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Hörbuch „Verbannte Träume“, nach C. A. Loosli
Das Theater1231 produzierte die Produktion„Verbannte Träume“nachCarl AlbertLoosli,
2009/2010 als TourneenindiversenKirchenundKleintheaterninStadtundKantonBern.
Wir bekamenvomPublikum,den VeranstalternundderPresse durchwegspositive Reaktionen.Die
Idee ausdemTheaterstück einHörbuchzuentwickeln,trage ichschonseitlängeremmitmirherum.
Loosli’s Texte undGedichte eignensichbestensfüreinHörbuch,undauch meine Inszenierungsidee
derGauklertruppe,welche die Geschichte vorträgt,lässtsichinakustischerFormwunderbar
umsetzten.
Für michist Carl AlbertLoosli nachwie voreinerderbedeutsamstenSchweizerAutoren,undeswar
mir wichtig,dasswirimTheaterstückeinmöglichstbreitesSpektrumseineslyrischenSchaffens
wiedergeben,undsoseinemWerkgerecht werden. Ichstaune immerwieder,wie zeitlosseineTexte
sind,poetisch,witzig,frechundberührend,treffensieeinemmitteninsHerz.
Was will ichmitderCD auslösen?
Ein erklärtesZiel desTheater1231 ist;esmussetwaspassierenmitdemZuschauer/Zuhörer. Die
sprichwörtlicheGänsehautwirdausgelöst,eine emotionale Achterbahnfahrt ist garantiert.
Ausserdemmöchte ichdie ZuhörermitLoosli’sScharfsinnüberraschen, dennseine politischenTexte
undAnsichtenbestechenmitPolemik,undwerden, poetisch geschicktverpackt,auf denPunkt
gebracht.Genausowichtig inmeinerTheaterarbeitist mirdasLachen unddas Amüsementvon
SeitendesPublikums,welches, ausgelöstdurchdenSprachwitz desAutors,dermitseiner
literarischenNarrenkappe denMenschendenSpiegel vorhält,manchmal auchimHalse stecken
bleibt.
Ein sehrwichtigerAspektderHörbuchproduktion;„Verbannte Träume“liefertdie Musik.DasDuo
Macchia bieteteine virtuelle PalettediverserStilrichtungen;vonklassischbisvolkstümlichuntermalt
undverbindetesdie Gedichte,und führtdenZuhörerdurchemotionaleHöhenundTiefen von
Loosli’sGedankenwelt.
Zwar existierenschoneinigeHörbüchermitLoosligedichten(Stalder,Traber,Niederhauser),die
Interpretation vomTheater1231 ist jedochneu.„Verbannte Träume“istkeineAneinanderreihung
vonGedichten,sonderneswirddarineine Geschichte erzählt.Die Gauklerschlüpfeninverschiedene
Rollen;derVerdingbueb,derKnecht,dasLiebespaar,derDepressive,dieAlten,die Bäuerin/der
Bauer,der Professor,derPfarrer,usw.unddieseFigurentretenineinenDialog,wetternvonder
Kanzel, führen Streitgespräche oder„Techlelmechtel“,haltenVorträge undAbdankungsreden…..
Und genaudiesendramatischenGrundton,die TheatralikderProtagonisten,indemsie indie
jeweiligenRolleneinsteigenunddiese (er)leben,möchteichinderHörbuchfassungbeibehalten,und
somitdas Potenzial vonLoosli’sTextenvollausschöpfen. Eingebautinsunmittelbare Geschehen
werdenseine „WeisheiteninZweizeilern“,welche inmeinerursprünglichenInszenierunginder
Kirche vonderKanzel gepredigtwerden,diese vomAutorselbst.EssindbitterböseAbrechnungen
mitder Obrigkeit, Anklagengegendas blindeVertrauendesVolkesindie Gesetzgebung, Sticheleien
gegenScheinheiligkeitunddasKleinbürgertumwirdauf die Schippegenommen. Diese kurzen
Statementssindauf die jeweilsvorangegangenenGedichtebezogenundtriefenvollerSarkasmus
undIronie.
