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‚Läuft bei dir‘? Oder ‚Alaska‘?
P r o g r a m me z u r Fö r d e r un g v o n k i n d e r - u n d
J u g e n db e t e i l i g u n g
AK Gemeinwesenarbeit:
Herzlich Willkommen!
3. I. Mitten drin – Jung und aktiv in Niedersachsen
Antje Möllmann (Geschäftsführerung) Kinderschutzbund Niedersachsen/ Birgit
Würdemann (Öffentlichkeitsarbeit und Organisation)
DKSB Landesverband Niedersachsen e.V.
„Chancen für Kinder und Jugendliche in Niedersachsen verbessern:
• für eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
• Angebote für positive Stärkung eigener Kräfte, Kompetenzen und Fähigkeiten“
4. II. Integration durch Sport
Jennifer Osthus, Teamleiterin Integration, Sport
und Soziale Arbeit, Soziales.
Landessportbund Niedersachsen e.V.
„Impulsgeber und Gestalter des organisierten
Sports“ – Integration
Struktur; Vereine/Sport
10. Unsere Ansprechpartner im LSB
FB Integration, Sport und Soziale Arbeit,
Soziales
„Impulsgeber und Gestalter den
organisierten Sport
für Integration begeistern.“
„die integrativen Potenziale des Sports
noch besser ausschöpfen“.
► fachliche Beratung & Begleitung vor Ort,
► aufbereitete Informationen und Qualifikationen,
► finanzielle Förderungen und mobiles Equipment,
► Beteiligungsmöglichkeiten an landesweiten
Maßnahmen
http://www.lsb-
niedersachsen.de/Integration,Sport,Soziales
14. Förderbereiche
…“Website oder unterschiedliche
Tools, mit denen
junge Menschen online ihre
Meinung sagen können.
-Online-Abstimmungen…“
„sucht euch Partner-innen aus der
Jugendarbeit, z.B. mit Handicap
oder mit Zuwanderungsgeschichte,
tragt euer Know-how zusammen
und organisiert eure eigene
Qualifizierung mit neuen Impulsen
für die Juleica-Ausbildung. …“
Nehmt euch
gesellschaftliche
Themen vor und
versucht, sie in
Standbildern aus
Menschen deutlich zu
machen. Zehn Minuten
Stillstand in einer
hektischen Umgebung,
das fällt sicher auf!
(- Holt euch Profis dazu.)
15. Nur neue Projekte
Online-Verfahren
Wer?:
„Förderanträge stellen können alle örtlichen und
kreisweiten, Jugendgruppen, die zu einem
landesweit aktiven Jugendverband gehören, außerdem
Jugendinitiativen, die vor Ort eigenständig
Jugendarbeit machen, sowie Jugendringe und
vergleichbare Zusammenschlüsse.“
16. Jugend Stärken im Quartier
Modellkommunen in Niedersachsen
2015-2019
(insgesamt 185 Modellkommunen)
17. IV. Von Marshmallows und Hirnscans:
Wie denken Kinder und
Jugendliche und was bedeutet das
für meine Arbeit vor Ort?
18. Das „Dazwischen“?
- Schwelle Kind Erwachsenem
Wir „verlieren“ die Menschen in diesem
Alter für bürgerschaftliches Engagement/
und „Mitmachen“
Aktuelle Befunde
20. Hinweis auf Studie
Forschung/Psychotherapie, Universität Ulm
Prof. Dr. Jörg M. Fegert/ Prof. Dr. Ute Ziegenhain
Ziel: „die Erstellung einer Lebensfeldexpertise für die sog.
„Lückekinder“ (10-14 Jahre)
und einen kommunalen bzw. gesellschaftspolitischen
Handlungsbedarf beschreibt.“
„erste Vorschläge für eine verbesserte soziale, bildungsbezogene und
freizeitpädagogische Unterstützung und Förderung von Lücke-
kindern“
Sept. 2015
21. Dr. Lutz Jäncke
- Neuropsychologe und
kognitiver
Neurowissenschaftler
- Ordinarius für
Neuropsychologie an der
Universität Zürich
23. • Pre-frontal cortex –
Frontalkortex
• Eine der
Regionen im
Gehirn, die
sich in der
Pubertät am
stärksten
verändern:
• Entscheidunge
n treffen
• Sich selbst
stoppen
(Selbstdiszipl
in)
•
• Bei Menschen
- Professorin für kognitive
Neurowissenschaften
- Institute of Cognitive Neuroscience,
University College London
24. • Vor 15 J.: noch keine
Magnetresonanztom.
dieser Art.
• Nun: während Hirnscan
Aufgaben geben und
Reaktionen
beobachten.
• Videoaufnahmen
Magnetic Resonance
Imaging – MRI.
• functional MRI –
Bewegungen.
• „This picture has radically
changed the way we
think about brain
development“
• Gehirnentwicklung hört
nicht nach der Kindheit
auf bis in die
20er/30er Jahre!
