5. Mirko Liencke, Steffen Leistert
DAS
RÜGEN
KOCHBUCH
Zwischen Sanddorn, Reet und Meer
Putgarten
Dranske
Ostsee
Wiek
Hiddensee
Ostsee
Breege
Tromper Wiek
Glowe
Hiddensee
Sagard
Neuenkirchen
Schaprode
Schaproder
Bodden
96 b
RÜGEN
105
96
Buschvitz
Sehlen
Baabe
Stralsund
Middelhagen
Poseritz
96
Wendorf
Grabow
Reinberg
Vilm
Greifswalder
Bodden
Str
ela
sun
d
E 251
Göhren
Putbus
Altefähr
Garz
Steinhagen
Sellin
196
Samtens
E 22
Binz
96
Rambin
194
Prorer Wiek
Bergen
Kubitzer
Bodden
Prohn
Kleiner
Jasmunder
Boden
Thesenvitz
Gingst
Neu
Bartelshagen
Sassnitz
Lietzow
Ummanz
Kammerhof
96
Großer
Jasmunder
Boden
Trent
Thiessow
6. Die Autoren
Mirko Liencke (Jahrgang 1982) stammt aus dem brandenburgischen Perleberg.
Seine Kindheit verbrachte er in dem kleinen Ort Klüß. Dort ist in ihm auch der
Wunsch gereift, einmal Koch zu werden. Seine Kochlehre absolvierte er dann auch
mit viel Erfolg einige Jahre später auf Rügen im Restaurat »Königsstuhl« in Sassnitz.
Danach zog es ihn in andere Gefilde, um auch die internationale Küche kennen
zu lernen. Unter anderem sammelte er Erfahrungen in der Schweiz. So war er im
Gourmetrestaurant »Schloss Schaustein« und dem Parkhotel Waldhaus »La Cena«
tätig. Später hat es ihn dann wieder nach Rügen gezogen, um dort sesshaft zu werden. Seit 2008 ist er als Küchenchef im ältesten Gasthaus Rügens beschäftigt und
seit 2010 teilt er sich die Geschäftsführung mit Steffen Leistert im Hotel & Gasthof
»Zur Linde«.
4
Steffen Leistert (Jahrgang 1966) ist gebürtiger Thüringer und ist auf den Pfad der
Gastronomie über Umwege gekommen. Seine Kindheit verbrachte er im Thüringer
Wald in Oberhof. 1979 ist er dann nach Rügen gezogen. Anfangs nicht so begeistert
von Rügen, kann er sich mittlerweile kein schöneres Fleckchen Erde mehr vorstellen. 1982 begann er seine Ausbildung beim VEB Fischfang Sassnitz. Nach einigen
Fischereijahren sowie der Armee kam 1989 die Wende und mit der Fischerei sah es
auf einmal nicht mehr so gut aus. Was also jetzt machen mit dem angebrochenen
Leben? Da war die Gastronomie ganz nah. Durch eine gute Ausbildung und die
Arbeit in renommierten Rügener Gastronomiebetrieben bekam er sein Rüstzeug für
die Hotellerie und Gastronomie. Seit 1996 führt er das Hotel und ältestes Gasthaus
Rügens »Zur Linde«.
Blick zur Seebrücke Göhren
Das Hotel »Zur Linde« in Middelhagen
7. Ein Kochbuch sollte es sein!
Vor einiger Zeit kam der Limosa Verlag auf uns zu und
fragte, ob wir Interesse hätten, mit ihnen ein »Rügen Kochbuch« zu schreiben. »Na super-klasse!«, war die erste Reaktion von uns. Wir – das sind Mirko Liencke (Küchenchef)
und Steffen Leistert (Geschäftsführer) vom Gasthof »Zur
Linde« auf Rügen. Zahlreiche Ideen für ein solches Buch
hatten wir bereits, aber wie sollte man so etwas bewerkstelligen und woher die dafür notwendige Zeit nehmen? Also
kam der Verlag da wie gerufen. Auf den ersten Blick war
alles in Butter. Nach der Vorstellung des Verlagskonzeptes
waren alle Bedenken aus dem Weg und die Rollen schnell
verteilt – Mirko die Rezepte, Steffen die Texte und Bilder. Also ran an die Arbeit! Nach einigen Wochen wurde
uns dann allerdings klar, hier kommt mächtig Arbeit auf
uns zu. Zwischenzeitlich gab es immer wieder mal den
Gedanken, das Projekt aufzugeben. Unser Ehrgeiz, das
Versprechen an den Verlag und das Entgegenkommen des
Verlages mit einer Verlängerung des Abgabetermins haben
uns dann geholfen, das Projekt zu vollenden.
Steffen Leistert
Nach viel Schweiß und Arbeit haben wir es geschafft.
Allerdings wäre dies nicht möglich gewesen ohne die
Mitarbeit vieler Menschen an den Texten, Bildern und
Rezepten. Also vielen lieben Dank noch einmal an alle,
Mirko Liencke
die an diesem Buch mitgewirkt haben. Ein Dankeschön
an die Rüganer, Stralsunder und alle Personen, Firmen und Organisationen, die uns
mit Texten, Rezepten, Ideen und Anregungen unterstützt haben. Besonderer Dank
gilt www.ruegencenter.de, Bernhard Urbach, Michael Dittert, Thomas Koldevitz,
Maud und Marco Baumgarten, Katja Müller, René Geyer, Maren und Rainer Hessenius sowie Frank Selke.
Sollten wir dem einen oder anderen mit den vielen Fotos, Geschichten und Rezepten die Anregung gegeben haben, Rügen zu besuchen, würde uns das sehr freuen.
