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1917 Flandern
Leben in fremder Haut
Kurzbeschreibung des Buches:
• Im August 1914 rief Kaiser Wilhelm II. den abziehenden deutschen Truppen zu: “Ehe noch die Blätter fallen,
seid Ihr wieder zu Hause.” Stattdessen fielen die Soldaten, wie die Blätter der Bäume im Herbst. Der Erste
Weltkrieg forderte rund 17 Millionen Menschenleben. Das ist der Hintergrund dieses Romans.
• Liebe ist das wertvollste Vermächtnis über den Tod hinaus.
• Erzählt wird die Geschichte zweier ungleicher Männer. Der adlige Oberleutnant Hasso von Rebelkow und
sein Bursche Gefreiter Werner Zittlau.
• Bei Erdarbeiten in Flandern machen Arbeiter eine grausige Entdeckung:
• Lederstiefel, in der die Überreste von gefallenen deutschen Soldaten stecken. Bei der Bergung der Überreste
der Soldaten findet man um den Hals einer der Leichen, eine Erkennungsmarke, die aber einem Soldaten
gehört, der den Ersten Weltkrieg überlebt hat. Bei den Nachforschungen über die wahre Identität des
gefallenen Soldaten kommt Frank Bauer auf die Spuren einer großen Liebe - auf ein Geheimnis aus der
dunklen Zeit der deutschen Geschichte. Ungewollt tritt Bauer eine Reise in die eigene Vergangenheit an.
Bauer, der als Heimkind bei Pflegeeltern aufwuchs, später von diesen adoptiert wird, erfährt die Geschichte
seiner richtigen Eltern, entdeckt das große Geheimnis von Hasso von Rebelkow.
Die einzelnen Kapitel:
• Die toten Soldaten von Flandern
• Ostpreußen 1914
• August 1914
• Flandern 1917
• Lazarett Lille
• Rückkehr nach Ostpreußen
• Das Gut in Rebelkow
• Rückkehr zur Front
• Kriegsende 1918
• Friedensjahre
• Die Erkennungsmarke
• Die Tagebücher
• Die Kassetten
• Rebelkow
Handlungsstränge des Buches:
Erster
Weltkrieg
Liebe und
Trennung
Schicksal
• Erster Weltkrieg
• Liebe und Trennung
• Schicksal
Hätte ich gewusst, was dieses Telefongespräch in meinem Leben anrichtet, hätte ich vielleicht den Hörer
auf der Gabel gelassen.
Der Anruf kam genau um 15:56 mithin vier Minuten vor Feierabend. Frank Bauer mag Störungen seiner
Feierabendvorbereitung überhaupt nicht. Lustlos greift er zum Telefon.
"Bauer". Im Telefon schnarrt es laut und schrill. Verdammtes Telefon, verdammte Verbindungen, denkt
Bauer und will auflegen.
"Frank? Frank bist Du das am Apparat?" Bauer zieht das Telefon näher zum Schreibtischrand, damit er
sich bequemer im Stuhl zurücklehnen kann.
"Ja. Hier Frank Bauer. Mit wem spreche ich?" Das Schnarren im Hörer wird schriller.
"Pieter van Broich hier. Frank kannst Du mich verstehen?" Das hat ihm noch gefehlt. Pieter an einem
Freitag bedeutet, zumeist ein versautes Wochenende.
"Ich kann Dich verstehen, aber nur eingeschränkt. Wo bist Du. Es klingt, als ob Du aus einer Höhle
anrufst".
"Da hast Du nicht einmal unrecht", erwidert Pieter. Jetzt ist die Verbindung klar, dass nervige schnarren,
ist weg.
"So ich glaube, dass die Verbindung jetzt besser ist. Ich war heute in einem eingestürzten deutschen
Bunker". Bauer spielt resigniert mit dem Telefonkabel. Jetzt hat er Gewissheit, sein Wochenende ist
passe.
"Was für einen Bunker. Wo treibst Du Dich wieder herum?"
"Wir haben im Wytschaete-Bogen gegraben, dabei sind wir auf einen deutschen Bunker gestoßen.
Vermutlich ist der Bunker bei der 3. Flandernschlacht verschüttet worden. Wahrscheinlich ist er bei der
großen Minensprengung zerstört worden. Der Bunker ist voller toter deutscher Soldaten. Also eine Sache,
die Dich betrifft.“...