C. A.Loosli selbstistauf einer altenLangspielplatte;„Uwemy Schatz enIgu wär…“ alsSprecher
seinereigenenGedichte zuhören.DarinspürtmanseinenHangzur Dramatik/Theatralikstark
heraus.Ich glaube, andersubtilenArtderUmsetzung seinerTexte vomTheater1231, hätte er seine
Freude gehabt.
Das KonzeptdesBühnenstückesfunktioniertperfekt alsHörbuch!Wasmich bishervonder
Umsetzungabhielt,wardie Frage nachderFinanzierung.
Leiderwurde „VerbannteTräume“ mitnur15 Aufführungenzuseltenaufgeführtundwirkonntennie
richtig„ensuite“spielen. Undsowurde uns,aufgrunddervereinzeltenGastspiele, die Möglichkeit
nur zumTeil gewährt,dasProjektimSpiel zuentwickeln.MeinWunschundeinerklärtesZielist,dass
wirLoosli’sWerkeinembreitenPublikumvorstellenkönnen!DurchmeineMitgliedschaftinderCarl
AlbertLoosli Gesellschaftweissich,dassdieserAutoreinegrosse Leserschaftaufweist,und auch
noch gut 55 Jahre nach seinemTod, die Menschen interessiertundpolarisiert. DerHype umdie
Berndeutsche Sprache,sei esbei Bandswie „Züri West“,„PatentOchsner“,„StillerHas“, oderum die
Rapperin,wie „Steff laChef“,istnochimmergross.Undauch imTheaterbereicherlebtdie Mundart,
mitGotthelf InszenierungenbeiAmateurbühnen,odermitAutorenwie Beat Sterchi undWerner
Wüthrich,einRevival.
All dassindgute Gründe,welche eine Hörbuchadaptionvon„Verbannte Träume“rechtfertigen.
Ausserdemmöchte ich dasHörbucheinemRadiosender(z.BDRS 1, RadioRabe) für eine
Erstausstrahlung anbieten.
Zum Realisierungszeitplan:DasHörbuch wurde Mitte März imTonstudioAquariuminZürich
aufgenommen.Vorgängige Proben(Wiederaufnahme), wurden abdem7. 3. – 11. 3. 2016 realisiert.
Natürlicherwartete ichvonallenBeteiligtenvorbereitetandenProben zuerscheinen. Einen
speziellenFokuslegtenwirdabei auf die Stellen,wodie Sprache mitderMusik interagiert.Diese
wurdengutangeschaut,umwertvolle Studiozeitzusparen,undeinenflüssigenAblauf zu
garantieren. InderProbewoche wurde viel experimentiert,unddie Improvisationeninspiriertenuns
zu differenziertenHerangehensweisenandie musikalischeBegleitungderBerndeutschenTexte.
Da ich erstkürzlichbei einemHörbuchmitwirkte,weissichwievieleinesolche Produktionzutun
gibt. Ich empfindeHörspiele undHörbücheralseine spannende undanspruchsvolle Arbeit.Essteht
einemkeineMimikoderKörpersprachezurVerfügung,alsomussmitdemKlangderStimme,mit
TönenundPausengearbeitetwerden,umsodenSinneinesTexteszutransportieren.Undsonutzten
wirdie Probewoche vordenStudioAufnahmenintensivdafür, umvorallemeinAuge (respektive ein
Ohr) auf die TonalitätderTexte werfen.
Stimmtderdramaturgische und emotionale Bogen?
Lösendie Gedichte beimZuhörerdasGewünschteaus?
EntstehenBildervordeminnerenAuge?
Werdendie Zuhörerineine Stimmungversetztunderlebensie dasGefühlsbad,welchesbei den
Aufführungenjeweilsentstand auchinakustischerFormmit?
Wie exponiereichdie FigurvonC.A.Loosli,demAutorenselbst,welcherimTheaterstückvonder
Kanzel seine „WeisheiteninZweizeilern“proklamiert,verständlichfüreinHörpublikum?
