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burnout prophylaxe
- 1. Burnout-Prophylaxe und Linderung der Folgen eines (Beinahe-) Burnout:
Auf was achte ich als Berater, wie gehe ich vor?
Makro-Ebene Meso-Ebene Mikro-Ebene
Gesellschaft und Arbeitswelt Unternehmen Erwartungen und Realität
des Individuums
(Environment - Person - Misfit) (Effort-Reward-Imbalance)
* Hausarzt * Mitarbeiter mit Selbstschutz im Sinne der sieben
* Facharzt Querschnittsfunktion und (zumindest Gesundheitskriterien der WHO:
* Psychologe fachlicher) Verantwortung 1. Stabiles Selbstwertgefühl
* Psychotherapeut * kennt das Unternehmen, kennt "die 2. Positives Verhältnis zum eigenen
Wer ist langfristig zuständig
für Burnout-Prophylaxe?
Pappenheimer" Körper
* hat das Vertrauen des Entscheiders 3. Freundschaft und soziale
* Funktion kann angesiedelt sein bei: Beziehungen
Betriebsarzt, Arbeitsmediziner, 4. Intakte Umwelt
Sicherheitsfachkraft, QMB, KVP- 5. Sinnvolle Arbeit und gesunde
Verantwortlicher, Leiter Personal Arbeitsbedingungen
6. Gesundheitswissen und Zugang
zur Gesundheitsversorgung
7. Lebenswerte Gegenwart und die
begründete Hoffnung auf eine
lebenswerte Zukunft
© Allaxi, Günther Baur, www.allaxi.de Burnout-Prophylaxe und Linderung der Folgen Seite 1 von 7
- 2. Makro-Ebene Meso-Ebene Mikro-Ebene
Gesellschaft und Arbeitswelt Unternehmen Erwartungen und Realität
des Individuums
(Environment - Person - Misfit) (Effort-Reward-Imbalance)
* Hausarzt * Vorgesetzter 1. Überengagement
* Facharzt * Personalreferent 2. Erschöpfung und erste
* Psychologe * Kollegen Warnsymptome
* Betriebsarzt * Mitarbeiter 3. reduziertes Engagement
* Kunden 4. Emotionale Reaktionen
in Form von (Teil-) Diagnosen (Aggression, Depression)
Burnout-Kaskade (nach Burisch)
und wer sie wahrnehmen kann
5. Abbau der kognitiven
* Lebenspartner bzw. Ehepartner Leistungsfähigkeit, der Motivation,
* Freunde der Kreativität
* Kinder 6. Verflachung der sozialen
Kontakte sowie des emotionalen
in Form von in Form von und geistigen Lebens
emotionalen Veränderungen Konflikten am Arbeitsplatz 7. Psychosomatische Reaktionen wie
Schlafstörungen, Magen-Darm-
Es ist wichtig, dass jemand die Beschwerden, Herz-Kreislauf-
Wahrnehmungen aus klinischem Probleme, Infektanfälligkeit,
Befund, die Auffälligkeiten im Sexualstörungen, Suchtverhalten
sozialen Umfeld und die 8. Existenzielle Verzweiflung,
Veränderungen (im Verhalten) am Hoffnungslosigkeit, Suizidgefahr
Arbeitsplatz zusammenführt.
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- 3. Makro-Ebene Meso-Ebene Mikro-Ebene
Gesellschaft und Arbeitswelt Unternehmen Erwartungen und Realität
des Individuums
(Environment - Person - Misfit) (Effort-Reward-Imbalance)
Ärzte schulen in der Feindiagnose, * Analyse des Krankenstands Was sagen die Betroffenen selbst auf
Wie lässt sich das Burnout-Syndrom
z.B. Depression: * Welche Hinweise gibt es, dass die die Frage:
von definierten Erkrankungen
* Depersonalisation liegt nicht vor Arbeitsbedingungen Burnout auslösen Wie erklären Sie sich die
* Leistungszufriedenheit bleibt gleich können? Symptome, unter denen Sie leiden?
* Betroffener nennt berufsfremde * Was davon kann das Unternehmen (wenn Bezug zum Beruf, dann
abgrenzen?