Steffen Leistert
Mirko Liencke
5
8. Vorwort
Jedes Jahr kommen viele Touristen auf unsere schöne Insel. Neben den Naturschönheiten wollen Sie auch historische Besonderheiten, aber auch kulinarische
Leckereien, sowie die regionale Küche unserer Region auf ihren Streifzügen
kennen lernen.
Unsere Küche zeichnet sich durch Ursprünglichkeit und Einfachheit aus. Die
bäuerliche Küche unserer Vorfahren war nicht gerade üppig. Vorwiegend stand
Fisch auf dem Speiseplan, dazu kam das Fleisch aus der Hausschlachtung, besonders Geflügel, Lamm, Kaninchen und Schwein. Aber das war zumeist schon
6
Fachwerk mit Gründach
Luftbild von Thiessow
und der kleine Zicker
9. Sonntagsessen. Wild kam in den Guts- und Bürgerküchen auf den Tisch. Die Rezepte aus Großmutters Zeiten sind eine wahre Fundgrube. Und heute wird vielerorts
nach den traditionellen Gerichten gefragt.
Wo in Deutschland gibt es noch eine Region wie die unsere, in der Ackerbau und
Viehzucht, Fischerei und Weidwerk, Imkerei und Obstanbau auf so wenigen hundert Quadratkilometern vereint sind? Hier wachsen und gedeihen Naturpflanzen
und Tiere in gesunder Umwelt. Fleisch, Getreide, Milch, Eier, Käse und nicht zuletzt das Wild aus den herrlichen Wäldern und die Fische aus dem Bodden sowie den
küstennahen Gewässern verdienen das Markenzeichen einer inseltypischen Qualität.
Das können die Gäste überall hier sehen, schmecken und genießen.
Viele gastronomische Einrichtungen haben sich auf die Fahne geschrieben dem
Markenzeichen »Regionale Esskultur« gerecht zu werden. So werden ständig attraktive Angebote über das gesamte Jahr offeriert. Da sind unter anderem die »Rügener
Heringswochen« und die »Hornfischtage« im Frühjahr. Im Herbst hat sich mit den
»Rügener Kohlwochen« eine traditionelle Veranstaltung entwickelt, die immer viele
Gäste anzieht. Beschlossen wird das Jahr dann mit der rügenschen Weihnachtsgans
mit den Kartoffeln von Bauer Lange und dem Rotkohl der letzten Kohlernte.
Also werte Leser, Rügen ist nicht nur zum Baden schön und interessant. Hier kann
man das gesamte Jahr über einige entspannte Tage in einem der vielen Hotels bei
guter Gastlichkeit verbringen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren der
Rezepte.
Wilfried Rothkirch
(Vorsitzender Dehoga Rügen)
Wilfried Rothkirch – Dehoga
7
10. Geschichten und Erzählungen
8
Rügen – die größte Insel Deutschlands .......................................... 10
Bernstein – das Gold der Ostsee ..................................................... 16
Rügens Geschichte – 1. Teil – 8000 v.Chr. bis 1300 ........................ 26
Rügens Geschichte – 2. Teil – 1400 bis 1936 .................................. 40
Rügens Geschichte – 3. Teil –
Rügen nach Ende des Zweiten Weltkriegs ...................................... 52
Ruhe – Natur – Gelassenheit: Apfelparadies Teutenberg ................. 62
Das Gut der Mönche ...................................................................... 72
Die Jungfrau am Waschstein bei Stubbenkammer ........................... 84
Angeln ist Leidenschaft – Fischerromantik auf Rügen...................... 92
Unterwegs mit Küstenfischer Thomas Koldewitz ............................. 100
Wer war Klaus Störtebeker? ............................................................ 108
Lassen Sie mal so richtig die Sau raus!............................................ 113
Regionale Spezialitäten und Handwerkskünste –
Markttage auf Rügen ...................................................................... 120
Der Kranich – ein Lebensbild ......................................................... 130
Kostbarkeiten aus der Schatzkammer der Natur .............................. 138
Bienenhonig – gut für Körper und Geist.......................................... 146
Allein Nase und Gaumen entscheiden –
feine Obstbrände mit Biosiegel....................................................... 154
Eine Kaffeerösterei auf Rügen –
Handarbeit, die man schmecken kann ........................................... 157
Sanddorn-Melken – mit Handschuh und Muskelkraft ..................... 161
Seltsame Bräuche auf Mönchgut .................................................... 168
Rügen ............................................................................................ 174
Bootsanleger im Seglerhafen von Ralswiek
11. Inhaltsverzeichnis
Die Autoren ...................................................................................
Ein Kochbuch sollte es sein! ..........................................................
Vorwort ..........................................................................................
4
5
6
Salate und Vorspeisen..................................................................... 12
Suppen und Eintöpfe ...................................................................... 20
Gemüse- und Vegetarische Gerichte ............................................... 34
Kartoffelzeit .................................................................................... 46
Fleischgerichte ............................................................................... 58
– mit Geflügel .............................................................................. 58
– mit Kalb und Rind ..................................................................... 64
– mit Schwein .............................................................................. 75
– mit Wild.................................................................................... 79
Fischgerichte .................................................................................. 86
Rügener Kohlwochen ..................................................................... 102
Kürbisvielfalt .................................................................................. 114
Saucen und Dips ............................................................................ 124
Kleine Besonderheiten ................................................................... 136
Süßspeisen und Desserts ................................................................ 148
Getränke und Aperitifs ................................................................... 156
Backwaren ..................................................................................... 164
Begriffserläuterungen...................................................................... 184
Maße und Gewichte....................................................................... 185
Abkürzungen ................................................................................. 185
Rezeptregister, nach Kapiteln ......................................................... 185
Rezeptregister, alphabetisch ........................................................... 188
Ein Dankeschön an die Rüganer und Stralsunder............................ 191
Textquellenverzeichnis ................................................................... 191
Bildquellenverzeichnis ................................................................... 192
Wenn nicht anders vermerkt, sind alle Rezepte
für vier Personen ausgelegt.
