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Buchhandel
der Zukunft
Hausrat und Wohnkultur


Zwischen Silberbesteck und Abtropfschüssel                                                       den Vordergrund zu stellen und die Ware als un-
                                                                                                 verzichtbares Lifesytleprodukt zu positionieren.
Eingrenzung: Hausrat und Wohnkultur umfasst                                                      Publikums- und Fachmedien werden regelmäßig
den Fachhandel für Glas, Porzellan, Besteck,                                                     mit aktuellen Brancheninformationen versorgt.
Hausrat und Geschenkartikel. Die Fachhandels-
unternehmen haben ihre Kernkompetenz in den                                                      Buchbranche: Die Imagekampagne „echt & gut“
Lebensbereichen genießen, kochen, zubereiten,
schenken, persönlicher Lifestyle sowie individuelle                                              Ist eine Kooperation zwischen dem Landesverband
Wohnraumdekoration.                                                                              NRW und der Patmos Verlagsgruppe.
2008 lag der Umsatz um 2,1 Prozent unter dem                                                     Buchhandlungen können sich aus einer Fülle von
Niveau von 2007. Der Umsatz je Kunde wurde um                                                    Angeboten und Ideen, das beste Konzept für ihre
2,8 Prozent gesteigert, allerdings nahm die Kun-                                                 Buchhandlung aussuchen. Angeboten werden:
denzahl im Durchschnitt aller Geschäfte um 4,9                                                   neue Veranstaltungskonzepte und Ideen für inno-
Prozent ab.                                                                                      vative Aktionen; Hilfe bei der Planung und Um-
                                                                                                 setzung von Veranstaltungen, sowie kostenloses
Jahreserhebung im deutschen Handel                                                               Werbematerial, die die Serviceleistung der Buch-
                                                                                                 handlung in den Vordergrund stellen.
                                                                                                 Aktive Pressearbeit, Seminare, Workshops und
Wirtschaftszweig              Jahr     Unternehmen   Beschäftigte         Umsatz (Mill.
                                       (Anzahl)      (Anzahl)             Euro)                  Informationsveranstaltungen begleiten die Kam-
Einzelhandel mit Haushalts-
gegenständen
                                2007       1 878           8 261                 829             pagne. Zielsetzung hierbei ist, Kunden das Leis-
Einzelhandel mit kerami-        2007       1 366           5 374                 399
                                                                                                 tungsspektrum des Buchhandels aufzeigen, wie
schen Erzeugnissen und
Glaswaren
                                                                                                 Serviceleistungen, individuelle Beratung und Re-
Einzelhandel mit Möbeln,        2007       15 108         157 978              21 831            cherche, Qualität der Auswahl der Bücher.
Einrichtungsgegenständen
und Hausrat, anderweitig
nicht genannt

