3. Ausgangssituation
Fachkräftemangel in der Fachpflege
Sicherung der Fachkraftquoten
Langer zeitlicher Vorlauf von Fachweiterbildung
Forschungsauftrag der Deutschen Kranken-
hausgesellschaft (DKG) an das Deutsche
Krankenhausinstitut (DKI)
Bestandsaufnahme der derzeitigen Aus- und
Weiterbildungssituation
Diskussion von Möglichkeiten sowie Vor- und
Nachteilen einer Direktqualifikation in der
Psychiatriepflege
Psychiatrische Pflege: Quo vadis? 3
13. Situation der Ausbildung
Gesundheits- und Krankenpfleger / Altenpfleger
Qualifikation: Gesundheits- und (Kinder)Krankenpfleger,
Altenpfleger
Anbieter: staatl. anerkannte Schulen des
Gesundheitswesen, (Höhere) Berufsfachschulen,
Fachseminare, Altenpflegeschulen, Fachschulen für
Altenpflege
Voraussetzung: Realschulabschluss bzw. ein als
gleichwertig anerkannter Bildungsabschluss /
Hauptschulabschluss zusammen mit einer erfolgreich
abgeschlossenen Berufsausbildung oder einer
Erlaubnis als Krankenpflegehelfer
Dauer: je 2.100 Stunden schulische und je 2.500
Stunden praktische Ausbildung (3 Jahre)
Psychiatrische Pflege: Quo vadis? 13
14. Psychiatriepflege - Weiterbildung
Status-quo
Qualifikation: „Fachpflegekraft für Psychiatrie“
Zugangsvoraussetzung: Gesundheits- und (Kinder)Krankenpfleger, Alten-
pfleger [ggf. Heilerziehungspfleger, Entbindungspfleger]
Berufspraxis: überwiegend gefordert (1-2 Jahre)
Dauer: 2 Jahre Vollzeit bzw. 4 Jahre Teilzeit
Inhalte: je nach Bundesland unterschiedlich
psychiatrisch-medizinische Grundlagen
therapeutisch-pflegerische Grundlagen
Inhalte aus rechts-, sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Bereichen
Psychiatrische Pflege: Quo vadis? 14
15. Weiterbildungssituation
Psychiatriepflege
Erfahrung im erlernten Theoretischer und Praktische
Bundesland
Beruf Voraussetzung? praktischer Unterricht Weiterbildung
Baden- Ja, 2 Jahre, davon 12 Monate
720 Stunden 2350 Stunden
Württemberg Psychiatriepflege
Bayern keine Angaben (k.A.) k.A. k.A.
Ja, 2 Jahre davon 12 Monate
Berlin unmittelbar vor Beginn der 780 Stunden 750 Stunden
Weiterbildung
Brandenburg k.A. k.A. k.A.
Bremen Ja, mind. 1 Jahr 800 Stunden 2800 Stunden
Hamburg k.A. k.A. k.A.
Hessen Nein 810 Stunden 1800 Stunden
Mecklenburg- Ja, 18 Monate Vollzeittätigkeit
800 Stunden 1600 Stunden
Vorpommern in der Pflege
Niedersachsen Nein 720 Stunden 1400 Stunden
Nordrhein-
Nein 720 Stunden 1200 Stunden
Westfalen
Ja, 2 Jahre, davon 12 Monate
Rheinland-Pfalz in der Pflege psychisch oder 720 Stunden 1280 Stunden
psychosomatisch Kranker
Saarland Nein 720 Stunden 1600 Stunden
Ja, innerhalb der letzten 5
Sachsen Jahre mind. 24 Monate in der 720 Stunden 2000 Stunden
Psychiatriepflege
Sachsen-Anhalt k.A. k.A. k.A.
Ja, mind. ein Jahr, davon
Schleswig-
mindestens 6 Monate in der 600 Stunden 1200 Stunden
Holstein
Psychiatriepflege
Thüringen k.A. k.A. k.A.
Psychiatrische Pflege: Quo vadis? 15
17. Neue Qualifizierungswege
Studiengänge: Schwerpunkt psychiatrische Pflege
Bachelor-Studiengang Psychische Gesundheit / Psychiatrische
Pflege (Bachelor of Arts)
Anbieter: Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld
Voraussetzung: Studiengang wendet sich an ausgebildete
Fachkräfte, die bereits mit psychisch Kranken arbeiten. Es werden
weitere Berufsgruppen bei entsprechender Ausbildung und
Berufserfahrung zum Studium zugelassen.
Dauer: Die Regelstudienzeit für den Studiengang beträgt neun
Studienhalbjahre bei berufsbegleitender Studienorganisation (ca.