- Professorin für kognitive
Neurowissenschaften
- Institute of Cognitive Neuroscience,
University College London
28. Ein Teil des Präfrontalkortex, „medial prefrontal
cortex“ ist bei Pubertierenden, wenn sie soziale
Entscheidungen fällen, besonders aktiv.
Hier lässt Aktivität im Laufe der Zeit nach.
These: Erwachsene und Pubertierende nutzen je
andere Strategien, soziale Entscheidungen zu
treffen.
35. Großeltern als
Pubertierende
nicht in der
Schule. Vgl.intern.
Situation
Dabei: eine tolle
Phase, um dem
Gehirn etwas
hinzu zu fügen!
„The environment can and does shape the
adolescent brain“
36. Eigene Zusammenfassung
Viertelgestalter/innen-Studie: Selbstwirksamkeit
– wächst langsam im Leben. Es sind einzelne
Erlebnisse/ Erfolge im Leben! „Ich kann das!“
Lutz Jäncke: es ist nicht Glück, sondern Stolz! An
Jugendliche nicht Forderungen stellen, die sich nicht
erfüllen können!
Sarah-Jane Blakemore: Biologische bedingte
„Grenzen“/Entwicklungsstadien im Gehirn (z.B.
Perspektivwechsel-Problematik), und: Extreme – =
ganz typisch!
40. • seit vielen Jahren (z.T. Generationen) im Viertel
• sehen sich und ihren Nachwuchs im Viertel aufwachsen
• Vgl. (positive) Eigenidentifikation mit Viertel (bei B.m.M.:
häufig auch mit der Gruppe der „Ausländer“), z.T. positive
Gruppenselbstzuschreibung (als „Ghetto-Kinder“)
• wissen um das negative Image des Viertels, erachten es aber
nicht zwangsläufig als zutreffend
• hoher Bindungsgrad an Nahbereich
-
à Engagementpotential:
•sehr hoch!
•passiv!
•extrinsisch anregen und unterstützen!
Typus Viertelkinder
41. • distanzieren sich vom Viertel (negatives Image, keine
Selbstidentifikation)
• Lebensfokus auf Arbeit/eigenen sozialen Fortschritt
• Aktivitäten und soziale Kontakte meist außerhalb
des Quartiers
• Kinder sollen Kontakte außerhalb des Quartiers
aufbauen
• geringes Engagement/Aktivitätspotential (im Viertel)
-
à Engagementpotential (für die Bürgergesellschaft des
Viertels):
•durch Außenorientierung
und fehlende
Motivationslage: kaum
vorhanden
•(Engagementpotentialà
Mehrheitsgesellschaft
durchaus vorhanden!)
Typus Aufstiegsorientierte
42. 42
• Ausnahmeerscheinung* im Quartier
• vergleichsweise* starke soziale Netzwerke; öffentliche Person
(„bunter Hund“ des Stadtteils)
• hohes Selbstzutrauen, sieht eigenes Handeln als
möglicherweise wirksam an
• kann vielfältige Rollen übernehmen (bsp. SporttrainerInnen;
religiöse SprecherInnen, KioskbesitzerIn o.Ä.)
-
à Engagementpotential:
- sind bereits aktiv und
multiplizierend wirkend!
- die Ansprechpartner für
ViertelbewohnerInnen!
-
*= in Relation zu den meisten anderen ViertelbewohnerInnen
„Wenn die was organisieren, kann man sicher
gehen, der Bus ist voll.“
(Stadteilmitarbeiter über zwei Geschwister in
einem kurdischen Chor)
Typus ViertelgestalterInnen
43. 43
• authentischer Teil des Quartieres („eine[r] von uns“), Identifikationsfigur,
• z.T. BürgerInnen mit vergleichsweise überdurchschnittlichem* Bildungsgrad (sog. blockierte
Eliten),
• Bleibewille, d.h. sieht die Zukunft [auch des eigenen Nachwuchs] im Viertel,
• identifiziert sich positiv mit dem Viertel (trotz des Wissens um ein häufig negatives
Quartiersimage nach außen),
• Problembewusstsein und Handlungsdrang hinsichtlich Bürgergesellschaft
*= In Relation zu den meisten anderen ViertelbewohnerInnen
Typus ViertelgestalterInnen
Literatur:
Entbehrliche der Bürgergesellschaft? Sozial Benachteiligte und
Engagegement. J.Klatt/F. Walter, Bielefeld, Transcript 2011.
Wer organisiert die »Entbehrlichen«?: Viertelgestalterinnen und
Viertelgestalter in benachteiligten Stadtquartieren, C,Hoeft, J.Klatt,
A. Klimmeck, J.Kopp, J.Rugenstein, S. Messinger, F.Walter,
Bielefeld, Transcript 2013. Video: http://www.demokratie-
goettingen.de/blog/was-sind-viertelgestalter