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dezember2015
05
BEYOND
wie sich glaubwürdigkeit und authentizität
auf die wahrnehmung auswirken
„EINFACH DU SELBST“
fokus
interne
kommunikation
dezember 2015
Das ist Coyo, das Enterprise Social Network, mit dem
du und deine Kollegen besser zusammen arbeiten!
Social Intranet
Projektplattform
Community
Wissensmanagement
Vetriebsplattform
Innovationsplattform
und vieles mehr …
GET STARTED TODAY!
WWW.COYOAPP.COM
Klassisches
Intranet
Soziales
Intranet
„EINFACHDUSELBST“·glaubwürdigkeitundauthentizität
glaubwürdigkeit und authentizität
Einfach man selbst sein, die Hüllen fallen lassen, authentisch sein – in Zeiten zunehmender
Transparenz gilt dieser Anspruch mehr denn je, und Authentizität wird als wesentlicher Faktor
für Glaubwürdigkeit bewertet. In der aktuellen Ausgabe wollen wir diesen Begriffen auf den
Grund gehen. Was bedeutet authentische Kommunikation? Was macht Unternehmen
glaubwürdig? Und ist Transparenz dafür tatsächlich unabdingbar, oder bedarf es nicht immer
auch ein wenig Schein und Maskerade?
Den Anfang machen Andrea Montua und Silke Evers und empfehlen: SPIELEN SIE
IHRE ROLLE – ABER BITTE AUTHENTISCH .
Über Praxiserfahrungen tauschen sich Michael Blabst (BMW Group), Antje Neubauer
(Deutsche Bahn) und Michael Röll (TUI Group) in der GESPRÄCHSRUNDE aus .
Stephan Rammelt von Deekeling Arndt Advisors vertieft das Thema
GLAUBWÜRDIGE COMPLIANCE-KOMMUNIKATION .
Welche Bedeutung Glaubwürdigkeit und Authentizität bei der nachhaltigen Entwicklung
der ARBEITGEBERMARKE haben, zeigt Thomas Hans von husare .
Jasmin Drogi beschreibt, wie das MITARBEITERMAGAZIN der ING-DiBa Authentizität
unterstreicht , und Lutz Hirsch von HIRSCHTEC gibt Empfehlungen,
wie AUTHENTIZITÄT IM INTRANET gelingt .
Mehr zum Thema Intranet und eine Hilfestellung für die Auswahl passender Lösungsanbieter
bietet die Sonderbeilage „Intranet – Marktübersicht und Trends 2015“.
05
dezember 2015
25 drei fragen an … PROF. DR. ANSGAR ZERFASS ÜBER GLAUBWÜRDIGKEIT, AUTHENTIZITÄT UND TRANSPARENZ
32 benchmark: comdirect STOP STARTING. START FINISHING.
34 benchmark: schwäbisch media BEWEGUNG DANK NEUER, STABILER FUNDAMENTE
36 tipps für eine erfolgreiche woche DIE GLORREICHEN SIEBEN
37 am puls der zeit KURZUMFRAGE: GLAUBWÜRDIGKEIT UND AUTHENTIZITÄT
38 teamwork continental regensburg DIE SCHNITTSTELLENMANAGER
40 auf augenhöhe PROF. DR. CHRISTOF EHRHART, Direktor Konzernkommunikation, Deutsche Post DHL Group
43 buzzwords GLAUBWÜRDIGKEIT UND AUTHENTIZITÄT
44 über den tellerrand ANDERS ALS DIE ANDEREN – DER 1. FC UNION BERLIN
47 fit für den berufsalltag FITNESSTIPPS VON PETER SCHLICKENRIEDER
48 transparenz ...
...LOHNT SICH! FÜR DAS IMAGE UND DIE GLAUBWÜRDIGKEIT
...EIN TEIL MEINER MEINUNG WÜRDE SIE VERUNSICHERN!
Pro und Contra von Veronika Höber und Dr. Gerhard Vilsmeier
50 so geht das! GEEIGNETE SOCIAL-MEDIA-KANÄLE FÜR AUTHENTISCHE INTERNE KOMMUNIKATION
IMMER IM HEFT...
4032 38
spielen sie ihre rolle – aber
bitte authentisch!
Führungskräfte gelten heute mehr
denn je als der entscheidende Erfolgsfaktor für
motivierendeundauthentischeinterneKommuni-
kation. Waren noch vor zehn Jahren vorrangig
Fachkompetenz und Delegationsvermögen ge-
fragt, spricht man heute vom Anbruch des „Zeit-
alters der Empathie“. Das stürzt viele Führungs-
kräfte in eine Sinnkrise: Soll ich empathisch und
authentisch sein oder doch lieber möglichst per-
fekt meine Rolle spielen?
von ANDREA MONTUA und SILKE EVERS
D
ie Kollegen strömen aus dem Besprechungsraum,
auf dem Flur wird einander zugeraunt: „Sonst
immer Anweisungen geben und jetzt auf einmal
die gefühlvolle Nummer? War unser Chef mal
wieder auf einem Seminar?“ Was ist passiert?
Herr Müller, Führungskraft bei einem mittel-
ständischen Unternehmen der Lebensmittelbranche, hat
entgegen seiner Gewohnheiten imTeammeeting in die Run-
de gefragt, wie die allgemeine Stimmung sei, und jeden auf-
gefordert, ein paar Sätze dazu zu sagen. Am Ende hat er dann
aber nur genickt, auf die Uhr geschaut und mit dem üblichen
Hinweis auf sein enormesTagespensum das Meeting beendet.
Was Herr Müller spätestens seit seinem letzten Füh-
rungsseminar weiß, ist, dass Empathie und Werte immer
wichtiger in unserer Gesellschaft werden und dass sich dies
auch auf die Unternehmenswelt auswirkt. Doch er ist ver-
wirrt. Bis vor Kurzem dachte er noch, Gefühle zeigen sei
unprofessionell und dass nur, wer seine Rolle besonders gut
spielt, auch eine gute Führungskraft ist. Nun hat er gelernt,
dass der Faktor der emotionalen Intelligenz zunehmend an
Bedeutung gewinnt und Authentizität Studien zufolge die
wichtigste Eigenschaft eines guten Managers sei. Offenbar
wurde in seinem Seminar die Frage unbeantwortet gelassen,
was dies nun konkret für seine Führungspraxis bedeutet. Und
somit ist der Schaden im Team größer als der Gewinn.