Die Musikist natürlichein perfektes Hilfsmittel,indemsie die nötigeRuhe generiert,lässtsie die
Texte undGedichte innerlichausklingen.
Teilweise habe ichdie GedichteinDialoge aufgeteilt,abereswerdenaucheinigePartschorisch
gesprochen,oderSätze,alsEcho,wiederholt.Vorallemmöchte ichmichjedochauf die musikalische
Umsetzungkonzentrieren.Musik,alsTransportmittel fürEmotionen,funktioniertpraktischimmer.
Wobei mirnatürlichbewusstist,dassbei denLoosli Gedichten,keineTrickkistenalaHollywoodnötig
sind.Ichwill die Texte keinesfalls überladen,oder„bluemeti Trögli“ erschaffen.
In derProbewoche wirdeinegesunde Mischung,einmusikalisch/sprachliches Experiment,zwischen
Verspieltem und Schlichtheiterarbeitet.
Darum wirddas Loosli Hörbuch;„Verbannte Träume“etwaseinmaliges,wasnochnie auf diese
Weise probiertwordenist!
Gedanken und Beispiele zum Hörbuch: „Verbannte Träume“, nach Carl Albert Loosli
Die Idee füreinHörbuchhatte ich schon 2009, als dasTheater1231 zum 50. Todesjahrdes
SchriftstellersC.A.Loosli,dasTheaterstück„Verbannte Träume“entwickelte..
Im HauptfokusdarinstehenLooslisBerndeutscheGedichte.ImJahre 1910 sagte der Autorselber
dazu:„IchbereiteeinBand Berndeutscher Gedichte vor. Und zwarnicht lauterSachen imVolkston, sondern Stanzen, Sestinen, Sonette,
Ghasele, Terzinen, Dezimen, Kanzonenunddergleichen. Alles nur umzu beweisen, dass man dem Dialekt unrecht tut, wennmanihm
vorwirft, er seifür die unbrauchbar.“
Um all diesemverschiedenenVersmassgerechtzuwerden,wählte ichdenWegderDramatisierung
derTexte.Da Loosli seine GedichtemeistinderICHForm verfasste,wardieserGedanke
naheliegend. MeinZiel ist;ichwill eine Symbiose zwischendemgeschriebenenundgesprochenen
Wort erreichen.
In demichjeweilsdieFiguren,die Menschen,denenderDichterseineStimmeleiht,auftretenlasse,
wirdderMoment desEmpfindenszentral.
Ein Beispiel: „En arme Bueb“
„Mir hei es chlyses Hüsli gha,-
Der Luft het ds Dach drabgwäjt.
Mir hei es mäuchigs Chueli gha,-
Das Chueli het’s is bläjt.
Mir hei kes Huus, kes Chueli meh,
Der Drätti het si ghäjcht,
U dusse chuttet’s un isch Schnee;-
Drätti, was hesch ou täjcht?
Us mir git’s jitz e Güeterbueb,
Bi gruusam übu dra,
I chume drum zum Puur uf d Hueb,
Dert wird’s mer chuum guet gah.“
LooslisGedichte begeisterndurchihre unbestechlichenAussagenundihre Substanz,undmanspürt
denMenschendahinter.Erwar neugierigundvisionärundhatsich,trotz derunehelichenGeburt
(waszu seinerZeiteingrosserMakel war),denAufenthalteninJugendstrafanstaltenundeiner
Einweisungindie Waldau,nichtkaputtmachenlassen.ImGegenteil,ersetzte sicheinfürdie
Ausgestossenen,undgabihnen,durchseinschriftstellerischesSchaffen,eine Stimme.
Eine wichtige RolleimHörbuchprojektspieltdie Musik(DuoMacchia),welche eingebettetwirdindie
Gedichtsabfolge,unddie lyrischenTexte desDichters,inihrerArtderThemenwahl,derTempisund
derEmotionalität,spiegelt.DerZuhörerwirdauf eine Reisegeschickt,welche mitdemAuftrittder
Gauklerbeginnt.Sie klopfen(auch) anIhre Tür undwerdeneingelassen.Die Show beginntmiteinem
„toi-toi-toi“.