Reethaus im Grünen bei Liddow
9
12. Rügen – die größte Insel Deutschlands
... ist immer eine Reise wert. Hoch oben im Nordosten Deutschlands – in der Ostsee gelegen – ist sie in ihrer natürlichen Vielfalt einzigartig und zieht mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen jedes Jahr zahlreiche Gäste an. Mit einer
Nord-Süd-Ausdehnung von 52 Kilometern und einer Breite von 42 Kilometern hat
die Insel ungefähr die Größe von Berlin. Flächenmäßig nimmt Rügen rund 926
Quadratkilometer ein.
Die Küste ist durch zahlreiche Bodden und Wiecken (Buchten) sowie vorspringende
Halbinseln und Landzungen stark zergliedert. Dies hat den Vorteil, dass kein Ort
auf Rügen weiter als sieben Kilometer vom Wasser entfernt ist. Dem Nationalpark
Jasmund, der einen gewaltigen Buchenbestand beherbergt, wurde im Juni 2011 der
Status »Weltnaturerbe« verliehen. Dort ist es traumhaft schön. Eine Wanderung entlang der Steilküste vom Königsstuhl nach Sassnitz durch diese Buchenwälder ist zu
jeder Jahreszeit ein Genuss.
10
Kreidefelsen zwischen
Königsstuhl und
Victoriasicht
MS Mönchgut
13. Im südöstlichen Teil von Rügen befinden sich bekannte Seebäder wie Binz, Sellin,
Baabe und Göhren, um nur einige zu nennen. Dort finden Sie auch die schönsten,
längsten und breitesten Strände Rügens, welche im Sommer zum Sonnenbaden und
Spazieren sehr begehrt sind. Auch im Norden Rügens befindet sich ein sehr schöner
und langer Strand – die »Schabe«. Und sollte mal das Wetter nicht so schön sein, es
gibt auf Rügen viel mehr als nur Strände zu entdecken. Die Fahrradwege sind hervorragend ausgebaut – man kann quasi ganz Rügen mit dem Rad erkunden. Sehenswürdigkeiten wie der Nationalpark Jasmund mit dem bekannten Königsstuhl, der
nördlichste Punkt Arkona mit seinem Leuchtfeuer, das kleine, idyllische Fischerdorf
Vitt und die autofreie Insel Hiddensee sind nur einige Ausflugsziele.
Möchten Sie Rügen zu Fuß umrunden, sollten Sie allerdings recht fit sein. 574 Küstenkilometer mit weißen Sandstränden, schilfbewachsenen Buchten und gefährlich anmutenden Steilküsten erwarten Sie dort. Und zu guter Letzt möchte ich Sie hier noch
auf die alljährlich stattfindenden Störtebeker-Festspiele aufmerksam machen. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen finden Sie auf den nachfolgenden Seiten
im Detail beschrieben.
11
Kap Arkona
Pferdekutsche in Waase
14. Salate und Vorspeisen
Fenchelsalat
600 g Fenchel
60 ml Balsamico-Essig
(weiß)
40 ml Olivenöl
etwas schälen, die Stiele entfernen und auf der
Brotmaschine vom Stielansatz in dünne Scheiben
schneiden.
sowie
dazugeben und gut vermischen. Mit
Salz, Pfeffer
würzen und abschmecken. Nun noch
10 g Schnittlauch (frisch)
fein schneiden und mit untermischen.
Sie können auch etwas Zucker einarbeiten. So wird der Salat milder.
14
Die Selliner Seebrücke
15. Salate und Vorspeisen
Feigen mit Chicorée
5 g Zitronenmelisse
40 ml Sonnenblumenöl
20 ml Himbeeressig
Salz, Pfeffer
180 g Chicorée
4 Feigen
40 g Datteln
waschen, zupfen und fein hacken.
sowie
zur Zitronenmelisse geben und mit
abschmecken.
in Blätter teilen, waschen und abtropfen.
in Scheiben schneiden.
entsteinen und längs vierteln. Nun die Chicoréeblätter
sternförmig auf Teller auslegen, die Feigen darauf
verteilen. Mit der Zitronenmelissensauce beträufeln und
mit den Datteln garnieren.
15
16. Suppen und Eintöpfe
Grüne Bohnen-Eintopf
Von Torsten Ollhoff aus Sassnitz
500 g Bohnen (Brechbohnen)
1 Bund Suppengrün
200 g Kasseler
4 Kartoffeln
500 ml Gemüsebrühe
Pfeffer
1 Zwiebel
50 g Speck (durchwachsen)
22
Butter
1 TL Mehl
1 TL Bohnenkraut (getrocknet)
sowie
putzen und in kleine Stücke schneiden.
in mundgerechte Würfel schneiden und dann alle Zutaten
in einen Topf geben. Etwa 1 Stunde in ausreichend
Salzwasser kochen lassen. Nun
schälen, in kleine Stücke schneiden und 30 Minuten vor
Ende der Garzeit dazugeben.
auffüllen, weiter köcheln lassen und mit ein wenig
würzen.
schälen und in Würfel schneiden.
ebenfalls würfeln und zusammen mit der Zwiebel in ein
wenig
goldbraun anbraten. Dann mit
bestäuben und in die kochende Suppe geben. Mit
würzen und abschmecken. Kurz mitkochen lassen. Fertig!
Schmeckt nach jedem Aufwärmen immer besser.