Einzelhandel mit Büchern
und Fachzeitschriften
                                2007       4 284          33 412                3 700
                                                                                                 Wie Porzellan am Point of Sale verkauft wird
Einzelhandel mit Büchern,       2007       11 342         63 508                6 255
Zeitschriften, Zeitungen,
Schreibwaren und Bürobedarf
                                                                                                 Im Mittelpunkt aller kommunikativen Überlegun-
                                                     © Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2009   gen steht bei der Hausrat- und Wohnkulturbran-
                                                                                                 che die Geschäftsräume selbst, denn diese sind das
                                                                                                 wichtigste Medium. Hier, im Geschäft, wo von
Profilschärfung durch Imagekapagnen                                                              morgens bis abends unzählige Werbebotschaften
                                                                                                 ausgesendet werden und von den einzelnen Kun-
Hausrat: Die Initiative Treffpunkt Tisch                                                         dengruppen empfangen werden, wird der Unter-
                                                                                                 nehmenserfolg am stärksten geprägt.
Zusammenschluss aus Vertreter von Handel, Her-                                                   Hauptsächlich werden Spontankäufe von den
stellern, Lieferanten und Verbänden der Hausrat-                                                 Kunden getätigt, daher sind Warenpräsentation
und Wohnkulturbranche.                                                                           und Ladenbau die wichtigsten Bausteine zur Un-
Aufgabe ist es eine für die Branche zugeschnittene                                               ternehmensprofilierung. Aus diesem Grund spielt
PR- und Marketingmaßnahme zu bieten, um Kun-                                                     eine Zielgruppengerichtete und erlebnisbezogene
den zu gewinnen, das Image der Fachgeschäfte zu                                                  Ladengestaltung und ein Ambiente zum Wohlfüh-
verbessern, die Besonderheiten des Sortiments in                                                 len, das den Kunden zum Verweilen einlädt, eine
wichtige Rolle. Ebenso wichtig sind Verkaufsakti-      Weiteres Potential sehen wir in folgenden Aktionen und
onen und Servicedienstleistungen wie Kinderspiel-      Veränderungen am Point of Sale:
ecken und integrierte Cafe-Bars.
Neben dem Verkaufsraum sind Fassaden und               • Statt Live-Koch-Shows: Lesungen, Veranstaltun-
Schaufenster die wichtigsten Werbeflächen. Kein          gen, Themenabende wie u.a.:
anderes Werbemittel oder Medium steht Tag für          - Einschließen und Genießen, Kunden wird nach
Tag stärker im Blickfeld der Öffentlichkeit. Die he-     Ende der Öffnungszeiten für einen bestimmten
rausragenden Vorteile des Schaufensters als Wer-         Zeitraum die Buchhandlung (nach Voranmel-
bemedium liegen im Vergleich mit anderen Maß-            dung und einen kleinen Aufpreis) zum Stöbern
nahmen und Medien zum einen im unmittelbaren             überlassen und über die Zeit hinweg auch Ver-
räumlichen Bezug zur Verkaufsstelle und zum an-          köstigt.
deren in der Größe der verfügbaren Werbefläche.        - Buch- und Weinabend: Kombination aus Buch-
                                                         vorstellungen und Weinproben.
                                                       - Lieblingsbuchabend: Begeisterte Leser stellen an-
von der Buchhandlung zum Showroom                        deren Kunden ihre Lieblingsbücher vor.

Aktuell ist die Konkurrenz des stationären Buch-       • Statt „Alt-Gegen-Neu“: Organisierte Buchfloh-
handels immer einen Klick vorraus. Denn der Um-          märke vor der Buchhandlung, bei denen Kunden
satzanteil der Internetbuchhändler wächst stetig.        ihre gebrauchten Bücher verkaufen können und
Allerdings sind Spontankäufe die Seltenheit, 70 %        die Buchhandlung Mängelexemplare und Mo-
der Buchbestellungen bei Amazon sind geplante            dernes Antiquariat anbieten können.
Einkäufe.
Im stationären Buchhandel dagegen überwiegt            • Statt Kinder-Fernsehecke wie bei WMF: Buch-
noch immer der Anteil der Spontankäufe mit               händler lesen Kinder aus Büchern vor (zu festen
50 %. Ähnlich wie in der von uns untersuchten            Zeiten für einen gewissen Zeitraum), während
Branche, spielen die Laufkundschaft und die »Sor-        Eltern ungestört in der Buchhandlung stöbern
glosstöberer« eine entscheidenden Rolle. Diese           können. Zusätzlich können Kindern von dem
Spontankäufe können durch themenbezogene und             vorgelesenen Buch begeistert werden, welches sie
abgestimmten Warenpräsentationen beispielsweise          sich dann von ihnen Eltern wünschen können
durch Aktionstische gefördert werden. Zukünftig
wird das Heil der Buchhandlungen eher in der Ni-       • Integrierte Cafe-Bars die zum gemütlichen ver-
sche also in der Eingrenzung bestimmter Themen           weilen einladen und den Kunden zum Lesen ani-
liegen. Denn der Handel muss sich zukünftig auf          mieren.
andere Bedingungen einstellen: Der Konsument
des 21. Jahrhunderts denkt weniger in Produkten
als in Themenwelten und hat sein Kaufverhalten         Weitergeführte Zukunftsideen von uns:
entsprechend verändert.
Schaufenster sollten in Buchhandlungen ebenso          • Große Monitore in der Buchhandlung sowie an
reichhaltig und oft abwechselnd dekoriert werden         ausgewählten Buchregalen, auf denen Buchtrai-
wie wir es schon bei Buttlers oder WMF gewöhnt           ler gezeigt werden, sowie eine Slideshow aus
sind. Denn sie sind Ankerpunkt und Aktionsflä-           Buchcover und deren kurz Zusammenfassung,
che zugleich, um den vorbeieilenden Passanten zu         die aktuell von den Buchhändlern empfohlen
erreichen. Gleichzeitig sollte allerdings auch be-       werden.
achtet werden, dass genügend Sichtfläche vorhan-
den ist, um den Laden von Außen gut einzusehen.        • Onlineplattform für Buchhändler von Buch-
Markenidentität und Vertrauen spielen heute beim         händern, zum gegenseitigen Austausch von Ein-
Endkunden eine verstärkte Rolle. Demzufolge              kaufshits und Einkaufsflops.
sollten Buchhandlungen unter einheitlichem und
gut sichtbaren Firmenlogo ihr Geschäft betreiben.      • Buchterminal zum Einsehen des Bestandes, auch
Dazu gehören insbesondere bei kleineren Buch-            den Bestand von Filialen, falls in der Buchhand-
handlungen eine gut sichtbare Außenwerbung               lung der Titel nicht verfügbar ist, kann der Kun-
und ein einheitliches Coporate-Design in den Ge-         de eventuell das gewünschte Buch in einer der
schäftsräumen. Wie so häufig steckt also der »Teu-       nahegelegen Buchhandlungen bekommen oder
fel im Detail«.                                          sich nach Hause bestellen. Desweitern wäre mit-
hilfe von RFID Chips solch ein Terminal in der
 Lage dem Kunden genau zu sagen, wo dieser das
 gewünschte Buch (soweit im Laden vorhanden)
 finden kann.