T E X TA U S Z U G H A N D L U N G S S T R A N G : E R S T E R W E LT K R I E G
…Alle Erkennungsmarken konnten einem Soldaten zugeordnet werden. Nur eine der gefundenen
Erkennungsmarken wirft Probleme auf. Die Dienststelle fragt bei Bauer nach, bittet um den genauen Fundort der
Erkennungsmarke von Hasso von Rebelkow.
Bauer erinnert sich an diese Erkennungsmarke, weil sie von einem Offizier und Adligen stammt, beides findet
man nur selten.
Bauer ruft bei der nachfragenden Dienststelle an.
"Bauer. Guten Tag. Ich rufe an wegen ihrer Nachfrage. Ja richtig der Name lautet, von Rebelkow. Was ist mit der
Erkennungsmarke?" Der Mann am anderen Ende der Leitung stöhnt hörbar auf.
"Wissen Sie noch, wo sie die Erkennungsmarke gefunden haben. Ich meine lag sie bei den Gebeinen?" Bauer
lehnt sich im Bürostuhl zurück.
"Nein. Die Erkennungsmarke hing am Skelett. Genau zwischen Unterkiefer und Schlüsselbeinknochen. Ich habe
die Erkennungsmarke kaum vom Unterkiefer abbekommen, alles war ziemlich verkeilt. Warum ist es so wichtig,
wo die Erkennungsmarke gefunden wurde?"
"Ganz einfach weil dieser Hasso von Rebelkow nicht gefallen ist. Er hat den Krieg überlebt". Bauer kippt, vor
Überraschung, fast von seinem Bürostuhl. "Was sagen sie da. Hasso von Rebelkow hat den Krieg überlebt. Wer
hat den dann seine Erkennungsmarke getragen. Gab es vielleicht noch anderen Kriegsteilnehmer mit diesen
Namen?"
"Nein. Das ist ja unser Problem. Die Daten auf der Erkennungsmarke passen nur auf Hasso von Rebelkow und
dieser hat eindeutig den Ersten Weltkrieg überlebt. Das Geschlecht von Rebelkow ist mit diesem Hasso
untergegangen. Weitere von Rebelkow gab es nicht. Noch nicht einmal Rebelkow ohne das von vor den
Namen".
"Komische Sache. Wissen sie genau, dass von Rebelkow den Krieg überlebt hat. Ist das sicher?" Eine
Verwechselung oder ein Irrtum denkt Bauer.
"Ja ganz sicher. Ich habe seine komplette Stammrolle vor mir liegen. Er ist am 07. Juli 1917 ins Feldlazarett
gekommen, daran anschließend ist Rebelkow zu einem Lazarett in Lille überführt worden. Seine Einheit ist bei
der Schlacht von Messines komplett aufgerieben worden. Später kam er wieder zur Truppe bzw. hat Truppen
ausgebildet. Im Februar 1919 ist Hasso von Rebelkow als Major demobilisiert worden. Jahre später ist er zurück
zur Reichswehr gegangen. Er hat den Zweiten Weltkrieg mitgemacht. Ist im Jahr 1945 auf dem Rückzug in
Ostpreußen als vermisst gemeldet worden".
"Und jetzt. Was machen wir mit diesem Rebelkow?", fragt Bauer.
"Jetzt haben wir einen toten deutschen Soldaten mit einer falschen Erkennungsmarke um den Hals. Da es nicht
Hasso von Rebelkow sein kann, bleibt die Frage, wer ist dieser tote Soldat. Und warum trägt er eine falsche
Erkennungsmarke?„…
Textauszug Handlungsstrang: Liebe und Trennung
……Rebelkow ist jetzt 28 Jahre alt und unverheiratet. Bisher hat er nur flüchtige Liebschaften gepflegt, er hat sie
nicht gesucht, nur stellten sie sich nachher als flüchtig heraus. Er sehnt sich immer öfter nach einer festen
Beziehung. Direkt danach suchen will er nicht, weil er denkt, dass sie sich unverhofft einstellt, quasi
schicksalhaft. Vielleicht ist er auch in dieser Beziehung zu romantisch veranlagt aber er kann nicht über seinen
Schatten springen.
