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Das machen wir mit Leichtigkeit.




Prof. Dipl.-Ing. Martin Stosch
Vorsitzender der Interessengemeinschaft Leichtbau e.V.

c/o Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Fachbereich Produktion und Wirtschaft
Labor für Möbelbau im Studiengang Holztechnik
Liebigstraße 87, 32657 Lemgo
ZOW ESSENTIALS 2012 Kongress
                                               „Herausforderungen für die
                                            Möbelproduktion von morgen“




 Ressourcenverknappung
 als Triebfeder für Innovation
• Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau?

• Was begünstigt derzeit die Bestrebungen im Möbelleichtbau?

• Welche besonderen Zukunfts-Chancen birgt der Möbelleichtbau?
Der Leichtbautrend im industriellen Möbelbau

                                Situation im klassischen Möbelschwerbau:

                               • hohes Niveau und weiterer Anstieg der Energiepreise

                               • steigende Rohstoffkosten bei der Herstellung klassischer
                                 Span- und Faserplatten (durch Kopplung an Energiepreise)

                               • Rohstoffverknappung (z.B. Lauan-Sperrholz in der
                                 Caravanindustrie)

                               • abträgliche Konformität des Möbelangebots

                               • allgemeiner Kostendruck im Möbelmarkt durch Billigimporte
                                 (mit zunehmender Tendenz)

                               • notwendige Reduktion von Logistikkosten (z.B. vollständige
                                 Ausnutzung des Ladevolumens)

                               • rechtliche Restriktionen (Vertrage-Gewichte, „10-Kilo-
                                 Schein“, Zölle, 25 kg/Mitnahmepacket, …)
Der Leichtbautrend im industriellen Möbelbau

                                   Situation im klassischen Möbelschwerbau:


                               •   Energiepreise
                               •   Rohstoffkosten
                               •   Rohstoffverknappung
                               • abträgliche Konformität des Möbelangebots

                               • allgemeiner Kostendruck im Möbelmarkt durch Billigimporte
                                 (mit zunehmender Tendenz)

                               • notwendige Reduktion von Logistikkosten (z.B. vollständige
                                 Ausnutzung des Ladevolumens)

                               • rechtliche Restriktionen (Vertrage-Gewichte, „10-Kilo-
                                 Schein“, Zölle, 25 kg/Mitnahmepacket, …)
Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau?




 hohes Niveau und weiter
 steigende Energiepreise
Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau?

    Preisentwicklung bei Holzhackschnitzeln, Holzpellets, Heizöl und Erdgas



    hohes Niveau und weiter
    steigende Energiepreise




           Quelle: C.A.R.M.E.N. – Centrales Agrar-Rohstoff-Marketing und Entwicklungs-Netzwerk e.V. nach URL:
           http://www.carmen-ev.de/dt/energie/pellets/images/pelletpreisbilder/PP_5t_Vgl_WHS_03_11.png (17.06.2011)
Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau?

          Materialpreisentwicklung in der Möbelindustrie 2011

                                                                                 steigende Rohstoffkosten
                                                                               bei der Herstellung klassischer
                                                                                    Span- und Faserplatten



                                                     „Heftiger Preisschub bei Möbelproduktion
                                                     Die Materialpreise kennen im Jahr 2011 nur eine Rich-
                                                     tung: Nach oben. Wie aus einer aktuellen Umfrage in der
                                                     Möbelindustrie hervorgeht, summieren sich die erfolgten
                                                     oder für den Jahresverlauf bereits angekündigten Preis-
                                                     erhöhungen auf bis zu 30 Prozent. Neben den bekannten
                                                     „Preistreibern“ Spanplatte und Energie langen auch die
                                                     Lieferanten von …“(HDH/VMD Wirtschaft kompakt, 06/2011).




          Quelle: HDH/VMD Wirtschaft kompakt, Ausgabe 6, Juni 2011, S. 1, Grafik 1
Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau?

Monatliche Preisentwicklung der Zulieferprodukte / Veränderungsraten zum Vorjahresmonat



                                                                                     steigende Rohstoffkosten
                                                                                   bei der Herstellung klassischer
                                                                                        Span- und Faserplatten



                                                                                         Schnittholz
                                                                                         Holzwerkstoffe
                                                                                         Beschläge
Jan. 2009                  Jan. 2010                         Jan. 2011

„Zulieferprodukte: Preise auf hohem Niveau
Die extreme Preisentwicklung bei den Zulieferprodukten stagniert auf hohem Niveau: Die Erzeuger-
preise bei Schnittholz stiegen im April 2011 um 13 % im Vergleich zu Vorjahresmonat, der auch
schon stark erhöht war. Werte von rund 20 % waren in den vergangenen Monaten keine Seltenheit.
Holzwerkstoffe legen nachgelagert ebenfalls weiter zu: Ein Plus von 13,2 % steht hier in den
Büchern …“ (HDH/VMD Wirtschaft kompakt, 06/2011).
              Quelle: HDH/VMD Wirtschaft kompakt, Ausgabe 6, Juni 2011, S. 1, Grafik 1
Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau?




