1990 in Hamburg statt.
                          f
Schnell eroberte das Werk die deutschsprachigen Bühnen und setzt seinen Er-
folg seit 1998 in einer englischen Version auch international fort.

p r e m i e r e a m 1 7 . 0 4 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s
Tanz! heilbronn


entity
random dance
Konzept und Regie: wayne mc gregor
Musik: joby talbot, jon hopkins; Licht: lucy carter
Videodesign: ravi deepres; Ausstattung: patrick burnier

Der Brite Wayne McGregor gilt als »Superbrain« unter den Choreografen. Er ist
Hauschoreograf des Londoner Royal Ballet, seine Company Random Dance re-
sidiert am dortigen Sadler’s Wells Theater. Sein naturwissenschaftliches Interes-
se führte ihn zur Zusammenarbeit mit Neurowissenschaftlern über die Verbin-
dungen zwischen Körper und Gehirn.
»Man muss jedoch nichts von höherer Mathematik verstehen, um der Sogkraft
von Entity zu erliegen. Die Choreografie ist alles andere als zerebral, sie begeistert
durch ihre rabiate Sinnlichkeit und eine genuin choreografische Intelligenz. Und
sie befremdet, wenn man die zehn Tänzer mit frappierenden Körperformeln expe-
rimentieren sieht, die unser Verständnis von Tanz auf den Kopf stellen«
(Tagesspiegel 2008). »Ein choreografisches Ausnahmetalent, ein Genie der Bewe-
gung ...« (Frankfurter Rundschau 2008).
Zehn virtuose Tänzerinnen und Tänzer bringen Mc Gregors ungewöhnliche Be-
wegungssprache in einer atemberaubenden Choreografie auf die streng geome-
trische Bühne. In hohem Tempo wechseln Soli, Duette und Ensemblepassagen
einander ab. Gerade, klassische Beinlinien kontrastieren mit wellenartigen, ver-
schraubten Bewegungen der Torsi und der Arme.
Begleitet werden die Tänzer von einem Streichquartett des preisgekrönten Kom-
ponisten Joby Talbot und elektronischer Musik von Jon Hopkins, der u.a. mit
Brian Eno und der Band Coldplay arbeitete.


a u f f Ü h r u n g a m 1 5 . 0 5 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s
Einmaliges Gastspiel im Rahmen von tanz! heilbronn
s c ha u sp i e l


gross und klein
Szenen von botho strauss
Regie: esther hattenbach
Ausstattung: tom musch

Lotte, Mitte 30, ist eine in Scheidung lebende arbeitslose Grafikerin. Ihr Mann,
ein Publizist, an den sie sich klammert, der sie aber nicht wiedergeliebt hat,
setzte sie vor die Tür. Sie muss ein neues Leben anfangen. Sprachen möchte sie
lernen und vor allem neue Kontakte knüpfen.
So ist Lotte auf der Suche nach neuen Gesprächspartnern, denen sie sich offen
und ohne Falsch nähert, wie ein Kind. Doch überall wird sie enttäuscht. Lotte
fährt in den Urlaub, macht sich schön zurecht und hofft auf aufregende Tage.
Vergeblich, sie bekommt nicht mal Kontakt zu anderen Urlaubern. Später be-
sucht sie ihre Jugendfreundin, die sie aber an der Sprechanlage ihres Wohnsilos
abfertigt. Ihr Bruder ist die nächste Station. Der hat als Zahnarzt die Tochter sei-
nes Chefs geheiratet und diese um viel Geld erleichtert. Seine Frau langweilt sich
unsäglich, hält aber den schönen Schein aufrecht. Da kann Lotte auch nicht
bleiben.
Wo soll sie hin? Jeder Schritt ist der falsche. Überall trifft die verzweifelt anpas-
sungswillige Frau auf abweisende Menschen, die ihre eigene Vereinsamung und
innere Leere durch Alkohol oder Fernsehkonsum zu betäuben versuchen. Trotz-
dem gibt Lotte, die sich ständig einmischt, weil sie es gut meint, und immer wie-
der ausgeschlossen wird, nicht auf, weil ihr Glaube, doch noch irgendwann und
irgendwo auf Menschlichkeit zu treffen, unerschütterlich ist – bis sie sich selbst
mehr und mehr abhanden zu kommen droht.
30 Jahre alt ist dieser Klassiker von Botho Strauß, der auch heute noch ein Ab-
bild unserer Wirklichkeit liefert: eine Beschreibung, die zwischen Tragik und Ko-
mik changiert und ohne Wertung und Besserwisserei, dafür mit ganz viel Wärme
für die Naiven und Schutzlosen den Zustand unserer unterkühlten Gesellschaft
beschreibt.

p r e m i e r e a m 0 5 . 0 6 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s
ba l l e tt


solitaire /
Le sacre du printemps
Ballettabend mit Musik von béla bartók
und igor strawinsky
Choreografie: stephan thoss
Bühnenbild: stephan thoss / tina kitzing
Kostüme: stephan thoss / katharina meintke

Musik, so beschreibt der Choreograf Stephan Thoss seine Vorhergehensweise,
sei immer der Ausgangspunkt seiner Arbeiten. Er suche nach Musik, die ihn vom
ersten Moment an fessele. Zu diesem zweiteiligen Ballettabend haben ihn zwei
in ihrer rhythmischen Kraft und klangfarblichen Raffinesse einzigartigen Werke
der klassischen Moderne inspiriert: Béla Bartóks Musik für Saiteninstrumente,
Schlagzeug und Celesta (1936) und Strawinskys Ballett Le Sacre du Printemps (1913).
Die geheimnis­ olle Struktur dieser faszinierenden Musik sichtbar zu machen, sie
                 v
in Bewegung zu verwandeln, ein Konzert der Körper zu komponieren, das ist die
Herausforderung, der sich Stephan Thoss stellt.
Béla Bartóks Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta – Grundlage des
Balletts Solitaire – gilt als eine der unbegreiflichsten schöpferischen Leistungen des
Komponisten. Die hintergründigen Doppelungen der Musik und die darin verbor-
genen Assoziationen eines fernen Echos sind auch Thema seiner Choreografie,
der Ausdruck einer unterdrückten Sehnsucht. In Solitaire geht es um das Alleinsein.
Im Mittelpunkt steht eine Frau, die mit der Leere ihres Daseins konfrontiert wird,
weil der Sinn des Lebens sich nur noch über die Erfüllung egoistischer Interessen
herstellt. Die Menschen entwickeln sich zu Solitären – schön, aber einsam. Igor
Strawinskys monumentale Ballettkomposition Le Sacre du Printemps ist eines der
herausragenden Werke der Ballettliteratur. Der absolute, von Maschinen inspi-
rierte Rhythmus ist seine Grundidee. Das Werk markiert den Beginn eines neuen
Zeitalters des Tanzes. Stephan Thoss interpretiert diesen Klassiker der Moder-
ne mit seinen überwältigend kraftvollen, komplexen rhythmischen Mustern als
große, atemberaubende Konfrontation zwischen Mensch, Natur und Technik.


p r e m i e r e a m 0 9 . 0 6 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s
Gastspiel des hessischen staatstheaters wiesbaden


Termine:
mi	 09.06.10            sa	 12.06.10
do	 10.06.10            di	 29.06.10
fr	 11.06.10            mi	 30.06.10
s c ha u sp i e l


das kÄthchen
von heilbronn
Schauspiel von heinrich von kleist
Regie: alejandro quintana
Bühnenbild: lars betko; Kostüme: mathias werner


Es hat der Stadt Heilbronn einen Platz in der Weltliteratur beschert und ist seit
mehr als anderthalb Jahrhunderten die Symbolfigur der Stadt am Neckar: Das
Käthchen von Heilbronn. Ganz klar, dass der 200. Jahrestag der Uraufführung
dieses Stückes in Heilbronn gefeiert wird. Obwohl es keinerlei Beweise dafür
gibt, dass es Katharina Friedeborn tatsächlich gegeben hat, bestaunen die
Touristen täglich den Erker des Käthchen-Hauses am Marktplatz. Jenen Ort, wo
Kleists Schauspiel beginnt: Katharina Friedeborn, die alle nur das Käthchen von
Heilbronn nennen, hat sich hier aus dem Fenster gestürzt, nachdem Graf Wetter
von Strahl sie auf die Stirn geküsst hat. Kaum, dass sie die schweren Verlet-
zungen auskuriert hat, verlässt sie die Stadt und läuft dem Grafen hinterher.
Der Mann kann sie nur verhext haben, klagt ihr Vater, Theobald Friedeborn,
Waffenschmied von Heilbronn und bringt den Grafen vor Gericht. Dort gesteht
Käthchen, dass sie unsterblich in ihn verliebt sei. Auch der Graf ist hingerissen
von diesem schönen Mädchen. Doch darf er es nicht lieben, denn das Käthchen
ist nur eine Bürgerliche. Außerdem war ihm in der Silvesternacht ein Cherub im
Traum erschienen, der ihm weissagte, dass er einst eine Frau von kaiserlichem
Geblüt heiraten werde. Eine solche tritt dann auch schon bald in sein Leben: Kuni-
gunde von Thurneck, Ururenkelin eines Kaisers, geschäftstüchtig, mächtig und
attraktiv – auf den ersten Blick. Die Prophezeiung scheint sich zu erfüllen ...
Seit über 200 Jahren ist das Käthchen von Heilbronn ein Lieblingsstück des Thea-
ters. Es hat alle Komponenten, die sich das Publikum immer wieder wünscht:
Träume und Weissagungen, Brandanschläge und Giftmischerei, Schwertkämp-
fe, Lügen, Intrigen und die ganz große Liebe.

p r e m i e r e a m 1 5 . 0 7 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s
komÖdie


harold und maude
Komödie von colin higgins
Regie: herbert olschok
Bühnenbild: alexander martynow
Kostüme: joachim herzog


Harold, ein junger, gerade der Pubertät entwachsener Mann aus nobler Familie,
will keine rechte Freude am langweiligen Leben des gehobenen Bürgertums fin-
den. Um seine allseits gewünschte Anpassung zu boykottieren, entwickelt Ha-
rold makabere Hobbies: Er inszeniert mit viel Kreativität und Sinn für schwarzen
Humor Selbstmorde und besucht mit Vorliebe Beerdigungen ihm völlig fremder
Menschen.
Auf einer dieser Trauerfeiern lernt er die fast achtzigjährige Maude kennen, die
seine Leidenschaft für Beerdigungen teilt, voller Energie steckt, sehr unkon-
ventionell lebt, gelegentlich Autos »enteignet« und Harold zu unbekümmerter
Individuali­ ät ermuntert. Der junge Mann ist völlig hingerissen von der 60 Jahre
            t
älteren Frau. Was sind dagegen die jungen Hühner, mit denen seine Mutter ihn
ständig verkuppeln will? Sie haben nicht halb so viel Lebensmut und Herzens-
wärme wie Maude. Gemeinsam pfeifen sie auf alle Konventionen. Was bedeutet
schon Laster? Was Tugend? »Am besten man verzichtet auf allzu viel Moral.
Man bringt sich sonst um vieles im Leben«, meint Maude.
Harold und Maude sind eines der kuriosesten Liebespaare der Filmliteratur. Ihre
Geschichte hält auf wunderbare Weise die Balance zwischen zarter Romanze
und schwarzer Groteske, sie wird sehr ernsthaft, mit viel Komik, ganz tiefgründig
und doch mit großer Leichtigkeit erzählt. Es ist eine Geschichte für alle Genera-
tionen, denn es geht ums Erwachsenwerden, ums Kindbleiben und ums Altsein,
um Lebensfreude und die größtmögliche Freiheit im Denken und Handeln.