Sein Schicksal springt ihn an, als er wieder einmal mit dem Pferd ausreitet. Er wollte den Holzeinschlag, für den
kommenden Winter festlegen, deshalb ist er auf dem Weg zum Forsthaus. Seit seinem ersten Ausritt, noch im
vorletzten Kriegsjahr, als er zum ersten Mal am Forsthaus war, ist er einige Male beim Forsthaus gewesen. Doch
heute steht zu seiner Überraschung, das junge Mädchen, das er vor Jahren auf dem Erntewagen gesehen hatte,
vor dem Forsthaus. Aus dem damaligen Mädchen ist eine Frau geworden. Eine Frau bei dem sein Herz seinem
Schlag erhöht. Ist sie damals vielleicht 15 Jahre gewesen, muss sie jetzt um die 20 Jahre alt sein. Ihre Schönheit
ist die Gleiche geblieben, eine Schönheit, die ihn sofort wieder gefangen nimmt.
Rebelkow hält, wie bei seinem ersten Besuch am Forsthaus, am Brunnen an, um sein Pferd zu tränken. Als er
sich zum Haus umdreht, ist das Mädchen verschwunden. Irritiert schaut er sich um, kann das Mädchen nirgends
entdecken. Mit einem leichten Klaps auf die Pferdeflanke scheucht er das Pferd zum Grasen. Rebelkow geht
zum Forsthaus, zieht an der kurzen Glockenleine, kurz darauf öffnet die Försterfrau die Haustür, bittet ihn ins
Haus hinein.
»Mein Mann muss gleichkommen, er wollte kurz in den Wald die Arbeiter anweisen«, erzählt sie nach der
Begrüßung.
»Das ist nett«, sagte er. Neugierig schaut er in den Wohnraum, kann auch hier die Frau nicht finden.
»Ich glaube, eine junge Frau am Haus stehen gesehen zu haben.“
»Ganz recht. Meine Tochter ist zurück. Sie war im Lehrerinnenseminar in Königsberg.“
Deshalb hat er sie nicht wiedergesehen. Während des Krieges hatte er, sehr oft an das Mädchen auf dem
Kutschbock, denken müssen.
Rebelkow sitzt im Wohnraum der Försterei, schaut aus dem Fenster in den nahen Wald. Das Mädchen, das jetzt
eine Frau ist, kommt mit einem Tablett Tee ins Zimmer.
Rebelkow steht auf, schaut die Frau an, die das Tablett auf den schmalen Holztisch abstellt, ihn dabei offen
ansieht. Ihre Blicke treffen sich, sein Blick verfängt sich in ihren tiefblauen Veilchenaugen…..
Textauszug Handlungsstrang: Liebe und Trennung
…Das war unser erstes richtiges Zusammentreffen, nach diesem Tag spürten wir, dass wir zusammengehören.
Fast täglich trafen wir uns wieder, bis er nach Italien versetzt wurde. Februar 1944 schreib ich in einem Brief an
Rebelkow, dass ich schwanger bin. Rebelkow wollte sofort, das wir heirateten aber die Lage an der Front, hielt
ihn fest, eine damals mögliche Ferntrauung, lehnten wir beide ab. Im Mai 1944 heirateten wir im kleinen Kreis.
Unser Sohn kam im Juni 1944 zur Welt, wir gaben das Kind den Namen Arno. Rebelkow kam im November 44
nach Potsdam, dort sah er zum ersten Mal seinen Sohn. Eine Kette mit einem Medaillon hatte er für seinen
Sohn mitgebracht, auf dem Medaillon das Wappen der Rebelkows. In diesem Medaillon hatte Rebelkow seinen
Talisman eingelegt. Eine Vergissmeinnichtblüte, die er seit dem Ersten Weltkrieg bei sich trug. Sie entstammt
einen Blumenstrauß, dass er vom einen Dorfmädchen bei seinem Abschied an die Front, zugeworfen bekam.
Diese Blüte hatte er durch all diese Jahre in seinem Soldbuch aufbewahrt. Diese Blüte hat Rebelkow immer
Glück gebracht, jetzt soll diese Blüte seinen Sohn Arno Glück bringen.
