Integrierte Versorgung: Von der Wahlmöglichkeit zum Standard
1. Managed Care:
Volksabstimmung
vom 17. Juni 2012
Integrierte Versorgung: Von der Wahlmöglichkeit zum Standard
Argumentarium Managed Care-Referendum Datum: 28.03.2012 Folie: 1
2. Vom Parlament vors Volk
Am 30. September 2011 hat nach jahrelanger Arbeit die
Bundesversammlung die Managed-Care-Vorlage mit einer
Zweidrittelmehrheit deutlich verabschiedet.
Der Wille des Parlaments war eine Reform anzunehmen, die die Qualität und Effizienz
des Gesundheitswesens sowie der erbrachten Leistungen steigert und somit die
Gesundheitskosten eindämmen würde.
Gegen diese ausgewogene Vorlage ist ein Referendum zustande gekommen.
Am kommenden 17. Juni entscheiden die Schweizer Stimmbürgerinnen und
Stimmbürger.
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3. Ziele der Reform
Hauptziel der Revision ist die Förderung der Integrierten Versorgung:
Ein Arzt, der den Patienten und seine ganze Krankheitsgeschichte kennt,
koordiniert die Betreuung aus einer Hand und sorgt dafür, dass sich die
betreuenden Fachpersonen untereinander abstimmen. Diese Koordination
übernimmt in der Regel der Hausarzt.
Integrierte Versorgung stellt somit den
Patienten in den Mittelpunkt. Sie passt
sich jedem Patienten und seinen indivi-
duellen Bedürfnisse an.
Diese Form der Betreuung gibt es in der Schweiz seit 20 Jahren. Bereits etwa
40% der Schweizerinnen und Schweizer haben sich bis heute dafür entschieden,
ebenso mehr als die Hälfte aller Hausärzte.
Mit dieser Reform wird eigentlich die Integrierte Versorgung von der Wahlmöglichkeit
zum Standard. Umgekehrt wird der bisherige Standard mit gänzlich freier Arztwahl zur
Wahlmöglichkeit.
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4. Ärztenetze sind unabhängig
Grundlage der Zusammenarbeit sind Verträge zwischen Ärztenetzen und
Krankenversicherern. Krankenversicherer dürfen jedoch weder Einrichtungen zur
medizinischen Behandlung von Versicherten führen noch sich finanziell an solchen
Einrichtungen beteiligen. Netzwerke sind somit unabhängig.
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5. Die vier Eckpunkte
von Integrierter Versorgung (1/4)
1. Höhere Behandlungsqualität
Je besser die einzelnen Behandlungsschritte aufeinander abgestimmt sind, desto eher
unterstützen sie sich in ihrer Wirkung. Die eine Betreuungsperson weiss, was die
andere tut. Der Patient wird als ganzheitlicher Mensch gesehen und nicht als
Nebeneinander von verschiedenen Organen.
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6. Die vier Eckpunkte
von Integrierter Versorgung (2/4)
2. Mehr Orientierung im Gesundheitssystem
Die Integrierte Versorgung kennt die eingeschränkt freie Arztwahl. Die grenzenlose
Wahlfreiheit wird zugunsten einer besseren Wahl freiwillig eingeschränkt. Die freie
Arztwahl ist wichtig. Bei voller Wahlfreiheit ist man aber rasch orientierungslos
respektive überfordert und erfährt gewichtige Nachteile. Die moderne Medizin ist
derart komplex, dass immer mehr Fachpersonen an der Behandlung eines Patienten
oder einer Patientin beteiligt sind.
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7. Die vier Eckpunkte
von Integrierter Versorgung (3/4)
3. Höhere Patientensicherheit
Je besser die einzelnen Behandlungsschritte aufeinander abgestimmt sind, desto
weniger Lücken, Doppelspurigkeiten oder Missverständnisse ergeben sich. Werden
die einzelnen Behandlungsschritte schlecht aufeinander abgestimmt, können die
Folgen gefährlich, gesundheitsschädigend bis lebensbedrohlich werden: unnötige
Untersuchungen, Medikamenteninteraktionen, Überdosierung, unangebrachten
Therapien. Dies kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Und es erhöht
schliesslich die Behandlungskosten.
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8. Die vier Eckpunkte
von Integrierter Versorgung (4/4)
4. Bessere Ergebnisse
Integrierte Versorgung führt zu besseren Behandlungsergebnissen, insbesondere bei
vielen chronischen Krankheiten. Nun sind chronische Krankheiten und Multimorbidität
die zentralen Herausforderungen für die medizinische Versorgung. Nach Schätzungen
der Weltgesundheitsorganisation werden 2020 mindestens 60 Prozent aller
Erkrankungen chronischer Natur sein. Zudem verhindert Vermeiden von
Doppelspurigkeiten oder Missverständnissen ineffiziente Behandlungen, für die
Fachpersonen ebenso wie für die Patienten.
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9. Managed Care:
Abstimmungsparole
Aus diesen Gründen unterstützen die Krankenversicherer die Managed-Care-Vorlage.
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