• Die Zukunft ist die Nische! Wir könnten uns
  durchaus vorstellen, dass es in Zukunft bedeu-
  tend mehr Fachbuchhandlungen zu allen The-
  men des Sortiments geben wird. So, beispielswei-
  se eine reine Reisebuchhandlung. Kooperationen
  lassen sich somit noch besser vorstellen. Z.B.
  die Buchhandlung mit Reisebüro oder die Koch-
  buchhandlung mit einer integrierten Kochschule,
  bei der Rezepte aus den vorhandenen Kochbü-
  chern nachgekocht werden.

• Mehr gemütliche Leseecken zum Zurückziehen.
  Kostenfreie Terminals mit Internetzugang und
  Möglichkeiten Buchrezensionen zu lesen und
  selber zu erstellen. Rechercheplätze in den Fach-
  buchabteilungen für Studenten.

• Alle Möglichkeiten u.a. des Web 2.0s ausnutzen,
  auf sich aufmerksam zu machen ausnutzen, wie
  beispielsweise: Qype.com Eintrag, Anzeige in
  den Gelbenseiten, schicke eigene Webseite mit
  Möglichkeiten zu bloggen (wie u.a. Einträge zu-
  Lieblingsbücher der Kunden)



                     Martin Miersch, Miriam Horwath

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Buchhandel der Zukunft | Trendscouting im Bereich Wohnkultur (Handout)