Inständig bat er mich, mit dem Kind so schnell wie möglich, zum Rebelkowschen Gut ins Münsterland zu
ziehen. Die Front im Osten war nicht mehr zu halten, die Russen wurden bald eine Offensive starten und die
deutschen Stellungen überrennen. Aber ich konnte nicht so einfach aus dem Schuldienst treten, für das Kind
hatte ich tagsüber ein Mädchen, das auf das Kind aufpasst, während ich unterrichtete. Einfach so flüchten, das
ging nicht. Rebelkow kehrte nach Ostpreußen zurück, wir wollten uns im Münsterland treffen. Kurz bevor der
große russische Angriff auf die deutschen Stellungen um Berlin losbrauste, wollte ich mit Arno aus Potsdam
fliehen. Aber wir kamen nicht weit und müssten wieder zurück nach Potsdam. Während dessen hat Rebelkow
ein oder zwei Tage in meiner Wohnung auf mich gewartet. Leider muss er anschließend versucht haben nach
Westen aufzubrechen….
Textauszug Handlungsstrang: Schicksal
…Bauer hat sich mit seinen richtigen Eltern ausgesöhnt. Die Akte Rebelkow hat er
vernichtet. Einen gefallenden Soldaten mit einer fremden Erkennungsmarke hat es nie
gegeben. Jedenfalls nie offiziell, niemals aktenkundig.
Die sterblichen Überreste von Rebelkow wurden neben seiner Frau auf dem kleinen Friedhof
beim Gut beerdigt. Im Leben waren sie nur kurz zusammen, im tot sind sie für alle Ewigkeit
beieinander. Ihr Grabstein hat die Form seines Medaillons mit dem Wappen derer von
Rebelkow. Niemals werden andere Pflanzen als blauem Vergissmeinnicht auf das Grab
gepflanzt.
Ende
- Struktur - Lebhafte Sprache , Spannende Handlung, Überraschendes Ende.
- Ich-Erzählerperspektive - Episodenhaft Schlachtfeld Flandern, Ostpreußen, Münsterland.
- Zeitraum: 1914 Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Drittes Reich, Flucht und Vertreibung, Neuzeit.
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit © Reinhold Behnsch
http://www.amazon.de/1917-Flandern-Leben-fremder-Haut-ebook/dp/B00IR97S9M
Erschienen als ebook Preis: 3,07 Euro Ca. 300 Seiten

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Buchvorstellung: 1917 Flandern Leben in fremder Haut

  • 1. 1917 Flandern Leben in fremder Haut
  • 2. Kurzbeschreibung des Buches: • Im August 1914 rief Kaiser Wilhelm II. den abziehenden deutschen Truppen zu: “Ehe noch die Blätter fallen, seid Ihr wieder zu Hause.” Stattdessen fielen die Soldaten, wie die Blätter der Bäume im Herbst. Der Erste Weltkrieg forderte rund 17 Millionen Menschenleben. Das ist der Hintergrund dieses Romans. • Liebe ist das wertvollste Vermächtnis über den Tod hinaus. • Erzählt wird die Geschichte zweier ungleicher Männer. Der adlige Oberleutnant Hasso von Rebelkow und sein Bursche Gefreiter Werner Zittlau. • Bei Erdarbeiten in Flandern machen Arbeiter eine grausige Entdeckung: • Lederstiefel, in der die Überreste von gefallenen deutschen Soldaten stecken. Bei der Bergung der Überreste der Soldaten findet man um den Hals einer der Leichen, eine Erkennungsmarke, die aber einem Soldaten gehört, der den Ersten Weltkrieg überlebt hat. Bei den Nachforschungen über die wahre Identität des gefallenen Soldaten kommt Frank Bauer auf die Spuren einer großen Liebe - auf ein Geheimnis aus der dunklen Zeit der deutschen Geschichte. Ungewollt tritt Bauer eine Reise in die eigene Vergangenheit an. Bauer, der als Heimkind bei Pflegeeltern aufwuchs, später von diesen adoptiert wird, erfährt die Geschichte seiner richtigen Eltern, entdeckt das große Geheimnis von Hasso von Rebelkow.