Altes Fachwerkhaus in Sassnitz
Segelboot vor Sassnitz
17. Suppen und Eintöpfe
Möhren-Ingwersuppe
2 Schalotten
Olivenöl
2 Möhren
10 g Ingwer
100 ml Weißwein
500 ml Geflügel- oder
Gemüsefond
50 g Butter
50 ml Sahne
Salz
schälen, in kleine Stücke schneiden und in etwas
anschwitzen.
schälen, in Scheiben schneiden und zu den Schalotten
geben, anschwitzen.
schälen, dazugeben. Mit
ablöschen.
aufgießen, 25 Minuten köcheln lassen. Mit einem Mixer
pürieren und dann durch ein Sieb passieren.
in die passierte Suppe geben, kurz aufkochen, nochmals
mixen. Die Butter dient auch als Bindung.
dazugeben. Mit
sowie
1 Msp. Cayennepfeffer
1 Spritzer Limettensaft
abschmecken.
Wer es nicht so scharf mag, kann auch weniger Ingwer nehmen.
Flughafen Güttin
Blumenwiese bei Samtens
23
18. Suppen und Eintöpfe
Kartoffelsuppe mit Speck
Von Enrico Mielisch aus Sassnitz
600 g Kartoffeln
sowie
2 Zwiebeln
100 g Möhren
50 g Sellerie
150 g Speck (durchwachsen)
1 l Rinderbrühe
schälen bzw. putzen und würfeln.
in Würfel schneiden. Die Speckwürfel anbraten, die
Zwiebeln beifügen und glasig dünsten. Kartoffeln und
Gemüse zugeben und andünsten. Mit
ablöschen, 10 Minuten kochen lassen. Dann mit
10 g Majoran
Pfeffer
1 Prise Muskatnuss
Selleriesalz
24
Petersilie (gehackt)
und
würzen. Bei schwacher Hitze 15 Minuten garen lassen
und dann mixen. Jetzt mit frischer
bestreuen und servieren.
Hafen des Fischerdorfes Vitt
19. Suppen und Eintöpfe
(für 2,5 Liter)
300 g Klärfleisch
(mageres Kuhfleisch)
mit
80 g Möhren
60 g Sellerie
60 g Zwiebeln
80 g Lauch
50 g Tomaten
sowie
durch den Fleischwolf geben.
und
in kleine Würfel schneiden und dazugeben. Nun
2 Eiweiß
5 weiße Pfefferkörner
1 Lorbeerblatt
200 ml Wasser
Salz
3 l Bouillon
sowie
hinzufügen und mit
abschmecken. Alles miteinander verrühren und 1 Stunde
kühl stellen.
mit dem Klärfleisch vermischen, aufkochen lassen.
Nach dem Aufkochen nicht mehr rühren. Nun abfetten
und abschäumen. Etwa 1 Stunde leicht sieden lassen
und dann durch ein Tuch passieren. Mit Küchenkrepp
nochmals leicht abfetten und nach Belieben
abschmecken.
Blick von Seedorf zum Jagdschloss
25
20. Suppen und Eintöpfe
Rote Bete-Suppe
3 Schalotten
500 g Rote Bete
schälen und in Würfel schneiden.
schälen und klein schneiden. Schalotten und Rote Bete in
Olivenöl
andünsten. Mit
200 ml Weißwein
ablöschen und
1 l Gemüsebrühe
aufgießen. Das Ganze einmal aufkochen und dann etwa
20 Minuten köcheln lassen. Nun durchmixen, passieren
und nochmals aufkochen. Mit
150 g Butter
aufmontieren und ein wenig binden. Mit
Salz, Pfeffer
würzen und abschmecken.
Nach Belieben mit frischen Kräutern und ein
wenig saurer Sahne oder Crème fraîche verfeinern.
30
Boote am Bollwerk Baabe
Idyllisch gelegenes Ferienhaus
21. Suppen und Eintöpfe
Schwarzwurzelsuppe mit Walnusspesto
2 Schalotten
250 g Schwarzwurzeln
10 ml Olivenöl
100 ml Weißwein
500 ml Geflügelfond
50 g Butter
Salz, Pfeffer
Walnusspesto
(Rezept S. 145)
schälen und in Würfel schneiden.
waschen, schälen und klein schneiden. Nun Schalotten
und Schwarzwurzeln in
dünsten. Mit
ablöschen.
aufgießen, aufkochen und danach etwa 20 Minuten
kochen lassen. Einmal durchmixen und durch ein
Passiertuch geben, nochmals aufkochen und mit
aufmontieren. Mit
würzen und abschmecken. Nun einen kleinen Löffel voll
in jeden Teller geben und die heiße Suppe daraufgeben.
31
Blüte der Japanischen Zierkirsche
Strandspaziergang in Sassnitz
22. Suppen und Eintöpfe
Soljanka
500 g Jagdwurst
sowie
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Olivenöl
1 EL Zucker
400 g Letscho (1 Glas)
700 ml Wasser
4 Gewürzgurken
Salz, Pfeffer, Kerbel
2 Lorbeerblätter
32
klein schneiden und in etwas
anbraten.
dazugeben,
hinzufügen und kräftig durchrühren.
auffüllen und leicht köcheln lassen.
in gleichgroße Würfel schneiden und in die Suppe geben,
20 Minuten leicht kochen lassen. Mit
sowie
würzen und abschmecken.
Vor dem Servieren noch einen kleinen Löffel saure
Sahne daraufgeben und 1 Zitronenscheibe.