  • 1. Buchhandel der Zukunft Hausrat und Wohnkultur Zwischen Silberbesteck und Abtropfschüssel den Vordergrund zu stellen und die Ware als un- verzichtbares Lifesytleprodukt zu positionieren. Eingrenzung: Hausrat und Wohnkultur umfasst Publikums- und Fachmedien werden regelmäßig den Fachhandel für Glas, Porzellan, Besteck, mit aktuellen Brancheninformationen versorgt. Hausrat und Geschenkartikel. Die Fachhandels- unternehmen haben ihre Kernkompetenz in den Buchbranche: Die Imagekampagne „echt & gut“ Lebensbereichen genießen, kochen, zubereiten, schenken, persönlicher Lifestyle sowie individuelle Ist eine Kooperation zwischen dem Landesverband Wohnraumdekoration. NRW und der Patmos Verlagsgruppe. 2008 lag der Umsatz um 2,1 Prozent unter dem Buchhandlungen können sich aus einer Fülle von Niveau von 2007. Der Umsatz je Kunde wurde um Angeboten und Ideen, das beste Konzept für ihre 2,8 Prozent gesteigert, allerdings nahm die Kun- Buchhandlung aussuchen. Angeboten werden: denzahl im Durchschnitt aller Geschäfte um 4,9 neue Veranstaltungskonzepte und Ideen für inno- Prozent ab. vative Aktionen; Hilfe bei der Planung und Um- setzung von Veranstaltungen, sowie kostenloses Jahreserhebung im deutschen Handel Werbematerial, die die Serviceleistung der Buch- handlung in den Vordergrund stellen. Aktive Pressearbeit, Seminare, Workshops und Wirtschaftszweig Jahr Unternehmen Beschäftigte Umsatz (Mill. (Anzahl) (Anzahl) Euro) Informationsveranstaltungen begleiten die Kam- Einzelhandel mit Haushalts- gegenständen 2007 1 878 8 261 829 pagne. Zielsetzung hierbei ist, Kunden das Leis- Einzelhandel mit kerami- 2007 1 366 5 374 399 tungsspektrum des Buchhandels aufzeigen, wie schen Erzeugnissen und Glaswaren Serviceleistungen, individuelle Beratung und Re- Einzelhandel mit Möbeln, 2007 15 108 157 978 21 831 cherche, Qualität der Auswahl der Bücher. Einrichtungsgegenständen und Hausrat, anderweitig nicht genannt Einzelhandel mit Büchern und Fachzeitschriften 2007 4 284 33 412 3 700 Wie Porzellan am Point of Sale verkauft wird Einzelhandel mit Büchern, 2007 11 342 63 508 6 255 Zeitschriften, Zeitungen, Schreibwaren und Bürobedarf Im Mittelpunkt aller kommunikativen Überlegun- © Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2009 gen steht bei der Hausrat- und Wohnkulturbran- che die Geschäftsräume selbst, denn diese sind das wichtigste Medium. Hier, im Geschäft, wo von Profilschärfung durch Imagekapagnen morgens bis abends unzählige Werbebotschaften ausgesendet werden und von den einzelnen Kun- Hausrat: Die Initiative Treffpunkt Tisch dengruppen empfangen werden, wird der Unter- nehmenserfolg am stärksten geprägt. Zusammenschluss aus Vertreter von Handel, Her- Hauptsächlich werden Spontankäufe von den stellern, Lieferanten und Verbänden der Hausrat- Kunden getätigt, daher sind Warenpräsentation und Wohnkulturbranche. und Ladenbau die wichtigsten Bausteine zur Un- Aufgabe ist es eine für die Branche zugeschnittene ternehmensprofilierung. Aus diesem Grund spielt PR- und Marketingmaßnahme zu bieten, um Kun- eine Zielgruppengerichtete und erlebnisbezogene den zu gewinnen, das Image der Fachgeschäfte zu Ladengestaltung und ein Ambiente zum Wohlfüh- verbessern, die Besonderheiten des Sortiments in len, das den Kunden zum Verweilen einlädt, eine
  • 2. wichtige Rolle. Ebenso wichtig sind Verkaufsakti- Weiteres Potential sehen wir in folgenden Aktionen und onen und Servicedienstleistungen wie Kinderspiel- Veränderungen am Point of Sale: ecken und integrierte Cafe-Bars. Neben dem Verkaufsraum sind Fassaden und • Statt Live-Koch-Shows: Lesungen, Veranstaltun- Schaufenster die wichtigsten Werbeflächen. Kein gen, Themenabende wie u.a.: anderes Werbemittel oder Medium steht Tag für - Einschließen und Genießen, Kunden wird nach Tag stärker im Blickfeld der Öffentlichkeit. Die he- Ende der Öffnungszeiten für einen bestimmten rausragenden Vorteile des Schaufensters als Wer- Zeitraum die Buchhandlung (nach Voranmel- bemedium liegen im Vergleich mit anderen Maß- dung und einen kleinen Aufpreis) zum Stöbern nahmen und Medien zum einen im unmittelbaren überlassen und über die Zeit hinweg auch Ver- räumlichen Bezug zur Verkaufsstelle und zum an- köstigt. deren in der Größe der verfügbaren Werbefläche. - Buch- und Weinabend: Kombination aus