Authentizität oder Rolle – die Meinungen dazu sind so kon-
trovers wie zahlreich. Von Kritikern wird allzu große Auf-
richtigkeit als naiv und kontraproduktiv verhöhnt. Sie fürch-
ten Gefühlsduselei und Kollegen, die, ihren spontanen
Impulsen folgend, ihre Befindlichkeiten jederzeit nach außen
kehren. Kein Wunder, dass bei einem solchen Verständnis
der MaterieWirtschaftspsychologe Rainer Niermeyer, Autor
des Buches „Mythos Authentizität“, sagt: „Seine Authenti-
zität kann der Chef beim Häkelkurs oder im Männerverein
ausleben.“ Die Fraktion der Authentizitätsgegner vertritt,
verkürzt gesagt, die Position: Je geschickter das Rollenspiel,
desto besser die Führungskraft. Ihnen gegenüber stehen die
Befürworter, die Authentizität für das Allheilmittel im Mit-
einander halten und Rollen für Makulatur.
Doch schaut man genauer hin, liegen die Fraktionen
gar nicht so weit auseinander. Es lohnt sich, einen Blick
darauf zu werfen, ob und wie Authentizität und Rollen in
der Unternehmenspraxis sinnvoll und glaubwürdig kombi-
„seine authentizität kann der
chef beim häkelkurs oder im
männerverein ausleben.“
RAINER NIERMEYER
STRATEGISCH ZUM AUFBAU AUTHENTISCHER INTERNER KOMMUNIKATION
IST-SITUATION
Interne Mitarbeiterbefragungen,
der Engagement Survey oder die
Gallup-Studie bringen in vielen Un-
ternehmen Ergebnisse zutage wie:
der Mitarbeiter mit dem
Unternehmen
Führungskräfte
durch geringes
Engagement
SOLL-SITUATION
Die Wünsche der Unternehmens-
führung an Führungskräfte und
Mitarbeiter stehen dem entgegen:
Mitarbeiter
denkende und handelnde
Führungskräfte
Veränderungsprozessen
und des Vertrauens ins
Topmanagement
WAS JETZT?
Ignorieren der Gaps,
Verweilen in der Komfortzone
Veränderungsbereitschaft
und Unterstützung des
Prozesses durch Topma-
nagement, HR und Interne
Kommunikation
HANDLUNGSFELDER
und Wertesystem nach
innen transparent machen
positionieren
reflexion und eigener
Entwicklung animieren
überdenken und auf den
Soll-Zustand ausrichten
ODER
niert werden können, jenseits von „Seelen-Striptease“ und
Maskenspiel.
authentizität – ein begriff,
der polarisiert
Klopft man den recht sperrigen Begriff auf seine Inhalte ab,
kommen dabei Werte heraus, die überwiegend emotionale
Kompetenzen beschreiben. Wie beispielsweise Ehrlichkeit
und Transparenz (der Realität ins Auge blicken, auch unan-
genehme Rückmeldungen geben und akzeptieren können,
negative Seiten oder Fakten nicht verleugnen), Konsequenz
(nach Werten handeln vs. Opportunist sein), Bewusstsein
(zur Selbstreflexion fähig sein, eigene Stärken und Schwächen
kennen), Integrität, natürliches Auftreten sowie Verlässlich-
keit und damit eine gewisse Berechenbarkeit.
Führungskräften kommt bei der authentischen Kom-
munikation in Unternehmen eine zentrale Rolle zu. In zahl-
reichen Studien ist belegt, dass ihr Führungsverhalten ele-
mentar für die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist. Bekanntlich
ist es schwierig, Mitarbeiter zu motivieren, aber dafür umso
einfacher, sie zu demotivieren. Führungs-Guru Reinhard K.
Sprenger formuliert das so: „Menschen kommen zu Unter-
nehmen, aber sie verlassen Vorgesetzte.“ Geht man davon
aus, dass zu den zentralen Führungsaufgaben heute zählt,
Mitarbeiter einzubinden, zu begeistern, Selbstverantwortung
und Engagement zu fördern,Widerstände aufzulösen, Fragen
zu beantworten und Unsicherheiten zu nehmen, so liegt auf
der Hand, dass Glaubwürdigkeit und Authentizität unver-
zichtbar sind. Und dies gilt nicht nur für den Alltag, sondern
ganz besonders fürVeränderungsprozesse. Authentizität wird
von Mitarbeitern als wichtigste Eigenschaft eines guten Ma-
nagers betrachtet und durchgängig höher als Fachkompetenz,
Einfühlungsvermögen oder Belastbarkeit bewertet.
führung – (k)ein spagat?
Doch was kennzeichnet eine authentische, glaubwürdige
Führungskraft? Was bedeuten diese Werte für ihren Ar-
beitsalltag, wenn authentisch sein nicht heißt, Befindlich-
keiten nach außen zu kehren?
Nun, natürlich sollte eine Führungskraft mit dem
Vorstand nicht auf die gleiche Weise sprechen wie mit einem
Mitarbeiter. Und in einer Verhandlung mit Kunden oder
Lieferanten nicht so wie im Feedbackgespräch. Schon allein
darausergibtsichdieNotwendigkeitvonRollen.Aberdeshalb
muss Chef-Sein weder Drahtseilakt noch Spagat sein. Wich-
tigistundbleibtvorallem,dassdieFührungskraftweiß,wann
sie welche Rolle innehaben will und warum. Dass sie ein
Bewusstsein für ihre eigenen Stärken und Schwächen hat und
damit ihre Handlungsfelder kennt. Und dann ihre Führungs-
rollen möglichst gut erlernt und ausfüllt. Gelingt es ihr dabei,
klar zu sein und sich treu zu bleiben, stehen die Chancen gut,
dass die Mitarbeiter sie als authentisch und somit auch glaub-
würdigwahrnehmen.Wasesdafürbraucht,sindvornehmlich
Empathie, emotionale Intelligenz und der Wille, sich aus der
eigenen Komfortzone herauszubewegen. Es gilt, flexibel zu
©Montua&Partner
MASSNAHMEN
Unternehmensführung
entwickeln/optimieren
Kommunikation und ihre
Instrumente entwickeln
-
nagements unterstützen
machen/coachen
UMSETZUNG
Führungskräfte anbieten
instrumente auf Zielgruppen
ausrichten und nicht nach
agieren
Wissen um das eigene
Motivsystem (reissprofile.eu)
unterstützt auf dem Weg
zum persönlichen Leistungs-
optimum
WANN MITARBEITER IHRER
FÜHRUNGSKRAFT VERTRAUEN
VERTRAUEN IN FÜHRUNG
Fachliche und zwischenmenschliche Kompetenz
Ähnliche Ethik und
Wertevorstellungen
Erfahrene
Wertschätzung in
Gesprächen und
Handlungen
©Montua&Partner
sein, sich mit dem Unternehmen und seinen täglichen Pro-
zessen verändern zu wollen und zu wissen, warum.
so profitieren die mitarbeiter
IstdieFührungskrafttatsächlichdazubereit,undwirdsieauch
vomUnternehmendabeiunterstützt,dannerstkannauchihr
Team sich positiv entwickeln. Mehr denn je muss sich eine
Führungskraft heute daran messen lassen, ob sie ihr Team
fördert, die Aufgabe und nicht sich selbst in den Mittelpunkt
stellt. Ob sie es schafft, dass die Mitarbeiter zielorientiert,
wertschätzend und letztlich effizient miteinander agieren.