Sassnitzer Mole
Bauernhaus in Groß Zicker
23. Suppen und Eintöpfe
Tomatensuppe
70 g Zwiebelwürfel
in
50 g Butter
andünsten. Von
4 Tomaten
den Tomatenstrunk entfernen, in kleine Stücke schneiden
und dazugeben. Die Tomaten kurz andünsten, dann
400 g Schältomaten
50 ml Weißwein
400 ml Gemüse- oder
Geflügelfond
50 ml Sahne
hinzugeben. Mit
ablöschen.
aufgießen, 10 Minuten köcheln lassen und mit
verfeinern. Mit
Salz, Pfeffer
1 Prise Zucker
Speisestärke
abschmecken. Etwas
dazugeben – für die Bindung der Suppe – und einmal
aufmixen. Abschließend die Suppe mit
je 10 g Oregano, Basilikum
(frisch)
1 Knoblauchzehe (gehackt)
Bei Groß Zicker
33
verfeinern.
Blick vom Grümbketurm
24. Gemüse- und Vegetarische Gerichte
Überbackener Spargel
1 kg weißer Spargel
Zucker
1 Bund Blattpetersilie
1 Zitrone
in Salzwasser mit etwas
bissfest kochen. In der Zwischenzeit
fein hacken. Die Schale von
reiben und
1 Knoblauchzehe
schälen und fein hacken. Sobald der Spargel fertig ist, in
8 Portionen bündeln und jeweils mit 1 von
8 Parmaschinkenstreifen
umwickeln. Den Spargel in eine Auflaufform geben und
Petersilie, Zitrone, Knoblauch darüber verteilen.
50 g Paniermehl
und
100 g flüssige Butter
50 g Parmesan (gerieben)
38
Blick von Linde auf die
Zickerschen Alpen
darübergeben und im vorgeheizten Ofen bei 200 °C etwa
10 Minuten überbacken.
25. Gemüse- und Vegetarische Gerichte
Linsengemüse
150 g Tomaten
1 Knoblauchzehe
1 rote Zwiebel
50 g Staudensellerie
20 g Butter
250 g Linsen
400 ml Gemüsebrühe
2 Lorbeerblätter
Stielansatz und Kerngehäuse entfernen und die Tomaten
in kleine Stücke schneiden.
schälen und in Scheiben schneiden.
schälen und in Würfel schneiden.
fein würfeln. Nun
in einen Topf geben, schmelzen lassen und die Zwiebeln,
den Knoblauch sowie den Staudensellerie darin
andünsten.
waschen, abtropfen lassen und etwa 4 Minuten
mitdünsten.
auffüllen.
dazugeben und bei mittlerer Hitze 20 bis 25 Minuten
offen garen. 5 Minuten vor Ende der Garzeit die Tomaten
beifügen und mit
20 ml Balsamico-Essig
(dunkel)
Salz, Pfeffer
1 Prise Zucker
39
sowie
abschmecken.
Linsengemüse passt hervorragend als Beilage zu
Geflügel oder Kaninchen.
Reethäuser in Vilmnitz
26. Kartoffelzeit
Kartoffelgnocchi
1 kg Kartoffeln (festkochend)
500 g Mehl
garen – sie sollten jedoch nicht zerfallen – auskühlen
lassen, dann pellen und durch eine Presse drücken.
sowie
125 g Grieß
Salz, Muskat
dazugeben. Die Zutaten verrühren, zu einem glatten
Teig kneten und zu 2 cm dicken Rollen formen. Nach
Belieben abstechen und einmal über die Handfläche
rollen, so dass sie leicht geriffelt sind. Nun die Gnocchis
in siedendem Salzwasser garen. Sie sind fertig, wenn sie
an der Oberfläche schwimmen.
Mit einer leckeren Tomatensauce servieren
und einem Basilikumblatt garnieren.
48
Alter Segler im Hafen von Lauterbach
Strandfund bei Grabow
27. Kartoffelzeit
Kartoffelgratin
720 g Kartoffeln
waschen, schälen und noch roh auf einer Reibe in
Scheiben reiben. Die Kartoffelscheiben in eine Schüssel
geben und
140 ml Milch
140 ml Sahne
2 Knoblauchzehen
50 g Parmesan (gerieben)
Salz, Muskatnuss
40 g Parmesan
auffüllen.
schälen, durch eine Knoblauchpresse drücken und
dazugeben.
unterrühren. Mit
würzen und abschmecken. Die Masse in einer Form
gleichmäßig verteilen und bei 145 °C etwa 40 Minuten
langsam backen. Anschließend
darauf verteilen und bei 220 °C nochmals 10 Minuten
gratinieren.
49
Leuchtturm von Hiddensee
mit verdrehter Bank
Steinformation auf Hiddensee
28. Für Zwischendurch
Ruhe – Natur – Gelassenheit: Apfelparadies Teutenberg
Erleben Sie eine besondere Atmosphäre in dem romantischen 100-jährigen Obstgarten, dem ältesten Erwerbs- und Sortengarten der Insel Rügen. Hier gibt es alte
Apfelsorten und das Beste daran ist: Die Früchte sind ungespritzt! Geomantologen
haben hier mehrere positive Energiepunkte geortet – schöpfen auch Sie von diesen
Naturkräften, sie wirken spürbar. Dieses Naturparadies mit dem alten, freundlichen
Gästehaus auf dem Höhenrücken der Landzunge Reddevitzer Höft mit herrlicher
Fernsicht ringsum auf Ostsee und Bodden – reicht bis an den stillen naturbelassenen
Privatstrand am Ufer der Having.