Buch- vorstellungen und Weinproben. - Lieblingsbuchabend: Begeisterte Leser stellen an- von der Buchhandlung zum Showroom deren Kunden ihre Lieblingsbücher vor. Aktuell ist die Konkurrenz des stationären Buch- • Statt „Alt-Gegen-Neu“: Organisierte Buchfloh- handels immer einen Klick vorraus. Denn der Um- märke vor der Buchhandlung, bei denen Kunden satzanteil der Internetbuchhändler wächst stetig. ihre gebrauchten Bücher verkaufen können und Allerdings sind Spontankäufe die Seltenheit, 70 % die Buchhandlung Mängelexemplare und Mo- der Buchbestellungen bei Amazon sind geplante dernes Antiquariat anbieten können. Einkäufe. Im stationären Buchhandel dagegen überwiegt • Statt Kinder-Fernsehecke wie bei WMF: Buch- noch immer der Anteil der Spontankäufe mit händler lesen Kinder aus Büchern vor (zu festen 50 %. Ähnlich wie in der von uns untersuchten Zeiten für einen gewissen Zeitraum), während Branche, spielen die Laufkundschaft und die »Sor- Eltern ungestört in der Buchhandlung stöbern glosstöberer« eine entscheidenden Rolle. Diese können. Zusätzlich können Kindern von dem Spontankäufe können durch themenbezogene und vorgelesenen Buch begeistert werden, welches sie abgestimmten Warenpräsentationen beispielsweise sich dann von ihnen Eltern wünschen können durch Aktionstische gefördert werden. Zukünftig wird das Heil der Buchhandlungen eher in der Ni- • Integrierte Cafe-Bars die zum gemütlichen ver- sche also in der Eingrenzung bestimmter Themen weilen einladen und den Kunden zum Lesen ani- liegen. Denn der Handel muss sich zukünftig auf mieren. andere Bedingungen einstellen: Der Konsument des 21. Jahrhunderts denkt weniger in Produkten als in Themenwelten und hat sein Kaufverhalten Weitergeführte Zukunftsideen von uns: entsprechend verändert. Schaufenster sollten in Buchhandlungen ebenso • Große Monitore in der Buchhandlung sowie an reichhaltig und oft abwechselnd dekoriert werden ausgewählten Buchregalen, auf denen Buchtrai- wie wir es schon bei Buttlers oder WMF gewöhnt ler gezeigt werden, sowie eine Slideshow aus sind. Denn sie sind Ankerpunkt und Aktionsflä- Buchcover und deren kurz Zusammenfassung, che zugleich, um den vorbeieilenden Passanten zu die aktuell von den Buchhändlern empfohlen erreichen. Gleichzeitig sollte allerdings auch be- werden. achtet werden, dass genügend Sichtfläche vorhan- den ist, um den Laden von Außen gut einzusehen. • Onlineplattform für Buchhändler von Buch- Markenidentität und Vertrauen spielen heute beim händern, zum gegenseitigen Austausch von Ein- Endkunden eine verstärkte Rolle. Demzufolge kaufshits und Einkaufsflops. sollten Buchhandlungen unter einheitlichem und gut sichtbaren Firmenlogo ihr Geschäft betreiben. • Buchterminal zum Einsehen des Bestandes, auch Dazu gehören insbesondere bei kleineren Buch- den Bestand von Filialen, falls in der Buchhand- handlungen eine gut sichtbare Außenwerbung lung der Titel nicht verfügbar ist, kann der Kun- und ein einheitliches Coporate-Design in den Ge- de eventuell das gewünschte Buch in einer der schäftsräumen. Wie so häufig steckt also der »Teu- nahegelegen Buchhandlungen bekommen oder fel im Detail«. sich nach Hause bestellen. Desweitern wäre mit-
  • 3. hilfe von RFID Chips solch ein Terminal in der Lage dem Kunden genau zu sagen, wo dieser das gewünschte Buch (soweit im Laden vorhanden) finden kann. • Die Zukunft ist die Nische! Wir könnten uns durchaus vorstellen, dass es in Zukunft bedeu- tend mehr Fachbuchhandlungen zu allen The- men des Sortiments geben wird. So, beispielswei- se eine reine Reisebuchhandlung. Kooperationen lassen sich somit noch besser vorstellen. Z.B. die Buchhandlung mit Reisebüro oder die Koch- buchhandlung mit einer integrierten Kochschule, bei der Rezepte aus den vorhandenen Kochbü- chern nachgekocht werden. • Mehr gemütliche Leseecken zum Zurückziehen. Kostenfreie Terminals mit Internetzugang und Möglichkeiten Buchrezensionen zu lesen und selber zu erstellen. Rechercheplätze in den Fach- buchabteilungen für Studenten. • Alle Möglichkeiten u.a. des Web 2.0s ausnutzen, auf sich aufmerksam zu machen ausnutzen, wie beispielsweise: Qype.com Eintrag, Anzeige in den Gelbenseiten, schicke eigene Webseite mit Möglichkeiten zu bloggen (wie u.a. Einträge zu- Lieblingsbücher der Kunden) Martin Miersch, Miriam Horwath