4500 Stunden)
Psychiatrische Pflege: Quo vadis? 17
18. Neue Qualifizierungswege
Studiengänge: Schwerpunkt psychiatrische Pflege
Studiengang „Erweiterte Pflegekompetenzen bei langfristigem
Versorgungsbedarf (Schwerpunkt Psychiatrie)“
Anbieter: Landeskrankenhaus (AöR), Pfalzklinikum (AdöR) und die
Katholische Hochschule Mainz; Stiftungsprofessur durch
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V.
Start des neuen Studienschwerpunktes "Erweiterte
Pflegekompetenzen bei langfristigem Versorgungsbedarf
(Schwerpunkt Psychiatrie)" wird das Sommersemester 2013 mit der
Aufnahme der ersten Bachelorstudierenden sein
Psychiatrische Pflege: Quo vadis? 18
19. Neue Qualifizierungswege
Pflegespezialist
Qualifikation: Integrative Aus- und Weiterbildung zum
Pflegespezialisten in Frankfurt
Anbieter: Agnes-Karll-Schule zusammen mit der Bildungsstätte des
Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität
Ausbildung 2-stufig:
Staatlich anerkannte Ausbildung in der Gesundheits- und
Krankenpflege (3-jährig)
Nicht staatlich anerkannte Weiterbildung (einjährig)
Schwerpunkte der Weiterbildung: Intensiv-, Anästhesie-,
Psychiatrie- oder OP-Pflege
Psychiatrische Pflege: Quo vadis? 19
20. Neue Qualifizierungswege
Pflegespezialist
Quelle: Klinikum und Fachbereich Medizin, Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main.www.kgu.de
Psychiatrische Pflege: Quo vadis? 20
21. Neue Qualifizierungswege (?)
Direktqualifikationen in der Psychiatriepflege
Qualifikation: Grundständige Ausbildung - Gesundheits- und
KrankenpflegerIn in der Psychiatrie, Psychosomatik und Kinder- und
Jugendpsychiatrie (Grobkonzept eines großen privaten KH-Trägers)
Start: offen
Zugangsvoraussetzung: Mittlere Reife o.ä. oder Hauptschulabschluss
mit Berufsausbildung
Dauer: 3 Jahre (2.100 h Theorie, 2.500 h Praxis)
Inhalte: Anlehnung an Regelaufgaben „Pflegepersonal“ der Psych-PV
Allgemeine Pflege
Somatische Pflege
Psychiatrische Pflege
Psychiatrische Pflege: Quo vadis? 21
23. Qualifizierungswege
Ausbildungsdauer
Gesundheits- und Krankenpfleger / Altenpfleger &
Weiterbildung
1 2 3 4 5 6 7
Pflegeausbildung Berufserfahrung Weiterbildung
Integrierte / Grundständige Ausbildung Psychiatriepflege
1 2 3 4
Pflegeausbildung - 3 bis 4 Jahre
Weiterbildung
Psychiatrische Pflege: Quo vadis? 23
24. Grundständige Ausbildung Psychiatrie
Bewertung durch Experten
Vorteile
Verkürzung der Fachweiterbildung um bis zu vier Jahre
Schnellere Verfügbarkeit von Fachkräften
Schnellere Einsatzfähigkeit durch Wegfall langer
Einarbeitungszeiten
Geringere Kosten für gut ausgebildete Fachkräfte
Erschließung neuer Zielgruppen für die Pflege
Psychiatrische Pflege: Quo vadis? 24
25. Grundständige Ausbildung Psychiatrie
Bewertung durch Experten
Nachteile
Solide pflegerische Grundausbildung evtl. nicht
gewährleistet
Kaum im ambulanten und häuslichen Bereich einsetzbar
Probleme wegen geringem Alter der Auszubildenden
Zu kurze Ausbildungsdauer (besser 4 statt 3 Jahre)
„Sackgassenberuf“
Fehlende staatliche Anerkennung
Geringe Akzeptanz bei Berufsverbänden
Psychiatrische Pflege: Quo vadis? 25
27. Fazit
Beurteilung von Direktqualifikationen schwierig, da derzeit nur auf
hypothetischer Basis möglich
Grundsätzlich zur Bedarfsdeckung geeignet, jedoch problembehaftet
Unterschiedliche Ansichten der Experten über Ausgestaltung einer
Direktqualifikation (3-4 Jahre)
Staatliche Anerkennung einstweilen nicht zu erwarten
Probleme aufgrund fehlender Akzeptanz bei Fach- und Berufs-
verbänden erwartet
Praxis wird handeln, wenn Politik/Selbstverwaltung Fachkräftebedarf
nicht deckt
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28. Kostenloser Download der Gutachten
„Ausbildungsmodelle in der Pflege“
„PSYCHiatrieBAROMETER 2011“
„Grundständige Ausbildungen in der Intensiv-
und Psychiatriepflege“ (demnächst)
unter www.dki.de
Dr. Sabine Löffert
0211-47051-56
sabine.loeffert@dki.de
Fotos: www.pixelio.de / Fotolia
Psychiatrische Pflege: Quo vadis? 28