  • 3. Die einzelnen Kapitel: • Die toten Soldaten von Flandern • Ostpreußen 1914 • August 1914 • Flandern 1917 • Lazarett Lille • Rückkehr nach Ostpreußen • Das Gut in Rebelkow • Rückkehr zur Front • Kriegsende 1918 • Friedensjahre • Die Erkennungsmarke • Die Tagebücher • Die Kassetten • Rebelkow
  • 4. Handlungsstränge des Buches: Erster Weltkrieg Liebe und Trennung Schicksal • Erster Weltkrieg • Liebe und Trennung • Schicksal
  • 5. Hätte ich gewusst, was dieses Telefongespräch in meinem Leben anrichtet, hätte ich vielleicht den Hörer auf der Gabel gelassen. Der Anruf kam genau um 15:56 mithin vier Minuten vor Feierabend. Frank Bauer mag Störungen seiner Feierabendvorbereitung überhaupt nicht. Lustlos greift er zum Telefon. "Bauer". Im Telefon schnarrt es laut und schrill. Verdammtes Telefon, verdammte Verbindungen, denkt Bauer und will auflegen. "Frank? Frank bist Du das am Apparat?" Bauer zieht das Telefon näher zum Schreibtischrand, damit er sich bequemer im Stuhl zurücklehnen kann. "Ja. Hier Frank Bauer. Mit wem spreche ich?" Das Schnarren im Hörer wird schriller. "Pieter van Broich hier. Frank kannst Du mich verstehen?" Das hat ihm noch gefehlt. Pieter an einem Freitag bedeutet, zumeist ein versautes Wochenende. "Ich kann Dich verstehen, aber nur eingeschränkt. Wo bist Du. Es klingt, als ob Du aus einer Höhle anrufst". "Da hast Du nicht einmal unrecht", erwidert Pieter. Jetzt ist die Verbindung klar, dass nervige schnarren, ist weg. "So ich glaube, dass die Verbindung jetzt besser ist. Ich war heute in einem eingestürzten deutschen Bunker". Bauer spielt resigniert mit dem Telefonkabel. Jetzt hat er Gewissheit, sein Wochenende ist passe. "Was für einen Bunker. Wo treibst Du Dich wieder herum?" "Wir haben im Wytschaete-Bogen gegraben, dabei sind wir auf einen deutschen Bunker gestoßen. Vermutlich ist der Bunker bei der 3. Flandernschlacht verschüttet worden. Wahrscheinlich ist er bei der großen Minensprengung zerstört worden. Der Bunker ist voller toter deutscher Soldaten. Also eine Sache, die Dich betrifft.“... T E X TA U S Z U G H A N D L U N G S S T R A N G : E R S T E R W E LT K R I E G
  • 6. …Alle Erkennungsmarken konnten einem Soldaten zugeordnet werden. Nur eine der gefundenen Erkennungsmarken wirft Probleme auf. Die Dienststelle fragt bei Bauer nach, bittet um den genauen Fundort der Erkennungsmarke von Hasso von Rebelkow. Bauer erinnert sich an diese Erkennungsmarke, weil sie von einem Offizier und Adligen stammt, beides findet man nur selten. Bauer ruft bei der nachfragenden Dienststelle an. "Bauer. Guten Tag. Ich rufe an wegen ihrer Nachfrage. Ja richtig der Name lautet, von Rebelkow. Was ist mit der Erkennungsmarke?" Der Mann am anderen Ende der Leitung stöhnt hörbar auf. "Wissen Sie noch, wo sie die Erkennungsmarke gefunden haben. Ich meine lag sie bei den Gebeinen?" Bauer lehnt sich im Bürostuhl zurück. "Nein. Die Erkennungsmarke hing am Skelett. Genau zwischen Unterkiefer und Schlüsselbeinknochen. Ich habe die Erkennungsmarke kaum vom Unterkiefer abbekommen, alles war ziemlich verkeilt. Warum ist es so wichtig, wo die Erkennungsmarke gefunden wurde?" "Ganz einfach weil dieser Hasso von Rebelkow nicht gefallen ist. Er hat den Krieg überlebt". Bauer kippt, vor Überraschung, fast von seinem Bürostuhl. "Was sagen sie da. Hasso von Rebelkow hat den Krieg überlebt. Wer hat den dann seine Erkennungsmarke getragen. Gab es vielleicht noch anderen Kriegsteilnehmer mit diesen Namen?" "Nein. Das ist ja unser Problem. Die Daten auf der Erkennungsmarke passen nur auf Hasso von Rebelkow und dieser hat eindeutig den Ersten Weltkrieg überlebt. Das Geschlecht von Rebelkow ist mit diesem Hasso