Die Öffentlichkeit, welche durch klassische Massenmedien wie fernsehen, radio und Zeitungen hergestellt wird, hat in den letzten Jahren einen starken Wandel erlebt. Die Digitalisierung der Verbreitungskanäle hat nicht nur zu einer Vervielfachung der ver- fügbaren angebote geführt, sondern auch neue nutzungsformen ermöglicht (z.B. zeit- versetztes und mobiles fernsehen). Während diese Entwicklungen eine zunehmende segmentierung des Publikums nahelegen, wurden durch die Digitalisierung der an- schlusskommunikation auch neue formen der Vernetzung dieser Teilöffentlichkeiten geschaffen. Beim Fernsehen findet die Anschlusskommunikation, welche früher auf familie, arbeits-/ ausbildungsplatz oder stammtisch beschränkt war, neuerdings zum Beispiel über facebook, Twitter und spezielle social TV Programme statt. Breitere auf- merksamkeit erlangte in jüngster Zeit die beachtliche anzahl Tweets während TV-sen- dungen wie dem amerikanische superbowl und der oskarverleihung oder auch dem deutschen Kanzlerduell. neben der etablierten Währung der reichweite scheint sich die fachwelt wie auch die breite Öffentlichkeit zunehmend für neue Partizipationsfor- men zu interessieren und sucht nach Kennzahlen, welche die aktivität der rezipienten quantifizieren. Bisher ist allerdings ungeklärt, ob es sich dabei um eine Parallelwährung handelt, die nur durch die reichweite determiniert ist, oder aber neue aspekte der TV- nutzung zum ausdruck kommen. Dieser offenen fragestellung nimmt sich das vorlie- gende forschungsprojekt an und untersucht, in welchem Verhältnis Zuschauerzahlen und rezipientenaktivitäten über social Media Kanäle stehen.