p r e m i e r e a m 1 9 . 0 9 . 2 0 0 9 i m k o m Ö d i e n ha u s
komÖdie


tour de farce
Komödie von philip lazebnik und kingsley day
Regie: carl-hermann risse
Ausstattung: thomas pekny


Der Schriftsteller Herb und seine Gattin Rebecca befinden sich auf Promoti-
ontour für das Buch Ehe währt für immer – ein Leitfaden für die glückliche Verpart-
nerung. Zehn Jahre lang hat Herb an diesem Werk gearbeitet und darüber ganz
seine eigene Ehe vergessen. Rebecca ist zutiefst frustriert und wahrt den Schein
nur noch wegen der Einnahmen für das Buch, das sich mehr und mehr zum
Bestseller mausert.
An diesem Abend steht dem Paar ein wichtiger Auftritt bevor: sie sollen ihr Buch
in der Fernsehshow von Pam Blair vorstellen. Diese ist als Boulevard-Journalistin
immer einem Skandal auf der Spur. Spannungen in der Beziehung von Herb und
Rebecca witternd, postiert sie einen Kamera­ ann im Kleiderschrank des Hotel-
                                              m
zimmers. Als dann im Nachbar­ immer auch noch Senator Ryan, die Jugendliebe
                                 z
von Rebecca auftaucht, um mit seiner heimlichen Geliebten ein Schäferstündchen
zu verbringen, wird das Chaos perfekt. Mit atemberaubendem Tempo wird die
Tour de Farce voran­ etrieben, Zimmer, Partner und Türen verwechselt. Ein neu-
                     g
gieriger Page, ein diebisches Zimmermädchen, eine fanatische Nonne und des
Senators eifersüchtiges Weib mischen mit. Alle zehn Rollen werden von nur zwei
Darstellern gespielt. Kaum durch die eine Tür verschwunden, taucht derselbe
Schauspieler als völlig neuer Charakter wieder auf ...
Die beiden Autoren Philip LaZebnik und Kingsley Day haben als Drehbuchau-
toren für Disney-Produktionen Welterfolge gefeiert, unter anderem mit Pocahon-
tas, Mulan, Der Prinz von Ägypten und den beiden Verfilmungen des Kinder-Kult-
Krimis Die drei Fragezeichen.


p r e m i e r e a m 1 2 . 1 1 . 2 0 0 9 i m k o m Ö d i e n ha u s
komÖdie


was sie schon immer
Über sex wissen wollten
Schauspiel nach dem Film von woody allen
Regie: matthias thieme
Musikalische Leitung: alexander suckel
Ausstattung: christopher melching

Wirken Aphrodisiaka? Was ist Sodomie? Warum haben manche Frauen Orgas-
musschwierigkeiten? Was Sie schon immer über Sex wissen wollten und bisher nicht zu
fragen wagten: Woody Allen klärt Sie auf.
Sein Kultfilm aus dem Jahre 1972, der ein damals aktuelles Aufklärungsbuch per-
sifliert, kommt nun als Theaterstück auf die Bühne. In sieben Episoden wird da-
bei vielen delikaten Problemen nachgegangen, etwa der Wirksamkeit von Aphro­
disiaka: Der Narr am mittelalterlichen Königshof ist scharf auf die Königin. Mit
einem Liebestrank möchte er die hohe Dame auf Touren bringen. Doch vor das
Vergnügen hat der König den Keuschheitsgürtel gelegt ... Beim abgründigen The-
ma Sodomie lernen wir einen Arzt kennen, der aus Liebe zu einem wunderschö-
nen Schaf seine ganze Existenz aufs Spiel setzt ... Das Problem der weiblichen
Orgasmusschwierigkeiten wird am Fall des jungen Ehepaares Gina und Fabrizio
erläutert. Der frischgebackene Ehemann versucht lange vergeblich herauszufin-
den, warum sein eigentlich so feuriges Weib im Bett so temperamentvoll ist wie
ein Fisch in der Büchse. Kein Freund, nicht einmal der Pfarrer, kann ihm raten,
bis eines Tages der Zufall den beiden weiterhilft und sie erkennen, dass Gina
immer ganz besondere Umstände braucht, um in Fahrt zu kommen …
Woody Allen parodiert das allenthalben völlig überstrapazierte Thema Sexu-
alität, dessen mediale Allgegenwärtigkeit einen ganz neuen gesellschaftlichen
Stressfaktor darstellt. Seine unnachahmliche Fähigkeit, philosophisch-intellek-
tuelle Spielerei mit der Trivialität der Klamotte nahtlos zu verbinden, machen
diesen Klassiker zum großen Vergnügen.

p r e m i e r e a m 1 5 . 0 1 . 2 0 1 0 i m k o m Ö d i e n ha u s
Gastspiel der württembergischen landesbühne esslingen
komÖdie



das andalusische mirakel
Komödie von lars albaum und dietmar jacobs


Hubertus Heppelmann, 52 Jahre alt und erfolgreicher Klosetteckelfabrikant, ist
fest entschlossen sich scheiden zu lassen. Wegen der »unbedeutenden Kleinig-
keit«, den Silberhochzeitstag vergessen zu haben, hat seine Frau ihm so eine Sze-
ne gemacht, dass er gleich seine Sachen packt und sich auf den Weg zu seinem
Scheidungsanwalt macht, der gerade im Spanien-Urlaub ist. Die Angelegen-
heit duldet keinen Aufschub. Doch mitten in der andalusischen Provinz bleibt
sein Auto liegen. Ersatzteile sind nicht aufzutreiben und so muss Hubertus das
einzige Zimmer im einzigen Hotel am Platz nehmen, das der geschäftstüchtige
Hotelier aber auch schon der hübschen und fidelen Studentin Nelli versprochen
hat. In Ermangelung von Alternativen müssen die beiden in den sauren Apfel
beißen und es sich teilen.
Und dann geht ihnen der Hotelier noch mit der Geschichte vom andalusischen
Mirakel auf die Nerven. Eine Kuh und ein Schwein sollen hier vor genau 100
Jahren die Körper getauscht haben. Unglaublich! Doch als Hubertus und Nelli
beim Streit ums Bett zusammenstoßen, scheint sich das andalusische Mirakel zu
wiederholen: Nellis Seele saust in Heppelmanns Körper und umgekehrt … Die
Situation in dieser schnellen und urkomischen Body-Switch-Komödie wird auf
die Spitze getrieben, als Hubertus’ Angetraute und der Freund von Nelli
auftauchen.
Die beiden Autoren des Stückes, Lars Albaum und Dietmar Jacobs, sind vor
allem als Drehbuchautoren für Comedy-Serien im Fernsehen bekannt wie Das
Amt und Die Hinterbänkler. Für das Drehbuch der Kultserie Stromberg wurden sie
mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.


p r e m i e r e a m 2 0 . 0 3 . 2 0 1 0 i m k o m Ö d i e n ha u s
komÖdie


der vetter aus dingsda
Operette von eduard künneke
Musikalische Leitung: nicolas kemmer
Regie: uta koschel
Ausstattung: klaus noack

Sieben Jahre ist es her, dass die junge und vor allem reiche Julia de Weert ihrem
Vetter Roderich ewige Treue schwor, bevor der nach »Dingsda« in Ostasien
aufbrach. Seither dient ihr der »strahlende Mond, der am Himmelszelt thront«
als romantischer Postillion d’amour. Ihr steht das temperamentvolle Hannchen
zur Seite, ihre lebenslustige Freundin, die vor niemandem Respekt zu haben
scheint: »Onkel und Tante, das sind Verwandte, die man am liebsten nur von
hinten sieht.« Onkel und Tante: das sind Julias Onkel Josef Kuhbrodt und des-
sen getreue Ehehälfte Wilhelmine, welche die Vormundschaft für Julia übernom-
men haben. Sie wollen das Mädchen verheiraten und denken da an ihren Neffen
August Kuhbrodt. Vor allem haben sie nämlich ihr Geld im Visier. Außerdem
bemüht sich der Aristokrat Egon von Wildenhagen, der von seinem Vater auf
die Erbschaft angesetzt wurde, um Julias Hand. Doch das Mädchen denkt nur
an Roderich. Als eines Tages ein Fremder auftaucht, hat er sogleich gewonnenes
Spiel, da er sich als ihr Vetter Roderich ausgibt. Julia hat da ihre Zweifel, doch
verliebt sie sich so sehr, dass sie die Wahrheit gar nicht wissen will. Der eifer-
süchtige Egon von Wildenhagen sucht nach Beweisen, dass es sich möglicher-
weise gar nicht um Roderich handelt. Und als dann noch ein zweiter Fremder
erscheint, ist das (Liebes-)Chaos perfekt …
Diese Komödie der Irrungen und Verwechslungen hat Schwung, Grazie und Witz.
Empfindsame Melodien und schmissige Tanzrhythmen, spritzige Ensembles und
geschickt durchkomponierte Szenen sind zu einer beschwingten Mischung ver-
bunden. Fast alle Musiknummern sind populär geworden, vor allem das Lied Ich
bin nur ein armer Wandergesell, aber auch Onkel und Tante, das sind Verwandte ... und
Strahlender Mond.


p r e m i e r e a m 2 8 . 0 5 . 2 0 1 0 i m k o m Ö d i e n ha u s
komÖdie


altweiberfrÜhling
Komödie von stefan vögel
nach dem Film die herbstzeitlosen
Regie: stefanie stroebele
Ausstattung: barbara krott

Für Träume ist es nie zu spät, so bringt es die frohe Botschaft der Komödie Altwei-
berfrühling auf den Punkt. Dabei fängt sie, die nach dem Drehbuch des Schweizer
Kultfilms Die Herbstzeitlosen entstanden ist, alles andere als optimistisch an.
Martha hat sich mal wieder zum Sterben niedergelegt. Nach dem Tod ihres
Mannes sieht sie im Leben keinen Sinn mehr. Der einst gemeinsam geführte Tante-
Emma-Laden dümpelt nur noch vor sich hin. Ihr Sohn Walther, Pfarrer in dem
beschaulichen Örtchen, und Bürgermeister Fritz haben längst andere Pläne mit
dem Geschäft: Es böte einen wunderbaren Raum für Bibelstunden und Partei-
versammlungen. Beim Kramen in alten Sachen findet Martha ein paar wunder-
schöne Dessous, die sie in ihrer Jugend als gelernte Miederwarennäherin selbst
angefertigt hat. Sie erinnert sich wieder an ihren alten Traum von einer eigenen
Dessousboutique in Paris. Dann soll sie die doch jetzt und hier einrichten, rät ihre
etwas unkonventionelle Freundin Lisi: »Lebe endlich deinen Traum«. Ihre anderen
Freundinnen, die strenge Frieda, die sich in ihrem Altersheim langweilt und die re-
solute Hanni, die sich nur um ihren Mann und den Hof des Sohnes kümmert, be-
obachten das Projekt zunächst skeptisch. Doch Martha erwacht buchstäblich zu
neuem Leben und zaubert mit ihren geschickten Händen die schönsten Dessous.
Walther und dem Bürgermeister sind diese Aktivitäten ein Dorn im Auge. Die
beiden boykottieren Marthas Neuanfang mit allen Mitteln. Doch das lässt sich
das Frauenquartett nicht bieten ... Wie sagt Lisi: »Die Leute werden 100 Jahre alt
heutzutage.« Warum soll man da schon mit 70 aufhören zu leben? Dass die Vier
alther­ ebrachte Moralvorstellungen und Klischees über das Alter gehörig durchei-
       g
nander wirbeln, gehört zu den Stärken dieser Komödie.