Gründe für seine Depression ändern? Burnout-Verdacht)
z.B. Chronic Fatigue Syndrom (CFS)
* Betroffener nennt als Grund frühere
(Virus-) Infektion
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- 4. Makro-Ebene Meso-Ebene Mikro-Ebene
Gesellschaft und Arbeitswelt Unternehmen Erwartungen und Realität
des Individuums
(Environment - Person - Misfit) (Effort-Reward-Imbalance)
* Aufklärung über psychische * wissenschaftlich gesicherte * überzogene Erwartungen
Symptome Erkenntnisse einbeziehen reduzieren
* Aufklärung über somatische * Experten einbeziehen * unklare bzw. unrealistische
Symptome * betriebsärztliche Berufsvorstellungen klären, eine
* Aufklärung über soziale Folgen Vorsorgeuntersuchung zu verfehlte Berufs- oder Karrierewahl
arbeitsbedingtem Stress, dadurch vermeiden/ korrigieren
Erkenntnisse über das eigene * Stress besser bewältigen
Unternehmen gewinnen * Entspannungstechniken
* Leitlinien für Führungskräfte- * Nein-Sagen-Lernen
Primäre Prävention
Auswahl und -Entwicklung * Selbstwertgefühl stärken
(aufstellen und) einhalten, als * Hobbys pflegen
Vorbild führen * Sport-Therapie, Bewegungs-
* Krankmacher und belastende Therapie
Verhältnisse am Arbeitsplatz * stabile Partnerschaften und
abstellen/ vermeiden Freundschaften
* grüßen, bitten, danken * Spiritualität/ Religion
* Erwartungen an den Beruf im * Übungen zur Selbstwahrnehmung
Vorstellungsgespräch und im * Kommunikationstraining
Mitarbeitergespräch immer wieder * Stressmanagement-Seminare,
reflektieren Belastbarkeit verbessern
* fair sein, wertschätzen, loben * Konfliktmanagement
* Handlungsspielräume einrichten, * Coaching
mitentscheiden lassen * Supervision
* offen und fair kommunizieren
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- 5. Makro-Ebene Meso-Ebene Mikro-Ebene
Gesellschaft und Arbeitswelt Unternehmen Erwartungen und Realität
des Individuums
(Environment - Person - Misfit) (Effort-Reward-Imbalance)
Schulung des medizinischen * Führungskräfte entwickeln im * Früherkennung
Fachpersonals in der Abgrenzung von Umgang mit schwierigen * Screening
Burnout zu anderen Erkrankungen; Entscheidungen, unklaren oder * Berufliche Neuorientierung,
Stand der Forschung veröffentlichen fehlenden Informationen, belastendes Arbeitsumfeld
unterschiedlichen verlassen
Geschwindigkeiten u.ä. * Private Neuorientierung
* Arbeitsplatzstrukturen verändern, * kognitive Verhaltenstherapie
z.B. Zeitdruck herausnehmen, eigene
Arbeitsprozesse kontrollieren
können, Unterstützung anbieten u.a.
* Betriebsarzt einschalten
Prävention
Sekundäre
* aus dem bisherigen Arbeitsmilieu
herausnehmen
* Outplacement-Programm
* Wenn Planungen sich auf den
Arbeitsplatz auswirken werden,
dann Wissen der Mitarbeiter in die
Planung einbeziehen,
Veränderungsprozess moderieren,
damit die Mitarbeiter dem Neuen
zustimmen können
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- 6. Makro-Ebene Meso-Ebene Mikro-Ebene
Gesellschaft und Arbeitswelt Unternehmen Erwartungen und Realität
des Individuums
(Environment - Person - Misfit) (Effort-Reward-Imbalance)
Forschungsarbeit zu den * Leitlinien des Unternehmens * Rehabilitation
verschiedenen Untersuchungsformen (aufstellen und) auf das * ambulante psychotherapeutische
(soziales Umfeld, Gesundheitsmanagement anwenden Behandlung
Linderung der Folgen
Tertiäre Prävention/
körperliche Untersuchungen, * Forschungsergebnisse zu Burnout * stationäre psychotherapeutische
psychosomatisch, psychologisch) und einbeziehen Behandlung
ihren Wechselwirkungen * Management-Aufgaben neu * zusätzliche Therapie mit
austarieren Antidepressiva
* Reintegration
* Bewältigung von Krankheitsfolgen
* Nachbetreuung, Rückfallprophylaxe
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- 7. Makro-Ebene Meso-Ebene Mikro-Ebene
Gesellschaft und Arbeitswelt Unternehmen Erwartungen und Realität
des Individuums
(Environment - Person - Misfit) (Effort-Reward-Imbalance)
* mit den Vorgesetzten die * Orientierung auf umfassende
Situation klären ärztliche Diagnosen
aus dem Transtheoretischen Modell (TTM)
* Vorschläge für die Beratung von * viel Zeit lassen
Burnout-Kandidaten machen und * Hobbys und Kurzzeit-Projekte mit
mit den Vorgesetzten abstimmen Erfolgserlebnissen fördern
setze ich zusätzlich ein?
* Selbstwahrnehmung und
Welche Interventionen
Selbstwertgefühl stärken
* Reaktionen des sozialen Umfelds
erklären: Angst, Neid,
Unterstützung
* Patschefrage und daraus
abgeleitet: welche Methoden des
TTM kennt der Betroffene?
* Welcher Beratungsfahrplan ergibt
sich daraus?
* Stressoren abbauen, Klienten vor
Stress schützen
Quellen:
Rolf Manz, Burnout, in: Dirk Windemuth, Detlev Jung, Olaf Petermann (Hrsg.), Praxishandbuch psychische Belastungen im Beruf, Stuttgart 2010, S. 364-373;
Andreas Weber, Das Burnout-Syndrom - eine Krankheit moderner Gesellschaften? In: Andreas Weber, Georg Hörmann, Yvonne Ferreira, Psychosoziale Gesundheit im Beruf. Mensch -
Arbeitswelt - Gesellschaft, Stuttgart 2008, S. 74-90
© Allaxi, Günther Baur, www.allaxi.de Burnout-Prophylaxe und Linderung der Folgen Seite 7 von 7