                               zunehmende Rohstoffverknappung
                                    (z.B. Lauan-Sperrholz)




     Illegale Abholzung im brasilianischen           Illegale Abholzung im indonesischen
               Regenwald (2004).                               Regenwald (2006).
Holzrohstoffbilanz für Europa (EU 27) im Jahr 2010 / Studie Euwood 06/2010)




1 M odt = 1 Mio. tatro


   (1 PJ (Petajoule)
   = 1015 Joule)
                                                   Forstwirtschaft                                            Holzwirtschaft




                                   Sonstige Holzrohstoffsektoren                                      Energetische Nutzung



                         Quelle: Mantau et al. 06/2010, S. 20 (Euwood - Final report: Real potential for changes in growth and use of EU forests;
                         Figure 1-1: Dimensions of woody biomass in Europe (EU 27) in the year 2010)
EU 27 – Szenarien des Rohstoffaufkommens und der Rohstoffnachfrage

Mio. m³
                                                                                                          Nachfrage-Szenario
                                                                                                          A1: BIP + 2,5%
                                                                                                          Nachfrage-Szenario
                                                                                                          B2: BIP + 1,0%
                                                                                                          Hohe Holz-
                                                                                                          Mobilisierung
                                                                                                          Mittlere Holz-
                                                                                                          Mobilisierung
                                                                                                          Niedrige Holz-
                                                                                                          Mobilisierung




          Quelle: Mantau et al. 06/2010, S. 23 (Euwood - Final report: Real potential for changes in growth and use of EU forests;
          Figure 1-4: Development woody biomass potential demand and potential supply)
EU 27 – Entwicklung von Rohstoffpotenzial und Rohstoffnachfrage bis 2030
bei mittlerer Holz-Mobilisierung


in Mio. m³



Forstwirtschaft



Sonstige Holz-
rohstoffsektoren



Stoffliche Nutzung



Energetische
Nutzung



                   Quelle: Mantau et al. 06/2010, S. 23 (Euwood - Final report: Real potential for changes in growth and use of EU forests;
                   Figure 1-3: Development of main sectors of the Wood Resource Balance in M m³ in 2010, 2020 and 2030)
EU 27 – Marktaufteilung der stoffl. + energetischen Holznutzung 2010 bis 2030
(Nachfrage-Szenario A1, ohne Pellet-Produktion)




                                2010                                                                               2030


                                                                         2020

 Deutschland                                                        Deutschland                               Deutschland
37,0 % : 63,0 %                                                    52,6 % : 47,4 %                           55,0 % : 45,0 %

                  Quelle: Mantau et al. 06/2010, S. 36 (Euwood - Final report: Real potential for changes in growth and use of EU forests;
                  Figure 2-1: Market share of material and energy uses (A1, without pellet production)), Zahlen DE: Mantau et al.06/2010,S. 143
Entwicklung der stofflichen Nutzung nach Nachfrage-Szenario A1




          Quelle: Mantau et al. 06/2010, S. 23 (Euwood - Final report: Real potential for changes in growth and use of EU forests,
          Wood industry; based on UNECE/FAO and Jonsson, R.: econometric modelling; others including veneer & plywood)
Überschuss-/Defizit-Situation der Holzbiomasse im Nachfrage-Szenario A1
bei mittlerer Holz-Mobilisierung




                                                                                                                       Deutschland




                   Quelle: Mantau et al. 06/2010, S. 23 (Euwood - Final report: Real potential for changes in growth and use of EU forests;
                   Figure 1-4: Development woody biomass potential demand and potential supply)
Entwicklung des Weltenergiebedarfs




(1 EJ (Exajoule)                                                                                                              Jahr
= 1018 Joule)

                   Quelle: Henneberg/Fritsche 10/2010 (Öko-Institut e.V.): Klimaschutz durch Holz: Potenziale, Landnutzungsänderung und
                   Nachhaltigkeitsanforderungen, Folie 3 (Daten nach: IEA (2007), IPCC (2007), UNPD (2004) and WBGU (2003))
Entwicklung des Weltenergiebedarfs
                   EJ




(1 EJ (Exajoule)
= 1018 Joule)


                                                                                                                                Jahr

                                                                                                   2010
                        Quelle: Shell 2010 nach: Körner (Glunz) 2011, Folie 7: Holzwerkstoffe zwischen Ökonomie und Ressourcenschonung;
                        3. VHI Innovationsworkshop Interzum. Köln, 24. Mai 2011.
Beunruhigendes Fazit: Wir verheizen unsere Grundlagen für den Möbelbau