p r e m i e r e a m 2 3 . 0 7 . 2 0 1 0 i m k o m Ö d i e n ha u s
Gastspiel der komödie am marquardt, Stuttgart
s c ha u sp i e l


brennende geduld
Schauspiel von antonio skármeta
Regie: alejandro quintana
Ausstattung: thomas pekny


»Pablo Neruda verdanke ich es, dass ich frühzeitig meine Unschuld verlor«,
schrieb der chilenische Autor Antonio Skármeta in den Anmerkungen zu seinem
Stück Brennende Geduld. In seiner Jugend habe er sich oft hoffnungslos verliebt.
Bis er eines Tages Nerudas Liebesgedichte zur Hand nahm, und die Verse seinen
Angebeteten ins Ohr flüsterte. Damit habe er ihre Herzen gewonnen. Diese
Erfahrung habe ihn bewogen, das wunderbar poetische Stück Brennende Geduld
zu schreiben. Es erzählt von dem jungen Postboten Mario, der Briefe und Te-
legramme auf die Isla Negra bringt, immer zu einem einzigen Mann, zu Pablo
Neruda. Als sich Mario in Beatriz Gonzales verliebt, die aber von ihrer Mutter
streng bewacht wird, fragt er den berühmten Dichter um Rat. Der gibt ihm ein
paar von seinen Versen mit auf den Weg – und siehe da, sie verfehlen ihre Wir-
kung bei Beatriz nicht.
Mit Spannung warten Neruda und sein junger Freund auf Post aus Schweden.
Der große Dichter ist für den Nobelpreis nominiert, den er 1971 bekommt. In
seiner Dankesrede zitiert er Rimbaud: »Im Morgengrauen werden wir, bewaffnet
mit brennender Geduld, die strahlenden Städte betreten.«
1973, zwei Jahre nachdem er den Nobelpreis bekommen hatte, starb Neruda,
kurz nach dem faschistischen Militärputsch in Chile. Seine Strahlkraft reicht
weit über seine Heimat hinaus, seine Verse wurden in unzählige Sprachen über-
setzt. Skármeta aber wollte ein Stück über Neruda schreiben, das nicht den
berühmten Dichter in den Mittelpunkt stellt, sondern den Privatmann – voller
Zärtlichkeit, Humor und freundlicher Ironie. Die Rolle des Pablo Neruda über-
nimmt Horst Westphal, der Hauptdarsteller aus dem Film Wolke 9.


p r e m i e r e a m 2 6 . 0 9 . 2 0 0 9 i n d e n k a m m e r sp i e l e n
s c ha u sp i e l / u r a u f f Ü h r u n g


Heimat.Los!
Schauspiel von holger schober
Regie: dominik günther
Ausstattung: lars betko


»Ohne Heimat sein heißt leiden.«            Fjodor M. Dostojewski
Knapp 20.000 Asylbewerber warten im Moment in Deutschland darauf, dass
ihre Leiden ein Ende haben und sie eine Heimat finden. Amira ist eine von ihnen.
Sie ist mit 6 Jahren nach Deutschland gekommen, jetzt ist sie 15. Deutschland
ist längst ihre Heimat geworden, in ihrem Herzen. Nur leider nicht auf dem Pa-
pier. Amira soll abgeschoben werden. Mit ihren Eltern. Mit ihren drei Brüdern.
Mit ihrer Schwester. Obwohl ihr Vater einen Job macht, den kein Deutscher
machen würde. Obwohl ihre Mutter einen Job macht, den sonst nicht einmal
eine Ausländerin machen würde. Obwohl die Familie gut integriert ist, wie man
so schön sagt. Amira versteckt sich vor den Behörden und geht an die Öffent-
lichkeit. »Wenn ich nicht bleiben darf, dann bring ich mich um«, sagt sie, und
die Medien stürzen sich darauf wie die Hyänen. Ein Mädchen im Kampf gegen
das System. David gegen Goliath, doch wo nimmt man im Medienzeitalter die
Steinschleuder her?
Das Stück wird über die Präsenz der Geschichte von Amira in den Medien er-
zählt. Fernsehbeiträge, Interviews mit dem Innenminister, Radiobeiträge, Web-
logs, Internetforen, Hotlines, Tageszeitungen, überall wird das Schicksal von
Amira reflektiert und besprochen. Alle wissen, was zu tun ist, aber keiner tut es.
So entsteht ein Kaleidoskop an Meinungen, Emotionen und Gedanken.
Wie schon in seinem Erfolgsstück Hikikomori, das auch in Heilbronn gezeigt wur-
de, erzählt Holger Schober Heimat.Los! auf mehreren Ebenen, spielt mit den un-
terschiedlichen Ausdrucksformen und Möglichkeiten der verschiedenen Medien.
Heraus kommt ein Gegenwartsstück im besten Sinn, nämlich ein Stück, das die
Gegenwart zum Inhalt nimmt und mit gegenwärtigen Mitteln eine gegenwärtige
Geschichte erzählt.

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s c ha u sp i e l


angstmÄn
Schauspiel von hartmut el kurdi
Regie: iris nullmeier


Jennifer ist neun Jahre alt und allein zu Hause. Ihre Mutter musste die Nacht-
schicht im Krankenhaus übernehmen. Am Anfang findet Jennifer das auch noch
ganz lustig. Sie kann alles machen, was sonst strengstens verboten ist: Eine
Riesenpizza bestellen, mit Schuhen auf dem Sofa herumhüpfen, alle elektrischen
Geräte gleichzeitig einschalten bis die Sicherung herausfliegt und sich durch alle
Fernsehprogramme zappen.
Doch plötzlich ist sie wieder da, diese Angst. Aus dem Schrank dringt ein un-
heimliches Geräusch. Dort hat sich ein Unbekannter versteckt: Angstmän! Der
komische Typ kommt von einem anderen Planeten und ist auf der Flucht vor
dem dicken Pöbelmän, dem gemeinsten Superheldenschwein aller Galaxien.
Plötzlich steht auch dieser Pöbelmän mitten im Zimmer und zieht sein furcht-
einflößendes Programm ab. Jennifer befindet sich, ehe sie sich’s versieht, mitten
in einem galaktischen Schuljungen-Streit. Es wird die aufregendste Nacht ihres
Lebens, in der sie nicht nur Angstmän zu neuem Selbstbewusstsein verhilft, son-
dern auch hinter die Ursachen von Pöbelmäns garstigem Verhalten kommt. Ein
Stück für alle kleinen und großen Angsthasen dieser Welt.


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s c ha u sp i e l


feuergesicht
Schauspiel von marius von mayenburg
Regie: axel vornam
Ausstattung: tom musch


Jede Familie kommt auf den Prüfstand, wenn die Kinder in der Pubertät sind.
Plötzlich sind Eltern und Kinder Lichtjahre voneinander entfernt. Auf der einen
Seite steht die geballte Kraft, die sich losreißen, das eigene Leben in die Hand
nehmen muss und sich in Provokation übt. Auf der anderen Seite herrschen Re-
signation, Wut, Machtlosigkeit …
Mitten in so eine Situation führt Marius von Mayenburgs Schauspiel Feuergesicht.
Es stellt eine auf den ersten Blick typische Familie vor: Vater, Mutter und zwei
Kinder mitten in der Pubertät, Olga und Kurt. Die Kluft zwischen den Eltern und
den Kindern ist tief. Die Geschwister ziehen sich von den familiären Ritualen zu-
rück, haben keine Lust auf Fragen. Olga möchte endlich erwachsen sein, wenn
sie einen Liebespartner hat, so glaubt sie, ist der Schritt vollzogen. Sie will keine
Nähe zu den Eltern. Auch wenn sie weiß, dass sie irgendwann genauso werden
wird. Das lehnt ihr Bruder Kurt radikal ab: »Lieber will ich tot sein oder besof-
fen. Ich werde nicht wie die. Niemals.« Er baut heimlich Brandbomben und
experimentiert mit Feuer. Bei einer Brandstiftung verbrennt er sich sein Gesicht.
Die Mutter versucht hilflos, den Rückzug ihrer Kinder zu verhindern. Für den
Vater ist nur wichtig, dass die oberflächliche Harmonie stimmt. »Die mögen uns
noch weniger als wir uns nicht mögen«, resigniert die Mutter. Die Geschwister
geben sich gegenseitig Halt und sind sich näher, als erlaubt. Diese inzestuöse
Bruder-Schwester-Beziehung wird gestört, als Olga eines Tages wirklich einen
Freund mit nach Hause bringt.
Seit seiner Uraufführung im Jahre 1998 ist Marius von Mayenburgs mit dem
Kleist-Förderpreis ausgezeichnetes Familiendrama Feuergesicht an unzähligen
Theatern im In- und Ausland gespielt worden. Von Mayenburg gehört zu den
wichtigsten jungen deutschsprachigen Dramatikern.

