5. Eine App hat im besten Fall wenige Minuten, um einen
positiven Eindruck zu hinterlassen. Daraus lässt sich ableiten:
Gute Apps sind selbsterklärend
Gute Apps sind möglichst fehlerfrei
Gute Apps sehen gut aus
11. Die Problemstellung sollte nicht zu
breit und nicht zu eng sein
Gut: „Wie können wir die Frauenquote in unserem Informatik-Studiengang erhöhen?“
Schlecht: „Wie setzen wir weltweit gute Manieren durch?“
Gut: „Wie bringen wir unser Studenten-Projekt in die lokale Presse?“
Schlecht: „Drucken wir unseren Semesterplan künftig in A4 oder A5?“
13. Dabei gelten die folgenden Regeln
Die Zeit ist begrenzt (maximal 30 Minuten)
Um unterschiedliche Sichtweisen auf dasselbe Problem zu erhalten, ist Brainstorming eine Team-
Aufgabe (mindestens 4 Personen)
Eines der Team-Mitglieder ist Protokollant (schreibt alle gesammelten Ideen mit) und sorgt
dafür, dass die nachfolgenden Regeln eingehalten werden:
Es spricht immer nur eine Person
Wer das Wort hat, darf sich frei äußern, sollte sich aber kurz fassen
Ideen werden nicht kritisiert, kommentiert oder beurteilt, es ist aber zulässig, Ideen auf den
Vorschlägen anderer aufzubauen
Je radikaler die Ideen, umso besser.
14. Beispiel
„Wie bringen wir unser Studenten-Projekt in die lokale Presse?“
Wir präsentieren uns auf dem Tag der
offenen Tür der Hochschule
Wir stellen eine Presseerklärung auf unsere Website
Wir nehmen am Imagine Cup teil
Wir setzen uns mit der Presseabteilung der Hochschule zusammen
Wir stürmen in die
Wir organisieren einen Flashmob auf dem Rathausplatz Redaktion des
Generalanzeigers
Wir unternehmen einen
Weltrekordversuch Wir sprühen unser Logo an den Hauptbahnhof
Wir suchen uns einen Promi, der unser
Wir erstellen ein virales Video Projekt unterstützt
Wir schreiben die lokale Presse direkt an Wir stellen unser Projekt dem Bürgermeister vor
Einer von uns studiert Journalismus, bewirbt sich beim Generalanzeiger und steigt
dort in eine Entscheider-Position auf, von der aus er unser Projekt prominent
platzieren kann.
15. So funktioniert Brainstorming:
3. Ideen sortieren und bewerten
Der Protokollant liest nach und nach alle notierten Ideen vor. Alle Teammitglieder müssen dann
sagen, ob die Idee aus ihrer Sicht weiterverfolgt werden soll oder nicht. Die Zahl der positiven
Bewertungen pro Idee werden notiert und die Ideen anschließend thematisch gruppiert und nach
ihrer Bewertung sortiert.
Das Team entscheidet schließlich gemeinsam, welche Ideen verworfen werden sollen (in der Regel
die Ideen mit den schlechtesten Bewertungen).
17. Aus Ideen werden Anforderungen.
Als <Rolle> möchte ich <Ziel>, um <Ergebnis>.
z.B.
Als Anwender möchte ich beim Beenden der Anwendung dazu aufgefordert werden, meine Daten
zu speichern, um diese nicht zu verlieren.
Oder
Als Administrator möchte ich Anwendern Schreibrechte an der Datenbank entziehen können, um
das versehentliche Löschen von Daten zu verhindern.
18. User Stories definieren
Eine gute Vorgehensweise bei der Definition von User-Stories ist zunächst die Grundfunktionen zu
definieren und diese dann weiter zu zerlegen.
z.B.
Als Anwender möchte ich Kontakte verwalten können, um so eine Empfängerliste für den späteren
E-Mail-Versand vorbereiten zu können.
Als Anwender möchte ich Kontakte anlegen können.
Als Anwender möchte ich bestehende Kontakte bearbeiten können.
Als Anwender möchte ich bestehende Kontakte löschen können.
Als Anwender möchte ich das Löschen von Kontakten einzeln bestätigen können,
um versehentliches Löschen zu verhindern.
Als Anwender möchte ich das Löschen von Kontakten rückgängig machen können.
Notas del editor
Vor dem Benutzen einer Desktop-Anwendung steht meist eine längere Recherche, ein Registrierungs- und/oder Bezahlprozess und eine ggf. langwierige Installation.
Der Benutzer einer Desktop-Anwendung wird, sollte er mit der Anwendung nicht zurecht kommen, eine Weile herumprobieren, im Netz nach einer Lösung suchen und im schlimmsten Fall frustriert aufgeben.Der Benutzer einer App wird diese in derselben Situation deinstallieren, eine negative Bewertung abgeben und die nächste App installieren.
In unserem Alltag sind wir es gewohnt, Probleme strukturiert und geplant anzugehen. Diese Herangehensweise ist sinnvoll, um sich auf eine Prüfung vorzubereiten, eine Hausarbeit anzufertigen oder einen Urlaub zu planen, sie verhindert aber meistens, dass wirklich neue, radikale Ideen entstehen.Wir sind geübt darin, neue Ideen sofort zu klassifizieren, zu bewerten, mit anderen Ideen zu vergleichen und ggf. auch wieder zu verwerfen. Beim Querdenken müssen wir diese Fertigkeit ablegen und neue Ideen zulassen, auch wenn diese in keine gewohnten Muster passen oder gar völlig unmöglich erscheinen.
Der nächste Schritt in der App-Entwicklung ist, aus den App-Ideen Anforderungen abzuleiten. Eine Möglichkeit, um Anforderungen zu definieren sind die so genannten User Stories. Eine User Story ist eine textuelle Beschreibung einer Anforderung aus der Perspektive eines Benutzers. Sie hat die FormAls <Rolle> möchte ich <Ziel>, um <Ergebnis>.