          Quelle: VHI + http://www.lenz-bhkw.de/lenz-bhkw.de/images/stories/template_images/Bioenergie/BioEnergieAllg_hp.jpg
Der Leichtbautrend im industriellen Möbelbau

                                Situation im klassischen Möbelschwerbau:

                               • hohes Niveau und weiterer Anstieg der Energiepreise

                               • steigende Rohstoffkosten bei der Herstellung klassischer
                                 Span- und Faserplatten (durch Kopplung an Energiepreise)

                               • Rohstoffverknappung (z.B. Lauan-Sperrholz in der
                                 Caravanindustrie)


                               • Konformität des Möbelangebots
                               • Kostendruck durch Billigimporte
                               • notwendige Reduktion von Logistikkosten (z.B. vollständige
                                 Ausnutzung des Ladevolumens)

                               • rechtliche Restriktionen (Vertrage-Gewichte, „10-Kilo-
                                 Schein“, Zölle, 25 kg/Mitnahmepacket, …)
Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau?




                 abträgliche
                Konformität des
                Möbelangebots
Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau?

                               allgemeiner Kostendruck im
                              Möbelmarkt durch Billigimporte
                                aus Asien und Osteuropa
Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau?

                             Das spricht gegen ein „immer weiter so“

                             „Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand
                             ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen
                             könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren,
                             werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.
                             Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch viel
                             schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen,
                             verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu
                             wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte
                             Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
                             Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel
                             Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an,
                             müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas
                             hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch
                             genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.“
                             (John Ruskin - englischer Sozialreformer 1819 – 1900)
Der Leichtbautrend im industriellen Möbelbau

                                Situation im klassischen Möbelschwerbau:

                               • hohes Niveau und weiterer Anstieg der Energiepreise

                               • steigende Rohstoffkosten bei der Herstellung klassischer
                                 Span- und Faserplatten (durch Kopplung an Energiepreise)

                               • Rohstoffverknappung (z.B. Lauan-Sperrholz in der
                                 Caravanindustrie)

                               • abträgliche Konformität des Möbelangebots

                               • allgemeiner Kostendruck im Möbelmarkt durch Billigimporte
                                 (mit zunehmender Tendenz)


                               • Logistikkosten
                               • rechtliche Restriktionen
Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau?


                                      notwendige Reduktion von
                                      Logistikkosten (Einsparung
                                        von „grauen Energien“)
Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau?




        mögliche rechtliche
 Restriktionen (Vertrage-Gewichte,
  „10-Kilo-Schein“, Zölle, 25 kg/
        Mitnahmepacket, …)
Indianische Weisheit: Wenn Dein Pferd tot ist, steig ab.
Heute ist alles leicht: „light is sexy … heavy is out“
Der Leichtbautrend im industriellen Möbelbau

                                Momentan günstige Bedingungen für Möbelleichtbau:

                              • aktuelle, internationale Gestaltungs-Mode zu mächtigen
                                wie extrem schlanken Werkstoffdimensionen

                              • allgemeiner Mobilitätstrend in der Gesellschaft

                              • traditionelle Konnotation „Schwere Ware = Gute Ware“
                                löst sich zunehmend auf

                              • allgemeiner technologischer Trend zu fortschreitender
                                Miniaturisierung, Materialreduktion und Technikintegration

                              • allgemeine ökologische Aspekte (Klimaschutz, CO2-Bilanz)

                              • aktuell stark erweitertes Werkstoffangebot durch steigende
                                Nachfrage in Nachbarbranchen

                              • erfolgreiches Vorbild IKEA (im Mitnahmebereich)
Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau?



                              aktuelle,
                internationale Gestaltungs-Mode zu
                  mächtigen wie extrem schlanken
                       Werkstoffdimensionen
Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau?




                                            aktuelle,
                              internationale Gestaltungs-Mode zu
                               mächtigen wie extrem schlanken
                                     Werkstoffdimensionen
Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau?




                                 allgemeiner Mobilitätstrend
                                      in der Gesellschaft
Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau?




                                  traditionelle Konnotation
                                „Schwere Ware = Gute Ware“
                                   löst sich zunehmend auf
Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau?




                           allgem. technologischer
                     Trend zur fortschreitenden Miniaturi-
                       sierung, Materialreduktion und
                               Technikintegration
Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau?




                  allgemeine
        ökologische Aspekte, Stichworte:
         Öko-Bilanz, CO2, Klima-Schutz,
               Energie-Wende, …
Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau?