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  • 2. Premieren GroSSes Haus 18.09.2009 17.04.2010 Buddenbrooks The Black Rider Schauspiel von John von Düffel Musical von Waits/Wilson/Burroughs Regie: Malte Kreutzfeldt Regie: Christian Marten-Molnár 24.09.2009 15.05.2010 Das Auge der Welt Entity Ballettabend von Stephan Thoss Tanzabend von Wayne McGregor Gastspiel des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Gastspiel der Compagnie Random Dance 01.11.2009 05.06.2010 Der Räuber Hotzenplotz GroSS und Klein Märchen von Otfried Preußler Schauspiel von Botho Strauss Regie: Tatjana Rese Regie: Esther Hattenbach 05.11.2009 09.06.2010 Madama Butterfly Solitaire / LE Sacre du Printemps Oper von Giacomo Puccini Ballettabend von Stephan Thoss Regie: Anna Bergmann Gastspiel des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Gastspiel des Oldenburgischen Staatstheaters 15.07.2010 18.11.2009 Das Käthchen von Heilbronn Elektra Schauspiel von Heinrich von Kleist Oper von Richard Strauss Regie: Alejandro Quintana Regie: Hansgünther Heyme Gastspiel des Pfalztheaters Kaiserslautern Wiederaufnahmen Grosses Haus 05.12.2009 Kiss me, Kate 03.10.2009 Musical von Cole Porter In seiner frühen Kindheit Regie: Elisabeth Stöppler ein Garten Schauspiel nach Christoph Hein 16.01.2010 Regie: Axel Vornam Hase Hase Komödie von Coline Serreau 09.10.2009 Regie: Elina Finkel Faust I Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe 12.02.2010 Regie: Alejandro Quintana Das Feuerwerk Operette von Paul Burkhard 15.10.2009 Regie: Peer Boysen Romy ˛ Die Welt aus Gold Gastspiel des Badischen Staatstheaters Karlsruhe Musical von Daniel Call und Stefan Mens Regie: Stefan Haufe 06.03.2010 Die Orestie 28.01.2010 Schauspiel von Aischylos Nathan der Weise Regie: Alejandro Quintana Schauspiel von Gotthold Ephraim Lessing Regie: Alejandro Quintana
  • 3. Premieren Komödienhaus 19.09.2009 Harold und Maude Komödie nach Colin Higgins Regie: Herbert Olschok 12.11.2009 Tour de Farce Komödie von Philip LaZebnik und Kingsley Day Regie: Carl-Hermann Risse 15.01.2010 Was Sie schon immer über Sex wissen wollten Komödie von Woody Allen Regie: Matthias Thieme Gastspiel der Württembergischen Landesbühne Esslingen 20.03.2010 Das andalusische Mirakel Komödie von Lars Albaum und Dietmar Jacobs 28.05.2010 Der Vetter aus Dingsda Operette von Eduard Künneke Regie: Uta Koschel 23.07.2010 Altweiberfrühling Komödie von Stefan Vögel Regie: Stefanie Stroebele Gastspiel der Komödie am Marquardt, Stuttgart Wiederaufnahme komÖdienhaus Frühjahr 2010 Männer gesucht! Musikalische Partnersuche von Daniel Ris Regie: Daniel Ris
  • 4. Premieren Kammerspiele Wiederaufnahmen kammerspiele 26.09.2009 06.10.2009 Brennende Geduld Das ist Esther Schauspiel nach Antonio Skármeta Schauspiel von Christiane Richers Regie: Alejandro Quintana Regie: Elina Finkel 09.01.2010 08.10.2009 Heimat.Los! Monsieur Ibrahim und Schauspiel von Holger Schober die Blumen des Koran (Uraufführung) Schauspiel von Eric-Emmanuel Schmitt Regie: Dominik Günther Regie: Frank Lienert-Mondanelli 12.03.2010 14.10.2009 Angstmän Klamms Krieg Schauspiel von Hartmut El Kurdi Schauspiel von Kai Hensel Regie: Nils Brück 22.04.2010 Feuergesicht 15.10.2009 Schauspiel von Marius von Mayenburg Türkisch Gold Regie: Axel Vornam Schauspiel von Tina Müller Regie: Nurkan Erpulat 21.10.2009 Disco Pigs Schauspiel von Enda Walsh Regie: Torsten Krug 31.10.2009 4.48 Psychose Stück von Sarah Kane Regie: Uta Koschel Herbst 2009 Neulich im Weltraum Schauspiel von und mit Michael Miensopust Regie: Michael Miensopust November 2009 Glückliche Tage Schauspiel von Samuel Beckett Regie: Alejandro Quintana
  • 5. s c ha u sp i e l buddenbrooks Schauspiel nach dem Roman von thomas mann von john von düffel Regie: malte kreutzfeldt Ausstattung: klaus noack Er gilt als »Seelengeschichte des deutschen Bürgertums«, Thomas Manns Romanerstling Buddenbrooks. Sprach­ ewaltig erzählt er die Geschichte des g Verfalls einer Kaufmannsfamilie. Diesen Wälzer auf die Bühne zu bringen, hielten viele für unmöglich. Bis 2005 der Schriftsteller John von Düffel mit einer Stückfassung für das Hamburger Thalia-Theater aufwartete, die alle Zweifler verstummen ließ. Er hat aus Thomas Manns opulentem Roman den drama- tischen Kern mit den entscheidenden Dreh- und Angelpunkten herausgeschält: Der alte Jean (Johann) Buddenbrook führt einen gutgehenden Getreidehandel. Sein Schaffen nach dem Familien-Leitspruch: »Sei mit Lust bei den Geschäften am Tag, aber mache nur solche, dass wir bei Nacht ruhig schlafen können«, erlaubt der Familie ein Leben in Wohlstand. Auch von seinen Kindern Thomas, Tony und Christian, die wir in dem Stück als junge Erwachsene kennen lernen, erwartet er, dass sie nützliche Mitglieder der Familie werden. Das bedeutet nichts anderes, als jegliches individuelles Glück den Interessen der Firma und der Mehrung des Kapitals unterzuordnen. Tony muss standesgemäß heiraten: nicht den Mann, den sie liebt, sondern einen Kaufmann mit scheinbar gut­ gehenden Geschäften. Der älteste Sohn Thomas muss das Kontor überneh- men. Er beschreitet diesen Weg mit Härte und Selbstverleugnung. Für Christian ist auch ein Platz in der Firma vorgesehen, aber er liebt die schönen Künste … Buddenbrooks ist eine genaue Untersuchung bürgerlicher Werte, ihrer Leistungs- und Lebensfähigkeit. Wann war die Geschichte dieses ökonomischen Überle- benskampfes und seiner menschlichen Opfer aktueller als jetzt? p r e m i e r e a m 1 8 . 9 . 2 0 0 9 i m g r o ss e n ha u s
  • 6. ba l l e tt das auge der welt Ballettabend von stephan thoss Choreografie: stephan thoss Bühnenbild: stephan thoss / arne walther Kostüme: stephan thoss Der Titel Das Auge der Welt spielt auf eine altindische Vorstellung an: mit einem Auge in der linken, dem Herzen nächsten Hand, können wir das Wesen der Din- ge unter der sichtbaren Oberfläche wahrnehmen. Der dreiteilige Ballettabend eröffnet den Blick auf Gefühls- und Seelenzustände von Menschen, die im Alltag hinter Masken versteckt werden. Heim suchen begibt sich auf die Suche nach dem, was sich hinter dem Wort »Ich« verbirgt. Eine Person, zwei, drei? Je nach Umgebung und Gegenüber verändern wir unser Verhalten und nehmen unterschiedliche Rollen an. Diese Erfahrung muss auch die junge Frau machen, die in heim suchen mit ihren verschiedenen Ichs konfrontiert wird: Sie kommen wie Geister aus Türen und Wänden und spiegeln Aspekte ihres Selbst wider, die sie nicht kennt. Das Eintauchen in eine Welt der Träume ist das Thema von Tosende Stille, dem zweiten Teil des Abends. Im Niemandsland zwischen Illusion und Realität ent- faltet sich Nacht für Nacht ein heimliches Leben, das mehr von uns weiß, als wir es uns eingestehen. Beim Erwachen bleibt oft der Wunsch, die Bilder des Traumes zugänglich zu machen. Tosende Stille verwandelt diese vertrauten-frem- den Bilder in sichtbare Bewegung von tosender Leidenschaft. Einen unwirklichen Blick wirft auch die letzte Choreografie des Abends: Boléro – unzählige Male vertanzt und oft mit den ewig gleichen Bildern schwül-lasziver Erotik. Für Stephan Thoss war dies ein Anreiz, leidenschaftliche Hingabe nicht mit Jugendlichkeit und rassiger Schönheit zu assoziieren. Sechs ältere Damen sind es, die sich zum Kaffeekränzchen treffen, sich mit Ravels Komposition in Stimmung bringen und dabei überraschende Beweglichkeit beweisen. p r e m i e r e a m 2 4 . 0 9 . 2 0 0 9 i m g r o ss e n ha u s Gastspiel des hessischen staatstheaters wiesbaden Termine: do 24.09.09 fr 25.09.09 sa 26.09.09 so 27.09.09
  • 7. mÄrchen der rÄuber hotzenplotz Märchen von otfried preuß ler Regie: tatjana rese Ausstattung: thomas pekny Zur Winterzeit steht ein Kinderklassiker auf dem Programm, der schon seit Generationen kleine und große Zuschauer begeistert. Unschlagbare Helden der kindlichen Phantasie: Räuber, Zauberer und eine Fee werden auf der Bühne lebendig, wenn der schlaue Kasperl und sein Freund Seppl den Räuber Hotzen- plotz dingfest machen wollen. Der hat nämlich Großmutters Geburtstagsgeschenk gestohlen: eine Kaffeemüh- le, die nicht nur die braunen Bohnen mahlt, sondern auch noch Omas Lieblings- lied »Alles neu macht der Mai« spielt. Hotzenplotz schleppt das gute Stück in seine Höhle, die tief verborgen im finsteren Wald liegt. Kasperl und Seppl haben einen Plan, wie sie das Versteck des Räubers finden können. Aber Hotzenplotz mit seinen sieben Messern und der Pfefferpistole ist nicht nur ein gefährlicher, sondern auch ein listiger Räuber und einfach nicht zu fassen. Wachtmeister Dimpfelmoser, der schon lange hinter ihm her ist, kann ein Lied davon singen. Hotzenplotz lockt Kasperl und Seppl in eine Falle, nimmt sie gefangen und verkauft einen der beiden an den Zauberer Petrosilius Zwackelmann. Denn der sucht schon lange einen Dienstjungen, der ihm die Kartoffeln schält. Das ist das einzige auf der Welt, was Zwackelmann nicht zaubern kann. Die Lage ist sehr verzwickt. Doch wieder mal erweist sich, dass die Kraft der Freundschaft stärker ist als Räu- berlist und böser Zauber. Die beiden Jungen haben allerhand Bewährungspro- ben zu be­ tehen, die das junge und auch das junggebliebene Publikum in Atem s halten ... p r e m i e r e a m 0 1 . 1 1 . 2 0 0 9 i m g r o ss e n ha u s