Das erreicht sie am ehesten, indem sie jeden einzel-
nen Mitarbeiter individuell behandelt und fördert, sich für
ihn interessiert und seine spezifischen Lern- und Entwick-
lungsprozesse unterstützt – kurz, ihn da abholt, wo er steht,
und ihm das gibt, was er für die persönliche Entwicklung
braucht. Das Mittel zum Zweck ist hier vor allem intensive
persönliche Kommunikation – denn nur in der direkten
Begegnung, im offenen und ehrlichen Dialog kann dies eine
Führungskraft leisten. Hierfür braucht es ein Ausbalancieren,
wo individuelle Behandlung und Effizienz noch vereinbar
sind. Vor allem aber liegt die Herausforderung darin, die
selbst gewählten Führungsrollen gemäß der eigenen Werte
zu interpretieren. Die schlechte Nachricht: Das ist nicht je-
dem in dieWiege gelegt, und Patentrezepte gibt es hier nicht.
schnittmenge zu unter-
nehmenswerten und -kultur
Richtig verstandene Authentizität muss ihren festen Platz im
Wertekanon eines Unternehmens haben – ob als expliziter
Unternehmenswert oder als Bestandteil des Führungsver-
ständnisses. Denn Führungskräfte können nicht im luft-
leeren Raum agieren.Voraussetzung ist also, dass es definierte
Unternehmenswerte und ein Führungsleitbild gibt, die auch
tatsächlich gelebt werden und somit Bestandteil der Unter-
nehmenskultur sind. Hierbei haben die Führungskräfte eine
wichtige Vorbildfunktion. Je höher der Deckungsgrad zwi-
schen den Werten des Unternehmens und ihren eigenen
Werten, desto leichter fällt es der Führungskraft, diese Wer-
te authentisch und somit glaubwürdig zu verkörpern, sich
dabei integer zu fühlen und intrinsisch motiviert zu sein.
Dasselbe gilt auch für die Mitarbeiter. Hat ein Unternehmen
DOS AND DON’TS AUTHENTISCHER KOMMUNIKATION
DOS
Verantwortung für
gesprochenes und
geschriebenes Wort
übernehmen
Sich der eigenen
Rolle(n) in verschiedenen
Situationen bewusst sein
Bewusstsein über unter-
schiedliche Bedürfnisse
bei Gesprächspartnern
S. 11) kennen und
sich dessen situativ bewusst sein
Aufrichtige, klare
und nachvollziehbare
Kommunikation
KEEP IT
REAL!
DON’TS
Rollenverhalten, das
aufgesetzt und unecht
wirkt
BLA BLA
BLA
Unkalkulierbare
Schwankungen
im persönlichen
Umgang
Keine Wahrnehmung
der unterschiedlichen
Bedürfnisse
fehlende Sachlichkeit im
Business-Kontext
„Fähnchen-im-Wind-
Kommunikation“
©Montua&Partner
lung, etwa über die Erstellung eines Persönlichkeitsprofils
wie dem Reiss Profile), Mentoring-Programme (Herausfor-
derungen und Möglichkeiten gelebter Authentizität bearbei-
ten bzw. stärken), gemeinsame Reflexion undWeiterentwick-
lung der Unternehmenswerte oder auch die Einführung von
360-Grad-Feedbacks aus der Mannschaft. Und natürlich hilft
es, den Führungskräften das passende Instrumentarium der
Führungskräftekommunikation zur Verfügung zu stellen,
um sie bei der effizienten und transparenten Kommunikati-
on mit ihren Mitarbeitern zu unterstützen. Dazu zählen
Hilfsmittel wie Sprachregelungen, Q&A, Info-Routinen,
spezielle Führungskräftemedien und -kanäle sowie rechtzei-
tige Informationen, aber auch die Förderung von Austausch
untereinander.
die geschäftsführung als
förderer
Nicht nur Führungskräfte, auch Geschäftsführer und Vor-
stände fragen sich angesichts der Vielzahl der Optionen, ob
und wie sie die notwendigen Maßnahmen monetarisieren
können, und scheuen häufig Aufwand und Kosten. Doch
das ist sehr kurzsichtig gedacht. Denn: Führungskräfte, die
individuell führen, die Stärken und Schwächen ihrer Mitar-
beiter kennen und eher Sparringspartner denn Kontrolleur
ihrer Mitarbeiter sind, arbeiten wesentlich effizienter, können
unternehmerischer denken und handeln.
Möchte die Geschäftsführung diese Vorteile nutzen,
sollte sie konsequent und zielstrebig das Thema fördern.
Dann heißt es, sich Gedanken zu machen, was im eigenen
Unternehmen notwendig ist: Ist es ein neues, gemeinsames
nun sehr standardisierte Führungsinstrumente und -metho-
den, bleibt der authentischen Führungskraft wenig Entfal-
tungs- und Gestaltungsspielraum. Das Gleiche gilt für einen
starken Fokus auf Shareholder-Value und kurzfristige Ergeb-
nisorientierung. Soll also authentische Führung nicht nur
moralisierend gefordert, sondern tatsächlich gelebt und um-
gesetzt werden, gilt es zu prüfen, ob Führungsverständnis,
Werte und Kultur das hergeben oder ob hier zuerst Hand-
lungsbedarf besteht. Wir meinen: Hier lohnt es sich, über
das Konzept eines authentischen Unternehmens nachzuden-
ken, das Werte wie Authentizität und Glaubwürdigkeit bei
den eigenen Führungskräften fordert und fördert.