CO2-Langzeitbilanz bei fünf PKW-Modellen     Volvo V70 2,4/2,5:
                                             Nach kurzzeitiger Ver-
                                             besserung nahe am
                                             Wert
                                             Opel Corsa 1,0:
                                             CO2-Reduktion wieder
                                             zunichte gemacht



                                             VW Golf 1,6:
                                             CO2-Emission stufen-
                                             weise nach unten
                                             gefahren

                                             Mercedes S 500:
                                             leichter Anstieg nach
                                             beachtlichen Ein-
                    allgemeine               sparungen
          ökologische Aspekte, Stichworte:
                                             BMW 320i:
           Öko-Bilanz, CO2, Klima-Schutz,    Konsequent den CO2-
                 Energie-Wende, …            Ausstoß nach unten
                                             gedrückt
Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau?




     aktuell stark erweitertes
 Werkstoffangebot durch steigende
  Nachfrage in Nachbarbranchen
Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau?




                                                 erfolgreiches Vorbild IKEA
                                                   (im Mitnahmebereich)
Einzig mögliches Fazit: Weg mit dem Brett vorm Kopf !
Grundsätzliche technologische Entwicklungstrends
                                                  7. "Voidness"
                                                        ▼
Folgt man der Entwicklungsmethodik                  • Monolith-
TRIZ (nach Genrich Altschuller, um                    System
1980), so lassen sich sieben generelle      • ein großer Leerraum
Entwicklungstrends hin zum "idealen            • viele Leerräume
System" in nahezu allen technologi-            • poröses System
schen Bereichen auffinden.                        • dynamische
                                                    Leerräume


Dabei gilt:                                        ideales
"Ein ideales System ist ein System,                System
das seine Funktion erfüllt,
ohne überhaupt da zu sein"
(Gimpel/ Herb/ Herb 2000, S.109).




"Voidness" = der Grad der Leerräume
eines technischen Systems
Leichte Konstruktionswerkstoffe für den industriellen Möbelbau
… und ausgereifte Verbindungstechnologie!
Wo finde ich Informationen zum Stand der Leichtbautechnologie im Möbelbau?
Der Leichtbautrend im industriellen Möbelbau

                                Besondere Zukunftschancen im Möbelleichtbau:

                              • Entwicklung neuer gestalterisch-technischer Diversifikations-
                                potenziale im Möbelbau

                              • Entwicklung vollkommen neuer Funktionalitäten

                              • Erweiterung der Freiheitsgrade in der Möbelkonstruktion

                              • Chance zur echten Dimensionierung von Möbelbauteilen
                                (Qualitätsverbesserung)

                              • Chance zum „Öko-Profit“ (Überwindung der scheinbaren
                                Widersprüche aus ökologischen und ökonomischen
                                Forderungen)

                              • Chance zur Technikintegration (ggf. auch Kostenreduktion
                                z.B. durch leichtere Beschläge)

                              • Chance zur Erschließung neuer Märkte für holzbasierte
                                Leichtbauwerkstoffe (z.B. Segmente im Ausbau von Mobilien)
Welche besonderen Chancen stecken morgen im Möbelleichtbau?


               Entwicklung neuer
            gestalterisch-technischer
            Diversifikationspotenziale
                  im Möbelbau




                                         Beispiel: Hybridantrieb → "hybride Möbel-Bauweisen", …
Welche besonderen Chancen stecken morgen im Möbelleichtbau?




     wesentliche Erweiterung der
  Freiheitsgrade einer ambitionierten
           Möbelkonstruktion
Welche besonderen Chancen stecken morgen im Möbelleichtbau?




                                             Chance zur echten
                                      Dimensionierung von Möbelbau-
                                       teilen (Qualitätsverbesserung)
Welche besonderen Chancen stecken morgen im Möbelleichtbau?



                                               Chance zum "Öko-Profit"
                                             (Überwindung der scheinbaren
                                             Widersprüche aus ökologischen
                                                u. ökonom. Forderungen)
Welche besonderen Chancen stecken morgen im Möbelleichtbau?




                                      Chance zur Technikintegration
                                       (ggf. Kostenreduktion durch
Weltneuheit:
                                         z.B. leichtere Beschläge)
Dynamic Multimedia Conferencing
Auffalten – Zusammenstecken - Einloggen
Welche besonderen Chancen stecken morgen im Möbelleichtbau?




                                                Chance zur Erschließung
          Wer gibt eigentlich der Leicht-     neuer Märkte (z.B. Segmente
          bauweise ihre Leichtigkeit?           im Ausbau von Mobilien)
          Wir machen so was.
Das machen wir mit Leichtigkeit.




Prof. Dipl.-Ing. Martin Stosch
Vorsitzender der Interessengemeinschaft Leichtbau e.V.

c/o Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Fachbereich Produktion und Wirtschaft
Labor für Möbelbau im Studiengang Holztechnik
Liebigstraße 87, 32657 Lemgo
… ein letzter Gedankengang

                             Lassen wir zum Abschluss bewusst keinen Trendfor-
                             scher zu Worte kommen, sondern einen Schriftsteller.