Die CD hat einendurchausexperimentellenCharakter.IndenProbenAnfangMärz2016, wurden
innerhalbdiverser Improvisationenganzneue Ansätzeentdeckt,wie Sprache undMusikinteragieren
können.
Diese ExperimentewurdenindenTonaufnahmenMitte März imAquariumstudio inZürich
weiterentwickeltund umgesetzt.MitManfredZazzi habe icheinen professionellenTonmeister
gefunden,welchermitviel Eigeninitiative dasHörbuchaufgenommenundabgemischthat.
Die Hörbuch CD lebtvonverschiedenenStimmungenundÜberraschungen.AusheiteremHimmel
tretenzwei Alte ineinenDialogundbeginnenüberGottunddie Weltzu lamentieren.
Ein Beispiel:„Aus glych“
„Sygsch gschyd, sygsch dumm,
Loufsch graad, loufsch chrumm,
Sygsch rych, sygsch arm,
Heigsch chaut, heigsch warm,
Sygsch brav, sygsch schlächt,
Mir hei eis Rächt:
Rächt uf sächs Lade,
Chly Härd u Made!“
In diesemGedicht,kommenseinschwarzerHumorunddie bissigeSatire zumTragen.
EingestreutinsGeschehenwerdenLooslis„WeisheiteninZweizeilern“,welche sichvomThemaauf
die Gedichte beziehen.Immerwiederkehrendsinddie verschiedenenTraumgedichtedes
Schriftstellers.Daherrührtauch derName desTheaterstücks,sowie derHörbuchCD.Es isteine
KombinationvonTitelnwie:„VerbanntimeigenenLand“ (Loosli Collage;Theater1230) und einem
GrundthemaseinesLebensundseinerGedichte; Träume eben…
Je tieferichinLooslisWerkeintauche,umsomehrstaune ichabseinerVielfalt.
Was michan LooslisBerndeutschenGedichtensofasziniertist,wie treffenderdabei die Sprache
einsetzt.SeinTalentbestehtdarin,klare GedankenundAussageninvielschichtige virtuose Reime zu
verpacken,sodasser InhaltundForm in Einklangbringt.DerAutorgehtdabei unheimlichspielerisch
mitdenverschiedenstenVersmassenundFormenumundbringtdamitseine Gedichte auf den
Punkt. InjedemeinzelnenGedichtverstehtesderAutoreine eigene Stimmungzuschaffen,undals
Leser/ZuhörerspürstdudasAutobiographische,dasdahintersteht.
Loosli schreibtüberdas,waser selber(mit)erlebthat undsetztes kreativum.
DiesesAuthentischeundWahre istgenaudas,wasmich am Theaterinteressiertundweshalbich
Schauspieleringewordenbin.
Der momentanaktuelle StandderHörbuchproduktionistfolgendermassen;nachdenTonaufnahmen
imMärz 2016, unddenvorgängigenProbendazu,binichnuninKontaktmit verschiedenenVerlagen
für die VeröffentlichungderCDgetreten.Daessichum einMundart Produkt handelt,fallendie
gängigenHörspielverlage (inDeutschland) weg,undesistmirausserdemwichtig,einengeeigneten
VerlaginderSchweizzufinden.
Natürlichbeschäftigtmichgesamthaft die Frage;wie gehtmanambestenvor,wennmanweiss,da
isteine aussergewöhnliche HörbuchCDentstanden,welche abernochindenKinderschuhensteckt?!
AusdiesemGrundpräsentiertsichdasTheater1231 auf dieser „crowd-funding“Seite!
Ihre finanzielle Unterstützung gibtmeinemTheater wiederLuftzumAtmen,undderSchweizer
HörbuchlandschafteininspirierendesProjektmit62 überraschendenTracks.
SIE HELFEN MIT EIN EINZIGARTIGESPRODUKT AUFDIE WELT ZU BRINGEN.ES ERWARTEN SIE
PHANTASTISCHEBELOHNUNGEN UND PREISE!