Nun wird mancher sagen: Authentizität und persön-
lichkeitsspezifische Rollen sind nur begrenzt erlernbar. Doch
an dieser Stelle kommen wir zur guten Nachricht und dem
Denken in Möglichkeiten statt in Stolpersteinen: Die IK-
und HR-Abteilungen können die Führungskräfte ganz her-
vorragend dabei unterstützen, ihre Rolle zu finden und aus-
zufüllen. Grundvoraussetzung dafür ist im ersten Schritt,
dass sie und auch die Geschäftsführung die zentrale Bedeu-
tung der Führungskräfte erkennen. Dann gibt es zahlreiche
Methoden und Ansätze wie spezifische Trainings (z.B. zu
Führungs- und Kommunikationsthemen), Sparrings und
Coachings (zur Selbstreflexion und Persönlichkeitsentwick-
„menschen kommen zu
unternehmen, aber sie verlassen
vorgesetzte.“
REINHARD K. SPRENGER
WELTEN-MODELL: WIE MENSCHEN IN DER INTERAKTION
MIT ANDEREN INFORMATIONEN WAHRNEHMEN
Motive/
Werte
Vor-
erfahrungen
Glaubens-
sätze
Mentaler
Zustand
Motive/
Werte
Vor-
erfahrungen
Glaubens-
sätze
Mentaler
Zustand
VERHALTEN
„WELT“ VON KOLLEGE A „WELT“ VON KOLLEGE B
THEMA
UMGEBUNG
©Montua&Partner
Eigene Werte, Glaubenssätze, Vorerfahrungen und der aktuelle mentale Zustand bestimmen unsere Reaktionen auf Situationen in der Umge-
bung und damit unsere Sicht auf die Welt. Für eine wertschätzende und authentische Kommunikation ist es wichtig, nicht zu erwarten, dass ein
Gegenüber die Welt mit den gleichen Augen sieht wie man selbst, das Gleiche fühlt und denkt, sondern durch aktives Zuhören und wertschät-
zende Fragen Verständnis füreinander zu schaffen und so einer gemeinsamen Sicht auf Situationen näherzukommen.
QUELLEN
RITA GUNTHER MCGRATH, HARVARD BUSINESS MANAGER (15.09.2014):
Zeitalter der Empathie
REINHARD K. SPRENGER (SEPT. 2014):
Performer – Führen geht heute anders. Geld oder Leben! Was uns
wirklich antreibt
WENDELIN KÜPERS (2006):
Integrale und authentische Führung
MONTUA & PARTNER ist eine auf interne Kommunikation spezialisierte
Full-Service-Agentur mit Sitz in Hamburg. Seit mehr als zehn Jahren
unterstützen die Kolleginnen und Kollegen mittelständische Unter-
nehmen und Konzerne bei der Kommunikation mit Führungskräften
und Mitarbeitern in Alltags- und Veränderungssituationen. Schwer-
punkte sind dabei die Konzeption von Strategien, die Erstellung von
internen Kommunikationsinstrumenten sowie die Begleitung von
Unternehmen in nationalen und internationalen Change-Projekten.
Führungskräfte-Coachings sowie die Durchführung von Trainings
und Sparrings ergänzen das Portfolio. www.montua-partner.de
SILKE EVERS, Senior-Beraterin und Change
Managerin bei Montua & Partner
ANDREA MONTUA, geschäftsführende Partnerin
bei Montua & Partner
Führungsverständnis, eine stärkere Unterstützung oder gar
Neuausrichtung der internen Kommunikation, die Förde-
rung von offener Kommunikation und Transparenz, oder
sind es neue Rollen und Unternehmensstrukturen? Letzt-
endlich läuft es immer auf eine förderliche Personal- und
Organisationsentwicklung hinaus. Aber auch eine wahrhaf-
tige Öffentlichkeitsarbeit sowie ein transparenter Stakehol-
der-Dialog zählen hierzu – also Übereinstimmung vonWor-
ten und Taten auf allen Ebenen. Und schließlich geht es
darum, die eigenen Erwartungen klar an die Führungskräf-
te zu kommunizieren und nicht davon auszugehen, dass der
gesunde Menschenverstand ausreicht.
mitarbeiter emotional binden
Wer das Thema nur aussitzt und hofft, dass es wie eine Mode
an ihm vorüberzieht, riskiert, dass Dienst nach Vorschrift,
Flurfunk und Gerüchte um sich greifen und schwächt die
emotionale Bindung seiner Mitarbeiter. Die Folgen reichen
von Fluktuation und hohen Fehlzeiten bis hin zur „inneren
Kündigung“. Die daraus entstehenden Kosten durch Pro-
duktivitätseinbußen werden laut einer Gallup-Studie aus
dem Jahr 2014 auf 73 bis 95 Milliarden Euro jährlich allein
in Deutschland geschätzt. Aktuelle empirische Forschungen
ermitteln zudem eine positive Korrelation von authentischer
Führung, Arbeitszufriedenheit, Leistungsbereitschaft im
Team und freiwilligen Überstunden. Sicher ist: Ein Unter-
nehmen kann noch so viel Zeit und Ressourcen in die inter-
ne Kommunikation investieren – versäumt es, seine Füh-
rungskräfte fit zu machen, bleiben die Investitionen
wirkungslos. Gerade in Veränderungsprozessen oder Krisen
zeigt sich, welchen enormen Mehrwert eine vertrauensvolle
und authentische Führungs- und Teamkultur bringt. Dies
erst im Ernstfall anzugehen kostet wertvolle Zeit.
Das Bewusstsein über die Bedeutung gelungener
Führung ist bei den Vorständen, den IK- und HR-Abtei-
lungen vieler deutscher Unternehmen bereits weit verbreitet.
Da das Thema Authentizität allerdings noch unter diffuser
Begriffsdefinition leidet, ist es nicht verwunderlich, dass sich
viele fragen, was genau zu tun ist und wie. Aber der Druck
erhöht sich – seitens der Kunden, Mitarbeiter und der Ge-
sellschaft insgesamt. Fest steht: Aufgrund steigender Bela-
stungen wie Zeit- und Arbeitsdruck, Stress und Komplexität
entwickelt sich ein starker Trend hin zu dem emotionalen
Bedürfnis nach authentischem Leben und authentischer
Führung.
WIE MITARBEITER AUF
VERÄNDERUNGEN REAGIEREN
offen für
Neues
kritisch gegenüber
Neuem
versteckte
Kommentare
offene
Kommentare
GEGNER
SKEPTIKERUNTERSTÜTZER
FÖRDERER
Menschen reagieren unterschiedlich auf neue Situationen. Wichtig
ist es, die Kollegen adäquat kommunikativ einzubinden, in ihrem je-
weiligen (Kommunikations-)Bedürfnis zu sehen und mitzunehmen.
Förderer bspw. treten aktiv für Veränderungsvorhaben ein und sind
Botschafter. Unterstützer haben keine Vorbehalte und befürworten
neue Vorhaben, wenn sie Erläuterungen und Argumente für ein
besseres Verständnis der Veränderungen erhalten. Skeptiker dage-
gen haben sachliche Vorbehalte, die sie nicht öffentlich kundtun.