  • 8. m u s i k th e at e r madama butterfly Oper in drei Aufzügen von giacomo puccini Nach einer Dichtung von luigi illica und giuseppe giacosa Musikalische Leitung: olaf storbeck Regie: anna bergmann; Bühne: susanne schwieter Kostüme: matthias werner »Meine Madama Butterfly bleibt, was sie ist. Die em­ fin­ ungs­ eich­ te Oper, die p d r s ich je geschrieben habe! Ich werde noch gewinnen ...«. Mit stolzem Trotz reagier- te Giacomo Puccini, als das Premierenpublikum die Uraufführung 1904 ablehnte. Und Puccini sollte recht behalten. Madama Butterfly wurde seine populärste Oper. Das Oldenburgische Staatstheater ist mit Anna Bergmanns berührender Insze- nierung der Butterfly zu Gast. Die Regisseurin verlegt die Handlung nicht ins Japan des beginnenden 20. Jahr­ underts, sondern sie erzählt eine Geschichte von h blinder Liebe und gnadenlosem Egoismus aus unseren Tagen: Der amerikanische Marineleutnant Pinkerton ist auf Aus­ands­ insatz. Für sein persönliches Wohl l e hat er nicht nur ein Haus gemietet, sondern auch gleich die passende Frau, Cio- Cio-San, ein blutjunges Mädchen. Miet- und Ehevertrag sind jederzeit fristlos kündbar. Der amerikanische Konsul warnt Pinkerton, dass das Mädchen die Verbindung ernst nehmen könnte. Doch der Offizier feiert eine Pseudo­ ochzeit h und freut sich an der schönen Frau, so lange er im Einsatz ist. Als er nach Amerika heimkehrt, lässt er Cio-Cio-San zurück, die, ohne dass Pinkerton es weiß, ein Kind erwartet. Jahr um Jahr wartet Butterfly auf ihren Mann. Eines Tages taucht er wieder auf, an seiner Seite eine andere Frau. Er will sein Kind, über das ihn der Konsul informiert hat, nach Amerika holen. Zur Premiere schrieb die Nordwest-Zeitung »Die Aufführung zielt auf jene Tra- gödie, die die weibliche Hauptperson und ihre Opferrolle, ihre Blindheit gegen- über der Realität, ihr Gefangensein in Gefühlen, Wünschen und Träumen in den Mittelpunkt stellt. Da bleibt vom Porzellanpuppenhaften der Cio-Cio-San nicht viel übrig. Aber alles von einer Butterfly, deren Psychodrama sensibel entwickelt wird.« p r e m i e r e a m 0 5 . 1 1 . 2 0 0 9 i m g r o ss e n ha u s Gastspiel des oldenburgischen staatstheaters Termine: do 05.11.09 do 29.04.10 fr 06.11.09 fr 30.04.10 sa 07.11.09 di 22.06.10 so 08.11.09 mi 23.06.10 mi 28.04.10 do 24.06.10
  • 9. m u s i k th e at e r elektra Oper von richard strauss Musikalische Leitung: gmd uwe sandner Regie und Ausstattung: hansgünther heyme Mit der Elektra aus dem Pfalztheater Kaiserslautern wird eine Opern-Inszenie- rung zu sehen sein, die Kritiker und Publikum nach der Premiere in wahre Begei- sterungsstürme versetzt hat. Um diese herausragende Inszenierung von Hans- günther Heyme hierher holen zu können, setzen wir alle Hebel in Bewegung. Der Orchestergraben wird vergrößert, um dem Orchester des Pfalztheaters und dem gewaltigen Klang dieser Oper Raum zu bieten. Außerdem steht mit Barbara Schneider-Hofstetter als Elektra eine der ganz großen dramatischen Soprani- stinnen auf der Bühne. Auf packende Weise interpretiert Schneider-Hofstetter das Psychogramm einer zutiefst traumatisierten Frau, deren Leben nur um einen Gedanken kreist: Rache für den Mord an ihrem Vater! König Agamemnon ist Opfer in einer endlosen Kette von Familienmorden, die seit Generationen das Schicksal des mykenischen Königshauses bestimmen. Einst hatte er seine Toch- ter Iphigenie den Göttern geopfert, bevor er gegen Troja in den Krieg zog. Als er zehn Jahre später siegreich zurückkehrt, erschlägt ihn seine Frau Klytämnestra. Elektra, ihre andere Tochter, igelt sich seit dem Mord am Vater ein. Sie muss sich Demütigungen gefallen lassen, lebt wie eine Magd am Hof und steigert sich in ihre Rache-Obsessionen hinein ... Die Oper entstand 1906 nach der Tragödie von Hugo von Hofmannsthal, die Strauss 1903 in Berlin als Schauspiel gesehen hatte. Hofmannsthal hatte darin den antiken Mythos unter dem Einfluss der Psychoanalyse neu gedeutet. Richard Strauss fand für das Pathologische in Handlung und Charakteren eine außergewöhnliche musikalische Gestaltungs- weise. Hofmannsthal liebte an der Musik des als seelenverwandt geschätzten Komponisten das »Wuchtige, das Grandiose, das wirklich Gewaltige«. p r e m i e r e a m 1 8 . 1 1 . 2 0 0 9 i m g r o ss e n ha u s Gastspiel des pfalztheaters kaiserslautern Termine: mi 18.11.09 mi 06.01.10 so 06.12.09 mi 20.01.10 sa 19.12.09 sa 23.01.10 mo 28.12.09
  • 10. musical kiss me, kate Musical von cole porter Musikalische Leitung: nicolas kemmer Regie: elisabeth stöppler Bühnenbild: lars betko Kostüme: frank lichtenberg Was für eine pikante Situation: Ein ehemals in heißer Liebe verbundenes, nun aber leidenschaftlich geschiedenes Schauspieler-Paar muss auf der Bühne wieder ein Liebespaar spielen. Das hat Zündstoff. Zumal die beiden Ex-Geliebten sich nicht so gleichgültig sind, wie sie tun. Das ist die Ausgangssituation im Musical Kiss me, Kate, einer rasanten Theater-im-Theater-Geschichte. Hinter den Kulissen tragen Lilly Vanessi und Fred Graham ihren Zwist als Ex-Ehepartner aus, während sie auf der Bühne als Hauptdarsteller in der Premiere von Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung glänzen sollen. Die Stimmung ist nicht nur wegen des Premierenfiebers angeheizt, sondern auch wegen der Eifersucht der beiden Stars auf die aktuelle Liebschaft des jeweils anderen. Als Fred seiner neuen Freundin, der Schauspielerin Lois Lane, einen Blumenstrauß schickt, der aber versehentlich bei Lilly Vanessi landet, eskaliert die Lage. Lilly interpretiert den Strauß nämlich als Zeichen der neu erwachenden Liebe ihres Ex-Mannes und ist glücklich, bis sie während der Vorstellung die beigefügte Karte liest und ihren Irrtum erkennt. Da verwandelt sich Lilly in eine rasende Furie und wird eine so wütende »Wider- spenstige«, wie sie selbst Shakespeare nicht hätte ersinnen können. Die Premi- erenvorstellung droht völlig aus dem Ruder zu laufen. Erst recht, als mitten auf der Bühne zwei leibhaftige Gangster erscheinen, die in Fred einen Spiel-Schuld- ner vermuten, den sie schon lange verfolgen ... Kiss me, Kate ist eine der erfolgreichsten Broadway-Produk­ ionen aller Zeiten. t Nicht nur das turbulente »Spiel-im-Spiel« fesselt die Musicalfans seit über 60 Jahren, sondern auch die großartigen Songs. Viele von ihnen sind bis heute welt­ ekannte Ohrwürmer, wie Wunderbar, Es ist viel zu heiß oder Schlag nach bei b Shakespeare. p r e m i e r e a m 0 5 . 1 2 . 2 0 0 9 i m g r o ss e n ha u s
  • 11. s c ha u sp i e l hase hase Komödie von coline serreau Regie: elina finkel »Da Gott nicht überall sein kann, hat er die Mama gemacht«, sagt ein Sprich- wort. Dabei muss der Schöpfer dieser Worte wohl eine Frau wie die Mama aus der Familie Hase im Kopf gehabt haben. Sie reißt sich ein Bein aus, damit es ihrer Familie gut geht, hat für alle ein offenes Ohr und gibt ihnen Wärme. Zwei ihrer fünf Kinder sind noch zu Hause, die anderen drei haben einen guten Job und sind in festen Händen. Alles ist in bester Ordnung – so scheint es. Nur Pa- pas Lohnerhöhung lässt auf sich warten – jetzt, da alles so teuer wird, käme sie schon recht. Auf jeden Fall freut sich Mama Hase darauf, dass sie bald wieder mehr an sich selbst denken kann. Doch plötzlich kommt alles anders. Die älte- ste Tochter lässt sich scheiden, die zweite sagt auf dem Standesamt nicht ja, die Söhne werden von der Polizei gesucht, Papas Firma hat keine Aufträge mehr. Und Hase Hase, der jüngste, der so heißt, weil er mit zwei riesigen Schneidezäh- nen geboren wurde, ist von der Schule geflogen. Alle flüchten sich ins warme Nest zu Mama. Es wird ganz schön eng in der Anderthalb-Zimmer-Wohnung, und es kommt noch ärger … Hase Hase von der französischen Autorin und Filmregisseurin Coline Serreau (u.a. Drei Männer und ein Baby) wurde kurz nach seiner deutschen Erstauffüh- rung 1992 zum meistgespielten Stück auf deutschsprachigen Bühnen. Mit einer turbulenten Mischung aus aberwitziger Komödie und Science Fiction erzählt es vom Zusammenhalt einer Familie in schwierigen Zeiten. Wenn schon Mitte der 1990er Jahre die Aktualität dieses Stückes gepriesen wurde, muss man heute sagen, es scheint für unsere Tage geschrieben, da die Themen Niedergang des Mittelstandes, Existenzbedrohung für Familien oder Wirtschaftskrise die Schlag- zeilen bestimmen. Serreau hält alledem eine augenzwinkernde Utopie entgegen. p r e m i e r e a m 1 6 . 0 1 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s
  • 12. m u s i k th e at e r das feuerwerk Musikalische Komödie in drei Akten von paul burkhard nach dem Lustspiel Der schwarze Hecht von emil sautter Buch von erik charell und jürg amstein. Gesangstexte von jürg amstein und robert gilbert Musikalische Leitung: ulrich wagner; Regie: peer boysen Ausstattung: ulrike schlemm; Choreografie: julianna sarri Ihren Titel trägt diese Komödie wirklich zurecht: Der ganze Abend ist ein ein- ziges Feuerwerk an witzigen Szenen und wunderbaren musikalischen Ideen. Das zwischen Operette und Musical changierende Lustspiel aus dem Jahre 1950 mit seinem bekanntesten Schlager Oh mein Papa brachte dem Komponisten Weltruhm ein und sorgt für gute Laune in den Zuschauerräumen, wenn auf der Bühne zwei völlig gegen­ ätzliche Welten aufeinander prallen. Der 60. Ge- s burtstag des Fabrikanten Albert Oberholzer soll gemütlich gefeiert werden. Die ganze Verwandtschaft ist schon versammelt, da platzt plötzlich das schwarze Schaf der Familie, der seit 30 Jahren verschollene jüngste Bruder des Jubilaren, Alexander Oberholzer, in die betuliche Runde. Endlich kommt Stimmung auf, denn Alexander nennt sich inzwischen Obolski, ist Zirkusdirektor und hat viel zu erzählen. Von seiner charmanten Gattin Iduna ist sofort die gesamte Män- nerschar begeistert, während die Ehefrauen heimlich Gift und Galle spucken. Iduna schwärmt in gebrochenem Deutsch von ihrem Papa, der »eine wunder- bare Clown« war. Des Jubilaren Tochter Anna ist so vom Zirkusleben fasziniert, dass sie auf der Stelle Artistin werden möchte. Iduna indes verspürt angesichts dieser friedlichen Idylle eine heimliche Sehnsucht nach Plüschsofas und Sup- penterrinen ... Burkhard, der ein grandioser Theaterpraktiker war, verhalf mit Das Feuerwerk dem Genre Operette zu neuem Glanz. Er maß den Textbüchern eine stärkere Bedeutung zu, griff auf Stilmittel von Offenbach und der deutschen Spieloper zurück und ließ sich von Kurt Weill, dem französischen Chanson und amerikanischen Musicals inspirieren. p r e m i e r e a m 1 2 . 0 2 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s Gastspiel des badischen staatstheaters karlsruhe Termine: fr 12.02.10 so 21.02.10 sa 13.02.10 fr 26.02.10 di 16.02.10 so 28.02.10 mi 17.02.10 do 11.03.10 sa 20.02.10