Jasmine Jäggi/Theater1231
I
VerbannteTraeumeLoosli

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VerbannteTraeumeLoosli

  • 1. Hörbuch „Verbannte Träume“, nach C. A. Loosli Das Theater1231 produzierte die Produktion„Verbannte Träume“nachCarl AlbertLoosli, 2009/2010 als TourneenindiversenKirchenundKleintheaterninStadtundKantonBern. Wir bekamenvomPublikum,den VeranstalternundderPresse durchwegspositive Reaktionen.Die Idee ausdemTheaterstück einHörbuchzuentwickeln,trage ichschonseitlängeremmitmirherum. Loosli’s Texte undGedichte eignensichbestensfüreinHörbuch,undauch meine Inszenierungsidee derGauklertruppe,welche die Geschichte vorträgt,lässtsichinakustischerFormwunderbar umsetzten. Für michist Carl AlbertLoosli nachwie voreinerderbedeutsamstenSchweizerAutoren,undeswar mir wichtig,dasswirimTheaterstückeinmöglichstbreitesSpektrumseineslyrischenSchaffens wiedergeben,undsoseinemWerkgerecht werden. Ichstaune immerwieder,wie zeitlosseineTexte sind,poetisch,witzig,frechundberührend,treffensieeinemmitteninsHerz. Was will ichmitderCD auslösen? Ein erklärtesZiel desTheater1231 ist;esmussetwaspassierenmitdemZuschauer/Zuhörer. Die sprichwörtlicheGänsehautwirdausgelöst,eine emotionale Achterbahnfahrt ist garantiert. Ausserdemmöchte ichdie ZuhörermitLoosli’sScharfsinnüberraschen, dennseine politischenTexte undAnsichtenbestechenmitPolemik,undwerden, poetisch geschicktverpackt,auf denPunkt gebracht.Genausowichtig inmeinerTheaterarbeitist mirdasLachen unddas Amüsementvon SeitendesPublikums,welches, ausgelöstdurchdenSprachwitz desAutors,dermitseiner literarischenNarrenkappe denMenschendenSpiegel vorhält,manchmal auchimHalse stecken bleibt. Ein sehrwichtigerAspektderHörbuchproduktion;„Verbannte Träume“liefertdie Musik.DasDuo Macchia bieteteine virtuelle PalettediverserStilrichtungen;vonklassischbisvolkstümlichuntermalt undverbindetesdie Gedichte,und führtdenZuhörerdurchemotionaleHöhenundTiefen von Loosli’sGedankenwelt. Zwar existierenschoneinigeHörbüchermitLoosligedichten(Stalder,Traber,Niederhauser),die Interpretation vomTheater1231 ist jedochneu.„Verbannte Träume“istkeineAneinanderreihung vonGedichten,sonderneswirddarineine Geschichte erzählt.Die Gauklerschlüpfeninverschiedene Rollen;derVerdingbueb,derKnecht,dasLiebespaar,derDepressive,dieAlten,die Bäuerin/der Bauer,der Professor,derPfarrer,usw.unddieseFigurentretenineinenDialog,wetternvonder Kanzel, führen Streitgespräche oder„Techlelmechtel“,haltenVorträge undAbdankungsreden….. Und genaudiesendramatischenGrundton,die TheatralikderProtagonisten,indemsie indie jeweiligenRolleneinsteigenunddiese (er)leben,möchteichinderHörbuchfassungbeibehalten,und somitdas Potenzial vonLoosli’sTextenvollausschöpfen. Eingebautinsunmittelbare Geschehen werdenseine „WeisheiteninZweizeilern“,welche inmeinerursprünglichenInszenierunginder Kirche vonderKanzel gepredigtwerden,diese vomAutorselbst.EssindbitterböseAbrechnungen mitder Obrigkeit, Anklagengegendas blindeVertrauendesVolkesindie Gesetzgebung, Sticheleien gegenScheinheiligkeitunddasKleinbürgertumwirdauf die Schippegenommen. Diese kurzen Statementssindauf die jeweilsvorangegangenenGedichtebezogenundtriefenvollerSarkasmus undIronie.