Sie lassen sich nur mit stichhaltigen Argumenten und kommunikati-
ver Kontinuität überzeugen. Die Gruppe der Gegner ist meist laut-
stark kritisch unterwegs und massive Überzeugungsarbeit ist oft
umsonst. Nur wenn alle anderen Kollegen bereits „Pro Verände-
rung“ sind, lassen sich Gegner von einer anderen Meinung als der
eigenen überzeugen.

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Beyond Ausgabe #5 – Leseprobe

  • 1. dezember2015 05 BEYOND wie sich glaubwürdigkeit und authentizität auf die wahrnehmung auswirken „EINFACH DU SELBST“ fokus interne kommunikation dezember 2015 Das ist Coyo, das Enterprise Social Network, mit dem du und deine Kollegen besser zusammen arbeiten! Social Intranet Projektplattform Community Wissensmanagement Vetriebsplattform Innovationsplattform und vieles mehr … GET STARTED TODAY! WWW.COYOAPP.COM Klassisches Intranet Soziales Intranet „EINFACHDUSELBST“·glaubwürdigkeitundauthentizität
  • 2. glaubwürdigkeit und authentizität Einfach man selbst sein, die Hüllen fallen lassen, authentisch sein – in Zeiten zunehmender Transparenz gilt dieser Anspruch mehr denn je, und Authentizität wird als wesentlicher Faktor für Glaubwürdigkeit bewertet. In der aktuellen Ausgabe wollen wir diesen Begriffen auf den Grund gehen. Was bedeutet authentische Kommunikation? Was macht Unternehmen glaubwürdig? Und ist Transparenz dafür tatsächlich unabdingbar, oder bedarf es nicht immer auch ein wenig Schein und Maskerade? Den Anfang machen Andrea Montua und Silke Evers und empfehlen: SPIELEN SIE IHRE ROLLE – ABER BITTE AUTHENTISCH . Über Praxiserfahrungen tauschen sich Michael Blabst (BMW Group), Antje Neubauer (Deutsche Bahn) und Michael Röll (TUI Group) in der GESPRÄCHSRUNDE aus . Stephan Rammelt von Deekeling Arndt Advisors vertieft das Thema GLAUBWÜRDIGE COMPLIANCE-KOMMUNIKATION . Welche Bedeutung Glaubwürdigkeit und Authentizität bei der nachhaltigen Entwicklung der ARBEITGEBERMARKE haben, zeigt Thomas Hans von husare . Jasmin Drogi beschreibt, wie das MITARBEITERMAGAZIN der ING-DiBa Authentizität unterstreicht , und Lutz Hirsch von HIRSCHTEC gibt Empfehlungen, wie AUTHENTIZITÄT IM INTRANET gelingt . Mehr zum Thema Intranet und eine Hilfestellung für die Auswahl passender Lösungsanbieter bietet die Sonderbeilage „Intranet – Marktübersicht und Trends 2015“. 05 dezember 2015
  • 3. 25 drei fragen an … PROF. DR. ANSGAR ZERFASS ÜBER GLAUBWÜRDIGKEIT, AUTHENTIZITÄT UND TRANSPARENZ 32 benchmark: comdirect STOP STARTING. START FINISHING. 34 benchmark: schwäbisch media BEWEGUNG DANK NEUER, STABILER FUNDAMENTE 36 tipps für eine erfolgreiche woche DIE GLORREICHEN SIEBEN 37 am puls der zeit KURZUMFRAGE: GLAUBWÜRDIGKEIT UND AUTHENTIZITÄT 38 teamwork continental regensburg DIE SCHNITTSTELLENMANAGER 40 auf augenhöhe PROF. DR. CHRISTOF EHRHART, Direktor Konzernkommunikation, Deutsche Post DHL Group 43 buzzwords GLAUBWÜRDIGKEIT UND AUTHENTIZITÄT 44 über den tellerrand ANDERS ALS DIE ANDEREN – DER 1. FC UNION BERLIN 47 fit für den berufsalltag FITNESSTIPPS VON PETER SCHLICKENRIEDER 48 transparenz ... ...LOHNT SICH! FÜR DAS IMAGE UND DIE GLAUBWÜRDIGKEIT ...EIN TEIL MEINER MEINUNG WÜRDE SIE VERUNSICHERN! Pro und Contra von Veronika Höber und Dr. Gerhard Vilsmeier 50 so geht das! GEEIGNETE SOCIAL-MEDIA-KANÄLE FÜR AUTHENTISCHE INTERNE KOMMUNIKATION IMMER IM HEFT... 4032 38
  • 4.
  • 5. spielen sie ihre rolle – aber bitte authentisch! Führungskräfte gelten heute mehr denn je als der entscheidende Erfolgsfaktor für motivierendeundauthentischeinterneKommuni- kation. Waren noch vor zehn Jahren vorrangig Fachkompetenz und Delegationsvermögen ge- fragt, spricht man heute vom Anbruch des „Zeit- alters der Empathie“. Das stürzt viele Führungs- kräfte in eine Sinnkrise: Soll ich empathisch und authentisch sein oder doch lieber möglichst per- fekt meine Rolle spielen? von ANDREA MONTUA und SILKE EVERS
  • 6. D ie Kollegen strömen aus dem Besprechungsraum, auf dem Flur wird einander zugeraunt: „Sonst immer Anweisungen geben und jetzt auf einmal die gefühlvolle Nummer? War unser Chef mal wieder auf einem Seminar?“ Was ist passiert? Herr Müller, Führungskraft bei einem mittel- ständischen Unternehmen der Lebensmittelbranche, hat entgegen seiner Gewohnheiten imTeammeeting in die Run- de gefragt, wie die allgemeine Stimmung sei, und jeden auf- gefordert, ein paar Sätze dazu zu sagen. Am Ende hat er dann aber nur genickt, auf die Uhr geschaut und mit dem üblichen Hinweis auf sein enormesTagespensum das Meeting beendet. Was Herr Müller spätestens seit seinem letzten Füh- rungsseminar weiß, ist, dass Empathie und Werte immer wichtiger in unserer Gesellschaft werden und dass sich dies auch auf die Unternehmenswelt auswirkt. Doch er ist ver- wirrt. Bis vor Kurzem dachte er noch, Gefühle zeigen sei unprofessionell und dass nur, wer seine Rolle besonders gut spielt, auch eine gute Führungskraft ist. Nun hat er gelernt, dass der Faktor der emotionalen Intelligenz zunehmend an Bedeutung gewinnt und Authentizität Studien zufolge die wichtigste Eigenschaft eines guten Managers sei. Offenbar wurde in seinem Seminar die Frage unbeantwortet gelassen, was dies nun konkret für seine Führungspraxis bedeutet. Und somit ist der Schaden im Team größer als der Gewinn. Authentizität oder Rolle – die Meinungen dazu sind so kon- trovers wie zahlreich. Von Kritikern wird allzu große Auf- richtigkeit als naiv und kontraproduktiv verhöhnt. Sie fürch- ten Gefühlsduselei und Kollegen, die, ihren spontanen Impulsen folgend, ihre Befindlichkeiten jederzeit nach außen kehren. Kein Wunder, dass bei einem solchen Verständnis der MaterieWirtschaftspsychologe Rainer Niermeyer, Autor des Buches „Mythos Authentizität“, sagt: „Seine Authenti- zität kann der Chef beim Häkelkurs oder im Männerverein ausleben.