untergegangen. Weitere von Rebelkow gab es nicht. Noch nicht einmal Rebelkow ohne das von vor den Namen". "Komische Sache. Wissen sie genau, dass von Rebelkow den Krieg überlebt hat. Ist das sicher?" Eine Verwechselung oder ein Irrtum denkt Bauer. "Ja ganz sicher. Ich habe seine komplette Stammrolle vor mir liegen. Er ist am 07. Juli 1917 ins Feldlazarett gekommen, daran anschließend ist Rebelkow zu einem Lazarett in Lille überführt worden. Seine Einheit ist bei der Schlacht von Messines komplett aufgerieben worden. Später kam er wieder zur Truppe bzw. hat Truppen ausgebildet. Im Februar 1919 ist Hasso von Rebelkow als Major demobilisiert worden. Jahre später ist er zurück zur Reichswehr gegangen. Er hat den Zweiten Weltkrieg mitgemacht. Ist im Jahr 1945 auf dem Rückzug in Ostpreußen als vermisst gemeldet worden". "Und jetzt. Was machen wir mit diesem Rebelkow?", fragt Bauer. "Jetzt haben wir einen toten deutschen Soldaten mit einer falschen Erkennungsmarke um den Hals. Da es nicht Hasso von Rebelkow sein kann, bleibt die Frage, wer ist dieser tote Soldat. Und warum trägt er eine falsche Erkennungsmarke?„…
  • 7. Textauszug Handlungsstrang: Liebe und Trennung ……Rebelkow ist jetzt 28 Jahre alt und unverheiratet. Bisher hat er nur flüchtige Liebschaften gepflegt, er hat sie nicht gesucht, nur stellten sie sich nachher als flüchtig heraus. Er sehnt sich immer öfter nach einer festen Beziehung. Direkt danach suchen will er nicht, weil er denkt, dass sie sich unverhofft einstellt, quasi schicksalhaft. Vielleicht ist er auch in dieser Beziehung zu romantisch veranlagt aber er kann nicht über seinen Schatten springen. Sein Schicksal springt ihn an, als er wieder einmal mit dem Pferd ausreitet. Er wollte den Holzeinschlag, für den kommenden Winter festlegen, deshalb ist er auf dem Weg zum Forsthaus. Seit seinem ersten Ausritt, noch im vorletzten Kriegsjahr, als er zum ersten Mal am Forsthaus war, ist er einige Male beim Forsthaus gewesen. Doch heute steht zu seiner Überraschung, das junge Mädchen, das er vor Jahren auf dem Erntewagen gesehen hatte, vor dem Forsthaus. Aus dem damaligen Mädchen ist eine Frau geworden. Eine Frau bei dem sein Herz seinem Schlag erhöht. Ist sie damals vielleicht 15 Jahre gewesen, muss sie jetzt um die 20 Jahre alt sein. Ihre Schönheit ist die Gleiche geblieben, eine Schönheit, die ihn sofort wieder gefangen nimmt. Rebelkow hält, wie bei seinem ersten Besuch am Forsthaus, am Brunnen an, um sein Pferd zu tränken. Als er sich zum Haus umdreht, ist das Mädchen verschwunden. Irritiert schaut er sich um, kann das Mädchen nirgends entdecken. Mit einem leichten Klaps auf die Pferdeflanke scheucht er das Pferd zum Grasen. Rebelkow geht zum Forsthaus, zieht an der kurzen Glockenleine, kurz darauf öffnet die Försterfrau die Haustür, bittet ihn ins Haus hinein. »Mein Mann muss gleichkommen, er wollte kurz in den Wald die Arbeiter anweisen«, erzählt sie nach der Begrüßung. »Das ist nett«, sagte er. Neugierig schaut er in den Wohnraum, kann auch hier die Frau nicht finden. »Ich glaube, eine junge Frau am Haus stehen gesehen zu haben.“ »Ganz recht. Meine Tochter ist zurück. Sie war im Lehrerinnenseminar in Königsberg.“ Deshalb hat er sie nicht wiedergesehen. Während des Krieges hatte er, sehr oft an das Mädchen auf dem Kutschbock, denken müssen. Rebelkow sitzt im Wohnraum der Försterei, schaut aus dem Fenster in den nahen Wald. Das Mädchen, das jetzt eine Frau ist, kommt mit einem Tablett Tee ins Zimmer. Rebelkow steht auf, schaut die Frau an, die das Tablett auf den schmalen Holztisch abstellt, ihn dabei offen ansieht. Ihre Blicke treffen sich, sein Blick verfängt sich in ihren tiefblauen Veilchenaugen…..