                             In der Vergangenheit haben sich Änderungen unserer
                             Wertewelt in der Literatur oft schneller angekündigt als
                             beispielsweise in der Architektur oder im Design. Wir
                             sollten deshalb der Literatur besondere Aufmerksam-
                             keit schenken:

                             Italo Calvino (* 1923, † 1985)

                             Sechs Vorschläge für das nächste Jahrtausend
                             (1984 niedergelegt):

                             •   lightness (Leichtigkeit)
                             •   quickness (Schnelligkeit)
                             •   exactitude (Genauigkeit)
                             •   visibility (Anschaulichkeit)
                             •   multiplicity (Vielschichtigkeit)
                             •   consistency (Beständigkeit)
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                         „Herausforderungen für die
                      Möbelproduktion von morgen“




Ressourcenverknappung
als Triebfeder für Innovation


Herzlichen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit!

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  • 1. Das machen wir mit Leichtigkeit. Prof. Dipl.-Ing. Martin Stosch Vorsitzender der Interessengemeinschaft Leichtbau e.V. c/o Hochschule Ostwestfalen-Lippe Fachbereich Produktion und Wirtschaft Labor für Möbelbau im Studiengang Holztechnik Liebigstraße 87, 32657 Lemgo
  • 2. ZOW ESSENTIALS 2012 Kongress „Herausforderungen für die Möbelproduktion von morgen“ Ressourcenverknappung als Triebfeder für Innovation • Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau? • Was begünstigt derzeit die Bestrebungen im Möbelleichtbau? • Welche besonderen Zukunfts-Chancen birgt der Möbelleichtbau?
  • 3. Der Leichtbautrend im industriellen Möbelbau Situation im klassischen Möbelschwerbau: • hohes Niveau und weiterer Anstieg der Energiepreise • steigende Rohstoffkosten bei der Herstellung klassischer Span- und Faserplatten (durch Kopplung an Energiepreise) • Rohstoffverknappung (z.B. Lauan-Sperrholz in der Caravanindustrie) • abträgliche Konformität des Möbelangebots • allgemeiner Kostendruck im Möbelmarkt durch Billigimporte (mit zunehmender Tendenz) • notwendige Reduktion von Logistikkosten (z.B. vollständige Ausnutzung des Ladevolumens) • rechtliche Restriktionen (Vertrage-Gewichte, „10-Kilo- Schein“, Zölle, 25 kg/Mitnahmepacket, …)
  • 4. Der Leichtbautrend im industriellen Möbelbau Situation im klassischen Möbelschwerbau: • Energiepreise • Rohstoffkosten • Rohstoffverknappung • abträgliche Konformität des Möbelangebots • allgemeiner Kostendruck im Möbelmarkt durch Billigimporte (mit zunehmender Tendenz) • notwendige Reduktion von Logistikkosten (z.B. vollständige Ausnutzung des Ladevolumens) • rechtliche Restriktionen (Vertrage-Gewichte, „10-Kilo- Schein“, Zölle, 25 kg/Mitnahmepacket, …)
  • 5. Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau? hohes Niveau und weiter steigende Energiepreise
  • 6. Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau? Preisentwicklung bei Holzhackschnitzeln, Holzpellets, Heizöl und Erdgas hohes Niveau und weiter steigende Energiepreise Quelle: C.A.R.M.E.N. – Centrales Agrar-Rohstoff-Marketing und Entwicklungs-Netzwerk e.V. nach URL: http://www.carmen-ev.de/dt/energie/pellets/images/pelletpreisbilder/PP_5t_Vgl_WHS_03_11.png (17.06.2011)
  • 7. Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau? Materialpreisentwicklung in der Möbelindustrie 2011 steigende Rohstoffkosten bei der Herstellung klassischer Span- und Faserplatten „Heftiger Preisschub bei Möbelproduktion Die Materialpreise kennen im Jahr 2011 nur eine Rich- tung: Nach oben. Wie aus einer aktuellen Umfrage in der Möbelindustrie hervorgeht, summieren sich die erfolgten oder für den Jahresverlauf bereits angekündigten Preis- erhöhungen auf bis zu 30 Prozent. Neben den bekannten „Preistreibern“ Spanplatte und Energie langen auch die Lieferanten von …“(HDH/VMD Wirtschaft kompakt, 06/2011). Quelle: HDH/VMD Wirtschaft kompakt, Ausgabe 6, Juni 2011, S. 1, Grafik 1