  • 13. s c ha u sp i e l die orestie Schauspiel von aischylos Regie: alejandro quintana Ausstattung: juan leon Mit keinem Werk kommt man näher an die Geburtsstunde des Theaters heran, als mit der Orestie des Aischylos. Der um 500 v. Chr. in Athen lebende Autor gilt als »Vater der Tragödie«. Drei der ursprünglich vier Teile seiner Orestie sind erhalten geblieben. Im ersten Teil, Agamemnon, tobt der Krieg der Griechen gegen Troja im zehnten Jahr. Die Nachricht vom Sieg der Griechen unter Agamemnon erreicht den Kö- nigspalast von Argos. Der Krieg hat mit einem besonders grausamen Verbrechen begonnen: Agamemnon hatte die Göttin Artemis provoziert. Diese verlangte zur Strafe von ihm seine Tochter Iphigenie zu opfern, andernfalls hätte sie die grie- chische Flotte versenkt. Zehn Jahre lang hat Klytaimnestra, Agamemnons Frau, sich deshalb gegrämt. Nun ist der Tag der Mutterrache gekommen. Kaum, dass der Feldherr zurückgekehrt ist, wird er von Klytaimnestra und ihrem Geliebten Aigisthos getötet. Im zweiten Teil, den Chorephoren, schwören die anderen Kinder Agamemnons und Klytaimnestras, Orest und Elektra, die Ermordung des Vaters zu rächen. Orest wird von Apollon beauftragt, seine Mutter zu töten. Orest tut es, quält sich aber von Stund’ an mit schweren Vorwürfen, weil er den Mord wieder mit einem Mord vergolten hat. Im dritten Teil, den Eumeniden, wird Orest von den Rachegöttinnen verfolgt, die Sühne für seinen Muttermord fordern. Göttin Athene soll Recht sprechen. Sie will dies jedoch nicht durch einen göttlichen Spruch entscheiden, sondern gründet einen Gerichtshof, der Schuld und Sühne ausführlich debattiert, um über Orests Tat abzustimmen. Goethe nannte die Orestie »das Kunstwerk aller Kunstwerke«, das die Entwicklung der modernen Gesellschaft verhandelt: Eine von Menschen geführte, demokra- tische Gesetzbarkeit entkräftet die Willkür der Götter. p r e m i e r e a m 0 6 . 0 3 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s
  • 14. musical the black rider Musical von tom waits, robert wilson und william s. burroughs Musikalische Leitung: alexander suckel Regie: christian marten-molnár Ausstattung: nikolaus porz Was tun, wenn der einzige Weg zum Liebesglück über schwar­ e Magie führt? z Der Amtsschreiber Wilhelm liebt die Förs­ erstochter Käthchen. Doch will es der t Brauch, dass nur ein erfolgreicher Schütze die Hand des schönen Mädchens erhält. Ein Probeschuss auf eine Taube soll über das Lebensglück entscheiden. Allerdings versteht Wilhelm nur mit dem Schreibstift umzugehen, nicht mit dem Gewehr. Und je näher der Tag des Probeschusses rückt, um so unsicherer wird er. Beim Üben im Wald begegnet er einem geheimnisvollen Mann, der ihm Kugeln gibt, die ihr Ziel nie verfehlen. Der plötzliche Jagderfolg macht ihn über- mütig, schon scheinen sich seine Träume zu erfüllen. Kurz vor dem Prüfungstag versagen seine Schießkünste erneut. Und wieder erscheint der geheimnisvolle schwarze Reiter. Diesmal knüpft er Bedingungen an die Vergabe der sieben Zau- berkugeln: Eine davon soll nur ihm gehorchen ... Die Volkssage vom Freischütz inspirierte den Regisseur Robert Wilson zu einer Neufassung, für die er Rocklegende Tom Waits und Beat-Generation-Autor William S. Burroughs als Mitstreiter gewinnen konnte. Durch ihre innovative Zu- sammenarbeit entstand mit The Black Rider: The Casting of the Magic Bullets die zweite musikalische Bearbeitung der Freischütz-Sage nach Carl Maria von We- bers gleichnamiger Oper. The Black Rider ist rauer, finsterer und moderner. Waits Ideenreichtum zeigt sich auch in diesem Stück in einer ungeheuren Bandbreite an Musikstilen, die auf einzigartige und effektvolle Weise miteinander verschmel- zen. Die bejubelte Urauf­ ührung von The Black Rider fand 1990 in Hamburg statt. f Schnell eroberte das Werk die deutschsprachigen Bühnen und setzt seinen Er- folg seit 1998 in einer englischen Version auch international fort. p r e m i e r e a m 1 7 . 0 4 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s
  • 15. Tanz! heilbronn entity random dance Konzept und Regie: wayne mc gregor Musik: joby talbot, jon hopkins; Licht: lucy carter Videodesign: ravi deepres; Ausstattung: patrick burnier Der Brite Wayne McGregor gilt als »Superbrain« unter den Choreografen. Er ist Hauschoreograf des Londoner Royal Ballet, seine Company Random Dance re- sidiert am dortigen Sadler’s Wells Theater. Sein naturwissenschaftliches Interes- se führte ihn zur Zusammenarbeit mit Neurowissenschaftlern über die Verbin- dungen zwischen Körper und Gehirn. »Man muss jedoch nichts von höherer Mathematik verstehen, um der Sogkraft von Entity zu erliegen. Die Choreografie ist alles andere als zerebral, sie begeistert durch ihre rabiate Sinnlichkeit und eine genuin choreografische Intelligenz. Und sie befremdet, wenn man die zehn Tänzer mit frappierenden Körperformeln expe- rimentieren sieht, die unser Verständnis von Tanz auf den Kopf stellen« (Tagesspiegel 2008). »Ein choreografisches Ausnahmetalent, ein Genie der Bewe- gung ...« (Frankfurter Rundschau 2008). Zehn virtuose Tänzerinnen und Tänzer bringen Mc Gregors ungewöhnliche Be- wegungssprache in einer atemberaubenden Choreografie auf die streng geome- trische Bühne. In hohem Tempo wechseln Soli, Duette und Ensemblepassagen einander ab. Gerade, klassische Beinlinien kontrastieren mit wellenartigen, ver- schraubten Bewegungen der Torsi und der Arme. Begleitet werden die Tänzer von einem Streichquartett des preisgekrönten Kom- ponisten Joby Talbot und elektronischer Musik von Jon Hopkins, der u.a. mit Brian Eno und der Band Coldplay arbeitete. a u f f Ü h r u n g a m 1 5 . 0 5 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s Einmaliges Gastspiel im Rahmen von tanz! heilbronn
  • 16. s c ha u sp i e l gross und klein Szenen von botho strauss Regie: esther hattenbach Ausstattung: tom musch Lotte, Mitte 30, ist eine in Scheidung lebende arbeitslose Grafikerin. Ihr Mann, ein Publizist, an den sie sich klammert, der sie aber nicht wiedergeliebt hat, setzte sie vor die Tür. Sie muss ein neues Leben anfangen. Sprachen möchte sie lernen und vor allem neue Kontakte knüpfen. So ist Lotte auf der Suche nach neuen Gesprächspartnern, denen sie sich offen und ohne Falsch nähert, wie ein Kind. Doch überall wird sie enttäuscht. Lotte fährt in den Urlaub, macht sich schön zurecht und hofft auf aufregende Tage. Vergeblich, sie bekommt nicht mal Kontakt zu anderen Urlaubern. Später be- sucht sie ihre Jugendfreundin, die sie aber an der Sprechanlage ihres Wohnsilos abfertigt. Ihr Bruder ist die nächste Station. Der hat als Zahnarzt die Tochter sei- nes Chefs geheiratet und diese um viel Geld erleichtert. Seine Frau langweilt sich unsäglich, hält aber den schönen Schein aufrecht. Da kann Lotte auch nicht bleiben. Wo soll sie hin? Jeder Schritt ist der falsche. Überall trifft die verzweifelt anpas- sungswillige Frau auf abweisende Menschen, die ihre eigene Vereinsamung und innere Leere durch Alkohol oder Fernsehkonsum zu betäuben versuchen. Trotz- dem gibt Lotte, die sich ständig einmischt, weil sie es gut meint, und immer wie- der ausgeschlossen wird, nicht auf, weil ihr Glaube, doch noch irgendwann und irgendwo auf Menschlichkeit zu treffen, unerschütterlich ist – bis sie sich selbst mehr und mehr abhanden zu kommen droht. 30 Jahre alt ist dieser Klassiker von Botho Strauß, der auch heute noch ein Ab- bild unserer Wirklichkeit liefert: eine Beschreibung, die zwischen Tragik und Ko- mik changiert und ohne Wertung und Besserwisserei, dafür mit ganz viel Wärme für die Naiven und Schutzlosen den Zustand unserer unterkühlten Gesellschaft beschreibt. p r e m i e r e a m 0 5 . 0 6 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s
  • 17. ba l l e tt solitaire / Le sacre du printemps Ballettabend mit Musik von béla bartók und igor strawinsky Choreografie: stephan thoss Bühnenbild: stephan thoss / tina kitzing Kostüme: stephan thoss / katharina meintke Musik, so beschreibt der Choreograf Stephan Thoss seine Vorhergehensweise, sei immer der Ausgangspunkt seiner Arbeiten. Er suche nach Musik, die ihn vom ersten Moment an fessele. Zu diesem zweiteiligen Ballettabend haben ihn zwei in ihrer rhythmischen Kraft und klangfarblichen Raffinesse einzigartigen Werke der klassischen Moderne inspiriert: Béla Bartóks Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta (1936) und Strawinskys Ballett Le Sacre du Printemps (1913). Die geheimnis­ olle Struktur dieser faszinierenden Musik sichtbar zu machen, sie v in Bewegung zu verwandeln, ein Konzert der Körper zu komponieren, das ist die Herausforderung, der sich Stephan Thoss stellt. Béla Bartóks Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta – Grundlage des Balletts Solitaire – gilt als eine der unbegreiflichsten schöpferischen Leistungen des Komponisten. Die hintergründigen Doppelungen der Musik und die darin verbor- genen Assoziationen eines fernen Echos sind auch Thema seiner Choreografie, der Ausdruck einer unterdrückten Sehnsucht. In Solitaire geht es um das Alleinsein. Im Mittelpunkt steht eine Frau, die mit der Leere ihres Daseins konfrontiert wird, weil der Sinn des Lebens sich nur noch über die Erfüllung egoistischer Interessen herstellt. Die Menschen entwickeln sich zu Solitären – schön, aber einsam. Igor Strawinskys monumentale Ballettkomposition Le Sacre du Printemps ist eines der herausragenden Werke der Ballettliteratur. Der absolute, von Maschinen inspi- rierte Rhythmus ist seine Grundidee. Das Werk markiert den Beginn eines neuen Zeitalters des Tanzes. Stephan Thoss interpretiert diesen Klassiker der Moder- ne mit seinen überwältigend kraftvollen, komplexen rhythmischen Mustern als große, atemberaubende Konfrontation zwischen Mensch, Natur und Technik. p r e m i e r e a m 0 9 . 0 6 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s Gastspiel des hessischen staatstheaters wiesbaden Termine: mi 09.06.10 sa 12.06.10 do 10.06.10 di 29.06.10 fr 11.06.10 mi 30.06.10