  • 2. C. A.Loosli selbstistauf einer altenLangspielplatte;„Uwemy Schatz enIgu wär…“ alsSprecher seinereigenenGedichte zuhören.DarinspürtmanseinenHangzur Dramatik/Theatralikstark heraus.Ich glaube, andersubtilenArtderUmsetzung seinerTexte vomTheater1231, hätte er seine Freude gehabt. Das KonzeptdesBühnenstückesfunktioniertperfekt alsHörbuch!Wasmich bishervonder Umsetzungabhielt,wardie Frage nachderFinanzierung. Leiderwurde „VerbannteTräume“ mitnur15 Aufführungenzuseltenaufgeführtundwirkonntennie richtig„ensuite“spielen. Undsowurde uns,aufgrunddervereinzeltenGastspiele, die Möglichkeit nur zumTeil gewährt,dasProjektimSpiel zuentwickeln.MeinWunschundeinerklärtesZielist,dass wirLoosli’sWerkeinembreitenPublikumvorstellenkönnen!DurchmeineMitgliedschaftinderCarl AlbertLoosli Gesellschaftweissich,dassdieserAutoreinegrosse Leserschaftaufweist,und auch noch gut 55 Jahre nach seinemTod, die Menschen interessiertundpolarisiert. DerHype umdie Berndeutsche Sprache,sei esbei Bandswie „Züri West“,„PatentOchsner“,„StillerHas“, oderum die Rapperin,wie „Steff laChef“,istnochimmergross.Undauch imTheaterbereicherlebtdie Mundart, mitGotthelf InszenierungenbeiAmateurbühnen,odermitAutorenwie Beat Sterchi undWerner Wüthrich,einRevival. All dassindgute Gründe,welche eine Hörbuchadaptionvon„Verbannte Träume“rechtfertigen. Ausserdemmöchte ich dasHörbucheinemRadiosender(z.BDRS 1, RadioRabe) für eine Erstausstrahlung anbieten. Zum Realisierungszeitplan:DasHörbuch wurde Mitte März imTonstudioAquariuminZürich aufgenommen.Vorgängige Proben(Wiederaufnahme), wurden abdem7. 3. – 11. 3. 2016 realisiert. Natürlicherwartete ichvonallenBeteiligtenvorbereitetandenProben zuerscheinen. Einen speziellenFokuslegtenwirdabei auf die Stellen,wodie Sprache mitderMusik interagiert.Diese wurdengutangeschaut,umwertvolle Studiozeitzusparen,undeinenflüssigenAblauf zu garantieren. InderProbewoche wurde viel experimentiert,unddie Improvisationeninspiriertenuns zu differenziertenHerangehensweisenandie musikalischeBegleitungderBerndeutschenTexte. Da ich erstkürzlichbei einemHörbuchmitwirkte,weissichwievieleinesolche Produktionzutun gibt. Ich empfindeHörspiele undHörbücheralseine spannende undanspruchsvolle Arbeit.Essteht einemkeineMimikoderKörpersprachezurVerfügung,alsomussmitdemKlangderStimme,mit TönenundPausengearbeitetwerden,umsodenSinneinesTexteszutransportieren.Undsonutzten wirdie Probewoche vordenStudioAufnahmenintensivdafür, umvorallemeinAuge (respektive ein Ohr) auf die TonalitätderTexte werfen. Stimmtderdramaturgische und emotionale Bogen? Lösendie Gedichte beimZuhörerdasGewünschteaus? EntstehenBildervordeminnerenAuge? Werdendie Zuhörerineine Stimmungversetztunderlebensie dasGefühlsbad,welchesbei den Aufführungenjeweilsentstand auchinakustischerFormmit?