62
Hier will man eigentlich gar nicht mehr weg – so mein Empfinden nach einem Besuch bei Frau Teutenberg. 30 000 Quadratmeter ungespritzter, zum Teil verwilderter
Apfelgarten – fast unglaublich. Von der Terrasse schaue ich über einen Großteil der
Apfelbäume hinweg, »wandere« zu den schönen alten Bäumen und »lausche« ihren
Geschichten ... Alles beginnt hier mit der Apfelblüte. In jedem Frühling wird diese
Pracht mit dem Apfelblütenfest gebührend gefeiert. Das Summen der Bienen und
tausender Wildinsekten, die das Wunder der Bestäubung vollbringen, erfreut Gärtner und Besucher immer wieder auf ’s Neue.
Schon zwei Monate nach der Blüte sind die ersten Äpfel reif – die weißen Klaräpfel – eine Meisterleistung der Natur! Im Herbst werden dann auch die Früchte der
späteren Sorten reif, die frisch gegessen, eingelagert oder in einer öko-zertifizierten
Mosterei für den köstlichen Bio-Apfelsaft des Hauses kalt gepresst werden.
Auf meine Frage, wer denn die vielen Äpfel zur Ernte pflückt oder aufsammelt,
macht Frau Teutenberg doch ein etwas ernstes Gesicht: »Es ist nicht leicht, die Ernte
einzubringen; zu der Zeit geht dann nichts anderes als arbeiten bis es dunkelt. Ab
und zu stellt sich auch mal Hilfe ein – das sind dann die Glücksmomente«, sagt sie.
Frau Teutenberg mit der frischen Ernte
29. Für Zwischendurch
Also aufgepasst: der alte Apfelgarten freut sich immer über fleißige Helferinnen und
Helfer! Ganz nach dem Motto »Helfen für Kost und Logis – da, wo andere Urlaub
machen«.
Vor einigen Jahren startete Frau Teutenberg ein verwegenes Experiment, bei dem
zunächst keiner mitspielen wollte: ein Teil des Bio-Apfelsaftes wurde in einer ökozertifizierten Brennerei mit ein wenig Hefe zu Bio-Apfelwein vergoren. Und dann
erlebten die Äpfel die höchste Stufe der Veredlung: in einer großen, modernen
Brennblase entstand ein munteres 40-prozentiges Wässerchen, der »Feine, original
Teutenberger Bio-Apfel-Weinbrand«. Im kleinen Hofladen gibt es den übrigens
auch zum Mitnehmen.
In der Obstplantage
63
30. Fleischgerichte – mit Schwein
Hausgemachtes Sauerfleisch
800 g Schweinefleisch
(Schulter)
3 Pimentkörner
waschen, in 4 gleich große Stücke schneiden und in
einen Topf geben. Das Fleisch mit Wasser komplett
bedecken und auf den Herd setzen.
sowie
2 Lorbeerblätter
½ Zwiebel
2 mittelgroße Möhren
Essig (25%ig)
Salz, Pfeffer
15 Blatt Gelatine
78
und
dazugeben. Jetzt so viel
hinzugeben, bis es leicht in der Nase zieht. Mit
würzen und einmal aufkochen lassen. Die Wärmezufuhr
reduzieren und köcheln lassen, bis das Fleisch gar ist
(etwa 45 Minuten). In der Zwischenzeit
in wenig kaltem Wasser einweichen. Das Fleisch aus dem
Topf nehmen und klein schneiden. Jetzt das Fleisch in
eine 5 cm hohe Form geben oder in kleine Einweggläser
abfüllen. Auch etwas geschnittene Möhre, Zwiebel
und wenig von den Gewürzen dazugeben. Nun den
Fleischfond noch einmal abschmecken und davon 1 Liter
abfüllen. Die aufgeweichte Gelatine ausdrücken und in
den Fond geben, einmal durchrühren. Den Fond über
dem Fleisch verteilen und eine Nacht kalt stellen. Am
nächsten Tag genießen.
Dazu passen sehr gut Bratkartoffeln und ein
wenig Remoulade (Rezept S. 129).
Kap Südperd bei Thiessow
31. Fleischgerichte – mit Wild
Flambiertes Hasenfilet
800 g Hasenrücken
(ohne Knochen)
150 g Räucherspeck
Öl
100 g Butter
in gleichmäßige Scheiben schneiden, leicht klopfen. Mit
spicken und in
wenden, dann in den Kühlschrank stellen.
schaumig schlagen, mit
Salz, Pfeffer
½ TL Tomatenmark
½ TL Senf
sowie
½ Knoblauchzehe
(fein gehackt)
würzen und abschmecken.
Petersilie (gehackt)
sowie etwas
Majoran
und
10 ml Zitronensaft
untermischen. Alles mit dem Schneebesen verrühren, zu
Stangen rollen und dann kühl stellen.
100 ml Weinbrand
leicht erhitzen. Die Hasenfilets mit
Pfeffer
Mehl
Öl
würzen, in
wenden und dann in einer Pfanne mit heißem
von beiden Seiten knusprig braten. Nun das Fleisch
herausnehmen, mit dem Weinbrand übergießen und
anzünden. Jetzt die Butterstangen in Scheiben schneiden
und über dem Fleisch verteilen.
Es passen Linsengemüse (Rezept S. 39)
und etwas Salat dazu.
79
32. Fischgerichte
Tatar vom gebeizten Lachs
Von Thilo Hildebrandt aus Rostock
150 g Zucker
mit
150 g Salz
15 g Pfefferkörner
10 g Wacholderbeeren
5 g Nelken
20 g Koriander
und
40 g Sternanis
mörsern, alles miteinander vermengen. Die
Würzmischung auf die Fleischseite von
400 g Lachsfilet
5 Stangen Zitronengras
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Schalotten, Radieschen,
Salatgurke
Öl (Zitronengrasöl)
streuen. Mit einem Fleischklopfer die dicken Enden von
breit klopfen und auf das Fischfilet legen. Das Ganze
mit Klarsichtfolie abdecken und beschweren. 2 Tage im
Kühlschrank lagern. Für das Tatar den Fisch in kleine
Würfel schneiden und nach Geschmack mit Würfeln von
verfeinern. Zum Schluss noch einen kleinen Schuss
dazugeben.