“ Die Fraktion der Authentizitätsgegner vertritt, verkürzt gesagt, die Position: Je geschickter das Rollenspiel, desto besser die Führungskraft. Ihnen gegenüber stehen die Befürworter, die Authentizität für das Allheilmittel im Mit- einander halten und Rollen für Makulatur. Doch schaut man genauer hin, liegen die Fraktionen gar nicht so weit auseinander. Es lohnt sich, einen Blick darauf zu werfen, ob und wie Authentizität und Rollen in der Unternehmenspraxis sinnvoll und glaubwürdig kombi- „seine authentizität kann der chef beim häkelkurs oder im männerverein ausleben.“ RAINER NIERMEYER STRATEGISCH ZUM AUFBAU AUTHENTISCHER INTERNER KOMMUNIKATION IST-SITUATION Interne Mitarbeiterbefragungen, der Engagement Survey oder die Gallup-Studie bringen in vielen Un- ternehmen Ergebnisse zutage wie: der Mitarbeiter mit dem Unternehmen Führungskräfte durch geringes Engagement SOLL-SITUATION Die Wünsche der Unternehmens- führung an Führungskräfte und Mitarbeiter stehen dem entgegen: Mitarbeiter denkende und handelnde Führungskräfte Veränderungsprozessen und des Vertrauens ins Topmanagement WAS JETZT? Ignorieren der Gaps, Verweilen in der Komfortzone Veränderungsbereitschaft und Unterstützung des Prozesses durch Topma- nagement, HR und Interne Kommunikation HANDLUNGSFELDER und Wertesystem nach innen transparent machen positionieren reflexion und eigener Entwicklung animieren überdenken und auf den Soll-Zustand ausrichten ODER
  • 7. niert werden können, jenseits von „Seelen-Striptease“ und Maskenspiel. authentizität – ein begriff, der polarisiert Klopft man den recht sperrigen Begriff auf seine Inhalte ab, kommen dabei Werte heraus, die überwiegend emotionale Kompetenzen beschreiben. Wie beispielsweise Ehrlichkeit und Transparenz (der Realität ins Auge blicken, auch unan- genehme Rückmeldungen geben und akzeptieren können, negative Seiten oder Fakten nicht verleugnen), Konsequenz (nach Werten handeln vs. Opportunist sein), Bewusstsein (zur Selbstreflexion fähig sein, eigene Stärken und Schwächen kennen), Integrität, natürliches Auftreten sowie Verlässlich- keit und damit eine gewisse Berechenbarkeit. Führungskräften kommt bei der authentischen Kom- munikation in Unternehmen eine zentrale Rolle zu. In zahl- reichen Studien ist belegt, dass ihr Führungsverhalten ele- mentar für die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist. Bekanntlich ist es schwierig, Mitarbeiter zu motivieren, aber dafür umso einfacher, sie zu demotivieren. Führungs-Guru Reinhard K. Sprenger formuliert das so: „Menschen kommen zu Unter- nehmen, aber sie verlassen Vorgesetzte.“ Geht man davon aus, dass zu den zentralen Führungsaufgaben heute zählt, Mitarbeiter einzubinden, zu begeistern, Selbstverantwortung und Engagement zu fördern,Widerstände aufzulösen, Fragen zu beantworten und Unsicherheiten zu nehmen, so liegt auf der Hand, dass Glaubwürdigkeit und Authentizität unver- zichtbar sind. Und dies gilt nicht nur für den Alltag, sondern ganz besonders fürVeränderungsprozesse. Authentizität wird von Mitarbeitern als wichtigste Eigenschaft eines guten Ma- nagers betrachtet und durchgängig höher als Fachkompetenz, Einfühlungsvermögen oder Belastbarkeit bewertet. führung – (k)ein spagat? Doch was kennzeichnet eine authentische, glaubwürdige Führungskraft? Was bedeuten diese Werte für ihren Ar- beitsalltag, wenn authentisch sein nicht heißt, Befindlich- keiten nach außen zu kehren? Nun, natürlich sollte eine Führungskraft mit dem Vorstand nicht auf die gleiche Weise sprechen wie mit einem Mitarbeiter. Und in einer Verhandlung mit Kunden oder Lieferanten nicht so wie im Feedbackgespräch. Schon allein darausergibtsichdieNotwendigkeitvonRollen.Aberdeshalb muss Chef-Sein weder Drahtseilakt noch Spagat sein. Wich- tigistundbleibtvorallem,dassdieFührungskraftweiß,wann sie welche Rolle innehaben will und warum. Dass sie ein Bewusstsein für ihre eigenen Stärken und Schwächen hat und damit ihre Handlungsfelder kennt. Und dann ihre Führungs- rollen möglichst gut erlernt und ausfüllt. Gelingt es ihr dabei, klar zu sein und sich treu zu bleiben, stehen die Chancen gut, dass die Mitarbeiter sie als authentisch und somit auch glaub- würdigwahrnehmen.Wasesdafürbraucht,sindvornehmlich Empathie, emotionale Intelligenz und der Wille, sich aus der eigenen Komfortzone herauszubewegen. Es gilt, flexibel zu ©Montua&Partner MASSNAHMEN Unternehmensführung entwickeln/optimieren Kommunikation und ihre Instrumente entwickeln - nagements unterstützen machen/coachen UMSETZUNG Führungskräfte anbieten instrumente auf Zielgruppen ausrichten und nicht nach agieren Wissen um das eigene Motivsystem (reissprofile.eu) unterstützt auf dem Weg zum persönlichen Leistungs- optimum WANN MITARBEITER IHRER FÜHRUNGSKRAFT VERTRAUEN VERTRAUEN IN FÜHRUNG Fachliche und zwischenmenschliche Kompetenz Ähnliche Ethik und Wertevorstellungen Erfahrene Wertschätzung in Gesprächen und Handlungen ©Montua&Partner
  • 8. sein, sich mit dem Unternehmen und seinen täglichen Pro- zessen verändern zu wollen und zu wissen, warum. so profitieren die mitarbeiter IstdieFührungskrafttatsächlichdazubereit,undwirdsieauch vomUnternehmendabeiunterstützt,dannerstkannauchihr Team sich positiv entwickeln. Mehr denn je muss sich eine Führungskraft heute daran messen lassen, ob sie ihr Team fördert, die Aufgabe und nicht sich selbst in den Mittelpunkt stellt. Ob sie es schafft, dass die Mitarbeiter zielorientiert, wertschätzend und letztlich effizient miteinander agieren. Das erreicht sie am ehesten, indem sie jeden einzel- nen Mitarbeiter individuell behandelt und fördert, sich für ihn interessiert und seine spezifischen Lern- und Entwick- lungsprozesse unterstützt – kurz, ihn da abholt, wo er steht, und ihm das gibt, was er für die persönliche Entwicklung braucht. Das Mittel zum Zweck ist hier