  • 3. Wie exponiereichdie FigurvonC.A.Loosli,demAutorenselbst,welcherimTheaterstückvonder Kanzel seine „WeisheiteninZweizeilern“proklamiert,verständlichfüreinHörpublikum? Die Musikist natürlichein perfektes Hilfsmittel,indemsie die nötigeRuhe generiert,lässtsie die Texte undGedichte innerlichausklingen. Teilweise habe ichdie GedichteinDialoge aufgeteilt,abereswerdenaucheinigePartschorisch gesprochen,oderSätze,alsEcho,wiederholt.Vorallemmöchte ichmichjedochauf die musikalische Umsetzungkonzentrieren.Musik,alsTransportmittel fürEmotionen,funktioniertpraktischimmer. Wobei mirnatürlichbewusstist,dassbei denLoosli Gedichten,keineTrickkistenalaHollywoodnötig sind.Ichwill die Texte keinesfalls überladen,oder„bluemeti Trögli“ erschaffen. In derProbewoche wirdeinegesunde Mischung,einmusikalisch/sprachliches Experiment,zwischen Verspieltem und Schlichtheiterarbeitet. Darum wirddas Loosli Hörbuch;„Verbannte Träume“etwaseinmaliges,wasnochnie auf diese Weise probiertwordenist! Gedanken und Beispiele zum Hörbuch: „Verbannte Träume“, nach Carl Albert Loosli Die Idee füreinHörbuchhatte ich schon 2009, als dasTheater1231 zum 50. Todesjahrdes SchriftstellersC.A.Loosli,dasTheaterstück„Verbannte Träume“entwickelte.. Im HauptfokusdarinstehenLooslisBerndeutscheGedichte.ImJahre 1910 sagte der Autorselber dazu:„IchbereiteeinBand Berndeutscher Gedichte vor. Und zwarnicht lauterSachen imVolkston, sondern Stanzen, Sestinen, Sonette, Ghasele, Terzinen, Dezimen, Kanzonenunddergleichen. Alles nur umzu beweisen, dass man dem Dialekt unrecht tut, wennmanihm vorwirft, er seifür die unbrauchbar.“ Um all diesemverschiedenenVersmassgerechtzuwerden,wählte ichdenWegderDramatisierung derTexte.Da Loosli seine GedichtemeistinderICHForm verfasste,wardieserGedanke naheliegend. MeinZiel ist;ichwill eine Symbiose zwischendemgeschriebenenundgesprochenen Wort erreichen. In demichjeweilsdieFiguren,die Menschen,denenderDichterseineStimmeleiht,auftretenlasse, wirdderMoment desEmpfindenszentral. Ein Beispiel: „En arme Bueb“ „Mir hei es chlyses Hüsli gha,- Der Luft het ds Dach drabgwäjt. Mir hei es mäuchigs Chueli gha,- Das Chueli het’s is bläjt.
  • 4. Mir hei kes Huus, kes Chueli meh, Der Drätti het si ghäjcht, U dusse chuttet’s un isch Schnee;- Drätti, was hesch ou täjcht? Us mir git’s jitz e Güeterbueb, Bi gruusam übu dra, I chume drum zum Puur uf d Hueb, Dert wird’s mer chuum guet gah.“ LooslisGedichte begeisterndurchihre unbestechlichenAussagenundihre Substanz,undmanspürt denMenschendahinter.Erwar neugierigundvisionärundhatsich,trotz derunehelichenGeburt (waszu seinerZeiteingrosserMakel war),denAufenthalteninJugendstrafanstaltenundeiner Einweisungindie Waldau,nichtkaputtmachenlassen.ImGegenteil,ersetzte sicheinfürdie Ausgestossenen,undgabihnen,durchseinschriftstellerischesSchaffen,eine Stimme. Eine wichtige RolleimHörbuchprojektspieltdie Musik(DuoMacchia),welche eingebettetwirdindie Gedichtsabfolge,unddie lyrischenTexte desDichters,inihrerArtderThemenwahl,derTempisund derEmotionalität,spiegelt.DerZuhörerwirdauf eine Reisegeschickt,welche