  • 18. s c ha u sp i e l das kÄthchen von heilbronn Schauspiel von heinrich von kleist Regie: alejandro quintana Bühnenbild: lars betko; Kostüme: mathias werner Es hat der Stadt Heilbronn einen Platz in der Weltliteratur beschert und ist seit mehr als anderthalb Jahrhunderten die Symbolfigur der Stadt am Neckar: Das Käthchen von Heilbronn. Ganz klar, dass der 200. Jahrestag der Uraufführung dieses Stückes in Heilbronn gefeiert wird. Obwohl es keinerlei Beweise dafür gibt, dass es Katharina Friedeborn tatsächlich gegeben hat, bestaunen die Touristen täglich den Erker des Käthchen-Hauses am Marktplatz. Jenen Ort, wo Kleists Schauspiel beginnt: Katharina Friedeborn, die alle nur das Käthchen von Heilbronn nennen, hat sich hier aus dem Fenster gestürzt, nachdem Graf Wetter von Strahl sie auf die Stirn geküsst hat. Kaum, dass sie die schweren Verlet- zungen auskuriert hat, verlässt sie die Stadt und läuft dem Grafen hinterher. Der Mann kann sie nur verhext haben, klagt ihr Vater, Theobald Friedeborn, Waffenschmied von Heilbronn und bringt den Grafen vor Gericht. Dort gesteht Käthchen, dass sie unsterblich in ihn verliebt sei. Auch der Graf ist hingerissen von diesem schönen Mädchen. Doch darf er es nicht lieben, denn das Käthchen ist nur eine Bürgerliche. Außerdem war ihm in der Silvesternacht ein Cherub im Traum erschienen, der ihm weissagte, dass er einst eine Frau von kaiserlichem Geblüt heiraten werde. Eine solche tritt dann auch schon bald in sein Leben: Kuni- gunde von Thurneck, Ururenkelin eines Kaisers, geschäftstüchtig, mächtig und attraktiv – auf den ersten Blick. Die Prophezeiung scheint sich zu erfüllen ... Seit über 200 Jahren ist das Käthchen von Heilbronn ein Lieblingsstück des Thea- ters. Es hat alle Komponenten, die sich das Publikum immer wieder wünscht: Träume und Weissagungen, Brandanschläge und Giftmischerei, Schwertkämp- fe, Lügen, Intrigen und die ganz große Liebe. p r e m i e r e a m 1 5 . 0 7 . 2 0 1 0 i m g r o ss e n ha u s
  • 19. komÖdie harold und maude Komödie von colin higgins Regie: herbert olschok Bühnenbild: alexander martynow Kostüme: joachim herzog Harold, ein junger, gerade der Pubertät entwachsener Mann aus nobler Familie, will keine rechte Freude am langweiligen Leben des gehobenen Bürgertums fin- den. Um seine allseits gewünschte Anpassung zu boykottieren, entwickelt Ha- rold makabere Hobbies: Er inszeniert mit viel Kreativität und Sinn für schwarzen Humor Selbstmorde und besucht mit Vorliebe Beerdigungen ihm völlig fremder Menschen. Auf einer dieser Trauerfeiern lernt er die fast achtzigjährige Maude kennen, die seine Leidenschaft für Beerdigungen teilt, voller Energie steckt, sehr unkon- ventionell lebt, gelegentlich Autos »enteignet« und Harold zu unbekümmerter Individuali­ ät ermuntert. Der junge Mann ist völlig hingerissen von der 60 Jahre t älteren Frau. Was sind dagegen die jungen Hühner, mit denen seine Mutter ihn ständig verkuppeln will? Sie haben nicht halb so viel Lebensmut und Herzens- wärme wie Maude. Gemeinsam pfeifen sie auf alle Konventionen. Was bedeutet schon Laster? Was Tugend? »Am besten man verzichtet auf allzu viel Moral. Man bringt sich sonst um vieles im Leben«, meint Maude. Harold und Maude sind eines der kuriosesten Liebespaare der Filmliteratur. Ihre Geschichte hält auf wunderbare Weise die Balance zwischen zarter Romanze und schwarzer Groteske, sie wird sehr ernsthaft, mit viel Komik, ganz tiefgründig und doch mit großer Leichtigkeit erzählt. Es ist eine Geschichte für alle Genera- tionen, denn es geht ums Erwachsenwerden, ums Kindbleiben und ums Altsein, um Lebensfreude und die größtmögliche Freiheit im Denken und Handeln. p r e m i e r e a m 1 9 . 0 9 . 2 0 0 9 i m k o m Ö d i e n ha u s
  • 20. komÖdie tour de farce Komödie von philip lazebnik und kingsley day Regie: carl-hermann risse Ausstattung: thomas pekny Der Schriftsteller Herb und seine Gattin Rebecca befinden sich auf Promoti- ontour für das Buch Ehe währt für immer – ein Leitfaden für die glückliche Verpart- nerung. Zehn Jahre lang hat Herb an diesem Werk gearbeitet und darüber ganz seine eigene Ehe vergessen. Rebecca ist zutiefst frustriert und wahrt den Schein nur noch wegen der Einnahmen für das Buch, das sich mehr und mehr zum Bestseller mausert. An diesem Abend steht dem Paar ein wichtiger Auftritt bevor: sie sollen ihr Buch in der Fernsehshow von Pam Blair vorstellen. Diese ist als Boulevard-Journalistin immer einem Skandal auf der Spur. Spannungen in der Beziehung von Herb und Rebecca witternd, postiert sie einen Kamera­ ann im Kleiderschrank des Hotel- m zimmers. Als dann im Nachbar­ immer auch noch Senator Ryan, die Jugendliebe z von Rebecca auftaucht, um mit seiner heimlichen Geliebten ein Schäferstündchen zu verbringen, wird das Chaos perfekt. Mit atemberaubendem Tempo wird die Tour de Farce voran­ etrieben, Zimmer, Partner und Türen verwechselt. Ein neu- g gieriger Page, ein diebisches Zimmermädchen, eine fanatische Nonne und des Senators eifersüchtiges Weib mischen mit. Alle zehn Rollen werden von nur zwei Darstellern gespielt. Kaum durch die eine Tür verschwunden, taucht derselbe Schauspieler als völlig neuer Charakter wieder auf ... Die beiden Autoren Philip LaZebnik und Kingsley Day haben als Drehbuchau- toren für Disney-Produktionen Welterfolge gefeiert, unter anderem mit Pocahon- tas, Mulan, Der Prinz von Ägypten und den beiden Verfilmungen des Kinder-Kult- Krimis Die drei Fragezeichen. p r e m i e r e a m 1 2 . 1 1 . 2 0 0 9 i m k o m Ö d i e n ha u s
  • 21. komÖdie was sie schon immer Über sex wissen wollten Schauspiel nach dem Film von woody allen Regie: matthias thieme Musikalische Leitung: alexander suckel Ausstattung: christopher melching Wirken Aphrodisiaka? Was ist Sodomie? Warum haben manche Frauen Orgas- musschwierigkeiten? Was Sie schon immer über Sex wissen wollten und bisher nicht zu fragen wagten: Woody Allen klärt Sie auf. Sein Kultfilm aus dem Jahre 1972, der ein damals aktuelles Aufklärungsbuch per- sifliert, kommt nun als Theaterstück auf die Bühne. In sieben Episoden wird da- bei vielen delikaten Problemen nachgegangen, etwa der Wirksamkeit von Aphro­ disiaka: Der Narr am mittelalterlichen Königshof ist scharf auf die Königin. Mit einem Liebestrank möchte er die hohe Dame auf Touren bringen. Doch vor das Vergnügen hat der König den Keuschheitsgürtel gelegt ... Beim abgründigen The- ma Sodomie lernen wir einen Arzt kennen, der aus Liebe zu einem wunderschö- nen Schaf seine ganze Existenz aufs Spiel setzt ... Das Problem der weiblichen Orgasmusschwierigkeiten wird am Fall des jungen Ehepaares Gina und Fabrizio erläutert. Der frischgebackene Ehemann versucht lange vergeblich herauszufin- den, warum sein eigentlich so feuriges Weib im Bett so temperamentvoll ist wie ein Fisch in der Büchse. Kein Freund, nicht einmal der Pfarrer, kann ihm raten, bis eines Tages der Zufall den beiden weiterhilft und sie erkennen, dass Gina immer ganz besondere Umstände braucht, um in Fahrt zu kommen … Woody Allen parodiert das allenthalben völlig überstrapazierte Thema Sexu- alität, dessen mediale Allgegenwärtigkeit einen ganz neuen gesellschaftlichen Stressfaktor darstellt. Seine unnachahmliche Fähigkeit, philosophisch-intellek- tuelle Spielerei mit der Trivialität der Klamotte nahtlos zu verbinden, machen diesen Klassiker zum großen Vergnügen. p r e m i e r e a m 1 5 . 0 1 . 2 0 1 0 i m k o m Ö d i e n ha u s Gastspiel der württembergischen landesbühne esslingen
  • 22. komÖdie das andalusische mirakel Komödie von lars albaum und dietmar jacobs Hubertus Heppelmann, 52 Jahre alt und erfolgreicher Klosetteckelfabrikant, ist fest entschlossen sich scheiden zu lassen. Wegen der »unbedeutenden Kleinig- keit«, den Silberhochzeitstag vergessen zu haben, hat seine Frau ihm so eine Sze- ne gemacht, dass er gleich seine Sachen packt und sich auf den Weg zu seinem Scheidungsanwalt macht, der gerade im Spanien-Urlaub ist. Die Angelegen- heit duldet keinen Aufschub. Doch mitten in der andalusischen Provinz bleibt sein Auto liegen. Ersatzteile sind nicht aufzutreiben und so muss Hubertus das einzige Zimmer im einzigen Hotel am Platz nehmen, das der geschäftstüchtige Hotelier aber auch schon der hübschen und fidelen Studentin Nelli versprochen hat. In Ermangelung von Alternativen müssen die beiden in den sauren Apfel beißen und es sich teilen. Und dann geht ihnen der Hotelier noch mit der Geschichte vom andalusischen Mirakel auf die Nerven. Eine Kuh und ein Schwein sollen hier vor genau 100 Jahren die Körper getauscht haben. Unglaublich! Doch als Hubertus und Nelli beim Streit ums Bett zusammenstoßen, scheint sich das andalusische Mirakel zu wiederholen: Nellis Seele saust in Heppelmanns Körper und umgekehrt … Die Situation in dieser schnellen und urkomischen Body-Switch-Komödie wird auf die Spitze getrieben, als Hubertus’ Angetraute und der Freund von Nelli auftauchen. Die beiden Autoren des Stückes, Lars Albaum und Dietmar Jacobs, sind vor allem als Drehbuchautoren für Comedy-Serien im Fernsehen bekannt wie Das Amt und Die Hinterbänkler. Für das Drehbuch der Kultserie Stromberg wurden sie mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. p r e m i e r e a m 2 0 . 0 3 . 2 0 1 0 i m k o m Ö d i e n ha u s
  • 23. komÖdie der vetter aus dingsda Operette von eduard künneke Musikalische Leitung: nicolas kemmer Regie: uta koschel Ausstattung: klaus noack Sieben Jahre ist es her, dass die junge und vor allem reiche Julia de Weert ihrem Vetter Roderich ewige Treue schwor, bevor der nach »Dingsda« in Ostasien aufbrach. Seither dient ihr der »strahlende Mond, der am Himmelszelt thront« als romantischer Postillion d’amour. Ihr steht das temperamentvolle Hannchen zur Seite, ihre lebenslustige Freundin, die vor niemandem Respekt zu haben scheint: »Onkel und Tante, das sind Verwandte, die man am liebsten nur von hinten sieht.« Onkel und Tante: das sind Julias Onkel Josef Kuhbrodt und des- sen getreue Ehehälfte Wilhelmine, welche die Vormundschaft für Julia übernom- men haben. Sie wollen das Mädchen verheiraten und denken da an ihren Neffen August Kuhbrodt. Vor allem haben sie nämlich ihr Geld im Visier. Außerdem bemüht sich der Aristokrat Egon von Wildenhagen, der von seinem Vater auf die Erbschaft angesetzt wurde, um Julias Hand. Doch das Mädchen denkt nur an Roderich. Als eines Tages ein Fremder auftaucht, hat er sogleich gewonnenes Spiel, da er sich als ihr Vetter Roderich ausgibt. Julia hat da ihre Zweifel, doch verliebt sie sich so sehr, dass sie die Wahrheit gar nicht wissen will. Der eifer- süchtige Egon von Wildenhagen sucht nach Beweisen, dass es sich möglicher- weise gar nicht um Roderich handelt. Und als dann noch ein zweiter Fremder erscheint, ist das (Liebes-)Chaos perfekt … Diese Komödie der Irrungen und Verwechslungen hat Schwung, Grazie und Witz. Empfindsame Melodien und schmissige Tanzrhythmen, spritzige Ensembles und geschickt durchkomponierte Szenen sind zu einer beschwingten Mischung ver- bunden. Fast alle Musiknummern sind populär geworden, vor allem das Lied Ich bin nur ein armer Wandergesell, aber auch Onkel und Tante, das sind Verwandte ... und Strahlender Mond. p r e m i e r e a m 2 8 . 0 5 . 2 0 1 0 i m k o m Ö d i e n ha u s