vor allem intensive persönliche Kommunikation – denn nur in der direkten Begegnung, im offenen und ehrlichen Dialog kann dies eine Führungskraft leisten. Hierfür braucht es ein Ausbalancieren, wo individuelle Behandlung und Effizienz noch vereinbar sind. Vor allem aber liegt die Herausforderung darin, die selbst gewählten Führungsrollen gemäß der eigenen Werte zu interpretieren. Die schlechte Nachricht: Das ist nicht je- dem in dieWiege gelegt, und Patentrezepte gibt es hier nicht. schnittmenge zu unter- nehmenswerten und -kultur Richtig verstandene Authentizität muss ihren festen Platz im Wertekanon eines Unternehmens haben – ob als expliziter Unternehmenswert oder als Bestandteil des Führungsver- ständnisses. Denn Führungskräfte können nicht im luft- leeren Raum agieren.Voraussetzung ist also, dass es definierte Unternehmenswerte und ein Führungsleitbild gibt, die auch tatsächlich gelebt werden und somit Bestandteil der Unter- nehmenskultur sind. Hierbei haben die Führungskräfte eine wichtige Vorbildfunktion. Je höher der Deckungsgrad zwi- schen den Werten des Unternehmens und ihren eigenen Werten, desto leichter fällt es der Führungskraft, diese Wer- te authentisch und somit glaubwürdig zu verkörpern, sich dabei integer zu fühlen und intrinsisch motiviert zu sein. Dasselbe gilt auch für die Mitarbeiter. Hat ein Unternehmen DOS AND DON’TS AUTHENTISCHER KOMMUNIKATION DOS Verantwortung für gesprochenes und geschriebenes Wort übernehmen Sich der eigenen Rolle(n) in verschiedenen Situationen bewusst sein Bewusstsein über unter- schiedliche Bedürfnisse bei Gesprächspartnern S. 11) kennen und sich dessen situativ bewusst sein Aufrichtige, klare und nachvollziehbare Kommunikation KEEP IT REAL! DON’TS Rollenverhalten, das aufgesetzt und unecht wirkt BLA BLA BLA Unkalkulierbare Schwankungen im persönlichen Umgang Keine Wahrnehmung der unterschiedlichen Bedürfnisse fehlende Sachlichkeit im Business-Kontext „Fähnchen-im-Wind- Kommunikation“ ©Montua&Partner
  • 9. lung, etwa über die Erstellung eines Persönlichkeitsprofils wie dem Reiss Profile), Mentoring-Programme (Herausfor- derungen und Möglichkeiten gelebter Authentizität bearbei- ten bzw. stärken), gemeinsame Reflexion undWeiterentwick- lung der Unternehmenswerte oder auch die Einführung von 360-Grad-Feedbacks aus der Mannschaft. Und natürlich hilft es, den Führungskräften das passende Instrumentarium der Führungskräftekommunikation zur Verfügung zu stellen, um sie bei der effizienten und transparenten Kommunikati- on mit ihren Mitarbeitern zu unterstützen. Dazu zählen Hilfsmittel wie Sprachregelungen, Q&A, Info-Routinen, spezielle Führungskräftemedien und -kanäle sowie rechtzei- tige Informationen, aber auch die Förderung von Austausch untereinander. die geschäftsführung als förderer Nicht nur Führungskräfte, auch Geschäftsführer und Vor- stände fragen sich angesichts der Vielzahl der Optionen, ob und wie sie die notwendigen Maßnahmen monetarisieren können, und scheuen häufig Aufwand und Kosten. Doch das ist sehr kurzsichtig gedacht. Denn: Führungskräfte, die individuell führen, die Stärken und Schwächen ihrer Mitar- beiter kennen und eher Sparringspartner denn Kontrolleur ihrer Mitarbeiter sind, arbeiten wesentlich effizienter, können unternehmerischer denken und handeln. Möchte die Geschäftsführung diese Vorteile nutzen, sollte sie konsequent und zielstrebig das Thema fördern. Dann heißt es, sich Gedanken zu machen, was im eigenen Unternehmen notwendig ist: Ist es ein neues, gemeinsames nun sehr standardisierte Führungsinstrumente und -metho- den, bleibt der authentischen Führungskraft wenig Entfal- tungs- und Gestaltungsspielraum. Das Gleiche gilt für einen starken Fokus auf Shareholder-Value und kurzfristige Ergeb- nisorientierung. Soll also authentische Führung nicht nur moralisierend gefordert, sondern tatsächlich gelebt und um- gesetzt werden, gilt es zu prüfen, ob Führungsverständnis, Werte und Kultur das hergeben oder ob hier zuerst Hand- lungsbedarf besteht. Wir meinen: Hier lohnt es sich, über das Konzept eines authentischen Unternehmens nachzuden- ken, das Werte wie Authentizität und Glaubwürdigkeit bei den eigenen Führungskräften fordert und fördert. Nun wird mancher sagen: Authentizität und persön- lichkeitsspezifische Rollen sind nur begrenzt erlernbar. Doch an dieser Stelle kommen wir zur guten Nachricht und dem Denken in Möglichkeiten statt in Stolpersteinen: Die IK- und HR-Abteilungen können die Führungskräfte ganz her- vorragend dabei unterstützen, ihre Rolle zu finden und aus- zufüllen. Grundvoraussetzung dafür ist im ersten Schritt, dass sie und auch die Geschäftsführung die zentrale Bedeu- tung der Führungskräfte erkennen. Dann gibt es zahlreiche Methoden und Ansätze wie spezifische Trainings (z.B. zu Führungs- und Kommunikationsthemen), Sparrings und Coachings (zur Selbstreflexion und Persönlichkeitsentwick- „menschen kommen zu unternehmen, aber sie verlassen vorgesetzte.“ REINHARD K. SPRENGER WELTEN-MODELL: WIE MENSCHEN IN DER INTERAKTION MIT ANDEREN INFORMATIONEN WAHRNEHMEN Motive/ Werte Vor- erfahrungen Glaubens- sätze Mentaler Zustand Motive/ Werte Vor- erfahrungen Glaubens- sätze Mentaler Zustand VERHALTEN „WELT“ VON KOLLEGE A „WELT“ VON KOLLEGE B THEMA UMGEBUNG ©Montua&Partner Eigene Werte, Glaubenssätze, Vorerfahrungen und der aktuelle mentale Zustand bestimmen unsere Reaktionen auf Situationen in der Umge- bung und damit unsere Sicht auf die Welt. Für eine wertschätzende und authentische Kommunikation ist es wichtig, nicht zu erwarten, dass ein Gegenüber die Welt mit den gleichen Augen sieht wie man selbst, das Gleiche fühlt und denkt, sondern durch aktives Zuhören und wertschät- zende Fragen Verständnis füreinander zu schaffen und so einer gemeinsamen Sicht auf Situationen näherzukommen.