Ringelnatter auf Feuersteinen
Eines der vielen Ferienhäuser auf Rügen
33. Fischgerichte
Gebratene Scholle mit heißen Stachelbeeren
4 Schollen (à 400 g)
Salz
Zitrone
Mehl
Öl
480 g Stachelbeeren
Salz
ausnehmen, waschen, mit
und
würzen. Die Schollen von beiden Seiten kurz in
wenden.
in eine Pfanne geben und die Schollen im heißen Öl von
beiden Seiten goldbraun braten. Währenddessen
mit ein wenig Saft erhitzen und mit etwas
abschmecken.
Wer es deftiger mag, brät Speckwürfel an und gibt sie über die Schollen.
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Yachthafen Dähnholm
Baabe: Blick in Richtung Stubbenkammer
34. Rügener Kohlwochen
Glasiertes Kohlrabigemüse
6 Kohlrabi
schälen und in gleichgroße – nicht zu dicke – Stücke
schneiden, in Salzwasser kurz blanchieren und dann
wieder in Eiswasser abschrecken. Nun eine Pfanne oder
einen Topf aufsetzen und darin
3 EL Butter
schmelzen lassen, den Kohlrabi dazugeben, kurz mit
andünsten.
100 ml Gemüsebrühe
aufgießen. Nun alles zusammen einkochen lassen,
so dass die Butter sich mit dem Fond bindet und das
Gemüse schön glänzt. Jetzt mit
Salz
Puderzucker
104
abschmecken. Nun noch mit
einmal kräftig bestäuben.
Puderzucker wird verwendet, weil er sich
schnell auflöst und bei Hitze noch zusätzlich
glänzt. Das Gemüse passt zu fast allen Fischund Schweinefleischgerichten.
Der Südstrand von Sellin
35. Rügener Kohlwochen
Grünkohl »traditionell«
1 kg Grünkohlblätter
100 g Speckwürfel
20 g Schweineschmalz
1 Zwiebel
250 ml Gemüsebrühe
Butter, Mehl
Salz, Pfeffer, Muskat
waschen und in Salzwasser blanchieren, in Eiswasser
abkühlen, abtropfen lassen und grob hacken.
in
glasig anschwitzen.
schälen, in kleine Würfel schneiden, dazugeben und
anschwitzen. Nun den Grünkohl hinzufügen und
auffüllen. Etwa 1 Stunde zugedeckt im Ofen bei 180 °C
schmoren lassen. Bei Bedarf zwischendurch noch etwas
Brühe dazugeben. Anschließend den Fond abgießen, kurz
zur Seite stellen.
zu einer Mehlschwitze verarbeiten und dann den heißen
Schmorfond einrühren, nochmals aufkochen. Dann den
Grünkohl wieder dazugeben und mit
abschmecken.
105
36. Saucen und Dips
Salsasauce
600 g Tomaten
1 Zwiebel
kurz in Wasser blanchieren, häuten, vierteln und das
Kerngehäuse entfernen. Das Fruchtfleisch in kleine Stücke
schneiden.
sowie
2 Knoblauchzehen
1 Paprikaschote (rot)
1 Chilischote
schälen und in kleine Würfel schneiden.
halbieren, die Kerne entfernen und in Streifen schneiden.
Nun Zwiebel, Knoblauch, Paprika und Chili in einen Topf
geben und
2 EL Tomatenmark
50 ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer, Zucker
½ Bund glatte Petersilie
hinzufügen, einmal aufkochen. Danach etwa 10 Minuten
einkochen lassen und mit
abschmecken. Abschließend
klein schneiden und unterrühren.
128
Das Museum von Gingst
Am Strand von Grabow
37. Saucen und Dips
Käsedip
900 ml Milch
500 g Gouda (gerieben)
in einen Topf geben und leicht erhitzen.
dazugeben und so lange rühren, bis er geschmolzen ist. Nun
200 g Schmelzkäse
6 EL Chilisauce
(Rezept S. 125)
250 g Peperoni
(mild, geschnitten)
1 Chilischote (geschnitten)
60 g Speisestärke
sowie
dazugeben, mitköcheln lassen.
in wenig Wasser auflösen und langsam in die Masse
geben – nur so viel, bis die Masse die gewünschte
Konsistenz hat.
Remoulade
30 g Möhren
40 g Gewürzgurken
129
waschen, schälen, mit
reiben. Etwas Gewürzgurkenfond sowie
10 g Zwiebelwürfel
300 g Mayonnaise
50 ml Milch
und
dazugeben und glatt rühren. Mit
Salz, Pfeffer
15 g Dill (frisch)
abschmecken.
Der Marktplatz von Gingst
38. Backwaren
Apfelstrudel
150 g Blätterteig
600 g Äpfel
5 g Zimt (gemahlen)
10 g Zucker
dünn ausrollen (wenn an einem Stück).
schälen, Kerngehäuse mit einem Ausstecher entfernen
und dann die Äpfel in dünne Scheiben schneiden und in
eine Schüssel geben. Nun mit
bestreuen und
dazugeben. Jetzt noch
30 g Sultaninen
25 ml Rum
1 Eigelb
164
mit zu den Äpfeln geben und alles gut vermischen. Die
Apfelmasse gleichmäßig auf den Teig geben und zu einer
Rolle drehen. Nun die Enden nach innen falten, so dass
die Seiten zu sind. Mit
bestreichen und im vorgeheizten Ofen bei 145 °C etwa
1 Stunde backen, bis er schön goldbraun ist.
Es passen Vanillesauce (Rezept S. 152) und Haselnusseis dazu.