  • 8. Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau? Monatliche Preisentwicklung der Zulieferprodukte / Veränderungsraten zum Vorjahresmonat steigende Rohstoffkosten bei der Herstellung klassischer Span- und Faserplatten Schnittholz Holzwerkstoffe Beschläge Jan. 2009 Jan. 2010 Jan. 2011 „Zulieferprodukte: Preise auf hohem Niveau Die extreme Preisentwicklung bei den Zulieferprodukten stagniert auf hohem Niveau: Die Erzeuger- preise bei Schnittholz stiegen im April 2011 um 13 % im Vergleich zu Vorjahresmonat, der auch schon stark erhöht war. Werte von rund 20 % waren in den vergangenen Monaten keine Seltenheit. Holzwerkstoffe legen nachgelagert ebenfalls weiter zu: Ein Plus von 13,2 % steht hier in den Büchern …“ (HDH/VMD Wirtschaft kompakt, 06/2011). Quelle: HDH/VMD Wirtschaft kompakt, Ausgabe 6, Juni 2011, S. 1, Grafik 1
  • 9. Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau? zunehmende Rohstoffverknappung (z.B. Lauan-Sperrholz) Illegale Abholzung im brasilianischen Illegale Abholzung im indonesischen Regenwald (2004). Regenwald (2006).
  • 10. Holzrohstoffbilanz für Europa (EU 27) im Jahr 2010 / Studie Euwood 06/2010) 1 M odt = 1 Mio. tatro (1 PJ (Petajoule) = 1015 Joule) Forstwirtschaft Holzwirtschaft Sonstige Holzrohstoffsektoren Energetische Nutzung Quelle: Mantau et al. 06/2010, S. 20 (Euwood - Final report: Real potential for changes in growth and use of EU forests; Figure 1-1: Dimensions of woody biomass in Europe (EU 27) in the year 2010)
  • 11. EU 27 – Szenarien des Rohstoffaufkommens und der Rohstoffnachfrage Mio. m³ Nachfrage-Szenario A1: BIP + 2,5% Nachfrage-Szenario B2: BIP + 1,0% Hohe Holz- Mobilisierung Mittlere Holz- Mobilisierung Niedrige Holz- Mobilisierung Quelle: Mantau et al. 06/2010, S. 23 (Euwood - Final report: Real potential for changes in growth and use of EU forests; Figure 1-4: Development woody biomass potential demand and potential supply)
  • 12. EU 27 – Entwicklung von Rohstoffpotenzial und Rohstoffnachfrage bis 2030 bei mittlerer Holz-Mobilisierung in Mio. m³ Forstwirtschaft Sonstige Holz- rohstoffsektoren Stoffliche Nutzung Energetische Nutzung Quelle: Mantau et al. 06/2010, S. 23 (Euwood - Final report: Real potential for changes in growth and use of EU forests; Figure 1-3: Development of main sectors of the Wood Resource Balance in M m³ in 2010, 2020 and 2030)
  • 13. EU 27 – Marktaufteilung der stoffl. + energetischen Holznutzung 2010 bis 2030 (Nachfrage-Szenario A1, ohne Pellet-Produktion) 2010 2030 2020 Deutschland Deutschland Deutschland 37,0 % : 63,0 % 52,6 % : 47,4 % 55,0 % : 45,0 % Quelle: Mantau et al. 06/2010, S. 36 (Euwood - Final report: Real potential for changes in growth and use of EU forests; Figure 2-1: Market share of material and energy uses (A1, without pellet production)), Zahlen DE: Mantau et al.06/2010,S. 143
  • 14. Entwicklung der stofflichen Nutzung nach Nachfrage-Szenario A1 Quelle: Mantau et al. 06/2010, S. 23 (Euwood - Final report: Real potential for changes in growth and use of EU forests, Wood industry; based on UNECE/FAO and Jonsson, R.: econometric modelling; others including veneer & plywood)
  • 15. Überschuss-/Defizit-Situation der Holzbiomasse im Nachfrage-Szenario A1 bei mittlerer Holz-Mobilisierung Deutschland Quelle: Mantau et al. 06/2010, S. 23 (Euwood - Final report: Real potential for changes in growth and use of EU forests; Figure 1-4: Development woody biomass potential demand and potential supply)
  • 16. Entwicklung des Weltenergiebedarfs (1 EJ (Exajoule) Jahr = 1018 Joule) Quelle: Henneberg/Fritsche 10/2010 (Öko-Institut e.V.): Klimaschutz durch Holz: Potenziale, Landnutzungsänderung und Nachhaltigkeitsanforderungen, Folie 3 (Daten nach: IEA (2007), IPCC (2007), UNPD (2004) and WBGU (2003))
  • 17. Entwicklung des Weltenergiebedarfs EJ (1 EJ (Exajoule) = 1018 Joule) Jahr 2010 Quelle: Shell 2010 nach: Körner (Glunz) 2011, Folie 7: Holzwerkstoffe zwischen Ökonomie und Ressourcenschonung; 3. VHI Innovationsworkshop Interzum. Köln, 24. Mai 2011.
  • 18. Beunruhigendes Fazit: Wir verheizen unsere Grundlagen für den Möbelbau Quelle: VHI + http://www.lenz-bhkw.de/lenz-bhkw.de/images/stories/template_images/Bioenergie/BioEnergieAllg_hp.jpg