mitdemAuftrittder Gauklerbeginnt.Sie klopfen(auch) anIhre Tür undwerdeneingelassen.Die Show beginntmiteinem „toi-toi-toi“. Die CD hat einendurchausexperimentellenCharakter.IndenProbenAnfangMärz2016, wurden innerhalbdiverser Improvisationenganzneue Ansätzeentdeckt,wie Sprache undMusikinteragieren können. Diese ExperimentewurdenindenTonaufnahmenMitte März imAquariumstudio inZürich weiterentwickeltund umgesetzt.MitManfredZazzi habe icheinen professionellenTonmeister gefunden,welchermitviel Eigeninitiative dasHörbuchaufgenommenundabgemischthat. Die Hörbuch CD lebtvonverschiedenenStimmungenundÜberraschungen.AusheiteremHimmel tretenzwei Alte ineinenDialogundbeginnenüberGottunddie Weltzu lamentieren. Ein Beispiel:„Aus glych“ „Sygsch gschyd, sygsch dumm, Loufsch graad, loufsch chrumm, Sygsch rych, sygsch arm, Heigsch chaut, heigsch warm, Sygsch brav, sygsch schlächt, Mir hei eis Rächt:
  • 5. Rächt uf sächs Lade, Chly Härd u Made!“ In diesemGedicht,kommenseinschwarzerHumorunddie bissigeSatire zumTragen. EingestreutinsGeschehenwerdenLooslis„WeisheiteninZweizeilern“,welche sichvomThemaauf die Gedichte beziehen.Immerwiederkehrendsinddie verschiedenenTraumgedichtedes Schriftstellers.Daherrührtauch derName desTheaterstücks,sowie derHörbuchCD.Es isteine KombinationvonTitelnwie:„VerbanntimeigenenLand“ (Loosli Collage;Theater1230) und einem GrundthemaseinesLebensundseinerGedichte; Träume eben… Je tieferichinLooslisWerkeintauche,umsomehrstaune ichabseinerVielfalt. Was michan LooslisBerndeutschenGedichtensofasziniertist,wie treffenderdabei die Sprache einsetzt.SeinTalentbestehtdarin,klare GedankenundAussageninvielschichtige virtuose Reime zu verpacken,sodasser InhaltundForm in Einklangbringt.DerAutorgehtdabei unheimlichspielerisch mitdenverschiedenstenVersmassenundFormenumundbringtdamitseine Gedichte auf den Punkt. InjedemeinzelnenGedichtverstehtesderAutoreine eigene Stimmungzuschaffen,undals Leser/ZuhörerspürstdudasAutobiographische,dasdahintersteht. Loosli schreibtüberdas,waser selber(mit)erlebthat undsetztes kreativum. DiesesAuthentischeundWahre istgenaudas,wasmich am Theaterinteressiertundweshalbich Schauspieleringewordenbin. Der momentanaktuelle StandderHörbuchproduktionistfolgendermassen;nachdenTonaufnahmen imMärz 2016, unddenvorgängigenProbendazu,binichnuninKontaktmit verschiedenenVerlagen für die VeröffentlichungderCDgetreten.Daessichum einMundart Produkt handelt,fallendie gängigenHörspielverlage (inDeutschland) weg,undesistmirausserdemwichtig,einengeeigneten VerlaginderSchweizzufinden. Natürlichbeschäftigtmichgesamthaft die Frage;wie gehtmanambestenvor,wennmanweiss,da isteine aussergewöhnliche HörbuchCDentstanden,welche abernochindenKinderschuhensteckt?! AusdiesemGrundpräsentiertsichdasTheater1231 auf dieser „crowd-funding“Seite! Ihre finanzielle Unterstützung gibtmeinemTheater wiederLuftzumAtmen,undderSchweizer HörbuchlandschafteininspirierendesProjektmit62 überraschendenTracks. SIE HELFEN MIT EIN EINZIGARTIGESPRODUKT AUFDIE WELT ZU BRINGEN.ES ERWARTEN SIE PHANTASTISCHEBELOHNUNGEN UND PREISE! Jasmine Jäggi/Theater1231 I