  • 24. komÖdie altweiberfrÜhling Komödie von stefan vögel nach dem Film die herbstzeitlosen Regie: stefanie stroebele Ausstattung: barbara krott Für Träume ist es nie zu spät, so bringt es die frohe Botschaft der Komödie Altwei- berfrühling auf den Punkt. Dabei fängt sie, die nach dem Drehbuch des Schweizer Kultfilms Die Herbstzeitlosen entstanden ist, alles andere als optimistisch an. Martha hat sich mal wieder zum Sterben niedergelegt. Nach dem Tod ihres Mannes sieht sie im Leben keinen Sinn mehr. Der einst gemeinsam geführte Tante- Emma-Laden dümpelt nur noch vor sich hin. Ihr Sohn Walther, Pfarrer in dem beschaulichen Örtchen, und Bürgermeister Fritz haben längst andere Pläne mit dem Geschäft: Es böte einen wunderbaren Raum für Bibelstunden und Partei- versammlungen. Beim Kramen in alten Sachen findet Martha ein paar wunder- schöne Dessous, die sie in ihrer Jugend als gelernte Miederwarennäherin selbst angefertigt hat. Sie erinnert sich wieder an ihren alten Traum von einer eigenen Dessousboutique in Paris. Dann soll sie die doch jetzt und hier einrichten, rät ihre etwas unkonventionelle Freundin Lisi: »Lebe endlich deinen Traum«. Ihre anderen Freundinnen, die strenge Frieda, die sich in ihrem Altersheim langweilt und die re- solute Hanni, die sich nur um ihren Mann und den Hof des Sohnes kümmert, be- obachten das Projekt zunächst skeptisch. Doch Martha erwacht buchstäblich zu neuem Leben und zaubert mit ihren geschickten Händen die schönsten Dessous. Walther und dem Bürgermeister sind diese Aktivitäten ein Dorn im Auge. Die beiden boykottieren Marthas Neuanfang mit allen Mitteln. Doch das lässt sich das Frauenquartett nicht bieten ... Wie sagt Lisi: »Die Leute werden 100 Jahre alt heutzutage.« Warum soll man da schon mit 70 aufhören zu leben? Dass die Vier alther­ ebrachte Moralvorstellungen und Klischees über das Alter gehörig durchei- g nander wirbeln, gehört zu den Stärken dieser Komödie. p r e m i e r e a m 2 3 . 0 7 . 2 0 1 0 i m k o m Ö d i e n ha u s Gastspiel der komödie am marquardt, Stuttgart
  • 25. s c ha u sp i e l brennende geduld Schauspiel von antonio skármeta Regie: alejandro quintana Ausstattung: thomas pekny »Pablo Neruda verdanke ich es, dass ich frühzeitig meine Unschuld verlor«, schrieb der chilenische Autor Antonio Skármeta in den Anmerkungen zu seinem Stück Brennende Geduld. In seiner Jugend habe er sich oft hoffnungslos verliebt. Bis er eines Tages Nerudas Liebesgedichte zur Hand nahm, und die Verse seinen Angebeteten ins Ohr flüsterte. Damit habe er ihre Herzen gewonnen. Diese Erfahrung habe ihn bewogen, das wunderbar poetische Stück Brennende Geduld zu schreiben. Es erzählt von dem jungen Postboten Mario, der Briefe und Te- legramme auf die Isla Negra bringt, immer zu einem einzigen Mann, zu Pablo Neruda. Als sich Mario in Beatriz Gonzales verliebt, die aber von ihrer Mutter streng bewacht wird, fragt er den berühmten Dichter um Rat. Der gibt ihm ein paar von seinen Versen mit auf den Weg – und siehe da, sie verfehlen ihre Wir- kung bei Beatriz nicht. Mit Spannung warten Neruda und sein junger Freund auf Post aus Schweden. Der große Dichter ist für den Nobelpreis nominiert, den er 1971 bekommt. In seiner Dankesrede zitiert er Rimbaud: »Im Morgengrauen werden wir, bewaffnet mit brennender Geduld, die strahlenden Städte betreten.« 1973, zwei Jahre nachdem er den Nobelpreis bekommen hatte, starb Neruda, kurz nach dem faschistischen Militärputsch in Chile. Seine Strahlkraft reicht weit über seine Heimat hinaus, seine Verse wurden in unzählige Sprachen über- setzt. Skármeta aber wollte ein Stück über Neruda schreiben, das nicht den berühmten Dichter in den Mittelpunkt stellt, sondern den Privatmann – voller Zärtlichkeit, Humor und freundlicher Ironie. Die Rolle des Pablo Neruda über- nimmt Horst Westphal, der Hauptdarsteller aus dem Film Wolke 9. p r e m i e r e a m 2 6 . 0 9 . 2 0 0 9 i n d e n k a m m e r sp i e l e n
  • 26. s c ha u sp i e l / u r a u f f Ü h r u n g Heimat.Los! Schauspiel von holger schober Regie: dominik günther Ausstattung: lars betko »Ohne Heimat sein heißt leiden.« Fjodor M. Dostojewski Knapp 20.000 Asylbewerber warten im Moment in Deutschland darauf, dass ihre Leiden ein Ende haben und sie eine Heimat finden. Amira ist eine von ihnen. Sie ist mit 6 Jahren nach Deutschland gekommen, jetzt ist sie 15. Deutschland ist längst ihre Heimat geworden, in ihrem Herzen. Nur leider nicht auf dem Pa- pier. Amira soll abgeschoben werden. Mit ihren Eltern. Mit ihren drei Brüdern. Mit ihrer Schwester. Obwohl ihr Vater einen Job macht, den kein Deutscher machen würde. Obwohl ihre Mutter einen Job macht, den sonst nicht einmal eine Ausländerin machen würde. Obwohl die Familie gut integriert ist, wie man so schön sagt. Amira versteckt sich vor den Behörden und geht an die Öffent- lichkeit. »Wenn ich nicht bleiben darf, dann bring ich mich um«, sagt sie, und die Medien stürzen sich darauf wie die Hyänen. Ein Mädchen im Kampf gegen das System. David gegen Goliath, doch wo nimmt man im Medienzeitalter die Steinschleuder her? Das Stück wird über die Präsenz der Geschichte von Amira in den Medien er- zählt. Fernsehbeiträge, Interviews mit dem Innenminister, Radiobeiträge, Web- logs, Internetforen, Hotlines, Tageszeitungen, überall wird das Schicksal von Amira reflektiert und besprochen. Alle wissen, was zu tun ist, aber keiner tut es. So entsteht ein Kaleidoskop an Meinungen, Emotionen und Gedanken. Wie schon in seinem Erfolgsstück Hikikomori, das auch in Heilbronn gezeigt wur- de, erzählt Holger Schober Heimat.Los! auf mehreren Ebenen, spielt mit den un- terschiedlichen Ausdrucksformen und Möglichkeiten der verschiedenen Medien. Heraus kommt ein Gegenwartsstück im besten Sinn, nämlich ein Stück, das die Gegenwart zum Inhalt nimmt und mit gegenwärtigen Mitteln eine gegenwärtige Geschichte erzählt. p r e m i e r e a m 0 9 . 0 1 . 2 0 1 0 i n d e n k a m m e r sp i e l e n
  • 27. s c ha u sp i e l angstmÄn Schauspiel von hartmut el kurdi Regie: iris nullmeier Jennifer ist neun Jahre alt und allein zu Hause. Ihre Mutter musste die Nacht- schicht im Krankenhaus übernehmen. Am Anfang findet Jennifer das auch noch ganz lustig. Sie kann alles machen, was sonst strengstens verboten ist: Eine Riesenpizza bestellen, mit Schuhen auf dem Sofa herumhüpfen, alle elektrischen Geräte gleichzeitig einschalten bis die Sicherung herausfliegt und sich durch alle Fernsehprogramme zappen. Doch plötzlich ist sie wieder da, diese Angst. Aus dem Schrank dringt ein un- heimliches Geräusch. Dort hat sich ein Unbekannter versteckt: Angstmän! Der komische Typ kommt von einem anderen Planeten und ist auf der Flucht vor dem dicken Pöbelmän, dem gemeinsten Superheldenschwein aller Galaxien. Plötzlich steht auch dieser Pöbelmän mitten im Zimmer und zieht sein furcht- einflößendes Programm ab. Jennifer befindet sich, ehe sie sich’s versieht, mitten in einem galaktischen Schuljungen-Streit. Es wird die aufregendste Nacht ihres Lebens, in der sie nicht nur Angstmän zu neuem Selbstbewusstsein verhilft, son- dern auch hinter die Ursachen von Pöbelmäns garstigem Verhalten kommt. Ein Stück für alle kleinen und großen Angsthasen dieser Welt. p r e m i e r e a m 1 2 . 0 3 . 2 0 1 0 i n d e n k a m m e r sp i e l e n
  • 28. s c ha u sp i e l feuergesicht Schauspiel von marius von mayenburg Regie: axel vornam Ausstattung: tom musch Jede Familie kommt auf den Prüfstand, wenn die Kinder in der Pubertät sind. Plötzlich sind Eltern und Kinder Lichtjahre voneinander entfernt. Auf der einen Seite steht die geballte Kraft, die sich losreißen, das eigene Leben in die Hand nehmen muss und sich in Provokation übt. Auf der anderen Seite herrschen Re- signation, Wut, Machtlosigkeit … Mitten in so eine Situation führt Marius von Mayenburgs Schauspiel Feuergesicht. Es stellt eine auf den ersten Blick typische Familie vor: Vater, Mutter und zwei Kinder mitten in der Pubertät, Olga und Kurt. Die Kluft zwischen den Eltern und den Kindern ist tief. Die Geschwister ziehen sich von den familiären Ritualen zu- rück, haben keine Lust auf Fragen. Olga möchte endlich erwachsen sein, wenn sie einen Liebespartner hat, so glaubt sie, ist der Schritt vollzogen. Sie will keine Nähe zu den Eltern. Auch wenn sie weiß, dass sie irgendwann genauso werden wird. Das lehnt ihr Bruder Kurt radikal ab: »Lieber will ich tot sein oder besof- fen. Ich werde nicht wie die. Niemals.« Er baut heimlich Brandbomben und experimentiert mit Feuer. Bei einer Brandstiftung verbrennt er sich sein Gesicht. Die Mutter versucht hilflos, den Rückzug ihrer Kinder zu verhindern. Für den Vater ist nur wichtig, dass die oberflächliche Harmonie stimmt. »Die mögen uns noch weniger als wir uns nicht mögen«, resigniert die Mutter. Die Geschwister geben sich gegenseitig Halt und sind sich näher, als erlaubt. Diese inzestuöse Bruder-Schwester-Beziehung wird gestört, als Olga eines Tages wirklich einen Freund mit nach Hause bringt. Seit seiner Uraufführung im Jahre 1998 ist Marius von Mayenburgs mit dem Kleist-Förderpreis ausgezeichnetes Familiendrama Feuergesicht an unzähligen Theatern im In- und Ausland gespielt worden. Von Mayenburg gehört zu den wichtigsten jungen deutschsprachigen Dramatikern. p r e m i e r e a m 2 2 . 0 4 . 2 0 1 0 i n d e n k a m m e r sp i e l e n