  • 19. Der Leichtbautrend im industriellen Möbelbau Situation im klassischen Möbelschwerbau: • hohes Niveau und weiterer Anstieg der Energiepreise • steigende Rohstoffkosten bei der Herstellung klassischer Span- und Faserplatten (durch Kopplung an Energiepreise) • Rohstoffverknappung (z.B. Lauan-Sperrholz in der Caravanindustrie) • Konformität des Möbelangebots • Kostendruck durch Billigimporte • notwendige Reduktion von Logistikkosten (z.B. vollständige Ausnutzung des Ladevolumens) • rechtliche Restriktionen (Vertrage-Gewichte, „10-Kilo- Schein“, Zölle, 25 kg/Mitnahmepacket, …)
  • 20. Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau? abträgliche Konformität des Möbelangebots
  • 21. Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau? allgemeiner Kostendruck im Möbelmarkt durch Billigimporte aus Asien und Osteuropa
  • 22. Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau? Das spricht gegen ein „immer weiter so“ „Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften. Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch viel schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.“ (John Ruskin - englischer Sozialreformer 1819 – 1900)
  • 23. Der Leichtbautrend im industriellen Möbelbau Situation im klassischen Möbelschwerbau: • hohes Niveau und weiterer Anstieg der Energiepreise • steigende Rohstoffkosten bei der Herstellung klassischer Span- und Faserplatten (durch Kopplung an Energiepreise) • Rohstoffverknappung (z.B. Lauan-Sperrholz in der Caravanindustrie) • abträgliche Konformität des Möbelangebots • allgemeiner Kostendruck im Möbelmarkt durch Billigimporte (mit zunehmender Tendenz) • Logistikkosten • rechtliche Restriktionen
  • 24. Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau? notwendige Reduktion von Logistikkosten (Einsparung von „grauen Energien“)
  • 25. Was kennzeichnet die Situation im klassischen Möbelschwerbau? mögliche rechtliche Restriktionen (Vertrage-Gewichte, „10-Kilo-Schein“, Zölle, 25 kg/ Mitnahmepacket, …)
  • 26. Indianische Weisheit: Wenn Dein Pferd tot ist, steig ab.
  • 27. Heute ist alles leicht: „light is sexy … heavy is out“
  • 28. Der Leichtbautrend im industriellen Möbelbau Momentan günstige Bedingungen für Möbelleichtbau: • aktuelle, internationale Gestaltungs-Mode zu mächtigen wie extrem schlanken Werkstoffdimensionen • allgemeiner Mobilitätstrend in der Gesellschaft • traditionelle Konnotation „Schwere Ware = Gute Ware“ löst sich zunehmend auf • allgemeiner technologischer Trend zu fortschreitender Miniaturisierung, Materialreduktion und Technikintegration • allgemeine ökologische Aspekte (Klimaschutz, CO2-Bilanz) • aktuell stark erweitertes Werkstoffangebot durch steigende Nachfrage in Nachbarbranchen • erfolgreiches Vorbild IKEA (im Mitnahmebereich)
  • 29. Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau? aktuelle, internationale Gestaltungs-Mode zu mächtigen wie extrem schlanken Werkstoffdimensionen
  • 30. Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau? aktuelle, internationale Gestaltungs-Mode zu mächtigen wie extrem schlanken Werkstoffdimensionen
  • 31. Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau? allgemeiner Mobilitätstrend in der Gesellschaft
  • 32. Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau? traditionelle Konnotation „Schwere Ware = Gute Ware“ löst sich zunehmend auf
  • 33. Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau? allgem. technologischer Trend zur fortschreitenden Miniaturi- sierung, Materialreduktion und Technikintegration
  • 34. Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau? allgemeine ökologische Aspekte, Stichworte: Öko-Bilanz, CO2, Klima-Schutz, Energie-Wende, …
  • 35. Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau? CO2-Langzeitbilanz bei fünf PKW-Modellen Volvo V70 2,4/2,5: Nach kurzzeitiger Ver- besserung nahe am Wert Opel Corsa 1,0: CO2-Reduktion wieder zunichte gemacht VW Golf 1,6: CO2-Emission stufen- weise nach unten gefahren Mercedes S 500: leichter Anstieg nach beachtlichen Ein- allgemeine sparungen ökologische Aspekte, Stichworte: BMW 320i: Öko-Bilanz, CO2, Klima-Schutz, Konsequent den CO2- Energie-Wende, … Ausstoß nach unten gedrückt