Verschneite Straße
nach Thiessow
39. Backwaren
Blechkuchen mit Pflaumen (für 1 Blech)
8 Eier
500 g Zucker
25 g Backpulver
300 g flüssige Butter
1 Prise Salz
1 Spritzer Zitronensaft
600 g Mehl
2 kg Pflaumen
(entsteint, halbiert)
davon 4 trennen – das Eiweiß zu Eischnee schlagen. Nun
mit den 4 Eigelben und den 4 Volleiern schaumig
schlagen.
sowie
einrühren.
und
dazugeben.
in den Teig geben und glatt rühren. Den geschlagenen
Eischnee unterheben und den Teig auf einem gefetteten
Blech verstreichen. Den Teig eng mit
belegen. Den Kuchen 25 Minuten bei 180 °C im
vorgeheizten Ofen backen. Danach etwa 30 Minuten bei
145 °C fertig backen.
165
Winter auf Rügen
40. Für Zwischendurch
Rügen
Von Fritz Worm
Un is de Welt ud noch so grod,
Un is sei noch so wid,
Id leiw doch ein lütt Insel blots
In ehr so tru alltid.
Un is de Welt ud noch so schön,
Un bütt sei Wunner vel,
Min Rügen is am schönsten doch,
Is würflich ein Juwel.
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Un dor, den langen düstren Strieb,
Id fenn e mut de Firn,
Dat is dat gräune Bäufenholt,
De Granz’, de heww id girn.
So fründlich liggt dat lütte Dörp
Dor an den Watersom,
Up fin so schmudes Gotteshus
Bögt sich ein Lindenbom.
Sünd ud de Barg nich milenhoch,
Ud nich von Marmelstein,
Id mag doch lifers gor tau grin
Von fine Barge seihn.
Wohen id seih, mi lacht dat Hart
So schön, so schön büst du!
Drüm leiw id di, min Rügenland,
Alltid du tru, so tru.
Dor grüßt von allen Kanten her
Dat blage water mi,
Un wie so’n widder, schöner Schwan
Füht männig Schipp vörbi.
Quelle: »In Freud und Leid«, Plattdeutsche Gedichte
von Fritz Worm, Verlag F. W. Vogel Hamburg 33
Baabe: Blick nach Sassnitz
41. Backwaren
Baumkuchen
Von Ronny Ritter aus Leipzig
250 g flüssige Butter
mit
250 g Zucker
6 Eigelb
20 g Vanillezucker
6 Tropfen Bittermandelöl
100 g Marzipan
3 EL Amaretto
150 g Mehl
sowie
in eine Schüssel geben und schaumig rühren.
und
erwärmen und verrühren. Danach zu der Teigmasse
geben und gut unterrühren.
und
100 g Speisestärke
3 TL Backpulver
6 Eiweiß
250 g Kuvertüre
dazugeben und mit unterrühren.
steif schlagen und unter die Masse heben. Den Boden
einer Springform mit Backpapier auslegen und 3 Esslöffel
Teig darauf verstreichen. Den Ofen auf 180 °C vorheizen
und den Teig darin etwa 3 Minuten goldbraun backen.
Den Vorgang so oft wiederholen, bis der Teig vollständig
aufgebraucht ist. Den Kuchen herausholen, von der
Springform lösen und abkühlen lassen. Wasser in einem
Topf bis zum Siedepunkt erhitzen. Nun eine Schüssel mit
daraufstellen und schmelzen lassen. Die Kuvertüre über
dem Kuchen verteilen und verstreichen. Nochmals kühl
stellen, bis die Schokolade angezogen ist.
175
42. Rügen – die größte Insel Deutschlands – ist immer eine Reise wert. Hoch oben im Nordosten
von Deutschland, in der Ostsee gelegen, ist sie in ihrer natürlichen Vielfalt einzigartig und
zieht mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen jedes Jahr viele Gäste an.
Lange und breite Sandstrände, gefährlich anmutende Steilküsten, zahlreiche Bodden, Halbinseln und Landzungen, reetgedeckte alte Fischerhäuser, ausgedehnte Buchenwälder und
viele kulinarische Köstlichkeiten erwarten Sie auf Rügen. Die Rügener Küche zeichnet sich
durch Ursprünglichkeit und Einfachheit aus. Die bäuerliche Küche war nicht gerade üppig.
Vorwiegend standen Fisch und einfache Gerichte auf dem Speiseplan. Wild kam in den Gutsund Bürgerküchen auf den Tisch.
Wo in Deutschland gibt es noch eine Region wie die unsere, in der Ackerbau und Viehzucht,
Fischerei und Weidwerk, Imkerei und Obstanbau auf wenigen 100 Quadratkilometern vereint sind? Hier wachsen und gedeihen Naturpflanzen und Tiere in gesunder Umwelt. Fleisch,
Getreide, Milch, Eier, Käse und nicht zuletzt das Wild aus den herrlichen Wäldern und die
Fische aus dem Bodden sowie den küstennahen Gewässern verdienen das Markenzeichen
einer inseltypischen Qualität.
Die Autoren haben rund 150 Rezepte aus der Region sowie eigene Rezepte zusammengetragen. Herausgekommen ist ein Kochbuch mit traditionellen und regionaltypischen Gerichten.
Erfreuen Sie sich auch an den Geschichten und Erzählungen aus der gesamten Region sowie
an zahlreichen Bildern von Orten, Sehenswürdigkeiten und den Menschen von Rügen.
ISBN 978-3-86037-460-3
www.limosa.de