2. Agenda
1. Unterteilung von Konflikten als Interventionsgrundlage
2. Grundsätzliche Ausrichtung der Interventionen
2.1 Präventive Interventionen
2.2 Kurative Interventionen
2.3 Vier prinzipielle Interventionsrichtungen
3. Die sechs seelischen Funktionen als Ansatzpunkte für Interventionen
3.1 Beispiel: Auf das Wollen der Parteien bezogene Interventionen
4. Abschluss
4. 1. Unterteilung von Konflikten als Interventionsgrundlage
Heiße Konflikte
Kalte Konflikte
explosive Auseinandersetzungen &
hoher Selbstwert
Kommunikationsstillstand &
enorme Anstrengung
5.
6. 2. GRUNDSÄTZLICHE AUSRICHTUNG
DER INTERVENTION
„Interventionsmaßnahmen sind nie pauschal sinnvoll oder sinnlos…“
Präventive & Kurative Interventionen
7. 2.1 Präventive Interventionen
Konfliktpotential
Absicht:
Verhindern des
Konflikt-Ausbruches
Durchführung:
Regelmäßige
Überprüfung auf
vorhandenes
Konfliktpotential
Konfliktprozess
Absicht:
Verhindern, dass
Konflikt die nächste
Eskalationsstufe
erreicht
Durchführung:
Schulungen in
Kommunikation,
Umgang mit Druck,
Stress & Konflikten
Konfliktfolgen
Absicht:
Schaden im
Konfliktfall möglich
gering halten
Durchführung:
Haftungsbeschränku
ngen im
Handelsrecht;
vertragliche
Regelungen z.B. im
Fall einer FirmenAuflösung
8. 2.2 Kurative Interventionen
DeEskalierende
Interventionen
Absicht:
Reduzierung der Eskalation/
Spannung
Durchführung:
Eskalationsmechanismen
bewusst machen; Nicht
gewünschte Wirkung der
Handlung mit Intentionen
vergleichen; Verzerrte
Perzeption des gegenseitigen
Verhalten korrigieren
Gefahr:
Unbeabsichtigtes anheizen d.
bestehenden Konfliktes
Eskalierende
Interventionen
Absicht:
Steigerung der Eskalation
Durchführung:
Prognose von Drittpartei über
Folgen; Verstärkung der
Behinderungen & Störungen bis
ins Unerträgliche
Gefahr:
Unausgesprochene
Vereinbarung zwischen
Parteien, vorzugeben es wäre
nichts passiert
9. 2.3 Vier Prinzipielle Interventionen
Intervention
Vorgehensweise von
Einschätzung der
Situation & ethischphilosophischen
Grundeinstellung
abhängig
Eskalierend
Ja
Kurativ
Konflikt
vorhanden?
DeEskalierend
Eskalierend
Nein
Präventiv
DeEskalierend
•Bestehende kalte Konflikte
dramatisiert
•Interessenvertreter ermutigt
seine Klienten, sich für die
Standpunkte einzusetzen
•Rekonstruktion des
Konfliktverlaufes & Klärung
•Konfliktparteien klären versch.
Perzeptionen des Verhaltens
•
•In Abwesenheit des Beraters
werden Ängste & Unterstellungen angesprochen
•Konfrontationssitzung zur
Vermeidung des „abkühlen“
•Kommunikationsprobleme
vorbeugen, Informationsregeln vereinbart
•Training in Kommunikationsmethoden
11. 3. Die sechs seelischen Faktoren als Ansatzpunkte für
Interventionen
1. Perzeption (= alle Vorgänge & Inhalte der
Wahrnehmung)
4. Willensfaktoren (Triebe, Motive, Intentionen)
Ziel: Korrektur der einseitigen bzw. verzerrten
Perzeptionen der Parteien; Mechanismen die im
Konfliktgeschehen zu Verzerrung/Fixierung der
Perzeptionen geführt haben, werden in
Wirksamkeit gehemmt
Ziel: Klarheit über bewusste wie unbewusste Absichten
erlangen; Zielvorstellungen lockern; Überdenken von
Zielen & Mitteln
5. Äußeres Verhalten
2.
Gedanken, Vorstellungen, Erinnerungen, Inte Ziel: Konstruktiver Umgang von unkontrollierten destruktiven
Verhalten; Verhalten soll sich mit Intentionen des
rpretationen
Handelnden decken; Reduzierung von
Ziel: Bewusstmachung von
Gewalthandlungen
Begrifflichkeiten,
Vorstellungen & Deutungen
der Sachverhalte sowie Erkenntnis
erlangen, inwieweit diese durch Konfliktsituation 6. Konfliktfolgen
beeinträchtigt sind
Erkennen von unbewussten Folgen ihrer Taten sowie
3. Gefühle & Einstellungen
Verantwortung übernehmen; Absichten & Folgen als
Wirkung des Gegnerverhaltens sollen getrennt
Ziel: Gefühle der Feindseligkeit &
voneinander betrachtet bzw. beurteilt werden
Diskriminierung überwinden, Vertrauen fassen &
einander tolerieren sowie respektieren
12. 3.1 Beispiel: Auf das Wollen der Parteien bezogene
Interventionen
→Willensfaktoren (Triebe, Motive,
Intentionen)
Ziel: Klarheit über bewusste wie unbewusste
Absichten erlangen; Zielvorstellungen lockern;
Überdenken von Zielen & Mitteln
•
Auf intensiveren Stufen der Eskalation
•
Befürchtung der Parteien, dass Vertrauensbeweise
falsch gedeutet werden
•
Problem: Ernsthafte Absichten werden fallen
gelassen
→ „GRIT-Taktik“ (C.Osgood, 1966) als Methode zum
Abbau von Spannungen
•
Wechselseitige Gesten der Versöhnung, um Furcht
zu nehmen
13.
14. 3.1 Beispiel: Auf das Wollen der Parteien bezogene
Interventionen
„Kleine Kreditangebote“- Die Vorgehensweise
Fragestellungen:
1. Was kann die Gegenpartei tun, um Vertrauen zu gewinnen? Welche „Kreditangebote“ wünscht du Dir von
Ihr?
2. Wie soll die Gegenpartei die Kreditangebote unzweideutig sichtbar machen?
3. Welche „kleinen Kreditangebote“ kannst Du selbst der Gegenpartei machen?
4. Wie solltest Du diese mitteilen, so dass keine Missverständnisse entstehen?
5. Bei welchen deiner Kreditangebote könntest du innerhalb der Frist auf Garantiekonditionen verzichten,
während die Auswirkungen des Kreditangebotes überprüft werden?
→ Dritte Partei sorgt dafür, dass nach einem ähnlichen Gespräch mit der anderen Partei ein konstruktiver
Austausch ohne weitere Konditionen erfolgt
15. 3.1 Beispiel: Auf das Wollen der Parteien bezogene
Interventionen – Häufige Problematik
Problematik:
Abgabe des Kreditangebotes nur unter
bestimmten Konditionen
Interpretation der Gegenseite: mangelndes
Vertrauen
Lösung:
Versprechen von einseitigen, unbedingten
Aktionen
Dritte Partei:
Funktion des„Vertrauensdepot“
17. „BEI KONFLIKTEN IST NICHT DAS BESTEHEN
VON DIFFERENZEN DAS EIGENTLICHE
PROBLEM, SONDERN DIE ART UND WEISE,
WIE MIT IHNEN UMGEGANGEN WIRD."
(ZITAT: FRIEDRICH GLASL, 1998)