  • 36. Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau? aktuell stark erweitertes Werkstoffangebot durch steigende Nachfrage in Nachbarbranchen
  • 37. Was begünstigt schon heute den Möbelleichtbau? erfolgreiches Vorbild IKEA (im Mitnahmebereich)
  • 38. Einzig mögliches Fazit: Weg mit dem Brett vorm Kopf !
  • 39. Grundsätzliche technologische Entwicklungstrends 7. "Voidness" ▼ Folgt man der Entwicklungsmethodik • Monolith- TRIZ (nach Genrich Altschuller, um System 1980), so lassen sich sieben generelle • ein großer Leerraum Entwicklungstrends hin zum "idealen • viele Leerräume System" in nahezu allen technologi- • poröses System schen Bereichen auffinden. • dynamische Leerräume Dabei gilt: ideales "Ein ideales System ist ein System, System das seine Funktion erfüllt, ohne überhaupt da zu sein" (Gimpel/ Herb/ Herb 2000, S.109). "Voidness" = der Grad der Leerräume eines technischen Systems
  • 40. Leichte Konstruktionswerkstoffe für den industriellen Möbelbau
  • 41. … und ausgereifte Verbindungstechnologie!
  • 42. Wo finde ich Informationen zum Stand der Leichtbautechnologie im Möbelbau?
  • 43. Der Leichtbautrend im industriellen Möbelbau Besondere Zukunftschancen im Möbelleichtbau: • Entwicklung neuer gestalterisch-technischer Diversifikations- potenziale im Möbelbau • Entwicklung vollkommen neuer Funktionalitäten • Erweiterung der Freiheitsgrade in der Möbelkonstruktion • Chance zur echten Dimensionierung von Möbelbauteilen (Qualitätsverbesserung) • Chance zum „Öko-Profit“ (Überwindung der scheinbaren Widersprüche aus ökologischen und ökonomischen Forderungen) • Chance zur Technikintegration (ggf. auch Kostenreduktion z.B. durch leichtere Beschläge) • Chance zur Erschließung neuer Märkte für holzbasierte Leichtbauwerkstoffe (z.B. Segmente im Ausbau von Mobilien)
  • 44. Welche besonderen Chancen stecken morgen im Möbelleichtbau? Entwicklung neuer gestalterisch-technischer Diversifikationspotenziale im Möbelbau Beispiel: Hybridantrieb → "hybride Möbel-Bauweisen", …
  • 45. Welche besonderen Chancen stecken morgen im Möbelleichtbau? wesentliche Erweiterung der Freiheitsgrade einer ambitionierten Möbelkonstruktion
  • 46. Welche besonderen Chancen stecken morgen im Möbelleichtbau? Chance zur echten Dimensionierung von Möbelbau- teilen (Qualitätsverbesserung)
  • 47. Welche besonderen Chancen stecken morgen im Möbelleichtbau? Chance zum "Öko-Profit" (Überwindung der scheinbaren Widersprüche aus ökologischen u. ökonom. Forderungen)
  • 48. Welche besonderen Chancen stecken morgen im Möbelleichtbau? Chance zur Technikintegration (ggf. Kostenreduktion durch Weltneuheit: z.B. leichtere Beschläge) Dynamic Multimedia Conferencing Auffalten – Zusammenstecken - Einloggen
  • 49. Welche besonderen Chancen stecken morgen im Möbelleichtbau? Chance zur Erschließung Wer gibt eigentlich der Leicht- neuer Märkte (z.B. Segmente bauweise ihre Leichtigkeit? im Ausbau von Mobilien) Wir machen so was.
  • 50. Das machen wir mit Leichtigkeit. Prof. Dipl.-Ing. Martin Stosch Vorsitzender der Interessengemeinschaft Leichtbau e.V. c/o Hochschule Ostwestfalen-Lippe Fachbereich Produktion und Wirtschaft Labor für Möbelbau im Studiengang Holztechnik Liebigstraße 87, 32657 Lemgo
  • 51. … ein letzter Gedankengang Lassen wir zum Abschluss bewusst keinen Trendfor- scher zu Worte kommen, sondern einen Schriftsteller. In der Vergangenheit haben sich Änderungen unserer Wertewelt in der Literatur oft schneller angekündigt als beispielsweise in der Architektur oder im Design. Wir sollten deshalb der Literatur besondere Aufmerksam- keit schenken: Italo Calvino (* 1923, † 1985) Sechs Vorschläge für das nächste Jahrtausend (1984 niedergelegt): • lightness (Leichtigkeit) • quickness (Schnelligkeit) • exactitude (Genauigkeit) • visibility (Anschaulichkeit) • multiplicity (Vielschichtigkeit) • consistency (Beständigkeit)
  • 52. ZOW ESSENTIALS 2012 Kongress „Herausforderungen für die Möbelproduktion von morgen“ Ressourcenverknappung als Triebfeder für Innovation Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!