1. Helaba Floor Research
Equity Daily 2. Juli 2012
Indikation Unterstützungen Widerstände Handelsbreite
DAX 6.415 6.348 / 6.329 6.431 / 6.504 6.280 / 6.480
Autor:
EuroStoxx 50 2.277 2.216 / 2.170 2.310 / 2.334 2.230 / 2.320
Christian Schmidt
Technischer Analyst
Tel.: 0 69/91 32-2388 Aktienmärkte: Wie lange hält die Aufwärtsdynamik an?
research@helaba.de Griechenland: EZB zu Nachverhandlungen beim Sparprogramm bereit
ESM: Bundesverfassungsgericht muss entscheiden
Datenseitig stehen die Einkaufsmanagerindizes in Italien und Spanien im Mittelpunkt, denn hier
Sales:
sind keine Vorabschätzungen erhältlich. Die vorläufigen Daten in Frankreich, Deutschland und der
Aktien- und Anlageprodukte Eurozone zeigten, dass eine deutliche Aufhellung der Stimmung nicht zu erwarten ist. Insbesonde-
0 69/91 32-31 49 re die deutsche Industriestimmung enttäuschte. Wichtiger für das allgemeine Marktsentiment dürf-
Eurex Futures Options Desk te der ISM-Index in den USA sein. Die Vorgaben durch die regionalen Industriebefragungen sind
0 69/91 32-18 33 schwach. Der ISM-Index wird daher ebenfalls sinken, vermutlich wird er aber in der Expansions-
zone bleiben. Neben den Industrie-PMIs sind auch die Dienstleistungsindizes interessant. In Euro-
pa gibt es wenig Positives zu berichten und der US-Serviceindex steht unter gemischten Vorzei-
chen. Zu guter Letzt stehen dann die US-Arbeitsmarktdaten an. Eine wesentlich höhere Dynamik
beim Beschäftigungsaufbau zeichnet sich nicht ab.
Des Weiteren sind die Entscheidungen der Zentralbanken in Großbritannien und der Eurozone zu
beachten. Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank hatte in der letzten Woche Spekulatio-
nen auf eine Zinssenkung genährt. Bereits bei der Sitzung im Juni wurde darüber diskutiert und
V ortag %
angesichts des eingetrübten wirtschaftlichen Ausblicks in der Eurozone bei gleichzeitiger Ent-
DA X 6.416,28 4,33%
spannung an der Inflationsfront, sehen wir gute Chancen, dass die EZB tatsächlich eine Zinssen-
DA X L. 6.408,43 4,24% kung auf 0,75 % von aktuell 1,0 % vornimmt. Dies wäre zwar mehr ein symbolischer Akt, da die
Geldmarktsätze schon seit längerem unterhalb des Leitzinses liegen, dennoch beachtenswert.
Stoxx 50 2.380,99 2,04%
Klare Signale dagegen haben die britischen Notenbanker gegeben. Eine neuerliche Ausweitung
Dow 12.880,09 2,20% des Anleihekaufvolumens um 50 Mrd. GBP ist zu erwarten.
Nas daq 2.935,05 3,00%
Aktienmärkte: Der Aktienmarkt stand am Freitag zunächst ganz im Zeichen der EU-Gipfel-
S&P 500 1.362,16 2,49%
Beschlüsse. Im Vorfeld war man davon ausgegangen, dass es zu keinen konkreten Ergebnissen
Nikkei 9.037,95 0,35% kommen würde – aber weit gefehlt. Die Einigung auf eine direkte Rekapitalisierung von Banken
Öl (Brent) 94,42 3,44% sorgte für eine deutliche Entspannung des Sentiments, da unterstellt wurde, dass zumindest tempo-
rär eine Verschärfung der Bankenkrise verhindert wurde. Auch eine gemeinsame Bankenaufsicht
EUR-USD 1,2658 1,77%
wurde diskutiert, wofür die EZB die Verantwortung tragen soll. Grundsätzlich muss der Kurs-
sprung wohl unter dem Motto „politische Börse“ verbucht werden. Einer Börsenweisheit folgend
muss davon ausgegangen werden, dass diese „kurze Beine“ hat, soll heißen, möglicherweise nur
von kurzer Dauer ist. Die Zeit nach dem Börsenschluss war noch sehr ereignisreich. Am Freitag
hatten Bundestag und Bundesrat den Euro-Rettungsfonds und den Fiskalpakt mit breiter Mehrheit
beschlossen. Im Gegenzug hat sich die Regierung mit der Opposition auf die Einführung einer
Finanztransaktionssteuer geeinigt. Allerdings ist damit noch nicht alles in trockenen Tüchern. Die
Euro-Rettungsmaßnahmen werden zunächst durch eine Klagewelle gebremst. Es gingen bereits
sechs Klagen gegen den europäischen Fiskalpakt und den dauerhaften Euro-Rettungsschirm ESM
beim Bundesverfassungsgericht ein. Damit musste der ursprünglich für den 01. Juli geplante Start
des ESM vorerst verschoben werden. Am Wochenende hat der „Fokus“ berichtet, dass die Bun-
desregierung Direkthilfen des Euro-Rettungsfonds ESM an Banken an weitere Bedingungen knüp-
fen will. Demnach sollen nur Banken Geld aus dem ESM erhalten, sofern sich deren Länder auch
an der Finanztransaktionssteuer beteiligen und entsprechend in den ESM einzahlen.
In dieser Woche werden natürlich auch die verschiedenen Konjunkturdaten und die Notenbanksit-
Herausgeber: Helaba Volkswirtschaft/Research, verantwortlich: Dr. G. R. Traud, Chefvolkswirt/Leitung Research, Neue Mainzer Straße 52-58, 60311
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