  • 8. Textauszug Handlungsstrang: Liebe und Trennung …Das war unser erstes richtiges Zusammentreffen, nach diesem Tag spürten wir, dass wir zusammengehören. Fast täglich trafen wir uns wieder, bis er nach Italien versetzt wurde. Februar 1944 schreib ich in einem Brief an Rebelkow, dass ich schwanger bin. Rebelkow wollte sofort, das wir heirateten aber die Lage an der Front, hielt ihn fest, eine damals mögliche Ferntrauung, lehnten wir beide ab. Im Mai 1944 heirateten wir im kleinen Kreis. Unser Sohn kam im Juni 1944 zur Welt, wir gaben das Kind den Namen Arno. Rebelkow kam im November 44 nach Potsdam, dort sah er zum ersten Mal seinen Sohn. Eine Kette mit einem Medaillon hatte er für seinen Sohn mitgebracht, auf dem Medaillon das Wappen der Rebelkows. In diesem Medaillon hatte Rebelkow seinen Talisman eingelegt. Eine Vergissmeinnichtblüte, die er seit dem Ersten Weltkrieg bei sich trug. Sie entstammt einen Blumenstrauß, dass er vom einen Dorfmädchen bei seinem Abschied an die Front, zugeworfen bekam. Diese Blüte hatte er durch all diese Jahre in seinem Soldbuch aufbewahrt. Diese Blüte hat Rebelkow immer Glück gebracht, jetzt soll diese Blüte seinen Sohn Arno Glück bringen. Inständig bat er mich, mit dem Kind so schnell wie möglich, zum Rebelkowschen Gut ins Münsterland zu ziehen. Die Front im Osten war nicht mehr zu halten, die Russen wurden bald eine Offensive starten und die deutschen Stellungen überrennen. Aber ich konnte nicht so einfach aus dem Schuldienst treten, für das Kind hatte ich tagsüber ein Mädchen, das auf das Kind aufpasst, während ich unterrichtete. Einfach so flüchten, das ging nicht. Rebelkow kehrte nach Ostpreußen zurück, wir wollten uns im Münsterland treffen. Kurz bevor der große russische Angriff auf die deutschen Stellungen um Berlin losbrauste, wollte ich mit Arno aus Potsdam fliehen. Aber wir kamen nicht weit und müssten wieder zurück nach Potsdam. Während dessen hat Rebelkow ein oder zwei Tage in meiner Wohnung auf mich gewartet. Leider muss er anschließend versucht haben nach Westen aufzubrechen….
  • 9. Textauszug Handlungsstrang: Schicksal …Bauer hat sich mit seinen richtigen Eltern ausgesöhnt. Die Akte Rebelkow hat er vernichtet. Einen gefallenden Soldaten mit einer fremden Erkennungsmarke hat es nie gegeben. Jedenfalls nie offiziell, niemals aktenkundig. Die sterblichen Überreste von Rebelkow wurden neben seiner Frau auf dem kleinen Friedhof beim Gut beerdigt. Im Leben waren sie nur kurz zusammen, im tot sind sie für alle Ewigkeit beieinander. Ihr Grabstein hat die Form seines Medaillons mit dem Wappen derer von Rebelkow. Niemals werden andere Pflanzen als blauem Vergissmeinnicht auf das Grab gepflanzt. Ende
  • 10. - Struktur - Lebhafte Sprache , Spannende Handlung, Überraschendes Ende. - Ich-Erzählerperspektive - Episodenhaft Schlachtfeld Flandern, Ostpreußen, Münsterland. - Zeitraum: 1914 Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Drittes Reich, Flucht und Vertreibung, Neuzeit. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit © Reinhold Behnsch http://www.amazon.de/1917-Flandern-Leben-fremder-Haut-ebook/dp/B00IR97S9M Erschienen als ebook Preis: 3,07 Euro Ca. 300 Seiten