  • 10. QUELLEN RITA GUNTHER MCGRATH, HARVARD BUSINESS MANAGER (15.09.2014): Zeitalter der Empathie REINHARD K. SPRENGER (SEPT. 2014): Performer – Führen geht heute anders. Geld oder Leben! Was uns wirklich antreibt WENDELIN KÜPERS (2006): Integrale und authentische Führung MONTUA & PARTNER ist eine auf interne Kommunikation spezialisierte Full-Service-Agentur mit Sitz in Hamburg. Seit mehr als zehn Jahren unterstützen die Kolleginnen und Kollegen mittelständische Unter- nehmen und Konzerne bei der Kommunikation mit Führungskräften und Mitarbeitern in Alltags- und Veränderungssituationen. Schwer- punkte sind dabei die Konzeption von Strategien, die Erstellung von internen Kommunikationsinstrumenten sowie die Begleitung von Unternehmen in nationalen und internationalen Change-Projekten. Führungskräfte-Coachings sowie die Durchführung von Trainings und Sparrings ergänzen das Portfolio. www.montua-partner.de SILKE EVERS, Senior-Beraterin und Change Managerin bei Montua & Partner ANDREA MONTUA, geschäftsführende Partnerin bei Montua & Partner Führungsverständnis, eine stärkere Unterstützung oder gar Neuausrichtung der internen Kommunikation, die Förde- rung von offener Kommunikation und Transparenz, oder sind es neue Rollen und Unternehmensstrukturen? Letzt- endlich läuft es immer auf eine förderliche Personal- und Organisationsentwicklung hinaus. Aber auch eine wahrhaf- tige Öffentlichkeitsarbeit sowie ein transparenter Stakehol- der-Dialog zählen hierzu – also Übereinstimmung vonWor- ten und Taten auf allen Ebenen. Und schließlich geht es darum, die eigenen Erwartungen klar an die Führungskräf- te zu kommunizieren und nicht davon auszugehen, dass der gesunde Menschenverstand ausreicht. mitarbeiter emotional binden Wer das Thema nur aussitzt und hofft, dass es wie eine Mode an ihm vorüberzieht, riskiert, dass Dienst nach Vorschrift, Flurfunk und Gerüchte um sich greifen und schwächt die emotionale Bindung seiner Mitarbeiter. Die Folgen reichen von Fluktuation und hohen Fehlzeiten bis hin zur „inneren Kündigung“. Die daraus entstehenden Kosten durch Pro- duktivitätseinbußen werden laut einer Gallup-Studie aus dem Jahr 2014 auf 73 bis 95 Milliarden Euro jährlich allein in Deutschland geschätzt. Aktuelle empirische Forschungen ermitteln zudem eine positive Korrelation von authentischer Führung, Arbeitszufriedenheit, Leistungsbereitschaft im Team und freiwilligen Überstunden. Sicher ist: Ein Unter- nehmen kann noch so viel Zeit und Ressourcen in die inter- ne Kommunikation investieren – versäumt es, seine Füh- rungskräfte fit zu machen, bleiben die Investitionen wirkungslos. Gerade in Veränderungsprozessen oder Krisen zeigt sich, welchen enormen Mehrwert eine vertrauensvolle und authentische Führungs- und Teamkultur bringt. Dies erst im Ernstfall anzugehen kostet wertvolle Zeit. Das Bewusstsein über die Bedeutung gelungener Führung ist bei den Vorständen, den IK- und HR-Abtei- lungen vieler deutscher Unternehmen bereits weit verbreitet. Da das Thema Authentizität allerdings noch unter diffuser Begriffsdefinition leidet, ist es nicht verwunderlich, dass sich viele fragen, was genau zu tun ist und wie. Aber der Druck erhöht sich – seitens der Kunden, Mitarbeiter und der Ge- sellschaft insgesamt. Fest steht: Aufgrund steigender Bela- stungen wie Zeit- und Arbeitsdruck, Stress und Komplexität entwickelt sich ein starker Trend hin zu dem emotionalen Bedürfnis nach authentischem Leben und authentischer Führung. WIE MITARBEITER AUF VERÄNDERUNGEN REAGIEREN offen für Neues kritisch gegenüber Neuem versteckte Kommentare offene Kommentare GEGNER SKEPTIKERUNTERSTÜTZER FÖRDERER Menschen reagieren unterschiedlich auf neue Situationen. Wichtig ist es, die Kollegen adäquat kommunikativ einzubinden, in ihrem je- weiligen (Kommunikations-)Bedürfnis zu sehen und mitzunehmen. Förderer bspw. treten aktiv für Veränderungsvorhaben ein und sind Botschafter. Unterstützer haben keine Vorbehalte und befürworten neue Vorhaben, wenn sie Erläuterungen und Argumente für ein besseres Verständnis der Veränderungen erhalten. Skeptiker dage- gen haben sachliche Vorbehalte, die sie nicht öffentlich kundtun. Sie lassen sich nur mit stichhaltigen Argumenten und kommunikati- ver Kontinuität überzeugen. Die Gruppe der Gegner ist meist laut- stark kritisch unterwegs und massive Überzeugungsarbeit ist oft umsonst. Nur wenn alle anderen Kollegen bereits „Pro Verände- rung“ sind, lassen sich Gegner von einer anderen Meinung als der eigenen überzeugen.